Ausgabe Nr. 3 | Juli/August 2021
IM FOKUS
TURNSCHWEIZ ERWACHT Auf Stippvisite am einzigen Turnfest 2021 in Teufen. GEMEINSAM AKTIV
Foto: Thomas Ditzler
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08.07.2021 11:33:26
EDITORIAL
DER TURNSPASS VERGEHT UNS NICHT
Liebe Leserinnen und Leser Was wäre das in diesem Jahr für ein wunderschöner Turnfest-Sommer geworden. Leider ist es bei der Hypothese geblieben. Wobei, das stimmt so nicht ganz. Ganz im Osten unseres Landes wurde die Hartnäckigkeit des Appenzeller Organi sationskomitees mit einer Mini-Turnfest-Variante belohnt. Endlich wieder etwas Turnfest-Luft schnuppern, tat auch mir persönlich gut. Wie eine Turnfest-Organisation zu Corona-Zeiten geht? Mehr dazu ab Seite 10. Die Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität, sie lebt. Dass daran mit Hochdruck gearbeitet wird, zeigen auch die Vorbereitungen auf die Welt-Gymnaestrada, welche in zwei Jahren in Amsterdam steigen wird. Dass den Schweizerinnen und Schweizern in den vergangenen Monaten die Lust am Turnen keineswegs abhandengekommen ist, zeigen auch die erfreulichen Zahlen an Interessensmeldungen für die 17. Ausgabe des Welt-Turnfestes. Spass am Turnen haben, das ist nicht nur der Antrieb von Gymnaestrada-Delegationsleiter Reto Hiestand, sondern von so manchem Turnenden, der wöchentlich auf dem Sportplatz steht. Diese Freude hat sich nicht nur bei den Jugendlichen am Appenzeller Turnfest in Teufen gezeigt, sondern ist auch bis ins hohe Männerriegen-Alter ein grosser Ansporn, sich turnerisch zu betätigen. Umso grösser war in den letzten Wochen auch bei mir die Freude, wieder gemeinsam mit meinen «Turngspänli» trainieren zu können. Und das mit dem fehlenden Turnfest-Sommer holen wir einfach im nächsten Jahr nach. Der Spass am Turnen vergeht uns bis dann keineswegs!
Thomas Ditzler Redaktor Print und Online
18 Welt-Gymnaestrada 2023: Die Vorbereitungen laufen IMPRESSUM GYMlive – Das Turnmagazin 2021: 164. Jahrgang Erscheint fünfmal pro Jahr Beglaubigte Auflage Gesamtauflage 108 403 (d: 92 987, f: 13 037, i: 2365) Herausgeber/Verlag Schweizerischer Turnverband (STV) Bahnhofstrasse, 5000 Aarau T +41 62 837 82 00, stv-fsg.ch Redaktion Ausgabe Deutschschweiz Alexandra Herzog (Chefredaktorin) Thomas Ditzler (Redaktor) Marc Frey (Redaktor) red-aarau@stv-fsg.ch Abonnementspreise GYMlive CHF 30.– pro Jahr (Einzelnummer: CHF 6.–) Konzept/Layout/Kreation Kommuniversum AG, 8008 Zürich Illustrationen Getty Images Korrektorat Linkgroup AG, 8008 Zürich Druck/Versand Stämpfli AG, 3001 Bern Mediavermarktung Stämpfli AG, 3001 Bern Ruzica Dragicevic, Verantwortliche Mediaberatung und -vermarktung T +41 31 300 63 70 mediavermarktung@staempfli.com
32 Worauf es beim funktionellen Training ankommt
INHALTSVERZEICHNIS PORTRÄT Emmanuel Libert konnte in seiner Wahlheimat viel bewirken.
FLIEGENDE ÜBERGABE
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IM FOKUS Wenn auch nur im kleinen Rahmen – Hauptsache, es wird wieder geturnt. 10
Seite 17
Tipps für die Bike-Tour
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AUFGESCHNAPPT Sportliche Wissenshäppchen inklusive Wettbewerb
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NACHGEFRAGT Reto Hiestand wagt einen Ausblick auf die Gymnaestrada 2023 in Amsterdam.
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KOMPAKT Diverse Kurzinfos aus dem Turnsport im Überblick
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GEMEINSAM AKTIV Biken mit dem Turnverein. «Functional Training», was ist das genau?
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STV-PARTNER Gut vorbereitet ins Spital mit Swica
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TURNSPIRIT Der Turnverein bietet mehr als nur Bewegung.
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SCHLUSSPUNKT Letzte Frage an Claudia Steiner
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MITGLIEDERANGEBOTE Aktionen für STV-Mitglieder
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Entdecke die Welt des STV
Meisterinnen und Meister erkoren
Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch
PORTRÄT
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DAS VEREINSLEBEN IM BLUT Emmanuel Libert, gebürtiger Belgier, lebt seit fast 40 Jahren in der Schweiz, im Kanton Neuenburg, und ist eingebürgert. Der Präsident des Neuenburger Kantonal-Turnverbandes (ACNG) hat sich durchs Turnen bestens integriert und bietet dabei nun anderen Hand.
Emmanuel Libert war nie Turner. Trotzdem ist er seit 2017 Präsident des Neuenburger Kantonal-Turnverbandes (ACNG). Dies ist bereits seine zweite Amtszeit, welche noch bis 2023 dauert. Eine anspruchsvolle und vielseitige Aufgabe, für die sich der Neuenburger jedoch mit viel Freude engagiert: «Da wir ein Kanton mit einer Uhrentradition sind, vergleiche ich den Verband mit den vielen sich drehenden Rädchen einer Uhr. Der Präsident ist der Drehknopf, der alles in Bewegung setzt.» Obwohl das ACNG-Präsidium viel Einsatz erfordert, gibt es ihm auch viel zurück. «Ich habe das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, besonders für die Jugend und die Gesundheit.» Aber wie kommt es, dass sich ein nicht turnender Belgier so stark für den Schweizer Turnsport engagiert?
Fotos: Stephan Boegli
DER TURNVEREIN IST EIN GUTER WEG, UM SICH ZU INTEGRIEREN. Emmanuel Libert
Verbundenheit zur Schweiz Der 60-Jährige hatte schon immer eine besondere Beziehung zu Vereinen und der Schweiz: «Die Geschichte zwischen meiner Familie und der Schweiz liegt mir besonders am Herzen. Diese beginnt mit meinem Grossvater, der 1917, während des Krieges, in dieses Land kam. Er wurde aus einem Gefangenenlager in Deutschland geholt, um in Sion zu arbeiten. Auch meine Eltern, die aus zwei verschiedenen belgischen Regionen kamen, begegneten sich in der Schweiz. Danach kam meine ganze Familie regelmässig hierher. Ich wusste immer, dass ich eines Tages hier leben würde», erklärt Libert. 1984, nach Abschluss seines Physiotherapie-Studiums, kam er in die Schweiz. Mit seiner Frau, selbst Physiotherapeutin, arbeitete er einige Jahre in einem Krankenhaus, bevor die beiden in den 90er-Jahren eine eigene Praxis eröffnen und sich damit richtig im Dorfleben integrieren. Integration durchs Turnen Erst 1999, als er das Präsidium von Gym Chézard, dem Turnverein seines Dorfes, übernahm, begann Emmanuel Liberts Turnlaufbahn. Zu diesem Zeitpunkt war er schon gut in das Leben seiner Wahlheimat integriert. «Ich war Mitglied und Ausbilder bei der Feuerwehr sowie Mitglied der Kirchgemeinde. Als ich gebeten wurde, Präsident des Turnvereins zu werden, zögerte ich, weil ich nicht aus
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PORTRÄT
DER NEUENBURGER AUS BELGIEN Emmanuel Libert Geburtsdatum: 11. März 1961 Zuhause: Chézard-Saint-Martin (Neuenburg) Familie: Seit 36 Jahren mit Véronique verheiratet. Drei Buben (Gaëtan, Quentin und Thibault), drei Enkelkinder Beruf: Physiotherapeut Verein: Gym Chézard Freizeit: Vereinsaktivitäten, Zeit mit der Familie verbringen, Radfahren, Wandern und Motorrad Mein Traumberuf als Kind: «Ich wollte Polizist werden, schliesslich entschied ich mich für Physiotherapie. Später möchte ich mich noch als Schreiner ausbilden.» Meine erste Turnerinnerung: «In Belgien meine Akademie prüfung an der PhysiotherapieSchule. Es war ein Pflichtfach, aber bei Weitem nicht mein Favorit. Ich habe mich nicht schlecht geschlagen. In der Schweiz meine Wahl zum Präsidenten von Gym Chézard 1999.»
der Turnwelt kam.» Am Ende erklärte er sich aber bereit dazu, da seine Verbundenheit zu den Vereinen überwog. Dieses Engagement markierte den Beginn von vielen abenteuerlichen Jahren in der Welt des Turnens. «Es hat mir den Ärmel reingezogen», schmunzelt Libert. Alle diese Aktivitäten und Begegnungen in den darauffolgenden Jahren ermöglichten es dem 60-Jährigen und seiner Familie, sich weiter einzuleben. Libert sagt, das Turnen sei immer noch ein sehr guter Weg, sich zu integrieren. «Der Schweizerische Turnverband ist diesbezüglich offen und hatte es vor einigen Jahren an einer Verbands-
Emmanuel Libert holte die Eurogym 2022 in die Schweiz.
leiterkonferenz zum zentralen Thema gemacht.» Im Anschluss an diese Konferenz keimte in Liberts Kopf die Idee auf, dies aufzugreifen. Ihm schien es wichtig, die Öffentlichkeit – insbesondere Ausländer und Flüchtlinge – darüber zu informieren, dass Turnvereine kostengünstigen Sport bieten und gleichzeitig die Integration erleichtern. «Im Allgemeinen kommen Menschen von selbst, aber man kann immer mehr tun und denen die Hand reichen, welche sich nicht trauen, den ersten Schritt zu machen.» Sein Engagement in Sachen Integration hört aber nicht beim Turnen auf. Vor etwa zehn Jahren gründete Libert eine kleine Organisation, die «Lessiverie». Diese bietet Aktivitäten und Veranstaltungen, um sein Dorf zu beleben und die Menschen zusammenzubringen. Diverse Projekte Auch nach all den Jahren im Turnen bleibt der 60-Jährige motiviert und freut sich auf das nächste grosse Ereignis, das auf Neuenburger Boden stattfinden wird – die Eurogym 2022, ein aussergewöhnliches Schaufenster für den Kanton. Libert gehört zu den Initiatoren der Schweizer Kandidatur für diese Veranstaltung. «Nach der Eurogym 2018 in meiner Heimatstadt Lüttich rief ich zusammen mit zwei weiteren Personen die Idee zur Organisation dieses Anlasses in der Schweiz ins Leben. Neben diesem
Grossprojekt setzt die ACNG auch auf Parkour, um mit der Zeit zu gehen. Und nicht zu vergessen das Wichtigste: die Unterstützung der kleinen Vereine, welche die Dörfer am Leben erhalten.»
