4. Gender Bericht für Auftrags- und Coproduktionen des ORF Der Gender Budgeting Report für Auftrags- und Coproduktionen wertet jährlich nach dem sogenannten schwedischen Modell, nicht nur den durchschnittlichen Frauenanteil in den drei Kategorien „Drehbuch“, „Regie“ und „Produktion“ aus, sondern gewichtet diesen darüber hinaus mit dem Auftragsvolumen der einzelnen Produktionen. DAS SCHWEDISCHE BERECHNUNGSMODELL
Produktion 1 1,5 Mio €
Produktion
Männerkonto 0,5 Mio €
Regie
(Berechnungsbeispiel)
(Produktion = eine Einzelsendung bzw. eine Folge einer Serie)
Drehbuch
Produktion
Produktion 2 2,4 Mio €
Regie
Frauenkonto 1,0 Mio €
Männerkonto 1,6 Mio €
Summe Männerkonto 2,1 Mio €
Summe Frauenkonto 1,8 Mio €
Drehbuch
Frauenkonto 0,8 Mio €
=> Frauenanteil nach dem schwedischen Modell: 1,8 Mio. € / 3,9 Mio. € = 46%
Der Zweck des Berichtes, der 2018 erstmalig erstellt wurde, besteht darin, ein Bewusstsein über den aktuellen Stand zur Thematik zu schaffen und die Entwicklung zu verfolgen, um den Handlungsbedarf zu erkennen und Gegenstrategien einzuleiten. Konkrete (noch zu definierende) Maßnahmen und eine regelmäßige Begleitung der Abteilungen durch die Projektgruppe Gender Budgeting sollen künftig die Gendergerechtigkeit bei der Vergabe der Mittel des ORF für Auftrags- und Coproduktionen erhöhen und in der Folge einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, den Frauenanteil in der österreichischen Filmbranche zu steigern. Für wirksame Veränderungen in diesem Bereich ist eine Zusammenarbeit zwischen der Programmdirektion, den Landesdirektionen sowie der kaufmännischen Direktion erforderlich. Der erste Schritt bestand in der Sensibilisierung über die Problematik. An der Konkretisierung der zu ergreifenden Maßnahmen und an der Festlegung von Zielen wird derzeit noch gearbeitet.
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