Travel News Namibia ITB German Edition 2023

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Raum & Zeit

Naturschutz | Die Sambesi-Region entdecken | Der ausgedehnte Süden | Epische Abenteuer an der Küste | Wanderung in der Naukluft Travel News Entdecken Sie die Wunder im Land der unendlichen Horizonte. Bleiben Sie länger. Erforschen Sie mehr. ITB Ausgabe 2023 | Vol 31 No 3 www.thisisnamibia.com
Namibia
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Sonnenstrahlen finden ihren Weg durch die Wolken am Himmel und Podcast-Host Katja sitzt in einer leeren Badewanne in einem Meer aus Sand, inmitten der Geisterstadt Kolmanskuppe. Anfang des 20. Jahrhunderts die vermeintlich reichste Stadt Afrikas, heute nur noch in der Wüste versinkende Ruinen. Wer heute auf diese Sandmassen blickt, kann sich nur noch schwer vorstellen, dass hier zur deutschen Kolonialzeit kurzzeitig das Leben blühte.

Mit dieser Geschichte beginnt unsere erste Podcast-Folge über Namibia. Dieses Land der unendlichen Weiten. Der kontrastreichen Landschaften. Das Land der Wüstenelefanten, der Omajovas, der einmaligen Sonnenuntergänge und das Land der Geschichten.

In unserem Podcast „Namibia hören“ werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der spannendsten Orte Namibias. Und wir treffen Persönlichkeiten, denen das Land am Herzen liegt. Entdeckt mit uns Namibia und teilt unsere Liebe zu diesem wunderschönen Land.

Wir zeigen euch unsere einzigartige Natur und wie der Naturschutz hier funktioniert. Wir fragen uns, wie Holzkohle oder Bier aus Namibia den Weg ins Ausland findet. Was Kapana oder Zambezi Bream so einzigartig macht. Oder welche Rolle Sport, Musik und Politik hier spielen. Kurzum: Wir nehmen euch mit auf eine Reise durch Namibia!

Seid ihr neugierig geworden? Dann hört rein in den Hitradio Namibia Podcast: „Namibia Hören”!

hitradio.com.na
zum Podcast FM Podcast Livestream

INHALT

In dieser Ausgabe

ES IST AN DER ZEIT, DIE SAMBESI-REGION ZU ERKUNDEN S10

Entdecken Sie die Flüsse und Naturparks im ungezähmten feuchten Nordwesten von Namibia

RAUM & ZEIT S22

Ein Fest der entlegenen Ecken des Landes und der gut angelegten Zeit, die man in seinen Weiten verbringt

Warum Selfies von Wildtieren verhängnisvoll für den Naturschutz sind S40 Und wie Sie ein besserer Besucher sein können, wenn Sie mit mehr Bedacht Fotos machen und teilen

EPISCHES NAMIBIA S58

Wie sieht die ultimative Namibia-Tour aus?

44

Die berüchtigte Skelettküste

IHR 4X4 ABENTEUER WARTET AUF SIE Tel: +264 61 232871 | 24hr emergency no: 081 129 3355 Email: info@africa-on-wheels.com | Website: www.africa-on-wheels.com Matej Smucr

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Mile 108

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Etosha National Park Iona Skeleton Transfrontier Park Namib Naukluft Park Daan Viljoen Game Reserve Waterberg Plateau Park /Ai-/Ais Richtersveld Transfrontier Park BOTSWANA Kavango Zambezi (KAZA) Transfrontier Conservation Area SOUTH AFRICA 1. 2. 3. 4. 5. 6.
9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28.
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7. 8.
Popa
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Okaukuejo Resort
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Skeleton Transfrontier Park
Etosha National Park
Namib Naukluft Park Daan Viljoen Game Reserve Waterberg Plateau Park /Ai-/Ais Richtersveld Transfrontier Park BOTSWANA ZAMBIA ZIMBABWE
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28.
Kavango Zambezi (KAZA) Transfrontier Conservation Area
SOUTH AFRICA
Popa Falls Resort Onkoshi Resort Namutoni Resort Halali Resort Okaukuejo Resort
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Boplaas
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Campsite

Auch in dieser Ausgabe

17 REISETIPPS als kleine Hilfestellung für Ihr Abenteuer in Namibia

30 WANDERUNG DURCH DIE NAUKLUFT 120 Kilometer in 8 Tagen

37 KHAUDUM NATIONALPARK Unübertreffliche Wildnis

44 SKELETTKÜSTE Berüchtigt, uralt und unerwartet

50 DER NORDOSTEN Namibias feuchtes Wunderland

56 DIE KÜSTE Abenteuer am Atlantik

64 DIE LÜDERITZ-HALBINSEL Der Süden wartet mit Überraschungen auf

66 DIE BESTEN GUIDES IN AFRIKA Im Wildreservat Ongava

68 VOGELBEOBACHTUNG MIT POMPIE Abhaken ohne Eile

74 TSAU //KHAEB Öffnung des Sperrgebiet-Nationalparks

78 NAMIBIA ENTDECKEN mit Ondili Lodges und Aktivitäten

68 58 74 58
INHALT
5 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023
ANGOLA BOTSWANA SOUTH AFRICA

Venture Media ist der Pionier der Tourismus- und Naturschutzwerbung in Namibia. Wir sind führend bei der Verbreitung außergewöhnlicher namibischer Geschichten in der ganzen Welt. Wir publizieren akkurate, glaubwürdige, aktuelle und reguläre Informationen in gedruckter Form, über die sozialen Medien, im Internet und über mobile Apps. In drei Jahrzehnten haben wir Hunderttausende erreicht. Werden Sie Teil unserer Gemeinschaft und lassen Sie es uns gemeinsam tun.

In unseren verschiedenen Zeitschriften und auf unseren digitalen Plattformen erzählen wir mit Leidenschaft GESCHICHTEN, DIE ETWAS BEDEUTEN. Kommen Sie mit auf die Reise und teilen Sie Ihre eigenen Geschichten mit einem Publikum, das versteht und zu schätzen weiß, warum bestimmte Dinge wichtig sind.

Warum ethisches Geschäftsgebaren, Naturschutz, Tourismus, Menschen und Gemeinschaften wichtig sind. Wie diese Elemente zusammenhängen und wie wir Veränderungen herbeiführen, einen Beitrag zur Welt leisten und uns gegenseitig unterstützen können. Sei es für ein ganzes Land, eine Branche, eine Gemeinschaft oder auch nur für eine einzelne Person.

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Spring 2022

Herausgeber

Chefredakteurin

Seitengestaltung

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Venture Publications Pty Ltd

Elzanne McCulloch

Liza de Klerk

Christina Rockstroh

Inhalt Elzanne McCulloch, Le Roux van Schalkwyk, Charene Labuschagne, Willie Olivier, Pompie Burger, Rièth van Schalkwyk

Druck

John Meinert Printing, Windhoek

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DivavaOkavangoResort&Spa www.divava.com

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Nkasa Rupara N.P. OV KL ST KN EL GR NV AL LM CG BK GM FS DV NL NS JB SL FS FI FI DV NL NS JB HL HL GM SL OV ON ON OL OL KL LM KN GR EL ST NV CG CH CH Hotline+264-61-224712|+264-61-250725|Fax:+264-88-637655|eMail:reservation@resdest.com www.the-portfolio.co

Die Zukunft heißt:

offene Weite und Zeit, sie zu erkunden

Es gibt viele Gründe, warum Namibia das ideale Reiseziel für Besucher aus aller Welt ist. Insbesondere, weil die jüngsten Reisetrends zeigen, dass weite offene Landschaften und authentische Erlebnisse auf den Wunschlisten stehen.

Atemberaubende Horizonte und der strahlend blaue Himmel vermitteln ein Gefühl der grenzenlosen Freiheit, das auf jeden Namibia-Besucher wirkt. Mit einer Bevölkerungsdichte, die zu den niedrigsten der Welt gehört, kann Namibia in der Tat mit viel Platz und wilder, offener Weite aufwarten.

Unsere enormen Landschaften wollen erlebt werden. Sie sind Balsam für die Seele von Menschen, die sich während der COVID-19-Pandemie in geschlossenen Räumen wie eingesperrt vorkamen. Wir stellen fest, dass Reisende auf der Suche nach einer Auszeit unser kleines Stückchen Paradies wählen. Da Reiseziele mit natürlicher sozialer Distanzierung immer mehr im Trend sind, ist Namibia mit seiner Weite und geringen Bevölkerungsdichte kaum zu überbieten.

Unser Land ist geprägt von faszinierenden Naturwundern, einer einzigartigen Vielfalt an Wildtieren, kontrastreichen Landschaften, Sonnenschein im Überfluss und Wildnisgebieten – nicht zu vergessen die kulturelle Vielfalt und die Gastfreundlichkeit unserer Bevölkerung.

Großartige Wüstenlandschaften, unberührte Küstenstriche, mächtige Bergketten, Buschsavanne und Feuchtgebiete –das alles ist Namibia. Die vielen Möglichkeiten erfüllen alle Wünsche. Namibia ist eines der schönsten Länder der Erde. Seinen Besuchern ist ein Kaleidoskop an Abenteuern und Erlebnissen gewiss.

Wir haben nur den Wunsch, dass Sie sich für einen Besuch in Namibia Zeit nehmen. Um dieses Land der lebhaften Kontraste wirklich zu erleben, sollte Ihre Reise nicht im Eiltempo stattfinden.

In diesem Sinne haben wir für diese ITB-Ausgabe der Travel News Namibia das Thema Raum und Zeit gewählt. In Namibia werden Sie viel Raum vorfinden, und Sie brauchen Zeit, um dieses grenzenlose Land zu erkunden.

Die ITB bietet eine einzigartige Gelegenheit, verschiedene Länder überall auf der Welt kennenzulernen, und wir hoffen, dass Sie die Einladung annehmen, sich ein Bild von unserem faszinierenden Land zu machen.

Unser Schwerpunkt beim NTB ist, die Erwartungen unserer Besucher zu übertreffen. Wir freuen uns darauf, Sie willkommen zu heißen, um die unzähligen Gründe zu entdecken, warum Namibia das ideale Reiseziel ist.

Ganz gleich welche Region unseres Landes Sie besonders in ihren Bann zieht, bei so vielen Möglichkeiten können Sie sicher sein, dass Ihre Reise ein Erlebnis wird, das Herz und Seele berührt. Wir wissen, dass Namibia Sie mit Haut und Haar verzaubern wird – und wie bei allen, die unser Fleckchen Erde besuchen, wird Ihr Herz mit wertvollen Erinnerungen gefüllt sein, wenn Sie abreisen.

Sehr gerne wollen wir Sie in Namibia willkommen heißen.

Herzliche Grüße, Digu //Naobeb

CEO: Namibia Tourism Board

NTB GRUSSWORT
9 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

Es ist an der Zeit,

die Sambesi- Region zu erkunden

Wenn Namibia als Reiseziel beschrieben wird, sind Klischees die Norm: „unendliche Weite“, „atemberaubende Aussicht“, „trostlose Wüste“, „sanfte Dünen“ und „der Wüste angepasst“, um nur einige zu nennen. Doch der eigenartig geformte nordöstliche Zipfel des Landes ist wie ein wilder, natürlicher Spielplatz voller verschlungener Wasserwege, Feuchtgebiete, Flussauen, Wälder, Grasland und unzähligen großen und kleinen Lebewesen, die diese vielfältigen Ökosysteme bewohnen. Es ist eine weitgehend unberührte Wildnis, die dennoch überraschend zugänglich ist. Le Roux van Schalkwyk veranschaulicht, was diesen Teil des Landes so einzigartig macht und was Sie bei Ihrem Besuch unbedingt sehen sollten.

Die Sambesi-Region ist nach dem legendären Fluss benannt, der sie im Nordosten ab Katima Mulilo begrenzt. Von dort fließt er südostwärts zum östlichsten Ende des Landes, wo sich die Insel Impalila befindet. Diese Stelle ist das Vierländereck, an dem Namibia, Sambia, Botswana und Simbabwe zusammentreffen. Außerdem mündet dort der Chobe in den Sambesi. Der Chobe, der weiter westlich Linyanti und davor Kwando heißt, bildet die südöstliche Grenze der Sambesi-Region. Namibia hat insgesamt fünf ganzjährige Flüsse, und zwei davon befinden sich im äußersten Nordosten. An diesen Wasserläufen versammeln sich in den trockenen Wintermonaten die großen Elefanten- und Büffelherden, die ein Merkmal der Sambesi-Region sind. Dank der vielfältigen Lebensräume ist sie auch reich an Antilopen und Raubtieren wie Leopard, Löwe und der gefährdete Afrikanische Wildhund. Die üppige Vegetation und das reichlich vorhandene Wasser ziehen unzählige Vogelarten an. In den Gewässern leben Krokodile, Flusspferde und andere Arten.

FÜR AUDIOSTORY KLICK www.thisisnamibia.com/podcasts/ 11 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

Die Region ist indes nicht nur ein Wildtier-Paradies, sondern auch reich an kulturellen Traditionen und Bräuchen. Mehrere ethnisch unterschiedliche Stämme sind dort zu Hause. Der größte Teil des Gebietes ist kommunales Land, übersät mit Dörfern und Feldern. Die Mehrheit der Bevölkerung betreibt Subsistenzwirtschaft.

Der westliche Bwabwata-Nationalpark ist der trockene Arm der Region. Er erstreckt sich mehr als 150 km weit zwischen dem Okavango und dem westlichen Ufer des Kwando.

Das Konzept dieses Nationalparks ist ungewöhnlich: der größte Teil seiner 6 274 km2 großen Fläche ist als Gebiet mit Mehrfachnutzung ausgewiesen. Drei Abschnitte sind für besonderen Schutz und kontrollierten Tourismus vorgesehen, nämlich die Kerngebiete Kwando, Buffalo und Mahango. Damit bleiben 4 055 km2 für nachhaltige, gemeinschaftsbasierte Aktivitäten – auch Tourismus – und die Siedlungen der einheimischen Bevölkerung.

Obwohl in Bwabwata 35 Großwildarten leben, darunter Sitatunga, ChobeBuschbock und Leierantilope, sowie zahlreiche Kleinwildarten, versammeln sich die Tiere bevorzugt an den Ufern des Okavango und des Kwando, da es im größten Teil des Parks kein Oberflächenwasser gibt. Deshalb ist bei Besuchern der bekannte Horseshoe Bend im Kwando-Kerngebiet sehr beliebt. Die hufeisenförmige Lagune mit ihrem weißen Strand am Westufer zieht während des gesamten Nachmittags große Elefantenherden zum Trinken und Baden an.

Der Mudumu-Nationalpark ist eines der weniger bekannten Wildschutzgebiete und gehört mit 1 000 km2 zu den kleinsten Parks in Namibia. Er befindet sich beiderseits der Hauptstraße, die nach Sangwali führt, und liegt eingebettet zwischen den kommunalen Hegegebieten

Mashi und Balyerwa. Eine planierte Linie trennt ihn von den benachbarten landwirtschaftlichen Nutzflächen, so dass sich Wildtiere über die

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Parkgrenzen hinweg frei bewegen können. Mudumu ist ein hervorragender Korridor für die Migration der Tiere zwischen Botswana, Sambia, Angola und Simbabwe – was Probleme mit den Subsistenzfarmern verursachen kann. Die kommunalen Hegegebiete spielen eine wichtige Rolle bei der Entschärfung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtier. Auch das macht den Mudumu-Nationalpark zu etwas Besonderem.

Seit der Ausrufung des Parks im Jahr 1990 und dank der Zusammenarbeit seitens der umliegenden kommunalen Hegegebiete sind die Wildtiere nach Mudumu zurückgekehrt, einschließlich einer umfangreichen Elefantenpopulation. Wo vor 30 Jahren nach jahrzehntelanger Wilderei kaum noch Tiere zu sehen waren, haben sich die Bestände inzwischen weitgehend erholt.

Im Westen grenzt der Park über eine Strecke von etwa 15 km an den Kwando. Dank der fast völlig flachen Landschaft hat man von der Fahrspur, die dem Fluss folgt und die Überschwemmungsebene und das Grasland durchquert, großartige Möglichkeiten zur Wildbeobachtung. Während die westliche Seite von Mudumu brillante Ausblicke auf die malerische Flusslandschaft bietet, ist die Ostseite vom versteinerten Flusslauf des Mudumu Mulapo und extrem dichtem Mopanewald geprägt. Zwar ist die Sicht sehr viel begrenzter, aber dennoch ist die Wahrscheinlichkeit größer, Wildtiere wie Elenantilopen, Giraffen oder Zebras zu sichten.

Der Nkasa-Rupara-Nationalpark, das größte Feuchtgebiet in Namibia, das unter Naturschutz steht, ist ein natürlicher Zufluchtsort für Feuchtgebietsfauna.

Nkasa-Rupara, ursprünglich Mamili, wurde kurz vor der Unabhängigkeit am 1. März 1990 zum Nationalpark erklärt. Im Jahr 2012 wurde der 320 km2 große Park nach den beiden, häufig als Inseln bezeichneten Erhebungen im Kwando-Delta, Nkasa und Rupara, umbenannt.

Nkasa-Rupara liegt dort, wo der Kwando zum Linyanti wird. Die beiden Flussläufe bilden die westliche (Kwando) und die südöstliche (Linyanti) Grenze des Parks und sehen wie ein schiefes V aus. Dieser Nationalpark ist ein bemerkenswertes Feuchtgebiet aus zahlreichen Kanälen und Lagunen mit üppigen Sümpfen und hohem Schilf, sowie dicht bewachsener Savanne mit Termitenhügeln. Es ist ein außerordentlich flaches Gebiet. Bis zu 80 Prozent des Parks werden überschwemmt, wenn Wassermassen aus Angola durch den Kwando fluten. Dann ist nur noch Rupara, zur Insel geworden, erreichbar. Der Weg zur Insel Nkasa wird durch tiefe Kanäle versperrt.

Die Region ist nicht nur ein WildtierParadies, sondern auch reich an kulturellen Traditionen und Bräuchen von mehreren ethnisch verschiedenen Stämmen.

Der Park strotzt vor Leben und kann als Namibias OkavangoDelta gelten, wenngleich in viel kleinerem Maßstab. Mehr als 1 000 Büffel leben dort, die größte Konzentration im ganzen Land. Auch andere Wildtierarten sind reichlich vorhanden –besonders zu nennen Impala und Moorantilopen. Nkasa-Rupara ist ein wichtiges Brutgebiet der Wildtiere, von dem sie auch in die benachbarten kommunalen Hegegebiete ausweichen können. Bootsfahrten ermöglichen fantastische Nilpferdbeobachtungen und die Erkundung der Linyanti-Sümpfe. Auch passionierte Vogelfreunde kommen keineswegs zu kurz: mehr als 400 Vogelarten sind in diesem Teil des Landes heimisch.

Zwar gibt es auf der namibischen Seite des Sambesi keine ausgewiesenen Wildparks, dafür aber hervorragende Unterkünfte mit Blick auf den Fluss. Großartige Vogelbeobachtungen sind dort ebenfalls garantiert, erst recht bei Bootsausflügen auf dem Fluss – Afrikanische Scherenschnäbel, Eisvögel, Seeschreiadler… Mit besonders viel Glück erspäht man eine Fischeule. Ab Ende August und bis in den Dezember hinein sind am Sambesi mehrere Brutkolonien von Karminspinten aktiv. Eine der größten Kolonien im südlichen Afrika brütet am Flussufer nahe der Insel Kalimbeza. Nach Schätzungen versammeln sich dort 3 000 bis 5 000 der farbenfrohen Vögel – ein wahrer Augenschmaus!

Die Sambesi-Region wird oft nur als Zwischenstopp auf dem Weg zu anderen Attraktionen wie den Viktoriafällen gesehen. Dabei ist sie ein ganz eigenes Reiseziel. Die ganzjährigen Flüsse und ausgedehnten Überschwemmungsgebiete, die üppige tropische Vegetation und der ungeheure Reichtum an Wild und Vögeln bilden einen überraschenden Kontrast zum übrigen Land. Je mehr Zeit man sich nimmt, desto

13 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

intensiver kann man die Schätze der Sambesi-Region wirklich erleben. Bootsfahrten auf den Flüssen bieten die spannende Gelegenheit, Flusspferde und Krokodile sowie Elefanten und zahlreiche Antilopen zu beobachten. Angeln ist eine beliebte Aktivität, bei der es vor allem um den berühmten Tigerfisch geht. In den lebhaften Dörfern und Siedlungen haben Besucher die Möglichkeit, handgefertigte Körbe und Holzschnitzereien zu kaufen, oder Freiluftmuseen zu besichtigen, in denen man mehr über alte und neue Traditionen erfährt. Dieses wilde, Abenteuer verheißende Reiseziel ist erstaunlich leicht zugänglich. Zwei geteerte Fernstraßen führen in bequemer Fahrt zu den Lodges und Sehenswürdigkeiten. Die Nationalparks allerdings sollten nur im Geländefahrzeug besucht werden. Für Gäste ohne Allradantrieb bieten die meisten Lodges Pirschfahrten an, so dass sie die herrliche Tierwelt und Landschaft noch aufmerksamer genießen können.

Die nasse Wildnis der Sambesi-Region ist ein dramatischer Kontrast zum Rest des Landes, und sie ist voller Leben und aufregenden Abenteuern. Jetzt liegt es an Ihnen, das alles selbst zu erleben. TNN

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15 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

DAS LAND

ALLGEMEINES

Säkularer Staat

824,268 km²

UNABHÄNGIG SEIT:

21. März 1990

PRÄSIDENT: Hage Geingob

Mehrparteienparlament

FLÄCHE: Windhoek HAUPTSTADT: 90%

Demokratische Verfassung Gewaltenteilung zwischen Exekutive, Legislative und Judikative Christen

mit Religionsfreiheit

Presse- und Medienfreiheit

HAUPTSEKTOREN:

Bergbau, Fischerei, Tourismus & Landwirtschaft 30%

GRÖSSTERARBEITGEBER:

Landwirtschaft

GRÖSSTE WACHSTUMSBRANCHE: Tourismus

BERGBAU:

Diamanten, Uran, Kupfer, Blei, Zink, Magnesium, Cadmium, Arsen, Pyrit, Silber, Gold, lithiumhaltige Minerale, Nutzgesteine (Granit, Marmor, blauer Sodalit) und zahlreiche Halbedelsteine

WÄHRUNG:

Der Namibia Dollar (N$) ist an den Südafrikanischen Rand (ZAR) gekoppelt und hat den gleichen Wert. Der ZAR wird in Namibia als Zahlungsmittel akzeptiert. Die gängigen Kreditkarten sind Visa, Mastercard, American Express und Diners Club.

STEUERN UND ZÖLLE

Die Preise aller Waren und Dienstleistungen enthalten 15% Mehrwertsteuer (VAT). Touristen können die Rückerstattung von VAT beantragen.

