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JUNI 2020
Verlagspostamt: 4820 Bad Ischl · P.b.b. „03Z035382 M“ – 18. Jahrgang
Fachmagazin für Wasserkraft
Foto: Stefan Strutz_pixelio.de
HYDRO
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Corona-Krise wirft EVU nicht aus der Bahn
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Sarganserländer Kraftwerk nimmt den Betrieb auf Zunehmende Stauraumverlandung gefährdet Wasserkraft Das größte Schlauchwehr Europas wurde im Piemont realisiert
Mess- und Leittechnik für die Wasser- und Energiewirtschaft
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Zur Sache
DIE TRENDUMKEHR MUSS AKTIV EINGEFORDERT WERDEN
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as gemeinsame Auftreten der Bundespräsidenten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz soll als klares Bekenntnis für den Klima- und Naturschutz verstanden werden. Und wenn Simonetta Sommaruga, Alexander Van der Bellen und Frank-Walter Steinmeier anlässlich des Weltumwelttages ein rasches Handeln fordern, werden sie gehört und auch verstanden. In ihrem gemeinsamen Aufruf in den Tamedia-Gazetten appellieren sie an die Wirtschaft, von den fossilen Brennstoffen abzurücken und in erneuerbare Energien und umweltfreundliche Technologien zu investieren. Und auch wenn die hehren Ziele für das Trio ähnlich gelagert sind – die Voraussetzungen sind es nicht. In Deutschland hat die Corona-Krise aktuell die Kohle sukzessive vom Markt verdrängt. Seit Anfang des Jahres ist die Stromproduktion aus Kohle um 30 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig stieg der Ökostromanteil laut Statistischem Zentralamt in den ersten drei Monaten auf 50 Prozent an. Eine bemerkenswerte Entwicklung. In der Schweiz wird momentan intensiv über die Revision des CO2-Gesetzes diskutiert. Eines dürfte dabei jedoch feststehen: Die Eidgenossen wollen und werden nach wie vor am Senkungsziel gemäß Klimaabkommen festhalten, das eine 50-prozentige Reduktion des CO2-Ausstoßes im Vergleich zum Jahr 1990 bis 2030 vorsieht. Wie der Weg dahin genau aussieht, soll in den nächsten Wochen entschieden werden. Beim Nachbarn Österreich dagegen besteht akuter Handlungsbedarf. Wie die Anfang Mai von EURO STAT veröffentlichte Grafik belegt, sind 2019 generell die Emissionen im EU-Durchschnitt zurückgegangen. Sie sanken in 23 Ländern – und stiegen in Österreich mit 2,2 t in absoluten Zahlen am stärksten an. In den letzten 25 Jahren, rechnete unlängst die Branchenvertretung IG Windkraft vor, ist der Anteil der Erneuerbaren in Österreich gar um 5 Prozent zurückgegangen. Man tut sich schwer, dies nicht als klimapolitisches Totalversagen zu bezeichnen. Der Abstieg vom Klassenprimus zum Klimaschutz-Hinterbänkler Europas ist beschämend. Es bleibt abzuwarten, welchen Effekt das Erneuerbaren Ausbau Gesetz zeitigen wird, wenn es wie geplant 2021 in Kraft tritt. Ich denke, es liegt nicht nur an Lobbyisten und Medien das Handeln der Politik einzufordern. Eine rasche Trendumkehr würde sich einstellen, wenn die Zivilgesellschaft stärker ihre Stimme erhebt. Es muss klar sein, dass der Umbau hin zu einem erneuerbaren Energie- und Stromsystem ohne Alternative ist und keinen Aufschub mehr duldet. Der alte Grundsatz, wonach die Alpenrepublik keine Erhöhungen auf Abgaben auf fossile Energien fordert, gehört endlich in den Lokus der Geschichte. Schließlich liegen die wissenschaftlichen Fakten klar auf dem Tisch. Hätte die österreichische Bundesregierung in diesem Bereich ähnlich konsequent den Rat der Wissenschaft befolgt wie in der COVID19-Krise, wäre die Situation jetzt eine andere. Apropos: So schwer vermeidbar der Lockdown auch war, so dramatisch zeigen sich nun dessen Folgen für die Wirtschaft. Laut einer Umfrage auf Marketagent.com haben 80 Prozent der befragten Unternehmen bestätigt, stark oder sehr stark von der Krise betroffen zu sein. Überraschender als dieser Wert ist allerdings ein anderer, den die Plattform veröffentlichte: 81,5 Prozent geben sich optimistisch, fast zwei Drittel rechnen sogar damit, dass ihr Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen werde. Diese positive Grundstimmung macht Mut und könnte durchaus Wind in den Segeln einer neuen Aufbruchsmentalität – eines „Jetzt erst recht“ – sein. Das sollte auch für Unternehmen in der Wasserkraftbranche gelten. Schließlich hat gerade die Wasserkraft in der schwierigen Zeit des Corona-Lockdowns ihre Bedeutung nachdrücklich unter Beweis gestellt. Und das gilt nicht nur für die große Wasserkraft. Auch die kleinen Kraftwerke dienen der Aufrechterhaltung der dezentralen Stromversorgung und sind somit Teil der kritischen Infrastruktur, sie tragen zur Versorgungssicherheit und zur Systemstabilisierung bei. Es bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht allzu schnell in Vergessenheit gerät, wenn Lobbyorganisationen teils unter großem Mediengetöse einmal mehr zum Generalangriff auf „unökologische“ Wasserkraftwerke ansetzen. Ihr Mag. Roland Gruber (Chefredakteur) rg@zekmagazin.at PS: Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns auch in diesen schwierigen Zeiten die Treue halten und die an der Entstehung der aktuellen Ausgabe mitgeholfen haben.
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Inhalt
Foto: EVN Rumpler
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SICHERHEIT
21 KW RÖLLBACH
26 KW CASALE MONFERRATO 29 KW RABENGRABENBACH
Aktuell
Energiewirtschaft
Projekte
06 Interessantes & Wissenswertes SHORT CUTS
14 Allianz Schweizer E-Wirtschaft für wirksames Finanzierungsmodell AEE SUISSE
21 Traditionskraftwerk trotz Corona Restriktionen ans Netz gebracht KW RÖLLBACH
15 Energieversorger wirft Corona Krise nicht aus der Bahn VERSORGUNGSSICHERHEIT
26 Hydro-Construct realisiert größtes Schlauchwehr Europas KW CASALE MONFERRATO
Veranstaltung
29 Schaukraftwerk im Wildpark macht Stromproduktion erlebbar KW RABENGRABENBACH
20 Saubere Energie aus Wasser kraft für eine sichere Zukunft RENEXPO INTERHYDRO 2020
Wirtschaft 34 Zunehmende Stauraumverlandung setzt der Wasserkraft zu FORSCHUNG
03 Editorial 04 Inhalt 06 Impressum
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STAU
BACH
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Inhalt
STAURAUMVERLANDUNG
34
INTERVIEW ELIN
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KW LASITZENBACH
Projekte
Technik
40 Kraftwerks-Revitalisierung kann fortgeführt werden KW HÄUSLING
50 Schwyzer Energieversorger erhöht Sicherheit mit neuen DLÜ MESSTECHNIK
42 Tirols „Riesenrad“ wird neues Leben eingehaucht WASSERRAD
54 Südtirol vertraut auf Stahlwasser baulösungen aus dem Passeiertal STAHLWASSERBAU
Wirtschaft
56 Powercloud eröffnet neue Perspektiven im Info-Management DIGITALISIERUNG
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DL-ÜBERWACHUNG
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zek HYDRO 03/2020
Verbund U2 Troyer U3 Rittmeyer U4 Alpenenergie 49 Alpe 49 APR 24 Auma 12 BHM Ingenieure 19 Braun Maschinenfabrik 14 Danner Wasserkraft 33 Elin 11 e² engineering 29 EN-CO 10 Energie AG 17 Gufler Metall 08 Hydro-Construct 28 Hydro Solar Water Engineering 21 Intertechno Engineering 49 Jank Hydropower 58 Maschinenbau Unterlercher 31 MBK Energietechnik 33 Ossberger 12 TRM 25 Vienna Hydro 39 Voith Hydro 13 Wild Metal 23 WKV 09 Zepf Schmierungstechnik 07
44 Wenn das Ergebnis mehr ist als die Summe der einzelnen Teile INTERVIEW ELIN
Projekte 47 Kraftwerk realisiert Ökostrom produktion im Eisenerzer Forst KW LASITZENBACH
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HERAUSGEBER
Mag. Roland Gruber und Günter Seefried VERLAG
Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at
Foto: Künz / J. Galehr
CHEFREDAKTION
Die Segmente mit Aufsatzklappen für das gerade erweiterte Kraftwerk Kirchbichl liefert das Vorarl berger Stahlbauunternehmen Künz GmbH.
Mag. Roland Gruber, rg@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-115 05 70 REDAKTION
Mag. Andreas Pointinger, ap@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-22 82 323 Mario Kogler, BA, mk@zekmagazin.at Mobil+43 (0)664- 240 67 74
Foto: Künz / J. Galehr
MARKETING
Im Lieferumfang von Künz befindet sich auch eine Rechenreinigungsanlage mit Greiferharke.
Günter Seefried, gs@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-3000 393 GESTALTUNG
Gruber-Seefried-Zek Verlags OG Lindaustraße 10, 4820 Bad Ischl Tel. & Fax +43 (0)6247-84 726 office@zekmagazin.at www.zek.at UMSCHLAG-GESTALTUNG
MEDIA DESIGN: RIZNER.AT Stabauergasse 5, A-5020 Salzburg Tel.: +43 (0)662/8746 74 E-Mail: m.maier@rizner.at DRUCK
Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang Telefon +43 (0)662-6617 37 VERLAGSPOSTAMT
A-4820 Bad Ischl GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN
Foto: EWA
KRAFTWERK KLEINTAL UNTERSTÜTZT AMPHIBIENSCHUTZ AM URNERSEE Das Kraftwerk Kleintal von EWA – energieUri in Isenthal ist mit dem Label «naturemade star» zertifiziert, der höchsten Umweltzertifizierung in der eidgenössischen Stromproduktion. Das Label fördert auch ökologische Verbesserungen: So konnte jetzt dank dem Kraftwerk Kleintal der Amphibienschutz entlang der angrenzenden Bauerstrasse deutlich erhöht werden. Am Westufer des Urnersees erstreckt sich das „Amphibienlaichgebiet von kantonaler Bedeutung Bauerstrasse“ auf 5,5 km Länge zwischen Seedorf bis Bauen. Die hier heimischen Erdkröten müssen für ihre Wanderung im April zum See und wieder zurück die Strasse überqueren. Das ist eine gefährliche Reise, die für viele Tiere leider oft tödlich endet. Seit 1995 wurden deshalb Maßnahmen realisiert, um die Todesrate der Amphibien zu mindern. Dank dem „naturemade star“-Fonds von EWA – energie Uri sowie der Unterstützung durch die Korporation Uri, den Kanton Uri und den Bund konnte nun ein Projekt realisiert werden, das mit verschiedenen Maßnahmen die Möglichkeiten für die Amphibien verbessert, die Straße gefahrlos zu queren. Dazu gehören Amphibienunterführungen sowie permanente Leitwerke und -strukturen entlang der Straße.
Impressum
Neue Leiteinrichtungen schützen die Erdkröten auf ihren Wanderungen zu den Laichplätzen. In Summe wurden rund 220.000 Franken in die Verbesserung des Amphibienschutzes am Urnersee investiert.
zek HYDRO ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für kleine bis mittlere Wasserkraft im alpinen Bereich. ABOPREIS
Österreich: Euro 73,00, Ausland: Euro 84,00 inklusive Mehrwertsteuer zek HYDRO erscheint 6x im Jahr. Auflage: 10.800 Stück
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Foto: EWA
KÜNZ LIEFERT STAHLWASSERBAU FÜR DAS KRAFTWERK KIRCHBICHL Die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) erweitert das Kraftwerk Kirchbichl im Tiroler Unterland. Der Vorarlberger Stahlwasserbauprofi Künz liefert dafür die Segmente mit Aufsatzklappen und eine Rechenreinigungsanlage. Gebaut in den 1940er Jahren, wird das traditionsreiche Inn-Kraftwerk aufgrund geänderter rechtlicher Gegebenheiten zur Fischpassierbarkeit und zur Vernetzung der Lebensräume erweitert. Die Künz GmbH erhielt den Zuschlag für ein Segment mit Aufsatzklappe und eine RRM-R100. Das Zugsegment mit Aufsatzklappe, mit einer Lichten Höhe von 10,2 m (Klappenhöhe 4,9 m) und einer Lichten Weite von 11 m (Klappenweite 9,6 m) wurde bis Juni 2020 montiert und befindet sich derzeit im Probebetrieb. Die RRM-R100 reinigt 4 Einläufe mit einer Greifer-Harke von 3,5 m Breite. Zusätzlich ist neben einem Ladekran auch ein Damm balkenhubwerk montiert, der mitfahrende Geschwemmsel-Container ist absetzbar. Die Stahlwasserbau-Montagearbeiten starteten Ende November 2019 mit dem Einbau der Segmentdrehlager. Die laufenden Montageund Innenausbauarbeiten im Krafthaus 2 werden bis zur Inbetriebnahme der Anlage im Oktober 2020 fortgeführt.
Aktuell
Das KW Kleintal ist „naturemade star“ zertifiziert. Ein Kriterium für diese Zertifizierung ist die Förde rung ökologischer Verbesserungen – wie eben die Verbesserung des Amphibienschutzes.
Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet
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Aktuell
Der langjährige Präsident von Kleinwasserkraft Österreich Christoph Wagner tritt die Nachfolge von Peter Puspöck als EEÖ-Präsident an.
KW KELCHSAU-ZWIESEL IN WÖRGL WIRD REVITALISIERT Seit 1967 betreiben die Stadtwerke Wörgl das Kleinwasserkraftwerk Kelchsau-Zwiesel. Die Anlage soll nun revitalisiert und ausgebaut werden. Rund 15 Mio. Euro nehmen die Stw. Wörgl dafür in die Hand. Im neuen Projekt wird die Ausbauwassermenge auf 2,8 m3/s gegenüber dem Altbestand verdoppelt. Für die Energieerzeugung werden zwei neue 4-düsige Peltonturbinen sowie eine Kaplan-Rohrturbine zum Einsatz kommen, die im Regeljahr 25,6 GWh sauberen Strom ins Netz der Stadtwerke liefern sollen. Die geplanten Maßnahmen, die im Herbst 2020 starten, bringen nicht nur eine Erhöhung der Eigenerzeugung, darüber hinaus bedeutet das Bauvorhaben einen wichtigen Impuls für die regionale Bauwirtschaft. Durch die Restwasserdotierung und die Herstellung einer Fischtreppe werden auch ökologische Verbesserungen realisiert. Geplante Inbetriebnahme: Frühling 2021.
Die Stadtwerke Wörgl investieren rund 15 Millionen Euro in die Revitalisierung des Kraftwerks Kelchsau-Zwiesel. Im Bild das bestehende Kraftwerk Kelchsau-Ehreit.
Foto: LEW
Foto: zek Foto: zek Foto: LEW Wasserkraft GmbH
LEW NIMMT BAYERNWEIT EINMALIGES HYBRIDYSTEM IN BETRIEB Mit der Inbetriebnahme eines innovativen Hybridsystems aus Wasserkraftanlage und einer Lithium-Ionen-Batterie leisten die Lechwerke einen Beitrag zur Stabilität im Stromnetz: Die LEW Wasserkraft GmbH, eine Tochtergesellschaft der Lechwerke, hat dafür auf dem Gelände des Laufwasserkraftwerks in Rain am Lech einen Hochleistungs-Batteriespeicher installiert und mit der Turbinensteuerung des Kraftwerks gekoppelt. Bei Bedarf kann die Kraftwerk-Batteriespeicher-Einheit von LEW nun innerhalb von nur 30 s zusätzlichen Strom ins Netz einspeisen. Ebenso schnell reagiert das Hybridsystem bei Stromüberschuss – beispielsweise, wenn energieintensive Industrieprozesse unvermittelt abgeschaltet werden müssen oder bei unerwartet starker Sonneneinstrahlung auf die PV-Anlagen in der Region. In diesem Fall kann das System Strom aus dem Netz aufnehmen und in der Batterie speichern.
Foto: zek
EEÖ – CHRISTOPH WAGNER FOLGT AUF PETER PUSPÖCK Peter Püspök legt nach fünf Jahren seine ehrenamtliche Funktion als Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) zurück. Als Grund für sein Ausscheiden gab er Auffassungsunterschiede mit einigen Mitgliedsverbänden zur operativen Arbeitsweise des Verbandes an. Der Vorstand des EEÖ hat die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis genommen und umgehend die notwendigen Maßnahmen für die Fortführung der erfolgreichen Arbeit für die erneuerbare Energiezukunft getroffen. Der Vorstand des EEÖ hat umgehend beraten und die erforderlichen Entscheidungen getroffen, sodass die Arbeitsfähigkeit wieder gegeben ist. Christoph Wagner, Präsident von Kleinwasserkraft Österreich, wurde zum Präsidenten von Erneuerbare Energie Österreich ernannt. Mit der Geschäftsführung wurde DI Martina Prechtl-Grundnig betraut.
Auf dem Gelände des Laufwasserkraftwerks in Rain am Lech hat die LEW Wasserkraft GmbH einen Hochleistungs-Batteriespeicher installiert.
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Aktuell
Foto: Wikipedia / Walchkraft
Andritz wird bis zum Jahr 2025 das Kraftwerk Sobradinho im Norden Brasiliens umfassend modernisieren.
Foto: Andritz Hydro
Brigette Collet, französische Botschafterin in Brasilien, und Carlos Manuel Rodriguez, Minister für Umwelt und Energie von Costa Rica
Foto: IHA
Foto: zek
Sanierungsarbeiten am Traditionskraftwerk Walchensee am Kochelsee in Oberbayern.
UMFANGREICHE ERTÜCHTIGUNG FÜR DAS KW WALCHENSEE Wie die Süddeutsche Zeitung unlängst berichtete, investiert der Energiekonzern Uniper mehr als 8 Millionen Euro in ein umfangreiches Sanierungsprojekt am bayerischen Traditionskraftwerk Walchensee. Nachdem 2019 bereits die Schaltanlagen, der elektrische Schutz der Maschinensätze, sowie die Standseilbahn erneuert worden waren, stehen in den kommenden Wochen und Monaten noch umfangreiche Rissprüfungen an den Bahnstrommaschinen auf dem Programm. Die Maßnahmen dienen, zitiert die SZ den Pressesprecher der Abteilung Wasserkraft bei Uniper, der langfristigen Einsatzfähigkeit der Anlagen und verbessern die Betriebseffizienz. Das seit 1924 in Betrieb befindliche Kraftwerk dient unter anderem dem Ausgleich von volatilen erneuerbaren Energiequellen aus Sonnen- oder Windkraftanlagen.
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COSTA RICA WIRD GASTGEBER DES WH-CONGRESS 2021 Im Rahmen der Weltklimakonferenz in Madrid im Dezember letzten Jahres wurde bereits bekannt, dass der nächste World Hydropower Congress (WHC) in Costa Rica stattfinden wird. Dies wurde auch von der Regierung des zentralamerikanischen Landes bestätigt, die ihre Patronanz zusicherte. Von 26-28. Mai 2021 öffnet die weltweit führende, von der IHA organiserte Wasserkraftveranstaltung in der Hauptstadt San José ihre Pforten. Unter dem Motto „Die Erneuerbaren kooperieren in einer vernetzten Welt“ werden hier Experten, Entscheidungsträger und Industrievertreter zusammentreffen, um die aktuellen Fragen der globalen Wasserkraftentwicklung zu erörtern. Die Veranstaltung findet im 2-Jahres-Rhythmus statt. ANDRITZ MODERNISIERT DAS WASSERKRAFTWERK SOBRADINHO Der Technologiekonzern ANDRITZ hat mit Companhia Hidrelétrica do São Francisco (CHESF) einen Vertrag über die Modernisierung und Digitalisierung des Wasserkraftwerks Sobradinho am Fluss São Francisco in Bahia im Nordosten Brasiliens unterzeichnet. Der Auftragswert beträgt mehr als 40 Mio. Euro. Das Projekt wird voraussichtlich im Jahr 2025 abgeschlossen sein. Nachdem das KW Sobradinho (Gesamtleistung: 1.050 MW) bereits mehr als 40 Jahre in Betrieb ist, möchte CHESF mit der Modernisierung ein technologisches Upgrade der Anlage erreichen. Durch die Installation modernster digitaler Automatisierungs- und Steuerungsausrüstung von ANDRITZ wird die Lebensdauer der Anlage verlängert und gleichzeitig der zuverlässige Betrieb in der Zukunft gewährleistet. ANDRITZ ist einer der wenigen globalen Anbieter, der über Referenzprojekte und das Know-how verfügt, um Modernisierungsprojekte dieser Größenordnung zu realisieren.
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Fotos: ANDRITZ Hydro
Aktuell
Frank Mette (li.) übernimmt von Peter Magauer, der sich nach 20-jähriger Tätigkeit in leitenden Funktionen in den Ruhestand verabschiedet, die Position als Geschäftsführer bei ANDRITZ Hydro in Ravensburg.
GESCHÄFTSFÜHRERWECHSEL BEI ANDRITZ HYDRO RAVENSBURG ANDRITZ Hydro in Ravensburg ist seit vielen Jahren erfolgreicher Hersteller von innovativer und komplexer Wasserturbinen-Technologie. Geführt wurde das Unternehmen in Ravensburg bislang von Peter Magauer, der jetzt in den verdienten Ruhestand wechselt und Gerhard Kriegler, der nun neben seiner Geschäftsführerfunktion in Ravensburg auch in die Geschäftsleitung der ANDRITZ-Hydro-Gruppe berufen wurde. 20 Jahre lang war Peter Magauer bei ANDRITZ Hydro GmbH, Ravensburg in leitender Funktion und seit 2016 als Geschäftsführer aktiv. Während dieser Zeit gelang es ihm, gemeinsam mit seinen Mitarbeitern, den Standort Ravensburg stabil weiter zu entwickeln und dessen Bedeutung in der ANDRITZ-Hydro-Gruppe auszubauen. Frank Mette übernimmt die Nachfolge von Peter Magauer in der Geschäftsleitung. Seit 2005 arbeitet Mette im Unternehmen in verschiedenen Bereichen und war zuletzt als Geschäftsführer für ANDRITZ Hydro China tätig. Dort erlebte er den Start der weltweiten Corona/ Covid-19-Krise hautnah: „Diese Krise überdeckt wohl jede andere Herausforderung und wird uns noch einige Monate beschäftigen. Das Wichtigste – neben der Gesundheit – wird nun sein, sich optimal auf den Neustart vorzubereiten“, so Mette.
Foto: VERBUND
Fahrradbrücke über das ökologische Umgehungsgerinne beim Donaukraftwerk Abwinden-Asten in Oberösterreich.
WASSER MARSCH FÜR FISCHWANDERHILFE BEIM DONAUKRAFTWERK ABWINDEN-ASTEN Unter Einhaltung aller Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen konnte am Montag, den 11. Mai die Fischwanderhilfe beim VERBUND Donaukraftwerk Abwinden-Asten trotz krisenbedingter Einschränkungen in Betrieb genommen werden. Fertiggestellt wurde die Fischwanderhilfe bereits im Winter 2020, die Flutung aber durch die Beschränkungen in den Mai verlegt. „Mit Abstand war dies die schnellst gebaute Fischwanderhilfe bei VERBUND“, zeigte sich Projektleiter David Oberlerchner erfreut. Der rund 5 Kilometer lange naturnah gestaltet Fluss wurde in nur knapp einem Jahr errichtet und wahrlich in Rekordzeit erbaut. „Wir waren mit allen wichtigen Bauschritten immer im Zeitplan“, so Oberlerchner. Aufgrund der krisenbedingten Beschränkungen begaben sich nur wenige Baubeteiligte zur Flutung der Fischwanderhilfe. Unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes und mit Mundschutz überwachten sie das Einlaufbauwerk beim Öffnen des Einlaufschützes. Ab Inbetriebnahme wird beobachtet, ob und welche Fische den Fischaufstieg nutzen. Auch die Sicherheit der Anlage - beispielsweise der Dämme - wird durch eine tägliche Kontrolle der gesamten Anlage gewährleistet. Noch im Spätherbst 2019 installierte VERBUND zwei PIT Tag Stationen (PIT = Passive Integrated Transponder, also ein Mikrochip ähnlich wie sie zur Markierung von Hunden und Katzen eingesetzt werden) zur Fischzählung. Jeweils eine Antenne beim Einstieg und Ausstieg der Fischwanderhilfe sowie eine Reuse beim Einstieg sind montiert worden. In den nächsten Jahren wird dann von den Fischökologen wissenschaftlich untersucht wie die Fische wandern. Dabei werden auch die Art, die Größe und das Alter der Tiere bestimmt. Mit diesen Daten kann die Funktionsfähigkeit der Anlage dokumentiert und schlussendlich auch behördlich bestätigt werden.
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Aktuell
Mit dem Ersatzneubau des Graubündner Kraftwerks Hüscherabach kann die Erzeugung gegenüber dem Altbestand beinahe um das 6-Fache gesteigert werden.
BAUBEGINN FÜR GRAUBÜNDNER KLEINWASSERKRAFTWERK HÜSCHERABACH In der Graubündner Region Splügen haben im Mai die Bauarbeiten für das Kleinwasserkraftwerk Hüscherabach begonnen. Das neue, hochmoderne Kraftwerk ersetzt die alte, zur Gemeinde Rheinwald gehörende Anlage aus den 1930er Jahren. Realisiert wird das Projekt von Alpiq und der Gemeinde Rheinwald. Die Energieproduktion wird künftig von 1,1 auf rund 6,1 Mio. kWh jährlich erhöht, dies entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 1.500 Haushalten. Zur Stromgewinnung wird der namensgebende Hüscherabach genutzt, der bei Splügen in den Hinterrhein mündet. Die Hochdruckanlage besteht aus einer Wasserfassung, einer 2.240 Meter langen Druckleitung und der Zentrale, in welcher eine Pelton-Turbine mit 1,9 MW Leistung untergebracht wird. Die Arbeiten werden sich auf ca. 18 Monate erstrecken, beziehen lokale Unternehmen beim Bau mit ein und erzeugen somit auch einen wirtschaftlichen Mehrwert für die Region.
Foto: Energie AG
Foto: Alpiq
Der Revisionseinsatz an der Wehranlage des größten Laufwasserkraftwerks der Energie AG Oberösterreich wird voraussichtlich Ende Juni abgeschlossen.
WEHRANLAGEN-REVISION BEIM KW TRAUN-PUCKING IN OBERÖSTERREICH Bedingt durch die Corona-Pandemie starteten unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen Ende April wichtige Instandhaltungsarbeiten an der Wehranlage des Kraftwerks Traun-Pucking. Die seit 1983 in Betrieb stehende Anlage liefert als größtes Laufwasserkraftwerk der Energie AG Oberösterreich jährlich rund 215 Mio. kWh elektrische Energie für ca. 60.000 Haushalte. Seit der Inbetriebnahme haben die beiden KaplanTurbinen rund 6,6 Mrd. kWh Strom erzeugt. Die Anlage weist eine Wehranlagenhöhe von ca. 36,8 m auf und verfügt über ein Rückhaltevermögen von etwa 8 Mio. m³. Laufende Kontrollen und Wartungen gewährleisten seit der Inbetriebsetzung die Anlagensicherheit. Alle 20 Jahre erfolgen Revisionsarbeiten zur Instandhaltung der Stahlbaukomponenten und der Hydraulikanlagen. Aktuell werden unter Einhaltung aller Corona-Schutzmaßnahmen sämtliche Hydraulikzylinder ausgebaut und einer Generalüberholung unterzogen.
Wer Anlagen langfristig betreiben will, sollte über Schnittstellen hinaus denken.
Lifecycle-Partnerschaft heißt für uns, Produkte über den gesamten Produktlebenszyklus zu betreuen und dabei einen hohen Mehrwert für unsere Kunden zu generieren: von der Beratung, über die Entwicklung und die Fertigung bis zum Service vor Ort. Wir sind der Lifecycle-Partner für rotierende elektrische Maschinen und Lösungen, der für die besten Unternehmen weltweit arbeitet.
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Foto: Energie AG
Foto: AUMA
Aktuell
Der AUMA Service unterstützt Kunden ab sofort schnell und unkompliziert per Video.