ES HAT MIR DEN ÄRMEL REINGE ZOGEN. Emmanuel Libert 2023 enden Emmanuel Liberts zweite Amtszeit an der ACNG-Spitze sowie auch das Eurogym-Abenteuer. Dann möchte der Neuenburger auch in der Physiotherapie-Praxis kürzertreten: «Ganz aufhören werde ich nicht. Aber ich möchte meiner Familie und meinen Enkelkindern mehr Zeit widmen. Das hat Priorität.» Text: Emilie Lambiel / ahv
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TEUFEN TURNT TROTZDEM
Perfekte Wettkampfkulisse (mit dem Säntis im Hintergrund) am Appenzeller Kantonalturnfest trotz redimensioniertem Konzept. Fotos: Thomas Ditzler
Es war ein trister Turnsommer. Ein erneuter Sommer ohne Turnfeste. Nicht ganz. Während schweizweit alle geplanten Turnfeste für 2021 abgesagt wurden, hat man im Appenzellerland an einer Mini-Variante festgehalten. Hat sich der Aufwand gelohnt? «GYMlive» hat in Teufen Mitte Juni Turnfest-Luft geschnuppert.
IM FOKUS 11
UNSERER JUGEND WOLLTEN WIR DIESE WETTKAMPFMÖGLICHKEIT BIETEN. Bruno Höhener, OK-Präsident
Ständig wechselnde Massnahmen und laufende Anpassungen der Schutzkonzepte. Die Planung eines Wettkampfs hat in den vergangenen Wochen die verschiedenen Organisationskomitees vor grosse Herausforderungen gestellt. Für manche waren diese derart gross, dass man sich gezwungen sah, klein beizugeben. Nicht aber im Appenzellerland. Das OK des Appenzeller Kantonalturnfestes in Teufen hielt nach der Verschiebung von 2020 auf 2021 an seinem Plan fest und wurde für den Durchhaltewillen Ende Juni 2021 mit dem einzigen durchgeführten Turnfest in der Schweiz belohnt – wenn auch letztlich nur mit einer Mini-Variante. Der Schein trügt Auf den ersten Blick scheint am Wochenende vom 19. und 20. Juni in Teufen alles wie an einem gewöhnlichen Turnfest. Zwischen den verschiedenen Wettkampfanlagen tummeln sich zahlreiche Turnende. Da und dort weht eine Vereinsfahne im Wind. Durch die Lautsprecheranlagen ertönen die Bestresultate, während im Verpflegungszelt der Duft von frischen Pommes und Bratwürsten das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Dank den kräftigen Sonnenstrahlen wähnt man sich zurückversetzt an vergangene Turnfest-Zeiten. Bei genauerem Betrachten fallen jedoch Dinge auf, die einen auf den Boden der derzeitigen Realität zurückholen. Das Stopp-Schild vor der Sportanlage macht beispielsweise deutlich, dass das Betreten der Anlage nur einem ausgewählten Kreis gewährt wird – Pu-
blikum ist nicht erlaubt. Auf dem ganzen Gelände herrscht Maskenpflicht, sofern man nicht direkt in den Wettkampf involviert ist. Die zahlreichen Desinfektionsspender machen aufmerksam, dass die Hände von Zeit zu Zeit gereinigt werden sollten. So sieht Turnfest-Stimmung in Zeiten von Corona aus. Lange an normales Fest geglaubt Dass man in Teufen nach der Verschiebung und der Redimensionierung des Angebots auf nur noch NachwuchsWettkämpfe dennoch am Turnfest festgehalten hat, habe mitunter mit dem Turnfest-Zyklus zu tun gehabt, sagt Bruno Höhener, OK-Präsident und Präsident des TV Teufen. Im Appenzellerland findet nur alle sechs Jahre ein Turnfest statt. «Eine erneute Verschiebung wäre wegen des Schulhaus-Neubaus in Teufen zudem nicht möglich gewesen», so Höhener weiter. Im Kern-OK sei man deshalb bestrebt gewesen, wenn immer machbar ein Turnfest zu organisieren. «Wir sind auch lange davon ausgegangen, dass ein ‹normales Fest› 2021 möglich wäre», sagt Höhener. Als im März aber Öffnungsschritte erst für mögliche Jugendwettkämpfe bekannt gegeben wurden, habe man sich schon die Frage gestellt «Wie weiter?» «Der Entscheid, wenigstens an der Mini-Turnfest-Variante für den Nachwuchs festzuhalten, fiel aber praktisch einstimmig», blickt der OK-Präsident zurück.
IM FOKUS
Ohne Zuschauerinnen und Zuschauer sind die eigenen Turnkameraden die einzige Unterstützung während des Wettkampfs.
Jetzt oder nie Doch wie erklärt sich Höhener, dass seine Appenzeller die Einzigen sind, die in diesem Sommer an einer Turnfest-Variante festgehalten haben? «Wir waren im vergangenen Jahr vielleicht etwas stur, dass wir bis zuletzt an eine Durchführung geglaubt hatten und dann in die Knie gezwungen wurden», sagt er.
WIR TRAUERN KEINESWEGS JENEM NACH, WAS NICHT MÖGLICH WAR. Bruno Höhener, OK-Präsident Im Gegenzug habe man in diesem Jahr als erste Organisatoren mit einer Redimensionierung geplant. Später wurden alle anderen Turnfeste 2021 abgesagt. «Wir sind ein kleiner Verband. Bei uns findet nur alle sechs Jahre ein Turnfest statt, und da wollten wir gerade unserer Jugend eine Plattform bieten», sagt Bruno Höhener. Während andere Turnfest-
OKs die Möglichkeit der Verschiebung hätten, wäre dies in Teufen wegen des angetönten Schulhaus-Baus nicht mehr möglich gewesen. Es stellte sich zudem die Frage «Wieso alles streichen, wenn ein Teil dennoch organisierbar wäre?» Letztlich sei es auch ein «Jetzt oder nie»Entscheid gewesen, ergänzt Höhener. Den Entscheid, am Mini-Fest festzuhalten und dieses durchzuführen, hat Höhener keineswegs bereut. Auch wenn mit den fehlenden Zuschauerinnen und Zuschauern nicht nur die Stimmung, sondern auch die Kasse leidet. «Natürlich schmerzt es, dass wir kein Publikum haben», sagt er und blickt etwas wehmütig Richtung Rundbahn, auf der sich gerade die 800-Meter-Läuferinnen für ihren Start bereit machen. «Aber», so Höhener, «ob sich der Aufwand mit Publikum auch tatsächlich gelohnt hätte, ist schwer abschätzbar.» Zumal es unter den geltenden Richtlinien eine zusätzliche Herausforderung gewesen wäre, die Festbesuchenden im Griff zu haben. Freude an dem, was man hat Doch wie fällt sein Fazit bezüglich Turnfest-Stimmung aus? «Das eigentliche Turnfest war bei uns seit der Redimensionierung im März eigentlich Geschich-
IM FOKUS 13
Schaden in Grenzen halten Dass in der jetzigen Situation eine Organisation aus finanzieller Sicht keineswegs rentabel ist, ist verständlich, denn «den Aufwand hatten wir ja sowieso», sagt Höhener. Dank dem Covid-Fonds
habe man wenigstens eine gewisse Sicherheit, dass kein grosser finanzieller Schaden entstehe. Das ständige Reduzieren sei für die Planung im Vorfeld aber nicht einfach gewesen. «Wir mussten uns einfach immer wieder bewusst werden, dass wir nicht mehr mit dem grossen Turnfest planen können», sagt Höhener und ergänzt: «Dass wir uns eine mögliche Gewinnausschüttung ans Bein streichen können, war früh klar.» Darum sei es dem Organisationskomitee aber auch gar nicht primär gegangen: «Wenn ich über die Wettkampfanlagen schaue, bin ich zufrieden, dass wir uns für das Turnfest ausgesprochen haben. Die Stimmung ist gut, das Wetter spielt auch mit und die Leute sind zufrieden.» Jenem nachtrauern, was man nicht hatte, wäre an diesem Wochenende völlig fehl am Platz gewesen. Zu gross war in Teufen letztlich die Freude darüber, was man in dieser schwierigen Situation realisieren konnte. So durfte wenigstens ein kleiner Teil der Turnschweiz 2021 einen Turnfest-Sommer erleben. Text: Thomas Ditzler Weitere Informationen zum Appenzeller Kantonalturnfest: aktf2021.ch
MÖGLICH GEMACHT
Foto: Lorenz Reifler
te», sagt er. Auch wenn das OK mehrheitlich noch dasselbe sei und man sich wettkampfmässig einzig auf das erste Wochenende, einfach ohne Aktive, konzentriert habe. «Ein Turnfest, so wie man es sich gewohnt ist, wäre nicht möglich gewesen», relativiert der OK-Präsident und ergänzt vielmehr: «Wir freuen uns an dem, was wir den Turnenden bieten konnten, und trauern keineswegs jenem nach, was nicht möglich war.» Und dass dies doch einiges ist, zeigen am Wochenende die zahlreichen strahlenden Kinderaugen, welche einerseits ihren Jugend-, Turn- oder Leichtathletik-Mehrkampf oder im Geräteturnen auf den verschiedenen Anlagen rund um die Sporthalle Landhaus ihren Wettkampf absolvieren. An beiden Tagen kämpfen rund 800 Nachwuchsturnende in Teufen um eine Bestnote, während rund 140 Helferinnen und Helfer sowie 70 Kampfrichterinnen und Kampfrichter dafür sorgen, dass alles reibungslos abläuft.
Christian Giger Präsident Appenzellischer Turnverband Christian Giger, mit dem Appenzeller Kantonalturnfest ist ein Stück Turnalltag zurückgekehrt. Wie lautet dein Fazit? Christian Giger: Wenn wir auf den Sportanlagen herumgeschaut haben, bestätigt es den OK-Entscheid, aus dem eigentlichen Turnfest einen Nachwuchs-Wettkampf zu machen. Während des Wochenendes entdeckte ich viele lachende Kindergesichter. Es war richtig, dass bis zum Schluss am Plan festgehalten und jene Wettkämpfe durchgeführt wurden, die möglich waren. Dennoch war es ein Turnfest ohne Zuschauer. Überwiegt die Freude, dass der Wettkampf hat stattfinden können, oder das Nachtrauern der gewohnten Stimmung? Das OK hat das Möglichste möglich gemacht. Allein das ist schon eine grosse Leistung von allen Beteiligten. Viele Hürden wurden überwunden. Aus diesem Grund muss die Freude überwiegen. Wie wichtig war die Durchführung des Turnfestes aus Sicht des Appenzellischen Turnverbandes? Sehr wichtig. So konnten wir zeigen, dass der Sport unter sicheren Umständen durchgeführt werden kann. Wir haben den richtigen Weg eingeschlagen. Ich hoffe, dass es uns viele Organisatoren gleichtun. Interview: Thomas Ditzler
Das Schutzkonzept und die verschiedenen Regelungen sind auf der Sportanlage in Teufen omnipräsent.
