zek Kommunal - Ausgabe 3 - 2022

Page 14

OKTOBER 2022 Verlagspostamt: 5450 Werfen P.b.b. „03Z035382 M“ – 20. Jahrgang WESTA GmbH | Schneeräummaschinen Am Kapf 6 • 87480 Weitnau (Germany) +49 8375 | 531 •  info@westa.de  www.westa.de Konstruktion, Entwicklung & Produktion von zweistufigen Schneefrässchleudern für den Winterdienst und Pistenservice für Fahrzeuge mit einer Leistung von 20 350 PS Vorteile von WESTA Schneefräsen Kurvenfahreinrichtung | Gleitplatte | Anfahrschutz | Freisichtkamin | Freier Auswurf SCHNEEFRÄSE 950 Die Hochleistungsfräse TYP 950 für UNIMOG ist mit freiem Auswurf und asymetrisch lieferbar! VORSPRUNG DURCH INNOVATION advantage through innovation

JETZT BERATUNG ANFORDERN!

VOLLES PROGRAMM HAT EINEN NEUEN NAMEN.

Kärcher Municipal – geballte Kraft aus einer Hand. Die professionellen Kehrmaschinen von Kärcher und die multifunktionalen Geräteträger von Holder decken alle Anforderungen im kommunalen Ganzjahreseinsatz ab: vom Winterdienst, Kehren und Reinigen, Mähen und Pflegen über die Unkrautbekämpfung bis hin zu Spezialanwendungen. Überzeugen Sie sich selbst! kaercher.ch/municipal

AUFGEHEIZTE STÄDTE

Asphalt und Beton sind nicht wegzudenkende Materialien aus unseren Städten – doch so praktisch sie sich im Städtebau auch erweisen mögen, so unvorteilhaft wirken sie sich auf das Wohlbefinden der urbanen Bevölkerung aus. Denn versiegelte Flächen und eine enge Bebauung sind einer der Hauptgründe für Hitzeinseln in Städten. Asphaltierte Böden absorbieren die Sonneneinstrahlung und leiten die Wärme in tiefere Schichten, die vielen Gebäude in urbanen Siedlungen vergrößern deren Oberfläche – beides speichert Wärme. Ist die Bebauung auch noch verdichtet, staut sich die Hitze in den Straßenschluchten. Abgase aus dem Verkehr, der Industrie, dem Heizen und Kühlen von Gebäuden verstärken die Hitze noch weiter. Durch diese speziellen Bedingungen wird der Hitzeinsel-Effekt hervorgerufen: Im Umland hat es teils bis zu zehn Grad weniger. Besonders be lastend sind die Tropennächte, in denen die Luft nachts nicht unter 20 Grad abkühlt, wodurch ein erholsamer Schlaf massiv beeinträchtigt wird. Auch heuer ist ein erneut ungewöhnlich trockener und heißer Sommer zu Ende gegangen, Gemeinden müssen Lösungen gegen die anhaltend hohen Temperaturen und den Effekt auf städtische Bewohner finden. Eine davon ist die Begrünung von Gebäuden, Straßen und Plätzen. Denn durch die geringere Vegetation in Städten verdunstet weni ger Wasser, das die Luft abkühlt. Deshalb helfen Dächer mit Pflanzen, grüne Fassaden und fließen de Wasserquellen in der Stadt gegen Hitze. Bäume und Grünanlagen spenden außerdem Schatten und reinigen die Luft. In der slowakischen Hauptstadt Bratislava erkannte man, dass zubetonierte Plätze nicht mehr zeitgemäß sind und beschattet einen beliebten Straßenzug mit Platanen. Durch ein flexibles Stecksystemen im Untergrund können sich die Wurzeln ausbreiten, ohne die Bepflas terung zu beeinträchtigen. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 32.

Österreich gehört seit Jahren zur europäischen Spitze, wenn es um die Bodenversiegelung geht. Laut Umweltbundesamt betrug der jährliche Verlust an produktiven Böden in Österreich im Zeit raum von 2001 bis 2020 zwischen 38 km2 und 104 km2. Um die Entsiegelung urbaner Flächen und die Kühlung der Umgebung voranzutreiben, hilft unter anderem auch die Schaffung klimafit ter Parkplätze mithilfe von versickerungsfähigen Betonpflastersteinen, wodurch anfallendes Regen wasser nicht direkt in die Kanalisation geleitet wird, sondern Bäume und Grünflächen damit ver sorgt werden. Darüber hinaus kann die lokale Versickerung des Regenwassers Überschwemmungen und Hochwasser verhindern. Ein Beispiel für solch klimafitte Nutzflächen in Städten ist die Au ßenanlagengestaltung in der Smart City in Graz (ab Seite 23).

Neben der Hitze ist heuer auch die Kälte eine Herausforderung: Das Heizen mit Gas wird teuer, Alternativen zu finden, hat oberste Priorität. Neben der bereits bewährten Wärmeversorgung über konventionelle Biomasseheizwerke, zeigt die Holzvergasung ihr großes Potenzial. Denn hier wird neben Wärme auch Strom sowie Pflanzenkohle erzeugt, die dauerhaft CO2 speichert und als wert voller Rohstoff beispielsweise in der Landwirtschaft eingesetzt werden kann. In dieser Ausgabe stellen wir gleich zwei solcher Heizwerke vor: Während in der Schweiz (ab Seite 40) nur andernfalls schwer verwertbares Waldhackgut zur Energieerzeugung genutzt wird, ist es in Baden-Württem berg Produktionsrestholz aus einem holzverarbeitenden Betrieb. Außerdem zeigt das Beispiel aus der Therme Wien, dass bereits erzeugte Wärme keinesfalls verschwendet werden soll: das Thermal abwasser beheizt knapp 2.000 Haushalte in der Umgebung (ab Seite 44). Sie sehen, es gibt wieder viel Lesestoff in dieser Ausgabe von zek KOMMUNAL – viel Vergnügen dabei!

Ihre

PATRICIA PFISTER Chefredakteurin

Oktober 2022 03 KOMMUNALZur Sache

Reinigungstechnik Kommunaltechnik Wasserstrahltechnik

The power of small

Der neue Citymaster 400 – kleiner Allrounder für große Wirtschaftlichkeit

Mit geringer Fahrzeugbreite, spurtreuer Knicklenkung und einem Wendekreis von nur 1,20 m bringt der neue Citymaster 400 ausgezeichnete Ergebnisse selbst da, wo es eng wird. Ob Kehren, Grünpflege oder Winterdienst – der multifunktionale Geräteträger in der 2-t-Klasse lässt sich schnell, werkzeuglos und rückenschonend für jede Aufgabe umrüsten. Und ist dabei dank ergo nomischer Arbeitsplatzgestaltung so komfortabel, dass die Arbeit zum reinsten Vergnügen wird. Hako – Multifunktionalität ohne Kompromisse.

04 Juni 2019
Oktober 2022 05 KehrenWinterdienstTransport Mähen Wildkraut www.hako.com Hako GmbH Hamburger Str. 209 23843 Bad Oldesloe Telefon: +49 4531 806 0 www.hako.com Stangl Reinigungstechnik GmbH Gewerbegebiet Süd 1 5204 Strasswalchen Telefon: +43 6215 / 8900-0 www.kommunalmaschinen.at Hako Schweiz AG Zeughausstrasse 21 6210 Sursee Telefon: +41 41 925 26 26 www.hako.ch

Aktuell

Interessantes & Wissenswertes SHORT CUTS

Kommunaltechnik

Winterdienst-Innovationen aus dem Allgäu WINTERDIENST

Tiroler Floriani-Technik überzeugt auf internationaler Feuerwehr-Messe FEUERWEHRTECHNIK

Klein, wendig und vielseitig einsetzbar: der neue Citymaster 400 GERÄTETRÄGER

Freestylen auf Weltklasse-Niveau WINTERSPORT

Klimafitte Parkplätze helfen gegen sommerliche Hitze FLÄCHENENTSIEGELUNG

Übersichtliche Steuerung sorgt für vereinfachtes Bedienen von Streugeräten WINTERDIENST

Optimale Spurbreite und Gewichtsverteilung: Bodenfräse Kipos BODENBEARBEITUNG

Schneepflugsysteme für die 2t- und 3,5t-Klasse WINTERDIENST

Leistungsstark Verkehrsflächen reinigen: Bucher MaxPowa V120 KEHRMASCHINE

Hydrac-Schneepflug mit intelligenter Nachputzleiste WINTERDIENST

Abfallhaie als Teil eines aufgeräumten Ortsbilds ENTSORGUNG

Baumquartier XXL für die slowakische Hauptstadt STADTBEGRÜNUNG

Grünflächenpflege: ökologisch und ökonomisch sinnvoll MÄHARBEITEN

06 Oktober 2022 KOMMUNAL Inhalt
08
03 Editorial 06 Inhalt 08 Impressum
14
16
18
20
23
25
26
14 WINTERDIENST 18 GERÄTETRÄGER 20 WINTERSPORT 31 ENTSORGUNG 28
29
30
31
32
34

Abwassertechnik

Luftzufuhr verzögert Geruchsund Fäulnisbildung im Abwasser REGENWASSER-AUFFANGBECKEN

Veranstaltungen

Österreichischer Gemeindetag und Kommunalmesse NACHBERICHT

GaLaBau: Wiedersehensfreude beim grünen Branchentreffen NACHBERICHT

Wärmeversorgung

Kohle erzeugen, statt Kohle verbrennen: Heizwerk Frauenfeld FERNWÄRME

Eigenstromversorgung aus Produktionsrestholz HOLZVERGASUNG

Grüne Wärme aus der Therme: Fernwärme mittels Thermalwasser FERNWÄRME

Eschenau verlässt sich zu 100 Prozent auf Biomasse NAHWÄRME

17. Betreibertag: Chancen und Potentiale der erneuerbaren Energie VERANSTALTUNG

Oktober 2022 07 KOMMUNALInhalt
40
42
44
45
46
Anzeigen zek KOMMUNAL 3/2022 Westa U1 Kärcher U2 Zaugg U3 Kahlbacher U4 Hako Opener Abfallhai 29 Bucher Municipal 24 Egholm 09 Hargassner 11 Hydrac 10 Nabu 11 Pappas 17 Rapid 27 Syncraft 41 TRM 13 Vertriebsleitertagung Energie 19 STADTBEGRÜNUNG 32 VERANSTALTUNG 38 HOLZVERGASUNG 40 FERNWÄRME 44 www.zek.at
36
37
38

FORD E-TRANSIT CUSTOM BEGEISTERT KLEINERE UNTERNEHMEN VON DER ELEKTROMOBILITÄT Ford Pro stellt ein kompaktes Nutzfahrzeug vor, auf das speziell kleine und mittelgroße Unternehmen gewartet haben dürften: den batterieelektrisch angetriebenen neuen E-Transit Custom – das ist der erste Reprä sentant der nächsten Ford Custom-Generati on. Der Transit Custom, angesiedelt im 1,0-Tonnen-Segment, ist der meistverkaufte Lieferwagen in Europa. Der E-Transit Custom wurde komplett neu entwickelt und erzielt ein höheres Produktivitätslevel für die Nutzer. Eine neue Batterie-Generation er möglicht dem rein elektrisch angetriebenen Transporter eine Reichweite von bis zu 380 km. Laden kann das leichte Nutzfahrzeug an einer entsprechenden Säule mit einer La deleistung von bis zu 125 kW. Die maximale Nutzlast von bis zu 1.100 kg erreicht das hohe Niveau der noch aktuellen Custom-Generati on mit Dieselantrieb.

FUNKGESTEUERT IN DIE TRASSE

Die Amprion GmbH ist einer von vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutsch land. Das 11.000 km lange Höchstspan nungsnetz transportiert Strom in einem Ge biet von Niedersachsen bis zu den Alpen. Allein 700 km Trasse führen durch das Ge biet von Philipp Kohlhoff. Er ist der Leiter der Abteilung Freileitungen Ludwigsburg im Betrieb Süd der Amprion GmbH. Seine Ab teilung verantwortet den reibungslosen Be trieb von 2.500 Masten von Reutlingen bis Frankfurt am Main. Unter anderem wird das gesamte Netz jährlich begangen und dabei Bäume und Sträucher aufgenommen, die in die Leitungen hineinwachsen könnten. Seit Kurzem wird die Amprion GmbH mit einem Raupenhäcksler von GreenMech un terstützt: dem QuadTrak 160 D. Mit Funk-Fernsteuerung und auf kippsicheren Raupen kämpft der Häcksler sich zu jedem Einsatzort durch. „Wir bei Amprion setzen seit über 20 Jahren auf ein ökologisches Tras senmanagement“, berichtet Philipp Kohl hoff. „Wir sehen es als Teil unserer Verant wortung, Flora und Fauna im Bereich unserer Freileitungen zu schützen. Deshalb greifen wir bei Pflegearbeiten so schonend wie möglich ein und ersetzen beispielsweise schnell wachsende Baum- und Straucharten durch langsam wachsende.“ Ein Helfer, um auch unwegsames Gelände zu erreichen, sei da Gold wert. „Mit unserer Arbeit leisten wir tatsächlich auch einen Beitrag zur Artenviel falt“, freut sich der Abteilungsleiter. „So wurden einige unserer Trassenbereiche als Teile deutscher oder europäischer Schutzge biete ausgewiesen.“

Impressum

HERAUSGEBER Mag. Roland Gruber

VERLAG

Mag. Roland Gruber e.U. zek-VERLAG Brunnenstraße 1, 5450 Werfen Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zekmagazin.at www.zek.at

CHEFREDAKTION

Patricia Pfister, pp@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664-214 06 14

ANZEIGENLEITUNG / PR-BERATUNG

Mario Kogler, BA, mk@zekmagazin.at Mobil +43 (0)664- 240 67 74

GESTALTUNG

Mag. Roland Gruber e.U. zek-VERLAG Brunnenstraße 1, 5450 Werfen Tel. +43 (0)664-115 05 70 office@zekmagazin.at www.zek.at

DRUCK

Druckerei Roser Mayrwiesstraße 23, 5300 Hallwang / Salzburg Tel. +43 (0)662-6617 37

VERLAGSPOSTAMT A-5450 Werfen

GRUNDLEGENDE RICHTLINIEN

zek KOMMUNAL ist eine parteiunabhängige Fachzeitschrift für erneuerbare Energien und zu kunftsorientierte Technologien sowie Management im kommunalen Bereich.

ABOPREIS

Österreich: Euro 78,00, Ausland: Euro 89,00 inklusive Mehrwertsteuer

zek KOMMUNAL erscheint viermal im Jahr. Auflage: 8.000 Stück

08 Oktober 2022 KOMMUNAL Aktuell
Dem Ehrenkodex des Österreichischen Presserates verpflichtet
201920025
Foto: Ford Erste Erfahrungswerte mit dem E-Transit zeigen: Rein elektrisch angetriebene Transporter überzeugen im Alltag gegenüber vergleichbaren Fahrzeugen mit Dieselmotor durch signifikant niedrigere Betriebs kosten. Beim E-Transit kann diese Differenz bis zu 40 Prozent betragen. Foto: GreenMech Gelobt sei die Fernsteuerung: Selbstfahrend gelangt der GreenMech QuadTrak 160 D selbst in unwegsames Gelände. Bis zu 30 Grad gleicht die Tiltplatte aus – für sicheres und komfortables Arbeiten am Hang. Foto: Ford Foto: GreenMech

Das neue ecotech Kanal spülgerät KSG befreit Rohre, Rinnen und Durchlässe mit bis zu 60 cm Durchmessern von Ablagerungen, Schlamm, Wurzeleinwuchs und Laub.

KANALSPÜLGERÄT KSG: ENTWÄSSERUNGSEINRICHTUNGEN EINFACH REINIGEN Bauhofmitarbeiter kennen das Problem nur allzu gut: verstopfte Rohre, Rinnen sowie Wasserdurchlässe an Straßen aufgrund von Wurzelein wuchs, Schlamm, Laub, Schotter und anderen Verunreinigungen. Nach heftigen Unwettern oder einfach nur im Laufe der Zeit ist es notwendig, diese Entwässerungseinrichtungen zu reinigen bzw. sie reinigen zu lassen. Mit dem Eco Kanalspülgerät KSG ist es möglich, Rohre, Rinnen und Durchlässe mit einem Durchmesser von bis zu 60 cm mit einem vorhan denen Fahrzeug leicht und professionell instand zu setzen. Als Trägerfahr zeuge eignen sich Traktoren, Lkws oder der Unimog mit einer Mindest leistung von 38 kW an der Frontzapfwelle bei 1.000 U/min. Ebenso sind hydraulisch betriebene KSG-Modelle verfügbar. Welches das passende Modell ist, richtet sich hauptsächlich nach der Anwendung und nach der Leistung des eingesetzten Fahrzeuges. Bestandteile des Kanalspülgerätes wie Ventile, Düsen oder die hydraulische Schlauchtrommel mit Spül schlauch aus Gummi sind optimal auf die Leistung der Pumpe und des Trägerfahrzeuges abgestimmt. Dadurch wird der Verlust des Wasser drucks im System minimiert und der Arbeitsdruck an der Düse bleibt hoch. Während der Reinigungsarbeiten muss das Trägerfahrzeug nicht unter Volllast laufen. Die Bedienelemente sind anwenderfreundlich am Rahmen integriert und sorgen für eine intuitive Steuerung des Kanalspül gerätes. Zubehör wie Düsenhalter, Handwaschhahn oder Schlauchtrom mel mit Handlanze für manuelle Hochdruck-Reinigungsarbeiten ma chen das Kanalspülgerät besonders praktisch im täglichen Einsatz.

ANSPRUCHSVOLLER ÖBB-GROSSAUFTRAG FÜR EQOS ENERGIE

Der viergleisige Ausbau der Westseite des Linzer Bahnhofs ist eines der größten Bauprojekte der ÖBB-Infrastruktur AG in Oberösterreich und wichtiger Meilenstein für eine durchgängige viergleisige Weststrecke Wien – Salzburg. Die Ostseite des Hauptbahnhofs wurde bereits von 2010 bis 2018 auf vier Gleise erweitert. Die circa 2 km lange Strecke am Westkopf des Bahnhofes wird von zwei auf vier Gleise umgerüstet, um den Anschluss an den viergleisigen Schienenweg der Weststrecke – eine der am meisten ausgelasteten Abschnitte des ÖBB-Schienennetzes – zu gewährleisten. EQOS Energie wurde mit der oberleitungstechnischen Ausstattung und Errichtung von Masten beauftragt. Das Auftragsvolu men beträgt rund neun Million Euro. „Insgesamt umfasst das Projekt die Montage von 30 km Oberleitung, dazu müssen 30 km Spitzen- und Rückleiter aufgezogen, 180 neuen Masten errichtet und 55 Tonnen Ar maturen installiert werden. Zudem erfolgen Untererdungsarbeiten im gesamten Bereich“, erklärt Bernhard Schuller, Leiter Profit Center Fahr leitung Österreich in der Bahntechnik bei EQOS Energie. „Ausschlagge bend für die Beauftragung waren unsere verlässlichen Konzepte zur Ter mineinhaltung, die Verfügung der für die Arbeiten notwendigen Spezialgerätschaften und das Know-how unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, betont Schuller. „Unserem Kunden konnten wir bereits beim Ausbau des Ostteils des Bahnhofs unsere Expertise beweisen. Die Erfahrungen des vergangenen Projektes kommen uns jetzt bei der straffen Arbeits- und Zeitplanung zugute.“

Die Egholm “Ranger”: Können mehr als man denkt!

Unsere Multitalente für Ihre Aufgaben – gebaut in Dänemark

Das dänische Familienunternehmen Egholm entwickelt seit über 30 Jahren Arbeitsmaschinen für die Reinigung und Pflege von Straßen, Parks und Außenanlagen. Durch die Kombination aus Geräteträger mit Geräteschnellwechselsystem und speziell entwickelten Anbaugeräten für den Winter- und Sommerdienst kann das System auf sich verändernde Einsatzzwecke angepasst werden.

Serienmäßige Vorteile:

• Knicklenkung Permanenter Allradantrieb

• Leistungsstarke Arbeitshydraulik Geräteschnellwechselsystem Gehwegtauglich

• Tiefer Schwerpunkt

Erfahren Sie

Oktober 2022 09 KOMMUNALAktuell
Foto:
ecotech www.egholm.de
City Ranger 2260 33 PS (24 kW) City Ranger 3070 74 PS (55 kW) Park Ranger 2150 26 PS (19 kW) - mit und ohne Kabine
mehr auf www.egholm.de
oder bei Ihrem lokalen Fachhändler.
PR2150-CR2260-CR3070-advert-186x85-22-02-14.indd 1 21/09/2022 12.31.48
Foto: EQOS Die Ausbauarbeiten am Linzer Hauptbahnhof werden vorrangig in der Nacht und am Wochenende durchgeführt, um den Bahnhofsbetrieb so wenig wie möglich zu stören.