ARMATUREN SICHER BETÄTIGEN Elektrische Stellantriebe für die Wasserkraft Zuverlässig, kraftvoll, robust. AUMA Stellantriebe bewähren sich seit Jahr zehnten bei der automatisierten Betätigung von Armaturen in und rund um Wasserkraft werken.
AUMA SERVICE BIETET LIVE VIDEO SUPPORT Der AUMA Service unterstützt Kunden ab sofort schnell und unkompliziert per Video. Damit reagiert AUMA auf die Corona-Krise und bietet ab sofort Support per Video als neue Dienstleistung an. „AUMA Stellantriebe sind häufig auch in kritischen Infrastrukturen installiert. Daher ist es insbesondere in Krisenzeiten wichtig, dass wir als AUMA Service unseren Kunden weiterhin schnell und direkt helfen und damit den Anlagenbetrieb sichern können“, erklärt Thomas Knecht, Director Global Service bei AUMA. „Auch in der Vergangenheit haben wir schon vereinzelt Kunden per Video unterstützt und sehr gute Erfahrungen gemacht. Viele Fragen und Probleme lassen sich auch remote per Video klären, ohne dass ein Service Techniker auf die Anlage kommen muss. Daher bieten wir den Live Video Support jetzt weltweit als Dienstleistung an, um so die Gesundheit unserer Kunden und unserer Mitarbeiter zu schützen und der Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken.“ Wenn ein Kunde Fragen zu AUMA Stellantrieben in seiner Anlage hat, kann sich ein erfahrener AUMA Service Experte einfach per Videokonferenzdienst mit dem Smartphone oder Tablet des Kunden verbinden und sich somit aus der Ferne schnell ein Bild von der Situation vor Ort machen. Er kann gemeinsam mit dem Kunden Fehlerursachen suchen, praktische Hinweise zur Fehlerbehebung geben und bei Bedarf notwendige Maßnahmen wie zum Beispiel Ersatzteillieferungen veranlassen. Diese Dienstleistung steht weltweit über das gesamte AUMA Service Netzwerk zur Verfügung. Um die Dienstleistung zu nutzen, können sich Kunden wie gewohnt an ihre örtliche Serviceniederlassung oder zentral an service@auma.com wenden. Auch über die AUMA Cloud können Kunden den Video-Support anfordern. Dies hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie wichtige Geräteinformationen gleich mitschicken können. So kann der AUMA Service noch schneller und effizienter helfen.
Dazu zählt die feine Einstellung der Düsen bei Peltonturbinen, die sichere Betätigung von Rohrbruchsicherungen oder auch ton nenschwere Wehrschütze zu bewegen. Erfahren Sie mehr über unsere Automatisierungslösungen www.auma.com
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Zur Vergrößerung des Notüberlaufs am Stauwehr des Kraftwerks Wernisberg hat die Fa. Gasser Felstechnik im Winter Abdichtungsinjektionen durchgeführt.
EBS VERGRÖSSERT NOTÜBERLAUF AM STAUWEHR SCHLATTLI Rund ein Drittel der Stromproduktion der ebs Energie AG (EBS) aus Schwyz stammt aus dem Kraftwerk Wernisberg, das erstmalig bereits 1897 in Betrieb ging. 1966 baute die EBS an gleicher Stelle ein neues, leistungsfähigeres Kraftwerk. Heute produziert man in Wernisberg rund 77 Mio. kWh Strom pro Jahr. Die Muota durchfließt nach dem Kraftwerk Hinterthal das lang gezogene Muotatal über eine Strecke von 9 km. Im Selgis hinter dem Schlattli wird sie durch eine 25 m hohe und 40 m breite Mauer aufgestaut und bildet dort den Selgissee. Damit unter laufendem Betrieb des Kraftwerks der Notüberlauf des Stauwehrs vergrößert und somit den heutigen Anforderungen gerecht werden kann, musste eine provisorische Abschottung erstellt werden. Dank dieser konnte trotz den Arbeiten am Notüberlauf das Stauziel erreicht werden, ohne dabei die Stromproduktion zu drosseln. Die Abdichtungsinjektionen mit Bentonit und Feinstzement wurden mittels einer vollautomatischen Misch- und Pumpstation ausgeführt.
Foto: Energie AG Foto: DIVE
Foto: Gasser Felstechnik Foto: Stuart Lane
Aktuell
Mir der Turbine für das Kraftwerk Touille wurde bereits die 13. DIVE-Turbine nach Frankreich geliefert. Weitere Turbinen für die Region befinden sich in der Fertigung.
NEUES KRAFTWERK MIT HORIZONTALRECHEN IN BETRIEB Kurz vor dem internationalen Lockdown ist in Frankreich wieder ein neues DIVE-Kraftwerk in Betrieb gegangen. Das Kraftwerk Touille am Fluss Salat verfügt über eine Leistung von 600 kW bei 7m Fallhöhe. Der Laufraddurchmesser der DIVE-Turbine ist 1,45 m. Um ökologische Anforderungen gerecht zu werden, wurde auch ein neuer Horizontalrechen ebenfalls aus dem Hause DIVE Turbinen GmbH & Co. installiert. Die DIVE Turbinen GmbH & Co. KG ist ein Turbinenhersteller mit Sitz in Amorbach in Unterfranken. Die in Betrieb genommene Turbine in Touille ist bereits die 41. DIVE-Turbine am Netz. Seit 2006 kommen DIVE-Turbinen weltweit zum Einsatz. Die Besonderheit der DIVE-Turbine ist ihre fischfreundliche Bauweise. Sie gewährleistet die Durchgängigkeit an den Fließgewässern. Dies ist wichtig, um den ökologischen Zustand der Gewässer aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Beim Einsatz einer DIVE-Turbine besteht keine Gefahr für durchschwimmende Fische und andere Lebewesen.
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Kompetenz für Kleinwasserkraft Kleinwasserkraftwerke sind ein wichtiger Bau stein im Energiemix. Sie haben das Potential, eine stabile lokale Stromversorgung zu sichern. Auch der Ausbau regenerativer Energien lässt sich mit Kleinwasserkraft vorantreiben. Indem wir elektrische, hydraulische und Steuerungs komponenten ideal aufeinander abstimmen,
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Wirtschaft
Eine Allianz der Schweizer Energiewirtschaft, bestehend aus den großen Energieversorgungsunternehmen, den Stadtwerken und verschiedenen Branchenverbänden verlangt vom Bundesrat ein wirksames und marktnahes Finanzierungsmodell für erneuerbare Energien, das die herrschende Blockade bei den Inlandinvestitionen beendet und die Versorgungssicherheit gewährleistet. Gefordert werden u.a. ein verbindlicher Ausbaupfad für erneuerbare Energien und die Einführung von wettbewerblichen Ausschreibungen mit gleitender Marktprämie unter Berücksichtigung europäischer Regulierungsrichtlinien.
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Foto: zek
ALLIANZ SCHWEIZER ENERGIEWIRTSCHAFT FÜR EIN WIRKSAMES FINANZIERUNGSMODELL
Die Blockade bei EnergieInvestitionen im Inland soll beendet werden. Dafür setzt sich in der Schweiz eine neue Allianz ein.
ie Versorgungssicherheit der Schweiz muss auch in Zukunft gewährleistet werden. Zudem will die Schweiz die Energiestrategie 2050 umsetzen und bis 2050 klimaneutral werden. Um diese Ziele zu erreichen, müssen geeignete Rahmenbedingungen für den Ausbau der erneuerbaren Erzeugungskapazitäten in der Schweiz geschaffen werden. Aktuell fehlen allerdings die Investitionsanreize für den Erhalt und Ausbau der heimischen erneuerbaren Energie. Der Bau erneuerbarer Kraftwerke muss deshalb dringend beschleunigt werden. Auf Initiative der AEE SUISSE haben Unternehmen und Branchenverbände gemeinsam Eckpunkte eines marktnahen Finanzierungsmodells diskutiert, das von allen Beteiligten getragen wird und auf den bestehenden Regeln aufbaut. Die Allianzpartner sind sich einig, dass der Ausbau und die verstärkte Marktintegration der neuen Technologien wesentlich zur Versorgungssicherheit auf dem gewohnt hohen Niveau beitragen. Die Ausgestaltung des Modells hat insbesondere auch zum Ziel, Anreize zur Stromerzeugung im Winterhalbjahr zu setzen.
AUSSCHREIBUNGEN FÜR GROSSANLAGEN IM FOKUS Der für die Dekarbonisierung und den Ersatz der Kernenergie nötige Ausbaupfad ist im Energiegesetz verbindlich zu verankern. Er soll, ergänzend zum Ausbau von Kleinanlagen, mit Ausschreibungen von gleitenden Marktprämien für Großanlagen erreicht werden. Die günstigsten Angebote, die aus den Ausschreibungen hervorgehen, erhalten Anspruch auf eine Vergütungsgarantie während 20 bis 25 Jahren zum Gebotspreis. Das mehrmals jährlich auktionierte Ausschreibungsvolumen für Großanlagen soll jährlich angepasst werden, bis das Ausbauziel 2050 erreicht ist. Die bisherige Finanzierung von kleinen Anlagen mit Investitionsbeiträgen ist angesichts ihrer erwiesenen Vorteile weiterzuführen. Zusammen mit dem Bestandserhalt und der Modernisierung der traditionell starken Schweizer Wasserkraft (inklusive Kleinwasserkraft) sollen Photovoltaik, Windenergie sowie Biomasse für die Stromerzeugung herangezogen werden. Das Fenster für weitere Technologien (z.B. Geothermie, Speicher) soll offen bleiben.
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Corona-Krise
Foto: EVN AG/Rumpler
Für die österreichischen Energieversorger stand in Zeiten von Corona trotz herausfordernder Begleitumstände die Aufrechterhaltung ihrer kritischen Infrastrukturanlagen im Mittelpunkt.
ÖSTERREICHISCHE ENERGIEVERSORGER WIRFT CORONA-KRISE NICHT AUS DER BAHN Der Ausbruch der Corona-Pandemie brachte bekanntlich weitreichende Auswirkungen und Konsequenzen auf das tägliche Leben mit sich - sei es privater, gesellschaftlicher, kultureller oder wirtschaftlicher Natur. Als Betreiber einer Vielzahl leistungsstarker Wasserkraftwerke, die mit der Erzeugung von rund zwei Dritteln des Jahresstrombedarfs das Rückgrat der österreichischen Energiewirtschaft darstellen, waren heimische Energieversorgungsunternehmen (EVU) während der Ausnahmesituation besonders gefordert. Trotz herausfordernder Restriktionen zur Eindämmung der Covid-19-Ansteckungen musste der Betrieb dieser kritischen Infrastrukturanlagen unter allen Umständen aufrecht bleiben. zek HYDRO hat sich für die aktuelle Ausgabe bei verschiedenen größeren und kleineren EVUs in der Alpenrepublik umgehört, welche außerordentlichen Maßnahmen in Krisenzeiten notwendig waren.
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er Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich Werner Steinecker bekräftigte in seiner Stellungnahme, dass die Sicherstellung eines geregelten Betriebs der unternehmenseigenen kritischen Infrastruktur stets oberste Priorität besitzt: „Das betrifft einerseits die Wasserkraftwerke, aber natürlich auch fast alle anderen Bereiche unseres Konzerns – die thermischen Kraftwerke, das Strom- und Gas-Netz sowie die Datennetze. Die Energie AG hält Oberösterreich auch in der Krise am Laufen. Denn es ist wichtig, dass sich die Menschen auf eine sichere Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserversorgung verlassen können, dass das Internet funktioniert und die Entsorgungsdienstleistungen wie gewohnt erbracht werden. Das haben wir mit viel Engagement von allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr gut hingebracht.“ Steinecker führte weiter aus, dass für den Betrieb der kritischen Infra-
struktur generell strenge Schutzmaßnahmen gelten. In der aktuellen Gesundheitskrise wurden diese noch weiter ausgedehnt: „Aus Sicherheitsgründen wurden für alle Leitstellen örtlich getrennte Ersatzleitstellen eingerichtet. Das betrifft sowohl unsere Leitstelle Wasserkraft, als auch das Steuerungszentrum des Stromnetzes. Da in diesen Bereichen rund um die Uhr gearbeitet wird, wurden auch organisatorisch Zusatzmaßnahmen getroffen: Die Übergaben der Schichtdienste wurde so geändert, dass es zu keinem direkten Mitarbeiterkontakt gekommen ist und trotzdem ein reibungsloser Betrieb gewährleistet werden konnte.“ Um die Mitarbeiter vor einer Corona-Infektion zu schützen war es besonders wichtig, die Aufgaben der Einsatz-, Montage- und Technikerteams während der Phase mit der höchsten Ansteckungsgefahr auf ein Minimum zu reduzieren. So wurden die Energie AG-Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
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ter, aber vor allem auch die Kunden vor unnötigen Sozialkontakten bewahrt. Gleichzeitig konnten so auch Reserven für allfällige Spontaneinsätze und Notfallreparaturen geschaffen werden. „Dieser Schritt war im Nachhinein gesehen goldrichtig und wir haben diese Kapazitäten bei zahlreichen Störungseinsätzen auch gebraucht. Speziell für diese Teams wurden weitergehende Sicherheitsmaßnahmen – von Abstandsregelungen bis hin zum Tragen von Schutzvisieren und zusätzlicher Schutzbekleidung – eingeführt“, so Steinecker. Zugleich erfolgte in organisatorischer Hinsicht für einen Großteil der Mitarbeiter eine Umstellung auf die Arbeit vom Homeoffice aus. Diese „neue Arbeitsnormalität“ wurde für rund 1.700 Beschäftigte über Nacht zum neuen Alltag. Zwar hatte man die Einführung von neuen digitalen Tools schon für das erste Halbjahr 2020 geplant, deren Implementierung musste dann allerdings von Juni 2020
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Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren wurden verschiedenste Maßnahmen gesetzt, etwa die Einteilung getrennter Betriebsmannschaften, die Einrichtung von Ersatzleitwarten oder Homeoffice-Tätigkeit für vor Ort nicht unbedingt notwendige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Bild aus dem zek-Archiv zeigt die zentrale Leitwarte der Stadtwerke Kitzbühel in Tirol.
SALZBURG AG Die Salzburg AG vermeldete keine Probleme beim Betrieb ihrer insgesamt 30 Wasserkraftwerke, die Versorgung der Kundinnen und Kunden war jederzeit gewährleistet. Um den sicheren und einwandfreien Betrieb auch weiterhin garantieren zu können, wurden Instandhaltungsarbeiten auch während der Ausgangsbeschränkungen durchgeführt. Trotz der Krisensituation konnten alle laufenden und geplanten Instandhaltungsmaßnahmen
unter der Einhaltung der Sicherheitsvorschriften umgesetzt werden. Die 30 Anlagen der Salzburg AG sind in fünf Kraftwerksgruppen aufgeteilt, wobei im Normalfall Mannschaften von ca. sechs bis 15 eine Kraftwerksgruppe betreuen. Seit der Corona-Krise wurden die Arbeitsweisen in diesem Bereichen angepasst. Jeder Techniker ist nun alleine für eine bestimmte Anlage verantwortlich und kümmert sich um die Instandhaltung und Überwachung der Maschinen. Sollte größerer Reparaturbedarf anstehen, dann werden diese Arbeiten unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. Maßnahmen hinsichtlich IT-Sicherheit oder Vorkehrungen gegen Sabotageakte werden unabhängig von der Corona-Situation von der Salzburg AG laufend umgesetzt, evaluiert und angepasst. WIEN ENERGIE GMBH UND EVN AG Wien Energie GmbH-Pressesprecherin Lisa Grohs bestätigte, dass das Unternehmen als Betreiber kritischer Infrastruktur auf jegliche Szenarien gut vorbereitet ist. Trainings zur Krisenbewältigung, wozu auch der Fall einer
Reparatur eines angebohrten Mittelspannungs-Erdkabels in Steyr Anfang April unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen durch Techniker der Energie AG Oberösterreich.
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Foto: Energie AG
einem Tag auf den anderen stattfinden. Meetings, Präsentationen und Abstimmungen wurden online durchgeführt. Spezielle technische digitale Schutzmaßnahmen zur Abwehr von Sabotageakten, beispielsweise Cyber-Attacken, waren laut Steinecker nicht notwendig. Sehr wohl wurden aber die bereits seit langem bestehenden Maßnahmen im Bereich der IT nachjustiert. Vor allem im Bereich der IT-Sicherheit sollten mehrere Maßnahmen noch einmal forciert und die Sensibilität der Mitarbeiter hinsichtlich der aktuellen Gefahren geschärft werden.
Foto: zek
Corona-Krise Pandemie zählt, werden zweimal im Jahr geübt. „Mit dem ersten Corona-Fall in Österreich im Februar bildete Wien Energie einen Präventionskreis, um die Lage systematisch zu erfassen, zu beobachten und entsprechende Maßnahmen vorzubereiten. Damit wurde garantiert, dass sämtliche Wasserkraftwerke und Erzeugungsanlagen ohne Einschränkungen betrieben werden konnten“, so Grohs. Geringfügige Verzögerungen gab es nur fallweise bei Bauarbeiten oder laufenden Revisionen. Eine Herausforderung stellten die Reisebeschränkungen und die begrenzte Verfügbarkeit von Lieferanten dar. Im Regelfall laufen die Wien Energie-Wasserkraftwerke ohne Personal vor Ort vollautomatisch, die Betriebsführung erfolgt über eine zentrale, rund um die Uhr besetzte Leitwarte. Dort gelten besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen und verschärfte Hygienemaßnahmen, zudem erfolgt die Schichtübergabe ohne direkten Personenkontakt. Zur Absicherung bei einem großflächigen Infektionsfall wurde eine Ersatzleitwarte an einem zweiten Standort eingerichtet. Im Ernstfall kann dort eine separate Schichtmannschaft die Betriebsführung isoliert aufrechterhalten. Wo möglich, wurden Anlageninspektionen verschoben oder bis auf weiteres ausgesetzt. Dringende Einsätze, die der Erhaltung der Versorgungssicherheit dienten, sowie Störungsbehebungen, wurden unter strengen Sicherheitsvorschriften sowie den üblichen Corona-Regeln – Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz (MNS), etc. – durchgeführt. Stefan Zach, Pressesprecher der niederösterreichischen EVN AG, bekräftigte, dass die Wasserkraftwerke des Unternehmens während der Krise im Normalbetrieb laufen. Im Sinne des Vorsorgeprinzips wurden verschiedene organisatorische Maßnahmen gesetzt, um bei der Erkrankung von Mitarbeitern den Regelbetrieb gewährleisten zu können. In den EVN-Leitwarten etwa wurden Mitarbeiterkontakte auf das Nötigste begrenzt, die Dienstübergaben zwischen den Schichten erfolgten telefonisch, außerdem arbeiteten Bei- und Bürodienste vom Homeoffice aus. KELAG „Die systemerhaltende Betriebsführung sowie alle notwendigen Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen, um den Betrieb der Anlagen der kritischen Infrastruktur (Erzeugung, Netz, Wärme, Müllentsorgung, IT) zuverlässig sicherzustellen, laufen ungestört. Besondere Schutz- und Hygienemaßnahmen gelten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Energie- und Netzleitstelle der Kelag und der KNG-Kärnten Netz GmbH. Die Schichtpläne wurden angepasst und erweiterte Hygi-
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enevorschriften festgelegt“, erklärte Kelag-Pressesprecher Josef Stocker. Das mobile Arbeiten innerhalb des Konzerns wurde stufenweise umgesetzt. „Abhängig vom jeweiligen Tätigkeitsbereich arbeiteten phasenweise bis zu 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice. Bei Betriebs- und Instandhaltungsarbeiten wurde auf strikte Kontakttrennung und die einheitliche Zusammensetzung der Teams geachtet“, so Stocker, der noch ergänzend darauf hinwies, dass die größte Herausforderung in Sachen IT-Security darin bestand, 850 dislozierte Home office-Ar beitsplätze sicher in die Systeme zu integrieren.
Um die sichere Stromversorgung im gesamten Bundesgebiet zu gewährleisten, führten die EVUs Wartungs-und Instandhaltungseinsätze unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durch. Am Bild die Wehranlage Ferleiten des Salzburg AG-Kraftwerks Bärenwerk im Pinzgau, das bereits zwischen 2012 und 2015 grundlegend saniert wurde.
gung gestanden. Der Kraftwerksbetrieb erfolgte abwechslungsweise aus zwei redundanten Kraftwerkswarten. Vorbereite Isolationszonen hätten jederzeit aktiviert werden können.“ Neuhauser führte weiter aus, dass man sich während der Hochphase der Krise generell darauf konzentrierte, einen sicheren Kernbetrieb zu gewährleisten. Zum Schutz der kritischen Infrastruktur und um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, arbeitete der Großteil der Belegschaft vom Homeoffice aus. Für die Mitarbeiter vor Ort galten strenge Schutzbestimmungen, etwa die
verpflichtende Verwendung von Desinfektionsmittel und MNS. Zusätzlich wurden die Zutrittskontrollen verschärft und verschiedene betriebliche Abläufe an die Situation angepasst. INNSBRUCKER KOMMUNALBETRIEBE AG Bei den Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) verwiesen der Geschäftsbereichsleiter für Strom-Erzeugung Herbert Schmid und der Leiter der Abteilung für Informationstechnologien Gerhard Fichtl darauf, dass angesichts der Krisensituation rechtzeitig ver-
Entgeltliche Einschaltung
ILLWERKE VKW AG Der Pressesprecher der illwerke vkw AG aus Vorarlberg Andreas Neuhauser äußert sich folgendermaßen zur Ausnahmesituation: „Der sichere Betrieb der Kraftwerke und die Energieversorgung waren zu jeder Zeit gewährleistet. Die vorbereiteten Krisenpläne und die Maßnahmen des Krisenstabes haben sich bewährt. Mitarbeitende, die im Kraftwerksbereich oder im Netzbereich vor Ort notwendig waren, um den Betrieb aufrechtzuerhalten, wurden in Mitarbeiterpools ohne persönlichen Kontakt organisiert. So sind immer ausreichende Personalreserven zur Verfü-
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Die VERBUND AG führte anspruchsvolle Bau- und Revitalisierungsprojekte während der Krisensituation unter den geforderten Sicherheitsmaßnahmen durch. Im Mai konnte der GeneratorRotor des Großkraftwerks Ybbs-Persenbeug in Millimeterarbeit ins Krafthaus gehievt werden.
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itiative optimiert, vor allem im Bereich Homeoffice. ELEKTRIZITÄTSWERK SCHATTWALD Thomas Moritz, Geschäftsführer des ebenfalls in Tirol ansässigen Elektrizitätswerk Schattwald e.U. erklärte, dass der Betrieb der beiden Wasserkraftwerke des Unternehmens unbeeinträchtigt von Corona geblieben ist: „Dies lag einerseits an unseren frühzeitig getroffenen Maßnahmen, andererseits auch an unserer Unternehmensgröße sowie dem Umfeld. Lediglich Wartungsarbeiten wurden zurückgestellt. In technischer Hinsicht wurde die Möglichkeit genutzt, unsere Kraftwerksanlagen über das Homeoffice zu steuern. Logistisch wurde der Betrieb so umgestellt, dass keine persönlichen Kontakte mit Externen notwendig waren.“ Moritz ergänzte, dass während der landesweit zunehmenden Verschärfung der Corona-Situation zeitlich entFoto: Wien Energie
schiedene Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden. So wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in zwei Teams aufgeteilt, welche ihre Tätigkeiten an getrennten Standorten durchführten. Somit konnte der Betrieb sicher und ausreichend fortgeführt werden. Eine wesentliche Herausforderung für die IKB bestand im Abschluss von Anlagenrevisionen, die teilweise schon im Herbst letzten Jahres gestartet waren. Obwohl die Corona-Krise kurz vor dem Abschluss der Revisionen ausgebrochen ist, war es durchaus herausfordernd, benötigte Komponenten von den Beschichtern bzw. Bearbeitern retour zu bekommen. Auch Montagetermine konnten nicht wie vereinbart wahrgenommen werden, wodurch etwa eine Großrevision mit Eigenpersonal fertig gestellt werden musste. „Auch das ist bestens gelungen“, hieß es von der IKB-Pressestelle – punktgenau vor dem Einsetzen der Schneeschmelze im April konnte der Revisionseinsatz erfolgreich abgeschlossen werden. „Durch schnelles Handeln auf die kurzfristig sich ändernde Situation konnten größere Ausfälle, aber auch die Verbreitungen der Infektionen innerhalb des Betriebes verhindert werden. Sehr gut bewährt hat sich hier auch eine schnelle Steuerung und Abstimmung über das aktivierte Ernstfallmanagement.“ Das Ernstfallmanagement mit seinen auf das ganze Unternehmen bezogenen Maßnahmen hatte wesentlichen Anteil daran, die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten. Dazu zählte etwa, dass vor Ort nicht benötigte Mitarbeiter ins Homeoffice verlegt wurden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Zudem wurden alle nicht unbedingt erforderlichen Fremdkontakte vermieden, verstärkt desinfiziert, vermehrt Videokonferenzen abgehalten, Schutzmasken ausgegeben und die Belegschaft in Sachen Hygieneregeln aufgeklärt und sensibilisiert. In Sachen IT-Security wurden die bestehenden Sicherheitsniveaus geprüft und im Zuge der Sicherheitsin-
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Wien Energie führt zweimal jährlich Krisentrainings durch, wobei auch Pandemie-Szenarien geübt werden. Am Bild eine Luftaufnahme des Wien Energie-Kraftwerks Hausmening an der Ybbs.
sprechende Maßnahmen gesetzt wurden, um die Mitarbeiter vor Ansteckungen zu schützen. So wurde noch vor Mitte März ein 13 Punkte umfassender Maßnahmenplan zur Eindämmung des Virus erstellt, welcher dem Krisenverlauf entsprechend angepasst wurde. Zu den zentralen Maßnahmen gehörten unter anderem die organisatorisch-geografische Trennung (Homeoffice für administrativ tätige Mitarbeiter), die Verwendung von Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln, die Einführung von Videokonferenzen sowie Kurzarbeit und Urlaubsabbau. Generell fokussierten sich die Mitarbeiter des Kraftwerks- und Netzbereichs auf die Aufrechterhaltung der Netzsicherheit und stellten die Arbeit auf Baustellen ein. Zwischen 1. und 31. Mai wurde die Kurzarbeit verringert und der Gesamtbetrieb unter der Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen schrittweise wieder hochgefahren. STADTWERKE JUDENBURG Die Stadtwerke Judenburg bestätigten, dass es dank Flexibilität und vorbildlichem Mitarbeitereinsatz gelungen ist, die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur – Stromerzeugung und Netzbetrieb – zu gewährleisten. Um die Mitarbeiter zu schützen und gleichzeitig den laufenden Betrieb abzusichern, erfolgte eine Umstellung auf autarke „Mikroteams“, die voneinander völlig unabhängig im Einsatz waren. „Größere Störungen im Kraftwerksbetrieb gab es während der akuten Wochen keine. Die Mikroteams haben schwerpunktmäßig auf die Instandhaltung der Anlagen fokussiert und so einen ungestörten Betrieb gewährleistet.“ Die Einsätze der aktiven Teams vor Ort liefen unter strengen Sicherheits-, Hygiene- und Abstandsregeln, ein Team hatte sich jeweils auf Abruf bereitzuhalten. „Nach der ersten Phase konnten wir Ende April die Aktivitäten im Bereich EVU sukzessive wieder hochfahren. Nun setzen wir die Teams an unterschiedlichen Standorten ein, um weiterhin eine örtliche Trennung innerhalb der EVU Mannschaft zu gewährleisten“, hieß es Ende Mai. Bei der Unternehmens-IT wurden „die bestehenden Systeme genau geprüft und zusätzlich Notfalls-Routinen und Backup-Szenarien getestet bzw. aktiviert. Generell arbeiten wir hier IT-seitig mit sehr hohen Sicherheitsstandards, auch ohne Corona-Virus.“ WÜSTERSTROM Bernhard Wüster, Geschäftsführer des niederösterreichischen EVU „Wüsterstrom“, das mit dem Laufkraftwerk Kemmelbach an der Ybbs im Schnitt jährlich 14 GWh Ökoenergie erzeugt, äußerte sich per Mail folgendermaßen:
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Beim zukunftsweisenden VERBUND-Modernisierungsprojekt des Inn-Kraftwerks Töging in Bayern machten sich die Einschränkungen der Bewegungsfreiheit innerhalb von Deutschland aber auch an der Grenze bemerkbar. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenso wie Material kamen nur mit Zeitverzögerung oder gar nicht auf die Baustelle.