NACHFRAGEN: beim Finanzministerium Tel. (+264 61) 23 0773 in Windhoek

Viele Touristenziele in Namibia sind NICHT mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Private Busunternehmen pendeln zwischen Windhoek und Swakopmund sowie Kapstadt, Johannesburg und den Victoriafällen. Windhoek ist der Mittelpunkt eines ausgedehnten regionalen und internationalen Flugnetzes.

20%

NATURSCHUTZGEBIETE: der Gesamtfläche

HÖCHSTER BERG: Brandberg

ANDERE MARKANTE BERGE:

Spitzkoppe, Moltkeblick, Gamsberg

GANZJÄHRIGE FLÜSSE:

Oranje, Kunene, Okavango, Sambesi und Kwando/Linyanti/Chobe

PERIODISCHE FLÜSSE: Fischfluss, Kuiseb, Swakop, Ugab und viele mehr

14 400 680

Vegetationszonen

Baumarten ENDEMISCHE Pflanzenarten 120+ mehr Flechtenarten

LEBENDE FOSSILE PFLANZE: Welwitschia mirabilis

GROSSWILD:

Elefant, Löwe, Nashorn, Büffel, Gepard, Leopard, Giraffe 20 Antilopenarten

STRASSEN:

5,450 km Teer 46

37,000 km Schotter

HÄFEN:

Walvis Bay, Lüderitz

FLUGHÄFEN: Hosea

Flugfelder

Kutako Internationaler Flughafen, Eros Flughafen

EISENBAHNNETZ:

2,382 km Schmalspurgleise

TELEKOMMUNIKATION:

Direktwahl in 221 Länder

MOBILFUNKSTANDARD:

GSM Verträge mit 117 Ländern / 255 Netzen

UMWELT INFRASTRUKTUR INFRASTRUKTUR

1 4 Arzt pro 3,650 Einwohner

Privatkrankenhäuser mit Intensivstation in Windhoek

Ärzteschaft entspricht Weltstandard Rettungsdienste rund um die Uhr

Froscharten

250 Säugetierarten (14 endemische) 256 699 50 Reptilienarten

Vogelarten

2.5 Millionen

420 000

Einwohner in Windhoek (15% der Gesamtbevölkerung)

Leitungswasser ist fast immer aufbereitet und kann bedenkenlos getrunken werden. Vorsicht ist in den ländlichen Gegenden angebracht.

TRANSPORT ELEKTRIZITÄT

GMT + 2 Stunden

220 Volt AC, 50hz, dreipolige Stecker mit runden Stiften Chartergesellschaften fliegen alle Inlandsziele an.

DICHTE: 2.2 pro km²

AMTSSPRACHE:

Englisch

14 Regionen 13 Volksgruppen

16 Sprachen und Dialekte

ALPHABETISIERUNGSGRAD: 2.6%

92%

BEVÖLKERUNGSWACHSTUM:

BILDUNGSEINRICHTUNGEN: mehr als 1,900 Schulen, diverse Berufsschulen und tertiäre Einrichtungen

AUSLÄNDISCHE VERTRETUNGEN

Mehr als 50 Länder unterhalten eine Botschaft oder ein Konsulat in Windhoek.

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6.2 Telefonanschlüsse pro 100 Einwohner
IN FAKTEN
PHYSISCHE
SOZIALE BEVÖLKERUNG
FAUNA
FLORA TRINKWASSER ZEITZONEN WIRTSCHAFT GELDSACHEN
ENDEMISCHE VÖGEL: Namibschnäpper, Damara-Felsenspringer, Damaraseeschwalbe, Monteirotoko und Dünenlerche 15%

Reisetipps

Namibia

DIE JAHRESZEITEN

• Die beste Zeit für einen Besuch in Windhoek und Umgebung ist zwischen Mai und September, wenn es trocken ist und angenehme Temperaturen herrschen. Die Regenzeit von November bis März ist heiß, die Luftfeuchtigkeit steigt und bisweilen kommt es zu heftigen Regenfällen.

• Den Süden des Landes und die Wüstengebiete um das Sossusvlei sollten Sie in den Sommermonaten lieber meiden, da die Hitze extrem werden kann. Zwischen Mai und September sind die Temperaturen deutlich milder. Im Winter kann es sogar richtig kalt werden, vor allem nachts.

• In Lüderitz und an der gesamten südlichen Küste ist das Klima von Februar bis Mai freundlich und das ganze Jahr über eher kühl. Der August ist besonders windig.

• Oktober bis März ist die beste Zeit für einen Besuch der Küstenstädte Swakopmund, Walvis Bay und Henties Bay. Das erfrischende AtlantikKlima ist im Sommer ein besonders willkommener Gegensatz zur Inlandshitze. Bei trockenen Ostwinden kann es allerdings sehr heiß werden.

• Auch weiter im Norden, an der Skelettküste, ist das Klima gemäßigt. Nebel und Wind gehören das ganze Jahr dazu, Regen ist äußerst selten. Angler bevorzugen diese Gegend zwischen November und März.

• Das Kaokoland besucht man am besten in der kühleren Jahreszeit von Mai bis August. In den Sommermonaten herrschen extreme Hitzegrade. Die spärlichen Regenfälle zwischen Januar und März verursachen gelegentlich Sturzfluten.

• Ein Besuch im Etosha-Nationalpark ist von April bis September besonders empfehlenswert. Dann sind die Temperaturen erträglich, vor allem auch nachts, und obendrein ist es die trockene Jahreszeit, in der die Tiere in Scharen zum Trinken an die Wasserstellen kommen. Für die Vogelbeobachtung hingegen bietet der Sommer die Möglichkeit, die zahlreichen Zugvogelarten zu sichten, die nach dem Sommerregen in Etosha eintreffen.

• In den Kavango-Regionen und der Sambesi-Region im Nordosten ist der Sommer sehr heiß und feucht, aber er ist auch dort die beste Zeit für Vogelbeobachtungen. Regen und damit einhergehende saisonale Überschwemmungen können jedoch dazu führen, dass manche Straßen unbefahrbar werden. Es ist ratsam, sich vor Beginn der Reise über den Straßenzustand zu informieren. April bis Oktober sind die beste Zeit für Tierbeobachtungen in der Sambesi-Region. Dann herrschen viel mildere Temperaturen, und es regnet so gut wie gar nicht.

• April und Mai sind besonders angenehme Monate in Namibia. Üblicherweise ist der letzte Regen der Saison gefallen, die Luft ist frisch und staubfrei, und das Land ist grün, strahlt und strotzt vor neuem Leben.

• In den Wintermonaten von Juni bis August kühlt es im ganzen Land ab; die Nächte können recht kalt sein. Es ist die trockene Jahreszeit, wenn das Wild in den Parks und Naturreservaten zu den Wasserstellen zieht und deshalb leichter zu beobachten ist.

• Im September und Oktober steigen die Temperaturen wieder an, es ist immer noch trocken und in den meisten Gebieten ist die Wildbeobachtung am erfolgreichsten. Allerdings ist es häufig sehr staubig und die Vegetation durstet.

• Der November ist sehr wechselhaft. Manchmal bleibt er heiß und trocken, manchmal steigt die Luftfeuchtigkeit, am Himmel ballen sich Wolken und es kann zu den ersten Gewittern und Regenschauern kommen.

01 17 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

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Windhoek

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A backpackers with a luxur y twist hidden in the vibrance of cit y life

Northwest

timbila@naankuse.com

A conser vation mecca dubbed ‘the place of second chances’ and the ultimate destination for purposeful travel

neuras@naankuse.com

A deser t oasis boasting vineyard charm and the true taste of Namibia

South

kanaan@naankuse.com

35,000 hectares of iconic Namibian landscapes - bathed in the glow of conser vation magic

South East

bookings@harnas.org

Reflecting the true spirit of the San and the traditions of an ancient world

www.naankusecollection.com I +264 (0) 61 61 228 869 I lodge@naankuse.com

VERNETZUNG

Die meisten Unterkünfte bieten WiFi an, damit Sie mit Freunden und Familie in Verbindung bleiben oder Urlaubsfotos auf den sozialen Medien teilen können. Es ist empfehlenswert, eine Sim-Karte für eventuelle Notfälle auf Selbstfahrertouren kaufen. Verschiedene GuthabenOptionen sind bei einem der einheimischen Anbieter erhältlich. Die Mobilfunkabdeckung entlang der Hauptstraßen ist im Allgemeinen gut.

SICHERHEIT

Namibia gehört zu den sichersten Ländern in Afrika. Wie andernorts auf der Welt gibt es jedoch Gelegenheitsdiebe, die nicht der Versuchung widerstehen können, sich eine unbewachte Brieftasche oder Kamera anzueignen. Lassen Sie gesunden Menschenverstand walten, ganz besonders in den Städten, und seien Sie auch nachts wachsam.

MALARIA

• Namibia ist ein Sommerregengebiet mit hohen Temperaturen. In manchen Landesteilen ist die Luftfeuchtigkeit hoch und es gibt stehende Gewässer – ideale Voraussetzungen für Moskitos.

• Malaria ist in Afrika nach wie vor die häufigste Krankheit mit tödlichem Ausgang. Daher sollten Sie sich prophylaktisch schützen, wenn Sie Gegenden nördlich von Windhoek besuchen, vor allem während der Regenzeit und bis weit in den Winter hinein. In Jahren mit häufigen und ausgedehnten Regenfällen ist das Malaria-Risiko auch über einen längeren Zeitraum hinweg höher.

• Benutzen Sie ein gutes Mückenschutzmittel und tragen Sie lange Ärmel, lange Hosen und Socken, wenn Sie sich abends im Freien aufhalten. Schlafen Sie nach Möglichkeit unter einem Moskitonetz.

• Sprechen Sie vor Ihrer Abreise mit Ihrem Hausarzt. Einige prophylaktische Maßnahmen müssen vor der Abreise eingeleitet werden. Sollten Sie nach Ihrer Rückkehr erkranken, teilen Sie Ihrem Arzt bitte mit, dass Sie ein Malariagebiet besucht haben.

FOTOGRAFIE

• Beschließen Sie vor der Abreise, welche Ausrüstungsteile Sie verwenden möchten. Wählen Sie das Objektiv, oder die Objektive, sorgfältig aus, damit Sie im Urlaub nicht tonnenweise Gerätschaft herumschleppen müssen.

• Packen Sie genügend Speicherkarten ein oder laden Sie Ihre Bilder regelmäßig herunter.

• Nehmen Sie einen oder zwei Ersatz-Akkus mit, und laden Sie die Akkus auf, wann immer es möglich ist. Gerade beim Campen gibt es nicht immer den Luxus, einen Stromanschluss zu haben. Da Sie viel fahren werden, kann ein Autoladegerät sehr nützlich sein.

• Knausern Sie nicht mit einer guten Kameratasche für Ihre teure Ausrüstung.

• Informieren Sie sich vorab über die Gegend, die Sie besuchen werden, damit Sie wissen, mit welchen Tier- und Vogelarten Sie rechnen können oder welche Sehenswürdigkeiten sich als Motiv anbieten.

• Informieren Sie sich über Sonnenauf- und -untergangszeiten sowie über die Mondphasen.

• Die besten Bilder gelingen meistens in der „goldenen“ Stunde. Sie werden überrascht sein, wie anmutig und weich die Landschaft kurz vor Sonnenuntergang erscheint – im Gegensatz zum grellen, unbarmherzigen Licht der Mittagszeit.

• Planen Sie, wenn Sie sich mehr als einen Tag an einem Ort aufhalten, Ihre Aufnahmen so, dass Sie das beste Licht berücksichtigen können.

• Ein einfacher Staubbläser ist federleicht und für eine schnelle Reinigung unverzichtbar.

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CAMPING

• Campen Sie nie zu nahe an einer Quelle oder Wasserstelle, damit Sie Wildtieren nicht den Zugang zu der wertvollen Ressource versperren.

• Schlagen Sie Ihr Lager nicht an ausgetretenen Wildtierpfaden auf; halten Sie sich vor allem von Elefanten-Pfaden fern.

• Entfachen Sie nur ein kleines Lagerfeuer und achten Sie äußerst sorgsam darauf, dass kein Wildfeuer daraus wird.

• Nehmen Sie auf Campingplätzen Rücksicht auf andere Gäste und halten Sie den Lärmpegel möglichst gering – insbesondere, wenn Sie morgens in aller Frühe aufbrechen, während andere noch schlafen.

• Schlagen Sie Ihr Lager während der Regenzeit nicht in trockenen Flussbetten auf. Womit der ahnungslose Reisende nicht rechnet: Bei Regen im Auffanggebiet, oft viele Kilometer entfernt, können plötzliche Wassermassen den Trockenfluss unversehens zum reißenden Strom machen.

AUF DER STRASSE

• Achten Sie darauf, dass Sie auf Schotterstraßen mit dem korrekten Reifendruck fahren. Zu hoher Druck kann das Fahrverhalten Ihres Wagens beeinträchtigen und in Verbindung mit unangebrachter Geschwindigkeit zu Unfällen führen.

• Schotterstraßen sind staubig. Wenn Sie zu dicht hinter einem anderen Fahrzeug fahren, ist Ihre Sicht eingeschränkt. Nie durch eine Staubfahne überholen!

• Fahren Sie stets mit eingeschalteten Scheinwerfern, um für entgegenkommende Fahrzeuge sichtbar zu sein.

• Vergewissern Sie sich, dass Sie einen Reifen wechseln können, damit Sie nicht hilflos sind, falls sie auf einer Schotterstraße oder einfachen Fahrspur eine Reifenpanne haben sollten. Sonst müssen Sie in abgelegenen Gegenden möglicherweise stundenlang auf Hilfe warten.

• Vermeiden Sie nachts zu fahren. Wild ist in der Dunkelheit schwer zu erkennen, und in ländlichen Gegenden können Rinder die Straße überqueren.

• Nehmen Sie immer genügend Wasser mit – zum Trinken, aber auch für Notfälle wie das Nachfüllen des Kühlers, falls Ihr Auto überhitzt.

• Gehen Sie Ihre Fahrt geruhsam an. Reisen statt Rasen ist angesagt: Namibias Straßen sind zum Sightseeing da. Bei so viel wunderschöner, ständig wechselnder Landschaft sollten Sie nicht von einem Ort zum nächsten hetzen. Vergewissern Sie sich bei Ihrer Planung, dass Sie Ihr Ziel bei Tageslicht erreichen. Halten Sie regelmäßig an und genießen Sie Namibias großartige Natur.

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PERSONENFOTOGRAFIE

• Bitten Sie immer um Erlaubnis, bevor Sie eine Person fotografieren, ganz besonders in den ländlichen Gegenden. Gehen Sie behutsam auf die Menschen zu, grüßen Sie und fragen Sie, ob Sie sie fotografieren dürfen. Am besten stellen Sie sich vor und erklären, weshalb Sie das Foto machen möchten. So können Sie Misstrauen und Ressentiments vermeiden und Vertrauen aufbauen. Wer weiß, vielleicht gewinnen Sie dadurch sogar einen neuen Freund.

• Sie können einen unmittelbaren und intimen Einblick in das Leben einer Person erhalten, wenn Sie sie bei der Arbeit sehen. Und wenn Sie Menschen über ihre Arbeit befragen, sprechen sie meistens offener und sind eher bereit, sich fotografieren zu lassen. Außerdem gibt es am Arbeitsplatz Requisiten, mit denen sie sich zu schaffen machen können und dadurch entspannt wirken.

• Wenn Ihre Bitte, ein Foto zu machen, abgelehnt wird –verbal, oder indem sich die Person abwendet oder in Deckung begibt – gehen Sie einfach weiter und suchen Sie sich ein anderes Motiv. Zwar bekommen Sie vielleicht nicht das Foto, das Ihnen gerade vorschwebte, aber versuchen Sie nicht, heimlich ein Foto von jemandem zu machen, der nicht fotografiert werden möchte. Wenn Sie das tun, schüren Sie Misstrauen und Ärger gegenüber künftigen Reisenden. Denken Sie stets daran, dass es andere Gelegenheiten an anderen Orten geben wird.

• In einem Kulturdorf, bei einer kulturellen Darbietung oder auf einer vorher vereinbarten Foto-Tour brauchen Sie keine Erlaubnis zum Fotografieren einholen. Um dennoch auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie sich bei Ihrem Guide oder örtlichen Begleiter erkundigen.

• Kinder sind meistens gerne bereit, sich von einem ausländischen Fotografen ablichten zu lassen. Die kraftvollsten Bilder sind oft diejenigen, bei denen die Kinder mit etwas beschäftigt waren statt zu posieren. Bevor Sie jedoch ein Kind fotografieren, sollten Sie unbedingt die Erlaubnis der Eltern einholen. Behandeln Sie die Menschen, denen Sie begegnen, so, wie Sie bei sich zu Hause behandelt werden möchten.

• Lassen Sie, wenn möglich, der fotografierten Person eine Kopie des Bildes zukommen – per Smartphone. Auch in den ländlichen Gegenden besitzen die meisten Menschen ein Smartphone oder haben einen Verwandten oder Freund, der eins besitzt und in irgendeiner Form in den sozialen Medien aktiv ist. Lassen Sie sich die Kontaktdaten geben, damit Sie mit Ihren Fotos Freude bereiten können.

• Es ist nicht gestattet, Fotos von Männern und Frauen in Uniform zu machen, außer bei einer öffentlichen Parade oder Ähnlichem. Ansonsten dürfen Polizisten oder Soldaten im Dienst nicht fotografiert werden. TNN

08 Why not in your own space & time DISCOVER NAMIBIA info@namibiacarrental.com www.namibiacarrental.net +264 (0)61 249 239 FÜR AUDIOSTORY KLICK www.thisisnamibia.com/podcasts/ 21 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

SPACE AND Raum

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AND TIME & Zeit

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Text Charene Labuschagne

Unberührte Landschaften, so weit das Auge reicht. Eine Fülle von Wildtieren, die ungehindert umherziehen können, wie es die Natur vorgesehen hat. In der Buschsavanne, der Wüste und in Feuchtgebieten. Eine Vogelwelt voller erstaunlicher endemischer Arten, die nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen. Das alles mag dem Neuling vorkommen wie Szenen aus dem König der Löwen. In Namibia sind sie alltäglich. Dieses unbeschreibliche Land – seine Fauna, Flora und Kultur – ist keine Fabel aus einem Kinderbuch. Namibia ist schroff, gefühlvoll, befreiend und natürlich. Namibia ist echt. Man muss dieses Land mit Sanftheit berühren und betreten, man muss es mit jeder Faser seines Wesens in sich aufnehmen, es sehen, riechen und genießen, wie es nur mit viel Zeit und mehr als genug Platz möglich ist.

Wie man in Namibia sagt: wenn der Sand der ältesten Wüste der Welt erst einmal in den Schuhen steckt, bleibt er für immer dort. Denn es gibt so viel zu entdecken, von den ausgedörrten Ebenen des tiefen Südens bis zu den ergiebigen Wäldern des hohen Nordens und alle inspirierenden Ansichten dazwischen. Es scheint unmöglich, dieses ausgedehnte Land mit seiner Gesamtfläche von 824.292 km² und der zweitgeringsten Bevölkerungsdichte der Welt in einem zweiwöchigen Urlaub kennenzulernen. Möglich ist das zwar, aber Namibia im Eiltempo ist nicht empfehlenswert. Das ist der Grund, warum Namibia-Freunde immer wieder zurückkehren. Und weshalb Einheimische an langen Wochenenden mit viel Zeit und Muße immer nur einen kleinen Winkel des Landes erkunden. Auf diese Weise genießen sie bewusst jeden kostbaren Augenblick, jede aufregende Vogelsichtung, jeden farbenprächtigen Sonnenuntergang, jede staubige Schotterstraße, auf der es nur im Schneckentempo voran geht.

So soll Namibia erlebt werden – gründlich und ohne Eile.

Wenn man von der flachen rechten Hand den Daumen ausstreckt und die übrigen Finger einknickt, ergibt sich der Umriss von Namibia. Vielleicht ist es das einzige Land der Welt, das mit einer Hand dargestellt werden kann. Doch weder unsere ständig wiederkehrenden Gäste noch die reisefreudigen Einheimischen können Namibia wirklich wie ihre Westentasche kennen. Die Mischung von Linien, Adern, Schönheitsflecken und Falten ist vielfältig, aber betrachten Sie das eher als eine Herausforderung, was es alles zu entdecken gilt, denn als ein Abenteuer, das Sie sich getrost entgehen lassen können.

Im ausgestreckten „Daumen“ des Landes, also in der Sambesiund der Kavango-Region, spielt Zeit kaum eine Rolle, und das Leben geht geruhsam seinen Gang. Wer sich Namibia nur als Wüstenland vorstellt, wird von den nordöstlichsten Landesteilen angenehm überrascht sein. Immerwährende Flüsse prägen diese Regionen und die Lebensweise der Einheimischen. An den Ufern von Kwando, Linyanti, Chobe und Sambesi sowie dem Okavango in den Regionen Kavango Ost und Kavango West betreiben die Caprivianer und Kavango-Völker Fischfang, Ackerbau und Viehzucht.

Zweifellos bietet der Nordosten Wildtiererlebnisse, die als größere Bereicherung als irgendwo sonst empfunden werden. Denn Steppenwild und Großkatzen treffen auf die Flussbewohner: Flusspferde und Krokodile. Und nicht zu vergessen, die gewaltigen Elefantenherden, die durch diese Region ziehen und den Wasserreichtum weidlich nutzen. Hinzu kommt eine ungeheure Vielfalt an Vogelarten, darunter Karminspint und Schreiseeadler, die unvergessliche Beobachtungen garantieren. Die wundersame Wasserwelt der Sambesi- und KavangoRegion lässt sich am besten auf einer gemächlichen Flussfahrt

erleben. Die Boote müssen langsam fahren, um Nilpferde und Krokodile nicht zu stören und auch nicht die Einheimischen, die mit ihrem Mokoro oder Watu (handgefertigter Einbaum) auf den Flüssen unterwegs sind. Die Einbäume haben keinen Motor, sondern werden mit Paddeln oder langen Stangen fortbewegt. Die Fischer suchen geduldig nach einer perfekten Stelle, um ihre Netze auszuwerfen. Die Belohnung sind einige kleine Fische für das Abendessen der Familie. Junge Männer hüten am Flussufer Rinder und Ziegen. In den Gärten, geschützt durch dichtes Dornengestrüpp, reifen Tomaten.

In einem Land wie Namibia – und in seinen Regionen wie Sambesi und Kavango, in denen die Zeit nicht drängt – wird die Geduld des gemächlichen Reisenden belohnt. Kwando, Linyanti, Chobe, Sambesi und Okavango fließen langsam, aber doch kraftvoll dahin. Ebenso sollte man die Erkundung ihrer Nebenflüsse und Bäche mit Geduld angehen, ganz als ob man darauf wartet, dass die Ernte gedeiht, das Vieh sich sättigt und kalbt und dass die Fische anbeißen.