HOLZWERKSTOFF-PRODUZENT ERRICHTET BIOMASSE-HEIZKRAFTWERK

Um die Energieunabhängigkeit weiter zu stärken, plant das holzverar beitende Salzburger Unternehmen Kaindl die Errichtung eines Bio masse-Heizkraftwerks am Standort Wals-Siezenheim bis 2025. Die Salzburg AG wird daraufhin das neue Heizkraftwerk an ihr Fernwär menetz anbinden und kann somit den Anteil sauberer Fernwärme mas siv steigern. Mit der Nutzung der industriellen Abwärme schafft es die Salzburg AG den fossilen Anteil in der Fernwärme auf ein Drittel zu reduzieren; zwei Drittel stammen dann aus biogenen Quellen. Das Kraftwerk ist auf rund 145 MW ausgelegt. Damit wird Kaindl zum größten Lieferanten für das Fernwärmenetz in Salzburg, über das schon heute 3.000 Haushalte versorgt werden. Zur Energiegewinnung wird ausschließlich Altholz eingesetzt. Mehr als 100.000 Tonnen jährlich fallen im eigenen Werk an, 230.000 Tonnen kommen aus Altholzrecy cling in einem Umkreis von 150 km.

GESUNDES RAUMKLIMA FÜR DIE ALLERKLEINSTEN

Südlich vom Bodensee zwischen St. Gallen und Kreuzlingen liegt im Kanton Thurgau die 1.300-Einwohner-Gemeinde Zihlschlacht. Lukas Imhof Architektur hat für den beschaulichen Ort einen neuen Kinder garten errichtet, dessen Planungsziel ein gesundes Raumklima und die Einhaltung eines geforderten Luftwechsels waren. Im neuen Kindergar ten sollte nicht nur ein gesundes Raumklima, sondern auch ein hygie nischer Luftwechsel ohne unangenehme Zugluft realisiert werden. Hierfür hat die 3-Plan Haustechnik AG aus Winterthur den Schlitz durchlass Indul von Kiefer Klimatechnik präferiert. Dieser garantiert eine diffuse, walzenarme Luftverteilung für konstante und variable Vo lumenströme – ohne dabei das Strahlverhalten zu verändern. Beim In dul Typ P ist das Ausblasprofil so perforiert, dass die Zuluft dem Raum in einer Vielzahl von feinen Einzelstrahlen zugeführt wird.

UNKRAUTBEKÄMPFUNG MIT HEISSWASSER

Die neue Baureihe des Heißwassergeräts zur Wildkrautbekämpfung BioMant-Flex überzeugt mit kompakten Abmessungen und geringem Gewicht, sodass auch der Einsatz von Trägerfahrzeuge mit geringer Nutzlast möglich ist. Mit einer Wasserdurchflussrate von 15 l/min bie tet das BioMant-Flex eine hohe Flächenleistung. Durch die verschiede nen Antriebsarten der Wasserpumpe ergeben sich unterschiedliche Ein satzmöglichkeiten, vom Dauereinsatz für die Wildkrautbeseitigung bis hin zum flexiblen Einsatz auch mit Hochdruckfunktion. Außerdem wurde der bewährte BioMant-Compact BE laufend verbessert und so unter anderem mit einem größeren Wasserfilter ausgestattet, das An ti-Kalk-System wurde optimiert und eine automatische Zündabschal tung ergänzt.

Wenn harte Einsätze zum leichten Spiel und schwierige

zur willkommenen Abwechslung werden,

wohl am richtigen Anbaugerät.

-

für

10 Oktober 2022 KOMMUNAL Aktuell
Foto: Salzburg AG v.l.n.r.: M. Kaindl GmbH Geschäftsführer Konrad Grünwald, Landes hauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Salzburg AG CEO Leonhard Schitter Foto: Marc Schläpfer/ Kiefer Klimatechnik
Foto: Mantis ULV ALLES AUS EINER HAND
Bedingungen
liegt’s
HYDRAC
Anbaugeräte
Anpacker seit 1966 KOMMUNAL- UND LANDTECHNIK Schneepflüge Salz- und Splittstreuer Aufsatzstreuer LKW-Hydraulik 40700299 www.hydrac.com • tel: +49-07259-6000-0 • office@hydrac.com Die BioMant Geräte für die thermische Unkrautbekämpfung zerstören mit 99,5 Grad heißem Wasser das Wildkraut. Der Schlitzdurchlass Indul erreicht eine besonders gleichmäßige Luftverteilung mit optimaler diffuser Raumluftströmung ganz ohne spürbaren Luftzug.

PHOTOVOLTAIKANLAGE UND ÖKOSTROM FÜR MÜNCHNER HALLENBAD

Foto: ÖkoFEN

Das Bad Giesing-Harlaching ist Münchens Kursbad Nummer 1. Hier kommen sportliche Schwimmer*innen auf ihre Kosten sowie die Teil nehmer*innen der vielen Schwimmkurse und Aqua-Sportangebote. Ab sofort schwimmt es sich hier noch klimaschonender: CO2-freier Ökostrom aus einer knapp 90 kWp starken Photovoltaikanlage auf dem Hallendach deckt rund ein Fünftel der benötigten Elektrizität im Bad. Der Rest ist Ökostrom der SWM. Schon seit 2013 wird das Bad mit Fernwärme versorgt, Heizung und Warmwasserbereitung erfol gen also bereits klimafreundlich. Beim Freibad Georgenschwaige ge hen die SWM übrigens noch einen Schritt weiter: Es wird bis zum Jahr 2024 zu Münchens erstem CO2-freien Naturfreibad mit biologi scher Wasseraufbereitung umgebaut und ist damit Vorreiter für alle anderen Münchner Bäder, die perspektivisch CO2-frei betrieben wer den sollen. Foto: Robert Götzfried

ABWÄRME AUS PRODUKTIONSANLAGEN WIRD IN ST. VEIT ZU FERNWÄRME

Mit einer neuen Fernwärmeleitung des Regionalwärmeverbunds Kla genfurt-Maria Saal wird vorhandene Abwärme aus Produktionsanlagen des St. Veiter Industriebetriebs für tausende Haushalte nutzbar gemacht. Fundermax liefert seit mehr als 30 Jahren in Zusammenarbeit mit der Kelag klimafreundliche Fernwärme für 4.000 Haushalte in St. Veit. Dank einer neuen Fernwärmeleitung des Regionalwärmeverbunds Kla genfurt-Maria Saal können künftig tausende weitere Kärntner Haushal te klimafreundlich und sicher mit Wärme versorgt werden – aus in der Produktion anfallender Abwärme, ohne den Einsatz zusätzlicher Brenn stoffe. Im Mai erfolgte der Spatentisch für die neue Fernwärmeleitung. Während Fundermax die Abwärme seiner Produktionsanlagen zur Ver fügung stellt, baut der Regionalwärmeverbund die neue Leitung und bringt die Fernwärme zu den Abnehmern.

RATGEBER REGENWASSER VON MALL IN 9. AUFLAGE ERSCHIENEN

Zwei Jahre nach der letzten Veröffentlichung ist die 9. aktualisierte Auf lage des „Ratgebers Regenwasser“ von Mall erschienen, für die der Fach buchautor und Regenwasser-Experte Klaus W. König erneut zwölf der in der Siedlungswasserwirtschaft aktuell diskutierten Fachthemen für einen zukunftsweisenden Umgang mit Regenwasser zusammengetragen hat. Die 36-seitige Broschüre richtet sich in erster Linie an Kommunen und Planungsbüros und versteht sich als Planungshilfe und Impulsge ber für die Praxis der Stadthydrologie. Hinzugekommen sind in dieser Ausgabe Beiträge, die sich mit dem Spannungsfeld zwischen Gewässer schutz und Wirtschaftlichkeit, der Regenwassernutzung als Baustein einer Siedlungsentwässerung und dem Thema ausgeglichene Wasser haushaltsbilanz beschäftigen.

Die in der Fachbuchreihe „Ökologie aktuell“ erscheinende Broschüre im A4-Format kann unter www. mall.info/infomaterial zum Preis von 15 Euro inkl. MwSt. und zzgl. Versandkosten bestellt werden (ISBN 978-3-9803502-2-8).

Oktober 2022 11 KOMMUNALAktuell
Das Bad Giesing-Harlaching in München verfügt über eine eigene Photovoltaikanlage.
Giftfrei Gärtnern tut gut ... ... Ihnen und der Natur. Weitere Infos unter www.NABU.de/giftfrei 12478 NABU/A. Wolff T: +43 (0) 77 23 / 52 74 - 0 | hargassner.com Social Media ENERG енергия ενεργεια Y IJA IE IA 2015/1187 + + E G Eco-HK 35 60 kW Wärme und 20 kW Strom aus Holz HACKGUT-KWK Effektive Hackgut-Heizung von 20 kW bis 330 kW ECO-HK HK A⁺ MAGNO-LINE Leistungsstarke IndustrieHeizungen bis 2,5 MW Foto: Marc Schläpfer/ Kiefer Klimatechnik
Foto: Fundermax Beim Spatenstich der neuen Fernwärmeleitung in St. Veit: Eduard Pleschutznig, Franz Pfaller, Martin Kulmer, Jakob Edler, LR Martin Gruber, Gernot Schöbitz, LH Dr. Peter Kaiser, LR Sara Schaar, Arnulf Penker, Johann Hafner (v.l.n.r.)

REGIONALE STROMVERMARKTUNGS-LÖSUNG GEHT IN DREI STADTWERKEN ONLINE

Im Saarland setzen mit den Stadtwerken Merzig, den Stadtwerken Wa dern und den Technischen Werken Losheim gleich drei Energieversor gungsunternehmen von mehreren Stadtwerken auf regionalen Strom mitsamt regionalen Tarifen. Gemeinsam mit ENTRNCE und koordi niert durch den Regionalversorger und Dienstleister VSE AG möchte man den Ausbau Erneuerbarer Energien gezielt vorantreiben – und sei nen Kunden mehr Unabhängigkeit von Stromimporten bieten. „Ähn lich eines realen Marktplatzes bietet die Plattform Anlagenbetreibern die regionale Vermarktung grünen Stroms und Kundinnen und Kunden der Stadtwerke die Möglichkeit, ihren regenerativen Strommix eigen ständig und mit Bezug zum regionalen Betreiber auszuwählen. Der Ur sprung des Stroms wird so mitsamt seiner Betreiber sichtbar und greif bar gemacht”, erklärt Sven Neldner, Country Manager von ENTRNCE.

250.000 TONNEN SORTIERTE HOLZABFÄLLE

Unweit der vom Klimawandel bedrohten historischen Altstadt von Ve nedig liegt der Hauptsitz von Fantoni Spa. Das 1882 gegründete holz verarbeitende Unternehmen setzt seit über 20 Jahren in seiner Produk tion auf Nachhaltigkeit und recycelte Materialien. 2019 entschied sich Fantoni diesen Rezyklatanteil aus eigener Sortierung zu entnehmen und kontaktierte Steinert. Auch der Markt fordert immer nachhaltigere Produkte. Mindestens 50 Prozent der Paneele sollen bis 2030 aus recy celtem Material hergestellt sein. Das Resultat ist eine eigene Sortieran lage, um jährlich 250.000 Tonnen Holz in Möbelqualität aus Sied lungsabfällen zurückzugewinnen. Bei dem Sortierkonzept werden Verunreinigungen in mehreren Stufen beseitigt: Magnet- und Wirbel stromtechnik befreien den Materialstrom von Metallen. Anschließend wird das Holz durch Röntgen- und Nahinfrarottechnologie von Resten wie Glas, Stein und Kunststoff gereinigt.

EUROPAS GRÖSSTE FERNKÄLTE-ZENTRALE ENTSTEHT IN MÜNCHEN

Angenehmes Raumklima in heißen Sommern: mit Fernkälte lässt sich das ressourcen- und klimaschonend schaffen. Die Stadtwerke München verfügen bereits über ein 22 km langes Fernkältenetz und bauen die Fernkälte-Versorgung für München konsequent weiter aus. Ab Ende 2023 soll Kälte vom Energiestandort Süd in München-Sendling in die Innenstadt strömen. Im Vergleich zur Kühlung über dezentrale, kon ventionelle Hausklimaanlagen spart Fernkälte bis zu 70 Prozent des Stromverbrauchs. Zudem ist Fernkälte ökologisch, wenn die natürliche Kälte von Grundwasser oder von Flüssen genutzt werden kann. Das ist in München der Fall: Die neu entstehende Kältezentrale nutzt unter anderem das kühle Wasser des Isarwerkkanals, um die Fernkälte zu er zeugen. Da es sich um ein geschlossenes System handelt, gibt es keinen unmittelbaren Eingriff in die Wasserökologie.

ERSTE KOMMUNALE ENERGIEGEMEINSCHAFT SALZBURGS IN BETRIEB

Die Gemeinde Thalgau macht es vor: Sie gründete die erste kommunale Energiegemeinschaft (EEG) Salzburgs und ermöglicht es ihren Bewoh ner:innen so, ein aktiver Teil der Energiewende zu sein. Die 27,5 kW starke PV-Anlage am Dach des Gemeindeamts erzeugt zukünftig nicht nur Strom zum Eigenverbrauch. Überschüssige Sonnenenergie wird an zwanzig Mitglieder in der Region weitergegeben. „Energiegemeinschaf ten sind das perfekte Instrument für die Förderung grüner Energieerzeu gung aus der Region für die Region. Mit Enox.Share ist es uns als Salz burg AG gelungen, eine digitale Plattform zu schaffen, auf der sich Nutzer:innen zusammenschließen und Energie austauschen können“, erklärt Kristijan Jarc, Leiter des Digitalbereichs der Salzburg AG. Die transparente und lokale Erzeugung und Verwendung der Energie ist nur ein Vorteil. Überschüssige Energie wird in das Netz der Gemeinschaft eingespeist und so von den Mitgliedern wieder verwendet.

12 Oktober 2022 KOMMUNAL Aktuell
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de Foto: Fantoni
250.000 Tonnen
Holzabfälle werden
jährlich in Fantonis neuer
Sortieranlage gereinigt. Foto: Bilfinger Foto: Salzburg AG/Kolarik v.l. Kristijan Jarc, Leiter Digital Solutions Salzburg AG, Vize bürgermeister von Thalgau Karl Oberascher, LH-Stv. Heinrich Schellhorn, Nina Strempfl, Head of Digital Business Salzburg AG Mit der Umsetzung der anspruchsvollen Arbeiten im Rohrleitungs bau ist der Industriedienstleister Bilfinger beauftragt. Mit dem regionalMarktplatz von ENTRNCE kommt man den gestiegenen Ansprüchen nach Regionalität und Teilhabe entgegen. Die Plattformlösung lässt Kundinnen und Kunden ihren eigenen Ökostrommix aus der Region wählen.

REFORM ERWEITERT STANDORT IN WELS

Nach der erfolgreichen Fertigstellung des modernen Kunden-MitarbeiterCenters 2021 setzt Reform einen weiteren Wachstumsimpuls und inves tiert 8 Mio. Euro in den Bau eines neuen Technologiecenters in Wels. Auf dem Platz, der durch den Abbruch alter Gebäudeteile der ehemaligen Gießerei frei geworden ist, wird auf einer Gesamtfläche von 1.500 m² ein Technologiecenter entstehen, in dem die technischen Abteilungen Konst ruktion, Elektronik, Software und technische Dokumentation entstehen. Gleichzeitig vergrößert sich die verfügbare Fläche für den Versuch mit seinen mechanischen und elektronischen Prüfständen und dem Prototy penbau um mehr als das Doppelte. Zum offiziellen Spatenstich am 28. September erschienen Landesrat Markus Achleitner, Bürgermeister Dr. Andreas Rabl, WKOÖ Präsidentin Mag. Doris Hummer sowie die Archi tekten DI Wolfgang Mittermayr und DI Hermann Mick.

BREITBAND OBERÖSTERREICH BÜNDELT KRÄFTE FÜR GLASFASERAUSBAU

In der Energie AG war der Glasfaserausbau ein eigenes Geschäftsfeld mit Priorität auf die Wirtschaftlichkeit, weshalb in einzelnen Gemein degebieten kein vollständiger FTTH-Ausbau vorgenommen wurde. 2017 wurde die Fiber Service OÖ gegründet. Dieses Unternehmen soll te die flächendeckende Breitbandversorgung in Oberösterreich ermögli chen und gerade auch jene Gebiete abdecken, in denen die Energie AG und andere Anbieter nicht wirtschaftlich ausbauen konnten. Diese Situ ation – einerseits die Energie AG für den wirtschaftlich rentablen Aus bau und andererseits Fiber Service OÖ für die flächendeckende FT TH-Versorgung – erschwerte den Ausbau noch unversorgter Gebiete. Mit dem Projekt „Hermes“ zum Zusammenschluss der beiden Marktak teure kam es zur Gründung der BBOÖ (Breitband Oberösterreich) und zu einer Definition von Gesamtausbaugebieten.

ROHRSYSTEME

Durch unsere Rohre fließt Wasser.

Oktober 2022 13 KOMMUNALAktuell
Die sichere Wasserversorgung. www.trm.at TRM
Foto: Energie AG Landesrat Markus Achleitner, Landeshautpmann Thomas Stelzer und Energie AG Generaldirektor Werner Steinecker. Spatenstich für das neue Reform Technologiecenter in Wels. Im Bild v.l.n.r.: Architekt Hermann Mick, Bürgermeister Andreas Rabl, Landesrat Markus Achleitner, Re form-CEO Reinhard Riepl, WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer, Reform-CSO Franz Haas, Reform-COO Wolfgang Zauner sowie Architekt Wolfgang Mittermayr Foto: Reform

WINTERDIENST-INNOVATIONEN AUS DEM ALLGÄU

Seit über vier Dekaden liefert der All gäuer Winterdienstspezialist Westa Schneefräsen und weitere Lösungen für die Schneeräumung. Dabei war das Unternehmen nicht nur immer am neuesten Stand der Technik, sondern gibt diesen oftmals vor. So konstruiert Westa bis heute innovative Produkte, die den Arbeitsalltag seiner Kunden er leichtert und die Effizienz beim Schnee räumen steigert.

Vor über 40 Jahren wurde die erste Schneefräse des Winterdienstmaschi nen-Herstellers Westa ausgeliefert. Ein Landwirt aus der Region trat an Alois Weber heran, er möge ihm doch eine Fräse für seinen Traktor konzipieren. Mit der Schneefräse für damals 5.000 D-Mark war der Grundstein für das Allgäuer Unternehmen und die Fräs maschinenproduktion gelegt. Vier Dekaden später ist das Gerät immer noch im Einsatz. „Fotogen ist das Teil nicht“, meint der Ge schäftsführer Alois Weber schmunzelnd. Denn bis heute hat sich an der Konstrukti onsweise und am Erscheinungsbild einiges geändert. Aber die grundlegende Technologie war schon damals ideal angelegt. Aus der Fir ma, die 1981 als kleiner Stahlbau- und Schlossereibetrieb begonnen hat, ist mittler weile ein Unternehmen mit weltweitem Ver trieb geworden, die von Geschäftsführer Alois Weber geleitet wird. Heute liefert das Unter nehmen bis nach Übersee. Neben dem Kom plettprogramm an Schneefräsen hat sich Westa mit Sonderanfertigungen einen Na men gemacht. Das Unternehmen hat zwar an Mitarbeitern aufgestockt, dennoch hat er sich die Flexibilität des Kleinbetriebes erhalten. So kommt es auch, dass kommunale Dienstleis ter und Praktiker mit Sonderwünschen an Westa herantreten. Denn dass die Produkte des Allgäuer Unternehmens mittlerweile weltweit im Einsatz sind, liegt nicht nur an der hohen Qualität der Produkte, sondern auch an der Flexibilität mit der auf Kunden wünsche eingegangen wird. So trug beispiels weise ein selbst technisch versierter Winter dienstbetreiber sein Sichtproblem beim Arbeiten mit der Schneefräse an Alois Weber heran. Den freien Blick auf die Straße verstell te dabei der Auswurfkamin – was ein nicht zu ignorierendes Sicherheitsproblem darstellte. Die Überlegungen und Tüfteleien der beiden ergaben die Lösung: Der hydraulisch weg klappbare und aus dem Sichtfeld des Fahrers schwenkbare Auswurfkamin – dieser ging rasch in Serie und ist seither ein Bestseller.

Auch das Problem der erschwerten Schnee räumung von unbefestigten Straßen wie etwa plombierte Forstwege oder unebene Flächen wurde angegangen. Eine Antwort darauf fand sich in Form der Gleitplatte: Ein über die ge samte Fräsenbreite durchgehender Gleit schuh, der hydraulisch verstellbar ist und so mit die Stärke der Fräse regelt. Durch die durchgehende Fläche der Gleitplatte kann sie optimal an die Gegebenheiten der Umgebung angepasst werden, ohne dass das Fräsengehäu se geneigt werden muss, wie es bei zwei seitli chen Gleitkufen der Fall wäre. Aber nicht nur Probleme in der Praxis inspirieren Alois Weber und seine Mitarbeiter zu neuen Lö sungen für den Winterdienst, sondern auch einfach der Ansatz, wie man ihn noch einfa cher und benutzerfreundlicher gestalten kann. So kam es zu der Idee des Schneelade wagens, der die Räumung des Schnees mit dessen Abtransport vereint. Dabei umgeht Westa den Umweg über frontaufgebaute Schneefräsen und hohe Auswurfkamine. Ge fräst wird direkt am Anhänger, anstatt frontal auf Traktor, Unimog & Co. angebaut zu wer den.