„Aus unserer Sicht als Wasserkraftbetreiber hat es während der Hochphase der Krise keine Änderung der Prozesse bedurft. Das Wasserkraftwerk läuft seit mittlerweile 15 Jahren vollautomatisch. Lediglich im Störungsdienst haben wir Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von Covid-19 bewirkt und vermehrt auf Schutzmaßnahmen gesetzt, um das Ansteckungsrisiko zu vermindern.“ Der sowohl für Störfälle beim Wasserkraftwerk als auch für den Netzbereich zuständige Bereitschaftsdienst begab sich frühzeitig und freiwillig in Selbstisolation, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Zum Eigen- und Fremdschutz wurden die Bereitschafts-Mitarbeiter mit „FFP-3“ Schutzmasken und Desinfektionsmittel ausgestattet. Darüber hinaus teilte man die Bereitschaftseinheit in zwei separate Teams, wodurch ein Zusammentreffen der Mitarbeiter ausgeschlossen wurde. Zum Thema Anlagen- und IT-Security bekräftigt Wüster, dass das Unternehmen seit Jahren ein weitreichendes Sicherheitspaket geschnürt hat. Neben einem umfassenden Softwareund Hardwareschutz schützt man die Anlagen auch gegen Sabotageakte. Darüber hinaus sind die Anlagen mit Videoüberwachung und Alarmsystemen gesichert. VERBUND AG Ein ausführliches Statement zu den Auswirkungen der Corona-Situation erhielt zek HYDRO von der VERBUND AG, Österreichs größtem Stromproduzenten aus Wasserkraft. „Wie bei allen Aktivitäten von VERBUND gilt selbstverständlich, dass die Gesundheit oberste Priorität besitzt: neben der Arbeitssicherheit jetzt auch in Form von Vorsorgemaßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus“, so VERBUND AG-Vorstandsmitglied Achim Kaspar. Zu diesem Zweck werden die Empfehlungen der Behörden laufend auf Auswirkungen auf den
Baustellenbetrieb analysiert und umgesetzt sowie zusätzliche Regelungen zur Gesundheitssicherung aufgestellt. „In Zeiten wie diesen ist es aber auch Gebot der Stunde, dass wir die Sicherheit der Anlagen und der Umgebung im Auge haben. So haben Maßnahmen Vorrang, die auch im Falle von Extrem ereignissen, wie z.B. Hochwasser, eine ausreichende Betriebssicherheit gewährleisten. Daher überprüfen wir laufend unsere in Umsetzung befindlichen Projekte hinsichtlich der Auswirkungen der von der Bundesregierung gesetzten Maßnahmen auf gegebenenfalls erforderliche Unterbrechungen und damit sich ergebende Themenstellungen mit der Personen- und Anlagensicherheit“, so Achim Kaspar weiter. Von der VERBUND-Pressestelle wurde Ende Mai anhand mehrerer größerer Bauprojekte mit einem Auftragsvolumen von mehr als 1 Million Euro auf die mit der Corona-Krise einhergehenden Herausforderungen verwiesen. „Die größten Schwierigkeiten ergaben sich vor allem aus der unklaren rechtlichen Situation nach Beginn der Einschränkungen. Das heißt, es war vor allem in den ersten beiden Wochen nicht klar, unter welchen Bedingungen überhaupt gearbeitet werden kann. Dies ist nun weitgehend geklärt, und die Arbeiten werden unter den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt.“ Die kommenden Entwicklungen abwartend schließt VERBUND es nicht aus, dass die Corona-Situation noch weitere Auswirkungen mit sich bringen wird. „Wir sind dabei allerdings in laufenden Kontakt mit den zuständigen Behörden. So werden von VERBUND alle derzeit laufenden und geplanten Maßnahmen und Projekte auf weitere Schritte durchleuchtet – im Sinne der Gesundheit und der Sicherheit der Anlagen und Um gebung mit Blick auf die gesicherte Strom versorgung“, so VERBUND-Pressesprecher Wolfgang Syrowatka.
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Veranstaltung
RENEXPO INTERHYDRO 2020 – SAUBERE ENERGIE AUS WASSERKRAFT FÜR EINE SICHERE ZUKUNFT
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m im zukünftigen Energiesystem mit einem stark wachsenden Anteil an fluktuierenden, erneuerbaren Energien weiterhin den heutigen Status quo an Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, wird ein Ausgleich zwischen Über- und Unterdeckungen im Stromnetz erforderlich sein. Wasserkraft als speicherbare und flexibel einsetzbare Energie wird hier eine zentrale Rolle spielen. Auf der Messe können wiederholt, vor allem für Planer als auch Betreiber eines (Klein-)Wasserkraftwerks, viele neue Eindrücke und Lösungen präsentiert werden. BRANDTHEMEN DER WASSERKRAFT Wie sich die Branche in wandelnden Zeiten den medien- und energiepolitischen Entwicklungen stellen kann, ist das Leitthema der diesjährigen Veranstaltung. Beispielsweise im Rahmen der feierlichen Eröffnung sowie beim anschließend stattfindenden Energie-Talk diskutieren renommierte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zum Thema.
Expertentalks, Diskussionen & spannende Vorträge im Hydro Forum
Foto: Habring/MZS
Bereits zum 12. Mal informiert der Branchentreffpunkt der (Klein-)Wasserkraft mit Kongress, welchen Beitrag Wasserkraft zu einer sicheren, nachhaltigen, bezahlbaren und klimaneutralen Energieversorgung leistet. Auch 2020 wartet Europas Treffpunkt der Wasserkraft von 26. bis 27. November mit einer einzigartigen Plattform für Wissenstransfer, Erfahrungsaustausch und Networking auf.
Schirmherr der Veranstaltung, Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Heinrich Schellhorn, weiß die Bedeutung der Wasserkraft für das Land Salzburg mit Hinblick auf die Klimaund Energiestrategie SALZBURG 2050 sowie die Bedeutung der RENEXPO INTER HYDRO als wichtigen Treffpunkt für Austausch und Diskussion besonders herauszustreichen. „Nur mit vereinten Kräften sind Klimaschutz und Energiewende im Land Salzburg sowie in ganz Europa zu schaffen“, so Schellhorn. „Es braucht gemeinsame Handlungen sowie einen breiten Austausch von Wissen, Information und Erfahrungen. Hier leistet die RENEXPO INTERHYDRO einen wichtigen Beitrag, um über den Status quo und künftige, notwendige Entwicklungen zu sprechen.“ Die Herausforderungen für die Branche im Rahmen des Fokusthemas liegen auf der Hand, sind es doch politische und kommunale Verpflichtungen, die Energieversorgung zu
Kleinwasserkraft sichert die Energiezukunft von morgen
sichern und einen fortschreitenden Klimawandel einzudämmen. Hier ist es umso wichtiger, alle bestehenden Kapazitäten der Wasserkraft zu nutzen sowie sicher und rasch unter Berücksichtigung der Gewässerökologie auszubauen. STARKE PARTNER Auch im Jahr 2020 beteiligen sich mehr als 25 Fachverbände von 4 Kontinenten zusammen mit voraussichtlich mehr als 100 Ausstellerinnen und Ausstellern am Erfolg der Leitveranstaltung. Die Zukunft der Wasserkraft wird wiederholt beim inzwischen 5. europäischen Verbändetreffen im Rahmen der RENEXPO INTERHYDRO diskutiert. Dabei treffen sich die Branchenvertreter in Salzburg. Das Augenmerk liegt darauf, die großen Vorteile der Wasserkraft, zusammen mit dem ökologisch verträglichen Ausbau, herauszustreichen. Zudem wird die Gesetzgebung auf nationaler und europäischer Ebene diskutiert.
INFORMATION • Datum: 26. - 27. November 2020
• Ort: Messezentrum Salzburg Am Messezentrum 1, 5020 Salzburg, Österreich • Online: www.renexpo-interhydro.eu
Foto: Habring/MZS
Für Rückfragen kontaktieren Sie bitte:
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Christian Hannes Marx – Projektkommunikation
T: +43 (0) 662 2404-57 M: + 43 (0) 664 88 30 96 56 marx@messezentrum-salzburg.at
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Foto: EW Martin Zeller AG
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Völlig neu gestaltete Wasserfassung des Kraftwerks Röllbach der Elektrizitätswerk Martin Zeller AG. Trotz einsetzender Corona-Krise konnte der Ersatzneubau des Flumser Traditionskraftwerks im heurigen März ans Netz gebracht werden.
FLUMSER TRADITIONSKRAFTWERK RÖLLBACH TROTZ CORONA-RESTRIKTIONEN ANS NETZ GEBRACHT Inmitten des Ausbruchs der Corona-Krise konnte im Frühjahr in der St. Galler Gemeinde Flums die Inbetriebnahme des Kraftwerks Röllbach der Elektrizitätswerk Martin Zeller AG erfolgreich abgeschlossen werden. Dank einer Vervielfachung der Ausbauwassermenge wurde die Engpassleistung des Ersatzneubaus im Vergleich zum auf 280 kW limitierten Altbestand um mehr als das Dreifache auf 895 kW gesteigert. Als Generalplaner des bewilligungsrechtlich aufwändigen Projekts fungierte das bewährte Schweizer Ingenieurbüro Hydro-Solar Water Engineering AG. Der Transport der duktilen Gussrohre, geliefert vom Vertriebsspezialisten APR (Schweiz) AG, entlang des insgesamt 1,2 km langen Kraftabstiegs erfolgte großteils auf dem Luftweg. Dabei wurde das von der Tiroler Rohre GmbH stammende Rohrmaterial direkt von einem Lastenhelikopter an die Monteure übergeben und in einem Zug schub- und zuggesichert verlegt. Die gesamte elektromechanische Ausstattung inklusive Leittechnik, dessen Herzstück eine Pelton-Turbine mit vier innenliegenden Düsen bildet, stammt vom Südtiroler Wasserkraftexperten Troyer AG.
I
n der Schweizer Gemeinde Flums in der Region Sarganserland blickt man heute auf eine fast 130-jährige Tradition der Wasserkraftnutzung zurück. Bereits 1892 wurde am südlich vom Ortskern verlaufenden Röllbach ein Kraftwerk zur Produktion von elektrischem Strom errichtet. Etwa Mitte der 1960er Jahre sorgte der spätere Betreiber Martin Zeller für eine beträchtliche Leistungssteigerung der Anlage, indem er eine höher gelegene Wasserfassung an einem neu geschaffenen Speicherbecken im Gebiet Röllsutt errichtete. An dem als naturnahen Weiher angelegten Speicher konnten bis zu 160 l/s zur Stromgewinnung ausgeleitet werden, in Kombination mit einem Bruttogefälle von 279 m schaffte die Pelton-Turbine in der Zentrale eine Engpassleistung von rund 280 kW. Martin Zellers Sohn, der auf denselben Vornamen getauft wurde, hat die Kraftwerkserweiterung in den 1960er Jahren direkt miterlebt: „Ich besuchte damals gerade die Sekundarstufe und durfte bei den Bauarbeiten während der schulfreien Zeit ein zum Rohrtransport eingesetztes Pferd auf die Baustelle führen. Was mein Vater damals vollbracht hat, war eine für heutige Verhältnisse unglaubliche Pionierleistung - er hat sowohl die Planung als auch die bauliche Ausführung des Projekts ohne Unterstützung eines Ingenieurbüros fast
komplett in Eigenregie erledigt. Für die notwendigen Betonarbeiten und Felssprengungen zur Rohrverlegung wurde eine Baufirma engagiert. Die heute für ein derartiges Projekt von Seiten der Gesellschaft
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Foto: Hydro-Solar
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und den Behörden aufgestellten Hürden hat mein Vater damals nicht gekannt.“
Foto: EW Martin Zeller AG
SCHWIERIGE KONZESSIONIERUNG 2009 startete die EW Martin Zeller AG, die als familiengeführtes E-Werk in Flums beheimatet ist, mit den Vorbereitungen zur anstehenden Konzessionsverlängerung der in die Jahre gekommenen Anlage. „Ursprünglich hatte man gar keine baulichen oder technischen Erneuerungen geplant. Der Antrag zur Konzessionsverlängerung stellte alles andere als ein leichtes Unterfangen dar“, erklären Martin Zeller jun. und sein Sohn Pascal. Der wesentliche Knackpunkt bestand in der von der Behörde geforderten Restwasserabgabe im Ausmaß von ganzjährig 50 l/s. Ein wirtschaftlicher Anlagenbetrieb aufgrund der damit einhergehenden Erzeugungsverluste wäre unter diesen Voraussetzungen nicht mehr möglich gewesen. Darüber hinaus gab es von
mehreren Seiten Einsprachen gegen die Konzessionsverlängerung, die Umweltbehörde etwa forderte die Auflassung des Speicherbeckens. Nachdem die Rechtsstreitigkeiten bereits rund sechs Jahre in Anspruch genommen hatten, kam es im Jahr 2016 zur Kontaktaufnahme mit Markus Hintermann von der Hydro-Solar Water Engineering AG. Dies sollte sich für die Zellers als echter Glücksgriff erweisen. Das von Hintermann gegründete Ingenieurbüro kann nach fast 30-jähriger Tätigkeit im Kleinwasserkraftsektor auf mehr als 50 erfolgreich realisierte Projekte verweisen. Beim Konzessionsverfahren des Kraftwerks Röllbach brachte Hydro-Solar Schwung in die Sache, nachdem es mit der Generalplanung einer umfassenden Erneuerung des Altbestands beauftragt wurde. Ein wesentlicher Punkt des von Hydro-Solar 2017 eingereichten Konzessionsgesuchs bestand darin, die Wasserfassung komplett neu zu gestalten. Der
Der rund 1,2 km lange Kraftabstieg wurde komplett in schub- und zuggesicherter Ausführung mit duktilen Gussrohren vom Hersteller Tiroler Rohre GmbH hergestellt. Bezogen wurde das Rohrmaterial von der APR (Schweiz) AG.
bestehende Weiher konnte somit rückgebaut und das Gebiet renaturiert werden. Neben der Erfüllung der geforderten Restwasserdotation von 50 l/s sah das Konzept auch vor, die Ausbauwassermenge auf 400 l/s zu erhöhen, wodurch die Engpassleistung um ein Vielfaches gesteigert wird. In Kombination mit dem geförderten Stromtarif der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV), der den Betreibern von der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid bereits 2016 bestätigt wurde, stand das Projekt somit auch in wirtschaftlicher Hinsicht auf sicheren Beinen. ROHRVERLEGUNG MIT HELIKOPTER Nach dem Erhalt der Konzessionsbewilligung im Juni 2018 ging es weiter mit dem Ausschreibungsverfahren, der eigentliche Baubeginn erfolgte im Sommer 2019. Gleich zum Projektstart konzentrierte man sich auf die von oben nach unten ausgeführte Rohrverlegung. Rohrverlegung mit Luftunterstützung.
Foto: Hydro-Solar
Foto: EW Martin Zeller AG
Vogelperspektive auf die neue Wasserfassung im Gebiet Röllsutt. Das von der bewährten Hydro-Solar Water Engineering AG geplante Projekt konnte dank einer Vielzahl von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen in die Realität umgesetzt werden.
Bis zu 400 l/s Ausbauwassermenge können mit dem selbstreinigenden patentierten „Grizzly“ Coanda-System vom Südtiroler Stahlwasserbauprofi Wild Metal GmbH ausgeleitet werden.
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Der Lastenhelikopter diente bei der Rohrverlegung sowohl als Transportmittel als auch als Hebegerät.
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Anstelle der vormals geschweißten Stahlleitung setzten die Betreiber beim Neubau auf duktile Gussrohre der Tiroler Rohre GmbH DN400/500. Mit ihren robusten Materialeigenschaften und der patentierten Kupplungstechnik (VRS-T-Systems) sind die zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial hergestellten Rohre perfekt für anspruchsvollste Bedingungen geeignet. Geliefert wurde das gesamte Rohrmaterial vom Vertriebsspezialisten APR (Schweiz) AG. Im Gegensatz zur alten, abschnittsweise oberirdisch ausgeführten Druckleitung wurde der neue Kraftabstieg mit Ausnahme von zwei Steilstufen komplett unterirdisch verlegt. Der fast durchgängig felsige Boden des rund 1,2 km langen Kraftabstiegs, der ein Bruttogefälle von 279 m überwindet, erforderte den Einsatz von Sprengmitteln entlang rund 80 Prozent der Rohrtrasse. Hydro-Solar-Projektleiter Roman Reiner verweist auf eine weitere Besonderheit in Sachen Druckrohrleitung: „Bis auf die beiden Steilstufen, bei denen die Rohre mithilfe von Lkw-Kränen eingebaut wurden, erfolgten der Rohrtransport und die Montage fast ausschließlich mittels Helikopterunterstützung. Das Prozedere gestaltete sich folgendermaßen: Entlang der Trassenführung wurden jeweils etwa 200 m lange Rohrgräben ausgehoben. Danach startete der Hubschraubereinsatz, bei dem die einzelnen Rohre vom Lagerplatz aus zur Einbaustelle geflogen und von den Monteuren direkt übernommen wurden. Der Transporthelikopter diente dabei gleichzeitig als Hebegerät, wodurch die Rohre nur einmal in die Hand genommen werden mussten. Das A und O war neben dem präzisen Piloten eine sehr genaue Vorbereitung, die Montage selbst gestaltete sich wie ein Boxenstopp in der Formel 1. Eine Rotation des Hubschraubers – also aufladen, hochfliegen, einbauen, runterfliegen zum Lagerplatz – dauerte nur etwa fünf Minuten. Danach konnte die Leitung mit dem Bagger zugeschüttet werden.“
WASSERFASSUNG NEU GESTALTET Sowohl die Rohrverlegung mit insgesamt fünf Hubschraubereinsätzen als auch die Betonarbeiten für die Errichtung der Zentrale und der Wasserfassung schritten laut Reiner zügig voran und konnten noch vor dem vergangenen Jahreswechsel wie geplant abgeschlossen werden. An jener Stelle, wo sich das alte Speicherbecken befand, wurde eine neue Wasserfassung errichtet, die mit einem selbstreinigenden „GRIZZLY“ Coanda-System vom Stahlwasserbauspezialisten Wild Metal GmbH ausgestattet wurde. Zusätzlich lieferten die Südtiroler die gesamten Absperr- und Regu lierorgane für die Wehranlage. Die Dotier-,
Entleerungs- und Einlaufschützen sowie der Grundablass wurden bewusst mit elektromechanischen Antrieben ausgestattet, womit die Wasserfassung ohne größeres Hydraulikaggregat und entsprechenden Verrohrungen auskommt. Lediglich die Rohrbruchklappe wurde mit einem kompakten Hydraulikaggregat versehen. Der obenauf befindliche Grobrechen des patentierten „GRIZZLY“-Coanda- Systems schützt den Einlauf vor sperrigem Treibgut und Astwerk, das darunter liegende engmaschige Feinsieb sorgt dafür, dass auch die feinen Sedimente des Röllbach automatisch in die Restwasserstrecke gespült werden. Dank dieser mittlerweile im gesamten Alpen-
Wild Metal GmbH • Stahlwasserbau • Patentiertes Coanda-System GRIZZLY • Rechenreinigungsmaschinen • Schütze • Rohrbrucheinrichtungen • Einlaufrechen • Komplette Wasserfassungssysteme aus Stahl Wild Metal GmbH Handwerkerzone Mareit Nr. 6 • I-39040 Ratschings (BZ)
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Die Südtiroler Troyer AG schnürte für das neue Kraftwerk ein elektromechanisches und leittechnisches Komplettpaket. Unter Volllast schafft die vertikal achsige Pelton-Turbine eine Engpassleistung von 895 kW, womit das Leistungsmaximum der alten Anlage um mehr als das Dreifache übertroffen wird.
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Das Pelton-Laufrad wird von vier innenliegenden, hydraulisch geregelten Düsen in Rotation versetzt.
raum hundertfach bewährten Lösung von Wild Metal konnte auf den Bau eines separaten Entsanders verzichtet werden. Vor dem Beginn der Druckrohrleitung wurde ein kleines Kopfbecken errichtet, in dem sich die Messsonde der pegelgeregelten Turbine befindet. Für die digitale Kommunikation zwischen Wasserfassung und Zentrale sorgt ein Lichtwellenleiter, der gemeinsam mit dem Stromkabel in der Druckleitungstrasse verlegt wurde. Zur komfortablen visuellen Kontrolle der Wehranlage aus der Ferne dient eine frei dreh- und schwenkbare Videokamera. Als ökologische Ausgleichsmaßnahme wurde das Speicherbecken rückgebaut und in ein naturnahes Stillwasserbiotop mit Flachwasserzonen, Steinhaufen und Totholzbereichen verwandelt. 4-DÜSIGES KRAFTPAKET AUS STERZING Das ehemalige Betriebsgebäude des Altkraftwerks wurde komplett abgerissen, die neue Zentrale errichtete man wieder am selben Standort. Zur maschinellen Ausstattung ihrer Anlage setzten die Betreiber auf die Kompetenz der Südtiroler Troyer AG, welche im Zuge der Ausschreibung mit einem elektromechanischen Komplettpaket inklusive Leit-
technik überzeugte. Als Herzstück des neuen Kraftwerks Röllbach lieferten die Sterzinger eine hocheffektive vertikale Pelton-Turbine mit vier innenliegenden Düsen, die sowohl im Voll- als auch im Teillastbetrieb höchste Wirkungsgrade garantiert. Bei vollem Wasserdargebot erreicht die Maschine eine Engpassleistung von 895 kW, womit die Maximalleistung im Vergleich zum Altbestand (280 kW) um mehr als das Dreifache gesteigert werden konnte. Ein direkt mit der Turbinenwelle gekoppelter Synchron-Generator der Marke Hitzinger kommt als Energiewandler zum Einsatz. Der auf eine Nennscheinleistung von 1.000 kVA ausgelegte Energiewandler dreht wie die Turbine mit exakt 1.000 U/min und wurde in luftgekühlter Ausführung gefertigt. Die Signalverdrahtung der elektrotechnischen Ausstattung erledigte die EW Martin Zeller AG in Eigenregie. „Kann das gut gehen? Das war mein erster Gedanke, als ich erfahren habe, dass der Kunde die Verkabelung der Anlage selbst durchführen wollte. Allerdings war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, um wen es sich bei der EW Martin Zeller AG handelt bzw. welche Tätigkeiten diese ausführt“, bemerkt Martin Windisch, seines Zeichens Troyer AG-Projektlei-
ter. Windisch ergänzt, dass Troyer sämtliche Pläne für die Schaltanlage des Kraftwerks und der Wasserfassung mit den dazugehörigen Kabellisten und der Klemmbelegung erstellte. Unter der Federführung von Martin Zeller sorgten die Flumser schließlich für die gesamte Verdrahtung der Leistungs- und Signalkabel sowie der LWL-Verbindung zwischen Krafthaus und Wehranlage. „Im Zuge der Trockenproben wurden lediglich noch die Signaltests gemeinsam durchgeführt. Dies erfolgte in einer dermaßen unkomplizierten und fachgerechten Art und Weise, wie wir es selber nicht hätten besser machen können - es ist gut gegangen!“, bestätigt Windisch. In Sachen E-Technik wurde ein neuer Transformator installiert, die bereits vor rund zehn Jahren erneuerte Mittelspannungsanlage blieb erhalten. Die Internetanbindung des Kraftwerks wurde via Funk über das via 4G-Netz realisiert. Reiner weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Übertragungsgeschwindigkeit mit dem kommenden 5G-Standard schneller als mit drahtgebundener Kommunikation erfolgen wird. Dem Stand der Technik entsprechend funktioniert die Stromproduktion der Anlage natürlich komplett automati-
Technische Daten • Ausbauwassermenge: 400 l/s
• Turbine: 4-düsige Pelton
• Bruttofallhöhe: ca. 279 m
• Drehzahl: 1.000 U/min
• Wasserfassung: „Grizzly“ Coanda-System • Engpassleistung: 895 kW
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• Hersteller: Wild Metal GmbH
• Hersteller: Troyer AG
• Druckleitung: duktiler Guss, DN400/500
• Generator: Synchron
• Länge: ca. 1,2 km
• Nennleistung: 1.000 kVA
• Hersteller: Tiroler Rohre GmbH
• Hersteller: Hitzinger
• Rohrvertrieb: APR (Schweiz) AG
• Jahresarbeit ca. 2,65 GWh/a
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Die Signalverdrahtung der elektrotechnischen Ausstattung führten die Betreiber in Eigenregie durch.
siert. Ein Leittechnik-PC im Krafthaus mit nutzerfreundlicher Visualisierung gibt den Bedienern optimale Übersicht über den aktuellen Anlagenstatus. Für die Überwachung aus der Ferne mittels Smartphone oder Tablet kommt eine von Troyer selbst entwickelte Web-App zum Einsatz, deren Benutzeroberfläche speziell für mobile Endgeräte optimiert wurde. INBETRIEBSETZUNG WÄHREND CORONA-KRISE Die Inbetriebsetzung der Anlage konnte im März glücklicherweise noch während der mit der Corona-Krise einhergehenden Beschrän-
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Die Anlagenzentrale wurde am Standort des alten Betriebsgebäudes neu hochgezogen.
kungen erfolgreich abgeschlossen werden. „Nachdem sich gegen Mitte März abzeichnete, dass bald die Grenzen geschlossen werden, mussten wir ziemlich Gas geben. Damit die Techniker aus Südtirol weiterhin passieren konnten, mussten entsprechende Passiergenehmigungen zeitgerecht von den zuständigen Behörden eingeholt werden.“ In diesem Zusammenhang stellt Reiner den an der Projekt umsetzung mitwirkenden Unternehmen ein positives Zeugnis aus: „Die ersten Betriebserfahrungen seit der Inbetriebnahme sind sehr zufriedenstellend, die Anlage hat von Beginn
an sehr zuverlässig funktioniert. Wir hatten ausschließlich spezialisierte Fachfirmen am Werk, die wussten, was sie machen. Alle Beteiligten haben an einem Strang gezogen, wodurch das Projekt trotz des straffen Zeitplans alles in allem reibungslos und gut funktioniert hat.“ Im Regeljahr kann das neue Kraftwerk Röllbach ca. 2,65 GWh Ökoenergie erzeugen, der zur Gänze ins rund 900 Abonnenten umfassende Stromnetz der EW Martin Zeller AG eingespeist wird. Umgerechnet deckt die Anlage den Jahresstrombedarf von etwa 600 Durchschnittshaushalten.
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Hydro-Construct aus Steyr realisierte in Casale Monferrato im italienischen Piemont ihre bisher größte Schlauchwehranlage. Mit einer Länge von 200 m und einer Regulierhöhe von 4,3 m übertrafen die Oberösterreicher in der Stadt am Po ihre eigene Bestmarke. In Betrieb ging die Anlage Anfang Mai.
HYDRO-CONSTRUCT REALISIERTE IM PIEMONT GRÖSSTES SCHLAUCHWEHR EUROPAS Am Po in der italienischen Region Piemont hat die österreichische Hydro-Construct GmbH im heurigen Frühjahr ein bemerkenswertes Projekt erfolgreich abgeschlossen. Für das nach der gleichnamigen Stadt benannte Wasserkraftwerk Casale Monferrato lieferten die Oberösterreicher ein insgesamt 200 m breites Schlauchwehr. Bei einer Regulierhöhe von 4,3 m stellt die Verschlussfläche des flexiblen Wehrsystems einen Europarekord und gleichzeitig das größte jemals von Hydro-Construct realisierte Schlauchwehr dar. Das aus einer äußerst robusten Gummimembran bestehende Schlauchwehr in wassergefüllter Ausführung, mit insgesamt vier Wehrfeldern, ermöglicht eine exakt regulierbare Stauhaltung. Gleichzeitig sorgt das weltweit bewährte System für freien Durchfluss bei akuten Hochwassersituationen. Trotz der schwierigen Allgemeinsituation während der Corona- Krise wurde die finale Inbetriebsetzung der 4,4 MW Anlage Anfang Mai erfolgreich abgeschlossen.