Eine lange, kurvenreiche Strecke führt von der Sambesi-Region nach Südwesten zum Etosha-Nationalpark. Namibias Straßen gehören zu den am besten instand gehaltenen auf dem gesamten Kontinent. Es ist eine längere Fahrt nach Etosha, einem weiteren bemerkenswerten Wunder der Natur. Dieser allseits beliebte und viel fotografierte Nationalpark braucht gar nicht lange vorgestellt werden. Allein schon der Reichtum an Wild – Antilopen, Spitzund Breitmaulnashörner, Elefanten und scheue Großkatzen – sowie eine vielfältige Vogelwelt. Mopane-Bäume und Akazien bilden eindrucksvolle Kontraste zu den weiten weißen Flächen der riesigen Pfanne im Herzen des Parks. Auch Etosha ist ein Ziel, für das man sich viel Zeit nehmen sollte.

Im gesamten Park gelten strikte Tempolimits. Abgesehen von den offensichtlichen Gründen ist das gemächliche Tempo sehr vorteilhaft. Schalten Sie den Motor aus, und wenn sich der feine weiße Staub gelegt hat, lehnen Sie sich zurück und warten. Nichts ist zur Entschleunigung besser geeignet als eine Wasserstelle in Etosha. Geduldiges Warten wird belohnt, je länger man dasitzt und durch ein Fernglas oder einen Kamerasucher schaut, in Roberts Bird Guide oder in einer Ausgabe der Travel News Namibia blättert. Nur noch einen Moment mehr und Sie werden womöglich Zeuge einer Auseinandersetzung zwischen Löwe und Nashorn an der Wasserstelle, oder Sie können eine Giraffe beobachten, die endlich den Mut aufbringt, sich zum Trinken herabzubeugen. Richten Sie Ihren Blick auf die Bäume: vielleicht entdecken Sie ein hervorragend getarntes Eulennest, oder eine Anchietas-Kobra, oder gar einen Geparden auf der Lauer. Sie können die feinen Nuancen des Tierverhaltens nur dann wahrnehmen, wenn Sie nicht in Zeitdruck sind.

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Eine Reise durch den Etosha-Nationalpark kann gut und gerne mindestens eine Woche Ihres Reiseplans in Anspruch nehmen, aber es gibt noch so viel mehr von Namibia zu entdecken. Zu dem Glücksgefühl, dieses Land zu erleben, gehören auch die Straßen, die sich scheinbar endlos in der Ferne verlieren. Wählen Sie die weniger befahrenen Routen, wo Ihnen über viele Kilometer hinweg möglicherweise kein einziges Auto begegnet. Das ist nur eine Kostprobe von Namibias ungeheurer Weite, die tiefe Eindrücke hinterlässt.

Die Gegend nordwestlich von Etosha ist wohl eine der zerklüftetsten, unberührtesten Landschaften in ganz Afrika: das Kaokoland.

Trockenflussläufe, gesäumt von Jackalberry-Bäumen, Ana-Bäumen und Gelbrinden-Akazien, schroffe Berglandschaften, einsame Ebenen mit scharfen Felsnasen und die letzten authentischen Ovahimba-Siedlungen prägen diese Region. Wer sich in diese Abgeschiedenheit wagt, wird mit einem Alleinsein belohnt, das ausreicht, die Erde zu umrunden und die Seele zu berühren.

Für die Fahrt ins Kaokoland braucht man ausreichende Mengen an Lebensmitteln, Wasser und Treibstoff, um sich für die Dauer der Reise selbst versorgen zu können. In dem mehr als 40.000 km² großen Gebiet gibt es kaum oder gar keinen Mobiltelefonempfang, und in den kleinen Läden im Herzen der Region wird nur das Nötigste verkauft – Maismehl und Bier. Es ist die absolute Wonne für Leute mit Klaustrophobie und solche, die auf der Suche nach ungezähmten Abenteuern sind. Das einzige empfindungsfähige Leben in dieser zerfurchten Landschaft sind kleine Bestände von der Wüste angepassten Elefanten und Löwen sowie vereinzelte Giraffen, HartmannBergzebras, Gemsbok-Antilopen und Springböcke. In diesem scheinbar unwirtlichen Teil des Landes leben auch Gruppen des halbnomadischen Ovahimba-Volkes, das nach wie vor die Sitten und Bräuche seiner Vorfahren pflegt und sich von Viehzucht und begrenztem Anbau ernährt. Die Ovahimba sind die einzigen Menschen, die Ihnen in der Weite des Kaokolandes begegnen. Selbst ihre Dörfer sind weit verstreut. Ansonsten kreuzen sich Ihre Wege höchstens mit denen von ebenfalls auf Abenteuer bedachten Besuchern. Man kann den weiten Raum genießen, indem man hindurch fährt, oder man hält an. Bauen Sie sich einen Unterschlupf und bleiben Sie ein Weilchen. Mit so viel Raum und genügend Zeit, ihn in sich aufzunehmen, wächst auch unsere natürliche Wertschätzung für die Fauna und Flora und für die Menschen, die ihn bewohnen.

Da weit und breit keine anderen Fahrzeuge Staub aufwirbeln, können Sie auf die Klimaanlage verzichten und mit offenen Fenstern fahren. Lassen Sie die Hügel, die Täler, die Flussläufe und fernen Gipfel auf sich wirken. Die unbezwingbare Landschaft, die schwindelerregende Weite, die Fahrspur –alles gehört Ihnen und dem vereinzelten Ovahimba-Dorf irgendwo im Umkreis.

Im Süden des Landes findet sich ein weiteres Beispiel für völlig unbewohnte Weiten: der Namib-Naukluft-Nationalpark. Seidig anmutende Dünen in Halbmond- und Sternform, Ebenen und Täler in dunkel-orangen Farbtönen, Felsbrocken und Berge. Sie alle wollen gewürdigt werden. Diese befreiende Landschaft wurde über Jahrmillionen hinweg geformt und verändert sich ständig weiter. Hinter jeder Kurve offenbart sich mehr erhabenes Nichts. Blicken Sie in die Ewigkeit, und wenn Sie ein Stückchen weitergekommen sind, entdecken Sie noch mehr Nichts. Neben einem Lagerfeuer, unter einem leuchtenden Gürtel in der Milchstraße, wird die Weite des Alls spürbar und erfüllt das Sein mit Leichtigkeit. Doch lassen Sie das Sinnieren für den Rückflug. In der Namib werden Herz und Seele von der unendlichen Weite, einem einzelnen Gemsbok und dem spärlichen Pflanzenwuchs erfüllt

Ganz gleich mit wem oder wie Sie sich auf den Weg machen: eine Reise durch dieses geheimnisvolle Land wird ganz sicher zu einem herrlichen Fest der Weite und sinnvoll genutzten Zeit – vorausgesetzt, Sie entschleunigen und lassen die Weite auf sich wirken. TNN

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Nature First 30

On behalf of the wild places and their wild denizens we extend our humble and gracious appreciation for the support of our delightful guests, partners, colleagues and agents as we celebrate the first three decades of placing Nature First during 2023. Thank you. We’re equally as excited and energised as we were back in 1993 to continue supporting nature to thrive and prosper for the next 30 years. And the 30 that follow. And so on, ad infinitum

Nature first.

Naukluft

120 Kilometer in acht Tagen

WANDERUNG
DURCH DIE

Seit ich den Naukluft-Park vor vielen Jahren zum ersten Mal besucht habe, bin ich von diesen Bergen fasziniert. Das so unwirtlich anmutende Bergmassiv an der Schwelle zum großartigen Namib-Sandmeer ist dank zahlreicher natürlicher Quellen überraschend reich an Pflanzen, Vögeln und Wildtieren. Doch der flüchtige Besucher bekommt von der Naukluft nur sehr wenig zu sehen. Die einzige Zufahrtsstraße für Touristen führt direkt zum NWR Naukluft Camp. Das ist keineswegs ein Versuch, den Fahrzeugverkehr einzuschränken, vielmehr ist das extrem zerklüftete Terrain wirklich nicht fahrzeugfreundlich. Wie jeder bestätigen kann, der mal auf einer der Straßen (C19, C14 und D854) unterwegs war, die einen Rundweg um die Berge bilden, oder sie aus der Luft gesehen hat.

Die einzige Möglichkeit, den Park zu erkunden, ist zu Fuß. Es gibt zwei kurze Strecken für eine Tageswanderung, den Olive- und den Waterkloof-Weg. Und dann die achttägige Strecke – ein Rundweg von 120 Kilometern, mit der Möglichkeit, sich auf die ersten vier Tage zu beschränken. Als ich von dieser unglaublichen Acht-Tage-Wanderung erfuhr, kam sie sofort auf meine Wunschliste. Ich muss zugeben, dass ich über die eigentliche Wanderung gar nicht viel nachdachte. Mich packte einfach die aufregende Vorstellung, eine bemerkenswerte Gegend kennenzulernen, die nur wenige Menschen zu Gesicht bekommen.

Im Zeitraffer vorwärts: im April (letztes Jahr) stehe ich also vor dem Beginn meines Bucketlist-Abenteuers, geistig unvorbereitet und völlig ahnungslos, was in den nächsten Tagen auf mich zukommt. Zum Glück war ich in guten Händen, denn meine Freunde sind begeisterte Wanderer: Quinton, Lynne, Roland, Sarah, Jess und Toast.

TAG 1 – MACHT MAN DAS ZUM SPASS?

Frisch und munter sind wir in aller Herrgottsfrühe auf den Beinen. Nervöse Unruhe liegt in der Luft. Keiner weiß genau, was uns in den nächsten acht Tagen erwartet. Wir machen uns an den Rucksäcken zu schaffen, letzte Dinge werden noch eingepackt oder entfernt. Selbst von den erfahrenen Wanderern, also alle außer mir, geht eine gewisse Anspannung aus, gemischt mit aufgeregter Vorfreude. Ziemlich unbekümmert um den Rest meines Rucksackinhalts stopfe ich ein paar letzte Snacks dazu und setze ihn mir voll beladen auf. Ich stoße ein lautes uff aus, als mich die volle Wucht des Gewichts fast umwirft. “Er wird leichter, wenn die Lebensmittel und Snacks weniger werden”, tröste ich mich.

Unser Zeltplatz ist abgebaut, die Autos sind im Schatten geparkt, wir schnallen unsere Rucksäcke fest und folgen den Wegmarkierungen hinunter zum Naukluft-Flusslauf. Der erste Abschnitt der Strecke, nach Süden zur Parkgrenze, ist recht einfach. Doch an der ersten Steigung beginnt mich die Realität der nächsten acht Tage zu treffen. Wir sind erst wenige Stunden unterwegs, aber meine untrainierten Beine protestieren bereits, weil es ziemlich steil hinaufgeht – zu einem gut ausgetretenen Bergzebrapfad, der an der Kontur des südlichsten Teils der Naukluft-Berge entlang verläuft.

Ich bin kein Freund des Wanderns. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Am Morgen vor dem Start zu einer achttägigen Wanderung buckle ich mir erstmals meinen lächerlich schweren Rucksack auf. Und frage mich umgehend: Worauf habe ich mich eingelassen?
ABENTEUER 31 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

Mir wird klar, dass diese Wanderung vielleicht doch etwas anstrengender wird, als ich dachte. Ansonsten ist der erste Tag, abgesehen von einigen rutschigen Stellen, recht beeindruckend. Die Ausblicke nach unten sind unglaublich. Auf den höchsten Erhebungen des Weges reicht der Blick bis zu den Tsaris-Bergen im Süden.

An der ersten natürlichen Quelle am Wanderweg machen wir im Schatten einer großen Birkenfeige unsere Mittagspause. Roland legt sich zum Ausruhen auf einen der kräftigen unteren Äste. Es ist eine idyllische Szene, bis wir uns zum Aufbruch bereit machten und die etwa zwei Meter lange schwarze Mamba bemerken, die sich lautlos zwischen den höheren Ästen bewegt. Sie ist so perfekt getarnt, dass es fast unmöglich war, sie vom Geäst zu unterscheiden, wenn sie sich reglos verhielt.

Nach der Mittagspause wurde das Dasein eine Qual. Der Zebrapfad schien kein Ende zu nehmen. Nach jeder Biegung kam eine weitere, die in der Ferne verschwand. Im Laufe des Nachmittags wurde die geistige Belastung immer größer. Die Gruppe teilte sich in einzelne Paare auf, jedes ging im eigenen Tempo weiter, und die Gespräche versiegten, als die Hitze an diesem Tag Ende April ihren Tribut forderte. Gefangen in den eigenen Gedanken weiß man, dass es kein Zurück und kein Aufgeben gibt – der einzige Weg ist vorwärts. Und so setzt man weiter einen Fuß vor den anderen. Ich weiß noch, dass mir die Frage durch den Kopf ging: Macht man das wirklich zum Spaß?

Schließlich, kurz vor Sonnenuntergang, öffnete sich vor uns ein Tal und der Putte Shelter kam in Sicht. Was für eine Erleichterung nach einer langen Tageswanderung. Putte heißt dieser Shelter wegen des nahe gelegenen Brunnens. Wasser wird mit einer großen runden Handpumpe geschöpft.

TAG 2 – ES GEHT ABWÄRTS

Der erste Abschnitt am Tag 2 ist ein anspruchsloser Spaziergang über eine gewellte Hochfläche. Ein angenehmer Start nach dem anstrengenden Vortag. Nach wenigen Stunden erreichen wir die beeindruckende Ubusis-Schlucht. Massive Felswände auf beiden Seiten und polierte Felsplatten zeugen von den Wassermassen, die einst den Fluss hinunterströmten. Ein spektakulärer Anblick. Sollte jedoch eine Flutwelle durch diesen Fluss rollen während man in der Schlucht ist, dann gibt es kein Entkommen.

Der massive Überhang der Höhle bei Cathedral Spring markiert den Beginn des Abstiegs. Mehrere Ketten sind an Stellen verankert, die sonst mit einem großen Rucksack nur schwer zu bewältigen wären. Einige Abschnitte sind unerwartet hoch. Wir waren etwas überrascht, dass der Abstieg es derart in sich hatte. Aber wir alle haben den Talboden wohlbehalten erreicht.

Die Ubisis-Hütte war ein Ferienhaus, bevor das Land für den Park erworben wurde. Jetzt ist sie Übernachtungsstation auf der Wanderroute. Laut der Karte, die uns an der Rezeption ausgehändigt wurde, wird sie „den nichtsahnenden Wanderer völlig überraschen.“ Es war eine Überraschung, ja, aber leider keine angenehme. Da die Straße weggespült worden ist, kann das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus das Gebiet nicht mehr per Fahrzeug erreichen. Die Hütte war in keinem guten Zustand und es gab kein Wasser. Vor dem Aufbruch zu unserer Wanderung war uns mitgeteilt worden,

dass die Solarpumpe nicht funktioniert, doch glücklicherweise fanden wir dank des guten Regens zu Beginn des Jahres nicht weit von der Hütte entfernt eine Quelle.

Auf Empfehlung meiner Freunde hatte ich vorverpackte Trockenmahlzeiten gekauft. Ich war skeptisch, was den Geschmack dieses pulverähnlichen Proviants anging – trotz vielversprechender Namen wie mediterranes Hähnchen mit Oliven oder cremiges ParmesanHähnchen. Die Mahlzeit am ersten Abend war nichts Besonderes. Ich war so hundemüde, dass die Nahrungsaufnahme im Grunde nur ein simples Energietanken war. Aber als ich mir am zweiten Abend ein Chili con Carne zusammenmischte, war ich ziemlich überrascht, dass das Ergebnis noch viel schlechter schmeckte als am Abend zuvor. Da ich es nicht besser wusste und dachte, dass diese braune, wässrige Masse in meinem Feuereimer halt fade schmecken sollte, aß ich die Hälfte davon, bevor ich die anderen fragte, ob bei diesen Trockenmahlzeiten ein Geschmack wie leicht gewürzte, schimmelige Deckenplatten normal sei. Es stellte sich heraus, dass mein Chili con Carne schal war. Eigentlich sollte es die Konsistenz einer feuchten Deckenplatte haben, aber nicht so schmecken. Man lernt eben nie aus.

TAG 3 – UND WIEDER

BERGAUF

Gestärkt durch die Tatsache, dass wir die ersten beiden Tage gut überstanden und in einen Rhythmus gefunden hatten, wurde die Wanderung von nun an immer erfreulicher.

entschädigt uns für die strapazierten Beine ein atemberaubender Blick ins Tal hinunter. Am fernen Horizont sind die Dünen der Namib eben noch erkennbar.

Dann schlängelt sich der Weg steil abwärts, wieder hinunter zum Flusslauf. Der Abstieg dauert seine Zeit, weil er rutschig ist. Unten machen Birkenfeigen und zahlreiche Quellen den nächsten Abschnitt zu einem angenehmen Spaziergang.

Wir können es kaum abwarten, das Shelter Tsams Ost zu erreichen. Denn dort warten frische Vorräte auf uns – und, wichtiger noch, kaltes Bier. Es gibt keine öffentliche Straße zu diesem Shelter, aber gegen eine geringe Gebühr kann man mit NWR eine Versorgungsfahrt für Tag 4 vereinbaren. Rasch tauschen wir mit den NWR-Mitarbeitern unseren Müll und unsere schmutzige Kleidung gegen Lebensmittel, saubere Wäsche, Steaks und Bier. Wir winken ihnen nach. In den nächsten vier Tagen werden wir keine Menschenseele mehr sehen.

Oben angelangt, entschädigt uns für die strapazierten Beine ein atemberaubender Blick ins Tal hinunter. Am fernen Horizont sind die Dünen der Namib eben noch erkennbar.

Bei ein paar kühlen Blonden und leckeren Steaks schlemmten wir wie die Könige – eine hochwillkommene Stärkung der Lebensgeister.

TAG 5 – KEINE REUE

Doch zunächst beginnt der Tag mit einer Plackerei zurück durch den Flusslauf des Ubusis und dann die bereits bekannten Ketten hinauf, um auf das Plateau über der Schlucht zu gelangen. Immerhin ist der Aufstieg einfacher, da man sehen kann, wo man hin steigt. Abgesehen von den Bergzebras, die wir zu Gesicht bekommen, ist der Rest des Tages recht ereignislos, denn die Route ist eine einfache Strecke über das Plateau geradewegs zum Adlerhorst-Shelter.

TAG 4 – WIR SCHLEMMEN

Auf relativ ebenem Terrain beginnt der erste Abschnitt des Tages, und er ist relativ einfach zu bewältigen. Den Tsams-Flusslauf abwärts verlangsamen Sand und lose Felsbrocken das Tempo. Nach einigen Kilometern wendet sich die Wanderroute nach rechts, da weiter geradeaus ein massiver Tuffstein-Wasserfall den Weg versperrt. Um ihn zu umgehen, muss man einen sehr steilen Hügel erklimmen. Oben angelangt,

Dieser Tag beginnt mit einem Anstieg, einem gewaltigen Anstieg namens Broekskeur. Der kleine „Geschmack des guten Lebens“, der uns am Vorabend zuteil geworden war, wurde gleich wieder ausgeschwitzt. War der gestrige Abend die heutige Schinderei wert? Ja! Ganz gewiss war er das. Absolut keine Reue.

Der nächste Teil des Weges führt durch hügeliges Gelände. Nach dem anspruchsvollen Aufstieg am frühen Morgen werden unsere müden Beine durch weitere Steigungen strapaziert. Auf dieser Strecke komme ich mir vor wie auf dem vordersten Sitz einer Achterbahn der Gefühle. Wenn ich einen Hang hinunterkomme, fühle ich mich stark und imstande, noch lange Strecken zu laufen. Ich kann mich umsehen und die schönen Köcherbäume und Euphorbien bewundern, die die Hänge sprenkeln. Wenn es dann wieder aufwärts geht, kippt mein Gemüt in die andere Richtung und ich frage mich, warum ich mir das antue. Die Augen auf den Boden gerichtet, strenge ich mich an, den Hügel zu bewältigen.

Es wurde ein recht abwechslungsreicher Tag. Die Sohle von Toasts Wanderschuh trennte sich vom Rest des Schuhs. Durch

geschicktes Binden der Schnürsenkel gelang es ihm irgendwie, die Sohle am Stiefelboden zu befestigen. Dann und wann hielt er an, um die Schnürsenkel neu zu binden. Nicht die beste Lösung, aber sie funktionierte. Erstaunlicherweise konnte Toast mit dem kaputten Schuhwerk die Wanderung beenden.

Infolge des Zwischenfalls mit der Stiefelsohle verloren wir kurzzeitig Lynne aus den Augen. Sie nahm den falschen Weg, behielt aber die Nerven und ging dasselbe Stück wieder zurück – Ende gut, alles gut.

Nach einem langen Wandertag erreichten wir das Shelter Die Valle. Zu unserer großen Enttäuschung war der 10 000 Liter fassende Wassertank leer. Davor hatte man uns vor der Wanderung nicht gewarnt. Zum Glück war eine Quelle in der Nähe.

Eine kurze Wanderung führt uns zum sagenhaften, 200 Meter hohen Wasserfall Die Valle, der jetzt nur mit einem feuchten Film überzogen ist. Es muss ein grandioser Anblick sein, wenn Wasser in Kaskaden über die hohen Felsen stürzt.

Nun führt der Weg steil bergauf und folgt dann einem Höhenpfad bis ganz nach oben über dem Wasserfall. Wunderschöne kristallklare Wasserbecken gibt es dort und himmelweite Aussichten.

Weiter geht es entlang der schmalen Schlucht, die der Fluss ausgehöhlt hat. Der Weg gewinnt noch an Höhe und schließlich gelangt man zum Einzugsgebiet des Flusses. Zwar ist die Landschaft atemberaubend schön, aber es ist eine harte Etappe. Der Fluss hat den gesamten Sand weggespült, so dass nur

lose Steine übrig sind. Das Vorankommen ist mühselig und langsam. Wir alle waren froh, diese Strecke hinter uns zu bringen. Der Rest des Weges schlängelt sich durch ein Tal mit dem Namen Arbeit adelt hinunter zum Tufa-Shelter.

TAG 7 - WER WILL SCHON 10 KG MEHR?

Wir haben sechs harte Wandertage hinter uns, aber wir wachen besonders gutgelaunt auf. Tag 7 ging uns seit Beginn der Wanderung nicht aus dem Sinn. Der MEFT-Ranger hatte uns informiert, dass es bei unserem Tagesziel, dem Kapok-Shelter, kein Wasser gibt. Da Kapok auf einem Plateau liegt, gibt es auch keine Quellen. Glücklicherweise wurde dort am Nachschubtag eine 10-Liter-Trinkblase für uns abgeliefert. Das Problem ist nur, dass 10 Liter Wasser 10 Kilogramm zusätzliches Gewicht bedeuten. Außerdem füllt so eine Blase einen

TAG 6 - LANGSAME PLACKEREI FLUSSAUFWÄRTS
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sperrigen Beutel; wir mussten uns etwas einfallen lassen, wie wir sie transportieren wollten.

