DESIGN DE LUXE ISSUE 05 • SEP/2021

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si�� LIVING & LIFESTYLE

Investieren in Lebensgefühl: Vom Designklassiker im Wohnzimmer bis zur Stilikone in der Garage – die schönen Dinge des Lebens werden uns wieder mehr wert. ISSUE 05 SEP/2021

€ 9,–


WIR MACHT’S MÖGLICH. Es ist nicht der Einzelne, der die Welt verändert. Es ist die Gemeinschaft, die stärker ist als alles andere. Das Wir, das füreinander sorgt und füreinander Mehrwert schafft. Aus der Region und für die Region und die Menschen, die darin leben. So ermöglichen wir die Verwirklichung großer Träume und gestalten eine nachhaltige Zukunft. wirmachtsmöglich.at Impressum: Raiffeisen-Landeswerbung Niederösterreich-Wien, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien.


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Herausgeber-Duo Peter Syrch und Sabine Jäger.

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DESIGN IN ALL SEINEN

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esign macht Freude und verbessert unser Lebensgefühl. Es macht unser Leben so viel lebenswerter, wenn wir von Ästhetik und Qualität umgeben sind, von feinen Stoffen, charaktervollem Stein und edlem Holz.

Besonders dann, wenn diese feinen Materialien handwerklich hochwertig verarbeitet worden und den individuellen Bedürfnissen angepasst sind. Wenn sie in Form und Funktion immer wieder aufs Neue begeistern, erfüllen sie genau jene Wünsche, nach denen wir uns momentan am meisten sehnen. Das führt zwar neben pandemiebedingten Rohstoff- und Personalengpässen zu längeren Lieferzeiten, bietet dafür aber vermutlich das nachhaltigste Investment – nämlich in die eigene Lebensfreude. Wenn Sie heute in hochqualitatives Design investieren, bedeutet das gleich mehrere Vorteile: Sofort steigert es Ihre persönliche Lebensqualität. Später werden auch Ihre Enkel noch Freude daran haben und wenn Sie in einen Designklassiker investiert haben, dann kann dieser zur gewinnbringenden Wertanlage werden. Sehen Sie das auch so? Dann haben wir einen Tipp für Sie: Besuchen Sie uns auf dem Design District 1010. Österreichs größte Wohn- und Lifestylemesse verwandelt die Wiener Hofburg von 8. bis 10. Oktober in eine Design-Erlebniswelt für alle Sinne. Holen Sie sich bis dahin Inspiration auf diesen Seiten.

FOTO: ANDREAS SCHEIBLECKER

Viel Freude beim Gustieren!

Sabine Jäger, MSc

Peter Syrch

Herausgeberin

Herausgeber

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IMPRESSUM Medieninhaber: AD Werbe Design Atelier GmbH, Singerstraße 8/6, 1010 Wien, UID ATU68564715, www.designatelier.at Herausgeber: Sabine Jäger, MSc und Peter Syrch • Chefin vom Dienst: MMag. Barbara Wallner • Art Direction: Bernhard Halbritter • Grafik: Viktoria Baumgartner • Lektorat: Marjeta Wakounig • Social Media: Livia Filip • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Barbara Jahn, Birgit Pototschnig, Martha Berger, Gregor Josel • Coverfoto: Walter Knoll • Hersteller: Ferdinand Berger & Söhne Ges.m.b.H., Wienerstraße 80, 3580 Horn


Gartendesign & Stein in perfekter Harmonie.

Jeder Garten ist ein Ort der Selbstverwirklichung und bietet unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Wir suchen jedoch nach der einen Lösung, die Ihren Geschmack mit dem Charakter des Gartens vereint und der für alle Bereiche verantwortlich ist. Von der Analyse des Bestands zum Design – bereits mit einem anschaulichen Bild des fertigen Gartens, einem nachvollziehbaren Kostenvoranschlag und einem konkreten Timing für alle nötigen Maßnahmen. Eine ästhetische und funktionelle Gartengestaltung ist die entscheidende Grundlage. Aber erst die perfekte und termingetreue Abwicklung aller Umsetzungsarbeiten schafft Zufriedenheit – unser höchstes Ziel, für das wir alles tun. www.begründer.at


Mit einer Vielfalt von Struktur und Farben bei Natursteinen und Steinböden ermöglicht stone4you einen langlebigen, homogenen Auftritt, perfekt abgestimmt auf den Stil Ihres Hauses und einem individuellen Gartendesign. Der passende Stein für Ihre Terrasse wird sorgfältig gemeinsam ausgewählt. Ausgefallen sollte er sein, edel und elegant. Dazu unempfindlich, frostfest und pflegeleicht. www.stone4you.at

Lebensräume sind Ausdruck eines individuellen Lebensstils – im besten Fall verdichten sich innen und außen und schaffen ein unnachahmliches Lebensgefühl. Ein dem Lebensstil entsprechendes Design ist die Grundlage für eine liebevolle Umsetzung in jedem Detail. Damit Sie sich nicht nur in Ihrem Garten wohlfühlen, sondern sich auch bei jedem Blick hinaus daran erfreuen können. Eine Wirkung, die wir Ihnen gerne garantieren. Schottenring 31, 1010 Wien | T 01/3101918 | Öffnungszeiten Mo-Fr 13-18 Uhr | www.schottenring31.at


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INTERIEUR STEIN: IRISH GREEN HERKUNFT: IRLAND SARAH VICTORIA Hose & Chasuble: H & M, hm.com Gürtel: Ginatricot, zalando.at Stiefeletten: Madeleine, madeleine-mode.at Ringe: Monki, monki.com Brille: Neubau Eyewear, neubau-eyewear.com

INHALT 20 de lux�! 08

WIRTSCHAFTSFAKTOR EMOTION Wie unsere Lust auf Schönes die Wirtschaft beein- flusst und wie sich die aktuelle Situation auswirkt.

20 FOTOSTRECKE Edler Stein und coole Fashion bei Breitwieser. 28

SCHATZKAMMERN DER NATUR Wie aus Naturstein, Holz und Co. Lebensqualität wird.


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42 HANDWERKSKUNST Das Revival des österreichischen Qualitäts­ handwerks. 52

DIE KLASSIKER VON MORGEN Was Möbel zu Ikonen macht.

72 KÜCHE Wenn die Küche Lust aufs Kochen macht.

FOTOS: OLIVER GAST, MICHAEL REIDINGER, ANDREAS SCHEIBLECKER, UWE FISCHER, BEIGESTELLT

86 BAD Großer Luxus auf kleinem Raum. 92

LICHT ZUM ANGREIFEN Wie wichtig Haptik in der Lichtgestaltung ist.

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PLÄDOYER FÜR DIE SCHÖNHEIT Star-Grafikdesigner Stefan Sagmeister über „Why Beauty Matters“

106 IMMOBILIEN Investieren in die eigene Lebensqualität. 116

ARCHITEKTUR & AUTO BMW Welt und Porsche Museum.

120 MOBILITY Interior Design im Autocockpit

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FOTO: BEIGESTELLT

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WIRTSCHAFTSFAKTOR EMOTION und Liebe zum Design.

Nicht selten werden Designstücke zu Erbstücken und zu Wertanlagen. Unsere Lust auf Schönes ist ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaft. Design DE LUXE möchte deshalb den Brückenschlag zwischen Traum und Wirtschaftlichkeit schaffen. TEXT: BARBARA WALLNER

Mah Jong wurde 1971 von Hans Hopfer für Roche Bobois entworfen und als Kompositionen von namhaften Designern – hier von Jean Paul Gaultier.