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on der aus dem oberösterreichischen Steyr stammenden Hydro- Construct GmbH ist man es gewohnt, dass sie regelmäßig die eigenen Rekorde brechen. Vor allem, wenn es sich um die Dimensionen ihres flexiblen Wehrsystems Schlauchwehr handelt. Der Vorteil dieser Technik gegenüber konventionellen Verschlüssen liegt in der Nutzung für die Stauregulierung von sehr breiten Gerinnen, ganz ohne Einschränkung des natürlichen Abflussquerschnittes durch massive Einbauten. Hydro-Construct realisierte bereits 2012 das längste Schlauchwehr Europas in Albanien mit 265 m Länge und 2,3 m Höhe, 2017 folgte in Uttar Pradesh das längste Schlauchwehr Indiens mit einer Länge von 270 m bei 3,2 m Höhe. Verfügbar sind die innovativen Verschlüsse in einer Regulierhöhe von bis zu 4,5 m. Systeme dieser Dimension haben sich bei Anlagen mit jeweils einem Wehrfeld in der Türkei und Frankreich bestens bewährt. Beim neuen Po-Kraftwerk auf dem Gebiet der piemontesischen Stadt Casale Monferrato wurde 2019 nun erstmals ein 4-feldriges Wehr mit 200 m Breite und einer Regulierhöhe von 4,3 m mit einem wassergefüllten Schlauchwehr ausgerüstet. Mit dieser Verschlussfläche konnte Hydro-Construct einen Europarekord aufstellen und gleichzeitig eine neue Unternehmensbestmarke erzielen. BEWÄHRTE ZUSAMMENARBEIT Hydro-Construct-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Dr. techn. Rudolf Fritsch weist darauf hin, dass die hinter dem Kraftwerksprojekt stehende Gesellschaft Idro Baveno S.r.l. aus dem oberitalienischen Turin als Paradebeispiel für eine mutige Privatinitiative gelten kann. „Die Geschäftsführer von Idro Baveno, Herr Costanzo Villosio und sein Neffe Sebastiano, zeichneten sowohl für die Idee als auch für die Umsetzung
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des Projekts verantwortlich. Die Zusammenarbeit mit diesem Team hat schon beim ersten gemeinsamen Projekt vorbildlich funktioniert.“ Bereits 2012 durfte Hydro-Construct die 2-feldrige Wehranlage des Kraftwerks Casalgrasso mit einem Schlauchwehr mit 125 m Länge und 1,2 m Höhe ausstatten. Fritsch ergänzt, dass die Gesamtkosten von 26 Millionen Euro für ein Kraftwerk dieser Größenordnung mit lediglich ca. 5 m Fallhöhe und einer Ausbauwassermenge von 4 x 30 m³/s nur in Verbindung mit einem gestützten Einspeisetarif gestemmt werden können: „Aber wie man sieht, steht auch hier, gerade in der Wasserkraftbranche, das Generationendenken und die Nachhaltigkeit der erneuerbaren Energieform für das Familienunternehmen im Vordergrund.“ Als Stromerzeuger nutzt das Kraftwerk vier vertikale Kaplan-Turbinen mit Getriebe und Synchron-Generatoren. Geliefert wurde das komplette elektromechanische Equipment vom italienischen Hersteller
Costanzo Villosio (li.) und sein Neffe Sebastiano haben das Wasserkraftprojekt mit ihrer Gesellschaft Idro Baveno S.r.l. initiiert und realisiert.
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Scotta S.p.A. Unter Volllast schaffen die Turbinen eine gemeinsame Engpassleitung von 4,4 MW, womit der Neubau im Regeljahr rund 25 Millionen kWh Ökostrom produzieren kann. 20 TONNEN PRO MEMBRANE Der oberitalienische Raum hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend als lukratives Geschäftsfeld für die Oberösterreicher erwiesen, bereits sechs Anlagen wurden dort von Hydro-Construct mit Schlauchwehrsystemen ausgerüstet. Der jüngste Auftrag Casale Monferrato wurde zu weiten Teilen zwischen Februar und Dezember 2019 umgesetzt und mit der finalen Kraftwerksinbetriebnahme im heurigen Frühjahr erfolgreich beendet. „Die Abwicklung des Projekts innerhalb eines Jahres war sehr anspruchsvoll. Neben dem massiven Einsatz von Know-how mussten auch alle unserer vorhandenen Ressourcen in den Bereichen Planung, Koordination, Komponentenfertigung sowie Logistik voll ausgeschöpft werden. Hier ist besonders auch die sehr effiziente Zusammenarbeit mit dem Partner und Mitgesellschafter Aquatis aus Brünn zu erwähnen“, so Fritsch. Für die Fertigung der hochbeständigen Gummimembranen diente eine spezielle „Endlos-Vulkanisier-Presse“, die vom Mitgesellschafter und Partner Trelleborg Bo hemia entwickelt wurde. Wie der Name schon sagt, können mit der Maschine Komponenten in theoretisch endloser Länge hergestellt werden. Die mit vier Gewebeeinlagen her gestellten Membranen für Casale Monferrato haben eine Materialstärke von 22 mm, eine einzelne Membrane (ca. 900 m²) misst 60 m in der abgewickelten Länge und 15 m in der Breite und bringt 20 Tonnen auf die Waage.
angelieferten, Membranen hohen Aufwand im Hinblick auf die Transportlogistik und den Einbau erforderlich machten. Beim Einsatz von acht Spezialisten nahm die Montage pro Wehrfeld jeweils zwei Wochen in Anspruch. Durchgeführt wurden die Einbauten in enger Abstimmung mit dem Baugeschehen zwischen Februar und Juli des Vorjahres. Das Prozedere folgte einem Schema, bei dem zunächst die Befestigungsschienen und Anker für die Wehrplatten und -pfeiler befestigt wurden. Parallel dazu wurden die für das System obligaten Füll- und Entleerrohre in den Wehrfeldern bis hin zum Regulierschachtbauwerk verlegt. Im Anschluss an das Betonieren der Wehrplatten und der Pfeiler konnten die Wehrschläuche montiert werden. Hinsichtlich der Kooperation bei der praktischen Umsetzung auf der Baustelle findet Fritsch ausschließlich lobende Worte: „Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen hat reibungslos funktioniert. An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir seit Jahren eine Partnerschaft mit dem Ingenieurbüro Puntel
Capellari & Associati Ingegneria aus Udine pflegen, welches uns bei der Akquisition und Abwicklung italienischer Projekte assistiert. Speziell Frau Dr. Ing. Michaela Diracca ist uns in der Koordination und Kundenbetreuung eine wertvolle Unterstützung. Mit ihrer hohen fachlichen Qualifikation, aber auch durch ihr charmantes Auftreten hat sie wesentlichen Anteil an den Erfolgen von Hydro-Construct in Italien.“ WEHRFELDER GETRENNT REGULIERT „Die Regulierung der vier Wehrfelder geschieht in zwei getrennten Einheiten, wobei jeweils die beiden Randfelder und die Mittelfelder miteinander kommunizieren. Neben dem manuellen Betrieb ist der automatische Betrieb der beiden Einheiten, entweder parallel oder seriell, möglich. Darüber hinaus wurde ein weiterer Reguliermodus für die Stauraum spülung, ab einer festgelegten Hochwasserabfuhr, implementiert“, erklärt Fritsch und führt weiter aus, dass die gemeinsame Regulierung von jeweils zwei Wehrfel-
Die Montage pro Wehrschlauch durch Fachkräfte von Hydro-Construct nahm jeweils zwei Wochen in Anspruch.
ÖSTERREICHISCH-ITALIENISCHE PARTNERSCHAFT Fritsch erklärt, dass sowohl die Abmessungen als auch das Gewicht der einzelnen, gerollt
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Verlegung der Füll- und Entleerrohre für das wassergefüllte Schlauchsystem.
dern den Anforderungen des Stauraummanagements mit den notwendigen Sedimentspülungen und auch der Regulierung gerecht wird „Natürlich ist es technisch machbar, jedes Wehrfeld einzeln zu regulieren. Bei der indischen Anlage in Uttar Pradesh mit einer Länge von 270 m und einer Verschlusshöhe von 3,2 m wurde das auch so realisiert.“ Zur Regelung der Schlauchwehran lage setzt Hydro-Construct auf eine selbst entwickelte Automatisierung, welche seitens ESA, dem E-Partner aus Wolfern bei Steyr, in der SPS umgesetzt wurde. Diese ist an die übergeordnete Kraftwerkssteuerung angebunden, operiert aber komplett auf autonomer Basis und ermöglicht einen vollautomatischen und sicheren Betrieb der Schlauch wehranlage. Dank Online-Fernzugang kann Hydro-Construct zusätzlich jederzeit unterstützend eingreifen. i
MEHRFACH ABGESICHERTES SYSTEM Das etwa 12 m tiefe Schachtbauwerk mit sechs Einzelschächten, in denen die regulierenden Organe wie Pumpen, Schieber, Klappen und Stellantriebe untergebracht sind, wurde wie das Kraftwerksgebäude auf der orographisch linken Flussseite errichtet. Ge-
Die Regulierung der 4-feldrigen Wehranlage erfolgt in zwei getrennten Einheiten, wobei jeweils die beiden Randfelder und die beiden Mittelfelder miteinander kommunizieren.
nerell wird das Wasser aus dem Pumpenschacht in die Füllschächte gepumpt, welche wiederum als kommunizierende Gefäße mit den Wehrschläuchen verbunden sind. Mittels Entleerpumpen und Klappen können die Schläuche stufenlos bis auf die Wehrplatte komplett abgesenkt werden. Für die umfassende Sicherheit ihrer Anlagen setzt Hydro- Construct auf ein dreifaches System. Die erste Sicherheitsebene stellt eine Überdruckbegrenzung dar. Zweitens kann die Anlage auf manuellem Weg durch die Betätigung eines Schiebers bzw. eines Ventils entleert werden. Die dritte Sicherheitsebene bildet eine Entleerklappe mit Schwerkraftantrieb, die durch einen definierten Überstau aktiviert wird. NÄCHSTES PROJEKT FIXIERT „Nach den eher reibungslosen Montagen der Wehrschläuche kam leider das für diese Region typische Herbstwetter, diesmal mit massiven Hochwässern, dazwischen. Obwohl die wesentlichen Installationen für das Schlauchwehr bis Dezember abgeschlossen werden konnten, führten die Witterungsbedingungen zu Verzögerungen beim Krafthausausbau. Die Corona-Krise, die bekanntlich vor allem in Oberitalien weitreichende Ein-
schränkungen mit sich brachte, bewirkte im Frühjahr sogar einen kurzzeitigen kompletten Baustopp“, sagt Fritsch und führt weiter aus, dass sich die Techniker aufgrund der durch Corona bedingten Restriktionen während der Hochphase der Krise nur 72 Stunden am Stück in Italien aufhalten durften. Bei einer Überschreitung dieser Frist wären diese ansonst zu einer zweiwöchigen Quarantäne verpflichtet gewesen. Die finale Inbetriebsetzung des Kraftwerks konnte trotz Ausnahmesituation Anfang Mai erfolgreich über die Bühne gehen. „Das Projekt Casale Monferrato hat gezeigt, dass gerade bei sehr breiten Flüssen keine Einsatzgrenzen für Schlauchwehrsysteme bestehen. Mit den bis zu 4,5 m hohen flexiblen Verschlusssystemen bietet Hydro-Construct eine vielfach erprobte Lösung an, welche allein über die Verschlusshöhe bereits durchaus sinnvolle, energetisch nutzbare Anlagenverhältnisse bietet“, resümiert Fritsch und weist darauf hin, dass das nächste Projekt von Hydro-Construct in der Region bereits kurz vor dem Start steht: Knapp vor der Einmündung des Flusses Dora Riparia in den Po auf Turiner Stadtgebiet werden die Steyrer das siebte Schlauchwehr in Oberitalien errichten.
Das global bewährte Schlauchwehrsystem der Oberösterreicher ermöglicht ein optimales Stauraum management für sehr breite Flüsse und garantiert beste Durchflussverhältnisse bei Hochwässern.
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Frontansicht auf die Wasserfassung des neuen Kleinwasserkraftwerks am Rabengrabenbach. Die Inbetriebsetzung der jüngsten Anlage der Mauterner-Energiegewinnungsgesellschaft m.b.H. erfolgte nach rund 6-monatiger Bauzeit im Oktober des Vorjahres. Geplant wurde die Vorzeigeanlage im steirischen Liesingtal vom Ingenieurbüro e² engineering GmbH.
SCHAUKRAFTWERK RABENGRABENBACH MACHT STROMPRODUKTION FÜR WILDPARKBESUCHER ERLEBBAR Vor dem Eingang des Wildparks Mautern in der gleichnamigen obersteirischen Gemeinde wurde im Herbst 2019 ein neues Kleinwasserkraftwerk am Rabengrabenbach in Betrieb genommen. Die zwischen Mai und Oktober des Vorjahres errichtete Ausleitungsanlage ist bereits das dritte Wasserkraftwerk der Mauterner-Energiegewinnungsgesellschaft m.b.H. im steirischen Liesingtal. An der mit einem selbstreinigenden Coanda-Rechen ausgestatteten Wasserfassung können bis zu 72 l/s Ausbauwassermenge gefasst werden. Zur Turbinierung ins Tal gelangt das Triebwasser über eine rund 2,7 km lange Gussrohrleitung DN250, die dabei eine Nettofallhöhe von fast 430 m überwindet. In dem mit zwei großflächigen Fensterfronten als Schaukraftwerk konzipierten Kraftwerksgebäude schafft eine 2-düsige horizontale Pelton-Turbine vom Osttiroler Wasserkraftexperten Maschinenbau Unterlercher GmbH eine Engpassleistung von 262 kW. Noch im heurigen Jahr könnte die Bauphase des nächsten Wasserkraftprojekts von Betreiber Heinrich Prinz Reuss beginnen.
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ehr als 300 tierische Bewohner wie Füchse, Bären, Wölfe oder Luchse, die in den weitläufigen Gehegen des Wildparks Mautern beobachtet werden können, üben eine starke Anziehungskraft auf Jung und Alt aus. Mit über 90.000 Gästen im Jahr konnte der mit einer Ausdehnung von rund 130 Hektar zu den größten europäischen Tierparks zählende Alpenzoo 2019 einen neuen Besucherrekord aufstellen. Eine Attraktion technischer Natur hat sich im Vorjahr auf dem Besucherparkplatz des Wildparks dazu gesellt. Gemeint ist damit das neue Wasserkraftwerk Rabengrabenbach, das im Spätherst 2019 erstmals seinen Betrieb aufnehmen konnte. Neben dem in den 1990er Jahren errichteten Laufkraftwerk Liesing und dem 2017 fertig gestellten Ausleitungskraftwerk Rannachbach ist die Anlage Rabengrabenbach bereits das dritte Wasserkraftwerk der Mauterner-Energiegewinnungsgesellschaft m.b.H. Die Gesellschaft steht zu 99 Prozent im Besitz von Heinrich Prinz Reuss, für den die Energieproduktion aus
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Den gesamten Stahlwasserbau inklusive selbstreinigendem „GRIZZLY“ Coanda-Rechen, Einlaufkonus und sämtlicher Absperr- und Regulierorgane lieferte der oberösterreichische Branchenexperte Danner Wasserkraft GmbH.
lokalen Ressourcen hohen Stellenwert einnimmt. Zusätzlich zu den drei Wasserkraftwerken betreibt Reuss noch eine Biomasseheizanlage, die aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz der Prinz Reuss’schen Forstverwaltung befeuert wird.
Das Krafthaus der Anlage befindet sich unmittelbar vor dem Eingang des Tierparks am „Wilden Berg“.
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Eine entsprechende Wirtschaftlichkeitsberechnung hat schließlich bestätigt, dass damit eine Leistung von über 260 kW möglich wird.“ Dieses Konzept überzeugte auch den Betreiber, woraufhin 2016 mit den konkreten Planungen begonnen wurde. Anders als bei der ebenfalls von e² geplanten Anlage Rannachbach wurde die behördliche Genehmigung für den Neubau im weiter südlich gelegenen Rabengraben ohne zeitraubende Verzögerungen erteilt, im Herbst 2018 lag die wasserrechtliche Bewilligung auf dem Tisch. „Ein großer Vorteil bei dem Projekt bestand sicherlich darin, dass sich die Anlage inklusive der Druckrohrleitungstrasse zur Gänze auf dem eigenen Besitz von Herrn Reuss befindet, oftmals langwierige Verhandlungen mit Grundbesitzern entfielen somit komplett“, merkt Schmeißl an. Während der darauf folgenden Winter- und Frühlingsmonate wurde das öffentliche Ausschreibungsverfahren abgewickelt, im Mai des Vorjahres konnte die Umsetzungsphase des Projekts starten.
Die rund 2,7 km lange Druckleitung besteht zur Gänze aus duktilen Gussrohren DN250 von der Tiroler Rohre GmbH.
2,7 KM LANGE DRUCKLEITUNG Zu Beginn der Bauarbeiten konzentrierten sich die Arbeiten auf die Verlegung des unteren Teilstücks der Druckrohrleitung entlang des Sessellifts und der Forststraße. Weil der Wildpark zum Saisonstart von Mai bis 20. Juni von Donnerstag bis Sonntag geöffnet hatte, durfte in diesem Abschnitt nur jeweils zwischen Montag und Mittwoch gearbeitet werden. Damit wurde sichergestellt, dass der Bustransfer, mit dem die Besucher im Halbstundentakt zwischen Tal- und Bergstation entlang der Forststraße befördert werden, nicht von den Grabungsarbeiten beeinträchtigt wird. Die Rohrverlegung in diesem Bereich konnte noch vor der ganzwöchigen Öffnungszeit des Wildparks abgeschlossen werden, danach wurden die Arbeiten in dem nicht von Besuchern frequentierten Trassenabschnitt Richtung Wasserfassung fortgesetzt.
Foto: e² engineering
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ANLAGENKONZEPT ÜBERARBEITET Ein erstes Konzept, das hydroenergetische Potential des Rabengrabenbachs zur Stromgewinnung zu nutzen, war schon vor längerer Zeit erstellt worden. Das später verworfene Konzept hatte darin bestanden, in die Druckleitung der Beschneiungsanlage eines mittlerweile aufgelösten Skigebiets zwei Turbinen zu integrieren, erklärt der für die Generalplanung zuständige Projektleiter vom Ingenieurbüro e² engineering GmbH Hans Schmeißl: „Die Turbinen hätten gemeinsam allerdings nur eine Leistung von etwa 50 kW erreicht. Wir haben eine viel effizientere Lösung entwickelt, indem wir die Anlage von der bestehenden Fassung bis ins Tal hinunter geplant haben.
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Zur Rohrverlegung wurde die Gebr. Haider Bauunternehmung engagiert, die ihre Kompetenz beim Einsatz im anspruchsvollen Gelände einmal mehr unter Beweis stellen konnte.
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Kraftwerksbetreiber Heinrich Prinz Reuss in der Bildmitte.
Gleich zum Beginn der Bauphase im Mai 2019 fokussierten sich die Arbeiten auf die Rohrver legung entlang der Seilbahn des Wildparks.
ten Fließbedingungen mit ihrer robusten Beschaffenheit und einer patentierten Kupplungstechnik und sind optimal für die anspruchsvollen Bedingungen im alpinen Raum geeignet. Nach der Anlieferung per Lkw konnte für den Transport der Rohre eine Materialseilbahn verwendet werden, die für die notwendige Holzschlägerung entlang der Rohrtrasse durch das Forstgebiet temporär aufgestellt worden war. In Summe nahmen die Arbeiten an der Druckleitung rund vier Monate in Anspruch, gegen Mitte September war auch das letzte Teilstück der Rohrtrasse verlegt. SELBSTREINIGENDE WASSERFASSUNG Als Wasserfassung kommt an der Wehranlage wie beim Kraftwerk Rannachbach wieder ein
„GRIZZLY“ Coanda-System von der Südtiroler Wild Metal GmbH zum Einsatz. Die konstruktionsbedingte Selbstreinigungsfunktion des Coandas sorgt dafür, dass sowohl größere Steine und Äste als auch kleineres Geschwemmsel wie Laub oder Nadelwerk über den Grob- und den darunter befindlichen Feinrechen mit einem Spaltmaß von nur 0,6 mm gespült werden. Geliefert und fachgerecht montiert wurde der gesamte Stahlwasserbau vom oberösterreichischen Branchenexperten Danner Wasserkraft GmbH. Dessen Lieferumfang bestand neben dem Coanda- Rechen unter anderem aus dem Einlaufkonus für die Anbindung zur Druckrohrleitung, einem Einlaufschieber, einem Sandspülschieber, drei Restwasserschiebern, einem Zähler-
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Durchgeführt wurde die Rohrverlegung von der Gebr. Haider Bauunternehmung GmbH, der Hans Schmeißl ein sehr gutes Zeugnis ausstellt: „Im mittleren Abschnitt verläuft der Kraftabstieg über eine rund 400 m lange Steilpassage mit über 35 Grad Gefälle. In diesem Bereich, beim dem man schon zu Fuß achtgeben muss nicht auszurutschen, hat die eingespielte Montagepartie mit ihren beiden Baggern wirklich bemerkenswerte Arbeit geleistet.“ Bei der Materialauswahl der ca. 2,7 km langen Druckleitung DN250 fiel die Entscheidung zugunsten der hochbeständigen duktilen Gussrohre der Tiroler Rohre GmbH in komplett zug-und schubgesicherter Ausführung. Die zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial hergestellten Rohre überzeugen neben bes-
Der Kraftabstieg wurde komplett in schubund zuggesicherter Ausführung hergestellt.
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mit dem Planungsbüro und dem Bauherren.“ Da sämtliche Schützen und Reguliereinrichtungen manuell zu bedienen sind, benötigt die Wehranlage auch keinen separaten Stromanschluss. Im Beruhigungsbecken vor dem Beginn der Druckrohrleitung wurde die Sonde für die pegelgeregelte Maschine installiert, deren Daten über ein mit der Druckrohrleitung verlegtes Kupferkabel übertragen werden. Die Restwasserabgabe wird über die drei Schieber im Wehrhaus reguliert, in Abhängigkeit zur Jahreszeit beträgt diese 20, 22 oder 24 l/s. Für die Ausführung sämtlicher Betonarbeiten an der Wasserfassung und der Zentrale sorgte die Baufirma Gusel aus Niederösterreich. Die laut Schmeißl größte Herausforderung beim Bau der Wehranlage bestand in der Stabilisierung der auf der linken Bachseite befindlichen Hangfläche. Um ein Abrutschen
von Erd- und Felsmassen in die Baugrube zu verhindern, wurde in Absprache mit der geotechnischen Bauaufsicht ein spezieller Wandverbau errichtet. Nach dem Abschluss der Betonarbeiten wurde die Hangfläche mit einer naturnah ausgeführten Steinschlichtung befestigt.
Die 2-düsige horizontale Pelton-Turbine vom Osttiroler Wasserkraftallrounder Maschinenbau Unterlercher GmbH schafft unter Volllast eine Engpassleistung von 262 kW. Darüber hinaus gewährleistet die direkt mit einem Synchron-Generator von Hitzinger gekoppelte Maschine hohe Wirkungsgrade bei verringertem Wasserdargebot.
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schachtschieber und der Notumgehung mit Hubgalgen und Kettenzug. Danner Projektleiter Clemens Kaltenböck weist rückblickend darauf hin, dass die Reaktionszeit zwischen Bestellung und Auslieferung der Stahlwasserbauteile sehr knapp bemessen war. „Die Lieferung der ersten Komponente, nämlich des Einlaufkonus, erfolgte mitten in der Urlaubszeit. Eine kleine Herausforderung bestand auch darin, dass an der Wehranlage kein Baustromanschluss vorhanden war. Da die Wasserfassung ohne Betondecke errichtet wurde, musste die benötigte Bedienebene als nachträgliche Stahl konstruktion montiert werden. Dazu haben wir eine stählerne Unterkonstruktion ohne Kran eingebracht, die anschließend mit Riffelblechen verkleidet wurde, um begehbar zu sein. In Erinnerung bleibt die unkomplizierte Zusammenarbeit
Die beträchtliche Gefällestufe zwischen Krafthaus und Wasserfassung bewirkt einen Betriebsdruck von rund 43 bar auf die wasserführenden Komponenten der Turbine.
Foto: zek
Mario Sussmann, Kraftwerkswärter der Prinz Reuss‘schen Forstverwaltung, beim zek HYDRO-Lokalaugenschein Anfang Mai in Mautern.
2-DÜSIGES KRAFTPAKET AUS OSTTIROL Als Herzstück der Anlage kommt eine 2-düsige Pelton-Turbine des bewährten Osttiroler Kleinwasserkraft-Allrounders Maschinenbau Unterlercher GmbH zum Einsatz. Bei einer Bruttofallhöhe von 445,4 m und einer Ausbauwassermenge von 72 l/s schafft das in horizontaler Bauform gefertigte Kraftpaket unter Volllast eine Engpassleistung von 262 kW. Die Turbinenschaufeln werden aus einem Edelstahlblock gefräst und anschließend mit
Technische Daten • Ausbauwassermenge: 72 l/s • Bruttofallhöhe: ca. 445,4 m • Wasserfassung: „GRIZZLY“ Coanda-System • Druckleitung: duktiler Guss, DN250 • Länge: ca. 2,7 km • Hersteller: Tiroler Rohre GmbH • Turbine: 2-düsige Pelton • Drehzahl: 1.500 U/min • Engpassleistung: 262 kW • Hersteller: Maschinenbau Unterlercher GmbH • Generator: Synchron • Drehzahl: 1.500 U/min • Nennscheinleistung: 350 kVA • Hersteller: Hitzinger • Regelarbeitsvermögen: ca. 1.000.000 kWh/a
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Anwenderorientierte Visualisierung der Anlagensteuerung von der steirischen MBK-Energietechnik GmbH.
Eine großformatige Fensterfront der als Schaukraftwerk konzipierten Anlage ermöglicht den Wildparkbesuchern einen Blick auf die moderne Technik im Inneren.
einer stoff- und formschlüssigen Verbindung mit Seitenscheiben zu einem hochwertigen Laufrad zusammengefügt. Diese von der Maschinenbau Unterlercher GmbH patentierte Herstellungsmethode garantiert ein Höchstmaß an Genauigkeit und ist zudem absolut betriebssicher. Bedingt durch den respektablen Höhenunterschied zwischen Wasserfassung und Zentrale schießt das Triebwasser mit über 40 bar Druck auf das Laufrad. Der Strahlablenker mit elektrischem Servoantrieb und die beiden ebenfalls elektrisch geregelten 24 V Düsen antriebe stammen aus Unterlercher-Eigenproduktion. Als Energiewandler dient ein direkt mit der Turbinenwelle gekoppelter Synchron-Generator vom Linzer Hersteller Hitzinger in luftgekühlter Ausführung. Wie die Turbine dreht der auf eine Nennscheinleistung von 350 kVA ausgelegte Schnellläufer mit exakt 1.500 U/min. Kraftwerkswärter Mario Sussmann bestätigte bei der zek HYDRO-Anlagenbeschau im heurigen Mai, dass der Maschinensatz sowohl unter Volllast als auch im Teillastbetrieb sehr effektiv Strom produziert. Seit der Inbetriebnahme blieb die Turbine auch bei stark verringertem Wasserdargebot während der niederschlagsarmen Wintermonate zuverlässig am Netz. ELEKTRO- UND LEITTECHNIK VON MBK Bei der elektro- und leittechnischen Kraftwerksausstattung setzte der Betreiber erneut auf die Kompetenz des steirischen E-Technik-Spezialisten MBK Energietechnik GmbH. „Nachdem schon die Anlagen Liesing und Rannachbach mit MBK-Steuerungen ausgestattet sind, war es naheliegend, das Unternehmen auch wieder für unser neuestes Kraftwerk zu beauftragen. MBK-Geschäftsführer Christian Mund kenne ich als äußerst zuverlässigen Ansprechpartner, mit dem die Zusammenarbeit stets sehr gut funktioniert“, sagt Sussmann. „Durch die gute Kooperation aller beteiligten Firmen konnte im Herbst vorigen Jahres
nach sehr kurzer Montagezeit die Anlage problemlos in Betrieb genommen werden. Seit diesem Zeitpunkt läuft die Anlage ruhig und – wären nicht ab und zu ein paar Netzstörungen – komplett störungsfrei. Obwohl es sich um eine sehr kompakte Anlage handelt, muss auf keinerlei Komfort verzichtet werden. Neben der kompletten Archivierung sämtlicher wichtiger Betriebsdaten hat der Kunde natürlich auch die Möglichkeit, die Anlage von der Ferne aus zu bedienen und zu überwachen. Alles in allem ein sehr gelungenes Projekt, das auch den Besuchern am ‚Wilden Berg‘ einen Einblick in die Energieerzeugung durch Wasserkraft gewährt“, erklärt Christian Mund. SCHAUKRAFTWERK AM „WILDEN BERG“ „Die Anlage sollte vor den zahlreichen Wildparkbesuchern nicht versteckt, sondern bewusst präsentiert werden. Deswegen wurde das Krafthaus direkt am Eingang des Parks errichtet und mit zwei großflächigen Fensterfronten als Schaukraftwerk gestaltet. Zusätzlich werden noch heuer Schautafeln am Gebäude aufgestellt, die die Energieerzeugung aus Wasserkraft mit aussagekräftigen Bildern und verständlichen Texten erklären“, sagt Schmeißl, der sich im selben Zug sehr zufrieden über den Projektverlauf zeigt. Im Regeljahr kann das Kraftwerk Rabengrabenbach rund 1 GWh Ökoenergie produzieren. Die Einspeisung des erzeugten Stroms ins Netz der Energie Steiermark erfolgt auf direktem Wege über eine nahe gelegene Trafostation. Das nächste Wasserkraftprojekt der Mauterner-Energiegewinnungsgesellschaft m.b.H steht übrigens bereits in den Startlöchern. Weil die Behörden mit dem Ausbruch der Corona-Krise sämtliche Bewilligungsverfahren vorerst eingestellt haben, konnte die schon weit fortgeschrittene Genehmigung für ein neues Kleinkraftwerk am Gaisgrabenbach nicht mehr im heurigen Frühjahr eingeholt werden. Ein Baustart 2020 steht laut Schmeißl allerdings durchaus noch im Bereich der Möglichkeiten.