Es war ein einfacher Plan: Jeder füllt seine Flaschen regelmäßig aus der Trinkblase nach, damit sie möglichst schnell leer ist. Auf diese Weise sollten wir immer noch genug Wasser für die Nacht und den nächsten Tag haben. Toast meldet sich als Blasenträger für die erste Etappe, und nachdem er einige seiner Habseligkeiten weitergereicht hat, um in seinem Rucksack Platz für das Wasser zu schaffen, geht es los.

Im Laufe des Vormittags verringert sich der Inhalt der Trinkblase zusehends. Nur zwei Personen tragen sie, bevor sie leer ist.

Der Tag hatte mit einem steilen Aufstieg durch eine komplizierte Schlucht begonnen. An einigen der steilsten Stellen sind Ketten angebracht. Mithilfe der letzten Kette gelangt man über einen kniffligen Abschnitt, an dem man die senkrechte Wand eines trockenen Wasserfalls hinaufklettern muss.

Zurück auf dem Plateau erreichen wir Bakenkop, einen Aussichtspunkt, von dem man das 600 Meter tiefer gelegene Tsondab-Tal sehen kann. Der Rest des Weges nach Kapokvlakte ist relativ flach.

Die letzte Nacht ist bitter-süß. Die Schönheit der NaukluftBerge hat alle meine Erwartungen übertroffen, und nachdem ich sie eine Woche lang mein Zuhause genannt habe, fällt mir der Abschied schwer. Aber wir sehnen uns auch danach, unseren Gliedern eine Pause zu gönnen und wieder die einfachen Annehmlichkeiten zu genießen, die normalerweise als selbstverständlich gelten.

TAG 8 - WIR HABEN ES GESCHAFFT

Die 16 Kilometer des letzten Tages vergehen relativ schnell. Der Weg ist recht einfach und macht eine große Kurve am östlichen Rand des Naukluft-Massivs, so dass man eine herrliche Aussicht auf Rietoog hat. Schließlich führt er über einen Nebenarm in den Flusslauf der Naukluft. Dort trifft man auf den Waterkloof Day Trail, eine eintägige Wanderroute. Nach einem abschließenden Bad in einem der Pools gönnen wir uns zur Feier des Tages ein wohlverdientes Festessen im Restaurant.

Den meisten Menschen mag eine achttägige Wanderung extrem erscheinen. Dennoch ist jedem Naturliebhaber ein Besuch in diesem faszinierenden Teils des Namib-NaukluftNationalparks sehr zu empfehlen. Erstaunlich wenige wissen, dass diese Berge der Ursprung des Namib-Naukluft-Namens sind. Schon auf einer der beiden Tageswanderungen können Sie etwas von der Schönheit und dem Reichtum der Natur in diesem Gebirgskomplex erleben. Die Pflanzenvielfalt ist außergewöhnlich. Mehr als 400 Arten sind gezählt worden, darunter auch etliche endemische. Die Tierwelt steht der Fülle kaum nach. Es gibt Bergzebras, Springböcke, Klippspringer, Kudus, Leoparden und Hyänen, sowie über 200 Vogelarten und eine Vielzahl von Nagetieren, Eidechsen und Insekten. Die Geologie und die Entstehungsgeschichte der Naukluft sind aufregend, aber ich werde gar nicht erst versuchen, an dieser Stelle darauf einzugehen.

Die Kinderschrittchen des Wanderns habe ich übersprungen und bin gleich bei den Erwachsenen eingestiegen. Ich denke, jetzt kann ich mich mit Fug und Recht als Wanderer bezeichnen. TNN

UNVERZICHTBARE AUSRÜSTUNG:

• Faltbarer Eimer – Es ist praktisch, einen größeren Behälter für den Wasserbedarf zu haben, wenn man irgendwo übernachtet. Dann braucht man nicht ständig Wasserflaschen nachfüllen.

• Gamaschen (Sockenschoner) – Es gab viel Gras und die Samen in den Socken machen einen verrückt.

• GPS – Obwohl der Weg gut markiert war, verdeckte das hohe Gras einige der Markierungen. Ein GPS ist auf jeden Fall immer gut, vor allem auch in Notfällen.

• Klebeband – Damit lassen sich die meisten Dinge vorübergehend reparieren; es hätte Toasts Stiefelproblem effizienter gelöst.

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Die unübertreffliche Wildnis

KHAUDUM

Im Khaudum-Nationalpark warten unvergessliche Erlebnisse auf abenteuerlustige Besucher, die Einsamkeit in authentischer Wildnis suchen. Der tiefe, lose Sand der Fahrspuren und die großen Elefantenherden in diesem abgelegenen Winkel des Landes sind legendär. Unerschrockene Reisende fühlen sich magisch angezogen.

Bei meinem jüngsten Besuch in Khaudum entschied ich mich für den Komfort des Sikereti Camps, um die südliche Hälfte des Parks zu erkunden. Es wurde im Juli wiedereröffnet, nachdem es im März 2019 offiziell geschlossen worden war. Die Anlage war derart herabgekommen, dass bereits seit 2015 davon abgeraten wurde, Sikereti zu nutzen.

Für diejenigen, die gerne unter dem Sternenhimmel schlafen, gibt es vier geräumige Campingplätze. Alle sind mit Waschgelegenheiten, Duschen (per Holzfeuer unter dem Wassertank heizbar), Waschbecken und Toiletten mit Wasserspülung ausgestattet. Geradezu wie Luxus im Busch erscheinen die Selbstversorger-Safarizelte mit eigenem Bad. Zu jedem gehört eine Holzterrasse und ein Grillplatz. Die WildnisAtmosphäre von Khaudum wird zusätzlich dadurch betont, dass Sikereti nicht eingezäunt ist.

Um zu gewährleisten, dass der Schutz der Wildtiere und die Unterstützung der ländlichen Gemeinden Hand in Hand gehen,

erhebt das privat betriebene Camp im Namen des Hegegebiets Khaudum North Complex und der traditionellen Führung der Gciriku eine Konzessionsgebühr von 6 % der Gesamtkosten.

Die Wildbeobachtungsmöglichkeiten in Khaudum sind durch Aussichtsplattformen an fast allen Wasserstellen im Park erweitert worden. Außerdem wurden Wasserreservoirs gebaut, um dem Andrang von Elefanten gerecht zu werden, und separate Trinkstellen wurden für andere Tierarten angelegt.

Da die Temperaturen während meines Besuchs recht kühl waren, kamen die Tiere später am Tag zum Trinken als in den heißen Sommermonaten. So machte ich mich – ausgerüstet mit Snacks, Fernglas, Kamera und Vogelbuch – nach einem ausgiebigen Brunch gemächlich auf den Weg zu einer der Aussichtsplattformen. Dort wartete ich einfach ab, um die Parade der Tiere vorbeiziehen zu sehen. Später am Nachmittag wechselte ich dann zu einer anderen Wasserstelle und harrte dort auf die Tiere.

Der Höhepunkt war zweifellos ein Nachmittagsbesuch in Tsoanfontein. Ein Rudel von sechs Afrikanischen Wildhunden lag dort im Schatten der Aussichtsplattform. Khaudum ist das Kerngebiet von einem der größten Bestände an Pferdeantilopen im südlichen Afrika, und im Laufe des Nachmittags fanden sich etliche dieser herrlichen Tiere ein.

In der Trockenzeit halten sich mehr als 4.000 Elefanten in Khaudum auf – das heißt, mindestens ein Elefant pro Quadratkilometer. Staubwolken in der Ferne kündigten das

Text & Fotos
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Willie Olivier

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Herannahen von einer Elefantenherde nach der anderen an. In einer Herde zählte ich mehr als 100 Tiere.

Angelockt vom Geruch eines Kudu-Kadavers in der Wasserstelle tauchte eine einzelne Tüpfelhyäne auf, mit einem Schabrackenschakal im Gefolge. Dann bemerkte die Hyäne die Wilden Hunde und trat eilig den Rückzug an. Noch ein Höhepunkt folgte: im charakteristischen flotten Wiegeschritt näherte sich ein Honigdachs der Wasserstelle.

Während meines dreitägigen Besuchs konnte ich 16 Säugetierarten auf meiner Checkliste abhaken. Zu den bereits erwähnten Arten gesellten sich Kudu, Giraffe, Steinböckchen und Warzenschwein (alle weitverbreitet). Außerdem sah ich auch Streifengnu, Gemsbock, Elenantilope und Impala (die nur im Süden des Parks vorkommen) sowie einige kleine Säugetierarten.

Natürlich sind es die Wildbeobachtungen, durch die ein Besuch in Khaudum unvergesslich wird. Aber da ist noch etwas: die ausgeprägte Wildnis-Atmosphäre macht den Park zu einem ganz besonderen Erlebnis. Die Stille, die Einsamkeit und die Vorfreude auf das Unerwartete veranlassen kühne Reisende, immer wieder zurückzukehren. Die Wege in Khaudum sind wenig befahren, und ein Stau könnte höchsten von einer Elefantenherde verursacht werden, die vor Ihnen über die Fahrspur wechselt. Aber seien Sie gewarnt: Khaudum ist nichts für Zartbesaitete!

Weitere Informationen über das Sikereti Camp finden Sie auf www.khaudum.com.na. TNN

KURZINFORMATIONEN ZU KHAUDUM

• Die Fahrspuren im Süden des Parks sind meist fest oder leicht sandig, aber der tiefe Sand nördlich der Wasserstellen Dussi und Tari Kora erfordert Allradantrieb und reduzierten Reifendruck.

• Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Sikereti im Süden und auf dem Xaudum-Campingplatz im Norden.

• Es wird ausdrücklich empfohlen, dass Reisegruppen aus mindestens zwei Fahrzeugen mit Allradantrieb bestehen sollten. Sonst werden Sie bei einer Panne oder einem Notfall wahrscheinlich sehr lange auf Hilfe warten müssen.

• Von Anhängern wird abgeraten, auch wenn die Spurbreite mit der des Zugfahrzeugs übereinstimmt. Im tiefen Sand im nördlichen Teil des Parks ist ein Anhänger undenkbar. Außerdem müssen Sie darauf eingestellt sein, nach rückwärts auszuweichen, wenn Ihnen unverhofft ein Elefant begegnet.

• Treibstoff gibt es in Tsumkwe, 52 km vom südlichen Parkeingang entfernt. Vom Khaudum Tor im Norden zur Fernstraße B8 sind es 46 km durch tiefen, losen Sand. Die nächsten Tankstellen befinden sich in Divundu (90 km östlich von Katere) und in Rundu (120 km westlich von Katere).

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WildtierSelfies

Stellen Sie sich vor, Sie reisen um die halbe Welt, ertragen lange Zwischenaufenthalte, Krämpfe in den Beinen und hinter sich womöglich ein Kind, das gegen Ihre Rückenlehne tritt. Macht aber alles nichts, denn nur der lang ersehnte Moment zählt, wenn die Reifen des großen Blechvogels die Rollbahn berühren und Sie afrikanischen Boden betreten. Ein Seufzer der Erleichterung. Ihr Urlaub hat soeben begonnen, und Sie sind zweifellos auf dem Weg zu den entlegenen Winkeln Namibias. Auf der Suche nach rauen Landschaften, Naturwundern und ungebändigten Wildtieren.

Mit Sicherheit werden Sie atemberaubende Landschaften, Bergketten, Täler, Busch und Wüste finden. Aber wo sind all die wilden Tiere, von denen National Geographic berichtet? In diesem Szenario sind sie in Gefangenschaft und posieren für Selfies.

In Namibia gibt es etwa 16 bedrohte oder gefährdete Säugetierarten. Auf der Liste stehen Spitz- und Breitmaulnashorn, afrikanischer Elefant, Löwe, Giraffe sowie Leopard und Gepard. Wir sind uns einig, dass diese wenigen Säugetierarten der Inbegriff des Safari-Erlebnisses sind. Mindestens eine dieser Arten in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen, steht bei fast jedem auf der Wunschliste.

Weil sie aber vom Aussterben bedroht oder gefährdet sind, befinden sich viele dieser Tiere in Gefangenschaft. Bei verwaisten Nashornkälbern, von denen viele das Muttertier durch Wilderei verloren haben, dient die Gefangenschaft dem Zweck der Aufzucht und

Text Charene Labuschagne
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SIE SCHADEN DEM NATURSCHUTZ:

Rehabilitation (oder sollte es). Viele ausgewachsene Nashörner befinden sich ebenfalls in Gefangenschaft und werden streng bewacht, um sie vor Wilderei zu schützen. Geparden und Leoparden hingegen werden oft in freier Wildbahn gefangen und in die Gefangenschaft umgesiedelt, weil sie eine Bedrohung für die örtliche Viehwirtschaft darstellen. Statt die Raubtiere zu erlegen, werden sie in Wildreservate gebracht. Außerdem werden viele Raubkatzen aus dem Handel mit exotischen Haustieren gerettet und in spezielle Schutzgebiete transferiert. Geparden haben es schwer, sich in freier Wildbahn zu vermehren, so dass ihre Population stark zurückgegangen ist. Da es jedoch höchst illegal ist, sie in Gefangenschaft zu züchten, wird eine Art genetischer Engpass erreicht, je mehr Tiere in Naturschutzgebiete gelangen.

In Einzelfällen sind Tiere in Gefangenschaft auf den Menschen angewiesen. Nashornkälber zum Beispiel müssen von Hand gefüttert und gepflegt werden, um ohne Muttermilch zu überleben. Ausgewachsene Nashörner haben oft Ranger an ihrer Seite oder in der Nähe, die bewaffnet und darauf eingestellt sind, das Tier bei einer Begegnung mit Wilderern zu verteidigen. Einige mögen medizinische Hilfe brauchen, was einen ansonsten unnatürlichen Eingriff des Menschen rechtfertigt.

Es gibt jedoch keine anderen Gründe, warum wilde Tiere in Gefangenschaft absichtlich gezähmt werden sollten. Sie sollten definitiv nicht habitualisiert werden, wenn die Absicht besteht, sie wieder auszuwildern. Wie Sie sich vorstellen können, ist es schlichtweg unmöglich, wilde Tiere, die sich an den Umgang mit Menschen gewöhnt haben, wieder in die Natur zu entlassen. Die Rehabilitation von Wildtieren bedeutet, dass verletzten, verwaisten, vertriebenen oder in Not geratenen Tieren dazu verholfen wird, wieder in ihrem ursprünglichen Lebensraum zu bestehen. Die medizinische Versorgung, die Einrichtung geeigneter Auswilderungsplätze und die humane Lösung von Konflikten zwischen Mensch und Wildtier bilden das Rückgrat der Rehabilitationsbemühungen. Ein Teil dieser Bemühungen besteht darin, die Prozesse rückgängig zu machen, die das Tier auffindbar machen, und ihm wieder die schützende Furcht vor dem Menschen beizubringen, damit es erfolgreich und sicher freigelassen werden kann.

In den letzten beiden (pandemischen) Jahren haben sich die Tourismusbranche in Namibia und im Grunde die ganze Welt an Strohhalme geklammert, um einen Wirtschaftszweig wiederzubeleben, der für so viele Haushalte und Einzelpersonen die Lebensgrundlage darstellt. Wir hatten die Gelegenheit, die Nachhaltigkeit unseres Tourismusmodells neu zu bewerten und die notwendigen Änderungen an unserer Arbeitsweise vorzunehmen. Leider haben sich einige Unternehmen darauf verlegt, einmalige Begegnungen mit Tieren anzubieten, um die großen Mengen an Futter zu bestreiten und den Platz für die Tiere aufrechtzuerhalten – und um mit unserer Zeit der Instagram-würdigen Erlebnisse Schritt zu halten.

Zu den kontaktbasierten Aktivitäten, die derzeit in Namibia angeboten werden, gehört die physische Interaktion mit Nashörnern. Auf deren Rücken zu sitzen, beispielsweise. Auch Raubkatzen streicheln oder mit ihnen spazieren gehen ist üblich, Giraffen aus der Hand füttern wird immer beliebter, und häufig tauchen in den sozialen Medien Bilder von Menschen auf, die Paviane umarmen. Zwar stehen Begegnungen wie Elefanten reiten und baden noch nicht auf unserer Liste, aber der Trend deutet darauf hin, dass Elefanten die nächste Tierart sind, die solchen Aktivitäten zum Opfer fällt. Die Voraussetzung ist stets, dass sich die betroffenen Wildtiere an den Umgang mit Menschen gewöhnen. Ihre Verfügbarkeit für Touristen, aus dem Aus- oder Inland, kann nur als unethischer Wildtiertourismus bezeichnet werden.

Namibias Naturschutzbemühungen haben zur Gründung von Wildreservaten geführt, um unseren Wildreichtum zu schützen. Wildtiere werden dort unter besonderen Umständen in Gefangenschaft gehalten. Die namibischen Naturschützer sind bestrebt, unserer Tierwelt die Freiheit des Umherziehens zu erhalten. Das Allerletzte, was wir für unsere Tourismusund Wildtierbranche wollen, ist, dass sie sich in einen Zoo verwandelt, von der Art, die dafür bekannt ist, dass Tiere zum Fotografieren ruhiggestellt, eingeengt und unmenschlich behandelt werden.

Nicht alle Schutzeinrichtungen für Wildtiere sind gleich. Es gibt Akkreditierungsorganisationen wie die Global Federation of Animal Sanctuaries (GFAS), die die Praktiken und den Betrieb von Tierrettungszentren anhand strenger Protokolle in Bezug auf Umgebung, Maßnahmen und Umgang bewerten. Bedauerlicherweise ist ihre Bewertung und Gutheißung noch nicht bis nach Namibia gelangt, so dass es in der Verantwortung jedes Einzelnen liegt, die Arbeit der Reservate und Rettungsstationen zu untersuchen und zu hinterfragen.

Oft werden Nahbegegnungen als im Interesse der Naturschutzerziehung vermarktet. Die Auffangstation verkauft das Erlebnis, gefährdeten Tieren in Gefangenschaft nahe zu kommen und sie zu fotografieren, und die damit eingenommenen Gelder werden angeblich für ihren Erhalt und für die Forschung verwendet. Wenn jemand ein Foto von einem in Gefangenschaft lebenden Wildtier macht und es in den sozialen Medien teilt, besteht die Möglichkeit, andere über die Bedingungen seiner Gefangenschaft, seinen Schutzstatus und die wertvolle Forschungsarbeit, die von der Rettungsstation geleistet wird, zu informieren. Zwar ermöglicht die Verfügbarkeit solcher Begegnungen, gefährdete Tiere in einer sichereren Umgebung zu halten, aber diese Botschaft kommt bei einem einzelnen, aus dem Zusammenhang gerissenen Selfie selten bei der breiten Masse an. Stattdessen wird der Kommentarbereich überflutet von Reaktionen wie Neid oder Hingerissenheit und dem Wort süß, und eine Horde von Menschen will ebenfalls einen „Fototermin“. Die Chancen, wertvolle Informationen weiterzugeben, sind verschwindend gering.

Wenn es um die Erhaltung von Wildtieren und der Umwelt geht, ist es wichtiger, unverblümt zu sprechen als lieber zu schweigen.
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FALSCH

Auch wenn es noch so gut gemeint ist, wird hiermit unethischer Wildtiertourismus gefördert:

Sie selbst werden sich vermutlich nicht als Influencer betrachten, aber schon eine Handvoll Follower wird direkt beeinflusst, wenn sie ein Bild von Nashorn-Reiten oder einem Spaziergang mit einem Geparden sehen. Tuchfühlung wird wünschenswert gemacht und Sicherheit wird als selbstverständlich angenommen. Unabhängig davon, ob Sie 40 oder 40.000 Follower haben, sie sehen Ihr Erlebnis und vielleicht macht sich der eine oder andere auf, um es nachzuahmen – aber ohne die nötigen Informationen und Mittel, es besser zu wissen. Bilder von Menschen, die mit gefährdeten Tieren interagieren, sind keine Voraussetzung, um andere für die Wildtiererziehung zu gewinnen. Im Gegenteil: Bilder von kontaktbasierten Begegnungen mit Tieren, auch wenn sie noch so gut gemeint sind, fördern einen unethischen Wildtiertourismus.

Ganz gleich, wie gutmütig ein Wildtier zu sein scheint: seine Instinkte sind angeboren, und es kann zu Unfällen kommen. Wenn ein Wildtier durch menschliche Interaktion in Stress gerät und jemanden verletzt, der seine Grenzen herausfordert, ist das Tier der Leidtragende, weil es wegen der Bedrohung eines Menschenlebens vermutlich eingeschläfert wird. Der Silberrücken-Gorilla Harambe wurde 2016, einen Tag nach seinem 17. Geburtstag, im Zoo von Cincinnati erschossen, nachdem ein Dreijähriger in sein Gehege geklettert war.

Die Bilder, die wir in den sozialen Medien teilen, haben direkten Einfluss darauf, wie unser Publikum Wildtiere wahrnimmt: ihre Eignung für enge Interaktion mit Menschen und ihren Schutzstatus. In einer 2018 durchgeführten Umfrage wurden die Teilnehmer gebeten, vier Bilder von Raubkatzen in verschiedenen Umgebungen zu betrachten und darauf zu antworten, ob es wünschenswert sei, mit dem Tier zu interagieren, wie es sich mit seinem Schutzstatus verhalte und ob es sich als Haustier eigne. Wenn die Raubkatze auf dem Bild von einem Menschen gestreichelt wurde, war die Wahrscheinlichkeit mehr als doppelt so hoch, dass die Befragten das Tier dafür geeignet hielten, mit Touristen fotografiert zu werden, als wenn sich die Raubkatze in ihrem natürlichen Lebensraum befand.

Wenn Personen, die Bilder von unethischem Wildtiertourismus posten, deshalb zur Rede gestellt werden, führen sie zu ihrer Verteidigung zumeist an, dass die Interaktion einvernehmlich gewesen sei, das Tier habe keine sichtliche Not gelitten und habe sich der fraglichen Person möglicherweise von selbst genähert. Genau das ist jedoch eine Folge seiner Gefangenschaft und völlig unnatürlich. Wenn man ein wildes Tier oft genug aus der Hand füttert, lernt es, den Menschen mit Futter zu assoziieren und

wird sich deshalb bestimmt nähern. Diese Gewöhnung wird als ködern bezeichnet und ist für die Rehabilitation eines Wildtieres völlig widersinnig. Dem ungeschulten Auge mag solches Vorgehen harmlos erscheinen, doch im Interesse des Tieres ist es ganz gewiss nicht. Kontaktbasierte Aktivitäten halten nicht nur die Vorstellung aufrecht, dass Tiere der Unterhaltung dienen können, sondern sie fördern auch den Konsumtourismus ohne Rücksicht auf die Ideale des Ökotourismus. Damit schwinden die Chancen der Tiere, jemals wieder freigelassen zu werden. Vielmehr werden sie zu Katalysatoren ihrer eigenen Ausbeutung.