GROSSE BANDBREITE AN SCHNEEFRÄSEN

Von der kleinsten Fräse, die mit 450 mm Walzendurchmesser am Mulag-Mähausleger

Westa-Schneefräsen sind unter extremen Bedin gungen im Hochgebirge bei Passöffnungen ebenso unterwegs wie auf Flughäfen und im kommunalen Einsatz in Städten und Gemeinden.

sowie auf kleineren Schleppern von 16 bis 40 PS angebracht ist, bis zur gewaltigen Westa 1050 für Fahrzeuge bis 300 PS, werden unter schiedlichste Schneefrässchleuder-Typen für die diversen Trägerfahrzeuge produziert. Die zweistufige Bauweise und die ausschließliche Verwendung von Feinkornstählen erzielen eine große Wurfweite bei geringem Kraftauf

Unebene Flächen können mit der Gleitplatte unproblematisch freigeräumt werden. Zusätzlich können mittels einer optional erhältlichen Strukturleiste vereiste Flächen aufgeraut wer den, um so die Unfallgefahr zu reduzieren.

14 Oktober 2022 KOMMUNAL Winterdienst
Foto: Westa Foto: Westa

wand. Die Schneefräsen passen sich durch eine hydraulische Seitenneigung dem Fahr bahnniveau an. Der Auswurfkamin ist hy draulisch drehbar, dabei lässt sich auch die Wurfweite zusätzlich einstellen. Im Produkt programm sind auch die schweren Mono blockfräsen für Radlader und massivere Trägergeräte. Konstruiert wird mittels CADKonstruktion, um flexibel auf kundenspezifi sche Anforderungen eingehen zu können. Optional können Schneefräsen der Typen 6570 bis 1050 mit einem patentierten Kur venfahrsystem ausgerüstet werden. Bei die sem Anbausystem kann die Fräse ähnlich ei nem Schneepflug um 15 Grad nach links und rechts geschwenkt werden. Dadurch wird das Kurvenfahren bei harten Schneebedingungen wesentlich erleichtert.

FÜR DEN WINTERDIENST MIT UNIMOG

Der neueste Zugang in das Sortiment des Winterdienstherstellers ist die Schneefräs schleuder Westa 950. Bei dem Winterdienst gerät ging man auf die Beliebtheit des kom munalen Tausendsassas Unimog bei Bauhöfen ein. Der vielseitig verwendbare Geräteträger gehört zur Stammbesetzung im kommunalen Fuhrpark, daher konstruierte man bei Westa eine eigens auf das Fahrzeug abgestimmte Schneefrässchleuder. Das speziell für den An bau an Unimog entwickelte Gerät ist aber auch als Schlepper Variante erhältlich. Wie der Name schon vermuten lässt, verfügt das Winterdienstgerät über einen Fräswalzen durchmesser von 950 mm und einen Wurf raddurchmesser von 950 mm, wobei eine Räumhöhe von 1.350 mm erzielt wird. Der Antrieb erfolgt über ein eigens für diesen Typ entwickeltes Stirnradgetriebe und eine Weit winkelgelenkwelle.

HOHE RÄUMLEISTUNG MIT FREIEM AUSWURF

Die Schneefrässchleuder 950 sowie die weite ren Hochleistungsschneefräsen der Typen 900 und 1050, die ebenfalls für das Räumen großer Schneemengen ausgelegt sind, gibt es wahlweise mit „freiem Auswurf“. Mit dieser Option können die Schneefräsen von Westa, welche für den Front- oder Heckanbau an große Schlepper (bis 360 PS) konzipiert und gebaut werden, noch effizienter eingesetzt werden. Der direkte Auswurf bewirkt da durch gewaltige Räumleistungen und sehr große Wurfweiten. Der Auswurf erfolgt durch den 260 Grad drehbaren Kamin oder über den hydraulisch drehbaren Auswurf schacht wahlweise nach links oder rechts, da durch lässt sich auch die Wurfweite zusätz lich einstellen. Beim Typ 950 ist der freie Auswurf optional und nachträglich noch umrüstbar.

Oktober 2022 15 KOMMUNALWinterdienst
Machte beim Publikum der BayWa-Vorführ tage im bayrischen Spitzingsee Eindruck: Der Schneeladewagen WSL 140 von Westa kombiniert die Räu mung des Schnees via Schneefrässchleuder mit dessen Abtransport. Foto: Westa
Foto: zek
Die Schneefrässchleuder Westa 950 wurde speziell für den Anbau an den Unimog konstruiert. Der optional erhältliche direkte Auswurf bewirkt eine hohe Räumleistungen und sehr große Wurfweiten. Der Auswurf erfolgt durch den 260 Grad drehbaren Kamin oder über den hydraulisch drehbaren Auswurfschacht. Foto: Westa Links das Sichtfeld des Fahrers ohne „Freisichtkamin”, rechts mit dem System.

In enger Zusammenarbeit mit den Anwendern, Hochschulen und Universitäten entwickeln und optimieren die Experten von Empl kontinuierlich ihre Fahrzeuge, Baugruppen und Technologien, um modernste Löschtechnik anbieten zu können.

TIROLER FLORIANI-FAHRZEUG ÜBERZEUGT AUF INTERNATIONALER FEUERWEHR-MESSE

Seine Geländefähigkeit, aber auch die mit auf 2,30 bzw. 2,35 Metern limitierte Breite und die Option einer starken Berge winde an der Front waren ausschlaggebend, dass sich die Feuerwehr der Tiroler Gemeinde Schwaz nach 40 Jahren von ihrem alten Unimog für ein neues Dienstfahrzeug der bewährten Marke entschieden. Feuerwehr- und Sonderfahrzeugbauspezialist Empl konnte alle Anforderungen der Floriani an das neue Fahrzeug zur Gänze erfüllen – samt Integration eines 800 Liter fassenden Löschtanks und einer fest installierten Feuerlöschpumpe.

Ganz ohne Zweifel war der neue U530 der Stadtfeuerwehr Schwaz die geländefähigste Premiere, die die internationale Feuerwehr-Leitmesse Interschutz im heurigen Juni zu bieten hatte. Bis zuletzt war es ein gut gehütetes Geheimnis, dass ein überaus komplex aufgebauter Unimog aus dem Hause Empl seinen Weg auf die Hannover Messe finden würde. Vor Ort war es dann eine medial gefei erte Premiere mit jeder Menge Lob seitens der internationalen Exper ten. Nach dem Messeauftritt startete für den Unimog der Dienst bei der Stadtfeuerwehr Schwaz.

LANGE ENTSCHEIDUNGSFINDUNG

Gut fünf Jahre sind ins Land gezogen ‒ von der ersten Idee, den damals 35-jährigen Unimog zu ersetzen, bis zur Übernahme des Neuen dieser Tage bei Empl im Tiroler Kaltenbach. Dazwischen wurde viel überlegt, diskutiert und natürlich auch gerechnet, stand doch zu Beginn nicht einmal fest, dass es wieder ein Unimog werden sollte. Der Wunsch in nerhalb der Mannschaft und des Landesfeuerwehrverbandes Tirol war natürlich da, genauso wie jener nach einem möglichst universell nutz

Übergabe des neuen Löschfahr zeugs an die Gemeinde Schwaz im Empl Feuerwehrforum. Mit dabei: Windenhersteller Fa. Werner und die Unimog-Spezialisten von Pappas.

16 Oktober 2022 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Fotos: Pappas

baren Arbeitsgerät für die nächsten Jahrzehn te. Im Zuge der Vorarbeiten waren es dann die Geländefähigkeit, aber auch die mit auf 2,30 bzw. 2,35 Metern limitierte Breite und die Option einer starken Bergewinde an der Front, die den Ausschlag für den Unimog ga ben, so Hannes Unterlechner, hauptamtlicher Gerätewart.

JAHRZEHNTELANGE ERFAHRUNG

IM SONDERFAHRZEUGBAU

Aufbauend auf jeder Menge Erfahrung im Umgang mit dem Unimog entstand eine Aus schreibung, die der Feuerwehr- und Sonder fahrzeugbauspezialist Empl für sich entschei den konnte. Seit dem Jahr 1948 produziert das Unternehmen maßgeschneiderte Lkw Aufbauten und Anhänger. Das Sortiment umfasst Fahrzeuge aus den Bereichen Feuer wehr, Nutzfahrzeuge und Defence & Behör den. Aber sogar dort, wo man es gewohnt ist, Unmögliches möglich zu machen, stellte die Erfüllung des ausgearbeiteten Anforderungs profils eine Herausforderung dar. In enger Zusammenarbeit zwischen der Stadtfeuer wehr Schwaz, dem Landesfeuerwehrverband Tirol und dem Empl Technikerteam wurden am Ende sämtliche Hürden gemeistert und ein bis Dato unvergleichliches Fahrzeug kon zipiert. Der besondere Stolz des gesamten Projektteams gilt der Integration eines 800 Liter fassenden Wassertanks auf engstem Raum und der Realisierung einer fest instal lierten Feuerlöschpumpe.

BELASTUNGSTEST AM PARCOURS

Anlässlich der Übergabe an die Stadtfeuer wehr Schwaz bot sich den zukünftig mit dem neuen Fahrzeug arbeitenden Floriani-Jüngern die Möglichkeit einer umfassenden Einschu

lung im komplett neuen Empl Feuerwehrfo rum, welches auch als Eventhalle fungiert. Neben dem Empl-Team ebenfalls mit dabei: Die extra aus Deutschland angereisten Windenprofis der Fa. Werner sowie drei Pappas-Unimog-Spezialisten, die das Basis fahrzeug beziehungsweise dessen Funktionen umfassend erläuterten. Zur offiziellen Über gabe fanden sich ‒ neben den Hausherren Herbert und Joe Empl ‒ auch die Schwazer

Bürgermeisterin Victoria Weber, Msc., Kom mandant Hilmar Baumann und Komman dant-Stellvertreter Hannes Jäger ein. Das offi zielle Ende der Übergabe bestand aus einer Testfahrt auf dem Verwindungs-/Rüttelpar cours der Fa. Empl und einem Belastungstest für die Fünf-Tonnen-Winde der Fa. Werner. Gegen Abend traf der neue Unimog schließ lich in Schwaz und damit an seinem künfti gen Arbeitsplatz ein.

Oktober 2022 17 KOMMUNALKommunaltechnik
Pappas Auto GmbH, 2355 Wiener Neudorf, IZ NÖ-Süd, Straße 4; 5301 Eugendorf, Gewerbestraße 34; 8141 Premstätten, Industriestraße 27 0800 727 727 www.pappas.at 365 TAGE FÜR SIE IM EINSATZ. DIE KOMMUNALFAHRZEUGE UND -GERÄTE VON PAPPAS. Pappas_Zek_Kommunal_186x85_09_22_RZ.indd 1 13.09.22 12:02
Feuerwehren werden bei den unterschiedlichsten Einsätzen zu Hilfe gerufen. Diese Viel fältigkeit erfordert Fahrzeuge, die den zahlreichen Herausforderungen gerecht werden. Verwindungs-/Rüttelparcours als Belastungstest für die Winde. Bei der Übergabe erhielten die Floriani eine Fahr zeugeinschulung im Empl Feuerwehrforum.

KLEIN, WENDIG UND VIELSEITIG EINSETZBAR: DER NEUE CITYMASTER 400

Der Citymaster 400 ist effizient und wendig und bietet für Anwender viel Arbeitskomfort. Als multifunktionaler Geräteträger hat er den kleinsten Wendekreis in der 2-t-Klasse und ist mit einer Kehrbreite von 1.550 mm und einem Gewicht von bis zu 1.850 kg ein kompakter und effizienter Alleskönner Mit dem Citymaster 400 erschließt sich Hako ein neues Segment der klei nen Maschinen im Bereich der Reinigungs- und Kommunaltechnik.

G erade für öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Sportplätze und Friedhöfe, Wohnanlagen oder Gewerbe- und Industrieflä chen ist der Citymaster 400 von Hako eine Allround-Maschi ne, die im Arbeitsalltag Vielseitigkeit ohne Kompromisse bietet. Wie in einem Schweizer Taschenmesser finden sich bei diesem multifunk tionalen Geräteträger viele Funktionen in einer kleinen Maschine. Nach dem Grundsatz „One for All“ können verschiedene Aufgaben von einer Person und mit wenigen Handgriffen ausgeführt werden. Dank eines intelligenten Schnellwechselsystems lassen sich die Werk zeuge von nur einer Person je nach Anforderung austauschen.

MEHRFACHNUTZEN DURCH MULTIFUNKTIONALITÄT

Im Handumdrehen ist der Citymaster 400 mit Räumschild, Schnee kehrmaschine und Kombi-Streuer für den Winterdienst einsatzbereit und sorgt für sichere Wege. Dank der Multifunktionalität dieses Gerä teträgers sind auch gepflegte Rasenflächen möglich – von der Wiese im Park bis zum Sportplatz.

18 Oktober 2022 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Fotos:
Das Aufgabenfeld des Citymaster 400 sind vielseitige kurze Einsätze in Außenanlagen rund um das Gebäude. Allradangetrieben, geeignet für den Ganzjahreseinsatz, knickgelenkt und vollgefedert ist der neue Citymaster 400 sicher, wendig und komfortabel unterwegs.
Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm, Leiter KOF Konjunkturforschungsstelle ERÖFFNUNGSKEYNOTE Der Energiesektor im heutigen makroökonomischen Umfeld WEITERE REFERNTEN Martin Koller, Head Group Strategy and Economics, Axpo Noah Heynen, CEO und Co-Gründer, Helion Christian Pfab, Leiter Automation und Mitglied Geschäftsleitung, BKW Building Solutions Dr. Markus Balmer, Leiter Vertrieb und Mitglied der Geschäftsleitung, IWB vertriebsleitertagung-energie.ch GDI, Rüschlikon 17. und 18. November 2022LEAD PARTNER ORGANIZER Der kleine, flexible Geräteträger ist kompakt, aber nicht eng – für einen komfortablen Arbeitsplatz. Flexibel für den Ganzjahreseinsatz dank werkzeuglosem Gerätewechsel.

FREESTYLEN AUF WELTKLASSE-NIVEAU

Atemberaubende Kulisse, spektakuläre Jumps und halsbrecherische Tricks erwarten die Besucher im Leysin Park, in den malerischen Waadtländer Alpen gelegen. Der Snowpark ist ein autonom organisierter Bestandteil des Skigebietes in Leysin und bietet auf zahlreichen Anlagen alles, was das Freestyle-Herz höherschlagen lässt. Von einer Anfängerzone mit kleineren und einfachen Anlagen, bis hin zu einer Fortgeschrittenenzone für Profis und Adrenalinjunkies wird hier alles geboten. Zur Infrastruktur der Extraklasse zählt die Halfpipe, genauer die Superpipe mit einer Gesamtlänge von 120 Metern. Mit ihrer Dimension fällt sie in die Kategorie der olympischen Halfpipes und wird in Leysin mitunter für das Training und die Durchführung von internatio nalen Wettkämpfen genutzt. Um eine solch komplexe Qualitätsanlage schaffen zu können, sind entsprechend geeignete Maschi nen erforderlich. Daher ist das Zaugg-Pipe Monster 22’’ im Leysin Park genauso zu Hause wie alle Freestyler.

Seit der Saison 2018/19 ist Benjamin Ravanel Projektleiter des Leysin Parks. Der gebürtige Franzose ist ein enga gierter Mann mit allerlei Funktionen an un terschiedlichen Standorten. Er ist zum einen für seine eigens gegründete Firma Ravach Park tätig und verwaltet nebenbei weitere Projekte in den Snowparks von zahlreichen Westschweizer Skiresorts. In Leysin arbeitet er zusammen mit sechs weiteren Mitarbeitern an den Anlagen, wobei jeder einzelne sich hier um sein ganz persönliches Spezialgebiet küm mert. Wenn es um den Bau und Unterhalt der Halfpipe geht, legt der Chef am liebsten sel ber Hand an. „Die Halfpipe ist mein Baby“,

sagt Ben Ravanel mit einem stolzen Lächeln. Die Präparation erfordert viel Können, Ge duld, Geschick und stets absolute Konzentra tion. Seit Jahren vertraut er aus maschinen technischer Sicht ausschließlich auf das Pipe Monster 22’’ von Zaugg AG Eggiwil. Die Maschine wird an Pistenfahrzeuge angebaut und von der fahrzeugeigenen Hydraulik ange trieben. Die Fräshaspeln sind radial angeord net und verfügen über die Halfpipespezifische Form. Der abgetragene Schnee wird durch das Schleuderrad über den Kamin aus der Pipe geworfen. Die am Gehäuse be festigten Finisher streichen nach dem Fräsen die Schneeoberfläche glatt. Mit dem einge

bauten Messgerät kann der optimale Winkel jederzeit vom Fahrzeuglenker überwacht und – falls nötig – korrigiert werden. Das Pipe Monster wird in zahlreichen renommierten Skisportgebieten in ganz Europa und Übersee eingesetzt, wo unter anderem die Pipes für Weltmeisterschaften, Olympiaden und ande re internationale Wettkampfstätten präpariert werden.

START DER ZUSAMMENARBEIT

Ben Ravanel kennt das Zaugg-Pipe Monster wie seine Westentasche. Angefangen hat alles vor mehr als 20 Jahren, als er in seiner Hei matstadt Chamonix zufällig mit einem loka

HYDRO 20 Oktober 2022 KOMMUNAL Wintersport
Fotos: Zaugg AG Eggiwil Der Leysin Park in den Waadtländer Alpen bietet alles, was Freestyler glücklich macht.

len Verkäufer der Zaugg AG Eggiwil zusam mentraf und ins Gespräch kam. Ihm wurde schließlich angeboten, als Fahrer eine Maschi nendemo-Tour von Zaugg AG Eggiwil durch Frankreich zu begleiten. Als junger Beginner war dies für ihn eine einmalige Chance um Praxis und Maschinenkenntnisse zu erlangen und gleichzeitig Kontakte mit den Skiresorts zu knüpfen. Die Tour stellte sich als voller Er folg heraus: Viele Kunden waren auf Anhieb von der Maschine begeistert und vom Kauf überzeugt. Ben Ravanel konnte bei diese Gele genheit vielerorts als Fahrer für den Pipebau seine Referenz hinterlassen. Ein gelungenes Projekt für Hersteller und Fahrer, wovon beide Seiten bis heute nachhaltig profitieren. Inzwi schen weiß der heutige Projektleiter des Leysin Parks genau, was mit dem Pipe Monster mög lich ist. Da wie erwähnt in Leysin internatio nale Wettkämpfe stattfinden, muss die Pipe strikt den strengen Qualitäts-Standards der FIS entsprechen. Fakt ist, dass das Pipe Mons ter 22’’ vom Hersteller Zaugg AG Eggiwil ak tuell das weltweit einzige Gerät auf dem Markt ist, welches diese Anforderungen erfüllen kann. Folgedessen erklärt sich von selbst, dass hier auch nur die erfahrensten Fahrer ans Werk gelassen werden.

HOCHWERTIGE MASCHINE ZAHLT SICH AUS

„Als ich meinen Job als Fahrer anfing, gab es mehrere Anbieter von Halfpipe-Fräsen. Wenn du vorher mit all den anderen gearbeitet hast und dann das Zaugg-Pipe Monster auspro bierst, dann wirst du nie mehr mit etwas ande rem arbeiten.“ Mit dem Pipe Monster kann eine enorme Zeit- und somit auch Kostenein

sparung realisiert werden. „Je schneller du bau en kannst, desto weniger Diesel verbrennst du, was wiederum Kosten einspart“, erklärt Ben Ravanel. Für einen Skiresort ist es also durchaus lukrativer, eine Topmaschine mit einem spezia lisierten Fahrer hinterm Steuer einzusetzen, da für aber etwas mehr zu bezahlen. Diese Ein satz-Kombination spart im Gegenzug eine deutliche Menge Schnee, Herstellungszeit, Die sel und auch die Pistenqualität ist garantiert.

GARANTIERT WETTKAMPFTAUGLICH

Um eine Halfpipe für Wettkämpfe aufzuberei ten, benötigt es ungefähr drei Tage, wobei die reine Fahrzeit pro Tag je nach Schneebeschaf fenheit rund zwölf Stunden beträgt. Das Pipe Monster schnitzt Zentimeter für Zentimeter und drückt den Schnee mit dem Finisher fest. Danach muss der Schnee ruhen und es heißt abwarten, bis sich die Unterlage optimal ver härtet hat. Da ist die Wahl der richtigen Ma schine offensichtlich einer der wichtigsten Fak toren. Dies belegt auch folgendes Beispiel: Für den Bau der Halfpipe an den olympischen Winterspielen 2016 in Sotchi wurde ursprüng lich ein kanadischer Fahrer mit seiner eigenen Maschine engagiert. Nach den ersten Trai ningsfahrten mussten die Aufbauarbeiten ab gebrochen werden, da die Athleten – unter anderem Superstar Shawn White – heftige Kri tik walten ließen. Sie bemängelten die Qualität der Unterlage und verlangten, dass die Pipe

HYDRO Oktober 2022 21 KOMMUNALWintersport
Das eingebaute Messgerät prüft jederzeit den optimalen Winkel. Für den Bau einer professionellen Halfpipe be nötigen die besten Pipebauer rund drei Tage. Das Zaugg-Pipe Monster ist weltweit die einzige Maschine, welche die Standards der FIS beim Pipebau für internationale Wettkämpfe erfüllt.

optimiert und an die gewohnten Standards an gepasst wird. Infolgedessen wurde nach diesen Protesten umgehend mit dem Zaugg-Pipe Monster 22’’ weitergearbeitet. Diese Reaktion spricht wohl eindeutig für sich, beziehungs weise das Pipe Monster.