14 IM FOKUS
KINDER BRAUCHTEN EINEN WETTKAMPF Keine Zuschauer und strikte Maskenpflicht. Das Schutzkonzept am Turnfest in Teufen hatte Auswirkungen auf alle. «GYMlive» hat mit Mario Müller, Jugileiter des TV Waldstatt, über seine Eindrücke gesprochen.
TURNFEST SOMMER 2022
«Im Leiterteam war die Freude extrem gross, dass endlich wieder ein Turnfest stattfinden konnte. Vor allem, weil wir so unseren Kindern wieder Wettkämpfe ermöglichen konnten», sagt Mario Müller. Das Turnfest in Teufen habe für ihn und «seine» Kinder nach der langen turnfestfreien Zeit vor allem als Standortbestimmung gegolten. «Natürlich zählt auch die Leistung, aber der Spass steht sicher im Vordergrund», so Mario Müller. Es sei denn auch schön gewesen, wieder ein Turnfest erleben zu dürfen. Damit seine Jugi die gewohnte Turnfest-Atmosphäre geniessen konnte, seien sie bewusst gemeinsam mit dem Zug von Waldstatt angereist: «So, wie wir es immer machen, wenn wir an ein Turnfest reisen.» Auch während der Pandemie sei die Stimmung im Training sehr gut gewesen, erzählt Müller. «Die Trainings wurden meistens sogar noch besser besucht als vor der Pandemie», so der Jugi-Leiter. «Weil sonst fast nichts mehr
10.–12. Juni SO Regionalturnfest RTVSU Subingen, sotv.ch
10.–12. und 17.–19. Juni VD Waadtländer Kantonalturnfest Yverdon-les-Bains, fcvg2022.ch
möglich war, brauchten die Kinder während dieser Zeit den Ausgleich zur Schule noch mehr als sonst», glaubt Müller einen Grund für die gute Trainingspräsenz zu wissen. Er habe den Kindern angemerkt, dass sie sich wieder nach einem Wettkampf gesehnt hätten. «Umso schöner, dass das Turnfest in Teufen stattfinden konnte», meint Mario Müller. Trotz all den geltenden Auflagen auf den Sportanlagen fiel Müllers Eindruck vom Turnfest durchwegs positiv aus. «Der Wettkampf fand für uns im gewohnten Umfeld statt.» Erfreulich endete für Müllers TV Waldstatt auch der sportliche Teil am Appenzeller Kantonalturnfest. Gleich sechs Podestplätze durften die Waldstätter im Jugendwettkampf vom Samstag, 19. Juni, feiern. So konnte man wohl auch in dieser Hinsicht die gewohnte Heimreise mit dem Zug erfreut antreten. Text: Thomas Ditzler
11./12. und 17.–19. Juni ZH Regionalturnfest WTU Wiesendangen, rtf22.ch 10.–12. und 17.–19. Juni BE Berner Kantonalturnfest Lyss/Aarberg, ktf2022.ch 11./12. und 17.–19. Juni SH Schaffhauser Kantonal turnfest Beringen, turnfest22.ch 15.–26. Juni AG Aargauer Kantonalturnfest Wettingen, wettingen2022.ch 18.–26. Juni SG Rheintaler Turnfest Balgach, balgach2022.ch 24.–26. Juni GR Glarner Bündner Kantonalturnfest Näfels, glabue2022.ch 1.–3. Juli BE Oberländisches Turnfest Frutigen, otf2021.ch Die Angaben sind ohne Gewähr (Stand: 24. Juni 2021).
Mario Müller (links, TV Waldstatt) freut sich, dass seine Jugi-Kinder wieder einen Ernstkampf erleben durften. Foto: Thomas Ditzler
IM FOKUS
VEREINSLEBEN WIEDER AKTIVIEREN Gewöhnungsbedürftiges Bild: Die Gymnastikriege des DTV Zihlschlacht turnt am «Chläggi-Cup» wie alle Vereine mit Maske. Foto: zvg
Nach Monaten ohne Wettkämpfe hat der «Chläggi-Cup» Wilchingen den ersten Schritt gewagt. Die Risikobereitschaft wurde belohnt. Statt «möglichst erfolgreich», lautete das Credo der Turnenden «endlich wieder turnen». Im Frühsommer wurden endlich auch wieder vereinzelte Turnwettkämpfe durchgeführt. Neben diversen Einzel-Geräteturnwettkämpfen war der «ChläggiCup» in Wilchingen einer der ersten Anlässe, an dem Aktivturnende als Verein starten konnten. Dies, obwohl die Ungewissheit bei den Organisatoren rund um Präsident Christian Heiss gross war. Die Unsicherheit, welche Schutzregeln am Tag X, dem 22. Mai 2021, gelten würden, sei die grösste Schwierigkeit bei der Planung gewesen, sagt Heiss rückblickend. 22 Vereine nutzten Startmöglichkeit Schliesslich folgten der Einladung des TV Wilchingen 22 Vereine mit rund 450 Turnenden. «Wir wollten für die Riegen und auch für uns als Organisator das Vereinsleben wieder aktiveren», sagt
Heiss. Deswegen habe man trotz der damals unsicheren Lage stets an der Durchführung festgehalten. «Weil wir den Anlass ohne grosse Sponsoren oder Festwirtschaft geplant haben, war das Risiko kalkulierbar, falls dennoch kurzfristig eine Absage nötig gewesen wäre», so der OK-Präsident weiter. So weit kam es aber nicht. Und dennoch mussten wegen des Schutzkonzepts Anpassungen beim Wettkampf-Ablauf im Vergleich zu den Vorjahren vorgenommen werden. So turnten die Vereine in fixen Zeitblöcken. «Nach ihrem Wettkampf mussten sie das Gelände gleich wieder verlassen», erklärt Heiss. Dadurch habe natürlich die Stimmung etwas gefehlt. Mit Maske turnen «Die Turnenden haben sich aber viel Mühe gegeben, die Regeln einzuhal-
ten.» Auch wenn die Turnenden ihren Wettkampf ungewohnt mit Maske absolvieren mussten, schätzten es alle, dass wieder ein Wettkampf stattfand. «Die Vereine waren sehr dankbar», sagt Heiss. Dementsprechend positiv fällt auch sein Fazit über den «Chläggi-Cup» 2021 aus. Für viele Vereine sei es auch darum gegangen, nach langer Wettkampfpause wieder eine Standortbestimmung zu erhalten. Egal ob Gymnastik-, Aerobic- oder Geräteturnriege, der Tenor habe bei allen gelautet «Endlich wieder turnen». Auch wenn der Wettkampf aus finanzieller Sicht ein Nullsummenspiel war. «Wir haben die Durchführung aber vor allem zugunsten des Sports gemacht», sagt Christian Heiss. Text: Thomas Ditzler
16 AUFGESCHNAPPT
WIR DÜRFEN DEM VERPASSTEN NICHT NACHTRAUERN, SONDERN FREUEN UNS DARÜBER, DASS DER SPORT STATTFINDEN KONNTE. Christian Giger, Präsident Appenzellischer Turnverband, zur abgespeckten Version des Kantonalturnfestes (siehe Seite 10).
LESERFOTO In der letzten «GYMlive»-Ausgabe gab es gleich zwei Stars der Turnfabrik Frauenfeld zu bewundern. Wie im Bild zu sehen ist, konnten Angelica Moser und Lilli Habisreutinger die Frauenfelder Turnfamilie in ihren Bann ziehen. instagram.com/turnfabrik
AUFGESCHNAPPT TV BETTLACH RÄUMT AUF
70
In Amsterdam 2023 feiert die Gymnaestrada ihr 70-jähriges Bestehen. Die erste Ausgabe fand 1953 in Rotterdam statt.
100 Kilogramm in drei Wochen. So die Bilanz der grossen Müllsammel-Aktion des TV Bettlach. Statt zu trainieren, haben rund 200 Personen aus den verschiedenen Riegen der Solothurner Turnfamilie ihre Trainingszeit der Aktion «TVB-ruumt-Bettlä-uf» gewidmet. Nebst drei Kilogramm (!) Zigarettenkippen wurde auch das halbvolle Glas Essiggurken – zusammen mit dem fein säuberlich getrennten Abfallberg – der Gemeinde zur korrekten Entsorgung übergeben. Weitere Informationen zur Aktion: gymlive.ch
AUFGESCHNAPPT 17
Weitere Inhalte findet ihr auf unseren Social-Media-Kanälen facebook.com/swissgymnastics instagram.com/swissgymnastics twitter.com/swissgymnastics
GEWUSST, DASS … … der «Schwedenkasten» nicht aufgrund seiner blau-gelben Färbung, sondern wohl aufgrund des Herkunftslandes des Begründers der schwedischen Gymnastik, Per Henrik Ling, seinen Namen erhielt? … der Begriff «Purzelbaum» sich aus den Wörtern «purzeln» (von «stürzen») und «baum» – von «sich (auf)bäumen» zusammensetzt?
FLIEGENDE ÜBERGABE
ADILETTÄ 10-KAMPF
Drohnen sorgen meist für spektakuläre Bilder. Für eine andere Einsatzweise haben sich die Organisatoren eines RGWettkampfs in Baku (AZE) entschieden. Hier überbrachten die Fluggeräte – in abenteuerlicher Manier – die wohlverdienten Medaillen.
Immer wieder zeigt sich die grosse Kreativität unserer Mitgliedervereine bei den eigens kreierten Wettkämpfen. So auch beim TV Wislig. Bereits zum neunten Mal organisieren sie den legendären «Adilettä 10-Kampf», bei welchem verschiedenste Disziplinen – natürlich nur in Adiletten – absolviert werden müssen. tvwislig.ch/a10k
WETTBEWERB Woher stammt Emmanuel Libert ursprünglich? Verlost werden drei «Ochsner Sport»-Gutscheine im Wert von je 50 Franken
Mitmachen – ganz einfach: Antwort per Online-Formular auf unserer Website unter stv-fsg.ch/wettbewerb-gymlive oder E-Mail mit dem Betreff «Wettbewerb 3/2021» und den vollständigen Adressangaben an red-aarau@stv-fsg.ch senden.
Teilnahmeschluss: Mittwoch, 24. August 2021 Die Gewinner des Wettbewerbs werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.
EINE GYMNAESTRADA IST EIN ERLEBNIS
Reto Hiestand (Mitte) wird in Amsterdam 2023 die Schweizer Gymnaestrada-Delegation zum dritten Mal anführen. Foto: Thomas Ditzler
NACHGEFRAGT 19
In zwei Jahren findet in Amsterdam die nächste WeltGymnaestrada statt. Auch wenn die Vorbereitung wegen der Pandemie anders abläuft als gewohnt, sind alle motiviert bei der Sache. Delegationsleiter Reto Hiestand spricht im Interview über den Stand der Dinge.