In Südamerika werden Zwei- und Dreizehenfaultiere von Einheimischen eingefangen, um für Fotos mit Touristen zu posieren. Das Tier wird in der Reisegruppe herumgereicht und tagein, tagaus werden Selfies aufgenommen. Wenn die Sonne untergeht und die Touristen abfahren, wird das Faultier mit einem Seil an einen Baum gebunden, damit es zur Belustigung der nächsten Besuchergruppe gleich wieder greifbar ist. Erwiesenermaßen steigt der Blutdruck von Faultieren allein schon, wenn sich ein Mensch nähert, erheblich und erst recht durch Berührung. Diese Tiere sind wegen ihres scheinbar entspannten Wesens beliebt, und wegen ihrer Gesichtszeichnung, die wie ein Lächeln auf uns wirkt und fälschlicherweise gerne dahingehend gewertet wird, dass sie sich in der Gesellschaft von Menschen wohlfühlen. In Wahrheit können wir nicht sicher sein, wie unsere Anwesenheit auf Wildtiere wirkt, auch wenn sie sich uns nähern, weil wir Futter bringen oder bleiben, während wir uns mit ihnen beschäftigen. Am besten respektiert man ihre wilde Natur und unterlässt es, Tiere in Gefangenschaft wegen einem persönlichen Beliebtheitswettbewerb und ein paar Likes in stressvolle Situationen zu bringen.

Glücklicherweise ist der Anstieg des unethischen Wildtiertourismus in Namibia noch umkehrbar. Nur eine Handvoll Orte bieten derzeit kontaktbasierte Begegnungen an, doch für unsere gemeinsamen Naturschutzbemühungen ist es von größter Bedeutung, dass diese Aktivitäten im Keim erstickt werden, und zwar lieber früher als später. Veranstalter, die solche Erlebnisse verkaufen, werden möglicherweise damit fortfahren, aber als reisender Gast oder abenteuerlustiger Einheimischer haben Sie die Möglichkeit, sie zur Verantwortung zu ziehen. Anstatt in unethische Praktiken wie Fotogelegenheiten oder Handfütterung zu investieren, können Sie sich erkundigen, wo Sie für die Forschungs- und Entwicklungsarbeit ethischer Wildtierorganisationen und Stiftungen spenden können. Die Website eines Veranstalters sowie seine Social-MediaPlattformen geben Ihnen Aufschluss, ob sein Angebot

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ethisch vertretbar ist. Jeder Hinweis auf den Umgang mit in Gefangenschaft lebenden Wildtieren sollte die Alarmglocken schrillen lassen. Werfen Sie außerdem einen Blick auf die Bilder, in denen Veranstalter getaggt sind. Die Auffangstation postet vielleicht keine Selfies mit ihren Tieren, aber Gäste und Freiwillige, die an unethischen Aktivitäten teilgenommen haben, könnten das Profil des Unternehmens taggen.

Bei Pirschfahrten und Naturwanderungen können Sie darauf bestehen, dass ein sicherer Abstand zu wilden Tieren eingehalten wird. Seriöse Guides befolgen bei Tierbegegnungen, wie z. B. die Sichtung von Nashörnern, ein strenges Protokoll. Der Guide schätzt das Verhalten des Tieres während einer Begegnung ständig ab und legt einen Zeitraum fest, in dem mit gebührlichem Abstand Fotos gemacht werden können. Sobald der Guide merkt, dass sich das Tier durch die Anwesenheit der Menschen gestört fühlt, beendet er die Sichtung und die Fotomöglichkeit. Keine Begegnung mit einem frei lebenden Tier sollte länger als 30 Minuten dauern. Aber nicht alle Guides halten sich an diese Regeln und rechnen vielleicht mit einem Trinkgeld, wenn sie die Gäste näher an ein wildes Tier heranbringen. Wenn Ihr Guide vom Weg abweicht, um einem Tier nachzustellen, oder wenn er auf einer Wanderung oder mit dem Fahrzeug unverhältnismäßig lange in der Nähe eines Tieres verweilt, ist es Ihr gutes Recht, Rücksicht auf die Umgebung und die frei lebenden Tiere zu fordern. Möglicherweise sind Sie versucht, wegen eines tollen Fotos oder der Wünsche Ihrer Reisegruppe über solches Verhalten hinwegzusehen. Doch seien Sie versichert, dass Namibias Schutzbemühungen auf greifbare Weise unterstützt werden, wenn Sie in kompromittierenden Situationen dieser Art kein Blatt vor den Mund nehmen. Je mehr Gäste auf ethischen Praktiken bestehen, desto weniger werden Veranstalter im Namen des Wildtiertourismus Sicherheit und Schutz riskieren.

Es gibt gute Selfies, und dann sind da die schlechten. Forscher des Welttierschutzes haben ermittelt, dass die Zahl der auf Instagram geposteten Wildtier-Selfies zwischen 2014 und 2017 um 292 Prozent gestiegen ist. Die Analyse der Fotos ergab, dass 40 Prozent der Fotos Menschen zeigen, die ein Wildtier „umarmen, halten oder unangemessen mit ihm interagieren“. Das sind „schlechte Selfies“. Zwar ist die Trennlinie zwischen gut und schlecht sehr verschwommen, aber die besseren Selfies

zeigen nun mal keinen hautnahen Kontakt zwischen Wildtier und Mensch. Bei den besseren Selfies ist das Tier nicht gefesselt oder gefangen, es befindet sich in seinem natürlichen Lebensraum, und es wird ein Sicherheitsabstand eingehalten.

Freiwillige, Tierärzte und Tierpfleger haben aufgrund ihrer Arbeit einzigartige Interaktionen mit Wildtieren. Und obwohl Wildreservate auf die Spenden von Freiwilligen und die seriöse Arbeit von Tierärzten und Tierpflegern angewiesen sind, ist es im besten Interesse des Naturschutzes, dass diese Interaktionen nicht für Fotogelegenheiten missbraucht werden. Freiwillige, die Zeit und Geld aufwenden, um etwas über die Rehabilitation und den Schutz der Tiere in Namibia zu lernen, sind für den Erhalt der Schutzgebiete unerlässlich. Problematisch wird es, wenn ihre Erfahrungen mit verwaisten und verletzten Tieren, die rehabilitiert werden sollen, in den sozialen Medien verbreitet werden. Denn dadurch werden gemischte Botschaften darüber vermittelt, was von Tierbegegnungen erwartet und verlangt werden kann. Für Tierärzte, die wertvolle Arbeit an Wildtieren leisten, ist die Fotografie ein hervorragendes Instrument, um diese Eingriffe zu dokumentieren. Wenn sie solche Bilder in den sozialen Medien teilen möchten, besteht die Möglichkeit, Menschen damit aufzuklären. Doch die Bildunterschriften werden nur selten gelesen, insbesondere auf Instagram. Das Bild selbst muss alles sagen, was es aussagen soll. Es ist viel zu einfach geworden, ein Bild weiter zu teilen, wobei die Naturschutzinformationen in der Begeisterung über eine exotische Begegnung untergehen.

Es ist keine Überraschung, dass in unserem zunehmend digitalisierten Zeitalter die Souvenirs, die wir von unseren Reisen mitbringen, vor allem Fotos sind. Und was für ein wundervolles Souvenir ist es, um unsere Freunde, Angehörigen und Followers dafür zu gewinnen, in ethischen Wildtier-Tourismus in Namibia zu investieren. Die vielleicht wichtigste Frage, die wir uns stellen müssen, ist, warum wir auf einem Foto mit wilden Tieren zu sehen sein müssen, damit es Instagram-würdig ist. Wie weit sind wir bereit zu gehen, um den Anblick dieser bedrohten und gefährdeten Tiere auf unserer Wunschliste abzuhaken? Namibias reiche Tierwelt in ihrem natürlichen Lebensraum ist bereits so bildschön, wie es nur sein kann. Es ist also an der Zeit, dass wir auf die Ästhetik verzichten, uns gegenseitig in die Pflicht nehmen und die frei lebenden Wildtiere für kommende Generationen schützen. Wenn DAS nicht Instagram-würdig ist! TNN

RICHTIG

Im natürlichen Lebensraum der Wildtiere wird für ein angemessenes Foto ein sicherer Abstand eingehalten.

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Uralt und unerwartet

Eine Reise entlang der berüchtigten Skelettküste

Eben noch Sonnenschein und eine leichte Brise. Tags darauf verbreitet Nebel eine unheimliche, mystische Stimmung. Am unberührten weißen Strand tost der stürmische Atlantik. Die weichen Hänge der gewellten Dünen stehen im krassen Kontrast zu den schroffen Felswänden, die einen Trockenfluss säumen. Wie Monolithen, die Wache halten. Ein wasserarmes Hinterland. Doch wohin man auch schaut, überall ist Leben. So viele Gegensätze in nur einem Atemzug! Genau das ist es, was diesen Ort am Rande der menschlichen Existenz prägt. Eine Dichotomie von rau und sanft. Von hell und geheimnisvoll. Aus Verlassenheit und pulsierendem Leben. Ein uraltes Land, das von sichtbaren Einflüssen des Menschen weitgehend unbehelligt ist – abgesehen von den Hunderten von Wracks, die entlang der Küste und in der Wüstenlandschaft verstreut sind. Die Überreste einer vergangenen Ära, als dieser turbulente Küstenstrich der Fluch der Seefahrer war und zur Endstation vieler glückloser Abenteurer wurde. Das ist Namibias Skelettküste.

Auf meinen Reisen durch fast alle Teile dieses unglaublichen Landes hatte ich schon mehrfach das Glück, mit dem spektakulären Skelettküsten-Nationalpark Bekanntschaft zu machen. Doch meinen jüngsten Besuch konnte ich erstmals als Familienurlaub gestalten. Mein Mann und ich, mit Mutter und Vater im Schlepp, brachen auf um privat die makellose Schönheit dieses Parks zu erkunden. Die Shipwreck Lodge war unser Ziel. Es gibt nur wenige Plätze auf der Welt, die ein noch weniger COVID-freundliches Umfeld haben als Namibia mit seiner endlosen Weite und seiner natürlichen Tendenz zur sozialen Distanzierung. Tatsächlich habe ich mich nirgends auf der Welt so sozial distanziert gefühlt wie in der Namib-Wüste, vor allem im nördlichen Teil, der zum SkelettküstenNationalpark gehört. Als ich auf dem Vorderdeck der Shipwreck-Hauptkajüte stand, wurde mir klar, dass es außer dem kleinen Besucher-Kontingent in der Lodge keine weitere Menschenseele im Umkreis von fast 100 km gibt. Bei so viel Platz ringsum kann man endlich mal loslassen... und tief durchatmen.

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SCHMACHVOLLE GESCHICHTEN

Jahrhundertelang war die Skelettküste verrufen. Die Geschichtsbücher berichten von großen Abenteurern, die auf der Suche nach neuen Welten über die Meere segelten. Der Weg nach Fernost führte fast unweigerlich um die Südspitze Afrikas, und der Südwesten des Kontinents wurde vielen zum Verhängnis. Namibias stürmische Küste erstreckt sich über mehr als 1 500 km vom Kunene im Norden bis zum Oranje im Süden. Allein an diesem Küstenabschnitt zwischen den beiden Grenzflüssen sind nach Schätzungen mehr als 1.000 Schiffe gesunken. Der nördliche Teil der namibischen Atlantikküste und die landeinwärts angrenzenden Wüstenlandschaften bilden den Skelettküsten-Nationalpark. Vom Trockenflusslauf des Ugab nordwärts bis zum Kunene und landeinwärts bis 70 Kilometer, bewahrt dieses Naturschutzgebiet einige der ursprünglichsten und unberührtesten Wüsten- und Trockenlandschaften der Welt. Dieses Wildnisgebiet birgt eine überraschende Fülle an Leben. In den Tälern und entlang der ephemeren Flussläufe gedeiht eine Tier- und Pflanzenwelt, die sich den rauen Verhältnissen angepasst hat. Von zerstörerischen Eingriffen des Menschen ist diese Region weitgehend unberührt. Aber es gibt Beweise, dass sich der Mensch – ob absichtlich oder nicht – schon in viel früherer Zeit in diese unwirtliche Gegend gewagt hat. Eines der faszinierendsten Merkmale des Parks ist die Ansammlung von Wracks entlang seiner Küste sowie die zahllosen Skelette, manche sogar von Menschen, die im Sand verborgen waren. Schneeweiß gebleicht von Wind und Wetter. Daher der Name Skelettküstenpark. Die Überreste von Schiffen sind bescheidener als man es sich vorstellt, wenn man an “Schiffswrack” denkt. Felsen vor der Küste und das unaufhaltsam tobende Meer haben sie in Fragmente aus Holz oder Metall zerlegt – ein Hauch von Erinnerung, der die Geschichte weiterleben lässt. Die Geschichten über die Unglücksschiffe sind der Hauptgrund, weshalb dieser Küstenabschnitt berühmt-berüchtigt geworden ist. Sie liegen als Mahnmäler an diesen einsamen Stränden und warnen andere vor den Gefahren der tückischen, und dennoch so bezaubernden Skelettküste.

EINE OASE DER GEBORGENHEIT

„Das hätte ich nie erwartet“, sagt meine Mutter als wir die Ansammlung von netten Dingen auf Regalen und Beistelltischen

und die gemütlichen Ecken in Augenschein nehmen, die das Ambiente der Shipwreck Lodge prägen. Sie hatte wohl mit einer typischen namibischen Lodge gerechnet, wie so viele andere, die wir schon besucht haben. Aber das hier ist nicht das SafariCamp des Großvaters. Das hier ist stilvoll und eklektisch und fühlt sich irgendwie doch wie zuhause an. Die behaglichen Kuschelsessel am Kamin sind mit luxuriösen Stoffen drapiert, damit man an nebligen Tagen mit einem guten Buch und einem Glas Merlot drinnen gut aufgehoben ist. Wenn draußen die Sonne lacht, fällt helles fröhliches Licht durch die seltsam schrägen Fenster; Liegestühle locken ins Freie, und Gin Tonics rufen fast so laut wie die unglaubliche Aussicht, die sich vor der Lodge ausbreitet. Immer ein Kontrast. Die zehn Kajüten der Shipwreck Lodge schmiegen sich an den Hang einer Düne. Die Lodge ist nach Nordwesten ausgerichtet, mit Blick auf den Atlantik ebenso wie auf den trockenen Flusslauf des Hoarusib. Das Erscheinungsbild der Gästekajüten und des Hauptbereichs ist gestrandeten Kuttern nachempfunden. Mobilisieren Sie Ihre Seebeine: die Innenausstattung der Kajüten – mit Bullaugen und allem, was dazugehört – vermittelt tatsächlich das Gefühl, dass man sich auf einem alten Holzschiff befindet, auf dem Weg zu fernen Landen voller Abenteuer und neuer Entdeckungen. Die Mitarbeiter der Lodge stammen aus Dörfern der kommunalen Hegegebiete Sesfontein und Puros. Sie haben das Ruder fest im Griff, sind stets mit einem Lächeln und einem Getränk zur Stelle, und sie haben wundervoll unterhaltsame Anekdoten über das Leben in dieser abgelegenen Ecke von einem der letzten unberührten Fleckchen Erde auf Lager.

POESIE DER EXTREME

Am frühen Morgen brechen wir mit unserem Reiseleiter Rocky zu einer Fahrt in die Natur auf. Wir wollen das Flussbett des Hoarusib erkunden. Der Hoarusib ist ein Trockenfluss – das heißt, er führt nur gelegentlich Oberflächenwasser. Er ist das Habitat einer Vielzahl von Lebewesen. Zumeist gehen die verräterischen Anzeichen von Springböcken und Gemsböcken der eigentlichen Sichtung voraus. Mit den berühmten, der Wüste angepassten Elefanten und Löwen habe ich bei früheren Exkursionen in der Umgebung dieses sagenhaften Flusslaufs außergewöhnliche Begegnungen gehabt, aber diesmal bekamen wir keine zu Gesicht. Bekanntlich ist Namibia der Liebling

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Löwenspuren
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KLEINES AN DEINER
Wild | Fish River Lodge | Grootberg Lodge | Hoada Campsite | Hobatere Lodge | Shipwreck Lodge

aller Geologen, und auch Rocky ist begeistert von allem, was vulkanischen und sedimentären Ursprungs ist. Faszinierende uralte Gesteinsformationen gibt es an vielen Stellen entlang des Flusslaufs. Man kann sie also bestaunen, ohne dass physische Anstrengungen erforderlich wären. Im Hoarusib-Tal befinden sich einige der ältesten geologischen Formationen im Lande. Die hoch aufragenden Felswände, die den Flusslauf säumen, sind bis zu 2,6 Milliarden Jahre alt. Der geologische Höhepunkt dieser Fahrt sind zweifellos die Clay Castles (Lehmburgen): feinkörnige Tonablagerungen, die im Laufe der Jahrmillionen durch Erosion geformt worden sind. Diese Kunstwerke der Natur sind strukturell faszinierend, und der Blick von ihrem Gipfel –nur ein kurzer Aufstieg – ist wie aus einer anderen Welt. Das Gesamtbild erinnert an die antike Felsenstadt Petra in Jordanien. Doch hier, in den entlegensten Winkeln der namibischen Wildnis, drängen sich keine Besucherscharen wie in Petra. Wir halten inne auf diesem Monument aus Lehm, das wiederum einen starken Kontrast zu den nahegelegenen sanften Dünen bildet, um die Poesie der Textur, der Schatten und der Farbtöne ringsum auf uns wirken zu lassen.

Während sich die Sonne langsam gen Horizont neigt, erkunden wir die Dünen aus nächster Nähe. Auf Quad-Bikes gleiten wir über die majestätischen Sandberge und an ihnen entlang. Ein unglaubliches Gefühl von Freiheit. Der Fahrtwind rauscht vorbei, und um sich herum sieht und spürt man allein die Wüste. Voll und ganz von ihr vereinnahmt. Das sanfte Rosé der Abenddämmerung und das dramatische Rot der Sonne, als sie im Atlantik versinkt, sind das perfekte Crescendo in der Symphonie eines Tages, an dem man Natur, Weite, Ruhe und Freiheit in sich aufgesogen hat. Wir nehmen nur Fotos mit und hinterlassen nur die Fußspuren unseres Abenteuers. Der Wind wird sie weggefegt haben, wenn der neue Morgen dämmert. Die Sonne lässt sich Zeit mit dem Untergehen. Zeit hat an diesem Ort eher träge Dimensionen. Vielleicht ist das aber auch nur unser Wunschdenken. Wir wünschten, dass dieser Sonnenuntergang nie endet... TNNI

EINE GEMEINSCHAFT WIRD GEBRAUCHT

Die Shipwreck Lodge entstand durch eine Joint-VenturePartnerschaft mit den kommunalen Hegegemeinschaften Sesfontein und Puros. Sie ist Teil des sehr erfolgreichen CBNRM-Programms (Community-Based Natural Resource Management) in Namibia, das kurz nach der Unabhängigkeit gestartet wurde. Es gewährt der ländlichen Bevölkerung Rechte an ihren natürlichen Ressourcen. Die jeweiligen Gemeinschaften gründen sogenannte Hegegebiete und verwalten eigenständig die damit verbundenen natürlichen Ressourcen, auch das Land. Damit werden sie in die Lage versetzt, durch Tourismus, Naturschutzjagd und andere Aktivitäten wirtschaftlichen Nutzen für ihre Mitglieder zu erzielen. Viele haben zu diesem Zweck JointVenture-Partnerschaften mit privaten Unternehmen geschlossen. Die Mitarbeiter der Shipwreck Lodge stammen überwiegend aus Dörfern in den genannten Hegegebieten. Sie sind mit der Region bestens vertraut und haben ein ureigenes Interesse am Erfolg des Tourismus als Eckpfeiler ihrer eigenen Lebensgrundlage und der ihrer Gemeinschaft.

ANREISE

Die Anreise zu diesem entlegenen Refugium ist zweifellos Teil des Abenteuers. Ob auf dem Land- oder Luftweg (jedenfalls nicht mehr auf dem Seeweg!): Sie werden von den kontrastreichen, weiten dramatischen Landschaften des Parks begeistert sein. Die Autofahrt ab Windhoek kann an die neun Stunden dauern. Es ist eine wundervolle Reise, doch wenn die Zeit knapp ist, dürfte es praktischer sein, mit einem Charter- oder Rundflugunternehmen nach Möwe Bay zu fliegen. Die eineinhalbstündige Fahrt von der Abholstelle an der Möwe-Bucht, über Dünen hinweg und an der Küste entlang, vermittelt bereits das Gefühl, dass Sie eine abgeschiedene Oase ansteuern.

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Lehmburgen

FÜR VIDEO- UND AUDIOSTORY KLICK www.thisisnamibia.com/podcasts/ 49 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023
Simone Micheletti

Wunderland Namibias nasses

Zwischen den Flüssen Kwando und Linyanti, am südlichsten Ende der Sambesi-Region, liegt Namibias größtes geschütztes Feuchtgebiet: der 28.500 ha große Nkasa-Rupara-Nationalpark. Komplexe tektonische, klimatische und hydrologische Ereignisse haben das Feuchtgebiet über Jahrmillionen hinweg immer wieder neu geformt. Die dramatischste Veränderung zu Urzeiten war die Hebung entlang der Linyanti-Verwerfung, durch die der Kwando in nordöstliche Richtung umgeleitet wurde.

Text Willie Olivier Fotos Simone Micheletti

Das Schicksal dieses äußerst dynamischen Systems hängt seither von den Niederschlägen im Einzugsgebiet des Kwando in Zentralangola ab, wo er Cuando heißt. Keine Jahreszeit gleicht der anderen. Aufgrund von Blockierungen durch Sedimentation und dichte Schilfbestände oder treibende Vegetation fließt das Wasser in Kanäle, die seit Jahrzehnten wasserlos waren, während Kanäle, in denen erst kürzlich noch Wasser war, unerwartet austrocknen. Flusspferde spielen eine Rolle für die sich ständig verändernden Wasserwege, weil sie Kanäle offen halten. Allerdings kann ein Termitenhügel, der während einer Trockenperiode in einem Kanal errichtet wurde, das Wasser zwingen, einen anderen Weg zu finden. Torfbetten wirken wie Schwämme, die das Wasser allmählich wieder abgeben, aber während der Trockenzyklen werden sie Teil des Graslands auf den Flussauen und sind anfällig für Brände.

Seinen Höchststand erreicht der Kwando üblicherweise im Mai/Juni bei Kongola. Sein Wasser gelangt jedoch erst einige Wochen später nach Nkasa Rupara, da der Fluss einen mäandrierenden Verlauf und ein geringes Gefälle hat und durch Schilf, Papyrus und treibende Vegetation gebremst wird. Bei sehr hohem Wasserstand verteilt sich der Kwando durch ein kompliziertes Netz von Kanälen, die sich in südöstlicher Richtung durch das Grasland und die Flussauen ziehen. Weite Gebiete werden überflutet, wenn die Kanäle über die Ufer treten.