RARE KOMPETENZ

Der Prozess verlangt viel Geduld, Feingefühl und Kompetenz – sowohl von Mensch als auch von Maschine. Weltweit gibt es lediglich fünf Fahrer, welche mit dem Pipe Monster 22’’ so perfekt arbeiten können, dass dabei Pipes für internationale Wettkämpfe entstehen. „Ja, ich gehöre auch zu diesen Fahrern“, sagt der Leysin-Projektleiter bescheiden. Er hat mit dem Zaugg-Pipe Monster schon manche Half pipe in ganz Europa für Weltcups und Welt meisterschaften präpariert. Es folgten immer wieder Anfragen aus Übersee und Asien. Bis her hat er allerdings auf die Angebote verzich tet und stets den Fokus auf die Projekte in sei ner Heimat gelegt. Das zeigt, wie sehr ihm die

Unterstützung der hiesigen Region und seine „Babys“ am Herzen liegen.

WEITERENTWICKLUNG IM LEYSIN PARK

Für Ben Ravanel ist die Zusammenarbeit mit Zaugg mehr als eine Kooperation. Seit ihrem Kennenlernen profitieren beide Seiten vonein ander und wachsen gemeinsam in ihren Pro jekten. Die Geschäftsbeziehung hat sich nach all den Jahren zu etwas ganz Besonderem ent wickelt, wobei heute viel Vertrauen, gegensei tiger Support und persönliche Freundschaft dahintersteckt. Man unterstützt sich selbstver ständlich bei neuen Plänen und Ideen. Der Leysin Park hat zweifelsohne bereits viel zu bieten. Ben Ravanel schwebt aber vor, den Park weiter mit kleineren Pipes auszuweiten. Dabei wäre denkbar, künftig den optimierten Pipe Designer 13’’ von Zaugg AG Eggiwil ein zusetzen, welcher aktuell noch im finalen Ent wicklungsprozess steckt. „Der Freestyle-Sport in der Halfpipe hat nach wie vor großes Poten zial und hat es verdient, genauso elitär zu wer den wie Skifahren und Snowboarden“, ist Ben Ravanel überzeugt. Im regulären Alpinsport kann das Können der Athleten schnell einem Level zugeordnet werden, wobei auch die Möglichkeit besteht, auf Pisten mit entspre chendem Schwierigkeitsgrad zu trainieren und sich stetig zu steigern. Das soll nun in Leysin auch für die Halfpipe-Spezialisten möglich sein – oder jene, die es werden wollen. Folglich soll eine Infrastruktur mit kleineren Pipes in aufsteigender Größe für die Anfänger entste hen. So hätten auch diese die Chance, das Trai ning stetig zu optimieren, bis sie schlussend lich reif für die Jumps in der Superpipe sind.

TOURISTISCHER AUFSCHWUNG

Nebst einer einmaligen Trainingsstätte anbie ten zu können, sollte dieses Vorhaben auch zur

Belebung des Resorts verhelfen. Für kleinere, schneeärmere Länder ist dies durchaus eine nachhaltige Alternative, da es für den Pisten bau viel weniger Schnee benötigt. Die Snowparks wären dann für jedermann ein at traktives Ziel – sei es für die Skischulen oder die Profimannschaften. Aber Ben Ravanel bleibt realistisch und schließt mit den Worten ab: „Das Ganze ist nun schon noch eine etwas verrückte Idee. Die Konstruktion dafür muss definitiv passen, um so etwas umzusetzen und im Endeffekt muss es sich doch auch auszah len. Aber ja, von sowas träume ich für die Zu kunft.“ Zaugg AG Eggiwil erklärt sich immer bereit, auf Basis solcher Visionen ihre Produk te zu optimieren und die Entwicklung weiter anzutreiben. Der Maschinenhersteller aus dem beschaulichen Schweizer Bauerndorf Eggiwil hat es dank viel Erfinderreichtum und jahre langen Erfahrungen mit seinen Geräten bis ganz an die Weltspitze geschafft. In Bezug auf das Pipe Monster ist die Zaugg AG Eggiwil seit vielen Jahren gar weltweit Marktführer und hat im Rahmen der Partnerschaftsverein barung mit der FIS das exklusive Recht zur Nutzung des Titels „Snowboard Service Provi der für Halfpipe-Fräsen“. Eine Leistung, wor auf das Unternehmen stolz sein darf. Folglich bleibt es also spannend, an welchen Innovatio nen tief im Emmental getüftelt wird und wel che es in Zukunft bald bis nach oben schaffen.

Technische Daten

HYDRO 22 Oktober 2022 KOMMUNAL Wintersport
• Antrieb: hydraulisch • Arbeitsgeschwindigkeit: 500 – 800 m/h • Seitenverschiebung: 1.800 mm • Anbau mittels Schnellverschluss an das gewünschte Pistenfahrzeug • Gewicht: ca. 1.440 kg, 1.520 kg oder 1.580 kg
Der radial angeordnete Fräshaspel verfügt über die Halfpipe-spezifische Form.
Auch die Pipe an den olympischen Winter spielen in Peking 2021 wurde ausschließlich mit dem Zaugg-Pipe Monster erstellt.

BETONPFLASTER UND GRÜNFLÄCHEN: KLIMAFITTE PARKPLÄTZE HELFEN GEGEN SOMMERLICHE HITZE

Im Kampf gegen sommerliche Hitzein seln in Städten hilft eine kluge Kombi nation aus Verschattung durch Bäume einerseits und versickerungsfähigen Be tonpflastern andererseits. So eignen sich laut neuesten Studien der Wohnbaufor schung Rasengittersteine oder Rasenfu genpflaster aus Beton sowie Betonsteine mit Drainfuge insbesondere für die Ge staltung von Parkplätzen sowie ande ren urbanen Plätzen und Straßenzügen. Die Entsiegelung hilft dabei, das anfallende Regenwasser lokal zu spei chern – die Verdunstung kühlt dann die Umgebung und versorgt Pflanzen mit Wasser. Wie klimafitte Stadtquar tiere funktionieren können, zeigt die aktuelle Außenanlagengestaltung im Bereich der Smart City in Graz.

Österreich gehört seit Jahren zur euro päischen Spitze, wenn es um die Bo denversiegelung geht. Laut Umwelt bundesamt betrug der jährliche Verlust an produktiven Böden in Österreich im Zeit raum von 2001 bis 2020 zwischen 38 km2 und 104 km2. Um die Entsiegelung urbaner Flächen und die Kühlung der Umgebung voranzutreiben, hilft unter anderem auch die Schaffung klimafitter Parkplätze mithilfe von versickerungsfähigen Betonpflasterstei nen. Zu diesem Ergebnis kommt das 2020 abgeschlossene Forschungsprojekt zu klima fitten Parkplätzen, das von der niederöster reichischen Wohnbauforschung beauftragt wurde. Demnach ist der Einsatz von Rasen gittersteinen aus Beton, Betonsteinen mit Drainfuge oder Rasenfugenpflaster aus Be tonstein bei der Gestaltung öffentlicher Parkplätze „sehr empfehlenswert“. Die ent scheidenden Bewertungskriterien der Studie waren unter anderem die Wasserdurchlässig keit, der Kühlungseffekt auf die Umgebung, die Möglichkeit von Vegetation auf der Oberflächenbefestigung, die Kombination mit schattenspendenden Bäumen sowie die Recyclingfähigkeit des Baumaterials. „Aus verschiedenen Messungen wissen wir, dass sich der helle Betonpflasterstein weniger er wärmt als dunkle Oberflächen. Sein zusätzli cher Vorteil für die geringere Erwärmung der Umgebung ist zudem durch die Ausbil dung offener Fugen gegeben, welche die lo kale Versickerung des Regenwassers in den Untergrund ermöglichen“, erklärt Paul Ku

Die Gestaltung der Außenanlage der Grazer Helmut-List-Halle kombiniert versickerungs fähige Betonpflaster und Grünflächen.

beczko, Geschäftsführer des Verbands Ös terreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB).

BETONPFLASTER MIT GRÜNFLÄCHEN KOMBINIERT

Durch die lokale Nutzung des anfallenden Regenwassers wird nämlich eine kontrollierte Regenwasserbewirtschaftung betrieben. Der Schotterunterbau unter den versickerungsfä higen Betonpflastersteinen kann damit Bäu me mit Wasser versorgen. Dieses Wasser ver dunstet dann über die Grünflächen und sorgt durch das verbesserte Mikroklima für einen Kühleffekt. Durch dieses Prinzip der soge nannten Schwammstadt können Stadtbäume mit einer oberflächlich nur wenig sichtbaren Grünfläche auskommen, da der Wasserzu fluss unterirdisch erfolgt. Darüber hinaus kann die lokale Versickerung des Regenwas sers Überschwemmungen und Hochwasser verhindern.

GRAZ SETZT AUF KLIMAFITTE PLÄTZE UND STRASSEN

Im öffentlichen Straßenraum wurden im Smart City-Quartier in Graz alle Baumpflan zungen nach dem Schwammstadt-Prinzip durchgeführt. Unter den gepflasterten Stra ßen und Plätzen wurden großflächige Sicker körper verbaut, welche ausreichend Regen wasser vor Ort aufnehmen und die nachhaltige Entwicklung der Bäume sicher stellen. Die Betonpflastersteine sind 18 Zen timeter dick und halten hohen Lasten schwerer Lkws oder Stapler stand. Die Kom bination aus sickerfähigen Betonpflasterstei

nen und natürlichen Grünflächen und Baumpflanzungen verbessert das Mikrokli ma des neuen Stadtteils von Graz mit hoher Bebauungsdichte nachhaltig. Im Zuge der aktuellen Neugestaltung der Außenanlage rund um die Helmut-List-Halle in der Smart City war es die große Herausforderung, die Außenbereiche des Veranstaltungshauses so flexibel wie möglich zu halten. Dabei wurde großer Wert auf zusätzliche Grünflächen und neue Baumpflanzungen gelegt, um das Mikroklima im Quartier positiv zu beein flussen, ohne dabei die Flexibilität im Set ting von Veranstaltungen zu behindern. So konnten fugenlose Ortbetonoberflächen für die Catering-Hauptwege auf ein Minimum reduziert werden, während der übrige städti sche Platz mit Betonpflaster mit offenen Fugen und großzügigen Grüninseln, Kies streifen zur Wasseraufnahme und Baum pflanzungen gestaltet wurde. „Dieses Projekt zeigt, dass wir neue Wege in der urbanen Planung gehen müssen, indem wir das anfal lende Regenwasser in erster Linie zur Küh lung und Bewässerung nutzen und nicht so fort in den tiefen Untergrund verdrängen. Durch den Einsatz des Pflasters mit offenen Fugen und Grünflächen konnte eine ideale Kombination gefunden werden, welche eine Multifunktionalität für Veranstaltungen er möglicht und gleichermaßen einen klimafit ten öffentlichen Platz schafft“, so Bernhard Voura, Geschäftsführer der Voura Architek tur ZT GmbH, die für die Gestaltung der Außenanlage zuständig ist.

Oktober 2022 23 KOMMUNALKommunaltechnik
Foto: Voura
Besuchen Sie uns vom 24. bis 30. Oktober 2022 in München: FS.1013/2A Die neue, kraftvolle MaxPowa V120 Bucher Municipal • Murzlenstrasse 80 • CH-8166 Niederweningen info.ch@buchermunicipal.com • www.buchermunicipal.com Entdecken Sie das neue Kraftpaket von Bucher Municipal

Die Ein- oder Zweikammerstreuer von Kahlbacher sind für den härtes ten Einsatz geeignet. Speziell für an Traktoren aufgebauten Streugerä ten entwickelt, erleichtert die neue Steuerung Isobus den Winterdienst.

ÜBERSICHTLICHE STEUERUNG SORGT FÜR VEREINFACHTES BEDIENEN VON STREUGERÄTEN

Die Bedienfreundlichkeit von Winterdienstgeräten trägt essentiell zur Sicherheit auf winterlichen Straßen bei – denn so können sich die Winterdienstmitarbeiter vollkommen auf das Wesentliche konzentrieren: Verkehrswege von Schnee und Glätte zu be freien. Um die Bedienung von Streugeräten intuitiver zu gestalten, entwickelte das Kitzbüheler Unternehmen Kahlbacher eine Steuerung, die die bereits vorhandenen Anzeigen in modernen Traktoren nutzt – eine externe Steuereinheit ist hier obsolet.

Im Winter ist das Ziel der Straßenräumung zum einen die Verkehrssicherheit und zum anderen den Verkehrsfluss soweit wie mög lich aufrecht zu halten. Die Ein- oder Zwei kammerstreuer des Tiroler Winterdienstspezi alisten Kahlbacher sind genau dafür konzipiert und für den härtesten Einsatz geeignet. Die Aufnahme des Streuguts erfolgt bei den Modellen Agry und Agry DK über Silos oder Laderbefüllung, der Agrys ist ein Selbstlade streuer. Das Streugut wird dann in einer ein stellbaren Breite von 1,5 bis 6 m ausgebracht. Allen drei Streugeräten gemein sind ein kurzer Anbau, der Schwerpunkt nahe der Achse und eine niedrige Bauweise, was in optimalen Sicht- und Arbeitsverhältnissen resultiert. Um der steigenden Erwartungshaltung in Punkto Sicherheit und Bedienerfreundlichkeit im Winterdienst gerecht zu werden, wurde bereits im Mai letzten Jahres der Startschuss für eine Neuentwicklung in Sachen Bedienen von Streuern gegeben. Ziel war es, die bestehenden Anzeigen in einem modernen Traktor zu ver wenden, um die Übersichtlichkeit und Bedien

effizienz zu steigern. Es ist lediglich ein Träger fahrzeug mit einem Isobus-Terminal und einer Isobus-Steckdose am Heck notwendig. Der Verkabelungsaufwand vom Streuer in das Fah rerhaus und die Suche nach einem geeigneten Platz für die externe Steuereinheit entfallen somit. Da lediglich der Isobus-Stecker und zwei Hydraulikkupplungen die Verbindung zum Fahrzeug herstellen, ist ein schnelles Wechseln des Anbaugerätes möglich.

INTUITIVE BEDIENUNG

Für die Bedienung über das Isobus-Terminal werden mindestens zehn Tasten benötigt, wel che je nach Trägerfahrzeug über einen Touch screen, Joystick oder Standardfunktionstasten bedient werden können. Damit sind der indi viduellen Anpassung jedes Fahrers keine Grenzen gesetzt. Die Anzeigen auf dem Bild schirm sind intuitiv und haben einen Wieder erkennungswert zur Standardbedieneinheit. Ebenfalls ist eine Auswertung über ein exter nes Datenaufzeichnungsprogramm möglich. Es werden alle Streudaten die laut Norm ge

fordert sind über die Steuerung ausgegeben, somit steht einer lückenlosen Streudatenauf zeichnung und Rückverfolgbarkeit nichts mehr im Wege. Nach zahlreichen Tests und einer erfolgreichen Wintersaison 2021/22 auf verschiedensten Traktoren, gibt es den Isobusfähigen Streuer ab sofort in der Serie.

Die Isobus-Steuerung nutzt die bestehenden Anzeigen in modernen Traktoren, eine externe Steuereinheit ist somit nicht nötig.

Oktober 2022 25 KOMMUNALKommunaltechnik
Fotos: Kahlbacher

SCHMALE SPURBREITE UND OPTIMALE GEWICHTSVERTEILUNG: RAPID KIPOS ALS SPEZIALIST BEIM BODENFRÄSEN

Dank stufenlosem Fahrantrieb, werkzeuglos wechselbaren Anbaugeräten und seitlich schwenk- wie drehbaren Holm ist der Rapid Kipos der ideale multifunktional einsetzbare Einachsgeräteträger für den Garten- und Landschaftsbau sowie im Kommunalbereich. Die kompromisslos für Bodenfräsarbeiten ausgelegte Balance ermöglicht selbst über lange Arbeitstage hinweg einen kräfteschonenden und einfachen Einsatz.

Der Schweizer Einachsgerätehersteller

Rapid lanciert mit dem Kipos ein neu es spezifisches Modell für den Gartenund Landschaftsbau sowie für Werkhöfe oder kommunale Dienstleister: Für den Einsatz überall dort, wo Handarbeit zu mühsam, je doch großes Gerät zu sperrig oder zu teuer wäre. Die Gewichtsverteilung, der schmale Radstand, der schwenk- und drehbare Holm sowie der stufenlose Fahrantrieb machen die neue Maschine zum kompromisslosen Gerät für professionelles Arbeiten insbesondere mit Bodenfräsen. „Im Grunde kauft der Kunde ein Anbaugerät für eine gewünschte Anwen dung – der Geräteträger ist das Mittel zum Zweck“, erläutert Lukas Zumsteg, Vertriebs leiter bei Rapid. „Deswegen wurde der Kipos speziell auf die Hauptanwendung als Boden fräse konzipiert, jedoch ist ein multifunktio neller Einsatz beispielsweise als Mäher oder im Winterdienst problemlos möglich.“ Dank dem bewährten werkzeuglosen Wechselsys tem sind verschiedene Anbaugeräte innerhalb

weniger Augenblicke gewechselt. Auch kann der Anwender auf ein breites Anbaugerätesor timent zurückgreifen, das durch die Verwen dung der bewährten Rapid-Schnellwechsel schnittstelle und Anbaustutzen 52/54 mm rasch austauschbar ist.

EINFACHE BEDIENUNG

Bei der Planung des neuen Geräts orientierte sich Rapid an den Bedürfnissen der Anwen der: Durch Rückmeldungen während der Konzeptionsphase von Vertriebspartnern und Garten- und Landschaftsbauern wurde der Kipos perfektioniert. „Der Rapid Kipos be geistert durch seine Leistungsfähigkeit, den schnellen Anbaugerätewechsel sowie durch seine intuitive Bedienung ohne loslassen des Holms. Insbesondere bei wechselndem Be dienpersonal macht das die täglichen Arbei ten einfach, sicher und effizient“, resümiert etwa Lorenz Arbogast, Leiter des Bildungs zentrums Jardin Suisse in Neuenkirch nahe Luzern.

SCHWENKBARER HOLM

Durch die optimale Gewichtsverteilung, die durch den Maschinenaufbau gegeben ist, können bequeme Wendemanöver beim Bo

Dank einklappbarem Holm und kompakter Maße lässt sich der Kipos bequem zum nächsten Einsatzort transportieren.

26 Oktober 2022 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Foto: Rapid
Die Grundmaschine ist schlanker als das Anbaugerät: Durch das Fahren in dessen „Schatten“ ergibt sich die hervorragende Traktion.

denfräsen gemacht werden. Durch Betäti gung des Handhebels kann der Holm um 230 Grad geschwenkt und in sechs Positionen ar retiert werden. Dank der Rapid Wendematic bleibt die Funktion der Bedienelemente un verändert. Diese lassen sich alle vom Holm aus während der Arbeit sicher und einfach bedienen, auch für ungeschulte Personen. Dadurch hat der Anwender das Einachsgerät immer sicher in der Hand.

OPTIMALE TRAKTION

Eine optimale Traktion ergibt sich durch mögliches Fahren im „Schatten“ des Anbau

gerätes – die Grundmaschine ist schlanker als der Anbau, wodurch man auf unbearbeiteten Boden entlangfährt. Dank schmalem Maschi nenaufbau, geringem Flanschmaß und der kompakten Gesamtbreite optimieren sich die Fahr- und Bedieneigenschaften zusätzlich. Zudem ist auf dem neuen Rapid Kipos eine Tempomat-Funktion aufgebaut, die eine gleichmäßige Arbeitsgeschwindigkeit ermög licht. Die Bereifung kann auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt flexibel gewählt wer den, es ergeben sich Kombinationsmöglich keiten für beste Traktion und Bodenschonung je nach Einsatzzweck.

KOMPAKTE MASSE

Schutzbügel schützen den Motor bei Kollisi onen mit der Umgebung und sinnvoll an gebrachte Ösen dienen zum optimalen Verzurren zum Transport. Wird der höhen verstellbare Holm abgeklappt, ist die Ma schine so kompakt (L 115 cm x B 67 cm x H 96 cm), dass sie perfekt in ein Auto passt oder beim Einstellen nur minimalsten Platz bedarf einnimmt. Der Rapid Kipos wird ab Anfang 2023 lieferbar und positioniert den renommierten Schweizer Motormäherher steller als Spezialist im Garten- und Land schaftsbau.