Reto Hiestand, wie gut sind deine niederländischen Sprachkenntnisse? Reto Hiestand: Da ich geschäftlich früher in den Niederlanden unterwegs gewesen bin, kann ich ‹Goede dag› oder ‹dank je wel› sagen. Ansonsten ist schon bald fertig. Fluchwörter wüsste ich vielleicht auch noch einige (lacht). Die Frage kommt nicht von ungefähr. Wir befinden uns in der Hälfte zwischen Dornbirn 2019 und Amsterdam 2023. Wie präsent ist die nächste Gymnaestrada bei dir? Sehr präsent. Die Gymnaestrada ist voll im Fokus. Vor allem die Vorarbeit mit Reglementen schreiben, Website aufgleisen und für den Anlass zu werben, ist sehr intensiv. Gegen Ende Jahr wird es dann zwischenzeitlich etwas ruhiger, ehe es 2022 wieder sehr intensiv wird. Wo steht ihr derzeit mit den Planungsarbeiten bei der Schweizer Delegation? Coronabedingt verlief die Interessensmeldung nicht so, wie wir es gewohnt waren. Mit Corona liegen spezielle Monate hinter uns. Das Treffen in den Vereinen war nicht möglich. Daher war der Austausch unter den Turnenden etwas schwieriger, um sich gegenseitig für die Gymnaestrada zu motivieren. Die Hardcore-Gymnaestrada-Turnenden haben sich schon früh angemeldet und die restlichen in einem phänomenalen Schlussspurt. Amsterdam 2023 wird als Austragungsort sehr interessant.
Erkläre doch in wenigen Sätzen, was die Gymnaestrada für dich als Anlass einzigartig macht. Das Einzigartige ist das Zusammenkommen von derart vielen Nationen. Man trifft sich an einer Gymnaestrada friedlich, fröhlich und dies meist ausserhalb der Schweiz. Das gemeinsame Erarbeiten einer Vorführung schweisst die Gruppen auch über die Gymnaestrada hinaus zusammen. Die Wertschätzung, welche die Turnenden nach ihrer Aufführung durch den Applaus erhalten, ist einzigartig. Rund um eine Gymnaes trada lernt man viele Leute kennen. So bestehen bei mir noch heute Freundschaften mit Turnenden, die ich an meiner ersten Gymnaestrada 1995 in Berlin kennengelernt habe. In Amsterdam wirst du zum dritten Mal die Schweizer Delegation anführen. Was ist der Reiz an dieser Aufgabe? Das Gymnaestrada-Virus hat mich 1995 in Berlin gepackt. Es war durch all meine Gymnaestrada-Aufgaben in all den Jahren immer wieder eine neue Herausforderung. Eine Gymnaestrada macht einfach Spass. Man lernt viele Leute und Nationen kennen und erlebt dadurch so viel Positives. Seit Dornbirn 2019 hat sich mit der Corona-Pandemie vieles verändert. Inwiefern erschwert das die Vorbereitungen für Amsterdam 2023? Die Vorbereitungen hat es überhaupt nicht erschwert. Wir sind mit den
ZUR PERSON Reto Hiestand (49) ist seit der Gymnaestrada Helsinki 2015 Leiter der Schweizer Delegation. In Amsterdam wird der Reichenburger zum dritten und letzten Mal in dieser Funktion walten. Seine erste Gymnaestrada erlebte Hiestand 1995 in Berlin. Seither war er an jeder Gymnaestrada dabei. Hiestand ist Ehrenmitglied beim Turnverein Wollerau-Bäch und Aktivmitglied im Turnverein Reichenburg (Ü35). Reto Hiestand ist Geschäftsführer der Geska AG in Glarus.
Amsterdam werde als Austragungsort sehr interessant, sagt Delegationsleiter Reto Hiestand. Foto: Thomas Ditzler
Planungen auf Kurs. Dank OnlineSitzungen konnten wir uns trotz der Pandemie gut austauschen. Wir liessen uns durch Corona nicht ausbremsen. Die Schwierigkeit war, dass wegen der fehlenden Trainingsmöglichkeiten der Austausch unter den Turnenden gefehlt hat. Mit den Lockerungen bin ich aber überzeugt, dass auch in den Trainings wieder vermehrt über die Gymnaestrada gesprochen wird. Kann die Welt-Gymnaestrada 2023 wegen Corona wie gewohnt stattfinden oder gibt es bereits Überlegungen, das Format anzupassen? Diesbezüglich haben wir von Seiten des lokalen OKs bislang nichts gehört. Wie sich die Lage in den kommenden Monaten weiterentwickeln wird, ist schwierig vorherzusagen. Es wäre fast ein Lesen in der Glaskugel. Ich glaube aber, dass mit den Impfungen und den Lockerungen ein grosser Schritt Richtung Normalität gemacht wird und dass ein solcher Anlass wie die Gymnaestrada im Jahr 2023 im gewohnten Rahmen möglich sein wird.
Mitte Juni ist die Meldefrist für die Interessensmeldung abgelaufen. Wie zufrieden seid ihr mit den Rückmeldungen aus der Turn-Schweiz? Nach Dornbirn mit 3000 und Helsinki mit 4000 Teilnehmenden haben wir kurz nach der letzten Gymnaestrada mit einer Zahl von gegen 4000 Schweizerinnen und Schweizern geplant. Damals war die Pandemie noch kein Thema. Ich bin optimistisch, dass unsere Delegation wieder ähnlich gross sein wird. Eine Delegationsgrösse wie in Dornbirn 2019 oder Helsinki 2015 wäre für uns schön. Ich glaube fest daran, dass dies realistisch ist. Zumal wir zurzeit auch sehr offen sind für Nachmeldungen. Schliesslich befinden wir uns in einer Ausnahmezeit, in der man auch Ausnahmen machen darf. Unser Ziel ist es nicht, die grösste Delegation zu stellen, sondern mit vielen motivierten Turnenden nach Amsterdam zu reisen und mit qualitativ hochstehenden Nummern die Schweiz standesgemäss vertreten zu können. Welche Voraussetzungen benötigt jemand, um Teil der GymnaestradaFamilie zu werden?
In erster Linie müssen die Turnenden Mitglied im Schweizerischen Turnverband sein. Generell haben wir die gesamte Bandbreite an Leuten dabei, von sechs bis 90 Jahren. Man muss Freude am Sport und am Turnen haben und gewillt sein, in der Gruppe im Vorfeld eine Vorführung zu erarbeiten. Solang jemand sportlich und beweglich ist sowie mit Freude teilnimmt, spielen Alter und Geschlecht überhaupt keine Rolle. Man muss einfach die passende Gruppe finden, bei der man mitwirken kann und will. Warum sollte ein Turnender mindestens einmal an einer Gymnaestrada dabei sein? Hier kommt mir eine Begegnung mit einem älteren Herrn in den Sinn. Dieser hatte als Übernachtungsort die Massenunterkunft im Schulhaus gewählt. Ich habe ihn dann gefragt, wieso er in seinem fortgeschrittenen Alter nicht die Übernachtung im Hotel bevorzuge. Er erwiderte mir, ob ich eigentlich spinne. Dort wäre doch gar nichts los. Diese Anekdote zeigt, dass zwar das Turnen im Zentrum der Gymnaestrada steht, aber auch das ganze Drumherum zählt.
NACHGEFRAGT 21
WIR LIESSEN UNS BEI DER VORBEREITUNG DURCH CORONA NICHT AUSBREMSEN. Reto Hiestand
GYMNAESTRADA IN ZAHLEN
18 000 TEILNEHMENDE in Dornbirn 2019
67 Den Zusammenhalt und die Freude untereinander zu geniessen und im Team turnerische Höchstleistungen zu erarbeiten, sind aus meiner Sicht der Motivator, um an einer Gymnaestrada teilzunehmen. Wer diese Freude einmal erlebt hat, denn lässt es kaum mehr los. Was sind die nächsten Aufgaben und Herausforderungen? Nachdem die Interessensmeldungen bei uns eingegangen sind, wird es im September eine Informationskonferenz mit allen interessierten Gruppenverantwortlichen geben. Dort werden wir die ersten Details zur Gymnaestrada 2023 präsentieren. Einerseits geht es darum, die Gruppen zu informieren, aber auch für eine definitive Teilnahme zu motivieren. Ende Jahr wird dann die defini tive Anmeldung erfolgen. Sobald wir die genauen Teilnahmezahlen wissen, wird es dann auch punkto Bekleidungen konkreter. Die Frage, wie die Delegation nach Amsterdam reisen wird, sowie die Unterkunftsmöglichkeiten gilt es in weiteren Schritten zu klären. Die grösste Herausforderung wird sicherlich sein, die Leute für eine definitive Teilnahme zu motivieren. Wie bereitest du dich persönlich auf eine Gymnaestrada und deren Gegebenheiten vor? Mein Motto lautet immer: Nach der Gymnaestrada ist vor der Gymnaestrada. In Dornbirn war ich bereits bestrebt,
die Mitglieder der Gymnaestrada-Kommission und der erweiterten Gymnaes trada-Kommission für Amsterdam wieder zu motivieren. Danach ging es im ersten Halbjahr nach Dornbirn darum, dass wir die Fachgruppen aufbauen konnten. Sobald diese Posten definiert sind, kann es richtig losgehen. Durch meine frühere Arbeit war ich schon häufiger in Amsterdam unterwegs. Ich kenne bereits einige Lokalitäten, was die Gymnaestrada-Arbeit erleichtert. Zudem wurde ich im Vorjahr beim niederländischen Turnverband vorstellig. In Dornbirn haben wir ihre Delegation zu einem Rundgang bei uns eingeladen, um ihnen einen Einblick zu gewähren. Worauf freust du dich persönlich am meisten? Ich freue mich auf vieles. Die Vorbereitung mit der Gymnaestrada-Kommission ist eine ebenso tolle Zeit wie das Erleben der vielen Premieren. Ich freue mich aber auch auf zahlreiche Gesichter und auf Amsterdam an sich. Ein grosses Anliegen ist es, dass wir alle Turnenden gut dorthin bringen – aber auch wieder gesund in die Schweiz zurück. Ganz bestimmt freue ich mich auch auf das letzte Bier als Delegationsleiter in Amsterdam. Und dass wir rückblickend sagen können: «Doch, wir haben wieder alles super gemacht!»
NATIONEN 2019 dabei
3800 TURNENDE aus der Schweiz für 2023 geplant
17.