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Für viele von uns ist der Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport 2.1 ein absolutes Traumauto. Das ikonische Stück wurde in diesem Sommer als erster Bugatti-Klassiker mit dem hauseigenen Echtheitszertifikat „La Maison Pur Sang“ ausgezeichnet, übersetzt etwa Vollblut oder reinrassig. Bugatti ist mehr als ein Auto – es bedeutet Sinnlichkeit, Abenteuer. Und Wertanlage. Die Kultmobile sind seit jeher begehrte Sammlerstücke und werden entsprechend gehegt und gepflegt. Wie sehr wird sich mancher Autoenthusiast darüber freuen, eine Geldanlage mit der eigenen Leiden-

Vollblut: Der Bugatti Veyron Grand Sport wurde als erster Klassiker mit dem Zertifikat „La Maison Pur Sang“ ausgezeichnet.

schaft verbinden zu können. Diese Verbindung möchte auch Design DE LUXE schaffen, den Brückenschlag zwischen Wirtschaftlichkeit und der Freude am Besonderen – denn viel zu oft werden diese beiden Aspekte in unseren Köpfen getrennt. Wenn wir den Wirtschaftsteil in der Zeitung aufschlagen, ist es aus mit dem Träumen. Da lesen wir von Lieferschwierigkeiten und Rohstoffknappheit. Wochenlang hatten wir das Bild der quer liegenden Ever Given vor dem medialen Auge und mussten uns damit auseinandersetzen, was alles durch den Suezkanal kommt. Wir lesen von Unsicherheit und Inflation. Sie ist zu hoch, sagen die einen. Nein, die Angst ist unbegründet, die anderen. So oder so, sie ist da. Aber: Ist dann nicht gerade jetzt die Zeit, in Schönes, in Lebensfreude, in Qualität zu investieren? Lassen wir uns von düsteren Szenarien nicht die Lebensfreude nehmen, die Lust am Schönen. Unsere Emotion ist ein Wirtschaftsfaktor, auch die positive, sie setzt sich zusammen aus den Rohstoffen, die auf diesen Seiten durch Design und Handwerk zu Ikonen verwoben werden, die unser Leben, unser Zuhause, unseren Alltag so viel schöner machen. Lesen Sie in diesem Heft von Qualität und Werthaltigkeit. Von der Liebe zum Handwerk. Setzen wir uns damit auseinander, wie wir uns als mündige Endkonsumenten in dieser herausfordernden Zeit bewegen können, ohne die Lust am Schönen zu verlieren. WAS MACHT DESIGN WERTVOLL?

Das Schöne ist ein Grundbedürfnis, das weiß auch die Wirtschaftspsychologie. „Das hedonistische Bedürfnis nach Ästhetik ist ein grundlegendes Motiv, das zum Handeln bewegt“, erklärt Wirtschaftspsychologe Erich Kirchler, „Henry Murray (amerikanischer Psychologe, Anm.) hat bereits vor über 8 Jahrzehnten Ästhetik in seine Bedürfnisliste aufgenommen.“ Kein Wunder also, dass Kunst und Design eine bedeutende Rolle in der Wirtschaft spielen, meint er. „Der Preis wird nicht nur von den Material-, Herstellungskosten und einer Gewinnspanne bestimmt, sondern vor allem von der Nachfrage und den Zielen der Nachfragenden.“ Was dabei genau als ästhetisch wahrgenommen wird, ist natürlich individuell, aber eben nicht nur: „Ob ein Design, eine Form, eine Stilrichtung als hochwertige Kunst angesehen wird, hängt von den aktuellen Kunststilen und Moden ab sowie von den jeweiligen kulturspezifischen Definitionen von ästhetischen Normen. Die Kriterien der Bewertung variieren über die Zeit und von Kulturkreis zu Kulturkreis. Was zur Zeit des Barock als hohe Kunst galt,

FOTOS: ALEX HOWE, MICHEL GIBERT

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ir lieben den Herbst. Die Tage werden kürzer, die Abende kühler – einfach die perfekte Gelegenheit, es sich auf der Couch gemütlich zu machen. Guten Wein in ein langstieliges Glas einzuschenken. Und zu träumen. Das Design DE LUXE steht Träumern und Planern zur Seite – sowohl beim Bestaunen jener Ikonen und Luxusstücke, die außerhalb unserer Reichweite sind, als auch jenen, die auf diesen Seiten Inspiration für die neue Küche, die neue Wohnlandschaft, das neue Auto suchen.


11 Mah Jong inszeniert sich als der Inbegriff des Luxus – und wird dadurch auch zum Statussymbol.

wurde später als übertrieben bis kitschig verworfen“, so Kirchler. Mathias Harnisch, Designexperte des Dorotheums, beobachtet, dass der Zyklus der gesellschaftlichen Wahrnehmung kürzer geworden ist: „Die tatsächliche Wertentwicklung ist in der heutigen schnelllebigen Zeit immer kürzer währenden Trends unterworfen und so zunehmend schwerer vorhersehbar.“ Daraus ergibt sich für ihn, dass der persönliche Geschmack einen höheren Stellenwert einnimmt – schließlich ist dieser nachhaltiger: „So hat jedes Objekt für seinen Besitzer immer noch einen immateriellen Wert abseits der glo-

balen Entwicklung auf dem Kunstmarkt. Design ist zudem auch etwas Individuelles und Persönliches – und Geschmäcker sind verschieden, wie es so schön heißt. Insofern sollten neben der Qualität und Verarbeitung des Möbels vor allem das eigene Ästhetikempfinden und die persönliche Sammelvorliebe Kriterien für den Kauf sein“, meint Harnisch. STATUS UND ZUGEHÖRIGKEIT

244.000 Euro war 2018 jemand bereit, für das persönliche Ästhetikempfinden und die eigene Sammelvorliebe, wie Harnisch es beschreibt,

auszugeben. Für eine Handtasche. Wir kennen sie alle: die Birkin Bag, die Tasche der Reichen und Schönen. Ganz abseits vom Anlagepotenzial sendet es eine Botschaft, mit einer solchen Tasche am Arm gesehen zu werden. Denn Kunst und Design haben soziales Identifikationspotenzial – wir drücken damit unsere Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe aus. Am augenscheinlichsten ist das wohl in der Mode, aber auch wer das Zuhause einer Person betritt, kann aus Einrichtung, Farbgebung, Stil und Ähnlichem schließen, mit wem er es hier zu tun hat. Und natürlich mit welcher Ein-


1 2 I W I R T S C H A F T S FA K TO R D E S I G N kommensklasse. „Bestimmte Designs und der Preis der Objekte sind symbolisch dafür, in der Gesellschaft zu zeigen, zu welchen Gruppen man gehört. Im hochpreisigen Segment dient der Preis auch als Eintrittskarte zu bestimmten sozialen Gruppen und verschließt die Tür für andere. Symbole für Zugehörigkeit und Abgrenzung sind in der Gesellschaft immer wichtig und zur Orientierung im Sozialgefüge notwendig gewesen – und auch während der Pandemie nicht minder bedeutend geworden“, erklärt Kirchler. Aber auch unser soziales sowie Umwelt- und Qualitätsbewusstsein zeigt sich in den Dingen, mit denen wir uns umgeben. Ginge es uns nur um den Status, würden wir zu Tropenholz und Pelzmantel greifen. Doch wir schätzen zunehmend jene Produzenten, die zu regionalen Rohstoffen, zu heimischem Qualitätshandwerk greifen. „Es ist anzunehmen, dass der Trend zu Nachhaltigkeit, zu Naturprodukten, zu hochwertiger Verarbeitung der Materialien dazu führt, dass die Wertschätzung in der Gesellschaft steigt, somit die Nachfrage zunimmt, was letztlich die Preise antreibt,“ so der Wirtschaftspsychologe. ROHSTOFF: DAS ERSTE GLIED IN DER KETTE