Oktober 2022 27 KOMMUNALKommunaltechnik
Rapid Technic AG | Industriestrasse 7 | 8956 Killwangen Tel. 041 44 743 11 11 | info@rapid.ch | www.rapid.ch Einfach bedienbarer Spezialist für den Garten- und Landschaftsbau Rapid KIPOS Der neue Profi im GaLaBau Foto: Rapid Foto: zek Intuitive Bedienung und schwenkbarer Holm machen es auch für Ungeübte einfach mit dem Kipos zu arbeiten. Die „Väter“
des Kipos bei der Premiere im Jardin Suisse Neuenkirch (v.l.n.r.): Christian Häfeli (Leiter Entwicklung), Benjamin Heiler (Produktmanagement Einachs geräte), Simon Keller (Projektleiter Kipos), Lukas Zumsteg (Leiter Vertrieb Rapid)

Der ParaTec-Schneepflug punktet mit seinem Ausklinkverfahren, was selbst Hindernisse von 20 cm Höhe zu keinem Problem beim Winterdiensteinsatz machen. Dank der neuen intelligenten Nachputzleiste ist das Räumergebnis jetzt noch gründlicher.

HYDRAC-SCHNEEPFLUG MIT INTELLIGENTER NACHPUTZLEISTE

Eine gründlich geräumte Fahrbahn ist nicht nur sicherer für alle Verkehrsteilnehmer, sondern auch kostensparend für die Ge meinde: Denn alles was vorab geräumt wird, muss nicht mittels Salz oder Sole getaut werden. Der oberösterreichische Winter diensthersteller Hydrac hat für seinen bewährten ParaTec-Schneepflug eine Nachputzleiste entwickelt, die sämtliche Schneeres te von der Räumfläche tilgt. Somit minimiert sich der Salzverbrauch wesentlich, was sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll ist.

Das familiengeführte Unternehmen Hydrac ist im Herzen von Oberöster reich, an den Ausläufern der Kalkal pen, beheimatet. Am Standort Sierning bei Steyr wurde im Laufe der Jahre die Produkti onsfläche immer wieder vergrößert und der Maschinenpark dem neuesten Stand der Technik angepasst. Heute beschäftigt Hydrac rund 100 Mitarbeiter und produziert auf ei ner Fläche von mehr als 20.000 m2. Die Pro duktpalette umfasst neben Schneepflügen, Streu-, Winterdienst- und Kommunalgeräten für Traktoren und Lkw auch Frontlader, Fronthydraulik und Frontzapfwellen für Traktoren. Innovationen und Erfindergeist prägen die ständigen Entwicklungen und Ver besserungen bei den Schneepflügen und Streugeräten von Hydrac. Aktuell wurde bei der Schneepflug-Serie ParaTec eine intelligen te Nachputzleiste entwickelt. Einen hohen Stellenwert bei dieser Weiterentwicklung ha ben die Rückmeldungen und Anregungen der Kunden, die täglich damit im Einsatz sind. Hinter der Standardschürfleiste ist nochmals eine zweite Gummileiste verbaut, diese „putzt“ den noch verbleibenden Schnee be

ziehungsweise Schneematsch optimal nach. Die Nachputzleiste wird automatisch in den Räumbereich des Pfluges bewegt, somit wird der komplette Räumbereich nochmals gründ lich von Schneeresten getilgt. Großer Plus punkt der Neuentwicklung: Da alles was vor ab geräumt wird, nicht getaut werden muss, minimiert sich der Salzverbrauch. „Wenn harte Einsätze zum leichten Spiel und schwie rige Bedingungen zur willkommenen Ab wechslung werden, liegt’s wohl am richtigen Anbaugerät“, zeigt sich Hydrac-Geschäftsführer Josef Pühringer zufrieden mit der neu esten Innovation des Hauses.

VERBESSERTE RÄUMLEISTUNG

Die Nachputzleiste optimiert das Schneepflugsystem ParaTec, das sich durch die Einzelscharaufhän gung der unteren Pflugscharen sowie eine fixe obere Schareinheit auszeichnet. Aufgrund dessen kommt es zu hoher Leistungsfä higkeit beim Schneeräumeinsatz sowie zum fließenden, perfekt ab

gestimmten Ausklinkverhalten in einem Ge rät. Auch bei härtesten Einsätzen besticht der Schneepflug durch sein ausgeklügeltes Aus klinkverhalten. Parabolische Führungsbah nen der Einzelscharen ermöglichen Hinder nisse bis zu 20 cm einfach zu überwinden und schützen so den Fahrer, das Gerät und auch die Straße. Hingegen ist die obere Scharein heit fix und garantiert somit das optimale Räumverhalten im harten Einsatz.

Keine Schneereste oder Schneematsch: Eine Gummileiste, die sich hinter der Standardschürfleiste befindet, säubert die Fahrbahn gründlich nach.

28 Oktober 2022 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Fotos: Hydrac

ABFALLHAIE ALS TEIL EINES AUFGERÄUMTEN ORTSBILDS

Bauarbeiten im Ortskern nutzte man im niederösterreichi schen Zwettl als Chance, diesen als Begegnungszone neuzuge stalten. Bestandteil davon war auch das Stadtmobiliar. Müll behälter, Ladestationen für E-Bikes und Trinkbrunnen aus Edelstahl sorgen für ein einheitliches Ortsbild, zusätzlich op timierte man mithilfe der modernen Systeme die Entsorgung.

Anstoß gab ein Straßenbauprojekt: Nach den umfangreichen Grabungsarbeiten aufgrund neu verlegter Trink- und Abwasser leitungen war man über die Optik der Landstraße in Zwettl nicht mehr glücklich. Als durch das Ortszentrum der niederösterreichi schen Gemeinde führende Hauptstraße hat sie repräsentativen Charak ter – hier kommt man als Besucher mit der Stadt als erstes in Berüh rung, hier findet der Alltag der Gemeinde statt. Da durch die Bauarbeiten große Teile der Oberfläche zerstört wurden, beschloss man 2021 eine Generalsanierung der Straße. Bei der Gelegenheit wurde der Bereich als Begegnungszone ausgestaltet samt erneuerter Möblierun gen. „Dazu gehören nicht nur die Parkbänke, sondern auch die Müll entsorgung, E-Ladestationen für Fahrräder und Trinkbrunnen“, führt Ing. Hannes Meisner vom Stadtbauamt Zwettl aus. Dass man dabei auf die Produkte von Abfallhai setzte, hatte in erster Linie gestalterische Gründe: Die Edelstahl-Optik der Mülleimer überzeugte. Da das Ge samtbild im Ortszentrum einheitlich sein sollte, entschied man sich auch bei den E-Ladestationen und Trinkbrunnen für dieselbe Marke.

PRAKTISCHE ENTSORGUNG

Die zehn Abfallhaie mit je einem Fassungsvermögen von 110 l wurden zunächst mit der Variante eines eingehängten Müllbeutels geordert. Doch um die Entleerung für das Entsorgungsunternehmen noch einfa cher zu gestalten, rüstete man auf Innenbehälter auf. „Dadurch ist die Müllabfuhr besonders unkompliziert und es werden zusätzlich Plastik müllsäcke gespart“, unterstreicht Hannes Meisner die Vorteile des Sys tems. Seit der Installation der Abfallhaie konnte eine Verbesserung im Ortsbild von Zwettl festgestellt werden: Dank der Formgebung mit dem charakteristischen Einwurfschlitz wird kein Haushaltsmüll mehr in die öffentlichen Abfallbehälter geworfen. Da die Abfallhaie in Gegenzug zu einfachen Einhänge-Mistkübeln geschlossen sind, gelangt kein Regen hinein, im Sommer wiederum finden Insekten nicht so einfach ihren Weg zum Abfall. Auch vor Vandalismus sind die neuen Müllbehälter durch ihre robuste Bauweise aus Edelstahl geschützt. Zusätzlich wurden alle Abfallhaie mit einem Aschermodul ausgerüstet, das eine große Men

ge an Asche und Zigaretten (bis zu 12 l) aufnehmen kann. „Die Zigaret tenstummel auf den Straßen werden weniger“, stellt Hannes Meisner zufrieden fest. Die teils zusätzlich in die Abfallbehälter integrierten Hundekotbeutel tun ihr Übriges für die Sauberkeit der Stadt.

AUFLADEN IM ORTSZENTRUM

Nicht nur die Bewohner von Zwettl, sondern auch sportliche Gäste, die auf ihren Weg auf der Kamp-Thaya-March-Route in der Gemeinde Halt machen, können die Ladestationen für E-Bikes nutzen. Der PowerTower plugin liefert Strom über vier Steckdosen. Die freistehen de Säule lässt sich beliebig mit weiterem Mobiliar kombinieren, etwa mit Fahrradständern. Zwei Ladesäulen wurden an zentralen Plätzen von Zwettl installiert. Zusammen mit den Trinkbrunnen und den Ab fallbehältern ergibt sich nun auf der neugestalteten Begegnungszone im Herzen von Zwettl ein stimmiges und einladendes Bild.

Oktober 2022 29 KOMMUNALKommunaltechnik
Fotos: Stadtbauamt Zwettl
abfallhai ÖSTERREICH GmbH Thomas Schuster Marxergasse 25/4 AT-1030 Wien +43 664 410 27 37 www.abfallhai.at Um die Abfallbehälter auch bei unebenem Untergrund lot recht zu platzieren, wurden Neigungssockel angebracht.
Für Gäste und Bewohner: Trinkbrunnen sowie Ladestationen für E-Bikes im Ortszentrum.

RONTEX ERWEITERT ECOPLOW-SORTIMENT: NEUE SCHNEEPFLUGSYSTEME FÜR FAHRZEUGE DER 2- UND 3,5-TONNEN-KLASSE

Das Unternehmen Rontex aus Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt, bekannt für sein innovatives Schneeräumschild-System Eco plow für den Smart, erweitert sein Sortiment nun um das System Ecoplow SW 01 für Fahrzeuge bis ca. 2 Tonnen sowie um das Ecoplow SW 02 für Fahrzeuge bis ca. 3,5 Tonnen. Die neuen Schneeräumschilde sind Weiterentwicklungen des Ecoplow für den Smart, wurden jetzt aber speziell an die einzelnen Fahrzeugtypen angepasst und entsprechend weiterentwickelt.

D

as neue System Ecoplow SW 01 wur de speziell für leichte, elektrische Nutzfahrzeuge mit einem Gesamtge wicht von ca. 2 Tonnen entwickelt. Derzeit ist es für die Fahrzeuge der Marken Addax, Evum und Goupil verfügbar. Durch die Ver wendung hochwertiger Materialien wie Lexan und V4A-Stahl konnte ein extrem niedriges Gewicht von ca. 80 kg realisiert werden. Das System Ecoplow SW 01 ist mit einem Schnellwechsler ausgestattet, der es dem Anwender erlaubt, das Schneeschild in nerhalb kürzester Zeit an- und abzubauen. Sein sehr kurzer Vorbau von ca. 79 cm er laubt es auch ungeübten Fahrern, sicher zu manövrieren, da die Fahrzeuggrenzen jeder zeit klar sichtbar sind.

E COPLOW SW 02

Das deutlich größere Ecoplow SW 02 wurde für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamt gewicht von ca. 3,5 Tonnen entwickelt. Die erste Version wird für den VW Amarok an geboten und ist schon jetzt verfügbar. Es wird, wie der SW 01, aus den hochwertigen

Materialien V4A-Stahl und Lexan produ ziert und wiegt insgesamt nur ca. 100 kg. Das lässt reichlich Raum für Zuladung, wie z.B. Streusalz. Auch der Ecoplow 02 verfügt über ein Schnellwechselsystem und einen kurzen Vorbau von nur ca. 82 cm.

H OHE EFFIZIENZ

Beide neuen Schneeräumschilden verfügen über die innovativen Eigenschaften des Eco plow-Systems. Durch die von Rontex ange botenen Ausrüstungsmöglichkeiten – wie Salzstreuer, Rundumleuchte, intelligente Schwimmstellung und Schnellwechselsys tem – ergibt sich eine hocheffiziente Arbeits weise. Alle Rontex Ecoplow Systeme sind so konzipiert, dass sie sich optimal in das De sign einfügen und kein Fahrzeug technisch verändert werden muss. So müssen keine Achslasterhöhungen oder härtere Federn verbaut werden. Die Winterdienst-Fahrzeu ge mit dem Ecoplow-System eignen sich nicht zuletzt wegen ihrer hohen Räumleis tung und ihrer hohen Fahrgeschwindigkeit während des Räumvorganges bestens für an

spruchsvolle Räumaufgaben im kommuna len Bereich sowie im Gebäudemanagment oder Parkhaus/Parkplatzmanagment: so zum Beispiel in schmalen Durchfahrten, auf Fußund Radwegen, auf Flächen mit Gewichts beschränkungen, in Innenstadtlagen, auf Werksgeländen oder auf Parkplätzen. Sie sind für jede Schneeart geeignet und zeich nen sich durch einen kurzen Schneewurf aus. Durch die Verwendung einer Schürf leiste aus gewebeverstärktem Gummi und der Kombination mit elektrisch angetriebe nen Fahrzeugen, ist der Rontex Ecoplow ex trem geräuscharm. Gleichzeitig verfügt der Rontex Ecoplow aufgrund der schnellen Arbeitshydraulik, die mittels Joystick im in neren der Fahrzeuge bedient wird, über eine äußerst hohe Betriebsgeschwindigkeit. Über eine optional verfügbare intelligente Schwimmerstellung sowie seine Silentblock lagerungen, die eine Beschädigung des Schildes beim Überfahren von kleinen Hin dernissen verhindern, wird das Schneeräu men auch für weniger geübte Fahrer zum Kinderspiel.

30 Oktober 2022 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Foto: Rontex Der Ecoplow SW 01 ist für anspruchsvolle Räumaufgaben vorwiegend im kommuna len Bereich geeignet. Er wurde entwickelt aufgrund der großen Nachfrage aus dem Bereich Elektromobilität verbunden mit dem Wunsch nach einem Ganzjahresnutzen.

LEISTUNGSSTARK VERKEHRSFLÄCHEN REINIGEN MIT DEM GROSSKEHRFAHRZEUG BUCHER MAXPOWA V120

Die Bucher MaxPowa V120 ist die jüngste Ergänzung im Großkehrfahr zeug-Angebot von Bucher Municipal. Sie wurde für den Einsatz im Schwer lastbereich und im öffentlichen Bauwe sen entwickelt und zeichnet sich durch hohe Qualität und Leistung aus.

Aufgebaut auf einem Drei-Achs-Fahr gestell mit 26 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht bietet die Bucher MaxPowa V120 einen großen Kehrgutbehäl ter mit 12 m³ Fassungsvermögen, fasst bis zu 6.700 Liter Wasser und ermöglicht eine Nutz last von 10.000 kg, wodurch die Einsatzzeit optimiert wird. Eines der innovativsten Merkmale dieses neuen Fahrzeugs ist das Doppelgebläse in Schichtbauweise, das für die höhere Leistung des neuen 129-kWMotors von JCB ausgelegt ist, der ebenfalls mit der Bucher MaxPowa V120 eingeführt wurde. Dieses neue, zum Patent angemeldete Gebläsedesign, zusammen mit einem überarbeiteten Kühlpaket und der innovati ven Smoothflow-Technologie von Bucher Municipal, sorgt für eine hervorragende Auf nahmeleistung unter härtesten Bedingungen.

OPTIONEN FÜR UNTERSCHIEDLICH STARKE REINIGUNGSGRADE

Die MaxPowa V120 gehört zur Bucher MaxPowa V Serie und ist mit einer ganzen Reihe von Optionen erhältlich. Darunter auch das neue „Broomvak“-Kehraggregat mit Besenunterstützung, das eine höhere Gebläse drehzahl und die Aufnahme bei hoher Ge schwindigkeit ermöglicht. Auch die Saugauf nahme mit reduzierter Gebläseleistung bei weniger anspruchsvollen Anwendungen ist möglich. Die Durchgängigkeit der einzelnen Komponente und die modulare Bauweise in nerhalb der MaxPowa V Serie bietet den Vor teil, dass die Optionen, die bereits für die Bucher MaxPowa V80 angeboten werden, auch für die Bucher MaxPowa V120 zur Ver fügung stehen. Dies gilt auch für die Ver schleißteile, wodurch sich Wartung und Be trieb erleichtern.

REINIGUNGSLÖSUNG FÜR HOCHLEISTUNGSANWENDUNG BEI STRASSEN- UND BAUPROJEKTEN Mit der Kombination aus Heckabsaugung und Hochdruckreinigung (100 l/min bei 200 bar) bietet die Bucher MaxPowa V120 eine komplette Reinigungslösung für Back-to-

Black-Reinigungsergebnisse, wie sie häufig bei Hochleistungsanwendungen erforderlich ist und zu den wichtigsten Anforderungen bei Straßen- und Bauprojekten zählt. Zusätzliche Düsen über die gesamte Fahrzeugbreite sor gen dabei für eine besonders hohe Aufnah meleistung.

FLOTTENMANAGEMENT MIT BUCHER CONNECT

Alle Großkehrfahrzeuge der Bucher MaxPowa V Serie sind serienmäßig mit dem haus eigenen Flottenmanagementsystem Bucher

Connect ausgestattet. Diese praktische Platt form ermöglicht es, die Leistung des Kehr fahrzeugs digital zu monitoren. Die Einsicht über den aktuellen Fahrzeugstatus, der Ver gleich des Kraftstoffverbrauchs sowie die Routenplanung sind möglich und verbessern die Produktivität der Flotte. Bucher Connect bietet dafür die optimale Rundumlösung. Zu sehen gibt es die neue Bucher MaxPowa V120 an der diesjährigen Bauma vom 24. bis 30. Oktober in München am Freigelände Süd, 1013/2A.

Oktober 2022 31 KOMMUNALKommunaltechnik
Fotos: Bucher Zusätzliche Düsen über die gesamte Fahr zeugbreite sorgen bei der Heckabsaugung für eine besonders hohe Aufnahmeleistung. Das neue Großkehrfahrzeug Bucher MaxPowa V120 feiert auf der Messe Bauma Ende Oktober in München seine Publikumspremiere.

BAUMQUARTIER XXL FÜR DIE SLOWAKISCHE HAUPTSTADT

Bratislava ist ein Ort voller Geschichte, der auf gut 6.000 Jahre wechselvolle Besiedelung zurückblickt. In der slowa kischen Hauptstadt wechseln sich heute prächtige barocke Gebäude mit reprä sentativen Bauten des Jugendstils, Ro koko und Klassizismus ab. Dazwischen erinnern Wohnblöcke und öffentliche Einrichtungen im modernistischen Stil an die sozialistische Vergangenheit der Stadt. Diese großen Asphalt- und Be tonflächen sind nicht mehr zeitgemäß – Städte wollen und müssen heute grü ner werden, um Bewohnern ein attrak tives und gesundes Wohnumfeld zu bieten. Mit einer repräsentativen Baumpflanzung legt das GaLaBau-Un ternehmen Pro Arbor den Maßstab hoch.

Die Trnavské mýto ist ein belebter Stra ßenzug am Rande des Stadtzentrums von Bratislava und eine Hauptverkehrsader. Das Kulturzentrum Istropolis lockt mit seinen zeitgenössischen Installationen, zahl reiche Einkaufsgelegenheiten versorgen die Bewohner der umsäumenden Wohnblocks. Eine Pfandleihe zählt zu den weniger reprä sentativen modernistischen Bauten und soll in absehbarer Zeit Neubauten weichen. Da vor eine Betonfläche, die derzeit als Parkplatz dient: Ein guter Platz, um mit etwas Grün aufzulockern und das Stadtbild aufzuwerten.

FLEXIBEL PLANBARE STECKELEMENTE

Den Auftrag dazu erhielt ein ortsansässiges Unternehmen. Pro Arbor ist auf die Pflan zung und Pflege von Stadtbäumen speziali siert. Bereits seit 2017 nutzen die Fachleute das TreeParker System für urbane Baumpflanzungen. Mit seinen flexibel planbaren Steckelementen ist das Baumquartier die erste Wahl für urbane Standorte. Das unterirdisch installierte Gerüst ist für maximale Ver kehrsbelastung bis 15 t Achslast ausgelegt und kann komplett überbaut werden – im Hin blick auf eine weitere Ausgestaltung des Plat zes eine wertvolle Absicherung für die Zu kunft.

RAUM FÜR WURZELN UND IDEEN

496 TreeParker Module orderte Inhaber Michal Zelenak für das neue Projekt. Ein Mo dul besteht aus jeweils zwei Deckplatten mit der Größe 60 x 60 cm sowie vier Pfosten in variablen Höhen zwischen 40 bis 120 cm. Für

die reibungslose Planung und Ausführung war ob der etablierten Partnerschaft zwischen Pro Arbor und dem Team der GEFA Produk te Fabritz GmbH gesorgt. So sahen sich die beiden Außendienstmitarbeiter Florian Hart mann und Manfred Widmann einer gut 15 Meter breiten, kreisrunden Baugrube gegen über, als sie Anfang Mai 2021 zur Installation nach Bratislava anreisten. Fünf große Plata nen vom Typ Platanus x acerifolia sollten hier ihr Quartier beziehen. Das Team von Pro Ar bor war bereits mit dem Verlegen einer un tersten Vliesschicht beschäftigt. Wasserdurch

lässig und wurzelfest schützt diese später das Substrat vor dem Ausbluten. Baustahlmatten markierten anschließend die zukünftigen Standorte der Bäume.