GYMNAESTRADAAUSGABE im Jahr 2023
3 AUSTRAGUNGEN IN DER SCHWEIZ (1969 Basel, 1982 Zürich, 2011 Lausanne)
Text: Thomas Ditzler Weitere Informationen zum Thema: stv-gymnaestrada.ch
22 KOMPAKT
KURZINFOS AUF EINEN BLICK
Foto: zvg
Foto: Thomas Schreyer
Anmelden und beim «Coop Mukihit» mitmachen Der «Coop Mukihit» hat sich in den letz- Sinnesschulung oder der Sprachentten Jahren bewährt und ist in der gan- wicklung. Die Bewegung steht im Mukizen Turnlandschaft verbreitet. Mit immer Turnen an zentraler Stelle. wieder neuen Themen wie aktuell den Hast du einen Grund- oder Fachkurs Regenbogenfarben begeistern die viel- mit dem Themeninhalt «Coop Mukihit» seitigen Spiel- und Übungsideen jede Sai- besucht, dann melde deine Gruppe jetzt son über 6000 Muki-Paare. Jedes Kind für die neue Saison an. wird in seinen Fähigkeiten gefördert. Sei Weitere Informationen zum Thema: es in der Grob- und Feinmotorik, in der coop-mukihit.ch
LEHRE ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN Auf der Geschäftsstelle des Schweizerischen Turnverbandes (STV) absolvieren angehende Kaufleute ihre dreijährige Berufslehre. Ende Juni 2021 konnte Simona Stöckli (Aarau Rohr) das eidgenössische Fähigkeitszeugnis als Kauffrau entgegennehmen. «Ich werde sehr vieles aus meiner Lehrzeit mitnehmen. All das angeeignete Wissen in den vielseitigen Abteilungen, die Einblicke in Veranstaltungen und Grossanlässe ebenso wie die interessanten und lustigen Gespräche mit ganz vielen Leuten.» Als Highlight ihrer dreijährigen Lehre nennt Simona das Eidgenössische Turnfest 2019. «Für mich als Aarauerin, Turnerin und STV-Lernende war es unbeschreiblich aufregend, an diesem besonderen Turnfest mitwirken zu dürfen», so die 18-jährige Geräteturnerin. Stöckli sucht nun eine neue Herausforderung, wenn möglich aber auch im Turn- und Sportbereich. Wir wünschen Simona viel Erfolg für die Zukunft.
Erfahrungen auf internationalem Parkett gesammelt Das Juniorinnen-Team (Alina Buchs, Shana Bundeli, Norah Demierre, Célia Lüthy, Mila Petrovic und Nejla Saljiji) sowie Einzelgymnastin Axelle Amstutz (RG Neuchâtel) vertraten die Schweiz an den Europameisterschaften Rhythmische Gymnastik in Warna (BUL). Die Schweizer Juniorinnen präsentierten zwei Übungen (fünf Bälle und fünf Bänder), womit sie sich auf dem 16. Rang (42,800 Punkte) im Gruppenmehrkampf klassierten. Am stutz bestritt an der EM den Mehrkampf mit den Handgeräten Ball, Band, Keulen und Reif. Sie erreichte den 51. Rang. Weitere Informationen zum Thema: gymlive.ch
KOMPAKT 23
Mission «1000 Turnende aus der Schweiz in Neuenburg» Zum ersten Mal gastieren die internationalen Anlässe «Eurogym» und «European Gym for Life Challenge» in der Schweiz, und zwar vom 7. bis 15. Juli 2022 in Neuenburg. Seid dabei und teilt den Schweier Turnspirit mit vielen anderen europäischen Nationen. Meldet euch bis am 15. November 2021 an für die Challenge und/oder eine Woche gespickt mit Aktivitäten und Freizeit. Weitere Informationen zum Thema: eurogym 2022.ch Kontakt: marianne.vogt@stv-fsg.ch
Gesamtwettkampfleiter/-in ETF 2025 gesucht Wir suchen eine/-n Gesamtwettkampfleiter/-in für das ETF 2025 in Lausanne. Du kennst dich in der Schweizer Turnszene aus, hast Erfahrung in der Organisation von Turnfesten und sprichst gut Französisch? Dann erfahre mehr über diese spannende Stelle: i.stv-fsg.ch/etf-gwl
August 23.7.–8.8. OLYMPISCHE SOMMERSPIELE Tokio (JAP) 14.8. PARKOUR-WETTKAMPF SPEED Montreux 28.8. SCHWEIZER LMM-FINAL Sargans September 10.–12.9. WORLD CHALLENGE CUP KUTU M Mersin (TUR)
Team-Challenge Geräteturnen Am 20./21. November 2021 organisiert der STV Wettingen als Alternative zu den abgesagten Schweizer Meisterschaften Geräteturnen die «STV-Team-Challenge Geräteturnen». Dabei wird in gemischten Fünfer-Teams bestehend aus Turnenden der Kategorien K5 bis KD/H ein Vierkampf absolviert. Weitere Informationen zum Thema: i.stv-fsg.ch/getu-challenge
Anmeldung SMV Jugend 2021 Bis am 26. August 2021 anmelden und am 4./5. Dezember 2021 in Schaffhausen um die Schweizer-Meister-Titel Vereinsturnen in den Kategorien U17 und U13 mitmischen. Folgende Disziplinen sind möglich: Geräteturnen (Reck, Boden, Schulstufenbarren, Barren, Trampolin, Sprung, Schaukelringe) sowie Gymnastik mit und ohne Handgerät. Weitere Informationen zum Thema: smvjugend.ch
EVENTS 2021
11.9. SM STEINSTOSSEN UND STEINHEBEN Wollerau 11./12.9. GYM’N’MOVE Lausanne 18.9. SM NATIONALTURNEN Beckenried 25.9. SM GYMNASTIK Vilters Oktober 2./3.10. SM KUNSTTURNEN MANNSCHAFTEN Winterthur 3.–8.10. GOLDEN AGE GYM FESTIVAL Rethymno (GRE)
4. STV-Skifest – «Save the Date!» Das offiziell vierte STV-Skifest findet vom 4. bis 6. März 2022 in Arosa statt. Es warten wiederum traumhafte Skipisten, ein abwechslungsreicher PlauschWettkampf mit lustigen Disziplinen und eine exklusive Après-Skifest-Party auf die Teilnehmenden. Die Anmeldung ist ab dem 13. September 2021 möglich. Weitere Informationen zum Thema: graubuenden.ch/stv-skifest-arosa
Die Angaben sind ohne Gewähr (Stand: 24. Juni 2021).
Weitere Informationen zum Thema: stv-fsg.ch/de/events/terminliste
24 KOMPAKT
FOKUS DEUTSCHSCHWEIZ
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«Wir wollen effizienter und schlanker werden, die Ausbildung stärken sowie die Wettkämpfe klarer positionieren.»
Wissenswertes aus dem deutschen Sprachraum
Christine Will (Chefin Projekte beim Turnverband Bern Oberaargau-Emmental TBOE) zur Neuorganisation, mit welcher der TBOE ab Ende August 2021 starten möchte.
Die Jugendlichen schnupperten wieder Wettkampfluft Der STV Hägglingen führte am 21./22. Mai 2021 den Jugend-Freiämtercup sowie einen Freiämter Jugendtag durch. Ursprünglich war ein grosses Fest zum 111-jährigen Bestehen des Vereins geplant gewesen. Am Freitagabend präsentierten rund 450 Jugendliche 26 Vereinsvorführungen im Geräteturnen, Aerobic und in der Gymnastik. Am Sonntag massen sich dann 536 Nachwuchsturnende in den Disziplinen Weitsprung, Uni hockeyparcours, Baumstammwerfen, Hufeisenwerfen, Geländelauf. Weitere Informationen zum Thema: stv-haegglingen.ch/stv-jubiläum-2021
Weitere Informationen zum Thema: tboe.ch
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Das Ostschweizer TurnHighlight im Jahr 2022 Das alle sechs Jahre stattfindende Rheintaler Turnfest wird nächstes Jahr vom 18. Juni bis 26. Juni 2022 in Balgach durchgeführt. Nachdem am ersten Wochenende die Einzelwettkämpfe im Mittelpunkt stehen, werden eine Woche später die Vereinswettkämpfe ausgetragen. Ganz nach dem Motto «Wecke den Löwen in dir!» sollen den Turnenden hierfür faire Bedingungen und optimale Wettkampfanlagen zur Verfügung stehen. An den beiden Wochenenden werden rund 5000 Turnende sowie über 3000 Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet. Weitere Informationen zum Thema: balgach2022.ch
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Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch
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Oberländisches Turnfest 2022 in Frutigen Das Oberländische Turnfest in Frutigen lädt vom 1. bis 3. Juli 2022 zum Turnen und Feiern ein. Im umfassenden Wettkampfangebot lässt sich für alle etwas finden, und die Turniernacht am Freitag bietet eine zusätzliche Möglichkeit, sich auszutoben. Auch dank der attraktiven Unterhaltung, wie etwa der Retro-Sport-Party, wird es garantiert niemandem langweilig. Und dann wäre da noch der inoffizielle Weltrekordversuch. Zudem: Alle Turnenden reisen gratis mit der SBB in die Bergwelt. Das OK freut sich auf euch! Weitere Informationen zum Thema: otf2021.ch
Verbandsmagazin 01/2021
mi sZähni
«MİİS ZÄHNI» Weil es den i-Punkt auf die Verbandskommunikation setzen soll, heisst das neue Verbandsmagazin des Zürcher Turnverbandes (ZTV) «Miis Zähni». «Eine Zehn verbinden wir Turnerinnen und Turner mit der Höchstnote. Sie besteht für Perfektion und Bestleistungen, die nicht einfach zu erreichen sind», erklärt ZTV-Redaktionsleiterin Renate Ried die Namensgebung. Weitere Informationen zum Thema: ztv.ch
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FOKUS ROMANDIE/ TESSIN
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Wissenswertes aus dem französischen und dem italienischen Sprachraum 1
© Photoval - Malou
5 «Diesem Sport wohnt das Glück inne: ein gelungener Trick und die Kinder sind glücklich. Ihr Lächeln ist meine grösste Belohnung.»
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© Photoval - Malou
François Hauser Präsident der FSG Ancienne La Chaux-de-Fonds. Hat nach seinem Schlaganfall von seinen Ersparnissen fast 60 000 Franken in die Anschaffung von Turngeräten gesteckt.
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juiN 2021
Neuer Look zum Zehnjährigen 2021 feiert «Gym Valais-Wallis» sein zehnjähriges Bestehen. Zu dieser Gelegenheit werden das ganze Jahr verschiedene Anlässe, unter anderem eine Turngala im November, durchgeführt. Ausserdem hat sich der Kantonalverband entschieden, seinen Auftritt zu erneuern. Nach mehrmonatiger Arbeit konnten die aufgefrischte Website sowie das neu gestaltete Logo präsentiert werden. Beim Verbandsmagazin wurden die Grafik und die Rubriken komplett überarbeitet sowie neu strukturiert, um sich besser an die französisch- und die deutschsprachige Leserschaft anzupassen. Infos und Kontakt: gymvalais.ch
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Projekt «Tessin an der Gymnaestrada» Bereits ist es Zeit, darüber nachzudenken, welche Aufführungen an der Gymnaestrada 2023 in Amsterdam gezeigt werden sollen. Im kommenden Herbst werden dann die beiden Tessiner Gruppen selektioniert, die an der 17. Welt-Gymnaes trada 2023 dabei sein werden. Für den Schweizer Abend können sich Turnerinnen und Turner melden, die im Jahr 2023 zwischen 14 und 17 Jahre alt sein werden. Diejenigen, die 2023 volljährig sein werden, können auf dem Kleinfeld und vielleicht auch bei der FIG-Gala auftreten, falls das Tessin ausgewählt wird. Weitere Informationen zum Thema: actg.ch
KOMPAKT 27
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Parkour im Tessin Die Sportart Parkour, die auf Anstoss des Internatio nalen Turnverbandes (FIG) kürzlich auch beim STV ins Programm aufgenommen wurde, fasst nun im Tessiner Turnverband (ACTG) Fuss. Aris Livi (SFG Mendrisio) und Gioele Gerosa (SFG Lugano), die Parkour bereits aktiv betreiben, wurden als Referenten bestimmt, um zu evaluieren, wie und auf welche Weise die Disziplin im Kantonalverband integriert werden kann. Man darf auf ihre Ideen gespannt sein.