Im Angesicht des fertigen Produkts kommt uns nur mehr selten der Rohstoff in den Sinn. Wenn es um Design geht, wird es in dieser Hinsicht aber spannend. Bei Holz oder Stein lieben wir die Maserungen, die jedes Stück zum Unikat machen, wir genießen die vermeintliche Verbundenheit mit der Herkunft der Naturmaterialien. Diese Sehnsucht nach Herkunft und Natur macht sich auch die Designbranche zunutze, wirbt mit heimischen Schätzen aus Wäldern und Steinbrüchen, die nicht CO2-intensiv um die halbe Welt geschickt werden müssen, um uns zu erfreuen (einen kleinen Überblick über diese Schatzkammern gibt es ab Seite 28). Nachhaltigkeit. Ein Stichwort, das uns in den letzten Jahren geradezu auf Schritt und Tritt begleitet. Die Auswirkungen des Klimawandels konnten wir im vergangenen Sommer weltweit beobachten: verheerende Feuer, Überschwemmungen, Unwetter. Das Thema der Endkonsumentenverantwortung, des ethischen Handelns im eigenen Konsum wird immer größer, man setzt sich mit der Herkunft von Produkten und den dafür verwendeten Rohstoffen auseinander. Gezwungenermaßen hat auch die Pandemie dafür gesorgt, dass das Thema Rohstoffe in unseren Köpfen präsent ist. Reise- und Transportbeschränkungen, heruntergefahrene Produktionen und Lockdowns – all das hat dazu geführt, dass Lieferketten eingeschränkt waren, teilweise sogar zusammengebrochen sind. Das komplexe, weltumspannende Handelsnetz, das hinter den Produkten steht,

FOTO: BEIGESTELLT

Jedes Kissen wird in einem exklusiven Atelier vollständig handgefertigt. Unter den Designern, die sich darin bereits verewigen durften waren unter anderem Missoni Home und Kenzo Takada.


R AU M

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AMADEUS BODENHOLZ BREITWIESER DEISL FEINER FILAFIL! GEISCHLÄGER INVEOO KARAK KRAMER

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Nun, da das Licht am Ende des Tunnels absehbar ist und die Einschränkungen weniger werden, röhrt der Weltwirtschaftsmotor auf wie ein Sportwagen – doch die Reifen drehen durch: Lieferanten können die plötzliche Nachfrage nicht bedienen. „Der Aufschwung der Weltwirtschaft hat im Frühjahr 2021 sehr kräftig eingesetzt, für heuer wird das stärkste globale Wirtschaftswachstum seit 50 Jahren erwartet“, erklärt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung: „Die anziehende Konjunktur hat aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage die Preise wichtiger Industrierohstoffe auf ein Hochkonjunkturniveau getrieben. Zuvor hatten viele Rohstofflieferanten ihre Produktion nach unten angepasst und sind dann bei schnell anspringender Nachfrage mit

Ursprung und Ergebnis: in den Händen von Designern wie Rainer Mutsch wird Marmor zu Kunstwerken. Hier die AEON Collection, umgesetzt von Breitwieser.

den Lieferungen nicht nachgekommen. Dazu kommt, dass viele Unternehmen mit Lieferverzögerungen und kräftigen Preisaufschlägen durch fehlende Frachtkapazitäten konfrontiert sind.“ Corona alleine aber die Schuld an der derzeitigen Situation zu geben wäre zu kurz gegriffen, meint er: „Die Ursachen sind vielfältig: Wie erleben eine hohe Nachfrage aus den USA durch die Konjunkturpakete und zusätzlich eine anziehende Wirtschaft in Asien, vor allem in China. Hinzu kommt der Halbleiterboom für Chips, der für eine hohe Nachfrage nach hochreinem Silizium sorgt. Auch

der steigende Bedarf nach E-Mobilität oder erneuerbaren Energien hat die Nachfrage nach Rohstoffen wie Lithium oder seltenen Erden in die Höhe getrieben. Halbleiter sind bereits seit Monaten Mangelware – mit massiven Folgen unter anderem für die Autoindustrie. Der weltweite Bauboom und niedrige Lagerstände haben die Holzpreise und Lieferzeiten nach oben getrieben.“ Trotzdem sieht Neumayer die Lage letztlich positiv: „Man darf nicht vergessen, dass wir Teil der eng vernetzten Weltwirtschaft sind und von dieser Vernetzung massiv profitieren. Außerdem sollte sich die

FOTOS: SHUTTERSTOCK, MAURIZIO MAIER, BEIGESTELLT

die wir täglich nutzen, hat Risse bekommen. Das Papier, das diese Zeilen trägt, war gar nicht einfach aufzutreiben, denn Holz gehört zu jenen Rohstoffen, die besonders von der Knappheit betroffen sind.


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Lage wieder etwas einpendeln. Der Preis für Schnittholz aus den USA ist deutlich gesunken, auch bei Eisenerz und Kupfer beginnt der Trend nach unten zu zeigen. Also: Entspannung sollte in Sicht sein.“

Stefan Knopp holt die Kraft des Holzes durch sein Handwerk in den Wohnraum. Mit seiner speziellen Flammtechnik arbeitet er den Charakter des jeweiligen Stammes heraus.

EIN „NEUES NORMAL“

Auch Gerald Hörhan, „Investmentpunk“ und ebensolcher -experte, rechnet damit, dass sich die Lage einpendeln wird, wie das auch in der Vergangenheit bereits der Fall war. Denn die Finanzmärkte seien, wenn auch nicht langfristig, emotional getrieben: „Zunächst kommt der große Schock, der für eine emotionale Überreaktion sorgt – genauso wie man umgekehrt in Boomzeiten Risiko oft zu gering bewertet. Die Dinge kommen dann schneller als gedacht wieder auf das Normalniveau zurück.“ Aber er gibt zu bedenken: „Wir werden ein neues Normal erleben. Das Virus wird uns bleiben, auf die Klimakatastrophe haben wir heuer ein paar Hinweise gesehen, und zwar weltweit. Das wird die Welt in fundamentalen Fragen ganz massiv verändern.“

Womit wir wieder beim Stichwort Nachhaltigkeit wären. Seit Langem wird es als nachhaltig gepriesen, auf regionale Produkte zu setzen – dass jene Betriebe, die auf kurze Lieferketten und regionale Vorprodukte gesetzt haben, auch jetzt im Vorteil sind, hat dieses Verkaufsargument noch verstärkt. Regional ist nicht nur umweltfreundlicher, erzählt man uns, es ist auch krisenresistenter. Ob das so bleiben wird? „Es ist noch zu früh, um das zu beurteilen“, findet Hörhan, „das hängt damit zusammen, wie sich die Restriktionen im Zuge des Klimawandels entwickeln werden.“ CO2-Ausstoß

werde tendenziell teurer, in Kombination mit dem sogenannten Climate Shame, also der sozialen Stigmatisierung von Umweltbelastungen, werde sich das auch auf den Transport von Rohstoffen auswirken. IST REGIONAL AUTOMATISCH NACHHALTIGER?

„In Österreich werden pro Jahr rund 80 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe gewonnen“, berichtet Georg Scattolin, Leiter des Bereichs Global Solutions bei WWF Österreich. Im Bereich der Baurohstoffe wie Sand und Kies sei Österreich Selbstversorger, bei Metallen