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Sedimente in einem der bekanntesten Stauseen der Schweiz – dem Grimselsee. Es handelt sich um einen Stausee imvon Quellgebiet der Aare Mithilfe Bruchsteinen und Schüttungen wurde die Wasserfassung im Kanton Bern. Sein Wasser speist die Wasserkraftwerke der Kraftwerke Oberhasli AG. Die Experten betonen, dassfür diedas Bedeutung der neue Kraftwerk Alvierbach im Vorarlberger Brandnertal Speicherseen in Zukunft weiter steigen wird – und damit auch die Bedeutung effektiver Sedimentmanagement-Maßnahmen. naturnah gestaltet. Die Anlage, die seit Februar letzten Jahres in Betrieb ist, erzeugt grünen Strom für rund 1.700 Haushalte.
DIE ZUNEHMENDE STAURAUMVERLANDUNG SETZT DER WASSERKRAFT WELTWEIT ZU Pro Jahr geht rund 1 Prozent an Stauraumvolumen durch Verlandung weltweit verloren. Für die nachhaltige Nutzung der Wasserkraft bedeutet dies eine ernsthafte Bedrohung. Heute rechnen Wissenschaftler damit, dass etwa bis Ende dieses Jahrhunderts weltweit alle Speicher verlandet sind, falls dem Problem nicht mit Nachdruck begegnet wird. Das Thema Sedimentmanagement ist daher in den vergangenen Jahrzehnten immer stärker in den Fokus der Forschung gerückt. Die zentrale Frage lautet: Wie können die wichtigen Speicherkapazitäten in den Stauräumen auf nachhaltige und wirtschaftliche Weise erhalten werden? Die Antwort vorweg: Da jeder Stausee seine Besonderheiten aufweist, gibt es kein allgemein gültiges Patentrezept.
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er Wendepunkt war vor rund 20 Jahren. Also etwa um die Jahrtausendwende sei jener Punkt erreicht worden, an dem weltweit der jährliche Verlust an Stauvolumen den Zugewinn durch Neubauten überstiegen habe, erklärt Prof. Dr. Robert Boes, seines Zeichen Direktor der Versuchsanstalt für Wasserbau an der ETH Zürich. Seit damals steht also alljährlich ein negativer Saldo in der globalen Bilanz der Speicherbetreiber. Die zunehmende Verlandung gefährdet mittel- bis langfristig die Speicherkapazitäten der Stauseen. Mit rund 1 Prozent wird die weltweite jährliche Abnahme des Stauraumvolumens beziffert, so die Aussage von Prof. em. Dr. Anton J. Schleiss von der ETH Lausanne, der im logischen Schluss auf ein mögliches Worst-Case-Scenario verweist: „Bei einer gleichbleibenden weltweiten mittleren Verlandungsrate von 1 Prozent und bei einer gleichbleibenden linearen Zubaurate wie heute werden im weltweiten Durchschnitt bis zum Jahr 2100 alle
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Speicher mit Sedimente aufgefüllt sein. Bei Speichern zum Zweck der Stromerzeugung würden die Wasserkraftwerke dann nur noch im Laufbetrieb funktionieren. In Asien würden die Wasserkraftspeicher bis zum Jahr 2035 zu 80 Prozent mit Sedimenten gefüllt sein.“ Für Europa scheinen die Zahlen auf den ersten Blick etwas weniger dramatisch. Laut Schleiss würden in Europa rund 0,7 Prozent der Stauräume alljährlich durch Verlandung verloren gehen. Für die Schweiz und für Österreich rechnet Anton Schleiss mit einer Verlandungsquote von etwa 0,2 Prozent. 2.000 KUBIKKILOMETER FÜR DIE WASSERKRAFT Gemäß dem ICOLD-Register (Anm.: Internationale Kommission für große Talsperren) gibt es insgesamt rund 59.000 große Talsperren mit einem Gesamt-Stauvolumen von 14.600 km3, wobei nur 7.000 km3 tatsächlich nutzbar sind. Die meisten davon stehen allerdings nicht im Dienst der Wasserkraft, sie
werden für Bewässerung, Hochwasserschutz, Trinkwasserversorgung und andere Zwecke genutzt. Anton Schleiss: „Die weltweit für die Wasserkraft verfügbare Speicherkapazität dürfte etwa bei 2.600 bis 3.000 km3 liegen.“ Zu einer ähnlichen Schätzung gelangt auch Robert Boes: „Von den genannten 59.000 großen Talsperren sind 28.200 mit einer Hauptnutzung und etwa 10.200 mit Mehrfachnutzungen gelistet. 22 Prozent der erstgenannten und 16 Prozent der Mehrzweckbauten werden für die Wasserkraft genutzt. Wenn man eine grobe Schätzung anstellen möchte, kann man daraus ein globales Stauvolumen von mindestens 2.000 km3 ableiten, das für die hydroelektrische Nutzung herangezogen wird“, rechnet Robert Boes mit dem Hinweis auf erhebliche Unsicherheiten dieser Zahlen vor. Auf deutlich belastbarere Zahlen können die Forscher sich im Hinblick auf den Alpenraum stützen: Im Alpenraum stehe – so Anton Schleiss – der Wasserkraft ein Speichervolu-
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Ohne ein profundes Sedimentmanagement werden die europäischen Speicher mittel- bis langfristig ihren Nutzen verlieren. Im Bild ein Speichersee in Zypern.
men von 22 km3 bis 25 km3 zur Verfügung. Laut Robert Boes beträgt das Gesamtvolumen der Stauseen in der Schweiz etwa 4 km3. Dr. Robert Reindl von der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG geht für Österreich von rund 3 km3 aus, wobei seiner Einschätzung zufolge 60 Prozent auf Speicherkraftwerke entfallen: „Die TIWAG selbst betreibt Speicherkraftwerke mit einem Gesamtstauvolumen von circa 240 Mio. m3.“ Robert Reindl verweist darauf, dass die Speicherkraftwerke der TIWAG rund 40 Prozent der TIWAG-Gesamtproduktion liefern. Bezogen auf die Schweiz zitiert Robert Boes die Statistik Schweiz, wonach die Gesamterzeugung aus Speicherwasserkraft bei rund 19 TWh/Jahr für ein hydrologisches Regeljahr liegt. Analog dazu geht er für Österreich von einem Wert von ca. 14 TWh/Jahr (Statistik Austria) aus. Sein Kollege Anton Schleiss beziffert die mittlere jährliche Stromproduktion aus den Speichern der sechs Alpen-Anrainerstaaten mit etwa 61 TWh – ohne Berücksichtigung der Pumpspeicherwerke. VERLUSTE IM ALPENRAUM BIS 250 MIO. EURO Seit den 1980er Jahren ist das Thema „Sedimentmanagement“ ein zentrales in der Forschung geworden. Über die letzten Jahrzehnte wurde offensichtlich, dass es dabei viele Parameter zu berücksichtigen gilt. Neben den techni-
schen sind dies vor allem wirtschaftliche und ökologische. Gesicherte Zahlen zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind allerdings schwer zu bekommen. Robert Boes wagt eine Schätzung: „Weltweit werden rund 1.400 TWh aus Speicherwasserkraft im Jahr gewonnen. Geht man von einem mittleren Elektrizitätspreis von 40.000 US$ pro GWh aus, würde sich der Ertrag aus der globalen Speicherkraft auf rund 56 Mrd. US$ belaufen.“ Was die jährlichen Einbußen durch den jährlichen Stauraumverlust von 1 Prozent in monetären Zahlen bedeuten, hatte Prof. Gerrit Basson von der Universität von Stellenbosch, Südafrika, im General Report von Question 89 des ICOLD Kongress von 2009 vorgerechnet (Basson 2009): Er geht von einem Investitionsvolumen von allen Wasserkraftspeichern weltweit von 1.700 Mrd. US$ aus. „Unter Berücksichtigung, dass viele Speicher noch ein Totvolumen haben, welches noch nicht aufgefüllt ist, schätzt Basson das jährlich verloren gegangene Investitionsvolumen auf 0,6 Prozent, was rund 10 Mrd. US$ pro Jahr ergibt. Zusätzlich wird der jährliche Investitionsverlust der Speicher für die Bewässerung auf etwa 5 Mrd. US$ geschätzt. Unter Berücksichtigung der zusätzlichen Verluste im Unterwasser wurde der weltweite jährliche totale Investitionsverlust durch Verlandung 2009 letztlich auf 17 Mrd. US$ per anno geschätzt.
Gegen 2000 beginnt die Kurve der Verlandung steiler anzusteigen als jene des Zubaus neuer Speicher. Gegen das Jahr 2100 würden sich diese Kurven kreuzen. [Daten basierend auf White (2001), ICOLD (2009) und Annandale (2013)]
„MASSNAHMEN VERLIEREN IHRE WIRKSAMKEIT“ „Obwohl die Ursachen der Verlandung und die damit verbundenen Prozesse seit langem bekannt sind, werden auch heute nur in seltenen Fällen bei der Konzeption von neuen Speichern entsprechende proaktive und nachhaltige Maßnahmen getroffen“, schrieben Anton Schleiss, Giovanni De Cesare und Jolanda J. Althaus in einem 2010 veröffentlichten Artikel zu diesem Thema und klingen in ihrer Conclusio durchaus pessimistisch: „Bei den bestehenden Stauseen wird die Verlandungsproblematik oftmals mit nur relativ befristetet wirkenden Maßnahmen angegangen, um Betriebseinschränkungen zu vermeiden. Viele der Maßnahmen werden aber mittelfristig ihre Wirksamkeit verlieren, sodass der nachhaltige Betrieb des Speicherraums gefährdet ist.“ Die Feststellungen liegen bereits ein Jahrzehnt zurück, scheinen aber in ihrer zentralen Aussage
Zwischen dem Bevölkerungszuwachs und den verfügbaren Kapazitäten der weltweiten Speicher öffnet sich zukünftig eine markante Schere. [Daten basierend auf White (2001), ICOLD (2009) und Annandale (2013)]
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Für den heutigen Zeitpunkt mit einem größeren totalen Investitionsvolumen ergäbe dies einen Bereich von 13-19 Mrd. US$ pro Jahr“, erklärt Schleiss und ergänzt: „Da in vielen Gegenden der Einfluss der Klimaerwärmung die Sedimentzufuhr zu den Stauseen erheblich erhöht hat und die Totvolumen schon nahezu verlandet sind und damit der mittlere Verlust an Nutzvolumen heute eher 0,8 Prozent beträgt, schätze ich den Investitionsverlust auf 16-24 Mrd. US$ pro Jahr.“ Keine Frage, der Verlust von Speichervolumen ist ein Thema mit volkswirtschaftlichem Potenzial. Und dies nicht nur in Asien oder in Schwellenländern. Wie Anton Schleiss weiter ausführt, kann diesbezüglich auch eine Schätzung für den Alpenraum angestellt werden: „Geht man von einem Speichervolumen von 25 km3 im Alpenraum aus, kann mit einem Investitionsvolumen von 50 Mrd. EUR basierend auf 2 EUR pro m3 Stauseeinhalt gerechnet werden. Bezieht man eine jährliche mittlere Verlandungsrate von 0.2 Prozent bis 0.5 Prozent im Alpenraum mit ein, ergäbe dies einen Investitionsverlust von 100 bis 250 Mio. EUR jedes Jahr. “
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Sedimente lagern sich am Stausee Gries im Kanton Wallis ab. Der Speicher bezieht sein Wasser aus einem Einzugsgebiet von 10 km2 Fläche. Der Spiegel des Sees liegt bei knapp 2.400 m Seehöhe, also im hochalpinen Bereich.
verweist darauf, dass der Leidensdruck sich bei großen, hochalpinen Speichern noch in Grenzen hält, da der Stauraumverlust hier noch relativ gering ausfalle. „Probleme entstehen vorerst beim Betrieb der Triebwasserfassungen sowie des Grundablasses“, so Schleiss. Ganz ähnlich sieht dies Robert Boes, der darauf hinweist, dass auch die Möglichkeit einer Trendumkehr in der Zukunft bestehe: „Sehr langfristig gesehen kann sich dieser Prozess mit einem zunehmenden Aufkommen von Vegetation auch in höheren Lagen sowie dem Entstehen neuer natürlicher Seen beim Rückzug von Gletschern wieder verlangsamen oder umkehren.“
MEHR SEDIMENTE DURCH KLIMAWANDEL Grundsätzlich könnte man Staumauern als geradezu perfekte Sedimentfänger betrachten. Bedingt durch den natürlichen Sedimenttransport sowie die an Staumauern entstehenden Trübeströme kommt es an den Querbauwerken zu unerwünschten Verlandungen. Dabei gehören die Sedimentfrachten in den Alpen zu den höchsten weltweit. „Zusammen mit dem Himalaya-Gebirge, den Anden und den Gebirgszügen an der Pazifik-Küste Amerikas zählen die Alpen zu den Gebieten mit den höchsten Erosionsraten. Erosionsraten von mehr als 1.000 t/km2 können hier auftreten“, heißt es in einem Fachartikel der Wissenschaftler Helmut Knoblauch, Sven Hartmann und Giovanni De Cesare aus dem Jahr 2005. Durch den Klimawandel scheint sich die Sedimentlast weiter zu erhöhen, wie auch Robert Reindl von der TIWAG bekräftigt: „Bei den Speichern mit stärker vergletschertem Einzugsgebiet ist in den letzten 20-30 Jahren ein höherer Sedimenteintrag in der Größenordnung von 10-20 Prozent feststellbar geworden.“ Mit dem Schmelzen der Gletscher und dem Auffüllen der Moränenseen werden noch mehr Sedimente in die bestehenden Stauseen gelangen, ist auch Anton Schleiss überzeugt. Er
PUFFERWIRKUNG DER GLETSCHER FEHLT Grundsätzlich handelt es sich bei einem Gletscher um nichts anderes als einen Wasserspeicher, der Niederschläge durch Eisbildung im Winter zurückhalte und im Sommer wieder abgebe, erklärt Anton Schleiss. Ursprünglich wurden die Speicher in den Alpen gebaut, um die Schmelzwasser in den Winter zu transferieren, wenn der Elektrizitätsbedarf am höchsten ist. „Bis etwa 2050 profitieren die jetzigen Speicherseen noch von einem erhöhten Zufluss im Sommer durch Abschmelzen der Gletscher. Danach wird der Zufluss zu den Speichern im Sommer wieder Werte aufweisen, wie sie etwa in den 1950er und 1960er Jahren vorherrschten, als die Gletscher noch im Gleichgewicht waren oder vereinzelt sogar noch wuchsen. Das heißt, die Gletscher haben damals im Sommer etwa gleich viel Wasser abgegeben, wie Schnee im Winter darauf fiel. Nach Abschmelzen der Gletscher ist der Rückhalt durch Schnee nur sehr bedingt gewährleistet. Die Schneeschmelze wird das Wasser sehr konzentriert in wenigen Wochen im Frühjahr in die Speicher bringen, was allenfalls zu Engpässen führen wird. Zudem wird die Wasserzufuhr durch große Schwankungen gekennzeichnet sein, da die ausgleichende Wirkung der Gletscher fehlen wird. Die Speicher müssen dann
Im Alpenraum beträgt laut Prof. Anton Schleiss der jährliche Investitionsverlust durch die Verlandung der Speicher zwischen 100 und 250 Mio. Euro. Im Bild: ein Blick auf den Speicher Gries, der einen Nutzinhalt von 18 Mio. m3 aufweist.
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wenig eingebüßt zu haben. Dies bestätigt Anton Schleiss auch auf Anfrage: „Seit längerem wird von der Verlandung ähnlich gesprochen wie vom Klimawandel – konkret wird aber noch sehr wenig getan. Das Thema sollte deshalb auch mehr politisches Gewicht bekommen.“ Und Robert Boes ergänzt: „Allgemein kann man sagen, dass ohne systematische und regelmäßige Maßnahmen viele – vor allem alpine – Stauseen schon nach wenigen Jahrzehnten Betrieb nicht mehr funktionstüchtig wären bzw. ihren Zweck der Wasserbewirtschaftung nicht mehr erfüllen würden.“
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nicht nur in der Lage sein, Wasser von einer Saison in die andere zu übertragen, sondern auch zwischen mehreren Jahren ausgleichen zu können, damit in Spitzenzeiten des Verbrauches unter extremen klimatischen Bedingungen immer genügend Strom produziert werden kann“, führt Anton Schleiß aus und erklärt damit, warum die verfügbare Speicherkapazität für eine zukünftige sichere Stromversorgung eine hohe strategische Bedeutung haben wird. Die Spitzenstunden des Verbrauchs oder die Engpässe werden – so der Experte – zukünftig nicht nur auf die Wintermonate beschränkt sein, sondern sie können auch in Sommermonaten mit extremen Hitzewellen auftreten, wenn die Flusskraftwerke nur wenig produzieren können und der Stromverbrauch für Klimaanlagen und sonstige Kühlung sehr hoch ist. „Es darf auch nicht vergessen werden, dass die Speicher allenfalls in Zukunft in Kombination mit Stromproduktion aus ökologischen und landwirtschaftlichen Gründen auch den Abfluss in ausgetrockneten Flüssen erhöhen müssen.“
„SEDIMENT ROUTING“ AM ZIELFÜHRENDSTEN Auch für Robert Boes steht fest, dass man die jeweilig erforderlichen Maßnahmen für das Sedimentmanagement an die Gegebenheiten anpassen muss. Ein Patentrezept gibt es offenbar nicht. „Jede Maßnahme eines nachhaltigen Sedimentmanagements ist ein Prototyp im Sinne einer eigenständigen und einmaligen Lösung, da kein Speichersee dem anderen gleicht. Die Geometrie und Bathymetrie (Anm.: topographische Gestalt des Gewässerbetts), die Zu- und Ausflüsse, die durchschnittliche Aufenthaltszeit des Wassers sowie die Charakteristik der Sedimente eines Speichers sind entscheidend für die Wirksamkeit von Maßnahmen gegen die Verlandung und müssen sorgfältig für jede Talsperre und jede Stauanlage untersucht und optimiert werden“, so der Direktor der Versuchsanstalt für Wasserbau der ETH Zürich. Grundsätzlich hält er nach eigenen Angaben das Konzept der Sedimentdurchleitung (sediment routing) für das vielversprechendste im Hinblick auf mögliche Maßnahmen im Sedimentmanagement. „Dies kann in der Durchleitung oder der Umleitung von Feststoffen durch/um eine Talsperre bestehen. Ersteres etwa, indem Trübeströme (sedimentbeladene Dichteströme) während Hochwasser durch das Öffnen von Tiefaus-
Für die Experten steht heute fest: Das sporadische Ausbaggern und Spülen der Sedimente ist kein nachhaltiges Konzept eines modernen Sedimentmanagements.
Foto: Wikipedia / U.S. Army Corps of Engineers Digital Visual Library
Foto: Wikipedia
STARKE VERLANDUNG BEI FLUSSSTAUHALTUNG Doch welche Möglichkeiten haben die Betreiber der Anlagen heute, ihre Speicher nachhaltig, ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll zu erhalten? Auf diese Frage angesprochen, weist Robert Reindl auf die notwendige Unterscheidung zwischen den Stauräumen von Flussstauhaltungen und von den Speicherkraftwerken hin. Die Stauraumbewirtschaftung der beiden Anlagentypen unterscheide sich wesentlich. Dies liege nicht zuletzt auch an den Verlandungsraten, die bei der Flussstauhaltung um den Faktor 25 höher liegen als bei den hochalpinen Speichern. „Die Flussstauhaltungen werden regelmäßig und teilweise mehrmals jährlich während der natürlichen Hochwasser entleert, indem der Stauspiegel durch langsames Öffnen der Wehranlage bis zum freien Durchfluss abgesenkt wird. Damit können die vom Fluss antransportierten und im Stauraum nur kurzzeitig abgelagerten Sedimen-
te über die Wehranlage hinweg in den Unterwasserbereich weitertransportiert werden und so den natürlichen Sedimenttransport aufrechterhalten. Kleinere Speicherbecken werden abhängig von den Anlagen- und Abflussverhältnissen teilweise ähnlich wie die Flussstauhaltungen bewirtschaftet, oder es werden konventionelle Räumungen durchgeführt.“ Was die größeren Speicherbecken der TIWAG betrifft, so waren laut Robert Reindl noch keine Bewirtschaftungsmaßnahmen erforderlich. „Trotzdem werden seit einigen Jahren im Sinne einer nachhaltigen Sedimentbewirtschaftung kontinuierliche Weitertransportmöglichkeiten untersucht und versuchsweise getestet.“
Um den starken Sedimentzustrom aus dem Mt. St. Helens Gebirge in den Toutle River im Cowlitz County, im US-Bundesstaat Washington zu bremsen, wurde dieser Damm Ende der 1980er Jahre als Sedimentrückhaltestruktur errichtet.
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VERBESSERUNG DER GESCHIEBEVERFÜGBARKEIT Das mechanische Baggern zur Entnahme der Sedimente und die anschließende Deponierung außerhalb des Stauraums hält Boes für eine nicht nachhaltige und teure Methode, welche zunehmend unter dem knapp werdenden Deponieraum leide: „Es macht mehr Sinn, ausgebaggertes Geschiebe unterhalb der Sperre zuzugeben und hydraulisch flussabwärts transportieren zu lassen, z.B. in Kombination mit sogenannten künstlichen Hochwassern. Diese werden durch Öffnen des Grundablasses erzeugt, um eine naturnähere Morphodynamik mit Sedimentumlagerungen in Restwasserstrecken unterhalb von Talsperren zu erreichen.“ Anton Schleiss hält Spülen und Baggern für traditionelle Konzepte, die das Verlandungsproblem nicht kontinuierlich, sondern nur sporadisch angehen. Er verweist darauf, dass konzentrierte Spülungen auch ökologische Beeinträchtigungen zur Folge ha-
Der Muddy Creek im US-Bundesstaat Colorado liefert gewaltige Sedimentmassen an die Talsperre des Paonia Dam, rund 16 km nordöstlich des gleichnamigen Städtchens.
Foto: U.S. Department of the Interior Bureau of Reclamation
lässen nach unterstrom durchgeleitet, oder Feinsedimente vermehrt über den Triebwasserweg abgeleitet werden. Letzteres, indem Geschiebe und ein Teil der Schwebstoffe bei Hochwasser durch einen Umleitstollen oder -kanal um die Sperre ins Unterwasser geleitet werden und sich somit nicht im Speicher absetzen können. An kleineren Stauanlagen ist auch das periodische Spülen im Freispiegelabfluss durch Absenken des Wasserspiegels, bis ungestaute Abflussverhältnisse herrschen, eine erprobte Methode, um abgesetzte Sedimente dem Flusssystem unterhalb der Talsperre wieder zuzuleiten. Dabei werden solche hydraulischen Spülungen teilweise durch Baggerungen unterstützt, welche Sedimente in das Gerinne im Taltiefsten des Speichers befördern, von wo es hydraulisch weiterbefördert wird.“ Ähnlich sieht dies Anton Schleiss – er sagt: „Das Durchleiten von Trübströmen, sobald sie auftreten, in Kombination mit ökologischen, künstlichen Hochwassern, ist ein vielversprechender Weg in Zukunft. “
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ben können und diese daher zunehmend auf Widerstand stoßen. „Es müssen innovative Konzepte gefunden werden, um die Sedimente möglichst kontinuierlich in einer Konzentration abzuführen, die nahezu dem Zustand vor der Erstellung des Stausees entspricht. Dies folgt auch dem Anspruch, dass die Gewässer wiederum eine möglichst natürliche Sedimentdynamik aufweisen sollten. Es sind Konzepte erfolgversprechend, welche beispielsweise durch Aufwirbeln verhindern, dass sich Feinsedimente im Stausee absetzen können und damit kontinuierlich über das Triebwassersystem abgeführt werden.“ Im Hinblick auf die ökologische Renaturierung der Fließgewässer im Alpenraum können bewusst gesteuerte Kiesschüttungen sowie induzierte Ufererosionen eine Verbesserung der Geschiebeverfügbarkeit bewirken. Auf diese Weise lassen sich unter anderem die Lebensräume im und am Wasser aufwerten und die Sohlerosion vermindern. Ausführlich werden diese Maßnahmen in einer umfangreichen Publikation des Schweizer Bundesamts für Umwelt (BAFU) aus dem Jahr 2017 beschrieben. Beide Maßnahmen werden von den Wissenschaftlern als geeignet beschrieben, wobei in der Praxis verschiedene Aspekte zu beachten sind – wie etwa im Fall der Kiesschüttung
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BEDEUTUNG DER SPEICHER WIRD STEIGEN Im Kreis der Experten herrscht grundsätzlich Konsens darüber, dass sowohl das Geschiebedefizit in den Unterläufen der Speicherseen als auch die Verlandung der Speicher selbst zu zentralen Problemen der Wasserwirtschaft geworden sind, die effektive und nachhaltige Maßnahmen unumgänglich machen. Schließlich, so die Meinung von Robert Boes, wird die Bedeutung von Mehrzweckspeichern im Alpenraum in naher Zukunft weiter zunehmen. „Vor allem, weil die Sommertrockenheit nach Bewässerungen in der Landwirtschaft oder Trink- bzw. Brauchwasser für Gemeinden und Industrien verlangen wird. Die Wasserbewirtschaftung mittels großer Speicher wird also auch zunehmend wichtig, um größere, intensivere Abflüsse infolge des Klimawandels und fehlender Gletscher zu dämpfen.“ In die gleiche Kerbe schlägt Robert Reindl
Speziell in Asien hat man mit hohen Verlandungsraten zu kämpfen. Forscher gehen davon aus, dass bis 2035 vier Fünftel des asiatischen Speichervolumens mit Sedimenten gefüllt sind. Auch Taiwans Tsengwen-Damm (Bild) ist davon betroffen.
Foto: Wikipedia
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Die Sedimentfracht in den Alpen gehört zu den höchsten weltweit. Aktuell liegt die Verlandungsrate der Speicher in den Alpen bei 0,2 Prozent p.a..
die Zugänglichkeit zum Gewässer oder die Herkunft und Zusammensetzung des Schüttmaterials. Hinsichtlich der Geschiebeanreicherung durch Förderung von Ufererosion gilt es, Schutzmaßnahmen wie etwa die Festlegung von Interventionslinien oder Schutzbauten in schlafender Bauweise einzuplanen.
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Foto: Denis Meier_pixelio.de
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Prof. Dr. Robert Boes ETH Zürich
Prof. Dr. Anton J. Schleiss ETH Lausanne ICOLD-Präsident 2015-'18
Die Bedeutung der Speicher wird mittel- bis langfristig weiter steigen. Ein fundiertes Sedimentmanagement für deren Erhaltung ist somit ein Gebot der Stunde.
