wellhotel 3-2020

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[ der persönliche fragebogen – franz-josef perauer, www.zillertalerhof.at ] ›››

Welche besonderen Angebote bieten Sie?

Franz-Josef Perauer: Unser gesamtes Konzept basiert darauf, andersartig, speziell, besonders zu sein. Dabei spielen neben einzigartigen Erlebnissen insbesondere Design und Kunst eine große Rolle. Wichtig ist uns dabei stets, Augen und Ohren für Neues offenzuhalten, ohne uns aber verbiegen zu müssen. Als 4-Sterne-Superior-Hotel sind wir natürlich im Luxussegment positioniert. Aber wir sind der Überzeugung, dass Luxus weder bieder noch verstaubt sein muss, sondern dass man top Service und top Produkte auch in einem lässigen, ungezwungenem Rahmen erleben kann. Darüber hinaus hat sich die Definition von Luxus ohnehin komplett geändert, auch das hat sich nicht zuletzt in der Krisenzeit noch mal deutlich verstärkt. Ein besonderes Angebot ist heute mehr denn je, in Ruhe ein Buch zu lesen und dabei einen feinen Tee und hausgemachte Köstlichkeiten beim offenen Kamin zu genießen. Diese Art von Luxus ist für viele unserer Gäste viel wichtiger als Silberbesteck und Kristallluster.

Wie soll Ihr Hotel in zehn Jahren aussehen?

Franz-Josef Perauer: Es wäre toll, wenn wir unseren selbst auferlegten kontinuierlichen Verbesserungs­prozess so konsequent fortsetzen können und auch weiterhin alle wesentlichen Entscheidungen basierend auf unseren Markenwerten treffen. Das wird sich unweigerlich auch auf die Optik des Hotels auswirken. Die bewusst geschaffenen Spannungsfelder zwischen dem Alpinen und Urbanen, zwischen Tradition und Moderne sollen sich auch in zehn Jahren in unserem Haus wie ein roter Faden durch alle Bereiche ziehen.

Ihr schönster Platz, um Urlaub zu machen (außer Ihr eigenes Hotel)?

Franz-Josef Perauer: Das soll nicht pathetisch klingen, doch insbesondere in den vergangenen Jahren haben wir unser wunderschönes Heimatland mit seinen extrem vielfältigen Ausprägungen und Möglichkeiten als favorisierte Urlaubsdestination entdeckt. Aber wir unternehmen zusätzlich auch gerne Städte-­Trips und lassen uns von Metropolen wie Mailand, München, New York oder Barcelona inspirieren.

Was würden Sie durchsetzen, wenn sie Tourismus-Minister wären – besonders in Corona-Zeiten?

Franz-Josef Perauer: Als Tourismus-Minister würde ich mich insbesondere darum bemühen, diese wunderbare Branche wieder ins rechte Licht zu rücken, um wieder mehr tolle Persönlichkeiten für den Tourismus zu begeistern. Einige Initiativen zur Verbesserung des Image wurden ja schon gestartet, doch insbesondere der Fachkräftemangel, die hohen Belastungen (Lohnnebenkosten, Abschreibungen, etc.) und die teils sinnbefreiten Vorschriften bringen die PS einfach nicht auf die Straße.

Das beste Hotel der Welt aus Ihrer Sicht?

Franz-Josef Perauer: Ein einziges Lieblingshotel zu erwähnen ist mir kaum möglich. Aber grundsätzlich finden wir die „White Line Hotels“ richtig gut. Das sind kleine, feine Design- und Boutiquehotels, die nach sehr strengen Kriterien selektiert werden und in deren Kreis jährlich nur sehr wenige Hotels aufgenommen werden. Wir sind wahnsinnig erfreut, mit unserem Hotel selbst Teil dieses erlesenen Netzwerks zu sein.

Warum sind Sie Hotelier geworden?

Franz-Josef Perauer: Ich bin ein überzeugter „Rückkehrer“. Obwohl ich in einer Gastronomie-Familie aufgewachsen bin, hab ich mir nach Tourismusschule in Klessheim und Studium in Innsbruck und Australien in anderen Branchen und Ländern die Hörner abgestoßen und Erfahrung gesammelt. Der Weg zurück in den Tourismus war für mich immer klar, nur der Zeitpunkt war offen. Als ich spürte, dass die Zeit reif war, bin ich aus eigener Überzeugung und mit großer Leidenschaft in die Hotellerie eingestiegen. Die Hotellerie fordert zwar viel von einem, aber sie gibt auch unglaublich viel an wunderbaren Momenten zurück und ist deshalb für mich die mit Abstand erfüllendste Branche.

Praktizieren Sie selbst Wellness?

Franz-Josef Perauer: Wir praktizieren Wellness gelegentlich und schätzen einen holistischen, ganzheitlichen Ansatz, um Energie zu tanken. Dazu zählen auch eine schöne Bergtour oder andere „Quali­ty­ Time“ Momente, um runter zu kommen. Aber im Moment ist die eine Stunde am Nachmittag, während dieser unsere beiden Kinder (meist) schlafen, die höchste Form körperlicher und geistiger Ent­ spannung. Für Sauna, Massage, Yoga oder Pool bleibt aktuell nicht viel Zeit.

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