STECKKASTEN IM STAKKATO

Im nächsten Schritt war planerisches Ge schick gefragt: Die Stärke von TreeParker ist das Komplettsystem, funktionierend nach dem Steckkastenprinzip. So können unter schiedliche Gegebenheiten vor Ort, Höhen unterschiede und Biegungen berücksichtigt werden. Oder, wie hier an der Trnavské mýto,

HYDRO 32 Oktober 2022 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Foto: AIZ Die Platanen ziehen in ihre Baumquartiere ein. Foto: Pro Arbor

eine die Baugrube querende Wasserleitung, die während der laufenden Arbeiten erneuert wur de. Die Zeit lief: Nach dem CAD Plan, den die Gefa Experten vorab gefertigt hatten, wur den die unteren Deckplatten ausgelegt und per Klick stabil verbunden. Dann die Teamarbeit im Stakkato: Insgesamt 1.980 Pfosten in der Maximallänge von 120 cm verwandelten die Baugrube in einen Stangenwald. Nach Aufset zen der oberen Deckplatten ging ein voller Ar beitstag zu Ende.

DAUERHAFT BELASTBAR

Aus fieberglasverstärktem Polypropylen gefer tigt, ist TreeParker ausgelegt für maximale Ver kehrsbelastung. Diese Eigenschaft bewährte sich bereits am zweiten Tag, als es an das Verfül len der fünf Baumquartiere ging. Mit maschi

neller Hilfe war das Substrat rasch eingebracht. Dabei wurden auch Rohre und Verbindungs stücke für das LUWA Bewässerungs und Be lüftungssystem der Gefa Produkte Fabritz GmbH in die Erde gebracht: Es dient zur opti malen Wurzelraumversorgung in der Pflanz grube, indem es gleichzeitig Wasser und Luft zufuhr in nur einer Öffnung vereint.

ZÜGIGE BAUMPFLANZUNG

„Für die Installation eines normalen Baum quartiers rechnen wir normalerweise mit zwei drei Stunden“, beschreibt Widmann seine Er fahrungen. „Pro Arbor konnte dieses Tempo

halten und das Großprojekt trotz der Unter brechung durch die Rohrarbeiten und unter Pandemiebedingungen in drei Tagen komplett abschließen.“ Tag 3 sah die Anlieferung der fünf prächtigen Platanen, die in die jeweils freigelassenen Areale eingesetzt wurden, vor. Die anfangs ausgelegten Baustahlmatten dien ten dabei als Anker für eine Unterflursiche rung. „Die Zusammenarbeit mit der Firma Gefa und deren Personal war wie immer her vorragend,“ bestätigt Zelenak sichtlich zufrie den. „Von der Planung bis hin zu der Installa tion – trotz Pandemie und damit verbundener Einschränkungen hat alles super geklappt.“

Und so bilden die fünf Platanen seitdem eine grüne Insel der Ruhe inmitten der regen Trnavské mýto. Neu gepflastert und mit Sitz gelegenheiten versehen, lockt der Platz fortan Bewohner und Passanten an. TreeParker stellt sicher, dass optimale Wachstumsbedingungen herrschen, selbst für einen so üppig wurzeln den Baum wie die Platane.

HYDRO Oktober 2022 33 KOMMUNALKommunaltechnik
Eingespielt zeigt sich das Pro Arbor Team beim Stecken der TreeParker-Pfosten. Ein Wasserrohr quert die Baugrube und muss bei der Installation berücksichtigt werden. Foto: GEFA Fabritz Das Team von Pro Arbor ist sichtlich zufrieden. Foto: GEFA Fabritz Foto: GEFA Fabritz Foto: Pro Arbor Ein Vlies trennt das Substrat zukünftig von dem umgebenden, verdichteten Stadtboden.

GRÜNFLÄCHENPFLEGE – ÖKOLOGISCH UND ÖKONOMISCH SINNVOLL

Als Crailsheim im Jahr 2015 mit dem Projekt Stadtbiene begonnen hat, um mehr insektenfreundliche Lebensräume zu schaf fen, musste es erst gegen Widerstände kämpfen. Für das neue Konzept war plötzlich weitere Technik wie ein Schwader und ein Ladewagen gefragt, ganz abgesehen von der zusätzlichen Handarbeit. Doch die anfängliche Skepsis ist der Begeisterung gewi chen: In der baden-württembergischen Stadt blüht es nun von Frühjahr bis in den Herbst hindurch. Gut fünf Jahre nach Projektstart wird in Crailsheim fast das gesamte Straßenbegleitgrün nur noch zwei Mal pro Jahr gemäht und so steht auf den meisten Flächen hohes Gras. Bei Neuanlagen werden zudem regionale Hohenloher Kräuter gesät, um die typische Artenvielfalt herzustellen. Blütenarme Rasenflächen wurden durch artenreiche Blumenwiesen ersetzt.

Mit 91 Mitarbeitern und den Abtei lungen Hochbau, Tiefbau und dem Grünwesen ist der Crailsheimer Baubetriebshof ein echter Regiebetrieb mit eigener Verwaltung und Rechnungsbearbei tung. Die Hauptaufgaben sind die Pflege und Sicherung der städtischen Infrastruktur. Eine große Rolle spielt dabei natürlich die Grün pflege. Immerhin müssen in der 35.000 Ein wohner zählenden Stadt im Landkreis Schwä bisch Hall, Baden-Württemberg, 20 Hektar Straßenbegleitgrün, weit über zehn Hektar Parkflächen, 105 Spielplätze, 27 Sport- und Bolzplätze und sieben Friedhöfe gepflegt wer den. Insgesamt 19 Gärtner arbeiten im Team.

MODERNE TECHNIK, DIE SICH RECHNET

„Wenn es um die technische Ausstattung geht, dann betreiben wir intensive Markter kundung, um die für uns richtige Maschine zu finden. Dazu gehören auch Tests im echten

Praxiseinsatz. Es werden nur die Geräte ange schafft, die uns absolut überzeugen“, erklärt der Leiter der Abteilung Grünwesen, Gerhard Glump. „Die Anschaffung jeder einzelnen Maschine und jedes Gerätes muss zudem aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll sein“, ergänzt der Betriebsleiter Johannes Köder und erklärt: „Der Baubetriebshof muss sich selber tragen, wir dürfen zwar keinen Gewinn erwirtschaf ten, aber wir müssen uns rechnen. Es gibt Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zu allen Maschinen. Diese werden jährlich nachkalku liert und wenn der freie Markt günstiger ist bei einer Leistung, dann lassen wir das den freien Markt machen.“

UNTERSCHIEDLICHE MÄHER-TYPEN IM EINSATZ

Schon lange fester Bestandteil des Fuhrparks sind Mäher des Hochgrasspezialisten aus Bühlertann. Aktuell helfen zwei AS Sherpa, ein AS YAK, eine Mäh-Raupe von AS-Motor,

eine AS WeedHex 50 und mehrere AS Mulch-Rasenmäher bei den täglichen Arbei ten. „Mäher von AS-Motor haben wir schon lange im Einsatz“, weiß Gerhard Glump, der inzwischen schon über drei Jahrzehnte fest zum Team des Baubetriebshofes gehört. „An

34 Oktober 2022 KOMMUNAL Kommunaltechnik
Fotos: AS Motor Wenn eine Fläche anfängt zu Verbuschen, dann kommt der AS 1040 YAK 4WD zum Einsatz. Im Bild zu sehen ist Steffen Bullinger vom Team der Abteilung Grünwesen. Foto: M. Großmann_pixelio.de Seit 2015 setzt Crailsheim auf eine insektenfreundliche Grünpflege.

gefangen haben wir mit den kleinen handge führten Mähern. Dann kamen die Aufsitzmä her dazu. Die sind natürlich bei meinen Jungs vom Grünwesen besonders beliebt“, sagt der gelernte Gärtner schmunzelnd.

INSEKTENFREUNDLICHE STADT

Neue Bedeutung gewonnen und noch wichti ger wurden die Hochgrasmäher, als die Stadt im Jahr 2015 mit ihrem Projekt Stadtbiene begonnen hat, um mehr insektenfreundliche Lebensräume zu schaffen. „Vor allem seit wir unsere Grünflächen extensiv bewirtschaften und nur noch ein bis zwei Mal pro Jahr ge mäht wird, sind die Hochgras-Mäher uner setzlich. Hohes Gras und dank Allrad auch Hanglagen machen unseren AS 940 Sherpas nichts aus. Und wenn wir es dann auf den Flächen, die nur alle zwei bis drei Jahre ge mäht werden, mit Verbuschung zu tun haben, dann setzen wir unseren AS 1040 YAK ein. Der ist auch dann leistungsfähig, wenn man es nicht mehr nur mit Gras zu tun hat.“ Ins Leben gerufen hat dieses Projekt der damalige Baubürgermeister Herbert Holl. Zu Beginn musste er gegen echte Widerstände kämpfen. „Auch in mir hat er zunächst keinen Befür worter gefunden. Obwohl ich sehr naturver bunden bin, habe ich das Ganze in meiner Funktion als Baubetriebshofleiter zunächst nur aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet. Ich stellte mir die Frage, wie das umsetzbar sein kann. Bisher wurden die Flächen gemäht und abgesaugt und dann war alles sauber. Für das neue Konzept war plötzlich zusätzliche Tech nik wie ein Schwader und ein Ladewagen ge fragt, ganz abgesehen von der zusätzlichen Handarbeit“, erzählt Köder rückblickend.

DAS ERGEBNIS ÜBERZEUGT

Gut fünf Jahre später wird in Crailsheim fast das gesamte Straßenbegleitgrün nur noch

„Der Allrad war eines der entscheidenden Argumente für den AS Sherpa. Wir haben auch Mäher von Mitbewerbern getestet, aber die sind am Hang einfach weggerutscht.“ Im Bild zu sehen ist Christian Böttinger, Mitarbeiter in der Abteilung Grünwesen.

zwei Mal pro Jahr gemäht und so steht auf den meisten Flächen hohes Gras. Bei Neuan lagen werden zudem echte, regionale Hohen loher Kräuter gesät, um die typische Arten vielfalt herzustellen. Blütenarme Rasenflächen wurden durch artenreiche Blumenwiesen er setzt, ebenso wie die gesamte Bepflanzung im Stadtgebiet durch einjährige Saatmischungen und Staudenpflanzen, um das Blütenangebot zu steigern. Und die anfängliche Skepsis ist der Begeisterung gewichen. „Das Ergebnis ist genial“, schwärmt Köder. „In Crailsheim blüht es das ganze Jahr, von Frühjahr bis Herbst, einfach herrlich. Und die Grünflä chenpflege spielt eine große Rolle, wenn es um die Akzeptanz des Baubetriebshofes in der Bevölkerung geht. Das sieht der Bürger, wenn er morgens in die Arbeit fährt oder am Abend einen Spaziergang macht.“

EINIGES ZU BEACHTEN

„Das Ergebnis ist genial“, schwärmt Johannes Kö der (links), Leiter des Baubetriebshofes Crailsheim, wenn er von der ökologischen Herangehensweise bei der Grünflächenpflege in seiner Stadt spricht. Mit im Bild zu sehen ist Gerhard Glump, Leiter der Abteilung Grünwesen.

„Die großen Flächen mähen wir mit einem Scheibenmähwerk am Traktor und fahren das Gras mit dem Ladewagen ab. Auf allen ande ren Flächen kommen unsere AS-Motor Mä her zum Einsatz,“ erklärt Glump die Vorge hensweise. „Inzwischen ist der Aufwand nicht mehr größer, sondern einfach anders. Über die Jahre haben wir einiges an Erfahrung ge sammelt. So wissen wir genau, wann wir wel che Fläche am besten mähen, was man idea lerweise an welchem Standort ansät und welche Flächen, wie beispielsweise Sichtdrei ecke, weiterhin klassisch und regelmäßig ge mäht werden müssen.“ Der gelernte Gärtner und sein Team wissen genau, dass es noch weit mehr Dinge zu beachten gibt, als nur ein

bis zwei Mal im Jahr zu mähen, wenn man Grünflächenpflege aus ökologischer Sicht sinnvoll betreiben will und nennt Beispiele: „Wir mähen nicht, wenn die Sonne scheint, denn dann sind die meisten Insekten unter wegs. Wir versuchen die Mäharbeiten in den Morgenstunden zu erledigen. Sehr wichtig ist auch, dass man die Mährichtung beachtet und beispielsweise von innen nach außen mäht, so dass die Tiere die Chance haben, zu fliehen.“

POSITIVES RESÜMEE IST MESSBAR

Im Rahmen des Projektes Stadtbiene gibt es in Crailsheim zahlreiche weitere Aktionen. So wurde bereits der schönste Vorgarten ausge lobt, Schulklassen haben Wildbienen gezählt, Samentütchen mit Crailsheimer Blumenmi schung wurden an die Bürger verteilt, Nisthil fen gebaut und Streuobstwiesen angelegt. Und dass dieses Projekt nicht nur schön ist, sondern die Artenvielfalt dadurch gestiegen ist, das belegen die Ergebnisse aus einem For schungsprojekt mit dem NABU. „Seit 2017 wird die Stadtbiene von Wildbienenexperten begleitet. Das Ergebnis ist toll, wir haben in Sachen Biodiversität eine messbare Verbesse rung in Crailsheim. So ist die Zahl der Wild bienen gestiegen und es konnten zudem stark gefährdete Wildbienenarten wie die runzel wangige Schmalbiene oder die Kuckucksbie ne nachgewiesen werden“, sagt Köder und fügt abschließend stolz hinzu: „Unser Projekt hat auch die Jury des Landeswettbewerbes ‚Baden-Württemberg blüht‘ überzeugt. Die Gewinnerurkunde durften wir im vergange nen Jahr in Empfang nehmen.“

Oktober 2022 35 KOMMUNALKommunaltechnik

LUFTZUFUHR VERZÖGERT GERUCHS- UND FÄULNISBILDUNG IM ABWASSER

Nachdem es in einer kommunalen Auf fanganlage für Regenwasser im rhein land-pfälzischen Nastätten immer wie der zu blockierten Reinigungsgeräten kam und diese zudem veraltet waren, entschied sich die dortige Gemeinde im Jahr 2018 für eine Modernisierung. Bis dato hatten die Betreiber nicht nur mit mangelhafter Energieeffizienz zu kämpfen. Auch die im Wasser mitge schwemmten Festkörper wie Sand, Zweige oder Faserstoffe verstopften die Düsen und Pumpen der eingesetzten Wasserstrahler. Gleichzeitig konnten die verbauten Geräte mangels opti mierter Ausrichtung auf die Beckengeo metrie, das Wasser nicht ausreichend durchmischen, sodass es an Wänden und am Boden zu Ablagerungen mit einer starken Geruchsbildung kam. Daher wurde die Homa Pumpenfabrik mit der Lieferung und Montage von neuen Reinigungsgeräten beauftragt. Aufgrund der guten Erfahrungen wur den auch im Durchlaufbecken weitere Reinigungssysteme installiert.

Noteinsätze waren bei uns lange Zeit die Regel“, berichtet Sascha Velte, zustän diger Abwassermeister für die Regen auffanganlage von Nastätten. „Neben ge wöhnlichem Schmutzwasser wird bei starken Niederschlägen auch Regenwasser von Stra ßen und Plätzen aus der Umgebung zu uns abgeleitet, um Kanalisation und Kläranlage nicht zu überlasten. Daher mussten wir häu fig Noteinsätze und Reparaturen vornehmen, weil dieses Mischwasser Müll, Äste oder Hy gieneartikel mitgeschwemmt hatte, die wie derum Pumpen und Wasserstrahler verstopf ten.“ Im Jahr 2018 entschieden sich die Verbandsgemeinde-Werke Nastätten zu einer

Da faserige Festkörper wie weggespülte Hygiene artikel im Mischwasser vorkommen, mussten die Pumpen resistent gegen Verstopfungen durch die sich häufig bildenden zopfartigen Stränge sein.

Mit den neuen Injektoren konnte die gewünschte Optimierung der Reinigungssysteme in Bezug auf Energieeffizienz wie auch den ökologischen Fußabdruck vollständig erreicht werden.

Modernisierung der störanfälligen Wasser strahler und Pumpen. Um Störfälle durch Festkörper zukünftig zu minimieren und gleichzeitig den auftretenden Ablagerungen entgegen zu wirken, beauftragten die Stadt werke die Experten von Homa Pumpenfab rik. „Bei rechteckigen Becken ist es besonders schwierig, jeden Bereich bis in den hintersten Winkel zu erreichen, sodass die im Wasser zir kulierenden Feststoffe in der Schwebe bleiben und sich nicht am Boden absetzen bezie hungsweise die Pumpen verstopfen“, erklärt Sascha Velte. Denn durch organische Be standteile im Wasser können sich schlammar tige Ablagerungen bilden, die bei Leerung des Beckens schnell zu einem faulenden Geruch führen, der sich auch in der Nachbarschaft bemerkbar macht. Daher mussten die teils mineralischen Ablagerungen regelmäßig in manuellen Säuberungsaktionen beseitigt wer den. Gleichzeitig stellte diese geballte Entsor gung von Feststoffen eine hohe Belastung für die nachgelagerte Kläranlage dar und überfor derten dort die Pumpen und Rechen.

EXAKTER ZUSCHNITT AUF BECKENGEOMETRIE VERHINDERT ABLAGERUNGEN

Nachdem Homa bereits in ähnlichen Projek ten Erfahrungen mit Becken gemacht hatte, deren Länge die Breite um das Dreifache übersteigt, konnte der Pumpenexperte prob lemlos ein passendes Konzept anbieten. „Der Plan bestand darin, zwei Injektor-Strahlrohr systeme des Typs BR 100 so zu positionieren, dass in dem sehr langen aber schmalen Be cken die Strömungskeulen eine hohe Durch

mischung garantieren und es gleichzeitig zu keiner Beeinträchtigung der Rückströmung kommt“, so Alfred Kleu, Leiter Anwen dungsmanagement bei der Homa Pumpenfa brik GmbH. „Zusätzlich wurden die zwei Abwasser-Tauchmotorpumpen mit EinkanalLaufrad der Reihe MXS mit Ansaugrohren am Pumpensaugflansch ausgerüstet, sodass die Pumpen das Medium möglichst lange aus der Ablaufrinne ansaugen können, um ein dauerhaftes Abpumpen zu gewährleisten.“

Indem einer der beiden Injektoren mit einem präzise vermessenen Rohrverlängerungsstück circa in der Mitte des Beckens und der andere am Ende positioniert wurde, durchwirbeln die Strahler den gesamten Beckeninhalt und versetzen ihn mit Luft. Durch eine am Druckstutzen der Pumpe angeflanschte In jektordüse wird das Medium gedrückt und so beschleunigt, dass über ein vertikales Rohr eine Saugwirkung (Unterdruck) entsteht und so Luft zugeführt wird. Das Luft-Wasser-Ge misch wird durch das Strahlrohr mit hoher Geschwindigkeit parallel zum Beckenboden herausgedrückt. Somit bilden sich keinerlei Ablagerungen, die unangenehme Gerüche erzeugen oder aufwendige Säuberungsarbei ten erforderlich machen. „Neben den redu zierten Wartungseinsätzen verzeichnen wir seit Montage der neuen Injektoren auch ge ringere laufende Kosten“, erklärt Sascha Velte. „Da die Pumpen einen Wirkungsgrad von 80 Prozent aufweisen und die Leistung gleichzeitig nicht durch auftretende Pum penausfälle abnimmt, ist der Stromverbrauch signifikant gesunken.“

36 Oktober 2022 KOMMUNAL Abwassertechnik
Fotos: Homa Pumpenfabrik

KOMMUNALMESSE UND 68. ÖSTERREICHISCHER GEMEINDETAG: TREFFEN VON 2.000 BÜRGERMEISTERN

Bei der Kommunalmesse und am Gemeindetag, die dieses Jahr am 29. und 30. Juni gemeinsam in Wels veranstaltet wurden, konnte der Gemeindebund insgesamt rund 2.000 Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter begrüßen. Unter dem Mot to „Unsere Gemeinden – Gestalter der Lebensräume“ holten sich die Besucher Inputs und Ideen für ihre Arbeit in den Gemein den und diskutierten dabei die aktuellen kommunalpolitischen Themen. Organisiert wird der 68. Österreichische Gemeindetag vom Österreichischen Gemeindebund gemeinsam mit dem Oberösterreichischen Gemeindebund.