1 6 I W I R T S C H A F T S FA K TO R D E S I G N und fossilen Energieträgern jedoch in hohem Maße von Importen abhängig. Doch auch wenn Regionalisierung eine Einsparung bei transportbedingten Emissionen bedeute, heißt das nicht, dass sie automatisch nachhaltig ist, gibt er zu bedenken: „Bergbau und beispielsweise Schotterabbau in Flüssen sind immer schwerwiegende Eingriffe in die Natur.“ Auch das Thema Holz sollte man sich genauer ansehen: Die Vorstellung, dass einst ein heimisches Reh an unserem Holztisch aus den österreichischen Wäldern knabberte, gefällt uns – und wir müssen auch kein schlechtes Gewissen haben, denn es wird ja nachgepflanzt, das Holz kommt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Aber wie so oft ist es leider auch nicht ganz so einfach – denn Ökosysteme unterliegen immer einer ganz speziellen Balance, alles, was der Mensch entnimmt, hat eine Auswirkung, die über eine reine Plus-Minus-Rechnung hinausgeht, wie WWF-Waldexpertin Karin Enzenhofer erklärt: „Grundsätzlich geht es nicht um die Frage, ob es genug Holz in Österreich gibt, sondern ob die Nutzung naturverträglich erfolgt und in großer Menge noch naturverträglich erfolgen kann. Meistens wird zur Beurteilung nur das Verhältnis von Nutzung und Zuwachs herangezogen: Wenn weniger Holz genutzt wird als nachwächst, ist die Nutzung nachhaltig, weil insgesamt das Holz im Wald nicht weniger wird. Aber: Wir müssen auch andere Faktoren miteinbeziehen, etwa Totholz, Kohlenstoffspeicherung und auch ganz besonders das Risiko gegenüber Borkenkäfern und Wetterextremsituationen. Nur wenn wir eine Gesamtrechnung durchführen, sehen wir, wie es dem Wald aktuell geht.“ Was natürlich nicht heißt, dass wir die Flinte ins Korn werfen und gleich zum Tropenholz greifen sollen – aber es sollte uns zum Nachdenken anregen. „Auch wenn in Österreich in puncto naturverträglicher Holznutzung noch einiges zu tun ist, ist Holz aus Österreich einem Tropenholz oder einem Holz aus fernen Ländern jedenfalls vorzuziehen“, so Enzenhofer, „Das heißt als Konsument, dass es wichtig ist, auf die Herkunft des Holzes zu achten. Beim Kauf von nichtösterreichischen Hölzern ist das Siegel FSC eine gute Orientierung. Ein enorm wichtiger Punkt ist auch die Nutzungsdauer. Die Verwendungsdauer der Holzprodukte hat einen immens großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck. Das heißt die Produkte sollten für eine möglichst lange Nutzungsdauer designt werden.“ WERTANLAGE SAMMLERSTÜCK

Wirkliche Nachhaltigkeit ist also langlebig – sie braucht Qualität: Uromas Geschirr, das wir immer noch verwenden, die Couch, die wir zum vierten Mal neu überziehen lassen, weil die Polster immer noch nicht durchgesessen sind.

FOTOS: BEIGESTELLT

Minottis Tisch Marvin in Bianconero Marmor. Entworfen wurde das ikonische Stück von Rodolfo Dordoni, der schon lange mit Minotti zusammenarbeitet.


17 Wegwerfen ist nie nachhaltig. Im Designbereich gibt es zahlreiche Klassiker, die über Generationen weitergegeben werden, ohne sich Trends und Moden zu unterwerfen. Unsere Großmutter saß schon auf Thonet- und Wittmann-Stühlen, und unsere Enkel werden es genauso tun. Diese Stücke avancieren vom Gebrauchsgegenstand zum Liebhaberstück und weiter zur Anlageform. Das derzeit teuerste Möbelstück der Welt, das Badminton Cabinet, ist ein Barockschrank, der im 18. Jahrhundert in den Pietra-Dura-Werk­ stätten der Medici in Florenz für den englischen Duke of Beaufort gefertigt wurde. 2004 wurde das Stück bei Christie’s für rund 27 Millionen Euro versteigert – an das Wiener Liechtenstein Museum. Und auch wenn der Ebenholzschrank mit Einlegearbeiten aus Lapislazuli, Amethyst, Jaspis und Quarz sicher sehr edel und hochwertig ist – diesen Preis erzielt er nicht wegen des Materials. Gutes Design macht Dinge wertvoll – und damit nachhaltig. Zugegeben, Großmamas Nussholzgarnitur mag keine solche Wertsteigerung erfahren – aber wer weiß, in wie vielen Haushalten sich geheime Wertanlagen verbergen? Was einen Gebrauchsgegenstand zur Ikone

Minottis Lido 02 bringt Farbenfreude ins Leben.


1 8 I W I R T S C H A F T S FA K TO R D E S I G N

und damit zum Anlagestück macht, kann man übrigens auch in diesem Magazin nachlesen (S. 52). DER ÖSTERREICHER UND SEIN NEST

Das eigene Zuhause ist so viel mehr als die Summe seiner Teile. Es ist Lebensgefühl. Und darin sind wir bereit zu investieren – mit einer geradezu absurden Determination, findet „Investmentpunk“ und Immobilieninvestor Gerald Hörhan: „Die Österreicher haben eine Besonderheit – sie investieren irre viel in die eigene Wohnsituation. Wenn man sich ansieht, was in anderen Ländern – England, Frankreich zum Beispiel – als Wohnraum akzeptiert wird, das wäre in Österreich unvermietbar. Selbst Menschen mit weniger Geld haben Luxusküchen und Tischlermöbel – auf Schulden. Verrückt. Wirtschaftlicher

Selbstmord, kann man nur sagen.“ Wobei Hörhan einräumt, dass er selbst sicherlich eine Ausnahme sei: „Meine Wohnung sieht aus wie eine Airportlounge – weil es mir egal ist. Dafür liegt sie am Stephansplatz.“ Auch der Kauf eines Eigenheims ist für ihn eine eher suizidale Entscheidung. Und die ökonomische Lebensmüdigkeit scheint zu steigen. Laut Statistik Austria ist die Eigenheimquote im letzten Jahr auf 48,8 Prozent geklettert – die höchste der letzten fünf Jahre. Auch Wohnkredite für Einrichtung oder Renovierungen werden gerne in Anspruch genommen, berichtet Bank-Austria-Pressesprecher Matthias Raftl – auch wenn man natürlich nicht genau sagen könne, ob es sich dabei um Luxusküchen oder -bäder handle oder um moderatere Anschaffungen. Was man nicht durcheinanderbringen sollte, sind Eigenheim und Wertanlage. Immobilien gelten als der Goldstandard der sicheren Investments – fraglich ist nur, wie sehr eine

hoch verschuldete Immobilie als Wertanlage dienen kann. Mischt sich Sehnsucht mit Anlageverhalten? Erfüllen wir uns den Wunsch nach dem Eigenheim mit dem Argument der sicheren Wertanlage? Die Antwort kann sich letztendlich jeder nur selbst geben. Für Daniel Jelitzka, Geschäftsführer von JP Immobilien, haben Sehnsucht und Anlageverhalten nichts miteinander zu tun: „Wenn ich mir etwas Gutes tun möchte, dann bin ich auch bereit, Geld dafür auszugeben, ohne dem eine wirtschaftliche Berechnung zugrunde zu legen.“ Und das dürfe man auch, ist er überzeugt: „Ganz einfach: Wenn ich Geld für etwas ausgebe, das mein Leben schöner macht, dann ist das ein gutes Investment. Natürlich kann ich dann noch entscheiden, in welcher Preisklasse ich mich umsehe. Prinzipiell aber ist jedes Investment gut, das ich brauche – oder das mich glücklich macht. Es ist ein Investment in das eigene Serotonin, und das ist unbezahlbar.“ Investieren wir also in uns selbst – es lohnt sich. ∏

FOTO: BEIGESTELLT

Nicht nur die Innenausstattung, auch die Lage einer Immobilie sorgt für Status und Prestige. Und gleichzeitig erhöht sie den Anlagewert. Hier das Palais Schottenring in der Wiener Innenstadt.