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Weitere Informationen zum Thema: actg.ch
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3 Das Waadtländer Kantonalturnfest zum immateriellen Kulturerbe ernannt Was haben die «Fête des Vignerons», die «20 Kilometer von Lausanne», das «Paléo Festival», die «Papet vaudois» und das Waadtländer Kantonalturnfest gemeinsam? Alle sind sie Teil des immateriellen Kulturerbes des Kantons Waadt. Dazu gehören mündliche Überlieferungen, Bräuche, Feste, aber auch Heldentaten und das Handwerk der Region. Um ins Kulturerbe aufgenommen zu werden, muss etwas bedeutenden Bezug zum Kanton haben und seit über 30 Jahren bestehen. Beim Waadtländer Kantonalturnfest ist das der Fall (erste Ausgabe 1858). Weitere Informationen zum Thema: fcvg2022.ch
KREATIV GEBLIEBEN
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COVID-19 konnte die Kreativität der Tessiner Turnenden nicht stoppen. Einige Vereine, wie zum Beispiel die SFG Mendrisio (Bild), schafften es in dieser speziellen Zeit, ihre Anlässe online durch zuführen. Dabei wurden beispielsweise die Aufführungen aufgenommen und dann ins Netz gestellt. Andere entschieden sich für interne Wettkämpfe und/oder Zusammenkünfte, die per Zoom ermöglicht wurden. Weitere Informationen zum Thema: sfgmendrisio.ch
28 KOMPAKT
MEISTERLICH Anfang Juni konnten nach langer Pause wieder Schweizer Meisterschaften stattfinden: SM Rhythmische Gymnastik (RG) in Genf, SM Kunstturnen Junioren in Sargans sowie die SM Kunstturnen Juniorinnen in Obersiggenthal. Hier die Titelgewinnerinnen und -gewinner der höchsten Kategorien:
Camille D’Aprile (Gym Serrières) Kunstturnen Juniorinnen
Florian Langenegger (STV Schlossrued) Kunstturnen Junioren
KOMPAKT 29
Chêne Gymnastique Genève Rhythmische Gymnastik, Seniorinnen Gruppe
Chiara Dotzauer (RG Teufen) Rhythmische Gymnastik Seniorinnen Einzel
Fotos: Martin Fröhlich, Dániel Pálhegyi
Weitere Berichte und Fotos zu Schweizer Meisterschaften, die nach Redaktionsschluss statt gefunden haben, findet ihr unter gymlive.ch
30 GEMEINSAM AKTIV
AUF ZWEI RÄDERN UNTERWEGS Ob als Alternativtraining oder auf der Turnfahrt, Biken und Velofahren sind eine bei Turnvereinen beliebte Nebenaktivität. Und dies nicht erst seit gestern. BikeTouren mit der Gruppe sollten gut vorbereitet werden. Pascal Altermatt von den «bikebuebe.ch» gibt einen Überblick, was bei der Planung und Durchführung zu beachten ist.
1.
Leistungsniveau der Teil nehmenden abklären Hierbei sollte man zwei Aspekte berücksichtigen: Kondition Level 1: zwischen 20 und 40 km und 500 bis 800 Höhenmeter. Ideal für sportliche Einsteiger. – Level 2: zwischen 30 und 50 km und 800 bis 1200 Höhenmeter. Eine gute allgemeine Fitness ist unabdinglich. Fahrtechnik (Singletrail-Skala S0 bis S5) S0 beschreibt einen Weg, welcher keine besonderen Schwierigkeiten aufweist. Dies sind meistens flüssige Wald- und Wiesenwege auf griffigen Naturböden oder verfestigter Schotter. – Auf einem mit S1 beschriebenen Weg muss man bereits kleinere Hindernisse wie flache Wurzeln und kleine Steine erwarten. – Im Schwierigkeitsgrad 2 muss man mit grösseren Wurzeln und Steinen rechnen. Der Boden ist häufig nicht verfestigt. Stufen und flache Treppen sind zu erwarten. Oftmals kommen enge Kurven vor.
2.
Gruppengrösse klären Pro Guide sind maximal 8 Personen empfohlen.
3.
Zeitbedarf festlegen Soll es eine Tagestour, eine Halbtagestour oder gar ein mehrtägiger Ausflug mit Übernachtung werden? – Hierbei auch die Verpflegungsart klären (Rucksack, Restaurant, Möglichkeit, Trinkwasser aufzufüllen).
4.
Bike-Region wählen und die Route im Internet oder auf Karte planen Will man eine Tour ohne Guide unternehmen, helfen diverse Online-Tools: schweizmobil.ch (z. B.: Mountainbikeland Schweiz, Veloland Schweiz) – komoot.de (z. B.: Touren um Aarau)
Foto: Swiss Image / Destination Davos-Klosters
5.
Gewählte Bike-Tour rekognos zieren/abfahren, um keine unliebsamen Überraschungen anzutreffen Alternativrouten und Varianten (Abkürzungen, Ausstiege) überlegen. – Wichtige Punkte für allfällige Notfälle abchecken: Handyempfang gewährleistet? Zufahrt mit Rettungsfahrzeug möglich? – Möglichkeit, E-Bike-Akkus unterwegs zu laden.
GRUNDAUSRÜSTUNG FÜR EINE BIKE-TOUR
Weiter zu beachten: – Weniger ist mehr. Die Teilnehmenden nicht überfordern. Biken in einer Gruppe ist anders, als wenn man allein unterwegs ist. Viele Teilnehmende müssen sich ans Gruppenfahren erst gewöhnen. – Wetterprognose studieren (Gewitter im Sommer). Die richtige Tour finden Es gibt nicht «die» Tourenvorschläge. Diese müssen individuell auf das Zielpublikum abgestimmt werden. Am besten organisiert man die Tour mit
einem zertifizierten «Swiss Cycling Guide». So braucht man sich weder um die Routenwahl noch um den Zeitplan zu kümmern. Während der Tour braucht man so nur zu pedalieren und muss keine Angst vor einem technischen Defekt haben. Link-Sammlung für Touren vorschläge: rentabike.ch, youthhostel.ch/bike, outdooractive.com, myswitzerland.com/ velo, valais.ch/velo, ticino.ch/bike Text: Alexandra Herzog
– Mountainbike in einwandfreiem Zustand mit Stollenbereifung – Helm und Handschuhe – Der Witterung entsprechende Kleider – Trinkflasche – Verpflegung aus dem Rucksack – Reserveschlauch – Notfallapotheke Bei E-Bikes zusätzlich: – Akku komplett geladen – Ladegerät für Akku inklusive Kabel oder Ersatz-Akku (je nach Länge der Tour)
32 GEMEINSAM AKTIV
«FUNCTIONAL TRAINING» – WAS IST DAS GENAU? 1 Die ganze Welt redet über «Functional Training», aber was bedeutet es eigentlich genau? Florian Schmid, Sportphysiotherapeut und Abteilungsleiter Hirslanden Training Aarau, klärt auf. Ist es funktionell (siehe Glossar rechts), wenn ein Weitspringer in der offenen Kette sein Sprungbein trainiert? Oder wenn ein Ringturner Bizeps-Curls zur Kräftigung der Oberarme macht? Reicht eine Übung zum Training eines Muskels aus, um funktionell im Alltag oder im Sport bestehen zu können? Wohl kaum. Die MuskelSehnen-Einheit leistet mehr – vor allem bei mehrgelenkigen Muskeln –, als nur eine Bewegung in eine Richtung auszuführen. Die Bewegungsabläufe der Muskeln sind nicht linear, sondern dreidimensional und komplex. Dieser Tatsache sollte beim funktionellen Training Rechnung getragen werden. Alle Funktionen berücksichtigen Es macht keinen Sinn, zur Bizeps-Kräftigung mit Kurzhanteln nur eine geradlinige Bewegung, also zum Beispiel das Beugen des Ellbogens, zu trainieren. Der Bizeps ist als mehrgelenkiger Muskel nicht nur für die Beugung des Ellbogens zuständig, sondern dreht auch
den Unterarm nach aussen, so dass die Handfläche nach oben gedreht wird. Im Schultergelenk kommen weitere Aufgaben, wie den Arm nach vorne oben zu führen sowie an den Brustkorb heranziehen (kurzer Bizepskopf) oder vom Körper abspreizen (langer Bizepskopf), hinzu. Bei einem funktionellen Training sollten daher alle Bewegungsaufgaben eines Muskels oder einer Muskelgruppe berücksichtigt werden. Kombinierte Übungen Optimalerweise kombiniert man Bewegungen, indem man zum Beispiel bei einem Bizeps-Curl den Unterarm nach aussen dreht (sogenannte eingedrehte Bizeps-Curls). Als weiterführende Bewegung wird die Hantel anschliessend über den Kopf gestemmt. Der Ellbogen wird dann zwar wieder gestreckt, aber als mehrgelenkiger Muskel wird nun der Anteil des langen Bizepskopfes aktiv. Übungen dieser Art mit Hanteln gehören zur Kategorie der offenen Kette.
LUNGES MIT KNIEHEBEN (siehe Abbildungen oben)
Diese funktionelle Grundübung eig net sich zur Kräftigung des Sprungbeins für den Absprung beim Weit sprung, Hochsprung und weiteren Absprungvarianten in verschiedenen Ballsportarten. 1 Ausgangsposition: Im Ausfallschritt stehen, wobei das vordere und das hintere Knie in einem 90-Grad-Winkel positioniert sind. 2 Bewegungsablauf: Das vordere Bein strecken und das hintere Knie schnell nach vorne oben, bis auf Bauchhöhe hinaufziehen. Den Einbeinstand kurz halten. Langsam und kontrolliert wieder zurück in die Ausgangsposition. Variante: Die Bewegung schwungvoll bis zum Zehenstand ausführen. Endposition: gleich Ausgangsposition. Haltungskontrolle: Den Oberkörper aufrecht halten und den Rumpf gut stabilisieren. Die Beine im Ausfallschritt nicht mehr als 90 Grad beugen.