Für Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl war die rege Teilnahme von Vertre terinnen und Vertretern der Bundesund Landesregierungen am Gemeindetag so wie der Kommunalmesse in Wels ein starkes Zeichen der Wertschätzung der Arbeit der Gemeinden. „Die Gemeinden sind so nah und transparent und haben daher tagtäglich mit den Lebenswelten unserer Landsleute zu tun. So gut wie alle Krisen, von der Pandemie-Be wältigung über den Krieg in der Ukraine bis hin zur Klimaerwärmung, kommen sehr rasch in den Kommunen an. Daher brauchen die Gemeinden auch die nötigen finanziellen Res

Die Kommunalmesse diente wieder als gelungene Plattform, um sich über die Neuheiten der Branche auszutauschen – wie etwa über den Winterdienst mithilfe von Gerätschaften von Hydrac.

sourcen, um den Aufgaben gewachsen zu sein“, so Riedl. Nun sei, so der Gemeinde bund-Präsident, Bund und Ländern klar ge worden, dass ohne die Gemeinden keine Krise zu bewältigen ist. „Die Menschen vertrauen ihren Bürgermeistern, die als Krisenmanager schon oft bewiesen haben, dass sie transparent und rasch den Landsleuten helfen und dabei auch die Gemeinschaft mobilisieren können“, so Riedl. „Als Manager des guten Zusammen lebens wissen sie, wo den Leuten der Schuh drückt. Ob Kindergarten, Pflege, Schule oder jetzt auch Inflation oder Krieg in der Ukraine: All diese Themen beschäftigen die Gemeinden tagtäglich“, bekräftigte Bundespräsident Al exander Van der Bellen die Stellung der Bür germeister während seiner Rede bei der Haupttagung.

MEHRWERT IN DER GEMEINDE

Der Welser Bürgermeister Andreas Rabl er klärte anhand der Neugestaltung eines Parks mitten in der Gastgeber-Stadt die Lebens raumgestaltung für die Menschen. „Für das Wohlfühlen in einer Gemeinde werden Grün räume als Aufenthaltsorte immer wichtiger. Jeder Baum, der von einer Gemeinde gepflanzt wird, ist ein konkreter Beitrag zum Klima schutz“, so Rabl. Angesprochen auf die Trans

parenz in der Gemeinde betont Rabl, dass die Transparenz wichtig sei, es aber ein Mittelmaß zwischen Transparenz und Wahrung des Amts geheimnisses braucht, damit die Verwaltungen nicht unnötig belastet werden. Oberösterreichs Gemeindebund-Präsident Hans Hingsamer hebt das Netz an Ehrenamtlichen in den Ge meinden hervor, die in schwierigen Zeiten zu sammengeholfen haben. „Die Bevölkerung weiß, dass in schwierigen Zeiten der Staat nicht alles lösen kann, er aber mit Augenmaß helfen soll und muss. Auch die nächsten Jahre werden finanziell nicht einfach für die Ge meinden“, so Hingsamer.

MUT Entsorgungsdienst stellte eine seiner Lösungen für die Abfallentsorgung vor.

Oktober 2022 37 KOMMUNALMessen & Veranstaltungen
Fotos: zek Der Kommunaltechnikspezialist Stangl präsentierte sein Produktportfolio auf dem Welser Messegelände. Fotos: zek

GALABAU 2022: WIEDERSEHENSFREUDE BEIM GRÜNEN BRANCHENTREFFEN

Die 24. GaLaBau ging nach vier in tensiven Messetagen zu Ende: Vom 14. bis 17. September versammelte sich die grüne Branche erstmals seit vier Jahren wieder im Messezentrum Nürnberg, um sich über Innovationen auszutau schen, Produkte live zu erleben und ei nander persönlich zu begegnen.

Eine Innovationsmesse, auf der drängen de Zukunftsfragen besprochen werden – so beschrieb Nürnbergs Oberbürger meister Marcus König im Rahmen der Eröff nungsveranstaltung die GaLaBau mit ihrem Fokusthema „Gemeinsam klimafit in die Zu kunft“: Ansätze und Ideen rund um den Kli maschutz wurden für Besucher erlebbar. Als ideeller Träger der GaLaBau zieht auch der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) ein positives Resü mee. „Wer hätte gedacht, dass diese GaLaBau 2022 so ein Riesenerfolg wird? Ich spreche nicht nur für den BGL als ideellen Träger, sondern sicher auch für viele Kolleginnen und Kollegen, wenn ich sage: Diese GaLaBau hat mit ihrer mitreißenden Atmosphäre, mit dem beeindruckenden neuen BGL-Auftritt ‚Zu kunft grüner Lebensräume‘ und mit den vie len nachhaltigen Produkten und Trends für den GaLabau neue Maßstäbe gesetzt. Wir konnten hier endlich wieder viele wertvolle Kontakte persönlich erneuern und festigen –und durften endlich wieder erleben, wie wert voll und unersetzlich die GaLaBau als Motor und Impulsgeberin für unsere Branche ist. Diese vier Tage haben Aufbruchsstimmung

Kugelmann war als Spezialist für den Winterdienst sowie die Wege- und Stra ßenpflege auf der GaLaBau vertreten.

und Optimismus aus unserer Branche in die Welt gesandt“, so Lutze von Wurmb, Präsi dent des BGL.

SO BEWERTEN DIE AUSSTELLER DIE GALABAU

1.102 Aussteller aus 33 Ländern präsentierten in 14 Messehallen ihre Neuheiten für das Pla

Im Außenareal der Messe wurden die neuesten Modelle der Gerätehersteller live getestet.

nen, Bauen und Pflegen mit Grün, neben Deutschland (834) allen voran aus den Nie derlanden, Italien, Österreich, Polen und Frankreich. Ihr Resümee: Rund 93 Prozent bewerteten den Gesamterfolg ihrer Messebe teiligung positiv und erreichten ihre wichtigs ten Zielgruppen. Neue Geschäftskontakte

Interessenten nahmen die Geräteträger von Egholm genau unter die Lupe.

38 Oktober 2022 KOMMUNAL Messen & Veranstaltungen
Fotos: zek

knüpften fast alle; ca. 90 Prozent erwarten ein reges Nachmessegeschäft. Entsprechend hoch ist mit über 90 Prozent die Absicht, auch 2024 auf der GaLaBau wieder auszustellen. Rund 62.000 Besucher aus 76 Ländern nahmen an der GaLaBau teil, darunter Ent scheider und Mitarbeiter aus Garten- und Landschaftsbaubetrieben, Vertreter aus Kom munen, Landschaftsarchitekten sowie Motor geräte-Fachhändler.

HIGHLIGHTS IM PROGRAMM: SONDERSCHAUEN UND FACHFOREN

Auf der GaLaBau 2022 gab es abermals zahl reich Gelegenheit für die persönliche Wei terbildung und den Austausch mit Experten. Zu den vielfältigen thematischen Highlights gehörten das neue Forum „Digitalisierung@ GaLaBau“ mit mehr als 30 Vorträgen und vier Expertenpanels, die die positiven Aus wirkungen der Digitalisierung auf Effizienz und Produktivität im Unternehmen praxis nah aufzeigten. Außerdem waren beispiels weise die Sonderschau „Spielplätze sind sys temrelevant“, das Vortragsforum Landscape Talks, und der Gemeinschaftsstand „Innova tion made in Germany“ Publikumsmagne ten. Zulauf verzeichneten trotz regenreicher Messetage wieder die Aktionsflächen im Au ßenbereich, allen voran die neue E-Mobility Area. Anlaufstelle für Landschaftsarchitek ten war der Stand des Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla). Bereits am Vortag der GaLaBau nahmen rund 70 Mo torgeräte-Fachhändler am Vortrags- und Networking-Format „Motoristen im Ge spräch“ teil.

GALABAU-INNOVATIONS-MEDAILLE 2022 PRÄMIERT NEUHEITEN

Der BGL verlieh im Rahmen der Messe ins gesamt 20 Mal die „GaLaBau-Innovations Medaille 2022“ und zeichnete damit die Entwicklung neuer und fortschrittlicher Lö sungen bei Produkten oder Verfahren für den Bau und die Pflege landschaftsgärtnerischer Anlagen aus. „Die Innovationskraft im GaLa bau ist ungebrochen, gerade bei den Themen Digitalisierung und Technik. Sehr beein druckt haben die Jury und mich dieses Mal auch die Innovationen bei nachhaltigen Pro dukten, die Umwelt-, Klima- und Arten schutz voranbringen, bei E-Mobilität und al ternativen Antrieben. Das stimmt uns sehr optimistisch, denn es zeigt, dass die grüne Branche auch hier ein wichtiger Treiber ist“, freute sich Pia Präger, Vize-Präsidentin des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. im Rahmen der Verlei hung der Innovationsmedaillen auf dem Ga LaBau Experten-Forum.

Oktober 2022 39 KOMMUNAL
Messen & Veranstaltungen
Publikumspremiere des neuen Einachsgeräte trägers Kipos von Rapid. Mehr dazu ab Seite 26. Herr Reber und Herr Pilz (v.l.) stellten die nachhaltige Landschaftspflege mit dem Eco Cut von Fischer vor. Die Forstraupe Moritz von Pfanzelt kann per Fernbedienung gesteuert werden. Kärcher präsentierte sein Produktport folio im Bereich Kommunal und Galabau. Hako zeigte sein Programm für die verschiedenen Einsätze im Kommunaldienst und Galabau. Messe-Highlight von Lindner: der neue Lintrac 80 mit Sichelmähwerk. Die sieben einzeln hydraulisch ange triebenen Sichel-Einheiten des Mähwerks werden je nach gewünschter Arbeitsbreite ein- und ausgeschaltet – automatisch beim Hochklappen. So kann von 1,5 bis 3,5 Meter Breite gearbeitet werden.

INNOVATIVE TECHNOLOGIE BEI BIOENERGIE FRAUENFELD: KOHLE ERZEUGEN, STATT KOHLE VERBRENNEN

Das Schweizer Heizwerk Bioenergie Frauenfeld ist ein Leuchtturmprojekt für die hocheffiziente Nutzung von Biomasse und zeigt anschaulich das Potential des nachwachsenden, heimischen Rohstoffes Holz für die Energiewende. Denn neben Strom und Wärme wird hier zusätzlich noch vielseitig verwendbare Pflanzenkohle erzeugt.

Schnittholz aus der Wald- und Land schaftspflege, Sturmholz oder von Schädlingen befallenes Holz: Was in konventionellen Biomasseheizwerken als Brennstoff zu minderwertig ist, wird im Heizwerk Bioenergie Frauenfeld in Wärme, Strom und Pflanzenkohle umgewandelt. Hier kommt das Verfahren der Pyrolyse zur An wendung: Das Holz wird bei diesem Prozess in zwei Stufen erhitzt. In der ersten Stufe wird das Holz getrocknet und anschließend zu Pflanzenkohle verarbeitet. Bei der zweiten Stufe wird die Kohle erneut erhitzt und so wird Holzgas gewonnen, welches an Motoren weitergeleitet und in erneuerbaren Strom um gewandelt wird. Dieser reicht aus, um den jährlichen Bedarf von rund 8.000 Haushalten zu decken. Während der Umwandlung von Gas zu Ökostrom entsteht zusätzlich Abwär me, die dem Fernwärmeleitungsnetz zuge führt wird. Ein weiterer Pluspunkt: Die wäh rend der Herstellung der grünen Energie

produzierte Pflanzenkohle bindet CO2 und macht so die gesamte Produktion zu einem CO2-negativen und damit klimapositiven Prozess. Denn die Verarbeitung des Holzes geschieht weitgehend unter Sauerstoffaus schluss, weshalb keine Verbrennung stattfin det. Das im Holz gespeicherte CO2 wird hier bei nicht freigesetzt und so der Atmosphäre dauerhaft entzogen. Anstelle von Asche fällt Biokohle an. Diese findet in der Landwirt schaft zur Verbesserung des Bodens, als Futterzusatz oder als Aktivkohle in der Wasse raufbereitung Verwendung. „Das klimapositi ve Holzkraftwerk geht sogar noch viel weiter als Zero Emission: Mit jeder erzeugten Kilo wattstunde werden Emissionen gebunden“ führt Dipl.-Ing. (FH) Marcel Huber, Ge schäftsführer des Tiroler Unternehmens Syn craft, aus. Der Heiztechnikspezialist war mit seiner patentierten Technologie maßgeblich an dem Projekt beteiligt, das derzeit als welt weit größtes seiner Art gilt – und gleichzeitig

eines der innovativsten. Während bei klassi schen Festbettreaktoren die Schwerkraft als auch die Gasströmung nach unten wirken und somit eine zunehmende Verdichtung ver ursachen, wirken bei dem in Frauenfeld zum Einsatz kommenden Schwebefestbettreaktor diese beiden Kräfte entgegengesetzt. Mit die sem Unterschied bleibt die Holzkohleschüt

Das Holzkraftwerk ist auf die Verwertung von günsti gem Brennstoff ausgelegt. So kann voll auf forstliche Restfraktionen wie Waldhackgut gesetzt werden.

40 Oktober 2022 KOMMUNAL Fernwärme
Der Eigenstromverbrauch der Anlage entspricht rund einem Zehntel der Stromproduktion. Rund ein Drittel dieses Eigenstromverbrauchs wird mit einer großen Photovoltaikanlage auf dem Dach gedeckt. Fotos: Syncraft

tung im Vergaser stets ideal gelockert und gut durchlässig, egal wie fein oder strukturiert das Hackgut vorher war.

STROM, WÄRME UND PFLANZENKOHLE

Betrieben wird das Heizwerk von Energie 360° und Schweizer Zucker als gleichberech tigte Partner und Betreiber. Die Energie 360° AG macht nachhaltige Energie in der ganzen Schweiz nutzbar und gehört zu 96 Prozent der Stadt Zürich, welche sie – wie auch 42 weitere Gemeinden – mit einer stets steigenden Men ge an erneuerbarem Gas versorgt. Gemeinsam mit Schweizer Zucker AG wurde die Bioener gie Frauenfeld gegründet, um die gewonnene grüne Energie optimal auszunutzen – auch die in unmittelbarer Nähe des Heizwerks be findliche Zuckerfabrik wird mit Energie versorgt – und gleichzeitig den Ausstoß von CO2 konsequent zu reduzieren. Der Öko strom und die Wärme aus dem Holzheizkraft werk werden als erneuerbare Energie in meh rere Verbrauchernetze eingespeist und tragen

so zur Klimastrategie der Gemeinde Frau enfeld bei. Das Ne benprodukt Pflanzen kohle wird über verschiedene Vertriebswege an Betriebe, beispielsweise in der Landwirt schaft, oder Gärtnereien abgesetzt.

ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT:

INBETRIEBNAHME NACH 16 MONATEN

Der Bau des Kraftwerks während der Corona pandemie war ein Kraftakt. Lieferverzögerun gen im Bereich Chip- und Steuerungstechnik bildeten einige Hürden. Auch die schweizeri schen Sonderbestimmungen in Bezug auf das Arbeiten europäischer Nachbarn in der Schweiz während der Pandemie galt es zu be rücksichtigen: Sie erschwerten das Vorhaben, Personal aus Österreich in die Schweiz zu schicken. Lachend fügt Marcel Huber hinzu: „Und dann war da noch die Herausforderung mit dem Schweizerdeutsch. Doch die Heraus forderungen haben uns jeweils ein Stück mehr zusammengeschweißt.“ Trotz der Um stände hat Syncraft zusammen mit Energie 360° und der Schweizer Zucker AG einen Volltreffer gelandet: „Es hört sich jetzt viel

leicht kitschig an, aber besondere Herausfor derungen gab es ansonsten nicht. Sonst hät ten wir das Projekt auch nicht nach sportlichen 16 Monaten planmäßig in Betrieb genommen“, ergänzt Marcel Huber. Jedes Jahr werden in der Bioenergie Frauenfeld rund 9.000 Tonnen Kohlendioxid dauerhaft der Atmosphäre entzogen. Addiert man noch die Einsparung von Öl und Gas hinzu, ergibt sich 40.000 t weniger anfallendes CO2. „Rückwärtskraftwerk“ nennt Marcel Huber das Heizwerk in Frauenfeld deshalb. 30.000.000 kWh/a Strom und 45.000.000 kWh/a Wärme werden mithilfe von vier Jenbacher Gasmotoren erzeugt. Zum Einsatz kommen die Holzgasanlagen CW1800x21000 mit jeweils einer elektrischen Leistung von 1.000 kW und einer thermischen Leis tung von rund 1.400 kW. Der modulare An satz ermöglicht es, zeitweise auch nur einen Teil der Holzvergaser zu betreiben, beispiels weise wenn zu wenig Holz verfügbar oder der Energiebedarf gering ist. Ein elektrischer Wir kungsgrad von 30 Prozent bei einem Brenn stoffnutzungsgrad von 92 Prozent zeigt ein drucksvoll, was moderne Holzkraftwerke zu leisten im Stande sind.

Oktober 2022 41 KOMMUNALFernwärme
SynCraftEngineeringGmbH Münchnerstraße22,6130Schwaz www.syncraft.at sales@syncraft.at ClimatePositiveSolutions. SYN CRAFT In den vier Motoren wird das gewonnene Holz gas schließlich in Strom und Wärme gewandelt. Syncraft-Geschäftsführer Marcel
Huber neben dem Herzstück der
Anlage: Schwebebettreaktoren
ermöglichen
ein
sauberes
Trennen der Pflanzenkohle und des Holzgases für die Wärmeerzeugung. Das Nebenprodukt Pflanzenkohle kommt als wertvoller Reststoff in der Landwirtschaft oder im Gartenbau zum Einsatz.

EIGENSTROMVERSORGUNG AUS PRODUKTIONSRESTHOLZ

Holzverarbeitende Betriebe erkennen nicht zuletzt in Zeiten von steigenden Strom- und Gaspreisen ihren Vorteil, mit einem Material zu arbeiten, das auch als Brennstoff dient. Produktionsrestholz, verwertet zu Pellets, liefert den Unternehmen Strom sowie Wärme und macht diese zu unabhängigen Selbstversorgern. Diesem Trend kommen die Holzvergaser-Anlagen von Burkhardt entgegen: Neueste technische Entwicklungen machen die Produktion von Strom und Wärme noch effizienter.

Hohe Strom- und Gaspreise sowie steigende Kosten für Pellets mit zusätzlich regional schwankender teils geringer Verfügbar keit: Aufgrund der aktuellen Situation auf dem Energiemarkt werden viele Energiekonzepte in den Betrieben umgestellt. Die Ein speisung des erzeugten Kraft-Wärme-Kopplung-Stroms (KWK) in das Netz der allgemeinen Versorgung nach dem EEG (ErneuerbareEnergien-Gesetz) konkurrierte wirtschaftlich in der Vergangenheit mit der Eigennutzung nach dem KWKG (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz).

Denn eine gleichzeitige Förderung ist ausgeschlossen. Bei den aktuellen Rahmenbedingungen geht der Trend für neue Anlagen hin zur Eigen stromversorgung, im Idealfall direkt an Pelletwerke bzw. eigener Pellet produktion. Die Einspeisung nach EEG spielt bei den Gegebenheiten auf dem aktuellen Energiemarkt keine Rolle. Diese Entwicklung zeigt sich auch bei den aktuellen Projekten von Burkhardt.

HOBELSPÄNE WERDEN ZU STROM UND WÄRME

Im Geschäftsbereich Energietechnik setzt das mittelständische Unter nehmen aus dem bayerischen Mühlhausen bei Neumarkt in der Ober pfalz seit 2004 auf Entwicklung und Vertrieb von Blockheizkraftwer ken (BHKW). Im Jahr 2010 gelang der Durchbruch mit einem innovativen Holzpellet-Vergaser samt nachgeschaltetem Holzgas-BH KW zur regenerativen Wärme- und Stromerzeugung. Mittlerweile sind über 325 Holzgas-KWK-Anlagen von Burkhardt weltweit in Betrieb,

unter anderem in Deutschland, Österreich, Italien, Slowenien, Groß britannien, Schweiz und Japan. Die neueste Anlage entsteht gerade im baden-württembergischen Abtsgmünd: Hier ist einer der beiden Stand orte der Holzwerke Bullinger, einem der größten europäischen Herstel ler für Brettschichtholz, Konstruktionsholz und Balkenschichtholz. Als holzverarbeitendes Unternehmen hat es den Vorzug, aus seinem Pro

42 Oktober 2022 KOMMUNAL Holzvergasung
Foto: Burkhardt GmbH Durch den geschickten Aufbau der Komponenten auf der Plattform sind nun unter schiedliche Aufstellvarianten beim Kunden möglich. So können etwa mehrere der Holzvergaser Typs V3.90S platzsparend nebeneinander gestellt werden. Foto: Burkhardt GmbH Infolge einiger Änderungen des Gesamtprozesses konnten einzelne Komponenten entfallen: Beispielsweise wird beim V3.90S nur noch ein Seitenkanalverdichter für die Luftführung und Gastransport verbaut. Durch den Einsatz eines wassergekühlten Gaskühlers statt der Kühlung mit Luft werden nicht nur sämtliche Lüftungskom ponenten am Holzvergaser eingespart. Mit der Einbindung in den Heizwasserkreislauf kann die Restwärme aus dem Holzgas für Heizungszwecke genutzt werden.

duktionsabfall, dem Restholz, Energie gene rieren zu können. Geplant ist dafür eine Burkhardt KWK-Anlage, bestehend aus drei Holzvergasern des Typs V3.90S mit den dazu gehörigen Blockheizkraftwerken (Typ ECO 220) mit einer Gesamtleistung von 570 kWel und 885 kWth. Versorgt werden die Anlagen zukünftig mit den selbst produzierten Pellets aus der neuerrichteten Pellettierung. Die Pel lets werden aus den trockenen Hobelspänen und Kapphölzern aus der eigenen Produktion hergestellt. Der erzeugte BHKW-Strom wird im Leimholz- und Hobelwerk verbraucht, die Wärme wird für die Trockenkammern und die Hallenheizung genutzt. Mit diesem Ener giekonzept ist eine Wirtschaftlichkeit trotz stark gestiegener Strom- und Pelletspreise möglich. Anfang des Jahres 2023 werden die Holzvergaser und die BHKWs ihren Betrieb aufnehmen.