LUNAR CHAIR +

Generalvertretung Österreich und Südtirol | Walter Kandut | agentur für wohnen und mehr | Davidgasse 85-89 | 1100 Wien | +43 (0)1 6031197


20 I FOTOSTRECKE CONSTANTIN Pullover: Louis Vuitton louisvuitton.com

DESIGN BRAUCHT EINEN RAHMEN Edler Stein trifft coole Fashion – mit dem Design DE LUXE Shooting im Showroom der Breitwieser Stone World. FOTOS: OLIVER GAST KAMERAASSISTENZ: TIM CHRISTOKAT HAIR & MAKE-UP: PETRA HRISTOV PRODUKTIONSASSISTENZ: SYLVIA PIRICH PRODUKTION & STYLING: ALEX PISECKER SET STYLIST: STEFANIE HINTERAUER (MAKING OF) MODELS: NINA (LOOK MODELS)

SARAH VICTORIA (LOOK MODELS)

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21 SARAH VICTORIA Kleid: Gina Drewes, ginadrewes.com Ring: Xenox, xenox.at

NINA Kleid: Gina Drewes, ginadrewes.com Stiefeletten: Billi Bi, zalando.at Ringe: Monki, monki.com

LOCATION BREITWIESER GMBH HOCHÄCKERSTRASSE 11, 3430 TULLN INTERIEUR Fotos: Beigestellt

STEIN: FRAPPUCCINO LAMPE & BARHOCKER: TOM DIXON DESIGN: M&G DESIGN WASSERHAHN: DORNBRACHT


22 I FOTOSTRECKE

SARAH VICTORIA Kleid: Hugo, Hugo Boss, peek-cloppenburg.at Schuhe: Madeleine, madeleine-mode.at Tasche: Monki, monki.com Söckchen: Hudson, hudson-shop.com

INTERIEUR BADEWANNE: SÜDTIROLER MARMOR, SÖHNE & PARTNER


XXXXXTHEMAXXXXX I 23 INTERIEUR WAND: TRAVERTIN TISCH & HOCKER: FRAPPUCCINO SOFA: LIVING DIVANI

Fotos: Beigestellt FOTOS: OLIVER GAST

KUNST: MASSIMO LUNARDON

NINA Kleid: Gina Drewes, ginadrewes.com Jacke: Bogner, bogner.com Stiefeletten: Billi Bi, zalando.at Hut: Monki, monki.com Brille: Gucci, zalando.at

SARAH VICTORIA Mantel & Kleid: Liu.Jo, peek-cloppenburg.at Stiefeletten: Madeleine, madeleine-mode.at Hut: Monki, monki.com Ring: Ciro, cirojewelry.at

CONSTANTIN Mantel & Hose: H+M, hm.com Pullover: Ecoalf 1.0, ecoalf.com Socken: MuseARTa +Pantone, musearta.com Boots: Zadig&Voltaire, zalando.at Uhr: Tudor, Tudor Black Bay Chrono, tudorwatch.com


24 I FOTOSTRECKE INTERIEUR WAND: IRISH GREEN TREPPE: BASALT SOFA: MOROSO SKULPTUR: MARIO DALPRA TISCH: GREY PIETRA & STATUARIO, SODA DESIGNERS

SARAH VICTORIA Jumpsuit: Wal G, zalando.at Stiefeletten: Bianca Di, zalando.at Collier & Ring: Ciro, cirojewelry.com CONSTANTIN Jeans: EDC, esprit.at Pullover: Falke, falke.com Gürtel: Levi’s, zalando.at Boots: H+M, hm.com Uhr: Tudor, Tudor Black Bay Chrono, tudorwatch.com

NINA Lederjacke & Hose: Emporio Armani, peek-cloppenburg.at Top & Ring: Monki, monki.com Stiefeletten: Madeleine, madeleinemode.at


XXXXXTHEMAXXXXX I 25 INTERIEUR

Fotos: Beigestellt FOTOS: OLIVER GAST

MASKE: COPACABANA, ANTON SMIT

SARAH VICTORIA Kleid: H+M, hm.com Strümpfe: Hudson, hudson-shop.com Brille: Neubau Eyewear, neubau-eyewear.com Stiefel: Monki, monki.com Ring: Xenox, xenox.at


26 I INTERVIEW

Kristina Breitwieser hat sich den schönsten Steinen dieser Welt verschrieben – dazu gehört auch der sorgsame Umgang damit.

STOLZ AUF STEIN Das österreichische Unternehmen Breitwieser präsentiert in seiner Schauhalle ein für Österreich einmaliges umfassendes Naturstein-Sortiment: In der Stone Gallery werden auf 4.500 Quadratmetern über 600 verschiedene Materialien und über 1.700 Natursteinplatten präsentiert. Geschäftsführerin Kristina Breitwieser gibt im Interview spannende Einblicke in die Welt des „Ewigen“.

J

eder hat seine Visionen, Ideen und Vorstellungen. Wie spüren Sie heraus, zu welcher Persönlichkeit welcher Stein passt? Das ist eine gute Frage und nicht leicht zu beantworten, denn es gibt bei uns im Schauraum eine wirklich große Auswahl an über 600 verschiedenen Steinarten, und jede einzelne Platte unterscheidet sich von der

nächsten. Allein wenn Sie sich für weißen Marmor entschieden haben, bieten sich fast unendliche Möglichkeiten des Designs und auch Eigenschaften. Carrara-Marmor aus Italien und Laaser Marmor aus Südtirol haben unterschiedliche Eigenschaften. Deswegen ist die Wahl des Steins nicht nur eine Charakterfrage, sondern Teil des Projekts, ob Küchenplatte oder Bad oder Pool, oder aber auch Fassade.

Die Referenzliste von Breitwieser liest sich wie ein umfassendes Portfolio aller Projektarten jeden Maßstabs. Wodurch zeichnet sich Ihre spezielle Begleitung der Architekten, Bauherren und privaten respektive öffentlichen Auftraggeber aus? Wir sind Partner für jede Art der Planung und Betreuung. Architekten brauchen ein ganz anderes Gegenüber als private Bauherren. Unser Anspruch ist höchste


27 Perfektion, und wir lieben Herausforderungen. Das ist nicht so dahingesagt, unsere Projektleiter begleiten jeden Kunden von der Auswahl über den Entwurf bis zur Fertigung und Montage. Und das ganze Team freut sich, wenn dem Bauherrn ein außergewöhnliches Projekt zu aller Zufriedenheit übergeben wird. Zur Tradition gesellt sich natürlich auch das Handwerk. An welcher Schnittstelle wird bei Breitwieser Hand angelegt? Trotz hochtechnologischer Möglichkeiten und Ausstattung – wir bauen gerade zwei neue Produktionshallen, die ganz neue Möglichkeiten in der Fertigung bieten – ist der gesamte Fertigungsprozess von Handwerk begleitet: beim Schleifen, im Handling, in der Montage. Und es gibt noch sehr viele Arbeitsschritte, die das klassische Handwerk nötig machen. Somit ist aber nicht nur jeder Stein ein Unikat, sondern auch jedes maßgeschneiderte Designstück, egal ob Arbeitsplatte in der Küche oder Waschbecken im Bad. Nach welchen Kriterien wählen Sie die Steinrohlinge aus? Stein kann man nicht wie im Supermarkt oder auf Messen kaufen. Um manche Steine überhaupt angeboten zu bekommen, bedarf es jahrelangen Aufbau des Vertrauens. Und es ist ein ständiger Austausch, was wo gerade verfügbar ist. Wir kaufen viel, weil es uns einfach gefällt, wir kaufen aber auch für bestimmte Projekte bestimmte Steine. Oft machen wir uns auch auf die Suche nach Steinen, die den Wünschen der Kunden entsprechen.

FOTO: BREITWIESER

Lassen Sie sich von aktuellen Trends inspirieren oder halten Sie Ihr Sortiment eher zeitlos und eklektisch? Für uns ist Stein immer im Trend. Und bei unserem Sortiment findet sich immer ein passender Stein. Aber wie gesagt, es hängt sehr viel vom Projekt ab. Momentan würde ich sagen, dass neben dem Dauerbrenner Marmor einerseits immer mehr außergewöhnliche Oberflächen im Trend liegen, etwa der Hang zu bunten Quarziten aus Brasilien. Andererseits kommt der schwarze Alleskönner Nero Assoluto vermehrt zum Einsatz. Denn im Trend liegt es – neben den klassischen Einsatzmöglichkeiten der Platte –, ganze Möbel, Handläufe, Treppen etc. in Stein zu haben. Das liegt natürlich auch an den neuen Möglichkeiten der Fertigung wie zum Beispiel dem CNC-Fräsen. Ausgehend von der Kompetenz für Oberflächen kommt nun immer mehr Dreidimensionalität hinzu. Was hat Sie dazu bewogen, mit Designern an gemeinsamen Kollektionen zu arbeiten? Wir realisieren Projekte sehr gerne gemeinsam mit unseren Kunden. Durch diesen Zugang und mit der Liebe zu Architektur und Design haben wir viele kreative Menschen getroffen, mit

denen wir gemeinsam eine eigene Produktpalette entwickeln. Eine Serie ist eine große Herausforderung – und mit dem einen oder anderen Objekt konnten wir schon starten. Rainer Mutsch, Lucy.D, Soda Designers oder Martin Mostböck sind gerade im Team für „Objects by Breitwieser“. Ich denke, nächstes Frühjahr können wir das lancieren. Man darf gespannt sein. In Ihren imposanten Schauhallen findet man alles, was das Herz begehrt. Wie halten Sie es mit exotischen Steinarten? Was ist exotisch? Natürlich haben wir auch viele internationale Arten aus der Türkei, Brasilien oder Asien. Aber exotische Designs haben auch viele europäische Arten zu bieten. Selbst grauer Granit ist nicht langweilig, wenn er richtig eingesetzt wird.

