HYDRO
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NEUE TECHNIK SCHAFFT NEUE PERSPEKTIVEN FÜR TRADITIONSKRAFTWERK IN BADEN-WÜRTTEMBERG
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er Wasserkraft-Standort an der Jagst in Elpershofen im Nordosten von BadenWürttemberg blickt auf eine jahrhundertelange Geschichte zurück. Bereits im 14. Jahrhundert wurde eine Mühlenanlage, damals eine „Korn- und Sägemühle“, mit ihren ursprünglich vier Wasserrädern urkundlich erwähnt. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Anlage elektrifiziert, zu diesem Zweck wurden 1907 zwei Voith Francis Turbinen mit Kammrad und Synchrongenerator installiert. Diese sollten über die folgenden Jahrzehnte zuverlässig Strom erzeugen, wie etwa in den 1930er Jahren für die „Nudelfabrik Schüle Hohenlohe“ oder später für das Elektrizitätswerk Braunsbach eG. Zu größeren Modifizierungen und Umbauten sollte es erst nach der Jahrtausendwende kommen, nachdem der erfahrene Wasserkraftbetreiber Fritz Eberlein das Kraftwerk erworben hatte. „Der erste Schritt betraf den Umbau von den bestehenden Kammrädern auf Stirnradgetriebe und Asynchrongeneratoren 2001, in diesem Zuge wurde die Rechenreinigung automatisiert und eine neue Steuerung integriert“, erklärt der Bauherr. SUCHE NACH IDEALER MASCHINE Um das Potenzial am Standort bestmöglich zu nutzen, stellte er zuerst eine umfassende Wirtschaftlichkeitsprüfung an. „Meine ursprüngli-
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Seit 1907 wird im Kraftwerk Elpershofen Strom erzeugt. Nun wurde die Anlage umgebaut und modernisiert. Mit dem neuen Maschinensatz können im Regeljahr rund 750.000 Kilowattstunden sauberer Strom produziert werden.
Foto: AUF Eberlein
Dass Wasserkraft seine große Passion ist, bewies Fritz Eberlein, umtriebiger Wasserkraftbetreiber aus Bayern, mit seinem jüngsten Projekt an der Jagst: Mit viel Know-how und großem Engagement gelang es dem Diplom-Ingenieur, einen Altbestand mit langer Historie auf den Letztstand heutiger Wasserkrafttechnik zu bringen. Nicht nur, dass die Leistung des KW Elpershofen seit dem Erwerb im Jahr 2000 mittlerweile verdreifacht wurde. Zudem wurde die Anlage in ein echtes „Schmuckkästchen“ verwandelt, in dem neue und alte Technik harmonisch nebeneinander integriert sind. Aktuell laufen die Abstimmungen mit den Behörden, um die Anlage in absehbarer Zeit zum geplanten Vollausbau zu führen. Dann könnte das Kraftwerk in einem guten Jahr fast 1 Gigawattstunde Strom erzeugen.
che Idee für eine erweiterte Nutzung der Anlage sah den Einbau einer neuen, vier Jahre alten, jedoch nie eingebauten Turbine mit den idealen Daten für Gefälle und Schluckvermögen vor. Doch davon sind wir aus mehreren Gründen wieder abgekommen: Zum einen war der Einsatz eines Riemenantriebs unmöglich, da die entstehende Geräuschentwicklung die direkt angrenzende Wohnbebauung nebenan vermutlich gestört hätte. Außerdem stieß ich mich an der fehlenden Garantie, den Kosten für die Lagererneuerung und weiteren Punkten, in welchen wir mit dieser Maschine nicht die Ideallösung erreicht hätten. Eine Kostenkalkulation unter Einbeziehung der gesamten Kosten und der Kapitalisierung von Garantie und geänderter Technik ergab, dass eine neue Maschine im Vergleich preislich nicht viel schlechter abschneidet.“ Für die ideale Maschine musste er in der Folge nicht lange suchen. Er wurde bei der Firma WATEC Hydro fündig, die bekannt ist für leistungsstarke, solide Kaplan-Maschinen. Eberlein entschied sich für die bewährte Kombination mit einem Permanentmagnetgenerator – ein Maschinengespann, ausgelegt auf ein maximales Schluckvermögen von 7,50 m3/s. Um die Maschine im Rahmen der bisherigen Konzession von 4,80 m3/s zu betreiben, wurde die Maschine entsprechend konzipiert und mechanisch und steuerungstechnisch gedrosselt.
„In diesem ersten Ausbauschritt ist die technische Deckelung vorgesehen, um gemäß bestehendem Altrecht mit dem Umbau im Rahmen einer wasserrechtlichen Anzeige fortfahren zu können. Ebenso ist der bestehende Vertikalrechen für Mengen größer 4,80 m3/s nicht geeignet.“ Nach Vorliegen der behördlichen Genehmigungen und der offiziellen Förderzusage durch das Landratsamt Baden-Württemberg konnte Fritz Eberlein mit seinem Team zur praktischen Umsetzung schreiten. SOLIDES WIRTSCHAFTLICHES FUNDAMENT Die Umbauarbeiten, die im Wesentlichen von einem hiesigen Bauunternehmen sowie dem eigenen Team der AUF Eberlein und Co. GmbH, im Zeitraum 2017 bis 2018 abgewickelt wurden, verliefen durchwegs weitgehend problemlos. Somit konnte auch der avisierte Kostenrahmen am Ende nahezu eingehalten werden. Mehrarbeiten, welche nicht direkt mit dem Turbinenaustausch zu tun hatten, wie die Vertiefung des Unterwasserkanals wurden mit ausgeführt, da es in diesem baulichen Abwicklungsschritt sinnvoll ist und eine spätere erneute Herangehensweise Mehrkosten verursacht hätte. „In Summe beliefen sich die Gesamtkosten auf rund 700.000 Euro. Darin sind sowohl die Kosten für Turbine, Nebenaggregate und Elektrotechnik als auch die ge-
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