Dr. Robert Reindl TIWAG
Literaturnachweis:
von der TIWAG: Analog zu der von Prof. Schleiss getätigten Aussage sieht er in der Möglichkeit, sehr große Wassermengen unabhängig von ihrem zeitlichen Auftreten zurückzuhalten und diese dann verteilt über mehrere Jahre abzugeben, einen bewährten Vorteil der Speicher, der auch in Zukunft gefragt sein wird. Seiner Ansicht nach können auch sich – bedingt durch den Klimawandel – verändernde Abflussverhältnisse mit entsprechend großen Speichern und darauf abgestimmten Betriebsweisen ausgeglichen und nutzbar gemacht werden. Stärkere Abflussspitzen, so Reindl, aber auch eine etwas andere Abflussverteilung – etwa durch mehr Winterabfluss aufgrund einer höheren Schneefallgrenze und mehr Niederschlag – stellen dabei kein Problem für den Rückhalt und die Nutzung dieser Wassermengen in den Speichern dar. „Volkswirtschaftlich gesehen wirken sich Speicher zudem positiv auf den Hochwasserschutz sowie im umgekehrten Fall auf die Niederwasseraufbesserung aus, was zukünftig noch wichtiger wird. Die von Speicherkraftwerken erbrachten Systemdienstleistungen, wie Netzstabilität,
1) "Verlandung der Stauseen gefährdet die nachhaltige Nutzung der Wasserkraft"; Autoren: Anton Schleiss, Giovanni De Cesare, Jolanda Jenzer Althaus; "Wasser Energie Luft" - 102. Jahrgang, 2010 2) "Sedimentdurchgängigkeit als Herausforderung für die Zukunft"; Autor: Dr. Michael Detering; zek HYDRO, Oktober 2014 3) "Sedimentumleitstollen und künstliche Hochwasser"; Autoren: M. Facchini, E. Martin Sanz, S. Fink, D. Vetsch, Ch. Robinson, M. Döring, Ch.Scheidegger, R. Boes; Geschiebe- und Habitatsdynamik Merkblatt 6, Bundesamt für Umwelt BAFU, Bern 4) "Geschiebeschüttungen und Ufererosion"; Autoren: F. Friedl, E. Battisacco, L. Vonwiller, S. Fink, D. Vetsch, V. Weitbrecht, M.J. Franca, Ch. Scheidegger, R. Boes, A. Schleiss; Geschiebe- und Habitatsdynamik Merkblatt 6, Bundesamt für Umwelt BAFU, Bern 5) Annandale, G.W. (2013). Quenching the Thirst: Sustainable Water Supply and Climate Change, Createspace, ISBN-10: 1480265152. 6) Basson G. R. (2009). Management of siltation in existing and new reservoirs. General Report Q. 89. Proc. 23rd Congress of the CIGB-ICOLD, Brasilia, Brazil. 7) Baumgartner, A., Schönberg, M. (2017). Status und Zukunft der alpinen Wasserkraft, AGAW-Studie, http://www.alpine-wasserkraft.com/ 8) ICOLD (2009). Sedimentation and sustainable use of reservoirs and river systems. Bulletin 147, International Commission on Large Dams, Paris, France. 9) White R. (2001). Evacuation of sediments from reservoirs. Thomas Telfors Ltd, London, United Kingdom.
Reserveenergie, etc. und der erzeugte Spitzenstrom werden auch künftig dringend benötigt, um in Verbund mit den anderen Erneuerbaren die Energiewende zu schaffen.“
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Mitte April traf der überarbeitete und vollständig sanierte Wellenstrang samt Turbinenlaufrad wieder beim Tiroler Traditionskraftwerk Häusling im Zillertal ein. Nach einem Corona-bedingten Zwischenstopp können nun die finalen Installations- und Wiederinbetriebnahmearbeiten fortgesetzt werden.
REVITALISIERUNG DES KRAFTWERKS HÄUSLING KANN FORTGESETZT WERDEN Seit 2019 werden beim Pumpspeicherkraftwerk Häusling im Zillertal Revitalisierungsmaßnahmen umgesetzt. An beiden großen Maschinensätzen werden die Pumpen, Turbinen und Generatoren aus den späten 1980er Jahren modernisiert und damit der Wirkungsgrad erheblich gesteigert. Die Arbeiten waren durch Maßnahmen zur COVID-19-Vorsorge ins Stocken geraten, können nun aber fortgesetzt werden – auch dank Unterstützung der heimischen Politik. Insbesondere Europaministerin Karoline Edtstadler und Staatssekretär Magnus Brunner haben sich massiv für eine rasche Lösung eingesetzt. „Es ist dem Einsatz führender politischer Verantwortungsträgerinnen und Verantwortungsträger zu verdanken, dass der Wellenstrang aus Italien kommend im Zillertal angeliefert werden konnte. Das Kraftwerk Häusling kann daher bald wieder seinen Beitrag zur sicheren, sauberen und leistbaren Stromversorgung in Österreich erbringen“, zeigt sich VERBUND-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber erfreut über die Unterstützung der heimischen Politik.
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port beim Kraftwerk Häusling ein, wo umgehend mit den Vorbereitungen für den Einbau begonnen wurde.
WICHTIG FÜR DIE STROMVERSORGUNG Das Kraftwerk Häusling ist ein Pumpspeicherkraftwerk und damit wichtiger Teil der
Die Staumauer der Sperre Zillergrund ist als doppeltgekrümmte Bogengewichtsmauer ausgeführt.
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m Jänner 2020 wurde das Herzstück der Turbine 2, der Wellenstrang mit Turbinenwelle und Laufrad, ausgebaut und zur Überarbeitung zu einem Spezialunternehmen nach Norditalien transportiert. Aufgrund der extremen Betroffenheit dieser Region durch die COVID-19 Pandemie, kam es knapp vor der Fertigstellung des Wellenstranges für Häusling zur Betriebsschließung. Wegen der großen Bedeutung des Pumpspeicherkraftwerks für die Versorgungssicherheit Österreichs setzten sich hochrangige Politiker, federführend Staatssekretär Magnus Brunner, für die Fortführung der Arbeiten ein. So konnten die Experten in Italien mit einer Sondergenehmigung die Arbeiten in der Karwoche wieder aufnehmen und mit den erforderlichen Tests abschließen. In der vergangenen Woche verließ schließlich der 10 Meter lange und 55 Tonnen schwere Wellenstrang auf einem Spezial-LKW das Werk in Italien – begleitet von einer Polizeieskorte. Nur einen Tag später, am 15.4.2020, traf der TransJuni 2020
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Die Montage des sanierten Wellenstrangs erfordert Know-how und auch ein gewisses Feingefühl.
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sicheren Stromversorgung Österreichs aus erneuerbaren Quellen. Es ist Teil der Grünen Batterie in den Alpen, die Strom speichern und dann zur Verfügung stellen kann, wenn er gebraucht wird. Diese Flexibilität macht Pumpspeicherkraftwerke zu idealen Partnern für die Stromerzeugung aus Wind und Sonne. Zudem sorgen sie für Stabilität im Stromnetz, indem sie Schwankungen ausgleichen. Karl Heinz Gruber und Michael Amerer, die beiden Geschäftsführer der VERBUND Wasserkraft, unterstreichen die besondere Bedeutung der Pumpspeicherkraftwerke: „Die Wasserkraft ist gerade in Zeiten wie diesen ein stabiler, verlässlicher Faktor und gibt Sicherheit. Um diese Sicherheit aufrechtzuerhalten investieren wir laufend in die Modernisierung unserer Anlagen – als unseren Beitrag zur Erreichung der heimischen Klima- und Energieziele. Gerade das Kraftwerk Häusling leistet seit vielen Jahren als eines der leistungsstarken Pumpspeicherkraftwerke wertvolle Dienste im Sinne der Versorgungssicherheit. Daher sind wir froh, dass die Turbine trotz der Einschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr den Weg ins Zillertal gefunden hat. Allen die das unterstützt und ermöglicht haben, danken wir sehr.“ ÜBER DAS PROJEKT Das Kraftwerk Häusling wurde 1988 in Betrieb genommen. Seine Leistung vor der Revitalisierung betrug 360 MW bei einer Jahreserzeugung aus natürlichem Zufluss von rund 187 Millionen Kilowattstunden Strom. Das Wasser für das Kraftwerk wird im Speicher Zillergrund gespeichert.
Foto: VERBUND
Mittlerweile sind die Montagearbeiten im Krafthaus wieder im vollen Gange. Nach erfolgreichem Abschluss der Arbeiten wird das Kraftwerk im Jahr rund 2 GWh mehr Strom produzieren.
Durch die Wirkungsgradsteigerung wird das Kraftwerk jährlich rund 2 Millionen Kilowattstunden Strom aus natürlichem Zufluss mehr erzeugen können. Die Leistung der Pumpen wird durch die Revitalisierungsmaßnahmen um ca. 15 Prozent, jene der Turbinen um ca. 10 Prozent gesteigert. Trotz aller Erschwernisse durch die COVID-19 Pandemie wird die Inbetriebnahme des zweiten Maschinensatzes im Sommer 2020 erwartet. Insgesamt investiert VERBUND rund 20 Mio. Euro in die Modernisierung des Pumpspeicherkraftwerks Häusling.
Das Kraftwerk Häusling wurde in einem Zeitraum von 1974–1988 im Tiroler Zillertal errichtet. Bislang lieferte das Pumpspeicherkraftwerk im Jahr rund 179,4 Mio. kWh. Der Ausbaudurchfluss beträgt 65 m3/s, die mittlere Fallhöhe 696 m. Das Wasser bezieht das Kraftwerk aus dem Stausee Zillergründl, der mit einem Nutzvolumen von 86,7 Mio. m3 zu einem Jahresspeicher ausgebaut ist. Das Wasser strömt durch einen 7,6 km langen Stollen vom Speicher zum Kraftwerk Häusling und danach durch einen 8,5 km langen Stollen zum Stillup Speicher. Das Krafthaus Häusling wurde mit seiner Längsseite in den steil abfallenden Felshang hineingebaut. Die größte Höhe des Krafthauses beträgt fast 64 m. Das rund 40 m tiefe Schachtbauwerk besteht aus einem freistehenden Stahlbeton-Zylinder mit einem Außendurchmesser von 32,8 m. Im Krafthaus sind 2 Maschinensätze mit vertikaler Welle (Gesamthöhe rund 40 m) und einer Engpassleistung von zusammen 360.000 kW installiert, die aus je einem Motorgenerator, einer Francis-Turbine sowie einer 2-stufigen, 1-flutigen Pumpe und einem hydraulischen Wandler bestehen. Der erzeugte Strom wird über eine SF6-gasisolierte 220-kV-Innenraumschaltanlage und über die 220-kV-Freileitung zur Freiluftschaltanlage Mayrhofen übertragen. [Quelle: VERBUND] Foto:Glanzer VERBUND Foto:
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Über das Kraftwerk Häusling
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NEUES LEBEN FÜR TIROLER „RIESENRAD“ Die Sagenschneider`s Mühle in Ried im Oberinntal nahe dem Kaunertal nutzt bereits seit 300 Jahren die Kraft des Stalanzer Bachs. Noch bis in die 1960er Jahre wurde sie für Sägearbeiten genutzt, ehe der Betrieb unrentabel wurde. Nun wird das Mühlenjuwel originalgetreu und mit viel Liebe restauriert. Mit einem Durchmesser von 4,60 Meter zählt es zu den größten aktiven Wasserrädern in Österreich. Die alte Säge soll als Schausägewerk für die Öffentlichkeit zugänglich werden und ihren Besuchern zeigen, wie in alten Zeiten gearbeitet wurde.
Die denkmalgeschützte Sagenschneider`s Mühle wird in einem aufwändigen Restaurierungsprojekt originalgetreu instandgesetzt. Dabei erwies sich die Herstellung und Montage des riesigen Wasserrades als äußerst schwierig.
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AUGSBURGER-SÄGE Im Prinzip unterscheidet man bei wassergetriebenen Sägen zwischen zwei Bauarten, der Venezianer-Säge und der Augsburger-Säge – wie ebenjene in Ried. Den Unterschied macht die Technik: Bei der Venezianer-Säge handelt es sich um ein kleines, unterschlächtiges Was-
Die 43 m hohe Lärche mit circa 10 t wird vom sogenannten „Almroan“ in Osttirol abtransportiert.
serrad (Waschel) mit circa 50-80 cm Durchmesser und einem Wirkungsgrad von etwa 25 Prozent. Es eignet sich vor allem für große Wassermengen und geringe Gefälle. Die Drehzahl ist dadurch mit 140-170 U/min relativ hoch, dadurch kommt der „Waschel“ ohne Übersetzungsgetriebe aus. Bei der Augsburger-Säge kommt hingegen ein oberschlächtiges Wasserrad zum Einsatz, das in der Regel größer als 2,5 m im Durchmesser ist. Sein Wirkungsgrad liegt immerhin schon bei rund 75 Prozent. Diese Bauart ist für ein geringeres Wasserdargebot geeignet – dreht aber langsamer. Daher benötigt man dafür ein Übersetzungsgetriebe, um wieder auf die für die Sägehübe erforderlichen 140-170 U/min zu kommen. Ein weiterer Unterschied liegt in den Baukosten, die bei der Augsburger-Säge Foto: Kuprian
uns ein echter Glücksfall. Er hat viel Erfahrung mit der Restaurierung alter Mühlen und ist mit Herzblut bei der Sache“, zeigt sich Elisabeth Maaß erfreut. Denn speziell bei der Restaurierung alter Kulturgüter braucht man Leute mit Know-how und Fingerspitzengefühl. Um eine Mühle in der Größenordnung wie die Sagenschneider`s Mühle in Ried zu restaurieren, sind unterschiedliche Fertigkeiten gefragt.
Foto: Pedarnig
MIT DER ELEKTRIFIZIERUNG WAR SCHLUSS Bis in die 1960er Jahre wurden in der Sagenschneider’s Mühle noch täglich Bretter geschnitten und Balken gesäumt. Doch der Fortschritt veränderte alles. „Der Betrieb rechnete sich nicht mehr, als andere Sägewerke begannen, ihre Sägen mit Strom anzutreiben – dadurch konnten sie natürlich viel schneller produzieren als mein Großvater“, erläutert Elisabeth Maaß. Danach verfiel dass Relikt aus den alten Zeiten zusehends. „Bis wir uns vor einigen Jahren die Frage stellten, ob wir sie abreißen sollten, oder sie vielleicht sogar noch retten könnten.“ Dank der Bemühungen von Johannes Glatzl, selbst Mühlenbetreiber und Tiroler Landessprecher der Österreichischen Mühlengesellschaft, sprach man sich für die Erhaltung der altertümlichen Sägemühle aus und entschied sich, alles originalgetreu und voll funktionsfähig zu restaurieren. „Johannes Glatzl ist für
Foto: zek
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rsprünglich stammt die Sagenschneider`s Mühle aus dem deutschen Schwarzwald und soll laut den heutigen Besitzern, der Familie Maaß, ganze 500 Jahre alt sein. Seit rund 300 Jahren gehört sie zum Sagenschneider`s-Gut in Ried im „oberen Gericht“ Richtung Reschenpaß. „Als erstes wurde die Mühle auf der Stalanzer Alm für den Almbau aufgestellt, danach war sie etwas weiter unten in Gebrauch und erst seit 1902 steht sie ganz unten im Tal beim Hof“, erzählt Großmutter Elisabeth Maaß und führt weiter aus: „Unser Großvater war Wagnermeister und hat die Sägemühle gewerblich betrieben.“ Es wurden Räder, Bretter, Dachstühle oder auch Bauholz hergestellt. Nun möchte die Betreiberin Elisabeth Maaß das Erbe ihrer Familie für die Nachwelt erhalten und für Gäste und Interessierte erlebbar machen.
(V.l.) Hans Senfter und Johannes Glatzl bei der Inspektion. Der rundgeschliffene Wellbaum misst 5 m in der Länge und 60 cm im Durchmesser.
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Es sind noch Restarbeiten an der Wasserzufuhr sowie im restlichen Außenbereich im Gange.
WASSERRAD IN ZWEI TAGEN AUFGESTELLT Die am 19. März geplante Montage des Wasserrads musste Corona-bedingt auf Ende April verschoben werden. „Beim zweiten Termin wurde dann das Wasserrad von Hans Senfter innerhalb von 2 Tagen fertig zusammengebaut und war praktisch einsatzbereit“, so Elisabeth Maaß. Neben dem Einbau des Wasserrads waren noch weitere Arbeiten notwendig, wie etwa der Neubau der Wasserfassung am Stalanzer Bach mit einer regulierten Zulaufmenge von circa 120 l/s. Die Zulaufrinne aus Lärchenholz mit einer Länge von rund 450 m verläuft von der Fassung über Waldgebiet bis hinunter zum Sagenschneider`s Gut und weiter zur Mühle. Das Wasser aus dem Stalanzer Bach wird von oben auf die Lamellen des Mühlenrads geleitet, wodurch der Riese in Bewegung gesetzt wird. Das abgearbeitete Was-
ser fließt über die Wasserrückführung in das Stalanzer Bachbett zurück. Aktuell steht einerseits noch die Überarbeitung des Übersetzungsgetriebes an, außerdem wird auch die Säge selbst noch auf Vordermann gebracht. WERTVOLLES KULTURGUT ERHALTEN Elisabeth Maaß schätzt die Kosten des Projekts auf insgesamt rund 200.000 Euro. Dank einer originalgetreuen Restaurierung unter Einhaltung strenger Vorgaben darf sich das Projekt über Zuschüsse aus der öffentlichen Hand freuen, die zum Teil aus lokalen, nationalen sowie aus EU-Fördertöpfen stammen. Darüber hinaus unterstützt die Österreichische Mühlengesellschaft tatkräftig und ehrenamtlich Erhaltungsprojekte dieser Art. Das Wasserrad an der Sagschneider’s Mühle hat allein durch seine Dimensionen Aufsehen erregt. Mit einem Durchmesser von 4,60 m und einer Breite von einem Meter zählt es zu den größten aktiven Wasserrädern in Österreich. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Betreiberfamilie Maaß, Johannes Glatzl von der Österreichischen Mühlengesellschaft und der wertvollen Zusammenarbeit mit Hans Senfter konnte das Kulturjuwel Sagschneider`s Mühle im schönen Oberinntal für die Nachwelt erhalten werden.
Foto: zek
AUF DER SUCHE NACH DEM PERFEKTEN BAUM Die alles entscheidende Frage für die Betreiber sowie für den Mühlenfachmann Johannes Glatzl lautete: „Wer ist heute in der Lage, ein Wasserrad samt Wellbaum nach der alten Methode zu bauen?“ Wie es der Zufall wollte, kam Glatzl durch einen Zeitungsartikel mit Hans Senfter aus Innervillgraten in Kontakt. Der hatte schon mehrere Wasserräder gebaut und sollte sich als der richtige Mann für diese Herausforderung herausstellen. Doch zu allererst musste einmal ein geeigneter Lärchenstamm gefunden werden, woraus die 5 m lange und 60 cm dicke Welle gebaut werden konnte. Nach langer Suche und unzähligen Telefonaten wurde man in Schlaiten in Osttirol fündig. Der alte Waldriese war rund 200 Jahre alt, 43 m hoch, pfeilgerade und hatte einen „Brusthöhendurchmesser“ von 110 cm. Die stattliche Lärche, die in Summe 10 t auf
die Waage brachte, lieferte ganze 12 Festmeter Holz. Daraus sollte sich der Wellbaum und auch die anderen Bestandteile des neuen Wasserrades fertigen lassen. Der Baum wurde schließlich am 28. September 2019 bei abnehmenden Mond gefällt und nach Innervillgraten transportiert, wo Hans Senfter sämtliche Teile des Wasserrads in seiner Werkstatt fertigte.
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circa 40 Prozent über jener der Venezianer-Säge liegen. Ausschlaggebend für diesen Preisunterschied ist hauptsächlich das große Wasserrad, dessen Fertigung auch heute noch aufwändig und schwierig ist. Bis zur Elektrifizierung waren beide Sägetypen noch weit verbreitet und repräsentierten etwa über ein halbes Jahrtausend den Stand der Sägetechnik.
Foto: zek
Foto: Johannes Glatzl
Am letzten Tag des abnehmenden Mondes wurde mit der Endmontage des gewaltigen Wasserrades begonnen. Nach zwei Tagen Präzisionsarbeit zeigte sich Mühlenbauer Senfter zufrieden, das Rad wies lediglich einen Schlag von 2 mm nach oben und 0 mm zur Seite auf.
Für das stattliche Alter sind die Getriebeteile noch gut erhalten. Dennoch stehen noch einige Restaurierungsarbeiten aus. Hier fehlen noch Riemen und Schaltgestänge.
Im Gebäude der eigentlichen Säge ist noch der Blockwagen sowie der Antrieb zu erneuern. Dazu folgen selbstverständlich noch weitere Adaptionen, die zum Museumscharakter beitragen, und an Großvaters Zeiten erinnern.
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Seit 1. Mai dieses Jahres offiziell vereint: ELIN Motoren GmbH und Voith. ELIN Motoren wird dabei als Markenname erhalten bleiben.
WENN DAS ERGEBNIS MEHR IST ALS DIE SUMME DER EINZELNEN TEILE
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zek HYDRO: Herr Schuhmayer, warum hat man sich entschieden, den Markennamen ELIN Motoren auch nach der Akquise weiterzuführen? Schuhmayer: Die Gründe dafür sind für uns ganz klar: ELIN Motoren wurde 1892 gegründet und kann somit eine fast 130-jährige Industriegeschichte vorweisen. Das Markenimage ist ein sehr, sehr gutes. Kunden assoziieren mit ELIN Motoren gleichzeitig Tradition und Innovation, Qualität und hohe Zuverlässigkeit. Das gilt es natürlich zu erhalten. Andererseits muss man natürlich auch einräumen, dass für Voith der Bereich Elektromotoren ein großes Potenzial für Synergien bot. zek: Bringt diese lange Industrietradition am Standort in Weiz nicht auch große Verantwortung mit sich? Schuhmayer: Ja, natürlich. ELIN ist mit Weiz inzwischen fast untrennbar verbunden, die Bedeutung des Unternehmens für die Stadt entsprechend groß. Darum war und ist es auch so wichtig, dass der neue Eigentümer ganz ähnlich denkt, dass er als großes, fest verankertes Familienunternehmen ähnlich traditionsverbunden wie ELIN plant und auftritt.
Foto: ELIN Motoren
Seit 1. Mai 2020 ist die ELIN Motoren GmbH zu 70 Prozent Teil der der deutschen Voith Gruppe. 30 Prozent des Unternehmens verbleiben im Besitz des langjährigen Geschäftsführers KR Ing. Franz Hrachowitz. Nachdem der Kaufvertrag bereits Ende letzten Jahres unterzeichnet worden war, konnte man nach Erhalt sämtlicher behördlicher Genehmigungen die Übernahme erfolgreich abschließen. Das österreichische Hightechunternehmen für elektrische Motoren und Generatoren liefert die ideale Ergänzung zu den industriellen Antriebslösungen von Voith. Dabei soll ELIN Motoren allerdings unternehmerisch unabhängig bleiben und weiterhin unter der etablierten Marke am Markt auftreten. Welche Chancen und Perspektiven diese neue Verbindung für die Traditionsmarke ELIN Motoren eröffnet, darüber haben wir mit dem neuen CFO, Robert Schuhmayer, gesprochen.
Robert Schuhmayer steht als neuer CFO dem administrativen Bereich von ELIN Motoren vor.
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Fotos: zek
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Die Referenzliste erfolgreicher Wasserkraftprojekte ist lang. Von links nach rechts: KW Winkeltal (T), Rellswerk (Vb), KW Hallstadt (OÖ), KW Dientenbach (S)
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zek: Es scheint so, als würden die beiden Undieser ersten Verschmelzungsphase begleiten Alle Standorte sind ins ELIN-Qualitätsmaternehmen sehr gut zueinander passen? kann. Wir bleiben also vollkommen eigennagementsystem eingebunden. Auf diese Schuhmayer: Das kann man uneingeständig mit dem etablierten Markennamen Weise können wir die Qualität liefern, die schränkt so sagen. Zum Teil haben sich beide ELIN Motoren, sind aber vollständig im unsere Kunden sich von uns erwarten. Unternehmen über Jahrzehnte bei denselben Mutterkonzern Voith integriert und erhalten zek: Was würden Sie als die starke Seite von Kunden bewegt, ohne dass sich die jeweiligen damit Zugriff auf die weltweite VertriebsorgaELIN Motoren bezeichnen? Produkte je überlappt hätten. Für eine Unternisation von Voith Turbo. Schuhmayer: ELIN hat es schon immer vernehmensakquise gibt es keine bessere Vorauszek: Gilt dies auch für die anderen Standorte standen, als Maßschneider für elektrische setzung, weil eine perfekte Ergänzung vorvon ELIN Motoren? Maschinen aufzutreten und Speziallösungen liegt. Damit besteht anzubieten, die über „ELIN hat es schon immer verstanden, als Maßschneider für auch keine Notwendigden Standard hinelektrische Maschinen aufzutreten und Speziallösungen anzukeit, Bereinigungen im ausgehen. Genau bieten, die über den Standard hinausgehen. Das liegt in der Angebotsportfolio vordas liegt in der DNA von ELIN“ [Robert Schuhmayer, CFO bei ELIN Motoren GmbH] zunehmen. Wir haben DNA von ELIN. sehr gute Chancen, geWir liefern maßgemeinsam weiterwachsen zu können. Schuhmayer: Die Standorte bleiben wie geschneiderte Lösungen für individuellen Anzek: Und ELIN Motoren behält seine Eigenhabt: Das gilt natürlich für den Standort forderungen des Kunden – und das in maxiständigkeit? Weiz, unsere Zentrale mit dem Technologiemaler Qualität. Und in dieser Philosophie Schuhmayer: Ja. So lautet das erklärte Ziel. zentrum, mit Entwicklung und Prüfstand. ergänzen wir uns natürlich perfekt mit Voith. Die Voith Gruppe hat ELIN zu 70 Prozent Das Motor- und Generatorprüffeld gilt nach zek: Können Sie das etwas näher erläutern? übernommen. Die restlichen 30 Prozent bleiwie vor als eines der größten in Europa. Das Schuhmayer: Voith gilt weltweit als ein fühben beim langjährigen Gesellschafter KR Ing. gilt auch für unsere Standorte Ungarn, wo die render Technologie-unabhängiger Lieferant Franz Hrachowitz. Ihm war es ein großes Anstahlbauliche Seite abgedeckt wird, und den von Antriebssystemen. In der Branche ist die liegen, dass er weiter im Unternehmen bleibt Standort Bosnien-Herzegowina, wo die lohnklassische Antriebstechnik von Voith als und die aktuelle Business-Transformation in intensiven Tätigkeiten durchgeführt werden. hochwertig und innovativ bekannt. Aller-
Über ELIN Motoren Die ELIN Motoren GmbH mit Hauptsitz Weiz beschäftigt insgesamt rund 1.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von circa 120 Millionen Euro. Das Unternehmen produziert elektrische Motoren und Generatoren in Kleinserie sowie individuelle Lösungen für Industrieanwendungen. Dabei fokussiert sich ELIN Motoren auf elektrische Maschinen, Motoren im Niederspannungs-, Mittelspannungs- sowie Hochspannungsbereich und Generatoren, insbesondere für die Windenergie sowie die dezentrale Energieerzeugung. Mit seinem Produktportfolio bedient das Unternehmen die Zielmärkte Windenergie, Kunststoff, Tunnel und Bergbau, Öl und Gas, Anlagenbau sowie Kraftwerke.
Die Schleuse Trierinim September 2016 - Nachtaufnahme der Auch im kürzlich Betrieb genommenen Pumpspeicherkraftwerk Bauaurbeiten zur Errichtung einer zweitenauf Schleusenkammer. Diessbach (Salzburg) setzen die Betreiber das Know-how von ELIN.
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KR Ing. Franz Hrachowitz hält 30 Prozent an ELIN Motoren GmbH und ist somit Miteigentümer des Hightech-Unternehmens in Weiz.
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DI Wolfgang Landler, CEO von ELIN Motoren GmbH, ist Vorsitzender der Geschäftsführung und leitet den operativen Bereich des Unternehmens.
Das Maschinenhaus fügt sich nicht nur aufgrund der geschmackvollen Optik bestens in das Naherholungs- und Wohngebiet im Zentrum von Gravellona Toce am Lago Maggiore ein, sondern auch aufgrund der getroffenen Lärmschutzmaßnahmen, wodurch vom Kraftwerksbetrieb kaum etwas nach außen dringt.
Mit dem Vertriebsnetz von Voith kann ELIN Motoren nun seine Service-Dienstleistungen weltweit anbieten.
dings ist der Trend im Markt klar erkennbar: Es geht weg von der Verbrennungsmotor-Technologie hin zur Elektrifizierung. Nehmen Sie nur das Beispiel der elektrifizierten Busse, die stetig mehr werden. Gemeinsam mit ELIN ist Voith nun in der Lage, eine Elektrifizierung des Antriebstranges zu bieten. Auf diese Weise werden wir zu einem Systemanbieter. Unser Ziel ist es, dabei auch Neues zu entwickeln. Das beste Beispiel dafür ist unser neuer elektrischer Schiffsantrieb – eine Kombination aus einem Schneider-Propeller mit einem Permanentmagnet-Generator von Elin. Der Antrieb wurde bereits verkauft, und das Feedback vom Markt ist ausgezeichnet. zek: Kommen wir zum Bereich Hydro: Wo sehen Sie hier die Entwicklungsmöglichkeiten im Verbund mit Voith?