GEMEINSAM AKTIV 33
GLOSSAR Funktionell Zweckmässig Bizeps-Curl Bizeps ist der zweiköpfige Oberarmmuskel. Bizeps-Curl bedeutet, mit Gewichten diesen Muskel über das Beugen des Ellbogens zu kräftigen.
Fotos: Michael Klauser
Offene Kette Training mit frei beweglichen Gewichten Geschlossene Kette In einer geschlossenen Kette ist demzufolge das Gewicht oder der Widerstand fix und der eigene Körper wird bewegt. Mehrgelenkiger Muskel Die Muskel-Sehnen-Einheit läuft über mehr als ein Gelenk hinweg. Squats Kniebeugen Miometrische Kraftproduktion Mio- bedeutet kürzer, metrisch beschreibt die Länge, also Verkürzungsbewegung.
2
Isometrische Kraftproduktion Iso- bedeutet gleich, von aussen ist keine Bewegung sichtbar.
Bei einem «Functional Training» sollten Übungen in offener und in geschlossener Kette gezielt eingebaut werden. Ein Beispiel zur geschlossenen Kette sind Klimmzüge für den Bizeps oder Squats zur Kräftigung der Oberschenkelmuskeln. Es ist also sinnvoll, die Muskeln, je nach Aufgaben und Funktion im Sport und Alltag, auch im Training in offenen oder/und geschlossenen Ketten zu beüben. Alltagstauglich Arbeit oder Kraft wird im Muskel nicht nur bei einer miometrischen Kraftproduktion, sondern auch beim isometrischen Halten sowie beim pliometrischen Abbremsen eines Gewichts erzeugt. Beim Hinuntersteigen einer Treppe erzeugt der Quadrizeps pliometrische Kraft in Form von bremsender Arbeit, um zu verhindern, dass man im Knie einknickt und die Treppe hinunterfällt. Die Kraftentwicklung wird zusätzlich durch die Rekrutierung und Frequenzierung der motorischen Einheiten sowie die strukturellen und metabolischen Eigenschaften der Muskelfasern beeinflusst.
Fazit Ein Training wird also dann funktionell, wenn der geforderte Muskel in all seinen Bewegungsaufgaben trainiert wird. Muskeln, die in ihrer Länge der MuskelSehnen-Einheit über mehrere Gelenke hinweg verlaufen, haben mehrere Bewegungsaufgaben. Während eines «Functional Training» trainiert man demzufolge einen Muskel mit diversen, funktionell unterschiedlichen Übungen (z. B. Liegestütze, Ruderzüge, Klimmzüge usw.). Dabei sollen offene und geschlossene Ketten miteinbezogen als auch verkürzende, isometrische und bremsende Aktivitäten des Muskels gefordert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Trainingseffekte beim Ausüben der jeweiligen Sportart oder auch bei Alltagsaktivitäten wirksam werden, ist durch diese Trainingsform erheblich grösser. Text: Florian Schmid
Kurs «Functional Training in der Turnhalle» Empfohlene Literatur: «MuskelRevolution», Marco Toigo
Pliometrische Kraftproduktion Plio- bedeutet länger. Quadrizeps Vorderer, vierköpfiger Oberschenkelmuskel Rekrutierung Viele motorische Einheiten werden gleichzeitig angesprochen (motorische Einheit = kleinste Funktionseinheit im Muskel, die ein Motoneuron und seine zugehörigen Muskelfasern umfasst). Frequenzierung Zeitliche Folge von Aktionspotenzialen (Nervenimpuls) einer motorischen Einheit. Die Frequenzierung steigt grundsätzlich mit zunehmender Kraft. Metabolisch Stoffwechsel im Muskel
34 STV-PARTNER
Publireportage
GUT VORBEREITET INS SPITAL
Operationen und schwere Erkrankungen sind oft mit einem Spitalaufenthalt verbunden. SWICA setzt sich dafür ein, dass dieser so angenehm wie möglich verläuft.
Was ist dir wichtig, wenn du hospitalisiert werden musst? Freie Arzt- und Spitalwahl und Ruhe im Einzelzimmer oder etwas Gesellschaft im Mehrbettzimmer? Die Spitalversicherungen von SWICA bieten verschiedene Optionen. Versicherte können je nach Bedürfnis die gewünschten Leistungen für ihre Spitalaufenthalte individuell konfigurieren: – HOSPITA ALLGEMEIN: Du wählst eines der SWICA-Vertragsspitäler schweizweit und bist in einem Mehrbettzimmer der allgemeinen Abteilung untergebracht. Dein Aufenthalt ist voll abgedeckt. – HOSPITA HALBPRIVAT: Du hast freie Arzt- und Spitalwahl und liegst in einem komfortablen Zweibettzimmer der halbprivaten Abteilung mit voller Deckung in der Schweiz und in Liechtenstein. Zudem profitierst du von einer kürzeren Wartezeit bei einer planbaren Operation und von grosszügigen Zusatzleistungen.
– HOSPITA PRIVAT: Du hast nicht nur freie Arzt- und Spitalwahl, sondern auch Anrecht auf ein exklusives Einzelzimmer in der privaten Abteilung mit voller Deckung in der Schweiz und in Liechtenstein. Ausserdem profitierst du von kürzeren Wartezeiten bei einer planbaren Operation und von grosszügigen Zusatzleistungen. – HOSPITA FLEX: Du entscheidest wahlweise, wo du liegen möchtest. In der allgemeinen Abteilung entfällt die Kostenbeteiligung, in der halbprivaten Abteilung beträgt sie 300 Franken pro Tag (maximal 6000 Franken jährlich), in der privaten Abteilung 400 Franken pro Tag (maximal 8000 Franken jährlich). – BestMed: Du hast weltweit Zugang zu erstklassigen medizinischen und stationären Behandlungen und bist finanziell umfassend geschützt. Unterbringung in einem Einzelzimmer mit Top-Komfort und -Service.
SWICA gewährt Beratung und Zweitmeinung Als SWICA-Kunde kannst du dich jederzeit und kostenlos an «santé24» wenden, um deine gesundheitlichen Fragen zu klären. Beispielsweise auch, um eine Zweitmeinung anzufordern, wenn du im Hinblick auf eine Behandlung unsicher bist. SWICA belohnt Turnerinnen und Turner Auch abseits vom Spital und von Krankheiten wirst du von SWICA unterstützt. Insbesondere bei der Prävention, denn SWICA beteiligt sich an gewissen sportlichen Aktivitäten ihrer Versicherten mit entsprechender Zusatzversicherung. Es genügt, die Rechnung für den Mitgliederbeitrag SWICA zu schicken. SWICA übernimmt im Rahmen der Sportförderung einen grossen Teil der Aktivmitgliedschaft bei Turnvereinen, die dem STV angehören.
DEINE VORTEILE
ALS STV-MITGLIED
– Rabatte bis zu 30 Prozent auf Spitalversicherungen dank STV-Kollektivvertrag und BENEVITA Bonusprogramm (detaillierte Berechnung unter: swica.ch/de/stv) – Sportförderungsbeiträge bis zu 95 Prozent an die STV-Vereins rechnung
STV-PARTNER 35
MUSEUM FÜR TURN GERÄTE ENTSTEHT
STV-SPONSOREN & PARTNER Der STV dankt seinen Partnern für ihre tatkräftige Unterstützung zugunsten des Turnsports. Gemeinsam können wir das Turnen weiterentwickeln und Emotionen
1891 kaufte Robert Alder-Fierz die Turngerätefabrik von Emil Trachsler-Wettstein und erwarb damit auch das Patent für das Universalturngerät. Dieses wurde speziell für Vereine konzipiert, denn der Barren konnte mit wenigen Griffen in ein Reck umgewandelt werden. Dieses Gerät stand bis im Herbst 2020 im Sportmuseum Schweiz bei Basel. Echte Raritäten Als das Sportmuseum 2020 liquidiert wurde, konnte Alder + Eisenhut alle Turngeräte übernehmen. Darunter befinden sich echte Raritäten, wie zum Beispiel das vermutlich älteste noch existierende Pauschenpferd.
Dank der STV-Community konnten weitere sehr alte Geräte gefunden werden, welche künftig zusammen mit jenen aus dem Sportmuseum im neuen Turngerätemuseum in Ebnat-Kappel gezeigt werden. Hier wird die Entwicklung des Turnens aufgezeigt, speziell das Turnen in der Schweiz mit einem Schwerpunkt beim Schulturnen. Auch die 130-jährige Geschichte von Alder + Eisenhut wird natürlich Thema sein. Turngeschichte erleben Neben altbekannten Geräten wie Barren und Pauschenpferden sind auch Geräte zu sehen, die es heute nicht mehr gibt. Wer weiss zum Beispiel, was ein «Gerbock» ist? Alte Turnhallenansichten geben Einblick in jene Zeiten, als das Turnen noch militärischer Vorunterricht war. Fotos und Filme zeigen Turner und Turnerinnen bei ihren Übungen. Besuchende können zuhören, wie anno 1880 mit dem Rundlauf geturnt wurde. Weil Turngeräte zuerst produziert werden müssen, sollen auch Arbeiter und ihr Handwerk Thema sein. Die Skizzen im Notizbuch des Firmengründers und verschiedene Patente zeugen vom Innovationsgeist der Turngerätehersteller. Mithilfe gefragt Wenn alles klappt, wird Alder + Eisenhut Anfang 2022 das Museum eröffnen und die ersten Gäste empfangen können. Bis es so weit ist, gibt es aber noch viel zu tun, und weitere Nachforschungen müssen gemacht werden. Deshalb nochmals ein Aufruf an die STV-Community: Wenn jemand Informationen zu einer um 1900 tätigen Turngerätefabrik Albert Reber aus Basel hat, meldet dies bitte via marketing@alder-eisenhut.swiss. Text: Alder + Eisenhut
Gerbock aus der ETH von circa 1850.
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Wie du von den Partnerschaften des STV profitieren kannst, siehst du bei den Mitgliederangeboten (Seiten 40–42) oder unter stv-fsg.ch/mitgliederangebote
Gemeinsam aussergewöhnliche Turnmomente zu erleben, ist gut für Körper und Seele. Foto: STV / Thomas Ditzler
EIN VEREIN BIETET MEHR ALS GEDACHT Vor allem Turnriegen für die ältere Generation haben zunehmend Mühe, Mitglieder zu halten, geschweige denn zu gewinnen. Dabei ermöglicht das Turnen mehr als nur regelmässige Bewegung. Essenziell sind gut ausgebildete Leiterinnen und Leiter. «Hilfe, unsere Männerriege stirbt aus.» Solche und ähnliche Aussagen häufen sich. Ein Patentrezept dagegen gibt es leider nicht. Was aber brauchen reifere Menschen, damit sie dem Turnverein nicht den Rücken kehren und sich stattdessen im Fitnessstudio oder anderweitig sportlich betätigen? Hört man sich an der Basis etwas um, kristallisieren sich die folgenden Aspekte besonders heraus.