In Jahren mit besonders starken Überschwemmungen, wie 2008/2009, stehen bis zu 80 Prozent des Nationalparks unter Wasser. Dann bleiben nur noch die Erhebungen Nkasa und Rupara wie Inseln inmitten einer riesigen Wasserfläche. Das Wasser in den Kanälen, die sich durch die Flussauen ziehen, verwandelt die Feuchtgebiete in ein Mosaik aus Seerosen, ausgedehnten Schilfgürteln, ruhigen Nebengewässern, Tümpeln und Altwasserseen. Nach der letzten großen Flut blieben weite Gebiete bis 2014 überschwemmt. Tiefe Kanäle verhinderten noch mehrere Jahre den Zugang nach Nkasa.

Auf feuchte Zyklen folgen in regelmäßigen Abständen trockene Zeiten. Der unterdurchschnittliche Wasserstand des Kwando von 1991 bis 2000 zog eine mehr als zehn Jahre dauernde Trockenperiode nach sich. Bereits 1994 waren die Flussauen vollständig ausgetrocknet und blieben bis zum Beginn der Regenzeit 2005 trocken.

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Simone Micheletti

KOMPLEXE ZUSAMMENHÄNGE

Dort, wo der Kwando fast im 90-Grad-Winkel nach Nordosten schwenkt, wird er zum Linyanti, und an dieser Stelle verbindet der Selinda-Abflusskanal den Kwando mit dem Okavango-Delta. Während der außergewöhnlich starken Überschwemmungen von 2008/2009 floss zum ersten Mal seit fast 30 Jahren Wasser aus dem Delta in den Kwando, und ebenso lange war es her, seit Wasser des Linyanti wieder den Savuti-Kanal erreichte.

Bei starken Überschwemmungen fließt der Linyanti in den ephemeren Liambezi-See. Der See wird auch vom BukaloKanal gespeist, der mit dem Sambesi verbunden ist. Wenn er voll ist, fließt das Wasser in einen als Chobe bekannten Teil des Flusssystems ab.

ERKUNDUNG VON NKASA RUPARA

Voraussetzung für einen Besuch in Nkasa Rupara sind Fahrzeuge mit Allradantrieb. Reisegruppen sollten aus mindestens zwei Fahrzeugen bestehen und für Notfälle mit Bergungsgerätschaft ausgerüstet sein. Nach Überschwemmungen sind weite Bereiche des Parks unzugänglich.

Zelten ist nicht gestattet, aber nur wenige Kilometer vom Parkeingang entfernt gibt es mehrere Campingplätze:

• Das Rupara Restcamp, 3 km nördlich des Parkeingangs, wird im Auftrag der Hegegemeinschaft Wuparo betrieben. Es verfügt über Zeltplätze mit Gemeinschaftssanitäranlagen, Stellplätze mit eigenen Sanitäranlagen sowie Zweibett-Häuschen für Selbstversorger und ein Familienhäuschen. Tel.: 066 686 101; E-Mail: info@rupara.com

• Das Nkasa Lupala Tented Camp, 1 km vom Parkeingang entfernt, ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Mitgliedern der Hegegemeinschaft Wuparo und der Eigentümerfamilie Micheletti. Diese umweltfreundliche Lodge gewann 2016 den Preis für verantwortungsvollen Tourismus und hat die höchste Auszeichnung (fünf symbolische Wüstenblumen) von Eco Awards Namibia erhalten. Die Gäste werden in luxuriösen Zelten untergebracht. Der Hauptbereich der Lodge besteht aus Rezeption, Speisesaal, Lounge, Bar und einer Aussichtsplattform mit Blick auf einen Kanal. Zahlreiche Aktivitäten werden angeboten. Tel: 066 68 6101; E-Mail: info@nkasalupalalodge.com

• Das Jackalberry Tented Camp liegt in einem Konzessionsgebiet im Park, 13 km vom Parkeingang bei Shishintze entfernt. Für Gäste stehen vier luxuriöse Zelte zur Verfügung. Im Hauptbereich, dem dreistöckigen Jackalberry Tower, befinden sich Rezeption, Speiseraum, Lounge und Bar mit herrlichem Blick über das Grasland. Zahlreiche Aktivitäten werden angeboten. Tel: 061 25 0725; E-Mail: jackalberry@resdest.com

Karten: Die Karte des grenzüberschreitenden KavangoZambesi-Schutzgebiets (KAZA), die alle Wege in und um Rupara abdeckt, ist unverzichtbar.

NKASA-RUPARA-NATIONALPARK

Der ehemalige Mamili-Nationalpark, der 1990 proklamiert worden war, wurde 2012 nach den beiden höher gelegenen Gegenden (den sogenannten Inseln) in Nkasa-Rupara-Nationalpark umbenannt. Er ist das Stammgebiet der größten Büffelpopulation in Namibia, und auf Nkasa und Rupara versammeln sich in den trockenen Wintermonaten riesige Elefantenherden. In den Flussauen halten sich Rote Letschwe, Moorantilopen und Riedböcke auf. Die selten sichtbare Sitatunga zieht die dichten Papyrusbestände vor. Auch Steppenzebras, Streifengnus, Impalas, Buschböcke, Kudus, Warzenschweine, Grüne Meerkatzen und Paviane sind in diesem Nationalpark zu Hause.

Flusspferde und Krokodile tummeln sich im Kwando, in den Altwasserseen, den Nebengewässern und Tümpeln. Die großen Raubtiere sind durch zwei ansässige Löwenrudel sowie Leoparden und Tüpfelhyänen vertreten. Serval und Zibetkatze, zwei eher scheue Arten, sind ebenfalls gesichtet worden.

In den zahlreichen Lebensräumen der Gewässer, im Grasland und in den bewaldeten Stellen ist eine höchst vielfältige Vogelwelt heimisch. Nkasa-Rupara gehört zu den besten Vogelbeobachtungsgebieten im Land: die Vergleichsliste enthält mehr als 400 Arten, darunter auch gefährdete Arten wie Hornrabe, Klunkerkranich, Braunkehlreiher, Rotbauchreiher und Sattelstorch.

Zu den weiteren bemerkenswerten Arten gehören Mönchskuckuck, Zweifarbenwürger, Meves-Glanzstar, Sumpfzistensänger und Rotkehlgroßsporn. TNN

FÜR AUDIOSTORY KLICK www.thisisnamibia.com/podcasts/ 53 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

Individuell reisen heißt mit Abstand und besser reisen! Vertrauen Sie auf 25 Jahre Erfahrung und unser Netzwerk: Als Spezialveranstalter für Safaris und Individualreisen ins südliche und östliche Afrika beraten wir Sie persönlich zu aktuellen Reisemöglichkeiten und -empfehlungen.

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Diese spektakuläre Aussicht auf die Dünen präsentiert sich unseren Gästen. Mit dem wechselnden Licht ändern sich im Tagesverlauf die farblichen Nuancen und versetzen Fotografen in Verzückung! Desert Breeze liegt am Stadtrand von Swakopmund, aber zur Innenstadt oder zum Strand sind es nur 3,5 km. Die geräumigen, wunderschön eingerichteten Chalets mit der unglaublichen Aussicht liegen inmitten einzigartiger ruhiger Natur.

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Sand und Tamarisken säumen den Flusslauf des Swakop. Dazwischen erheben sich neun hölzerne Chalets und zwei Luxusvillen auf Stelzen, durch Holzstege miteinander verbunden. Zum Meer hin machen die Tamarisken hohem Schilf Platz, und weiter nach Südwesten und an der Straße nach Walvis Bay leuchten in der Ferne die Dünen der Namib in ihren verführerisch-sinnlichen Formen.

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Namibias namengebende Wüste, die Namib, erstreckt sich über mehr als 1 500 Kilometer an der Atlantikküste entlang von Angola im Norden bis über die südafrikanische Grenze. Ziemlich genau in der Mitte dieses ausgedehnten Wüstengürtels liegen nicht sehr weit voneinander entfernt die Hafenstadt Walvis Bay, das malerische Swakopmund mit seinen historischen Bauten sowie Henties Bay, ein Ort der Ruheständler und Urlauber. Diese drei sind für die aufregendsten und abwechslungsreichsten Abenteueraktivitäten bekannt. Ganz gleich, ob Sie einen entspannenden Ausflug machen möchten, ob Sie hautnah die Natur erleben wollen oder ein adrenalingeladenes Erlebnis suchen, das Ihr Blut in Wallung bringt – an Namibias Abenteuerküste haben Sie die Qual der Wahl.

DELFIN-TOUREN IN DER BUCHT

Eine Reihe von Unternehmen bieten Bootsfahrten an, die am Hafen von Walvis Bay starten und meist einen halben Tag dauern. Diese Touren sind eine großartige Gelegenheit, bequem von einem Katamaran oder von einem anderen Boot aus die Meereslebewesen zu beobachten –Delfine und Robben, und manchmal sogar den seltenen, geheimnisvo llen Mondfisch (Mola mola ). Snacks und Getränke, eine wundervolle entspannte Atmosphäre, die spektakuläre Kulisse und das Gefühl von Freiheit auf dem offenen Wasser sorgen für unvergessliche Erinnerungen.

PADDELN AM PELICAN POINT

Die Kajaktouren, die am Pelican Point außerhalb von Walvis Bay durchgeführt werden, gehören zweifellos zu den schönsten Ausflügen für die ganze Familie. Unter den verschiedenen Anbietern ist Namibia Kayak Tours. An einem vereinbarten Treffpunkt in Walvis Bay werden Sie abgeholt und zum Pelican Point gebracht, wo Sie mit wasserdichter Ausrüstung, einer Schwimmweste und einem Kajak ausgestattet werden. Nach einer kurzen Einführung in die Kunst des Kajakfahrens beginnt die Erkundung der Bucht. Kap-Pelzrobben der Kolonie am Pelican Point tummeln sich aufgeregt und neugierig um Sie herum. Schwer zu sagen, wer Ihren Ausflug mehr genießt… Die Robben vergnügen sich im Wasser und hechten manchmal über Ihren Bug, um Ihnen mit einem scheinbar frechen Grinsen kaltes Atlantikwasser zu kredenzen.

Die Abenteuer-Küste 56 WWW.TRAVELNEWSNAMIBIA.COM

IN ÖKO-GLEITFAHRT DURCH DAS HISTORISCHE SWAKOPMUND

Zu den Anbietern von Aktivitäten an der Küste hat sich jüngst Eco-Gliding Tours in Swakopmund gesellt – mit SegwayAusflügen, die großen Spaß machen und informativ sind. Ein kleiner Crashkurs genügt, um den Dreh mit diesem für viele ungewohnten Fortbewegungsmittel herauszubekommen. Zu der einstündigen Tour gehört ein Kopfhörerset, über das Ihr Tourguide Wissenswertes und Unterhaltsames vermittelt. So erfahren Sie mehr über die Ursprünge der Stadt und ihre interessanten Wahrzeichen, während Sie durch die malerischen Straßen rollen.

ANGELN IM ATLANTIK

Dem kalten Benguela-Strom entlang der namibischen Küste sind großartige Angelerlebnisse zu verdanken. Sie ist als Paradies für Küstenangler bekannt. Wenn Sie ein passionierter Angler sind, werden Sie sich eine Angeltour per Skiboot ab Swakopmund nicht entgehen lassen wollen. Es ist ein aufregender Ausflug, auf dem Sie alles fangen können, von Kabeljau und Schwarzschwanz bis hin zu Sportfischarten wie Stachelmakrelen und Haie. Ihr Skipper bringt Sie zu den besten Fischgründen und ein Gehilfe kümmert sich um Köder und Reinigung.

TOUREN IN DIE LEBENDIGE WÜSTE

Mit Veranstaltern wie Charlie’s Desert Tours können Sie von Swakopmund einen geführten Ausflug in die Namib machen. Ihr Reiseleiter zeigt Ihnen die verborgenen Mikrohabitate der Pflanzen und Tiere, die in dieser rauen Umgebung überleben. Sie haben die Möglichkeit, eine Reihe faszinierender Wüstenbewohner zu beobachten, darunter Zwergpuffottern, Palmato-Geckos, in den Sand tauchende Düneneidechsen, die berühmten Nebeltrinker-Käfer (Tok Tokkie), Spinnen, Skorpione und Chamäleons.

BEGEISTERNDE RUNDFLÜGE

Verschiedene Unternehmen an der Küste bieten die einmalige Gelegenheit, per Kleinflugzeug oder Hubschrauber die spektakulären Landschaften in diesem Teil des Landes von oben zu bewundern. Schiffswracks, die Lagune von Sandwich Harbour, die Mondlandschaft und der unglaubliche Dünengürtel der mittleren Namib können aus dieser fantastischen Perspektive betrachtet werden. Manche Rundflüge steuern das Sossusvlei im Süden an oder bringen Sie bis zu den Epupa-Fällen an der nordwestlichen Grenze. Das karge Hinterland der Skelettküste, interessante geologische Formationen wie der Kuiseb-Canyon und Namibias höchster Berg, der Brandberg, stehen bei diesem Abenteuer allesamt auf dem Programm. TNN

NOCH MEHR ZU ENTDECKEN

Haben Sie etwas Zeit? Dann ziehen Sie diese faszinierenden Aktivitäten und Abenteuer in Betracht, die in einzigartiger Umgebung Nervenkitzel verursachen:

• Radfahren, Sandboarding, Surfen, Quadfahren, Strandangeln, Windsurfen, Segeln, Fallschirmspringen oder Paragliding

• Machen Sie einen Spaziergang durch die Stadtmitte von Swakopmund und bewundern Sie die historischen Gebäude

• Steigen Sie auf die Düne 7, oder eine der unzähligen anderen Dünen des Dünengürtels zwischen Walvis Bay und Swakopmund, und schauen Sie sich die Welt von einer anderen Warte an

• Machen Sie eine kulturelle Township-Tour durch Mondesa oder Kuisebmond mit

• Bestaunen Sie Flamingos und andere Vogelarten in der Lagune von Walvis Bay, einem RAMSAR-Gebiet für Küstenvögel

• Erkunden Sie die Dünen und Strände per Fatbike, zu Pferd oder Kamel auf einer geführten Tour außerhalb von Swakopmund.

ABENTEUER FÜR AUDIOSTORY KLICK
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Episches Namibia

In vergangenen Jahrhunderten haben Entdecker die Menschheit mit Berichten über ihre Reisen inspiriert. Die Abenteuerlustigen, die solche Berichte lasen, waren fasziniert und versucht, selbst aufzubrechen und ferne Orte zu erleben. Doch leider war es meist ein unmögliches Unterfangen, außer für einige wenige Glückliche.

Heutzutage inspirieren Reiseschriftsteller ihre Leser mit Worten und mit Fotos von wundersamen Plätzen. Mit einem Mausklick können die erstaunlichsten Bilder von praktisch jedem geheimen Ort der Welt von fast jedem entdeckt werden, ohne auch nur einen Finger zu rühren. In unserer Zeit sind Entdeckungen Teil unseres Lebens geworden. Wir haben unsere Smartphones zum Reisen. Es erlaubt uns zu träumen und uns in der Realität der Erfahrungen anderer zu verlieren.

Die Pandemie hat jedoch bewiesen, dass all die schönen Beschreibungen mit den perfekten Adjektiven und die unglaublichsten Bilder nicht die Wahrnehmung eines Ortes ersetzen können – die Geräusche und Gerüche und das unergründliche Gefühl des Wohlbefindens, wenn man an einen Ort kommt, von dem man geträumt hat und die Realität den Erwartungen entspricht.

Namibia ist ein solcher Ort.

Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden, um unser Land zu beschreiben, selbst für diejenigen von uns, die das Glück haben, hier zu wohnen und die vielen Facetten aller Jahreszeiten und Eigenschaften zu erleben. Die Extreme von heiß und trocken, kalt und stürmisch, neblig, windig, sanft und beruhigend, ruhig und verträumt. Die „richtigen“ Worte klingen prätentiös. Der Versuch, die Schroffheit zu veranschaulichen, die sich im letzten Licht der untergehenden Sonne glättet, oder einen Gemsbock, der in einer Wolke aus rotem Staub den Hang einer Düne hinunterstürmt, kann die Magie dieses Moments kaum vermitteln. Erst wenn man die Schönheit mit eigenen Augen gesehen hat, können Worte die wahren Nuancen wiedergeben.

Vielleicht können Dichter den Geist dieses Landes der endlosen Horizonte besser vermitteln als Autoren. Das größte Vergnügen ist es jedoch, das befreiende Gefühl eines modernen Entdeckers selbst zu erleben. Mit Hilfe all der kleinen Annehmlichkeiten wie elektronische Karten und Mobiltelefone, GPS, Allradfahrzeug mit Kühlschrank und Dachzelt, und natürlich Benzin auf den meisten Strecken und Mobiltelefonempfang fast überall – in Namibia ist das möglich.

Warum nicht der Enge und dem stressigen Leben einer Großstadt entfliehen und einige Wochen in Freiheit verbringen? Entdecken Sie die natürliche Schönheit und die

Abenteuer eines dünn besiedelten Landes auf einem anderen Kontinent.

Sie brauchen nur in ein Flugzeug steigen und nach der Ankunft Ihr Gepäck hinten in Ihrem Geländewagen verstauen. Achten Sie auf die Anweisungen, wie man das Dachzelt öffnet und einen Reifen wechselt. Füllen Sie dann den Camping-Kühlschrank auf und los geht’s, egal in welche Richtung, auf die Fernstraße, die aus der Hauptstadt herausführt. Noch besser ist es, eine Schotterstraße zu wählen und der „Zivilisation“ in weniger als einer Stunde den Rücken zu kehren.

Geteerte Straßen sind zwar bequem, bieten aber nicht immer die besten Voraussetzungen für dieses befreiende Gefühl.

Namibia ist ein Reiseziel der langsamen Art. Das heißt, wenn man das Land erkunden und nicht nur eine Liste abhaken will. Die Reise ist das eigentliche Ziel. Selbst wenn Sie vorhaben, zumindest die offensichtlichen Highlights aus dem ersten Kapitel Ihres Reiseführers aufzusuchen, werden Sie tief in alle vier Ecken und darüber hinaus gelangen.

Dazu braucht man Zeit. Nicht nur, um die Aussichten zu bewundern, sondern auch, um näher heranzugehen und die Details und Strukturen von Gestein und Fels, Bäumen und den kleinsten Blumen zu erkennen. Ein geheime Eigenschaft von Namibia ist das Licht. Nicht nur für Fotografen. Eine Fahrt durch eine Landschaft kurz nach Sonnenaufgang ist viel befriedigender als ein großes Frühstück. Seien Sie vor Sonnenaufgang auf der Straße. Seien Sie rechtzeitig vor Sonnenuntergang an Ihrem Zielort, um die goldene Stunde davor und danach zu genießen. Das Abendessen sollte ohnehin bei Kerzenlicht oder am offenen Feuer stattfinden.

Wenn ich nur drei Wochen zur Verfügung hätte und nur einmal im Leben die Gelegenheit, Namibia zu besuchen – wohin würde ich fahren? Das ist die schwierigste Entscheidung, besonders für eine wie ich, die Umwege und Abstecher liebt.

Wenn Sie meinen Spuren folgen wollen, verspreche ich Ihnen nicht die Big Five oder die Top zehn unter den Highlights. Stattdesseen werden Sie Namibias Schroffheit, die Natürlichkeit und die Seele des Landes kennenlernen und sich befreit fühlen, egal ob Sie fliegen oder fahren.

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Ich beginne im äußersten Nordosten, der nur deshalb zu Namibia gehört, weil die Kolonialmächte den Kontinent auf verrückte Weise aufgeteilt haben. Für Namibia hat sich das ausgezahlt. Die wasserreiche Sambesi-Region mit ihren Flüssen, der üppigen Vegetation, den riesigen Bäumen, der großartigen Vogelwelt und ihren Fischgründen fügt eine wunderbare Dimension zu den dramatischen Landschaften des übrigen Landes. Die Sambesi-Region ist zudem eine perfekte Einführung in das Engagement der namibischen Gemeinschaften im Tourismus und Naturschutz.

Der zweistündige Flug vom Eros-Flughafen in Windhoek bringt uns nach Katima Mulilo, wo der Geländewagen bereitsteht und das Abenteuer beginnt. Unser Flug landet früh am Morgen und wir haben keine Zeit zu verlieren. Vielleicht erleben wir die Rückkehr der Karminspinte, die an den Flussufern nisten, oder Hunderte von Elefanten, die von Angola kommend auf ihrem Weg nach Botswana den Fluss in Namibia überqueren. Büffel versammeln sich auf den Überschwemmungsebenen und verschwinden im Waldgebiet. Flusspferde steigen aus dem Wasser und wieder hinein, Schreiseeadler halten auf hohen Bäumen Wache. Und im dunstigen Staub der tiefer sinkenden Sonne treibt ein junger Mann sein Vieh zu einem Kraal. Die Einheimischen gehen ihrem Alltag nach, während die Tiere, unbeeindruckt von Grenzen und Menschen, den uralten Pfaden zu Wasser und Weide folgen. Sie dürfen mir glauben, dass wir drei Wochen lang hierbleiben können, ohne dass Langeweile aufkommen würde. Mit den Blumen und den Naturereignissen der verschiedenen Jahreszeiten haben wir noch gar nicht angefangen.

Auf dem Weg nach Westen machen wir einen kleinen Umweg, um zu sehen, was das flache Land des Aawambo-Volkes zu bieten hat. Charakteristisch sind hohe Makalani-Palmen und in der Landschaft verstreute traditionelle Dörfer. Menschen, Haustiere und menschliche Aktivitäten. Aber wieder bleibt keine Zeit, mehr zu entdecken, denn die Tage vergehen wie im Flug.

Also weiter. Durch das König-Nehale-Tor gelangen wir in ein friedliches Paradies, in dem die wilden Tiere regieren. Etosha. Weißer Staub, Akazien und ein graublauer Himmel. Gerade hat sich die Arche Noah vor unseren Augen geöffnet. Gemsbock, Springbock, Streifengnu, Zebra, Kudu, Elefant, Schwarznasenimpala, Schakal, Hyäne, Greifvögel, Flamingos, kleine, braune – zu viele Vögel, um sie alle aufzuzählen. Giraffen fressen gelbe Blüten von den grauen dornigen Bäumen. Spitzmaulnashörner trinken in der Dunkelheit am Wasserloch und teilen sich den Platz mit Elefantenherden. Löwen brüllen nachts und ruhen tagsüber manchmal für alle sichtbar neben der Straße. Warum müssen wir schon so bald wieder aufbrechen?

Nach Westen. Unser Ziel ist der Brandberg, wo Urvölker ihre Spuren auf Felsen hinterlassen haben, und wo die aufgehende Sonne den Berg immer noch jeden Morgen rosa färbt. Wir fahren am trockenen Flussbett des Ugab und seiner Freiluftkathedrale aus senkrechten Felswänden entlang. In nördlicher Richtung, um im Schatten von Ana-Bäumen im Huab-Tal auf Wüstenelefanten zu treffen. Dann wenden wir uns nach Süden, vorbei an Dörfern, in denen die Menschen ein hartes Dasein Seite an Seite mit wilden Tieren führen, die oft ihre karge Existenzgrundlage zerstören. Beachten Sie,

Spreetshoogte

dass es keine Zäune gibt. Keine Barrieren. Bewegungsfreiheit für Mensch und Tier. Achten Sie auf die Formen von Bäumen, Pflanzen und Sträuchern auf Sand und felsigen Bergen, die wie aus einer anderen Welt erscheinen.