WEITERENTWICKLUNG FÜR MEHR EFFIZIENZ

Bei den im Holzwerk Bullinger verwendeten Holzvergasern handelt es sich um eine wei terentwickelte Version eines bereits bewähr ten Modells: Der Holzvergaser V3.90S arbei tet nach demselben Verfahrensprinzip wie der bekannte V3.90. Durch die Vergasung von Holzpellets und die anschließende Ver brennung des erzeugten Holzgases im Block heizkraftwerk wird Wärme und Strom er zeugt. Hinsichtlich Prozessführung und Aufbau wurde der V3.90S jedoch neu über dacht und optimiert. Durch den Einsatz ei nes wassergekühlten Gaskühlers statt der Kühlung mit Luft werden die Lüftungskom ponenten am Holzvergaser eingespart. Das ist vor allem bei mehreren Holzvergasern in einem Raum von Vorteil: Die Maschinen

raumbelüftung kann je nach baulicher Situa tion und Anzahl der Holzvergaser ausgelegt werden. Mit der Einbindung der Gasküh lung in den Heizwasserkreislauf kann zudem die Restwärme aus dem Holzgas für Hei zungszwecke genutzt werden. Mit der Wei terentwicklung der Steuerung hinsichtlich Vollautomatisierung konnte außerdem die Gasanalyse entfallen: Das System erkennt kritische Betriebszustände bereits so früh, so dass die Analysewerte keine Rolle mehr bei der Regelung spielen. Gegenüber dem V3.90 benötigt der Holzvergaser V3.90S weniger

Platz und es sind mehr Aufstellvarianten möglich. So kann beispielsweise die Bedien seite gewählt werden. Durch die geschickte Anordnung der Komponenten auf der Platt form kann der Holzvergaser mit einer Längsseite an die Wand gestellt werden. Das bietet bei Mehrfach-Anlagen den Vorteil, dass je zwei Holzvergaser direkt aneinander platziert werden können.

NEUES BHKW FÜR GROSSE PROJEKTE

Kompatibel mit dem Holzvergaser V3.90S sowie seinem Vorgängermodell und durch seine höhere Effizienz – verglichen mit zwei einzelnen BHKWs geringerer Leistung – er weist sich das BHKW ECO 495 als besonders geeignet für größere Projekte. Herzstück des ECO 495 ist ein V12 Gasmotor mit Turbo aufladung, der speziell an den Betrieb mit Holzgas angepasst wird. Bei einem Holzpel let-Verbrauch von etwa 245 kg/h werden 390 kW elektrisch und 610 kW thermisch produ ziert. Das BHKW der Baureihe ECO 495 wird als anschlussfertiges Modul ausgeführt: Die Abgasanlage, bestehend aus Abgaswärme tauscher und Oxydationskatalysator ist be reits im Grundrahmen integriert. Der Plat tenwärmetauscher zur Systemtrennung, die Kühlwasserpumpe sowie die Sicherheitstech nik befinden sich ebenfalls anschlussbereit am BHKW-Gestell. Der zweigeteilte Schalt schrank wird nahe des BHKWs aufgestellt. Mit einem Eigenstromverbrauch von 2,9 kW ist das BHKW ECO 495 zudem hocheffizi ent.

Oktober 2022 43 KOMMUNALHolzvergasung
Foto: Burkhardt GmbH Foto: Holzwerke Bullinger Das BHKW der Baureihe ECO 495 wird als anschlussfertiges Modul ausgeführt: Die Abgasanlage, bestehend aus Abgaswär metauscher und Oxydationskatalysator ist bereits im Grundrahmen integriert. Die Holzwerke Bullinger in Abtsgmünd versorgen sich zukünftig mit ihren zu Pellets verarbeiteten Holzresten selbst mit Energie.

GRÜNE WÄRME AUS DER THERME: THERMALWASSER WIRD ZU FERNWÄRME FÜR 1.900 OBERLAAER HAUSHALTE

Das warme Wasser in den Becken der Therme Wien sorgt ab sofort nicht nur für Entspannung: Wien Energie hat dort eine Wärmepumpenanlage errich tet und nutzt die Abwärme des Ther mal-Abwassers zur Fernwärme-Erzeu gung. Aus dem etwa 30 Grad warmen Abwasser entsteht so Fernwärme für rund 1.900 Haushalte in der direkten Umgebung.

Wien Energie hat rund 3 Millionen Euro in das Projekt investiert, mit dem der Anteil an klimafreundlicher Wärmeproduktion weiter steigt. Bis 2027 nimmt das Unternehmen eine Milliarde Euro für den Gas-Ausstieg in die Hand. „Die Wär me-Energie im Thermalwasser, die früher un genutzt in den Kanal geflossen ist, wird so zum Wärmelieferanten für die umliegenden Haus halte. Mit unserem Investitionsprogramm und mit Projekten wie diesem sorgen wir für mehr Unabhängigkeit und Klimaschutz in Wien“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung zur Inbetriebnahme der Anlage. Die Thermalquelle, welche seit Mitte der 50er Jahre von der Therme Wien ge nutzt wird, bekommt mit diesem Projekt noch eine weitere Funktion. „Die Therme Wien sorgt für Entspannung und Wohlbefinden –und nun auch für umweltfreundliche Wärme in Oberlaa. Wir freuen uns sehr, dass unser Thermenbetrieb dadurch noch ein Stück effizi enter wird und wir hier einen gemeinsamen Beitrag zum Klimaschutz und zur Lebensqua lität leisten können“, so Edmund Friedl, Ge schäftsführer der Therme Wien, einem der Leitbetriebe der VAMED Vitality World.

WÄRMEWENDE FÜR KLIMAZIELE ENTSCHEIDEND

Die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Quellen ist ein wesentlicher Fak tor für die Erreichung der Klimaziele. Die Fernwärme spielt dabei eine große Rolle: Schon heute versorgt Wien Energie über 440.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme. In Zukunft will der Energiedienstleister 56 Prozent der städtischen Haushalte mit Fern wärme versorgen. Bis 2040 soll diese gänzlich klimaneutral erzeugt werden. Damit dies ge lingt, werden neue Wärmequellen benötigt. Neben der vielversprechenden Tiefen-Geo thermie will Wien Energie Fernwärme künf tig mittels Großwärmepumpen und lokaler Abwärmenutzung, wie bei der Therme Wien, erzeugen.

FORSCHUNG: VIELE ERZEUGUNGSARTEN ERFORDERN FLEXIBILITÄT IM FERNWÄRMENETZ

Die Umstellung der Fernwärme auf erneuer bare Quellen führt auch dazu, dass die Anzahl an unterschiedlichen Erzeugungsarten steigt.

Die Abwärmenutzung bei der Therme Wien ist deshalb auch Teil des Großforschungspro jekts „ThermaFLEX“. Im Rahmen des Pro jekts erforschen die Projektpartner:innen Strategien zur Steigerung der Flexibilität im Fernwärmenetz und wie diese künftig ohne fossile Energieträger auskommen können. Zudem analysiert das Projektteam unter der Leitung des außeruniversitären Forschungsin stituts AEE INTEC, wie die Abwärme des Thermalwassers als Wärmequelle zur Versor gung des bestehenden Fernwärmenetzab schnittes ideal eingesetzt werden kann. „Eine derartige Abwärmenutzung bietet enormes Multiplikationspotenzial für den gesamten Fernwärmesektor. Die Nutzung der noch vor handenen Abwärme ist ein Paradebeispiel für eine kaskadische Energieerzeugung und Kreislaufwirtschaft“, betont ThermaFLEXProjektleiter Joachim Kelz. Das Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds ge fördert und im Rahmen der Forschungsinitia tive Green Energy Lab als Teil der österreichi schen Innovationsoffensive Vorzeigeregion Energie durchgeführt. „Wärme ist ein kostba

Die Restwärme aus dem Thermal-Abwasser wird zu Fernwärme für 1.900 Haushalte.

res Gut, das wir konsequent nützen müssen, denn der heimische Wärmesektor muss schnell raus aus Gas. Mit der Flexibilisierung von Wärmenetzen wird dazu ein wichtiger Schritt geleistet. ThermaFLEX zeigt, dass In novationen rasch konkrete CO2-Einsparun gen bringen und Haushalte sicher und sauber mit erneuerbaren Energien versorgt werden können. Mit dem Konsortium im Projekt ThermaFLEX werden die in Oberlaa gewon nenen Erkenntnisse bald in ganz Europa ge nutzt werden können“, so Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energie fonds.

SO FUNKTIONIERT DIE THERMEN-HEIZUNG IN OBERLAA

Wien Energie hat in einem erweiterten Tech nikraum in der Tiefgarage der Therme Wien zwei Wärmepumpen errichtet. Diese Wärme pumpen haben einen direkten Anschluss zum gesammelten Thermal-Abwasser. Das Prinzip der Wärmeerzeugung funktioniert wie bei ei nem Kühlschrank – nur umgekehrt. Die Wärmepumpen nehmen die Restwärme aus dem Thermal-Abwasser mit einer Temperatur von rund 30 Grad Celsius auf und produzie ren daraus Fernwärme mit bis zu 85 Grad Cel sius. Die erzeugte Wärme wird direkt in das lokale Fernwärmenetz in Oberlaa eingespeist.

44 Oktober 2022 KOMMUNAL Fernwärme

ESCHENAU VERLÄSST SICH BEIM NAHWÄRMEKRAFTWERK JETZT ZU 100 PROZENT AUF BIOMASSE

In der Gemeinde Eschenau setzt man auf eine krisensichere Wärmeversor gung und fördert damit auch heimische Landwirte. Die Fernwärmegenossen schaft (FWG) Eschenau entschied sich nach mehr als zwei Jahrzehnten im Mischbetrieb mit Öl für die Spitzenab deckung jetzt zu 100 Prozent auf zwei kraftvolle Biomasse-Heizkessel der Hargassner Heiztechnik aus Weng um zustellen.

Die Vorteile von Holz als Energieträger sind bekannt. Die kostengünstige Ver fügbarkeit von Hackschnitzel hatte die Entscheidung der FWG, die aus neun Land wirt-Familien besteht, beschleunigt. Ökolo gisch, sauber und CO2-neutral sind Anforde rungen, die dieser Brennstoff nicht nur in Zeiten der Energiekrise hervorragend erfüllt. Dazu kommt die Befreiung von fossilen Brenn stoffen und ausländischer Abhängigkeiten. Ne benbei bleibt die Wertschöpfung in der Region und das heimische Schadholz wird ohne lange Transporte sinnvoll verwertet. „Biomasse hat sich bewährt, so kann für weitere Jahrzehnte die Wärmeversorgung durchgehend garantiert werden“, erläutert Hermann Kraushofer, Ob mann der FWG Eschenau. Alles in allem eine mehrfache Win-Win-Situation.

EFFIZIENTES HARGASSNER POWER-PAKET

Nach genauer Sondierung fiel die Entschei dung auf zwei Hargassner Industrieheizkessel Magno VR – einmal mit 350 kW und einmal mit 399 kW Leistung. Der kleinere Kessel stellt den Wärmebedarf im Sommer sicher. Im Winter wird der größere dazugeschaltet. Kon zipiert für den dauerhaften Hochleistungsbe trieb zeichnen sich diese robusten Industriehei zungskessel durch einen hochwertigen Feuer beton und geringste Feinstaubwerte aus. Ver

vollständigt wurde die neue Hargassner Industrieheizanlage noch mit einem 30.000 Liter-Pufferspeicher, der von der Firma Janker + Haiderer eingebaut wurde. Wärmeverteilen der Partner ist die EVN. In Eschenau war der Tausch zwingend. Die alte Anlage, die konkret im Feuerwehrhaus in der Ortschaft Rotheau 1999 errichtet worden war, war in die Jahre ge kommen. Die Gesamtsanierung erforderte ein Investitionsvolumen von 400.000 Euro. Die Finanzierung teilte man sich zwischen Eigen mitteln und Förderungen von Bund und Land Niederösterreich auf. Die Aufgabe für Hargass ner bestand darin, die Dimensionierung opti mal auf Sommer- und Winterbetrieb auszule gen und auch die Anbindung zukünftiger Wohnhäuser zu berücksichtigen.

HOHE RESTFEUCHTE VERWERTBAR

Rotheau liegt südlich von St. Pölten im nieder österreichischem Bezirk Lilienfeld. Der zählt mit 77 Prozent Waldfläche zu einem der holz reichsten Bezirke Österreichs. Nicht nur wegen Dürre und Käferbefall fällt in den Wäldern viel Schadholz an, sondern es gibt auch minder wertiges und Restholz, das nicht für Bau- oder Möbelindustrie verwertbar ist. In Eschenau wird das Holz oft sehr frisch gehäckselt, sodass es mit hoher Restfeuchte verwertet werden muss. Der zukünftige Biomasseheizkessel musste damit zurechtkommen. „In Rotheau war ein Magno des VR-Typs ideal. VR steht für ‚Flachbett Vorschub-Rost‘. Der trocknet auch minderwertige Holzbrennstoffe mit ei nem Wassergehalt von bis zu 60 Prozent in der Brennkammer vor. Das beruhigt die Verbren

nung und ermöglicht einen Wirkungsgrad bis zu 93 Prozent. So erreicht man höchste Jahres nutzungsgrade“, erklärt Andreas Ujvari, aus der Hargassner Projektierung. Für Hargassner lag die bauliche Herausforderung besonders bei den unterschiedlichen Bodenniveaus von Heizraum, Brennstofflager und Hydraulik raum. Das wurde von den Innviertler Hei zungsbauern im Vorfeld optimal berücksich tigt, sodass der Einbau und die Anbindung an den Altbestand planmäßig innerhalb von drei Tagen abgewickelt werden konnten.

VERSORGUNGSSICHERHEIT BEI GÜNSTIGSTEM PREIS

Die Kunden der Nahwärme sind zufrieden. Sie wissen, dass die Energieversorgung gesi chert ist. Zugleich profitieren sie von geringen Investitionskosten und dass sie bei sich zu Hause keinen Aufwand fürs Heizen, Ent aschen oder den Rauchfangkehrer haben. Waldhackgut rangiert bei den Kosten pro Ki lowattstunde ohnehin immer als nahezu bil ligster Energieträger.

Oktober 2022 45 KOMMUNALNahwärme
Foto: Hargassner Foto: Hargassner Foto: Kraushofer Flachbett Vorschubrost VR mit Brennkammer. Hermann Kraushofer, Obmann FWG Eschenau Heizhaus Eschenau mit den beiden eingebauten Hargassner Magno-Industrieheizkesseln

BETREIBERTAG: ERFAHRUNGSAUSTAUSCH ZEIGT CHANCEN UND POTENTIALE DER ERNEUERBAREN ENERGIE AUF

Seit mehr als 25 Jahren ist die Salzburger Erneuerbaren Energie Genossenschaft die Adresse, wenn es um Informationen zur Energie mit Zukunft geht. Das feierte man nun auch mit einem Festakt, der im Rahmen des diesjährigen Betreiber Erfahrungs austausches stattfand.

Die Freude war bei allen groß, dass nach zwei Jahren Covid19-bedingter Pause wieder ein Erfahrungsaustausch unter Betreibern, technischen Unternehmen und der Wissenschaft stattfinden konnte. Denn der war bitter nötig, „um branchenbezogene Informationen und Kontakte austauschen zu können“, wie der Obmann der Salzburger Er neuerbaren Energie Genossenschaft (SEE GEN), Enes Hamidovic, betont. 90 Betriebe und 40 ausstellende Unternehmen folgten der Einladung der SEEGEN, die gemeinsam mit den Verbänden Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Salzburg für den Austausch verantwortlich zeichnete. „Mich macht es sehr stolz, dass die Tagung gut angenommen wird – und das schon seit Jahren. Sicherlich ist das auch auf den Zusammenschluss der Verbände zurück zuführen, aber auch auf die Qualität der Ver anstaltung.“ Und diese Qualität liest sich be reits im Programm des Austausches: Von Biomasseheizwerken im regionalen, nationa len und internationalen Umfeld, über die Fra ge, wo der Schuh eigentlich drücke und dem Appell „Raus aus Öl und Gas“, bis zu den technischen Grenzen der Fernwärme mit Lö sungsansätzen standen unterschiedliche The matiken mit hochkarätigen Vortragenden auf dem Plan. Zusätzlich präsentierten Herstellen

de ihre Ideen und Produkte im Ausstellungs bereich.

BESCHLEUNIGTE ENTWICKLUING

Aktuell ist das Thema Energieversorgung in aller Munde: Wie kann eine sichere und dem Umweltschutz zuträgliche Versorgung mit Wärme funktionieren? In Österreich gibt es Vorreiter:innen in diesem Bereich, die sich je ner Frage seit mehr als 20 Jahren widmen, mit Weitsicht agieren und sich (unter anderem) für die Biomasse aussprechen – so auch Enes Hamidovic von SEEGEN. Überraschend sei es trotzdem gewesen, dass die aktuellen Entwick lungen solch eine Geschwindigkeit mitbrin gen. „Mir wäre es persönlich lieber gewesen, wenn sich diese über zwei, drei Jahre ergeben hätten. Dann hätten wir leichter reagieren können. So ist es eine große Herausforderung für uns alle.“ Dennoch: Man sei sehr froh, dass sich etwas in die richtige Richtung bewege. So war auch der allgemeine Tenor bei den Vorträ gen, beispielsweise bei jenem des Referatslei ters Energiewirtschaft der Landesregierung Salzburg, Gerhard Löffler. Maßnahmen gegen den Klimawandel und für den Klimaschutz seien nach wie vor ganz oben auf der Agenda, aber auch die Versorgungssicherheit und Im port-Unabhängigkeit von fossilen Brennstof

fen, vor allem Erdgas aus Russland, stehe im Fokus der Diskussionen. „Wir müssen als Ers tes Erdöl und Erdgas-Heizungen tauschen.“ Auch wenn die Anzahl der Öl-Heizungen in Summe bereits erfolgreich gesenkt werden konnte und alte Heizungen durch erneuerbare Energieträger, vor allem durch Biomasse-Fern wärme, ersetzt wurden, muss der Weg noch weiter in diese Richtung beschritten werden.

25 JAHRE SEEGEN

Im Bundesland Salzburg existieren 151 Nahund Fernwärme-Anlagen, die saubere Wärme liefern sowie Heizöl und CO2 einsparen. Auf dem Weg zur Energieautonomie und Klima neutralität braucht es die regionalen Anbie ter:innen, welche Versorgungssicherheit und nachhaltige Strukturen bieten. Mit dem Gedan ken der Vernetzung, der gemeinsamen Ressour cen-Beschaffung und Informationsvermittlung wurde vor 25 Jahren die Salzburger Erneuerba ren Energie Genossenschaft – kurz SEEGEN – gegründet; sie feierte im Rahmen des Betrei ber Erfahrungsaustausches ihr Jubiläum. „Wir können heute auf eine erfolgreiche Zeit zurück blicken und wissen, dass SEEGEN eine Pio nierleistung vollbrachte und maßgeblich zur Entwicklung der ländlichen Fernwärme beige tragen hat“, so Obmann Enes Hamidovic.

46 Oktober 2022 KOMMUNAL Messen & Veranstaltungen 17.
Fotos: zek Fotos: zek „Raus aus Öl und Gas“: Lösungen für den Appell der Veranstaltung suchte man im regen Austausch im Ausstellerbereich des Biomasse-Betreibertags.

Snowbeast

DiehandgeführteAllzweckSchneefrässchleudereignet sichfürprofessionelle EinsätzeinSnowparksundGemeinden, sowiedieRäumungvonTerrassenin Gebirgsrestaurants,Parkplätzenund Wanderwegen.

EinekompakteMaschinemithoher Leistungsdichte.

Räumleistung:

Geh deinen Weg! Breite: 1292/1392cm
380t/h INFORMATION
www.zaugg.swiss +41(0)344918111 info@zaugg.swiss
kahlbacher .com kahlbacher .com 100% MADE in KAHLBACHER Machinery GmbH ▾ St. Johanner Straße 48 A 6370 KITZBÜHEL ▾ � +43/5356/62 511 ▾ � info@kahlbacher.com

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.