„Es gibt kein Material, das alltagstauglicher ist als Stein.“ KRISTINA BREITWIESER

Das Interesse an Naturstein ist in den letzten Jahren auch im Interiorbereich stark gestiegen. Worauf kann man das zurückführen? Nachhaltigkeit ist wieder ein Thema geworden. Egal ob ökologische Kriterien und eine günstige Energiebilanz: Wer heute baut, kommt nicht umhin, sich diesen Themen zu stellen. Naturstein ist unter diesen Gesichtspunkten die erste Wahl. Der natürliche Rohstoff erfüllt alle Aspekte des nachhaltigen Bauens, benötigt wenig Energie in der Gewinnung und Verarbeitung, ist langlebig, wiederverwertbar und schadstofffrei zu entsorgen. Die Einsatzbereiche bei Häusern und Villen sind so vielfältig wie die Steine selbst. Was sollte man bei der Wahl des Natursteins unbedingt beachten? Eigentlich nur, wo man ihn einsetzt. Denn in- oder outdoor, säurebeständig oder nicht – das sind die ersten Kriterien. Es macht keinen Sinn, ein Material dort zu verwenden, wo es nicht geeignet ist. Aber man findet für jeden Einsatz den richtigen Stein – da helfen wir gerne. Ein wichtiges Argument ist immer die Pflege: leicht oder aufwendig? Stein ist ein Naturprodukt. Patina und leichte Gebrauchsspuren machen den wesentlichen Charakter des Materials aus. Bei unsachgemäßer Pflege, Abnutzung, Umwelteinflüssen oder natürlichen Alterungsprozessen kann dennoch eine Sanierung oder Restaurierung notwendig werden. In kürzester Zeit sind Schönheit und Glanz des Natursteins aber zurück.

Ab und zu geht auch etwas zu Bruch oder kommt in die Jahre. Gibt es eine Art „SteinAmbulanz“ bei Breitwieser? Mit der Firma Breitwieser hat man dafür den richtigen Ansprechpartner. Egal ob verunreinigte Flächen, Flecken- oder Moosbefall auf Terrassen, matte Böden im Wohnzimmer, rutschige Flächen beim Schwimmbad oder hartnäckige Flecken – Breitwieser bietet sein Erneuerungsservice in ganz Österreich an. Nach einer Analyse der verunreinigten Fläche wird mit der effektiven Behandlung begonnen. Schon nach kurzer Arbeitszeit bringen lang anhaltende Steinreinigung, eine porentiefe Imprägnierung und dauerhafte Pflege von Steinflächen das ursprüngliche Aussehen und die Schönheit und den Glanz des Natursteins zurück. Außerdem werden dadurch hygienische Bedingungen geschaffen und die Langlebigkeit des Steins verlängert. Manchmal gibt es Berührungsängste: Paläste, Villen und viele historische Bauwerke wurden reich mit Stein ausgestattet. Würden Sie Naturstein auch heute als Luxusobjekt bezeichnen? Luxus definiert sich für mich anders: Platz, Raum oder Zeit sind Luxus. Und das macht auch Stein manchmal natürlich luxuriöser als andere Materialien. Im Stein steckt sehr viel Zeit: Zeit in der Entstehung, im Handling und in der Verarbeitung – je mehr Zeit darin steckt, desto teurer wird das fertige Produkt. Aber es gibt kein nachhaltigeres Material, weil es auch ewig Bestand hat – und in der Zeit gerechnet werden sich die Kosten garantiert rechnen. Gerade, wenn man alte Schlösser sieht, erkennt man ja auch die Beständigkeit des Materials. Besondere Kräfte, Gefühl der Sicherheit, positive Energien: Warum sollte man Ihrer Meinung nach unbedingt ein Stück Naturstein im Haus haben? Es gibt kein schöneres Material für mich. Neben all den oben genannten Gründen spürt man auch die Energie dieses absoluten Naturprodukts. Und ich bin mir sicher, wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, findet jeder seinen persönlichen Stein-Favoriten. Wir unterstützen sehr gerne dabei. ∏

Info Breitwieser GmbH 3430 Tulln, Hochäckerstraße 11 Tel.: +43 2272 63331 office@breitwieser-stein.at www.breitwieser.com


FOTO: SHUTTERSTOCK

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SCHATZSUCHE: ECHTES UND SCHÖNES … ist gefragt wie nie!

Nachhaltige Produkte, Handgemachtes und natürliche Materialien stehen hoch im Kurs – und Österreich bietet diese Schätze im Überfluss.

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TEXT: SABINE METZLER

n unsicheren Zeiten sind Schätze auf dem Bankkonto einerseits beruhigend, andererseits ein Grund zur Sorge. Denn mit Krisen aller Art wächst immer auch die Angst vor der Inflation – und damit der Wunsch, das Vermögen sicher und wertsteigernd einzusetzen. In der aktuellen Krise haben dabei viele – neben dem Klassiker Betongold, also dem Investment in Immobilien – auch den Wert des Schönen, Einzigartigen und der Lebensqualität neu entdeckt. Echte Materialien, nachhaltige Produktionen und kunstvolle Hand- oder Handwerksarbeiten sind gefragt wie lange nicht mehr – und gehören zu den Schätzen, die Österreich ohnehin im Übermaß zu bieten hat.

Angefangen von endlosen Wäldern, in denen jenes Holz wächst, das seit Jahrhunderten für Möbel und eine Architektur sorgt, die in der ganzen Welt bewundert wird. Genau wie die Produkte der heimischen Glashütten, die schon lange der italienischen Produktion um nichts nachstehen und mit Swarovski und Riedel gleich zwei Weltmarktführer hervorgebracht haben, die österreichische Produkte in Museen und Königshäuser genau wie auf gepflegte Esstische und Designerkleider in der ganzen Welt bringen.

QUALIFIZIERTES HANDWERK

Neben den natürlichen Ressourcen des Landes gehört aber vor allem das Handwerk zu den großen Schätzen der Republik. Dieses ist in Österreich so fähig und qualifiziert, dass das Bundeskanzleramt 2016 eine eigene Studie zum Thema „Traditionelles Handwerk als immaterielles Kulturerbe und Wirtschaftsfaktor in Österreich“ bei der UNESCO-Kommission in Auftrag gegeben hat. Die kommt zu dem Schluss, dass die heimischen Handwerksbetriebe die Definition der UNESCO, „dass Tradition gelebtes Erfahrungswissen ist, das über Generationen verfeinert, abgewandelt, erweitert und zukunftsfähig weitergegeben wird“, seit Jahrhunderten umsetzen und damit bis heute massiv zur Wertschöpfungskette beitragen. Fast die Hälfte der heimischen Unternehmen sind traditionelle Handwerksbetriebe, die rund einer halben Million Menschen Arbeit geben und jeden zweiten Lehrling in Österreich ausbilden. KREATIVE UNTERNEHMER

Vor allem aber erfüllen sie mit ihren Kreationen und Produkten den steigenden Wunsch der Menschen nach echten, wertigen Dingen – von Möbeln über Schmuck bis zu Kleidung oder edlem Schreibgerät. Und das nicht in der Masse, sondern handgemacht und mit traditionellen Methoden und Materialien, die immer wieder neu definiert werden. Etwa dann, wenn ein Wintergarten-Produzent wie Franz Matauschek sich dieser Tage mit der ganz neuen Idee auf den Markt wagt, die Aluminiumprofile seiner Fenster mit Loden zu verkleiden – und damit dem Bedürfnis nach mehr Heimeligkeit in den eigenen vier Wänden nachkommt, aber auch auf die Qualität der heimischen Lodenhersteller setzt, deren Produkte seit einigen Jahren in der alpinen Innenarchitektur zu neuen Ehren gekommen sind.