Es gibt noch eine ganze Welt zu entdecken, aber wir müssen weiter gen Süden, Richtung Ozean und Skelettküste, berühmt für Schiffswracks und Entbehrungen. Der kühle Südwestwind sagt dem Reisenden, dass er Hitze und Staub vorerst hinter sich gelassen hat. Flache Schotterebenen und endlose Strände streicheln die Seele. Wir passieren die Stelle, an der portugiesische Seefahrer einst ihr Steinkreuz aufgestellt haben und an der sich heute Tausende von Robben tummeln. Dann wieder landeinwärts, um die Spitzkoppe zu erklimmen und den Vollmond aufgehen zu sehen. Von nun an werden die Nächte dunkler und die Sterne scheinen heller zu funkeln, da der Mond jede Nacht eine Stunde später aufgeht.

Swakopmund an der Küste liegt auf halbem Weg zwischen Nord und Süd und bedeutet auch die Halbzeit dieser Reise. Eine Verschnaufpause, um die Vorräte aufzufüllen, sich abzukühlen, durch die Geschäfte zu bummeln, Restaurants aufzusuchen und sich an der deutschen Kolonialarchitektur zu erfreuen. Wenn Sie an Sandwüsten gewöhnt sind, meinen Sie vielleicht, dass die Namib dasselbe ist wie das, was Sie kennen, aber das ist sie nicht. Unsere Wüste ist eine lebendige Wüste. Lassen Sie sich bei einer Tour in die Dünen von einem erfahrenen Guide überzeugen.

In diesem Urlaubsort werden unzählige unterhaltsame Unternehmungen angeboten. Aber auf unserer epischen Reise

bleibt keine Zeit für Frivolitäten wie Fallschirmspringen und Sandboarding, Kamelreiten oder Skibootangeln. Eine Ausnahme könnte ein Rundflug an der Skelettküste entlang ganz nach Norden bis zum Kunene sein, um die Gegenden, durch die wir in den letzten Tagen gefahren sind, aus der Vogelperspektive zu betrachten. Vielleicht die einzige Gelegenheit, die Epupa-Fälle und Dörfer des nomadischen Himba-Volkes zu sehen, das noch immer an seiner traditionellen Lebensweise festhält.

Wir fahren von Swakopmund nach Walvis Bay weiter. Die Straße ist zwischen Dünen und Meer eingezwängt. Sie verbindet zwei von nur vier Städten an einer fast 2000 Kilometer langen Küste. Mit Ausnahme dieser Städte ist die gesamte Küste ein Nationalpark oder ein Naturschutzgebiet. Kein Wunder, dass Namibia sich rühmen kann, 46 Prozent seiner Fläche in der einen oder anderen Form unter Schutz gestellt zu haben.

Tagesausflüge zu einem der berühmten Ramsar-Gebiete – Sandwich Harbour – gehören zu den möglichen Unternehmungen in Walvis Bay. Die Fahrt an hohen Dünen und einsamen Stränden entlang ist ein Vergnügen, ebenso wie die Vorstellung, dass Tausende und Abertausende von Vögeln hierher ziehen, um zu brüten. Von den Fischen ganz zu schweigen.

Doch für einen Abstecher bleibt keine Zeit.

Auf dem Weg über die Schotterflächen der Wüste, auf denen nach einer guten Regenzeit stellenweise gelbes Gras steht, passieren wir Abzweigungen nach Mirabib, Vogelfederberg und Gemsbokwater. Aber wir halten nicht an, um diese

Scheduled Guided Tours / Fly-in Safaris: A scheduled approach, without compromising on a uniquely personal experience

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archäologischen Stätten zu besichtigen oder am späten Abend den Mond aufgehen zu sehen, Geckos bellen zu hören und uns auf den Rücken zu legen, um die Milchstraße am dunkelsten Himmel der Welt zu bestaunen. Stattdessen fahren wir durch die Gramadoelas, die hügelige Landschaft zu beiden Seiten des Kuiseb-Laufs, und dann durch das trockene Flussbett auf dem Weg zum Sossusvlei und Deadvlei und zum Sesriem Canyon. Wo die ephemeren Flüsse in den Dünen verschwinden, liegt das Namib-Sandmeer, ein Weltnaturerbe. Die einzige Möglichkeit, die Großartigkeit dieses Ortes in vollem Umfang zu würdigen, ist ein Rundflug.

Das Beste, was wir zu Fuß tun können, ist die wenigen Kilometer ins Deadvlei zu laufen und die nächstgelegene der hohen Düne zu besteigen, um die weltberühmte Aussicht zu genießen, von der schon Millionen von Selfies verschickt worden sind.

Der tiefe Süden ruft und mit ihm das größte private Naturschutzgebiet der Welt, NamibRand. Dort beschloss vor 30 Jahren ein Visionär, die Natur in dieser Gegend für künftige Generationen zu erhalten. Die schönste Straße in Namibia ist für viele von uns die C26. Die Landschaft ist in allen Richtungen atemberaubend, und mehr noch im weichen Licht des frühen Morgens oder des späten Nachmittags. Entsprechend wählen wir deshalb den Zeitpunkt für unsere Abfahrt. Wo die C26 auf die B4 trifft, wenden wir uns wieder Richtung Küste – zu dem Ort, an dem vor mehr als einem Jahrhundert der erste Diamant entdeckt wurde. Lüderitz ist ein beschauliches kleines Städtchen. Die Geisterstadt Kolmanskop ist ein Traum für Fotografen, und die Chronik des Diamantenrausches und seines Niedergangs ist für Entdecker eine faszinierende und unerwartete Geschichte. Sie wird sicherlich ein Höhepunkt in Ihrem Notizbuch. Aber das Beste ist: wir dürfen jetzt das Sperrgebiet betreten, ein riesiges Stück Land, zu dem bisher niemand Zutritt hatte außer dem Diamanten schürfenden Unternehmen. Das ist eine andere Geschichte für ein Abendessen mit Langusten und Austern, derweil man auf das aquamarinblaue Wasser der tiefsten Bucht an Namibias Küste blickt. Ein Abstecher zum Bogenfels und in die fast mit Wüstensand zugewehten kleinen Bergbausiedlungen darf nicht fehlen. Auf unserer nächsten Reise werden wir auf jeden Fall ein paar zusätzliche Tage für den Tsau//Khaeb-Nationalpark reservieren, um ein unberührtes Stück Wüste zu erleben.

Um von Lüderitz zu unserem südlichen Grenzfluss, den Oranje, zu gelangen, müssen wir vermutlich noch etliche Jahre warten. Es gibt keine direkte Straßenverbindung. Also wenden wir uns nach Osten, landeinwärts zu einer weiteren Sehenswürdigkeit –den Fischfluss-Canyon. Wir haben die Wahl, auf der Westseite des Canyons zu bleiben oder ihn zu umfahren und ihn von seiner Ostseite zu betrachten. Oder wir machen beides. Eines, was nicht in einen dreiwöchigen Reiseplan passt, ist die 90 km lange Wanderung durch den Canyon zu den heißen Quellen von Ai-Ais. Sportler absolvieren „den Fisch“ aus allen möglichen Gründen. Fest steht, dass es berauschend ist, so nah an der Natur zu sein, verbunden mit einem gewissen Maß an Gefahr.

In der Umgebung gibt es viele reizvolle Unterkünfte, die alle ihre verschiedenen Aktivitäten und Geschichten bieten: einen „Wald“ aus Köcherbäumen zwischen Felsen, eine umfangreiche Sammlung von Lithops (Sukkulenten, die Steinen ähneln) oder einen Spaziergang am Rande des Canyons. Doch wir stehen jetzt unter Zeitdruck, denn wenn man es langsam angeht, büßt man unterwegs zwangsläufig Tage ein. Und wir wollen nicht auf dem Weg des geringsten Widerstands, d. h. schnurstracks auf der geteerten B1, zu unserem Ausgangspunkt zurückhetzen. En route nach Norden, nach Windhoek, gibt es mehr zu sehen als am Brukkaros vorbeizudüsen. Obwohl ich, wenn wir noch zwei Tage übrig gehabt hätten, dort gerne mit Ihnen gezeltet hätte und zum Kraterrand gewandert wäre. Vielleicht hätten wir das Ende des Regenbogens sehen können… ich habe es gesehen, was mir bestätigt hat, dass der Topf voll Gold nicht dort ist.

Also zurück auf den Schotter nach Helmeringhausen, Richtung Naukluft. Auch hier würde ich Sie gerne auf eine Wanderung mitnehmen, um die interessanten Bäume und Felsformationen zu sehen, aber wir haben keine Tage mehr übrig. Glauben Sie mir einfach, wenn ich Sie auf den gewaltigen TuffsteinWasserfall hinweise, der Blasskrans genannt wird, weil er wie eine Blesse auf der Stirn eines Pferdes aussieht, oder auf die Moringabäume mit ihren weißen Stämmen, das Gold der Kobasbäume oder Korkhölzer.

Wir sind auf der letzten Etappe über den Remhoogte-Pass, aber mit einem kurzen Abstecher von Nauchas nach Spreetshoogte für einen letzten Blick über die endlose Weite und die hintereinander geschichteten Berge, um zu beobachten, wie die Sonne zögernd hinter dem Horizont versinkt.

Episches Namibia. TNN

AUDIOSTORY KLICK www.thisisnamibia.com/podcasts/ 63 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023
FÜR

Die Lüderitz-Halbinsel

Es war etwas windig. Wie es hier üblich ist. Wäre es Anfang November, würden die Windsurfer aus aller Welt, die sich dann in dieser verschlafenen, aber überraschend lebendigen Ecke an der namibischen Südküste versammeln, über den kräftigen Wind jubeln. Denn für sie verheißt der Wind Weltrekorde. Doch heute ist es ein heiterer, wenngleich böiger Februarmorgen und für uns Normalbesucher bedeutet der Wind ständig Haare im Gesicht – wenn man, wie ich, ewig vergisst, ein Gummiband einzustecken. Abgesehen von Haarsträhnen im Mund bringt der Wind indes auch ein Gefühl mit sich, oder besser gesagt, einen Duft... einen Duft von Abenteuer. In der Luft liegt ein Hauch des Unbekannten, das es noch zu entdecken gilt. Und an dieser wilden Küste, wo stürmische Atlantikwellen an zerklüfteten Felsen toben, kann dieser Duft von Abenteuer in der Luft den aktiven und kreativen Geist leicht in die Zeit zurückversetzen, als portugiesische Seefahrer einen ersten Blick auf eben diese Küste erhaschten, wenn auch von Westen her, vom dunklen Ozean. Was mag durch ihre Gedanken gegangen sein? Gefahr im Verzug... und dann absolut nichts an Land. Für sie musste dieser Küstenstrich samt dem Hinterland wie eine Karikatur des Todes ausgesehen haben. Auch für uns sieht er immer noch unwirtlich und verlassen aus, aber mit einer lebhaften kleinen Stadt in der Nähe und in dem Wissen, dass unser Toyota-Bakkie uns dorthin bringen wird, wo wir hinwollen (und zurück), tendiert das Bild weit mehr zu Abenteuer und Entdeckung als zum Untergangsszenarium der einstigen Seefahrer.

Wir sind dabei, die Lüderitz-Halbinsel zu erkunden. Der erwähnte Toyota bewältigt die gut ausgebauten Schotterstraßen und die mit Salz befestigten Wege mühelos und schützt uns hervorragend vor dem Wind. Von Lüderitz folgen wir den deutlich gekennzeichneten Straßenschildern aus der Stadt hinaus gen Süden, an der Zweiten Lagune entlang Richtung Große Bucht. Von dort führt die Straße in einer Schleife nach Norden. Immer wieder zweigen Wege zum Meer ab. Sie enden an

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sogenannten “Fjorden”. Die Aussichten von den Klippen und zerklüfteten Felswänden erinnern durchaus an die Bilder von Norwegen, die ich fasziniert auf Instagram betrachtet habe. Auf jeden Fall sollte man die Wege zu diesen Fjorden nur mit einem richtigen Geländewagen und sicherheitshalber auch gleich mit einem wenigstens halbwegs erfahrenen OffroadFahrer in Angriff nehmen. Hier beginnt der abenteuerliche Teil. Ein kurzer Aufstieg über schroffe Hügel und Felsen belohnt Sie mit den unglaublichsten Ausblicken auf die wilde Küste und ihre Buchten und Meeresarme. Halten Sie Ihre Kopfbedeckung, Ihre Kamera, Ihre Jacke und Ihren Hund fest, denn um Sie herum peitscht der Wind. Er reißt sogar mein Haar aus dem Knoten, den ich mit einem kleinen Gummiband gemacht habe, das sich in den Tiefen meiner Kameratasche fand. Unter uns wühlt und zerrt der Ozean. Über dunklen Blau- und Türkistönen wirbeln Gischt und Schaumkronen. Nach Westen erstreckt sich der Atlantik in die Unendlichkeit.

Entlang der Route über die Halbinsel werden die wichtigen, äußerst sensiblen Brutgebiete der Damara-Seeschwalbe, einer in Namibia endemischen Vogelart, mit Schildern ausgewiesen. Achten Sie darauf, wenn Sie aussteigen, und bleiben Sie bei

Ihren Erkundungen unbedingt auf den Wegen. Diese Region ist nicht nur mit besonderen Säugetier-, Vogel- und Reptilienarten gesegnet, sondern auch mit einer außergewöhnlichen, empfindlichen Flora, die durch Unachtsamkeit leicht zerstört werden kann. Wenn Sie ganz großes Glück haben, erspähen Sie in der Ferne womöglich eine zottelige Braune Hyäne. Auf Felsen am Ufer sonnen sich gerne Robben, in der Brandung tummeln sich Heaviside-Delfine und über die Insel Halifax watscheln Afrikanische Pinguine. In Lagunen und in den flachen Gewässern in Strandnähe halten sich Flamingos, Pelikane und andere Wasservögel auf.

Weiter nördlich an der Route erreichen wir Diaz Point, wo ein weithin sichtbarer rot-weiß gestreifter Leuchtturm Wache steht. Nicht weit entfernt hatte der große portugiesische Seefahrer Bartolomeu Dias vor mehr als 500 Jahren ein Steinkreuz (Padrão) auf eine felsige Anhöhe gewuchtet, um seinen Weg entlang der afrikanischen Küste zu kennzeichnen. Teile des ursprünglichen Kreuzes befinden sich in Museen in Kapstadt und Lissabon. Am Diaz Point steht eine Replika. Atmen Sie tief durch, um sich gegen die Windböen zu wappnen und lassen Sie die Geschichte auf sich wirken. TNN

Karte der Halbinsel und weitere Informationen über Lüderitz finden Sie hier: www.issuu.com/travelnewsnamibia/docs/luderitz_book_web_press_quality
Eine
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Die besten Guides in Afrika

halten in einem Wildreservat in Namibia die Stellung

Isaiah Kapona
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In all den Jahren, in denen ich durch Namibia und andere afrikanische Länder gereist bin, habe ich die feste Überzeugung gewonnen, dass es vom Guide abhängt, wie man seinen Besuch erlebt. Auf den Guide kommt es an. Er ist es, der bei Ihrem Abenteuer alles zusammenhält. Also begann ich zu überlegen… was macht einen guten Guide aus?

Nach zwei wundervollen Tagen im Ongava-Wildreservat unterhielt ich mich in der Ongava Lodge mit Isaiah Kapona über sein Leben als Guide. Kapona, wie er liebevoll genannt wird, arbeitet seit 20 Jahren in diesem Wildreservat.

Das gesamte Reservat mit allen vier Lodges wurde 2020 wegen der COVIDPandemie gesperrt und erst im Juni 2021 wieder geöffnet. Auf die Frage, was er in dieser Zeit gemacht hat, sagte Kapona, dass er und die anderen die Stellung gehalten haben. Es gibt viel zu tun, um die Natur in einem privaten Wildreservat zu schützen. Genauso viel wie in jedem Nationalpark. Kapona kennt diese Anforderungen besser als die meisten, denn er begann seine Karriere auf Ongava als Mitglied der Anti-Wilderer-Einheit. Während unseres zweitägigen Aufenthalts hatte er uns Einblicke in seine zwei Jahrzehnte auf Ongava gegeben. Was für ein Leben, das diesen Beruf kennzeichnet... Den Beruf: Guide in Afrika. Das Mopane-Buschland als Büro. Löwen, Elefanten und Nashörner als Kollegen. Die Natur deine Berufung.

Was also macht einen guten Guide aus? Ein Guide braucht ein umfassendes Arsenal an Fähigkeiten, sagt Kapona. „Du machst alles. Du bist Arzt, du bist Koch, du bist Lehrer. Wir fühlen uns als Botschafter unseres Landes. Viele Menschen besuchen Namibia immer wieder. Warum kommen sie zurück? Weil sie in den Bann gezogen sind von dem, was wir ihnen vermitteln. Am Ende lieben sie die Natur genauso sehr wie wir.“

Aber ist das alles? Eine tiefe Liebe zur Natur? Zweifellos spielt sie eine entscheidende Rolle, und es ist immer leicht zu erkennen, ob jemand seinen Beruf wirklich mit Leidenschaft ausübt, aber ich glaube nicht, dass die Liebe zur Natur die einzige magische Zutat ist. Ein wirklich spektakulärer Guide ist mit Leib und Seele bei seinem Handwerk. Abgesehen von seinen Fähigkeiten, mit Menschen umzugehen und sich auf die Eigenheiten der verschiedenen Persönlichkeiten und Nationalitäten einzustellen, wendet er viel Zeit dafür auf, sein Wissen und sein Verständnis für die jeweiligen Themen zu vertiefen. Ein guter Guide hört nie auf zu lernen. Er oder sie beschränkt sich nicht auf die Cliffs Notes oder das Handbuch How to sell the bush. Sie sind Zoologen, Ornithologen, Verhaltensforscher, Meteorologen. Sie sind Barkeeper und Sommeliers. Sie sind Komödianten und Entertainer. Sie sind alles, was man von ihnen zu sein verlangt. Und letztendlich genießt ein wirklich guter Guide jede Sekunde seiner Aufgaben.

Von den Grundlagen bis hin zu unglaublichen Details – ein wirklich großartiger Guide erkennt schnell den Erfahrungsstand und die Kenntnisse seiner Gäste über den Busch oder das Land und passt das, was er vermittelt, entsprechend an.

Möge Ihr nächstes Abenteuer in Namibia Sie mit der Erfahrung belohnen, auf einer Safari Ihren neuen besten Freund zu treffen. Mögen Ihre Guides Sie begeistern, unterhalten, weiterbilden und inspirieren. Mögen sie eine tiefe Liebe und ein tiefes Verständnis für die Natur in Ihnen wecken und den Samen der Leidenschaft für die Natur und alles Wilde säen, die mit NamibiaBegeisterung einhergeht. Wenn Sie die besten Guides in Namibia suchen, sollten Sie mit dem Ongava-Wildreservat anfangen... TNN

WELCHE EIGENSCHAFTEN KENNZEICHNEN EINEN TOP-GUIDE?

Die kurze Antwort: Zunächst einmal ein großartiger Mensch.

Der ideale Safari-Guide, er oder sie:

• kann mit der Verantwortung für Sicherheit und Erwartungshaltungen umgehen

• ist sozial versiert, aufmerksam und reaktionsschnell

• kann Zeichen, Geräusche und Verhalten effektiv deuten

• kann Schlussfolgerungen ziehen, planen und vorausschauend handeln

• kann sich rasch auf veränderte Informationen einstellen

• ist ein bündiger Kommunikator, der von den Gästen verstanden wird

• ist informativ, kann das Alltägliche in etwas Großartiges verwandeln

• ist diplomatisch und taktvoll, ist in der Lage, Wissens- und Sprachunterschiede zwischen den Gästen auszugleichen

• ist technisch kompetent, schafft Vertrauen, denn er ist:

• körperlich fähig

• ein defensiver Fahrer, der über mechanisches Einfühlungsvermögen verfügt

• waffentechnisch versiert

• ein qualifizierter Ersthelfer

• lizenziert und im Besitz der erforderlichen Genehmigungen.

• Er hat ein Gespür für fotografische Bedürfnisse und Nuancen.

• Er ist dauerhaft auf seine Fortbildung eingestellt, und

• teilt seine Leidenschaft für die Natur auf eine Art und Weise, die Anklang findet – wodurch Legionen von Besuchern zu Botschaftern und Beschützern der Wildnis werden.

Zur Verfügung gestellt von Rob Moffett, Ongava

FÜR VIDEOSTORY KLICK

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Langsamkeit

Vogelbeobachtung mit Pompie

Weißscheitelwürger
69 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023
Text & Fotos Pompie Burger

Namibia ist ein großes Land, und die Größe spielt in der Tat eine Rolle, aber die Zeit, die man auf der Straße verbringt, gehört zum Spaß am Reisen. Denn dadurch gelangt man zu den verschiedenen Hotspots für die Vogelbeobachtung, sei es mit dem Auto, dem Boot oder zu Fuß. Obwohl ich zugeben muss, dass die meisten Namibier nicht so sehr für „zu Fuß“ zu haben sind.

Wenn Sie mit 200 Sachen durch die Gegend brettern, ist der einzige Vogel, den Sie dabei eventuell sehen können, ein Strauß. Machen Sie das auf eigene Gefahr, wenn das die einzige Vogelbeobachtung ist, die Sie im Sinn haben. Es muss jedoch betont werden, dass es zahllose andere Vögel gibt, die viel beeindruckender und sehenswerter sind als der größte und schnellste flugunfähige Vogel der Welt.

Bei Vögeln, die vom Straßenrand beobachtet werden können, handelt es sich leider (findet manch einer) hauptsächlich um Greifvögel. Davon gibt es in Namibia mehr als 52 verschiedene Arten, so dass Sie als Greifvogelfreund selten enttäuscht sein werden, wenn Sie langsam fahren. Wie die meisten Vogelbeobachter, ob Anfänger oder Profi, wissen, kommt der Jungvogel-Faktor ins Spiel, und wenn Sie mehr als die verbuchten 52 Greifvogel-Arten gesichtet haben, werden Sie einige Jungvögel als neue Arten fehlinterpretiert haben.

Über Namibias Vogelbeobachtungshotspots zu spekulieren, bringt wenig. Deshalb kann es hilfreich sein, sich vorher zu überlegen, worauf man Wert legt. Auf der westlichen

Seite des Landes, in der Pro-Namib, können Sie am Sossusvlei beginnen und nach Norden bis zum Kunene fahren. Höchstwahrscheinlich werden Sie dabei alle 13 Arten sehen, die in Namibia endemisch sind. Die einzige wirklich endemische Art, die Dünenlerche, kommt natürlich in den Dünen vor, und die Sossusvlei-Umgebung ist der wahrscheinlichste Hotspot. Wenn Sie ganz unten (weiter südlich) beginnen, begegnet Ihnen östlich und südöstlich von Lüderitz die Langschnabellerche, und entlang der gesamten namibischen Küste vom Oranje bis zum Kunene kommt die Namiblerche vor. Die Damaraseeschwalbe ist auf einige wenige Stellen in Küstennähe begrenzt.