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Im Tiroler Kraftwerk Stanzertal sorgen drei leistungsstarke ELIN-Generatoren für eine zuverlässige Stromerzeugung.
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Schuhmayer: Wir sehen zwei wesentliche Entwicklungsfelder: Zum einen im Bereich der Systementwicklung. Das heißt, Voith Hydro liefert gemeinsam mit Elin Motoren perfekt auf den Kundenwunsch abgestimmte, komplette Systemlösungen – sozusagen alles aus einer Hand. Wir sind uns sicher, dass wir hier für unsere Kunden einen Mehrwert generieren können. Und zum anderen im Bereich der PMG-Technologie (Anm. PMG = Permanentmagnet-Generator), sowohl für den Wasserkraft- als auch für den Windkraftsektor. zek: In welchen Leistungsbereichen kann und wird ELIN also künftig seine Generatoren in der Wasserkraft anbieten? Schuhmayer: Wir sind in dieser Hinsicht sehr offen. Die Einschränkungen gibt uns weniger die Technologie, sondern vor allem der Maschinenpark vor. Bei Hydro-Generatoren gilt als limitierender Faktor die Krankapazität. Bei schnelllaufenden Maschinen können wir – abhängig von der Polzahl – Generatoren bis 65 MVA liefern. zek: In welchem Bereich kann Ihrer Meinung nach ELIN Motoren am meisten von Voith profitieren? Schuhmayer: Wir befinden uns gerade in der so genannten Post-Merger-Phase: In dieser Phase wird – wie bei jeder größeren Akquise – der Neuzugang sukzessive an den Mutterkonzern herangeführt. Und dies passiert über zwei Arbeitsstränge: zum einem über den administrativen Bereich und zum anderen über den Business-Bereich. Im administrativen ist es sehr sinnvoll, mögliche Synergien zu nutzen, wie etwa im IT-Bereich. Die andere Seite betrifft den Produktbereich: Jetzt haben wir vollständigen Zugang zum Vertriebs- und Servicenetz von Voith. Und das hat sich sehr schnell bemerkbar gemacht. Unmittelbar nachdem die Akquisition bekannt geworden ist, sind wir aus der ganzen Welt, etwa aus Chile, aus Indonesien oder den USA, kontaktiert worden, sowohl im Bereich Wasserkraft als auch im Bereich Schiffsmotoren. Das wird uns sicherlich sehr helfen, dass wir in Märkte hineinwachsen können, in denen wir aufgrund der zuvor eingeschränkten Vertriebskapazitäten nicht aktiv sein konnten. zek: Wo liegen derzeit die Prioritäten in der technischen Entwicklung? Schuhmayer: Aktuell stehen im Bereich technische Entwicklung die PMG ganz oben auf der Liste. Nicht nur für den Hydro-Bereich, sondern auch für den Windkraftsektor, in dem aktuell bereits Offshore-Leistungsklassen von 10 MW und mehr erreicht werden. Gerade hier gilt es, mit unserem Produkt von Anfang an dabei zu sein. zek: Wie lautet Ihr Fazit nun zu der Verschmelzung mit Voith? Schuhmayer: Ich sehe sie sehr positiv und glaube, dass das Ergebnis durchaus mehr ist als nur die Summe der einzelnen Teile.
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üdwestlich der steirischen Stadtgemeinde Eisenerz dehnt sich der Verwaltungsbereich der Agrargemeinschaft Eisenerzer Waldgenossenschaft, die 2018 ihr 420-jähriges Bestehen feierte, über ein großräumiges Gebiet. Die rund 1.725 Hektar Forstfläche der Agrargemeinschaft erstrecken sich von einer Seehöhe von 700 bis hinauf auf 2.000 m. Alljährlich werden bei der bewusst nachhaltigen Bewirtschaftung des Forsts etwa 6.500 Festmeter Holz geschlagen. Seit kurzer Zeit wird im Forstgebiet auch Strom aus Wasserkraft gewonnen. Ursprünglich wurde zum Bau eines Kleinkraftwerks ein Bach zwei Gräben weiter ins Auge gefasst. Allerdings wurde später das Gelände entlang des Lasitzenbach, vorwiegend wegen der besseren Zugänglichkeit und günstigerer Bauverhältnisse, als besser geeigneter Standort ausgewählt. Die Genehmigungsphase verlief unkompliziert, was nicht zuletzt der Tatsache geschuldet war, dass sich die gesamte Anlage auf den eigenen Liegenschaften der Waldgenossenschaft befindet. Oftmals langwierige Verhandlungen mit Grundeigentümern stell-
Die Wehranlage des Kraftwerks Lasitzenbach auf dem Gebiet der Waldgenossenschaft Eisenerz nimmt als Wasserfassung und Wildbachsperre eine Doppelfunktion ein. Im Regeljahr kann das 15. Eigenkraftwerk der Anton Kittel Mühle Plaika GmbH rund 800.000 kWh sauberen Strom erzeugen.
ten somit keine Hürde dar. Obwohl von den Behörden relativ schnell eine Bewilligung erteilt wurde, entschloss sich die Genossenschaft letzten Endes aus wirtschaftlichen Gründen dagegen, das Kraftwerk aus eigenen Mittel zu finanzieren. Damit das Projekt dennoch in die Realität umgesetzt werden konnte, entschied sich der Wirtschaftsausschuss der Waldgenossenschaft dafür, den geplanten Neubau in Form eines Pachtmodells zu veräußern. NIEDERÖSTERREICHER ERHALTEN ZUSCHLAG Im Rahmen der öffentlichen Ausschreibung, an der sich eine ganze Reihe von Bietern beteiligte, kamen drei Interessenten in die nähere Auswahl. Den endgültigen Zuschlag erhielt Der fast 2 km lange Kraftabstieg wurde mit duktilen Gussrohren DN300 der Marke Duktus hergestellt.
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die aus Niederösterreich stammende Anton Kittel Mühle Plaika GmbH, die sich sowohl mit der Mehlproduktion als auch mit der Erzeugung von Ökostrom beschäftigt: „Bedingt durch unser Geschäftsfeld sind wir immer auf der Suche nach interessanten Projekten. Wir betreiben außerdem jeweils ein Kraftwerk in Göstling unweit der Grenze zur Steiermark sowie weiter südlich in Judenburg. Eisenerz liegt ziemlich in der Mitte zwischen den beiden Anlagen und ist nur ca. 1,5 h Fahrzeit von unserem Firmensitz entfernt, wodurch sich das Projekt schon in geografischer Hinsicht angeboten hat“, erklärt Kittel Mühle-Geschäftsführer Hannes Taubinger, der ergänzend darauf hinweist, dass sein Unternehmen mit dem Neubau am Lasitzenbach erstmals eine bereits fertig projektierte Anlage übernommen hat. In Summe betreibt die Kittel Mühle nun 19 Wasserkraftwerke im In- und Ausland, 15 davon stehen im Eigenbesitz. WASSERFASSUNG MIT DOPPELFUNKTION Nach Abschluss des Ausschreibungsverfahrens im Frühjahr 2019 konnte Anfang August bereits die bauliche Umsetzung in Angriff genommen werden. Für den gesamten Hochund Tiefbau inklusive Rohrverlegung wurde das Unternehmen Heinrich-Bau aus Fürstenfeld beauftragt. Da die Baufirma zeitgleich auch die Renovierung des JUFA Hotels in Eisenerz durchführte, konnten für die Errichtung des Wasserkraftwerks nützliche Symbiosen hinsichtlich Gerätschaften, Personal und
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In wenigen Monaten Bauzeit ist 2019 am Eisenerzer Lasitzenbach ein neues Kleinwasserkraftwerk entstanden. Realisiert wurde das Projekt in der Nordsteiermark von der Anton Kittel Mühle Plaika GmbH, die damit bereits ihr 15. Eigenkraftwerk in Betrieb genommen hat. Ursprünglich projektiert wurde das Kraftwerk von der Agrargemeinschaft Eisenerzer Waldgenossenschaft, die das genehmigte Bauvorhaben im Rahmen eines Pachtvertrags an die Niederösterreicher veräußerte. Die Wasserfassung der Anlage verlangte aufgrund ihrer Doppelfunktion als Wildbachsperre eine hochmassive Ausführung. Der fast 2 km lange Kraftabstieg DN300 besteht zur Gänze aus den duktilen Gussrohren der Marke Duktus vom Vertriebsprofi ALPE Tirol. Zur Stromgewinnung dient eine 3-düsige vertikale Pelton-Turbine von der Osttiroler Maschinenbau Unterlercher GmbH, die unter Volllast eine Engpassleistung von 216 kW erreicht. Der damit erzeuge Ökostrom wird für 13 Jahre an die OEMAG geliefert.
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KRAFTWERK LASITZENBACH REALISIERT ÖKOSTROMPRODUKTION IM EISENERZER FORST
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Projekte
Oberwasseransicht der Wehranlage, an der sich der Lasitzenbach und der Zwiebach vereinigen.
planung abgeschlossen und der Bauablauf in ein enges Korsett geschnürt“, erklärt interTechno-Geschäftsführer Martin Konrad. Taubinger sagt, dass die Wehranlage für ein Projekt dieser Leistungsklasse durchaus als luxuriös bezeichnet werden darf. Dies kommt dadurch, dass der Lasitzenbach ein von der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) als rote Zone ausgewiesenes Gebiet durchfließt, welches von Hochwässern und Murenabgängen besonders gefährdet ist. Weil die Wehranlage direkt am Standort einer alten Wildbachsperre geplant wurde, legte die WLV fest, dass die neue Wasserfassung künftig auch als Schutzbauwerk dienen sollte. Dies bedingte in weiterer Folge eine hochmassive Ausführung, was sich wiederum in entsprechenden Baukosten manifestierte. In funktioneller Hinsicht werden der Lasitzenbach und der Zwiebach, der an der Wehranlage in das Hauptgewässer mündet, durch ein klassisches Tiroler Wehr gefasst und ausgeleiFoto: zek
Logistik genutzt werden. „Weil das Projekt fertig geplant und genehmigt war, konnten und wollten wir nichts großartig umändern. Allerdings durften wir die Ausbauwassermenge von 80 auf 100 l/s erhöhen und die Dimension der Druckleitung etwas vergrößern“, so Taubinger. Geringfügig angepasst wurde zudem die finale Gestaltung der Wehranlage, die Ausführungs- und Detailplanung sowie die örtliche Bauaufsicht erledigte das steirische Ingenieurbüro interTechno Engineering GmbH. „Als wir nach der Beauftragung zur planerischen Umsetzung des KW Lasitzenbach das Projektgebiet erstmals Mitte Mai bei starkem Schneefall und einer durchgehenden Schneedecke nur zu Fuß begehen konnten war offensichtlich, dass die Umsetzung dieses Kraftwerksprojektes aufgrund der hochalpinen Lage raschest über die Sommermonate zu erfolgen hat. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Vergaben zu den Lieferungen der Kraftwerkskomponenten durchgeführt, die Detail-
Bei vollem Wasserdargebot schafft die von der Maschinenbau Unterlercher GmbH gefertigte 3-düsige Pelton-Turbine eine Engpassleistung von 216 kW.
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tet. Neben dem Grobrechen befindet sich für den verringerten Zufluss während der kalten Jahreszeit ein separater Wintereinlauf. Vom Einlaufbereich fließt das Triebwasser durch einen relativ schmalen, 16 m langen Entsander. Das Becken dient gleichermaßen zum Absetzen der Feinsedimente und zur Wasserberuhigung, auch die Messsonde zur Pegelregelung der Turbine wurde darin installiert. Nach dem Entsander befindet sich das Wehrhaus, in dem der Schaltschrank, das Hydraulikaggregat sowie ein vertikaler Feinrechen mit dem dazugehörigen Rechenreiniger untergebracht wurden. Geliefert und fachgerecht montiert wurde die komplette Stahlwasserbauausstattung von der steirischen Mayrhofer GmbH. Bis auf den händisch zu bedienenden Wintereinlauf wurden sämtliche Absperr- und Regulierorgane – Einlauf-, Spül- und zwei Restwasserschützen sowie der Grundablass – mit hydraulischen Antrieben ausgerüstet. GRABENLOSES VERLEGEN UNTER DER LOIPE Bei der Auswahl der Druckleitung entschieden sich die Betreiber für das hochwertige Gussrohrsystem der Marke Duktus, das vom Tiroler Vertriebsspezialisten ALPE Kommunal- u. Umwelttechnik geliefert wurde. Die robusten Eigenschaften von duktilem Gusseisen sind für die oft anspruchsvollen geologischen Bedingungen im alpinen Raum bestens geeignet. Ein anwenderfreundliches Steckmuffensystem ermöglicht Abwinkelungen innerhalb der Muffe von bis zu 5 Grad. Geringfügige Richtungsänderungen der Rohrleitung können somit ohne den Einsatz zusätzlicher Formstücke hergestellt werden. Die Trassenführung der insgesamt 1.960 m langen Druckleitung DN300 orientierte sich an einem weitgehend linearen Verlauf. Das abschließende Teilstück entlang einer steilen
Technische Daten • Ausbauwassermenge: 100 l/s • Bruttofallhöhe: 248 m • Druckleitung: 1.960 m • Material: duktiler Guss, DN300 • Hersteller: Duktus • Rohrvertrieb: ALPE • Turbine: 3-düsige vertikale Pelton • Drehzahl: 1.500 U/min • Engpassleistung: 216 kW • Hersteller: Maschinenbau Unterlercher GmbH • Generator: Synchron • Drehzahl: 1.500 U/min • Hersteller: AEM • Regelarbeitsvermögen: ca. 800.000 kWh/a
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Projekte
TURBINE UND E-TECHNIK AUS OSTTIROL Hinsichtlich der elektromechanischen Ausstattung des Krafthauses setzten die Betreiber auf die Kompetenz von zwei österreichischen Branchenexperten. Als Herzstück des neuen Kraftwerks fertigte die Osttiroler Maschinenbau Unterlercher GmbH eine 3-düsige Pelton-Turbine in vertikaler Bauform. Bei vollem Zufluss und einer Bruttofallhöhe von 248 m schafft die mit 1.500 U/min drehende Maschine eine Engpassleistung von 216 kW. Dank ihrer drei elektrisch geregelten Düsen kommt die Turbine auch mit verringertem Wasserdargebot bestens zurecht und kann somit ein breites Betriebsband abdecken. Ein direkt mit der Turbinenwelle gekoppelter Synchron-Generator in luftgekühlter Ausführung vom deutschen Hersteller AEM dient als wirkungsgradstarker Energiewandler. Das gesamte elektro- und leittechnische Equipment für das Krafthaus und die Wasserfassung lieferte die ebenfalls aus Osttirol stammende SOWA-Control GmbH. Dem Stand der Technik entsprechend funktioniert der Anlagenbetrieb selbstverständlich vollautomatisch. Mittels Onlineanbindung haben die Betreiber von ihrer zentralen Leitwarte aus rund um die Uhr Zugriff auf die Kraftwerkssteuerung. Die Ableitung des erzeugten Stroms in eine Trafostation der Energie Steiermark erfolgt über ein rund 500 m langes Erdkabel.
Visualisierung der Kraftwerkssteuerung von der Osttiroler SOWA-Control GmbH.
Foto: zek
Böschung vor dem Krafthaus wurde in schub- und zuggesicherte Ausführung verlegt. Die notwendigen Bach- und Straßenunterquerungen stellten für die Baufirma keine besondere Herausforderung dar. Allerdings quert die Rohrtrasse zweimal eine für das Sommertraining konzipierte Langlaufloipe des „Nordischen Ausbildungszentrum Eisenerz“. Um diesen speziellen Asphalt bei den Arbeiten nicht zu beschädigen, wurden die Unterquerungen mittels grabenlosem Schussverfahren hergestellt.
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HOLPRIGE INBETRIEBNAHME UM WEIHNACHTEN 2019 Alpe_20160712_Ins_90x65_MM_RZ.indd 1 Rund 4,5 Monate nach Baubeginn erzeugte die Anlage am 15. Dezember 2019 die ersten kWh. Dies währte aber nur für kurze Zeit. Wegen eines Defektes der elektrotechnischen Schutzeinrichtung musste das Kraftwerk bereits am nächsten Tag wieder vom Netz genommen wer5 bis 10 Euro mehr pro MWh! den. Somit konnte der eigentliche Betrieb nach der Fehlerbehebung erst kurz nach Weihnachten aufgenommen werden. Im Gespräch mit zek HYDRO stellt Taubinger den beteiligten Firmen ein gutes Zeugnis aus: „Grundsätzlich kann ich alle Unternehmen nur weiterempfehlen. Auch die Zuständigen bei der Waldgenossenschaft Eisenerz, vom Vorstand bis zum Förster, habe ich als sehr korrekte und engagierte PersoKontakt: Thomas Eisenhuth nen mit Handschlagqualität kennengelernt.“ Telefon: 0 27 57 65 15 50 | E-Mail: post@alpenenergie.at
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ALPENENERGIE VERMARKTET ÖKOSTROM Abschließend verweist Taubinger auf den Ökostromvertrieb der Kittel Mühle, über welchen die Stromproduktion der Kittel Mühle – nach Ablauf von 13 Jahren OEMAG-Tarif auch die Produktion vom KW Lasitzenbach – vermarktet wird: „Die Strompreise am Großhandelsmarkt erleben konjunkturbedingt schon wieder eine Talfahrt. Als Betreiber von Wind- und Wasserkraftwerken wollten wir 2015/2016 nicht tatenlos zusehen, wie wir Monat für Monat weniger für unseren Strom erlösen. Um dem etwas entgegenzusetzen, haben wir 2015 die Vertriebsplattform ‚Alpenenergie – Gesellschaft für Energievermarktung mbH‘ gegründet. Damit haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, alle Optionen des freien Strommarktes zu nutzen, um unseren eigenen Strom – Kittel Mühle erzeugt rund 120 Mio. kWh pro Jahr – und den unserer Partner (Betreiber von erneuerbarer Energie-Kraftwerken) bestmöglich zu vermarkten. Alpenenergie bietet allen Betreibern von Wasser-, Wind,- Sonnen- oder Biomassekraftwerken interessante und innovative Optionen für die Vermarktung an.“
Weitere Informationen: alpenenergie.at/angebot
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Foto: ebs Energie AG
In einem knapp einjährigen Projekt hat die ebs Energie AG ihre Druckrohrleitungen mit neuen Rohrleitungsüberwachungssystemen ausgerüstet. Im Bild: die bergseitige Messanordnung beim Kraftwerk Bisisthal.
SCHWYZER ENERGIEVERSORGER ERHÖHT DIE SICHERHEIT MIT NEUEN DRUCKLEITUNGSÜBERWACHUNGEN Im Rahmen eines umfassenden Retrofit-Projekts führt die ebs Energie AG, Energieversorgerin im Kanton Schwyz, eine vollständige Erneuerung der bestehenden Druckleitungs-Überwachungssysteme (DLÜ) durch. Innerhalb eines knappen Jahres werden vom Branchenspezialisten Rittmeyer AG aus Baar in Summe sechs neue DLÜ an sieben Druckleitungen installiert und in Betrieb genommen, wobei zwei Leitungen mit der gleichen Auswertung überwacht werden. Um den Produktionsbetrieb nicht zu stark zu beeinträchtigen, wurden die Installationstermine über das Jahr hinweg verteilt. Die letzte soll im August dieses Jahres stattfinden. Mit der Erneuerung seiner etwas in die Jahre gekommenen DLÜ bringt das Energieversorgungsunternehmen die Betriebssicherheit der Hochdruckkraftwerke auf ein neues Level.
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eckagen in Druckrohrleitungen bedeuten weit mehr als nur Produktivitätseinbußen eines Wasserkraftwerks. Sie können Gefahr für Leib und Leben sowie für die Umwelt mit sich bringen. Das ist naheliegend, zieht man die teils enormen Drücke in Betracht, die im Inneren von Druckrohrleitungen herrschen. Externe Faktoren, wie Wetterextreme, Erdbeben, oder Materialermüdung, können im „worst case“ einen großen Schaden verursachen. Um die Gefahr einer Leckage zu erkennen, bevor etwas passiert, setzen Betreiber von Hochdruckkraftwerken in der Regel auf Druckleitungs-Überwachungen (kurz DLÜ), die in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer ausgereifter und zuverlässiger geworden sind. Auch die Kraftwerke der ebs Energie AG verfügten zum Großteil bereits über derartige Systeme, auch wenn die meisten davon zuletzt in die Jahre gekommen waren. „Der
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Grund, warum wir uns für einen Austausch bzw. eine Erneuerung der DLÜ entschieden haben, lag einfach daran, dass sie veraltet und zum Teil auch noch keine vorhanden waren. Bei den bestehen DLÜ hatten wir schon das Problem, dass dafür keine Ersatzteile mehr zu bekommen waren“, erläutert Jonas Bürgler, Geschäftsbereichsleiter Energie, die Ausgangssituation. Für den Schwyzer Energieversorger nimmt die Sicherheit des Kraftwerksbetriebs höchste Priorität ein, zumal einige der Druckrohrleitungen oberirdisch und durch bewohntes Gebiet verlaufen. Jonas Bürgler: „Im Jahr 2017 kam es bei einer Druckrohrleitung zu einer Leckage. Die alte Überwachung hat zum Glück korrekt funktioniert und die Schließung der Sicherheitsdrosselklappe ausgelöst. Der Vorfall hat uns die Bedeutung einer permanenten Überwachung vor Augen geführt und uns bestärkt, die Überwachungen zu erneuern.“
SCHWYZ VERTRAUT MUOTA-STROM Seit 1952 versorgt die ebs Energie AG – früher noch unter dem Namen „Elektrizitätswerk des Bezirks Schwyz AG“ – die Aktionärsgemeinden mit sauberem Strom aus acht Wasserkraftwerken. Sieben davon sind an der landschaftsprägenden Muota situiert, das achte nutzt die Kraft der Steineraa. In Summe erzeugt das Unternehmen mit seinen Anlagen heute im Regeljahr rund 225 GWh Ökostrom. Damit können circa 56.000 Schwyzer Haushalte über ein Stromnetz von circa 1.100 Kilometern Länge versorgt werden. Die drei leistungsstärksten Anlagen sind die Kraftwerke Muota, Bisisthal und Wernisberg – in aufsteigender Reihenfolge. Zusammen liefert das Trio rund 77 Prozent der Gesamtproduktion. Generell betrachtet, weisen alle Kraftwerke durchaus unterschiedliche Merkmale auf, sowohl was ihre Geschichte, aber
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Foto: Glanzer
Foto: ebs Energie AG
Foto: Rittmeyer
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Die gesamte Messanlage ist sehr kompakt, sie passt in einen Wandschrank. Einer ihrer großen Vorteile ist, dass sie vollständig unabhängig von der Leittechnik des Kraftwerks arbeitet.
auch die technische Ausführung angeht. Während das Kleinkraftwerk Ibach, mit einer Jahreserzeugung von rund 2 GWh übrigens das kleinste der acht Kraftwerke, als einziges mit einer Kaplanturbine ausgerüstet ist, kommen in den Zentralen Glattalp, Bisisthal, Hüribach und Steineraa Peltonturbinen zum Einsatz. Die drei Kraftwerke Ruosalp, Muota und Wernisberg setzen indes auf Francis-Turbinen. Mit Ausnahme des Niederdruck-Kraftwerks Ibach werden alle Maschinengespanne
Im Fall des KW Bisisthal wurde talseitig eine 2-PfadClamp-on-Messung installiert. Die Messvorrichtungen werden mittels Magneten an der Rohrleitung fixiert.
über Druckrohrleitungen unterschiedlicher Dimensionen angespeist. Und diese Druckleitungen rückten nun in den Mittelpunkt des knapp einjährigen Erneuerungsprojekts. BEWÄHRTE LÖSUNGEN IM EINSATZ Im Hinblick auf eine möglichst zuverlässige und exakte Überwachung wandte sich die ebs Energie AG an die Firma Rittmeyer, die auf eine über 40-jährige Erfahrung im Bereich von Durchflussmessungen und Druckleitungsüberwachungen verweisen kann. Seit 1994 hat das Unternehmen mehr als 120 seiner im eigenen Haus entwickelten DLÜ-Systeme installiert. Sie haben sich mittlerweile weltweit bewährt. Das System, das dabei zum Einsatz kommt, ist relativ einfach erklärt: An den beiden Messstellen – eine am oberen und
eine am unteren Ende der Leitung – wird der Durchfluss permanent durch einen Rittmeyer Instrumentation Controller überwacht. Die beiden Messungen werden gegeneinander abgeglichen, und im Fall einer Abweichung die entsprechenden Maßnahmen gesetzt – in der Regel ein Alarm bzw. das Schließen des Absperrorgans. Die Messungen an sich laufen nach dem Prinzip der Ultraschalllaufzeitmethode ab. Dabei bietet die Firma Rittmeyer nicht nur intrusive Messsensoren, also in die Rohrwand gebohrte Instrumente, sondern auch Clamp-on-Lösungen an. Diese weisen einen Magnetrahmen auf, mit dem sie an der Außenoberfläche des Druckrohrs befestigt werden können. Im Rahmen des umfangreichen Projektes der ebs Energie AG kamen beide Lösungen zum Einsatz.
Die Kraftwerke der ebs Energie AG: KW Glattalp: Leistung: 9.3 MW
RAV: 11 Mio. kWh
KW Ruosalp: Leistung 4.5 MW
RAV: 19 Mio. kWh
KW Bisisthal: Leistung 2 x 7.7 MW
RAV: 55 Mio. kWh
KW Muota: Leistung 8.5 MW
RAV: 40 Mio. kWh
KW Hüribach: Leistung 5 MW
RAV: 20 Mio. kWh
KW Ibach: Leistung 0.36 MW
RAV: 2 Mio. kWh
KW Steineraa: Leistung 2 MW
RAV: 5 Mio. kWh
Mit 78 Mio. kWh erzeugt das Kraftwerk Wernisberg rund ein Drittel der gesamten Stromerzeugung der ebs Energie AG.
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Foto: ebs Energie AG
RAV: 78 Mio. kWh
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KW Wernisberg: Leistung 2 x 9.5 MW + 1 x 2 MW
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Foto: ebs Energie AG Foto: ebs Energie AG
Foto: ebs Energie AG Foto: Glanzer
An der Druckrohrleitung des KW Muota wurde bergseitig eine 2-Pfad-Clamp-on Lösung installiert.
Die Daten aus der Durchflussmessung werden in einem Instrumentation Controller, dem RISONIC modular, kontinuierlich verarbeitet.
DLÜ AUF NEUE BEINE GESTELLT „Die Druckrohrleitungen der beiden Kraftwerke Ruosalp und Hüribach wurden grundsätzlich gleichermaßen ausgerüstet: Beide waren bislang talseitig mit einer ‚nassen‘ 1-Pfad-Messung und bergseitig mit einer Druckdifferenzmessung ausgestattet. Das talseitige Messsystem wurde retrofit durch ein aktuelles der Firma Rittmeyer ersetzt, bergseitig wurde eine 2-Pfad-Clamp-on-Messung installiert“, erzählt Roger Dober, der gemeinsam mit Lukas Steiner von Seiten des Betreibers das Projekt betreute. Auch beim Kraftwerk Glattalp, bei dem zuvor oben wie unten eine „nasse“ 1-Pfad-Messung eingebaut war, wurden beide Messeinrichtungen 1:1 durch neue Systeme ersetzt. Der Fall des KW Bisisthal lag ein wenig anders. Hier war bislang keine DLÜ installiert, lediglich ein Staupendel und ein Druckschalter dienten der Sicherheit. „Mittels einer
Das KW Muota verfügte zuvor bergseitig noch über keine DLÜ. Wird nun ein Rohrbruch oder eine Leckage detektiert, wird das Verschlussorgan umgehend geschlossen.
bergseitigen Druckdifferenzmessung und mittels Berechnung über die Düsenöffnung haben wir uns hier bislang beholfen. Die Messungen bergseits waren aber nie stabil genug, da kein ausreichender Venturi-Effekt zustande gekommen ist. Mittlerweile ist der Umbau erfolgt: Sowohl bergseitig als auch talseitig wurde eine 2-Pfad-Clamp-on-Messung installiert“, sagt Lukas Steiner. Auch beim KW Muota war bisher noch keine DLÜ vorIm flachen Talboden durchzieht die Muota das Land wie ein silbernes Band.