Genauso wie die Steinmanufaktur Breitwieser immer neue Wege findet, Natursteine so zu bearbeiten, dass sie wahlweise hauchdünn im Schiffsbau eingesetzt werden können oder als perfekt polierte Blöcke den Mittelpunkt beeindruckender Badetempel und Küchen bilden. Auch in den Wäldern und Tischlereien des Landes ruht sich niemand auf den Lorbeeren der Vorgängergenerationen aus. Hier kommen alte Traditionen der Forstwirtschaft mit neuen Techniken wie etwa dem vorsichtigen Verkohlen des Holzes für spektakuläre Effekte zusammen, erfüllen Tischplatten aus ganzen Baumscheiben samt Rindenrändern den Wunsch nach Einzigartig- und Wertbeständigkeit und bieten immer mehr Tischlereien maßgefertigte Produkte aus den Wäldern in der Umgebung ihrer Kunden an. Und im Textilbereich trauen sich Unternehmer wie Thomas Pfleger, nach 50 Jahren erstmals wieder eine Manufaktur im Mühlviertel zu gründen, in der Seide, Wolle und Kaschmir für die eigenen und andere heimische Kollektionen aufwendigst verwebt werden können. GENUSSVOLL INVESTIEREN

Und das sprichwörtliche Betongold? Auch das wird in Österreich seinem Namen gerecht wie kaum woanders. Die heimische Architektur gilt als so führend, dass nicht nur die Klassiker der Kaiserzeit Touristen aller Art anlocken, sondern auch moderne Bauten wie in Vorarlberg Architekturprofessoren und -studenten aus aller Welt anziehen, denn dort werden mit einerseits Traditionsmaterialien wie Ziegel und Holz oder andererseits spannend eingesetztem Beton neue Maßstäbe gesetzt. Und es entstehen Häuser, die für ihre Besitzer die perfekte Kombination aus Genuss, Komfort, Lebensqualität und dem klugen Einsatz ihrer Schätze bilden.


3 0 I M AT E R I AL Admonter inszeniert Lebensräume mit Naturholz.

SCHATTIGE SCHATZKAMMERN:

Die heimischen Wälder

Fast die Hälfte Österreichs ist mit Wald bedeckt – und dieser ist für das Land nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch eine wahre Schatzkammer: Nach Angaben der Wirtschaftskammer Österreich erwirtschaftet die heimische Forst- und Holzwirtschaft eine Bruttowertschöpfung von über elf Milliarden Euro im Jahr – einen Anteil von 3,2 Prozent der gesamten österreichischen Wirtschaftsleistung, der 300.000 Arbeitsplätze sichert, die nicht nur zum Wohlstand des Landes, sondern vor allem auch zur besonderen Kompetenz Österreichs beitragen, wenn es um das Handwerk rund ums Holz geht – das zwischen Vorarlberg und Kärnten so ausgereift und kunstvoll ist wie nur in wenigen anderen Ländern der Welt. „Das beginnt bereits bei dem Wissen um die Holzreifung“, berichtet Georg Emprechtinger, Waldbesitzer, Chef von Team 7 und Vorsitzender der Berufsgruppe Möbelindustrie der Fachgruppe Holzindustrie

in der WKO. „Schon bei der Frage, wie ich das Holz lagere, ist viel Wissen gefragt. Das ist ähnlich wie bei der Reifung von Wein oder Käse – man kann es entweder richtig machen oder zu brutalen Methoden greifen“, verdeutlicht er. Wichtig sei, dass man etwas vom Holz verstehe, eine Liebe zu und viel Erfahrung damit habe – Eigenschaften, die in Österreich durch die lange Tradition reichlich vorhanden sind. „Die Generationen von Holzhandwerkern und anderen Fachleuten sind eine riesige Stärke im internationalen Vergleich“, so der Unternehmer. Die Stärke wissen auch Traditionsbetriebe wie Mafi zu nutzen: „Wir setzten dort auf Technologie, wo Reproduktion und Genauigkeit benötigt werden, beispielsweise bei der Nut-Feder-Verbindung“, so Christian Hemetsberger, Head of Marketing & Communication. „Handarbeit kommt bei uns dann zum Zug, wenn es das Gespür für Ästhetik und Design braucht. Hier hat Österreich durch

seine lange Tradition der Holzverarbeitung, aber auch durch den nahezu tägliche Kontakt der Menschen mit echtem Holz einen großen Pool an Talent und Know-how. „Diese handwerklichen Techniken haben sich über Jahrhunderte entwickelt, und auch die BOKU treibt beispielsweise die Holzforschung voran“, unterstreicht Emprechtinger; das Zusammenspiel aus Handwerk, Technik und Wissenschaft auf Augenhöhe sei ein wichtiges Asset. Genau wie die klaren Forstgesetze, die seit Jahrhunderten dafür sorgen, dass am heimischen Wald kein Raubbau betrieben werden kann. POLIERT, GEBÜRSTET ODER VERKOHLT

Die Österreicherinnen und Österreicher wissen die Produkte, die der heimische Wald ihnen liefert, zu schätzen. Ob poliert, glatt geschliffen oder gebürstet, gewachst, geölt oder auch kunstvoll angebrannt: Den Veredelungstechniken sind im

FOTOS: ERIKAMAYERPHOTOGRAPHY, MAFI, TEAM7

Holz ist nicht nur schön, gesund und vielseitig. Richtig behandelt, bringt es einen gefühlten Waldspaziergang in die eigenen vier Wände.


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Die vielen positiven Eigenschaften von Holz nutzt auch Team 7 mit seinen Möbeln.

Die Böden von Mafi setzen auf Naturbelassenheit – auch in der Behandlung.

Land der Wälder keine Grenzen gesetzt – und die Liebe zu echtem, vollem, natürlich behandeltem Holz ist in der Coronazeit noch einmal gestiegen. „Die Nachfrage nach regionalen naturbelassenen Produkten steigt auch in der Innenraumgestaltung stetig an“, berichtet etwa Adrian Capellari, Vertriebsleiter von Admonter, dessen Unternehmen ausschließlich mit Natur- und Altholz arbeitet, das zu knapp 85 Prozent aus österreichischer Forstwirtschaft stammt. Auch Johann Scheuringer, CEO von Josko, stellt diesen Wunsch nach dem Echten, Ursprünglichen immer stärker fest: „Der Rohstoff Holz trifft genau diese Sehnsucht und dieses Verlangen der Menschen und entspricht gerade deswegen dem Zeitgeist“, berichtet er. „Ich denke, dass es hier keineswegs nur um einen Trend, sondern um einen echten Wertewandel und Umdenkprozess geht. Um ein großes Bedürfnis und eine tiefe Sehnsucht der Menschen. Corona verstärkt, dass viele Menschen Wertigkeiten überdacht und neu priorisiert haben.“ GEZIELTE RUSTIKALITÄT

Optisch ist dabei die Vielfalt des Holzes immer noch eines der größten Assets, auch wenn sich

immer wieder neue Trends, etwa bei den Böden, beobachten lassen: „Derzeit sind dunkle Böden sehr gefragt und ein ruhiges Oberflächenbild mit wenig Astlöchern oder Rissen“, berichtet Hemetsberger. „Der Trend bewegt sich etwas weiter weg von der Rustikalität beziehungsweise zum gezielten Einsatz von Rustikalität als Kontrast.“ Produziert werden die Böden nicht nur im Hause Mafi, sondern auch bei den anderen Qualitätsherstellern und Manufakturen so nachhaltig wie möglich. „Das Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, wir arbeiten regional, um Transportwege kurz zu halten und CO2 zu sparen, und Abfälle der Bodenproduktion werden zu Pellets verarbeitet“, so Hemetsberger. Auch bei Admonter spielt das Thema eine wichtige Rolle: „Nachhaltigkeit beginnt bei uns in der Auswahl unserer Rohstoffquellen und der optimierten Nutzung des Rohstoffs, wo möglichst jedes Holzstück eine Komponentenverwendung findet“, so Capellari. Außerdem werde produktionsbedingte Prozesswärme für die Einspeisung in das Fernwärmenetz für 200 Haushalte in Admont genutzt und das gesamte Benediktinerstift Admont mit Wärme versorgt.