Von der Küste weiter landeinwärts. Die Rüppeltrappe ist recht häufig und wegen ihrer Größe ist es nicht allzu schwierig, sie in ihrem halbwüstenartigen Lebensraum zu entdecken. Im zentralen Hochland sind die verschiedenartigsten endemischen Arten anzutreffen, wie Rüppellpapagei, Rüppellmeise, Damarabaumhopf, Monteiro- und Damaratoko. Der Drosselwürger ist die Ikone unter den endemischen Vögeln. Der Nacktohrdroßling ist am ruffreudigsten. Er ist auf dem Boden unterwegs und stört dabei Blätter, Insekten und Menschen. Der Damara-Felsenspringer und der Hartlaubfrankolin bevorzugen felsige Berggegenden. Zum Glück sind sie sehr ruffreudig und musikalisch, so dass es meistens viel einfacher ist, sie durch ihre Laute zu finden.

Wenn Sie sich bis zum Kunene begeben, gehören Rotkehlfrankolin, Graubrust-Rötelschnäpper und Graufalke

Weshalb ist das Vergnügen an der Langsamkeit verschwunden?

Ach, wo sind sie, die Flaneure von einst?

Damaratoko - Milan Kundera
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Karminspint

Schalowturako

Kampfadler

unbedingt auf Ihre Speisekarte als Vogelfreund. Der Cinderella Schönbürzel ist in den Wintermonaten offenbar in großer Zahl anzutreffen (ich selbst muss noch einen sehen). Der Höhlenrötel ist irgendwo in der Nähe der Zebraberge zu finden, falls Sie Höhlen mögen (ein professioneller Guide ist empfehlenswert). Das westliche Gegenstück zum Südlichen Karminspint ist der Madagaskarspint, der in diesem Gebiet brütet. Die südlichste Grenze seines Verbreitungsraumes ist Khorixas.

Was Zahlen angeht, dürften der Etosha-Nationalpark und der gesamte Nordosten des Landes, d. h. die Kavango-Regionen und die Sambesi-Region die Hotspots sein. Namibia zu besuchen, ohne nach Etosha zu fahren, ist als würde man nach Südafrika reisen, ohne Betrug oder Plünderung in einem Einkaufszentrum zu erwarten. Abgesehen von den endemischen Vögeln, die im westlichen Teil von Etosha vorkommen, sind Greifvögel im gesamten Park in großer Zahl und Vielfalt vertreten. Halten Sie Ausschau nach Kampfadler, Weißbürzel-Singhabicht (der dunkle kommt in der Sambesi-Region vor), Raubadler, Gabarhabicht, Zwergfalke (zusammen mit seinen Nistgastgebern, den Siedelwebern), Afrikanischem Schlangensperber und SchwarzbrustSchlangenadler. Ich könnte alle 42 Greifvögel aufzählen, die in Etosha heimisch sind, aber das könnte langweilig werden, es sei denn, Sie haben Gelegenheit sie zu beobachten. Natürlich sind Geier häufig, denn Löwen sind häufig. Weißrückengeier und Ohrengeier sind die vorherrschenden Arten.

VOGELBEOBACHTUNG MIT POMPIE
Band-Schlangenadler
71 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

Die Sambesi-Region ist bekannt für ihre Vielfalt, sei es an Wasservögeln, Greifvögeln oder Waldvögeln. Der Hauptgrund für den Reichtum und die Vielfalt an Vögeln ist die große Anzahl unterschiedlicher Lebensräume. Wasservögel sind überall, weil es viel Wasser gibt. Tun Sie sich den Gefallen und halten Sie Ausschau nach der Zwerggans, der kleinsten Gans der Welt. Braunkehlreiher und Rotbauchreiher scheinen für ausländische Besucher recht außergewöhnlich zu sein, aber für uns Namibier sind sie eher alltäglich. Zu den Raubvögeln, nach denen man Ausschau halten sollte, gehören BandSchlangenadler, Sperberbussard, Schwarzrückenfalke, Fledermausaar und Fleckenadler. Doch der einzige Vogel, den man unbedingt finden muss, ist die Fischeule. Auch hierbei empfehle ich professionelle Hilfe.

Nicht zuletzt befindet sich in der Sambesi-Region der Platz, wo ich meinen persönlichen Lieblingsvogel beobachten kann: den Südlichen Karminspint. Die Brutkolonie am Sambesi bei Mubala ist die größte der Welt und gehört als ein Muss auf Ihre Liste. Die wunderschönen Vögel versammeln sich dort ab Ende August – sie zu Tausenden zu sehen ist ein unvergesslicher Anblick. Spannend, wenngleich nicht für die Vögel, sind dabei auch ihre natürlichen Feinde,

wie Rohrweihe, Schwarzer Milan, Schwarze Mamba und mehr. Derweil Sie in der Gegend sind, können Sie auch Ausschau halten nach Weißrückenente, Weißscheitelkiebitz und Grillkuckuck (ein Sommergast). Abgesehen von all den Wasservögeln führt Sie eine Fahrt auf dem Sambesi zu einer weiteren faszinierenden Sehenswürdigkeit: die StrandBrutplätze des Afrikanischen Scherenschnabels.

Auf die Zugvögel werde ich nicht weiter eingehen, weil sie vielleicht auch in Ihrer heimatlichen Umgebung vorkommen und ich Bekanntes unnötigerweise wiederholen würde. Obendrein ist es unmöglich, in knapp tausend Worten all die wundervollen Vogelbeobachtungsplätze und all die wundervollen Vögel zu nennen. Also verzeihen Sie mir (liebe Vögel), wenn ich nicht alle von Ihnen erwähne. Was die Seevögel betrifft, fragen Sie lieber jemanden, der sich besser auskennt als ich.

Langsamkeit, Geduld und Größe sind immer noch die Stützen unseres Landes. Langsamkeit am Grenzübergang, Geduld beim Innenministerium und das Ausmaß Ihrer Begeisterung, all den wundervollen Vögeln von Namibia zu begegnen. TNN

Dünenlerche

Monteirotoko Afrikanische Binsenralle Weißbürzel-Singhabicht
FÜR AUDIOSTORY KLICK www.thisisnamibia.com/podcasts/ 72 WWW.TRAVELNEWSNAMIBIA.COM
VOGELBEOBACHTUNG MIT POMPIE 73 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023
Fledermausaar Der Bogenfels.

Die Öffnung des Sperrgebiets Tsau //Khaeb

Nationalpark

Was hat Menschen dazu verleitet, ihre Heimat in Europa zu verlassen und unter der unerbittlichen Sonne der Namib-Wüste in einer fernen deutschen Kolonie in Afrika im heißen Schotter nach einem Edelstein zu graben, der aus kristallin angeordnetem Kohlenstoff besteht?

Es gibt viele romantische Geschichten, in denen allerlei Gründe angeführt werden, aber in Wirklichkeit war die Motivation ganz einfach Gier. Gleichwohl sind diese Glücksritter in Lüderitz und dem späteren Sperrgebiet mit einer Fülle von Geschichten über große Entbehrungen und Leid, über Erfolge und Verluste sowie ungeahnten Reichtum und unhaltbaren Wohlstand in die Geschichte eingegangen. Die Entdeckung eines Diamanten durch den Eisenbahnarbeiter Zacharias Lewala im Jahr 1908 löste einen irrwitzigen Ansturm in die Wüste aus, der seine Spuren hinterließ – die weiten Ebenen mit Schotterhaufen bedeckt, Reihen von zerfallenden Trommelsieben und Geisterstädte. Kolmanskuppe ist die bekannteste und immer einen Besuch wert. Aber die Geistersiedlungen südlich von Lüderitz haben einen fast unerklärlichen Reiz. Vielleicht hat es damit zu tun, dass die Gebäude so ungestört dastehen, weil das Sperrgebiet über Jahrzehnte den Zutritt verwehrt hat. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass einem die einsamen Gegenden, in denen sich diese alten Siedlungen befinden, das Gefühl geben, der erste zu sein, der diese historischen Schätze entdeckt.

Es ist schon seltsam, dass Bergbautourismus so viel Anziehungskraft ausüben kann. Man stelle sich vor, dass eines Tages die Überreste der erschöpften, grotesken namibischen Tagebau-Goldminen mit nostalgischen Gefühlen besucht und Fotos von zerfallenden Bergbauausrüstungen in Gegenden gemacht werden, in denen die Natur völlig zerstört wurde. Die mehr als ein Jahrhundert alten Bergbaurelikte im einstigen Sperrgebiet haben erheblichen touristischen Wert.

Das Sperrgebiet wurde 2008 zum Nationalpark Tsau //Khaeb erklärt. Es umfasst eine Fläche von 2,2 Millionen Hektar, wovon der größte Teil zum Wüsten-Biom der Sukkulenten Karoo gehört. Das empfindliche Ökosystem weist die weltweit größte

Vielfalt an Sukkulenten auf. Mehr als hundert Jahre lang hatte die Öffentlichkeit keinen Zutritt, um unbefugten Zugriff auf den Diamantenreichtum des Gebiets zu verhindern. Dadurch blieb die Sukkulenten Karoo jahrzehntelang weitgehend ungestört –eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, wie selten ein solches Schutzgebiet in der heutigen Zeit ist.

Rund 1.050 Pflanzenarten sind im Tsau/Khaeb-Nationalpark bekannt. Das sind fast 25 Prozent aller namibischen Arten auf weniger als drei Prozent der Gesamtfläche des Landes. Die Sukkulenten Karoo gehört zu den 34 wichtigsten BiodiversitätsHotspots der Welt.

Jede Form von Tourismus in diesem Gebiet musste gründlich durchdacht werden, da immer die Möglichkeit besteht, dass die empfindliche Natur Schaden leidet. Ein Tourismusentwicklungsplan wurde im August 2019 für einen Zeitraum von 10 Jahren genehmigt. Im Rahmen dieses Plans gewährte das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus neun Tourismuskonzessionen mit strikten Auflagen.

Die Konzession für die Hotspots des Bergbautourismus und den ehrfurchtgebietenden Bogenfels erhielt das Unternehmen Sandwich Harbour 4x4, und das Team von Travel News Namibia wurde zu seiner Rundfahrt Bogenfels und Diamanten eingeladen.

Durch das Rotkopf-Tor etwa 20 Kilometer östlich von Lüderitz geht es in den Nationalpark. Der erste Halt nach kurzer Fahrt ist Grillental. Dort befand sich eine wichtige Pumpstation (Wasser ist rar in der Wüste), die die mehrere Kilometer entfernten Bergbauorte mit Frischwasser versorgte. Abgesehen von einigen Gebäuden sind überall in Grillental Werkzeuge verstreut, die an die harte Arbeit vor langer Zeit erinnern.

Unser Reiseleiter, Günther Berens, erklärt einige der faszinierenden geografischen Gegebenheiten.

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Als nächstes fahren wir durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Felsen, Wanderdünen und natürlich den verheißungsvollen Schotterebenen, wo die begehrten Diamanten vermutet wurden. Die einzigen Überbleibsel aus der Diamantenzeit sind Hunderte von Kieshalden, die auf der Suche nach den wertvollen Steinen durchgesiebt wurden.

Kurz vor der Geisterstadt Pomona kommen wir durch Idatal, benannt nach der Frau von August Stauch. Stauch soll den Diamantenrausch ausgelöst haben, denn er war der Vorgesetzte des erwähnten Bahnarbeiters Zacharias Lewala, der ihm den ersten Stein gebracht hatte. Das Idatal war so reich an Diamanten, dass die Männer dort nachts auf dem Bauch umherrobbten, um die im Mondlicht glitzernden Steinchen aufzulesen.

Pomona mit seinen verlassenen Häusern und baufälligen Holzgerüsten ähnelt Kolmanskuppe, erstreckt sich aber über ein größeres Gebiet, in dem viel mehr von Menschenhand geschaffene Relikte verstreut sind. Die Schmalspurbahngleise, einst die Lebensader zum Hafen von Lüderitz, sind nur noch an den rostfarbenen Linien auf dem Boden zu erkennen. Das Eisen ist komplett weggerostet.

Nach einem leckeren Mittagessen, zu dem Austern gehören, brechen wir zum Wahrzeichen der Natur an der Südküste auf

– dem Bogenfels. Der gewaltige Felsbogen ist kaum sichtbar, wenn man auf ihn zufährt. Er ist 55 Meter hoch und wölbt sich über die Küste in den Atlantik. Der imposante Anblick ist in seiner Schönheit und Größe schwer zu beschreiben. Auch wiederkehrende Besucher beeindruckt er jedes Mal aufs Neue. Oben auf dem Bogen hat man einen atemberaubenden, wenn auch (für Menschen mit Höhenangst) etwas furchteinflößenden Rundum-Blick. Ganz anders nimmt sich das gigantische Felsengebilde von unten betrachtet aus.

Die Erkundung der einstigen Siedlungen der Diamantenpioniere und Abenteurer vermittelt einen kleinen Geschmack von dem, was es bedeutet haben muss, in einem abgelegenen Teil eines unbekannten Landes den Elementen zu trotzen – dichter Nebel, Wind, Sandstürme und brennende Sonne. Die Wüste hat Reste dieser Siedlungen erhalten. Sie gewähren außerordentlich faszinierende Einblicke in die Vergangenheit und das, was manch einer für den ultimativen Preis eines kleinen Steins und die Verheißung von Reichtum zu leisten bereit war. TNN

Erkundung der Aufbereitungsanlage in Pomona.
FÜR AUDIOSTORY KLICK www.thisisnamibia.com/podcasts/ 77 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023
Das Haus des Minenmanagers in Pomona.

Namibia entdecken

KALAHARI

Wogende rote Dünen und vereinzelte Kameldornbäume kennzeichnen die Kalahari, die jüngere der beiden Wüsten Namibias. Mit einer geschätzten Fläche von 900 000 km² erstreckt sie sich über Namibia, Botswana und Südafrika. Sie gilt als die traditionelle Heimatregion der indigenen San-Völker, der Ureinwohner des Landes, bekannt für ihre halbnomadische Lebensweise als Jäger und Sammler.

Eine geführte Trans-KalahariWanderung mit Übernachtung ist die beste Art und Weise, die Natur der Kalahari intensiv zu erleben. Während Sie vom Kamm einer Düne aus Antilopenherden auf den weiten grasbestandenen Ebenen beobachten, spüren Sie Ihre Verbundenheit mit der Erde. Im gemütlichen, aber luxuriösen Dünencamp genießen Sie nach der lohnenden Tageswanderung eine Nacht am Lagerfeuer unter dem glitzernden Sternenhimmel.

Erleben Sie den Zauber der Kalahari bei einem Aufenthalt in der Kalahari Red Dunes Lodge oder der Teufelskrallen Tented Lodge. Die TeufelskrallenZelthäuser befinden sich auf der ersten westlichen Kalahari-Düne und bieten Panoramablicke über die endlose Weite der Kalahari-Landschaft. Die Kalahari Red Dunes Lodge ist ein malerisches Anwesen nur 200 km von der Hauptstadt Windhoek entfernt. Die Chalets sind individuell und liebevoll gestaltet und vermitteln ein echtes Gefühl für die Weite und Schönheit der Kalahari.

NAMIB

Mit ihren geschätzten 55 Millionen Jahren ist die Namib die älteste Wüste der Erde. Sie zieht Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Weltberühmt ist das malerische Deadvlei. Die gebleichte Lehmpfanne, aus der uralte abgestorbene Kameldornbäume ragen, und die gewaltigen orangefarbenen Dünen ringsum hinterlassen unvergessliche Eindrücke. Etliche Dünen im Namib-Sandmeer ragen mehr als

300 Meter hoch auf. Seit 2013 gehört diese Landschaft zum UNESCOWeltnaturerbe.

Bei einem Ausritt mit Übernachtung in Ondili’s atemberaubendem privaten Naturschutzgebiet, das an den NamibNaukluft-Nationalpark grenzt, haben Sie die Möglichkeit, mit der Namib und ihrer unglaublichen Fauna und Flora auf Tuchfühlung zu gehen. Erkunden Sie diesen landschaftlich unglaublich reizvollen Teil der Namib vom Rücken eines Pferdes. Nach dem Ausritt erwartet Sie ein einfaches, aber luxuriöses Zeltlager – der perfekte Rahmen für eine wundervolle Nacht unter dem sternenklaren Wüstenhimmel.

Die Desert Homestead Lodge ist als Inbegriff von Reitsafaris bekannt, und sie ist der ideale Ausgangspunkt für Touren ins Sossusvlei und seine Umgebung. Erleben Sie die Stille und Weite der Wüstenlandschaft bei einem Aufenthalt im Luxus des stilvollen Namib Outpost.

WINDHOEK

Ondilis gemütliches Boutique-Gästehaus Ti Melen in Ondili bietet das perfekte Gleichgewicht zwischen Natur und Nähe zu den Sehenswürdigkeiten, Restaurants und dem kulturellen Angebot der Hauptstadt.

Ti Melen befindet sich hoch am Hang eines Hügels am Ende einer ruhigen Sackgasse im Windhoeker Stadtteil Avis. Da es buchstäblich am Stadtrand liegt, ist unser Gästehaus fast vollständig von wundervoller natürlicher Landschaft umgeben.

Es verfügt über sechs geräumige Zimmer, jedes mit eigenem Bad und stilvoll ausgestattet mit prächtigen Möbeln, die Sie in die klassische Zeit vor rund einhundert Jahren zurückversetzen. Die ausgesuchte Ausstattung verleiht jedem Zimmer einen individuellen Charakter und jedes verfügt über einen privaten Balkon oder eine Terrasse, um die Umgebung zu genießen.

Namib Outpost Kalahari Red Dunes Lodge mit Ondili
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SWAKOPMUND

Das Brigadoon Guesthouse befindet sich in idealer Lage mitten im Herzen von Swakopmund, so dass seine Gäste unmittelbar in das tägliche Geschehen in dieser reizvollen Küstenstadt eintauchen können. Die Top-Attraktionen – wie Mole, Seebrücke, Leuchtturm und Museum –sind nur einen Katzensprung entfernt. Die Atmosphäre im Brigadoon ist einladend und die Zimmer sind luxuriös und komfortabel ausgestattet.

ERONGO

Das Erongo-Gebirge gehört zu den beeindruckendsten Teilen des Landes. Die Landschaft ist geprägt von 2000 Meter hohen Bergen vulkanischen Ursprungs und von Flussläufen, die sich nach ergiebigen Regenfällen mit Wasser füllen. Fantastische geologische Formationen wie der Boulder Forest und hervorragende Möglichkeiten zur Vogel- und Wildbeobachtung machen diese Gegend zu einer ausgezeichneten Wahl für Naturliebhaber. Und die Panoramaaussichten sind atemberaubend.

Erleben Sie die Wunder dieser Gegend auf einer Erongo-Natur-Exkursion. Nach einer kurzen Fahrt geht es auf einer geführten Wanderung durch faszinierende Vegetation zu den interessantesten landschaftlichen Merkmalen der Farm –den außergewöhnlichen Felsformationen. Während der Wanderung erfahren Sie mehr über die geologischen Besonderheiten des Erongo-Gebirges und die Edelsteine, die dort abgebaut werden, wie etwa Turmalin und Aquamarin. Prähistorische Felsmalereien der San sind ein weiteres Merkmal dieser Gegend.

Die Hohenstein Lodge befindet sich am Fuße des höchsten Gipfels im Erongo. Lassen Sie einen erlebnisreichen Tag auf der Restaurantterrasse ausklingen und beobachten Sie den spektakulären Sonnenuntergang, der die umliegende Landschaft in ein fantastisches rotes Licht taucht.

Die geräumigen Chalets vereinen natürliche Elemente mühelos zu einer delikaten Mischung aus Luxus und Rustikalität. Jedes Chalet verfügt über eine eigene schattige Terrasse mit Blick auf die atemberaubende Landschaft.

DAMARALAND

Unverwechselbare Landschaften kennzeichnen das Damaraland im Nordwesten von Namibia. Es gibt viel zu unternehmen,

von der Beobachtung von Wildtieren, die sich der Wüste angepasst haben, bis hin zur Erkundung der Vergangenheit, Gegenwart und des uralten kulturellen Erbes der Region.

Besuchen Sie Twyfelfontein, eine UNESCOWeltkulturerbestätte mit weit mehr als 2000 Felsgravuren und -zeichnungen. Sie stellen das Leben der Menschen dar, die dieses Gebiet vor Jahrtausenden bewohnt haben.

Nehmen Sie an einer Pirschfahrt durch den trockenen Flusslauf des Huab teil und halten Sie Ausschau nach den eindrucksvollen, an die Wüste angepassten Elefanten und anderem Wild. Dabei erfahren Sie nicht nur mehr über die erstaunlichen Tiere und Pflanzen in dieser Region, sondern auch über die außergewöhnlichen geologischen Merkmale.

Das Twyfelfontein Adventure Camp liegt eingebettet zwischen den Granitblöcken einer Felsnase. Es ist ein stilvolles und äußerst komfortables Zeltcamp, in perfekter Lage zur Erkundung des Damaralandes. Die Felskunst von Twyfelfontein ist nur zehn Autominuten entfernt, das Lebende Museum der Damara und das Huab-Tal befinden sich in Gehweite.

ETOSHA

Der Etosha-Nationalpark ist Namibias größtes Wildschutzgebiet und neben dem Sossusvlei das meistbesuchte Reiseziel in Namibia. Der Park ist nach der 4 730 km² großen Salzpfanne in seinem Herzen benannt. Sie ist eine der größten Pfannen der Erde und ist vom Weltraum aus sichtbar. Etosha ist ein Königreich der Wildtiere. Zahllose Arten sind vertreten: von Nashörnern und Elefanten bis hin zu Löwen und Leoparden.

Machen Sie mit einem von Ondili’s erfahrenen Guides eine Geländewagen-Fahrt in den Park. Ondili’s Guides sind mit der Tierwelt in Etosha bestens vertraut und zeigen den Gästen Elefanten und Nashörner, Giraffen und Löwen, Erdmännchen und Flamingos aus allernächster Nähe. Das ultimative Safarierlebnis ist Ihnen gewiss.

Die Etosha Oberland Lodge liegt in einem 5000 Hektar großen Wildreservat, das über eine Länge von 10 km an den EtoshaNationalpark grenzt. Die Lodge vereint Luxus und Stil mit einem Höchstmaß an Privatsphäre. Genießen Sie die exquisite Küche, entspannen Sie am Infinity-Pool oder machen Sie es sich in einer der vielen lauschigen Sitzecken bequem, um bei einem Drink das Wild zu beobachten. TNN

Twyfelfontein Adventure Camp Etosha Oberland Lodge
79 TRAVEL NEWS NAMIBIA ITB AUSGABE 2023

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