Schwyzer Lebensader Muota: Die Muota gilt nach wie vor als Lebensnerv der Region Schwyz. Sie prägt das Land, durch das sie fließt, seit Jahrhunderten. Der Name Muota bedeutet ursprünglich „wilde Ach“. Heute kann man ihre Wildheit vor allem im Frühling während des Schneeschmelze erleben. Mit rund 30 Kilometern Länge zählt sie zu den bedeutendsten Flüssen im Kanton Schwyz. Sie entspringt im Kanton Uri und durchfließt den Alplersee. Nach einem beträchtlichen Höhenunterschied im Gebiet Ruosalp tritt sie im Bisisthal in den Kanton Schwyz ein. Im flachen Talboden zieht sich die Muota wie ein silbernes Band dahin. Nach der letzten Gefällstufe beim Selgis und der Schwemmebene von Ibach, mündet sie bei Brunnen in den Vierwaldstättersee.
Foto:Wikepedia / Roland Zumbuehl
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handen, es war aber eine „nasse“ – also intrusive – 1-Pfad-Messung vorinstalliert. Diese wurde nun ausgetauscht, und bergseitig wurde eine 2-Pfad-Clamp-on-Lösung realisiert. Im leistungsstärksten KW Wernisberg war bergseitig bereits eine intrusive 2-Ebenen-4Pfad-Messung verbaut. Im Tal wurde jede Maschine einzeln via Druckdifferenzmessung überwacht. Nun wurde die bergseitige Messung retrofit 1:1 durch eine moderne Version
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Loch bohren ... Sonde einschrauben ...
... und wasserdicht verschließen.
über einen längeren Zeitraum. Auf diese Weise können Feinleckagen zuverlässig ausgemacht werden. Durch die Früherkennung von Leckagen können im vorhinein größere Schäden vermieden werden. ALLE LEITUNGEN SIND DICHT Der Auftakt für die Erneuerung der DLÜ an den Kraftwerken der ebs Energie AG erfolgte beim Kraftwerk Bisisthal im September 2019. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden,
Foto: ebs Energie AG
UNABHÄNGIGKEIT VON DER LEITTECHNIK Für die Ultraschallmessung selbst werden bei allen Messstellen Instrumentation Controller eingesetzt. Diese erfassen die Daten und berechnen den exakten Durchfluss. Bei dem verwendeten Instrumentation Controller handelt sich um das seit vielen Jahren bewährte RISONIC modular, das von Rittmeyer speziell für Druckrohrleitungen und flüssigkeitsgefüllte Rohre entwickelt wurde. Über die RIFLEX M1 mit Touch Panel wird die DLÜ parametriert und visualisiert. Die Parametrierung des RISONIC Modular erfolgt direkt auf dem Controller über den integrierten Web-Server. Mithilfe des Webservers kann die Visualisierung direkt auf der Prozessstation laufen. Ein Vorteil: Schließlich sind dadurch keine weiteren Komponenten erforderlich. Da die Auswertung der Messung völlig unabhängig von der bauseitigen Leittechnik erfolgt, bedeutet dies eine Erhöhung der Sicherheit. Grundsätzlich bietet das DLÜ-System von Rittmeyer in der standardmäßigen Ausführung drei Ebenen einer kontinuierlichen Überwachung: Bruch-, Leck- und Feinleckerkennung. Die Bruchdetektion findet am bergseitigen Ende der Leitung statt. Eine abrupt auftretende Durchflussrate, die den vorgegebenen Grenzwert überschreitet, löst sofort die Notmaßnahmen aus – sprich Alarm und/oder Schließung des Absperrorgans. Bei der Leckerkennung werden Unterschiede zwischen den Durchflussraten am oberen und am unteren Ende wahrgenommen. Sobald ein Differenzwert über dem vorgegebenen Sollwert erreicht wird, wird die entsprechende Maßnahme gesetzt. Unter Feinleckerkennung versteht man die Detektion von kleinen Unterschieden zwischen den Durchflussraten an den bergseitigen und talseitigen Messstellen
Setzen der intrusiven Messsonde:
Fotos: ebs Energie AG
ersetzt und talseitig wurde eine „nasse“ 2-Pfad-Messung implementiert.
Beim leistungsstärksten Kraftwerk der ebs, dem KW Wernisberg, wurde von der Fa. Rittmeyer talseitig nun eine neue „nasse“ 2-Pfad-Messung installiert.
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die Installationstermine über das ganze Jahr zu verteilen, um den Kraftwerksbetrieb möglichst wenig zu beeinträchtigen. Wobei natürlich bei den Clamp-On Messungen auch die Montage den Betrieb nicht beeinflusst. Sie kann problemlos während des laufenden Betriebs montiert werden. Der letzte Termin ist für August dieses Jahres geplant“, umreißt Jonas Bürgler den Zeitplan für die Arbeiten. Im laufenden Betrieb ist nicht mehr mit Beeinträchtigungen zu rechnen, die permanente Überwachung hat keinerlei Einfluss auf den laufenden Kraftwerksbetrieb. Die bislang erfolgten Messungen mit den erneuerten Messvorrichtungen liefen laut Angaben von Roger Dober und Lukas Steiner sehr gut und lieferten zudem beruhigende Ergebnisse: Sämtliche Leitungen erwiesen sich als dicht, es konnten keinerlei Wasserverluste festgestellt werden. „Im Hinblick auf den Praxiseinsatz ist für uns wichtig, dass die bergund talseitigen Messungen auch bei Lastwechsel verlässlich solide Daten liefern. Natürlich werden wir in Zukunft auf die Messwerte auch zu Analysezwecken zurückgreifen“, erklärt Roger Dober und sein Kollege Lukas Steiner ergänzt: „Ein gewichtiges Argument, warum wir auf die Lösungen von der Firma Rittmeyer gekommen sind, waren die Clamp-on-Messvorrichtungen. Sie waren eine ideale und zugleich bequeme Möglichkeit für uns, an den gewählten Positionen zuverlässige Durchfluss-Messergebnisse zu erhalten.“ Eine hohe Qualität der ermittelten Daten ist nicht hoch genug einzuschätzen. Schließlich erspart sich ein Betreiber dadurch auch unnötige Betriebsausfälle durch etwaige Fehlauslösungen. Der größte Vorteil liegt allerdings darin, dass auf diese Weise die letzten verbliebenen Restrisken beim Betrieb von Hochdruckleitungen auf ein absolutes Minimum reduziert werden können – und damit alle Beteiligten etwas ruhiger schlafen können.
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Es gibt wohl nur ganz wenige Kleinwasserkraftwerke in Südtirol der jüngeren Zeit, die ohne die stahlwasserbauliche Ausrüstung des bekannten Branchenspezialisten Gufler Metall KG aus dem Passeiertal realisiert wurden. Egal ob es um das Schweißen von Stahlrohren, ob es um Lösungen für Wasserfassungen wie Tiroler Wehre, oder Coanda-Rechen, oder ob es um diverse Verschlussorgane geht: Das Stahlbauunternehmen aus Moos im Passeiertal liefert seit fast 30 Jahren die optimalen Lösungen für die jeweilige Anforderung in der Wasserkraft. Die zahlreichen Referenzanlagen sind eine untrügliche Visitenkarte für das Knowhow der Südtiroler Stahlwasserbauer.
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ie Nachhaltigkeit in der heimischen Wasserkraft liegt nicht zuletzt auch in der Langlebigkeit und der hohen Betriebssicherheit der eingesetzten Komponenten begründet. Gerade im Bereich des Stahlwasserbaus spielen daher Faktoren wie Robustheit, Verarbeitungsqualität, oder Materialgüte eine entscheidende Rolle. Anlagen mit minderwertigem Stahlwasserbau-Equipment weisen in der Regel gerade im Alpenraum, wo mit hohen Belastungen durch Sedimente oder schweres Schwemmgut zu rechnen ist, relativ schnell Schäden und Betriebsausfälle auf. Der Nachhaltigkeitscharakter des Kraftwerks nimmt damit gleichermaßen Schaden. Nicht zuletzt aus diesen Gründen setzt das Gros der Südtiroler Kraftwerksbetreiber auf
Foto: zek Archiv
SÜDTIROL VERTRAUT AUF SOLIDE STAHLWASSERBAULÖSUNGEN AUS DEM PASSEIERTAL
Solide Stahlwasserbauausrüstung für die Doppelfassung am Rellswerk der Vorarlberger Illwerke vkw.
die Erfahrung und das Know-how von Gufler Metall KG. Seit 1991 – damals noch als Schmiede- und Schlossereibetrieb von Gufler Gotthard gegründet – hat sich das Unternehmen aus dem Hinterpasseier über die Jahre den Ruf als kompetenter und verlässlicher Partner der Wasserkraftbranche erarbeitet. Heute bietet Gufler Metall neben herkömmlichen Schlosser- und Stahlbauarbeiten seine Dienste im Bereich des Stahlrohrschweißens, sowie im wasserkraftspezifischen Stahlwasserbau an. Dabei spielen die Dimensionen kaum eine Rolle. Das erfahrene Unternehmen aus Moos im Passeiertal hat ebenso Vertreter aus der Klein- wie der großen Wasserkraft ausgerüstet. Heute verweist man auf eine ellenlange Referenzliste, die wie das „Who is Who“ der Südtiroler Kleinwasserkraftszene klingt.
Foto: zek
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Gufler Metall gilt als absoluter Spezialist in Sachen Stahlrohrschweißen. Knapp 70 km Stahlrohre wurden mittlerweile verlegt.
Foto: Gufler
Ob gerade Klappen oder Fischbauchklappen: Das Hinterpasseirer Unternehmen liefert die passende Lösung.
SPEZIALIST FÜR DAS STAHLROHRSCHWEISSEN Der große Bauboom in der Südtiroler Kleinwasserkraftbranche liegt nun schon rund ein Jahrzehnt hinter uns. Nicht zuletzt dank üppiger Förderungen wurde damals eine Vielzahl an kleinen und mittleren Wasserkraftwerken errichtet, viele Altanlagen komplett erneuert oder modernisiert. Schon zu dieser Zeit mit dabei: die Firma Gufler Metall KG, die mit ihren ausgereiften Stahlwasserbaulösungen sowie den geschweißten Stahlrohren ein wesentliches Scherflein zum Ausbau beitrug. Entsprechend lang ist die Referenzliste, die auch Großanlagen wie etwa das Kraftwerksprojekt Mühlbach umfasste, das man bereits 2012 finalisierte. In diesem Fall wurden nicht weniger als 26 Absperrschütze mit Rahmenhöhen von bis zu 8 m montiert. Zudem wurden vom
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Team Gufler Metall auch die 12 m langen Stahldruckrohre in der Dimension DN1100/ DN1300 erfolgreich verschweißt. Die Arbeiten stellten ein absolutes Highlight in der Geschichte des Unternehmens dar. Grundsätzlich hat man bereits Rohre bis zur Dimension DN2400 verlegt. Deutlich kleiner, aber ebenfalls durchaus anspruchsvoll gestaltete sich die Stahlrohrverlegung für das Kraftwerk Pragser Wildsee im Jahr 2016. Hier wurde eine neue Stahlrohrleitung DN500 auf bestehenden Stahlbetonsätteln errichtet. Oder die im gleichen Jahr absolvierten Arbeiten am Kraftwerk Salten in Partschins, wo Gufler Metall Stahlrohre der Dimension DN800 über eine Länge von insgesamt 1.120 Meter verlegte. Mittlerweile hat das Unternehmen aus dem Hinterpasseier in Summe schon fast 70 km an Stahlrohrleitungen verlegt und gilt heute darin als absoluter Spezialist. MASSGESCHNEIDERTER STAHLWASSERBAU Die zweite starke Seite von Gufler Metall betrifft die zahlreichen maßgeschneiderten Lösungen für die Wasserfassungen, angefangen von Tiroler-Wehren über diverse Schütze und Stauklappen bis hin zu Coanda-Systemen und Rechenreinigungsmaschinen. Zudem umfasst das Leistungsportfolio der Südtiroler auch Rohrbruchklappen. In den vergangenen Jahren wurden einige Anlagen in Südtirol, aber auch in Österreich von Gufler Metall damit ausgerüstet. Darunter etwa das Kraftwerk Dun in Vintl, das erst Ende letzten Jahres in Betrieb gegangen ist. Konkret lieferte der Branchenspezialist aus Moos im Passeiertal ein 9 m breites Coanda-System, das auf über 1.600 m Seehöhe installiert wurde – und das sich bestens in der Praxis bewährt. Außerdem für eine zweite Fassung ein sehr massiv ausgeführtes Tirolerwehr, das unter schwierigen Bedingungen in der engen Duner Klamm eingebaut wurde. An den Wasserfassungen wurden vom Südtiroler Branchenprofi zudem elektrisch bzw. hydraulisch betriebene Schützen geliefert und montiert. Abgerundet wurde das Lieferpaket durch zwei Feinrechen, das Einlaufrohr sowie die Rohrbruchsicherungsklap-
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Foto: zek Zudem sind auch andere Rechen mit einem selbstreinigenden System erhältlich.
pen inklusive Fallgewicht und Auslösemechanismus, die allesamt ebenfalls aus dem Hause Gufler Metall stammten. HOHE REPUTATION AUCH IN ÖSTERREICH Der gute Ruf, den sich die Stahlwasserbauprofis aus dem Passeiertal über die Jahrzehnte erarbeitet haben, ist mittlerweile auch über die Grenze Südtirols hinaus zu vernehmen. Gerade im benachbarten Österreich hat man zuletzt immer wieder diese Reputation bestätigen können. Es spricht für das Unternehmen, dass speziell auch große Wasserkraftbetreiber auf das Know-how der Südtiroler bauen. Für die TIWAG – Tiroler Wasserkraft AG – etwa lieferte Gufler Metall für das Kraftwerk Kanzingbach im Flaurling Tal vor einigen Jahren den gesamten Stahlwasserbau. Die Schützen und Schieber, die dabei zum Einsatz kamen, wurden rostfrei in Edelstahl ausgeführt. Außerdem wurden die Gleitschienen mit einer Heizung ausgestattet. Und auch die Vorarlberger Illwerke AG ließen sich von deren Know-how überzeugen. Für das leistungsstarke Rellswerk im Montafon, das 2018 in Betrieb genommen wurde, lieferte Gufler Metall sämtliche Grundrechen, Einlaufschütze und Dammbalken, sowie diverse Schieber. Um Abrasion vorzubeugen, wurden dabei die Wehrrücken mit Stahlpanzerungen
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Auch ausgereifte Coanda-Rechen befinden sich im Lieferprogramm der Südtiroler.
Die Rohrbrücke für das Südtiroler Kraftwerk Masul überspannt ein Tal.
EINE FIXE GRÖSSE Hohe Ausführungsqualität, Termintreue, Verlässlichkeit und sprichwörtliche Handschlagqualität – dafür steht das Unternehmen Gufler Metall KG heute. Auf Basis dieser Firmenphilosophie ist der Branchenprofi aus dem Passeiertal zu einer fixen Größe im Stahlwasserbau geworden. Zwölf bestens ausgebildete Mitarbeiter, wovon drei Techniker in der Konstruktion beschäftigt sind, geben ihr Bestes, um den Ansprüchen der Kunden und auch den eigenen gerecht zu werden. Im Jahr 2011 hat Gufler Metall das Qualitätsmanagement-System nach ISO9001:2015 sowie das Sicherheitsmanagement-System nach ISO45001:2018 eingeführt. Gleichzeitig hat man auch die SOA Eintragungen für verschiedenen Kategorien erreicht. Die Lösungen aus dem Hause Gufler Metall werden gerade im inneralpinen Wasserkraftsektor hoch geschätzt und nachgefragt – und dies seit fast drei Jahrzehnten.
Bei Gufler Metall schreckt man auch vor großen Dimensionen nicht zurück. Die Druckrohrleitung der IBV Bruneck DN3000 ist bislang der Größenrekord.
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versehen. Die Qualitätskriterien liegen dabei zumeist im Detail. Neben einer hohen Ausführungsqualität – sämtliche Rechen wurden in Edelstahl ausgeführt – und einer entsprechenden Robustheit punkten diese auch durch ein sehr verlustarmes Ausführungsdesign. Konkret kamen hier strömungsoptimierte Stabformen zum Einsatz.
Foto: Gufler
Foto: zek
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Mit der innovativen Monitoring-Plattform POWERCLOUD hat die oberösterreichische Jank GmbH ein beispielhaftes Informations-Managementsystem für Energieerzeugungsanlagen entwickelt. Funktionell betrachtet ist die POWERCLOUD die Nachrichtenseite der Anlagen, welche die wichtigsten technischen und wirtschaftlichen Daten zusammenführt und auf einer übersichtlichen Oberfläche visuell kompakt darstellt. Der Zugriff auf die OnlinePlattform kann über jedes internetfähige Endgerät erfolgen und gibt Nutzern innerhalb von Sekunden ein optimales Anlagen-Update. Darüber hinaus ist die POWERCLOUD zum Datentransfer an Behörden oder auch als vielseitiges Werkzeug für Informations- oder Marketingzwecke bestens geeignet. zek HYDRO hat den Jank-Entwicklungsleiter Siegi Jank über die POWER CLOUD interviewt.
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EIT WANN GEHÖREN ELEKTRONISCHE BZW. DIGITALE PRODUKTE UND SYSTEME ZUM PORTFOLIO VON JANK? Siegi Jank: Den ersten elektronischen Turbinenregler in analoger Ausführung haben wir Ende der 1970er Jahre eingesetzt. Das war unser erster Schritt in Richtung Automatisierung. Die ersten digitalen Steuerungen wurden vor rund 25 Jahren bei uns programmiert, daraus entwickelte sich schließlich unser modernes Leittechnik-System JaPPOS (Jank Power Plant Operating System). WELCHE INNOVATIONEN/ENTWICKLUNGEN SIND IM LAUFE DER JAHRE ZU JAPPOS DAZU GEKOMMEN? Erste wichtige Meilensteine waren sicher Fernabfragen mittels PC und kurz darauf auch schon per Handy, die von unseren Kunden verstärkt nachgefragt wurden. Leitsysteme liefen zu der Zeit zwar schon auf Laptops, die Internetanbindungen waren damals aber nicht dauerhaft wie heute, sondern erfolgten durch Modem-Einwahlverbindungen. In Sachen Fernabfragen – und später auch Fernwartungen – legten wir unseren Fokus von Beginn an auf die Weiterentwicklung mit Internet-Netzwerktechnik, womit wir ein glückliches Händchen bewiesen haben. Die Bedürfnisse unsere Kunden sind die Mosaik-
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Grafiken/Foto: Jank GmbH
JANK-POWERCLOUD ERÖFFNET NEUE PERSPEKTIVEN IM ANLAGEN-INFORMATIONSMANAGEMENT
JaPPOS POWERCLOUD bündelt die zentralen Informationen einer Vielzahl unterschiedlicher Anlagen und Systeme.
steine, anhand derer unser Leittechniksystem entwickelt wurde. Außerdem betreiben wir ja auch eine Vielzahl von Eigenkraftwerken und wissen somit aus eigener Erfahrung, welche Entwicklungen interessant und nützlich sind. Eine unserer jüngsten digitalen Innovationen ist die JaPPOS POWERCLOUD. Dabei handelt es sich um ein auf JaPPOS aufbauendes System, mit dem Betreiber in Sekundenschnelle einen Überblick über ihre Anlage erhalten. WAS WAR DER AUSSCHLAGGEBENDE PUNKT ZUR ENTWICKLUNG DER POWERCLOUD? Entstanden ist die Idee zur POWERCLOUD unter anderem aus unserer Rolle als Betreiber von Photovoltaikanlagen. Deren Steuerungen
Entwicklungsleiter Siegi Jank im Interview über die JaPPOS POWERCLOUD.
waren bereits mit Web-Plattformen verbunden, die einen sehr interessanten und nützlichen Überblick über den Anlagenstatus bzw. den aktuellen Stand der Stromerzeugung ermöglichen. Dieses Konzept eines schnellen technisch-wirtschaftlichen Informationssystems hat den Ausschlag gegeben, ein verbessertes Datenaufbereitungssystem für Stromerzeugungsanlagen zu entwickeln. Wir wollen damit unseren Kunden ein leistungsfähiges Werkzeug für die Maximierung der Anlagen erträge in die Hand geben. WIE LÄSST SICH DIE FUNKTION DER POWERCLOUD AM BESTEN BESCHREIBEN? Die POWERCLOUD ist das Info-Dashboard einer Anlage, also eine grafische Benutzeroberfläche zur Visualisierung von Daten. In technischer Hinsicht läuft die Plattform auf einem Internet-Server. Die Kraftwerkssteuerung übermittelt kontinuierlich Daten an den POWERCLOUD Server, der gleichzeitig die Aufbereitung und Speicherung dieser Informationen übernimmt. Wenn Betreiber sich schnell darüber informieren möchten, welche Leistung gerade erbracht wird oder wieviel Strom in den vergangenen Tagen produziert wurde, können sie diese Informationen über verschiedene Endgeräte – sei es PC, Mac, Smartphone oder Tablet – ortsunabhängig jederzeit auf der POWERCLOUD-Webseite abrufen. Im Prinzip lesen die Betreiber die Nachrichten ihres Kraftwerks wie auf einer Online-Newsplattform. Die POWER CLOUD kann aber noch viel mehr! Wenn Betreiber wie wir mehrere Wasserkraftwerke, Photovoltaik-Anlagen und darüber hinaus
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Technik noch eine stromverbrauchende Fertigungsstätte betreiben, können die jeweils relevanten Daten dieser unterschiedlichen Anlagen in der POWERCLOUD zusammengeführt und übersichtlich dargestellt, verglichen und analysiert werden.
Die POWERCLOUD kann auch als „Dashboard“ bezeichnet werden, das in Sekundenschnelle über jedes internetfähige Endgerät den jeweiligen Anlagenstatus übersichtlich darstellt und aufbereitet.
AUF WELCHER HARDWARE/SOFTWARE BASIERT DIE POWERCLOUD? Die POWERCLOUD ist im Grunde eine reine Software-Plattform, die auf gängiger Servertechnologie läuft und plattform unabhängig programmiert wurde. Technisch gesehen läuft unsere POWERCLOUD-Instanz auf einem Linux-Server. Damit die Daten im Hinblick auf die Datenschutzgrundverordnung sicher hinterlegt werden, arbeiten wir mit einem externen zertifizierten Profi-Dienstleister aus Deutschland zusammen. Dieser verarbeitet und speichert die Daten in einem mehrfach abgesicherten Hochsicherheitsrechenzentrum gemäß den europäischen Datenschutzrichtlinien. Wenn gewünscht, können die Daten aber auch problemlos auf von Kunden bereitgestellten Servern verarbeitet werden. WIE WERDEN DIE IN DER POWERCLOUD GESAMMELTEN DATEN VISUALISIERT? Die grafische Darstellung orientiert sich an einer anwenderorientierten Oberfläche, bei der grundsätzlich x-beliebige Bilder und Diagramme dargestellt werden können, je nachdem, welche Informationen für einen Betreiber relevant sind. Zum Beispiel Pegelstände, der Status des aktuellen Automatikbetriebs oder die Stromerzeugung der letzten beiden Tage, Wochen oder Monate anhand einer Zeitachse. Im Prinzip können alle messtechnisch erfassbaren Daten gesammelt und aufbereitet werden. Durch die „Mouse over“Funktion bzw. mittels Rein- oder Rauszoomen erhalten Nutzer sofort eine perfekte Übersicht über ihre Anlage. Natürlich können die jeweiligen Diagramme, Grafiken oder Tabellen für eine verbesserte Übersicht jederzeit hinzuoder weggeklickt werden.
um die Daten von der Anlage an die POWER CLOUD zu übermitteln.
und Hardware von uns entwickelt bzw. bereitgestellt.
WIE ERFOLGT DIE NACHTRÄGLICHE ANBINDUNG DER POWERCLOUD AUF STEUERUNGEN MIT JAPPOS BZW. AUF STEUERUNGEN VON FREMDANBIETERN? Kraftwerke, die bereits mit JaPPOS-ausgestattet sind, erhalten lediglich ein Software-Update. Wenn die Anlage mit dem Internet verbunden ist, kann das Update unkompliziert aus der Ferne aufgespielt werden. Bei POWERCLOUD-Schnittstellen zu Steuer ungen von Fremdanbietern sind bereits einige Lösungen im Einsatz. Wenn es notwendig ist, wird die entsprechende Soft-
WELCHE ROLLE SPIELT DER SICHERHEITSASPEKT BEI DER POWERCLOUD? Die Sicherheitsthematik hatte von Beginn an höchste Priorität. Ein Wasserkraftwerk ohne entsprechende Absicherung mit dem Internet zu verbinden, würde ein immenses Sicherheitsrisiko darstellen. Die POWERCLOUD ist funktionell gesehen ein Visualisierungs-Tool bzw. ein reiner Datenvermittler, über den es gar nicht möglich ist, auf die Kraftwerkssteuerung zuzugreifen. Das Serversystem basiert auf dem SSL-Netzwerkprotokoll, einem hochsicheren Verbindungsstan-
Die POWERCLOUD zeichnet sich vor allem durch eine anwenderfreundliche Visualisierung der wichtigsten Anlagenparameter aus.
WELCHE VORAUSSETZUNGEN MÜSSEN GEGEBEN SEIN, DAMIT DIE POWERCLOUD ZUM EINSATZ KOMMEN KANN? Beim Kraftwerk muss ein Internetanschluss vorhanden sein. Dieser kann in der Regel relativ leicht nachgerüstet werden. Das Equipment dazu können auch wir liefern. Wir richten dabei sowohl drahtgebundene DSL- als auch LTE-Funkverbindungen ein. Betreiber müssen über ein Endgerät mit Onlineverbindung verfügen. Im Idealfall wird das Kraftwerk bereits mit JaPPOS gesteuert. Ist das nicht der Fall, wird eine Lösung entwickelt,
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Ob Wasserkraftanlage, Hochwasserrückhaltebecken oder PV-Anlage – die übersichtlichen POWERCLOUD-Dashboards ermöglichen es, Betriebszustände und Trends frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten.
dard, den zum Beispiel auch Banken für ihre Onlinedienste verwenden. KANN DIE POWERCLOUD AUCH FÜR ANDERE ZWECKE EINGESETZT WERDEN? Definitiv! Die POWERCLOUD ist ebenso dazu geeignet, Informationen bewusst an die Öffentlichkeit zu tragen. Interessante Daten wie die Stromerzeugung eines Wasserkraftwerks, oder einer Photovoltaikanlage, oder auch CO2-Einsparungen können via
POWERCLOUD unkompliziert an einen internetfähigen Smart TV an einer Gebäudefassade oder zu einem Info-Pylon übertragen werden. BEI WIE VIELEN ANLAGEN KOMMT DIE POWER CLOUD BIS JETZT ZUM EINSATZ? Das System wird seit zwei Jahren bei unseren Eigenkraftwerken eingesetzt und ausgiebig getestet, und mittlerweile sind 90 Prozent unsere Anlagen integriert. Die ers-
ten Kundenkraftwerke haben die POWER CLOUD vor ca. einem Jahr erhalten, aktuell nutzen über zehn Betreiber das System. Außerdem kommt die POWERCLOUD auch im kommunalen Bereich für den Hochwasserschutz zum Einsatz. Konkret wurden mehrere Hochwasserrückhaltebecken mit dem System ausgestattet, damit sich Behörden, Einsatzorganisationen und Bürgermeister über wichtige Daten wie Pegelstände und Abflüsse dieser Anlagen schnell, sicher und unkompliziert informieren können. WELCHE ENTWICKLUNGEN MÖCHTE JANK IM HINBLICK AUF DIE POWERCLOUD VORANTREIBEN? Wir verfolgen dabei denselben kontinuierlichen Zugang wie bei unserer Leittechnik JaPPOS. Diese wird nicht nach strikten Vorgaben, sondern anhand der Anforderungen unserer Kunden und nach unseren eigenen Bedürfnissen laufend weiterentwickelt. So halten wir es auch mit der POWERCLOUD. Grundsätzlich beobachten wir natürlich technische Innovationen und Trends – „Internet of Things“ und der Ausbau der 5G-Netze werden bald eine wichtige Rolle spielen. Schlussendlich geht es bei Systemen wie der POWERCLOUD immer darum, unseren Kunden den Betrieb ihrer Anlagen zu erleichten und zu optimieren.
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