Gute Leiterinnen und Leiter sind essenziell Das A und O sind auch bei den reiferen Generationen qualitativ gute und abwechslungsreiche Turnstunden. «Die Bandbreite der Fitnesslevels und des Motivs für den Trainingsbesuch ist in einer Frauen- oder Männerriege meist ziemlich gross», sagt Lolita Nyffeler, Leiterin der Frauenriege Rothenfluh, die kürzlich den Grundkurs zur Erwachsenensport-Leiterin abgeschlossen hat. Es sei wichtig, dass mit den Turnstunden möglichst viele Bedürfnisse abgedeckt werden können. «In der Erwachsenensport-Ausbildung lernen die Leitpersonen, wie sie abwechslungsreiche Turnstunden und Trainings gestalten, in denen sich alle abgeholt fühlen, aber auch gefördert und gefordert werden», so Heinz Bangerter, Verantwortlicher Expertenausbildung Erwachsenensport (esa). «Eine Riege ohne gut ausgebildete Leiterinnen und Leiter wird auf längere Zeit nicht überleben», ist Bangerter überzeugt.
TURNSPIRIT 37
«Die esa-Ausbildung kann ich nur empfehlen. Die Kursleitenden sind motiviert und die vermittelten Ideen in der Praxis gut umsetzbar», erzählt Grundkurs-Absolventin Lolita Nyffeler. Gemeinsame Erlebnisse schaffen Das Bewegungsangebot ist riesig. Ein Fitnessabo können sich mehr Leute leisten als früher. Warum also noch Mitglied im Turnverein sein? «Von der Qualität der Trainings können die Turnvereine durchaus mit den Gruppen-Fitnessstunden in Studios mithalten. «Der Verein bietet aber zusätzlich noch mehr: Abwechslung, Gruppendynamik und sozialen Kontakt – und das alles viel günstiger», meint Lolita Nyffeler. Für Viktor Solenthaler vom TV Muntelier ist die Geselligkeit ebenso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger.
«Ohne das ganze Drumherum wäre ich schon länger nicht mehr dabei», betont der 64-Jährige. «Beim Training fürs Turnfest entsteht immer ein besonderer Zusammenhalt. Und am Turnfest selbst gehört das Übernachten mit dazu», schwärmt Solenthaler. «Am Turnabend oder beim Vereinsausflug sind oft auch solche Mitglieder dabei, die wenig ins eigentliche Training kommen», bestätigt Lolita Nyffeler. Solche Erlebnisse haben einen unschätzbaren Wert. Der Schweizerische Turnverband bietet mit dem Golden Age Gym Festival, der Gymnaestrada oder dem Eidgenössischen Turnfest auch der reiferen Generation einige Gelegenheiten für aussergewöhnliche Turnmomente. Text: Alexandra Herzog
WINTERFIT
FÜR DIE REIFERE GENERATION Mit den fünf Bewegungsprogrammen von Winterfit («Training», «Dance», «Cross», «Games» und «Vitality») stehen den Vereinen aller Altersklassen fixfertige Trainingslektionen zur Verfügung. 2020 wurde Winterfit «Vitality» lanciert, das speziell auf die reifere Generation ausgerichtet ist. Ziel des Ganzkörpertrainings ist, mit einfachen und spielerischen Übungen den Körper in Schwung zu bringen und somit die Vitalität im höheren Alter zu erhalten oder gar zu verbessern. Dabei verfolgen die Lektionen einen klaren Aufbau, und das Training bringt folgende positive Effekte mit sich: – Mehr Kraft und besseres Gleichgewicht – Verbesserte Reaktionsfähigkeit und Ausdauer – Gesteigertes Wohlbefinden und Selbstvertrauen – Mehr Unternehmenslust und Mobilität Winterfit «Vitality» wurde mit dem Qualitätslabel der bfu-Kampagne «Sicher stehen – sicher gehen» ausgezeichnet. Die Anmeldung für die Winterfit-Saison 2021/22 ist bereits möglich. Die Saison dauert wie gewohnt vom 1. Oktober 2021 bis 31. März 2022: stv-fsg.ch/winterfit
Foto: Michael Klauser
DEN ALLTAG LEICHT MEISTERN
Sabrina Grossi Sabrina Grossi (30) ist Sportphysiotherapeutin und Dozentin für Anatomie. Sie ist der kreative Kopf hinter dem Bewegungsprogramm Winterfit «Vitality» und hat die vielseitigen Lektionen gestaltet.
Sabrina Grossi, welche Erfahrungen aus deinem Alltag hast du eingebracht? Sabrina Grossi: Als Therapeutin begleite ich Sport- und Bewegungsbegeisterte aller Altersklassen. Bei der Arbeit mit der älteren Generation sind mir deren Bedürfnisse, wie der Erhalt der Selbstständigkeit oder Hobbys wie Wandern, Skifahren, Heim- und Gartenarbeit, bewusst geworden. Was war dir bei der Erarbeitung besonders wichtig? Der Bezug zum Alltag und zum Freizeitsport. Die Übungen sollten spielerisch und dennoch herausfordernd sein. Als Physiotherapeutin weiss ich, dass der Körper auf allen Ebenen trainiert werden muss. Deshalb beinhaltet das Programm die wichtigsten Schwerpunkte wie Stabilität und Koordination, Kraft, Beweglichkeit sowie Multitasking. Zudem kenne ich die häufigen Beschwerdebilder, die im Alter entstehen, und konnte das Programm entsprechend anpassen. Weshalb sind ältere Personen im Vereinssport gut aufgehoben? Der Turnverband deckt mit seinem breiten und innovativen Angebot alle Geschmäcke und Bedürfnisse der Bewegungslust ab. Nebst der körperlichen Aktivität sorgt der Verein auch für den sozialen Zusammenhalt. Interview: Nicole Hitz
38 SCHLUSSPUNKT
EHRENGARDE ES JUBILIEREN …
IN GEDENKEN
Ganz herzlich gratulieren wir unseren Ehren mitgliedern zu ihren speziellen oder erfreulich hohen Geburtstagen:
Robert Bühler Luzern 93 Jahre am 21. September 2021 Erika Zweifel Bassersdorf 91 Jahre am 26. August 2021
Jacques Robert Satigny 75 Jahre am 26. August 2021 Margrit Widmer Rothrist 75 Jahre am 8. September 2021
Ernst Fivian Luzern Béatrix Schaller Dotzigen 90 Jahre am 12. August 2021
75 Jahre am 18. September 2021
Rosmarie Gschwend-Hess Beatrice Gaus Kloten Liestal 90 Jahre am 4. September 2021
André Kammermann Delémont 85 Jahre am 24. August 2021
Jean-Louis Reber Genf 85 Jahre am 2. September 2021
Rose-Marie Muller Bussigny 75 Jahre am 2. August 2021
Hugo Rechsteiner Schaffhausen 75 Jahre am 18. August 2021
Ernst Wiesendanger Attikon 75 Jahre am 23. August 2021
70 Jahre am 17. August 2021
Hans Walti Einsiedeln 3. September 1928 bis 24. April 2021 – 1952–1959 Vorstandsmitglied Aargauischer Leichtathletikverband – 1958–1960 InstruktorenObmann Eidgenössischer Leichtathletik-Verband – 1960–1967 Chef Leichtathletik Technische Kommission Eidgenössischer Turnverein (ETV) – 1968–1973 Eidgenössischer Oberturner
Béatrice Häring Aesch/BL 70 Jahre am 20. September 2021
Barbara Badertscher Sirnach 60 Jahre am 9. August 2021
Kathrin KasparMischler
Jean-Louis Scheggia Thônex
Beinwil am See
60 Jahre am 9. August 2021 9. März 1942 bis 10. Mai 2021 – 1979–1985 Präsidentin Frauenturnkommission Aargauischer Frauenturnverband – 1981–1985 Präsidentin Kommission Frauen und Mitglied Zentralvorstand und Technisches Komittee SFTV – 1986–1991 Chefin Ressort Frauen STV – 1992–1996 Chefin Ressort Seniorinnen STV Wir werden Kathrin und Hans ein ehrendes Andenken bewahren.
SCHLUSSPUNKT 39
Foto: STV
LETZTE SEITE – LETZTE FRAGE, BITTE
Claudia Steiner Verwalterin der Sportversicherungskasse SVK Die SVK bietet den Turnerinnen und Turnern bei Unfällen rasche finanzielle Hilfe und steht bei Fragen beratend zur Seite.
TURNWELT IN BILDERN Vermissen wir nicht alle dieses Gefühl? Das Gefühl, unbeschwert an einem Turnfest teilzunehmen? Das Gefühl, stolz und voller Freude in der eigenen Vereinsbekleidung einen Wettkampf zu bestreiten? Dieses Foto fanden wir in der Insta gram-Timeline des Turnvereins Weinigen. Das Foto entstand bereits im Jahr 2017 am Turnfest in Chippis. Gepostet wurde es, um in einer Vorstellungsrunde sämtliche Mitglieder des Vorstandes und des TKs zu porträtieren. Hier zu sehen: Fiona Machaz, Leiterin Team Aerobic und Mitglied des TKs.
Die «GYMlive»-Redaktion freut sich, solch unbeschwerte Turnfest-Bilder hoffentlich ab nächstem Jahr wieder zahlreich auf Social Media zu entdecken. Text: Marc Frey
AUSBLICK
GYMLIVE 4/2021
Die nächste Ausgabe erscheint Mittwoch, 6. Oktober 2021 Redaktionsschluss: 24. August 2021
Claudia, die Sportversicherungskasse bietet unseren Mitgliedern und Vereinen eine Unfall- und Haftpflichtversicherung. Ein Jahr Corona – wie wirkt sich dies auf die Schadensmeldungen aus? Claudia Steiner: Tatsächlich ist die Zahl der Schadensfälle deutlich tiefer als gewohnt. Sind im Geschäftsjahr 2019 726 Meldungen eingetroffen, waren es für 2020 ‹nur› 307. Dies als Konsequenz der nicht durchgeführten Turnfeste sowie des zeitweise eingestellten – oder stark reduzierten – Turnbetriebs. In den Schadenzahlungen widerspiegelt sich der Rückgang jedoch nicht: Aufgrund der im vergangenen Jahr ausbezahlten Invaliditätsentschädigungen liegen die Kosten gar höher als im Vorjahr. Als genossenschaftliche Versi cherung gilt es nicht, einen möglichst grossen Gewinn zu realisieren. Vielmehr haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Turnenden bei Unfällen zu unterstützen und ihnen im Haftpflichtfall ausreichend Schutz vor finanziellen Folgen zu bieten. Oft ist es möglich, dem STV eine Gewinnbeteiligung auszuschütten. Indirekt profitiert davon wieder jedes einzelne STVMitglied.
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Sa. 08. bis Fr. 14.01.2022
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Kurs 11
Sa. 15. bis Fr. 21.01.2022
Kurs 12
Sa. 22. bis Di. 25.01.2022
Kurs 13
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