NATUR HAT IHREN PREIS

Allerdings haben die wachsenden Ansprüche an nachhaltige, wertige Holzprodukte auch ihren Preis – und der geht derzeit steil nach oben. „In den letzten Monaten ist der Holzpreis rasant gestiegen“, so Scheuringer. „Die Gründe dafür sind vielfältig und in einem internationalen Zusammenhang zu denken. Gesamt betrachtet, bewirken Rohstoffknappheit, ein weltweiter Bauboom sowie politische Umstände eine exorbitante Preissteigerung von Holz.“ Wobei das, was man dafür bekommt, einen Wert hat, der definitiv nicht nur monetär zu bemessen ist. Denn abgesehen von der Schönheit echter Holzprodukte hat das Material auch andere wunderbare Eigenschaften, wie Emprechtinger betont: „Holz nimmt Feuchtigkeit und Gerüche auf und gibt sie wieder ab, regelt das Raumklima, wirkt stark antibakteriell und antistatisch. Und wenn man es natürlich belässt, hat Holz all die Vorteile und Wirkungen, die man von einem Waldspaziergang kennt“, bringt es der Experte auf den Punkt.


3 2 I M AT E R I AL Mit prägnanter Maserung erregt Stein von Feinsteinzeugproduzenten Fiandre Aufsehen.

SCHWERE SCHÄTZE, GESCHLIFFEN schön Naturstein ist in den vergangenen Jahren zu dem Material schlechthin geworden. Kaum eine andere Oberfläche ist so angesagt, begehrt und stylisch wie jene aus Marmor, Granit oder Quarzit – egal ob für Arbeitsplatten, ganze Bäder, Terrassen, Poolumrandungen oder Outdoorküchen. Wer etwas auf sich hält, kann zu „seinem“ Stein ganze Geschichten erzählen, weiß, wo er herkommt und welches Unternehmen das edle Naturmaterial bearbeitet hat. Allerdings hat sich Österreich dabei nicht nur als Standort für hervorragendes Handwerk einen Namen gemacht, das absolut mit der italienischen Konkurrenz mithalten kann, sondern ist auch als Abbaugebiet für besondere Steine in den Fokus der Steinmetze gerückt. „Österreich hat sehr viele verschiedene Granite, im Waldviertel zum Beispiel“, berichtet Manfred Breitwieser jr., der

beim gleichnamigen heimischen Marktführer für den Bereich Einkauf und Produktion verantwortlich ist. „In der Rauriser Gegend im Salzburger Land gibt es wunderschöne Quarzite. Nicht alles ist grau in grau“, betont er. Auch für Georg Leeb, Inhaber des Hollabrunner Steinmetzunternehmens Stone4You, gehören die Granite aus dem Waldviertel zu den heimischen Bodenschätzen; und für die Friedl Steinwerke, die Pflastersteine, Terrassenplatten, Zaun- und Mauersteine aus Beton herstellen, ist Österreich ebenfalls eine kleine Schatzkammer an Materialien: „Wir benötigen Natursteine, vor allem Quarzsande, Basalt, Kalkstein und Granite, die wir durch Weiterverarbeitung für unsere Produkte verwenden können“, so Marketingleiterin Petra Andrea Rotheneder. „Die Region rund um Wiener Neustadt ist reich an Kies, dem Hauptbestandteil unserer

FOTOS: PAUL OTT, MW-ARCHITEKTURFOTOGRAFIE

Naturstein gehört derzeit zu den angesagtesten Roh-Materialien überhaupt. Im Trend liegen immer öfter auch Granite und Quarzite aus den heimischen Steinbrüchen.


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Kanfanar mit seiner weißen, dezenten Farbe gehört zu den Favoriten im Sortiment von Stone4you.

Garten beflügelt die Branche: „Wir bemerken in den letzten Jahren, dass großer Wert auf die Gartengestaltung gelegt wird. Terrassen werden großzügig angelegt und gehen direkt in einen Poolbereich über, Einfahrten werden mit Zierbeeten aufgewertet, Zaun und Mauer werden zu Eyecatchern. Dabei wird Farbharmonie bei Pflaster- und Mauersteinen gesucht; bei der Terrassen- und Poolanlagengestaltung sind große Plattenformate en vogue, mehrheitlich in moderner Optik mit ebener Oberfläche, also ohne Struktur“, analysiert Rotheneder, wofür die Menschen derzeit bereit sind, Geld auszugeben. Denn auch wenn die Preise für Steine – von einigen exotischen Ausnahmen abgesehen – stabil sind, sind Handwerksleistungen grundsätzlich nicht günstiger geworden, wie Breitwieser jr. betont. HOHE NACHFRAGE, HOHE QUALITÄT

Produkte. Unser Zement wird unter anderem aus Kalkstein hergestellt, der ebenfalls aus dem Umland von Wiener Neustadt kommt. Ohne diese hochwertigen Rohstoffe wären unsere Steine und Platten nicht in dieser hohen Qualität machbar“, betont sie.

Großtafeln aus Keramik in Möbel, Küchen, Waschbecken, Duschen und viele andere Gegenstände verwandeln“, berichtet Michaela Mähr, Sprecherin des italienischen Feinsteinzeugproduzenten Fiandre. DOPPELT SCHÖN MIT HOLZ

ZU UNRECHT UNTERSCHÄTZTES HANDWERK

Das große Asset der heimischen Unternehmen liegt aber in der Handwerkskunst und den Veredelungsmethoden. „Österreich kann sich sicher mit den internationalen Standards messen“, ist Breitwieser überzeugt. „Vielleicht ist das Handwerk trotz seiner Kompetenzen und Möglichkeiten im Gegensatz etwa zu den Tischlern in seiner Vielfältigkeit nicht so bekannt. Das kommt höchstwahrscheinlich aus der in der Bevölkerung bekannten Grabsteinverwendung oder von den Pflastersteinen und Plätzen. In Italien hat dagegen praktisch jeder Haushalt eine Steinküchenplatte, die manchmal schon sehr, sehr alt ist. Das Verständnis, was Stein kann, wie langlebig er ist und wie vielseitig, setzt sich in Österreich erst langsam durch“, so der Juniorchef. Für Leeb trägt auch das heimische Ausbildungssystem viel zur Kompetenz in Sachen Stein bei: „Mit der Steinmetzlehre haben die Auszubildenden in drei beziehungsweise vier Jahren die Möglichkeit, diesen vielfältigen Beruf im dualen Bildungssystem zu erlernen. Weiters gibt es in Hallein eine HTL mit Spezialausrichtung auf den Steinmetzberuf – das ist in Europa nicht selbstverständlich“, lobt er die Kompetenzvermittlung, die auch von internationalen Unternehmen genutzt wird – sogar von jenen aus dem Nachbar- und Mutterland der edlen Steine, Italien: „Für die Anwendung unserer Oberflächen gibt es in Österreich eine breite Klientel im Architektur- und Designsektor sowie Transformierungsbetriebe, die unsere

Besonders beliebt sind derzeit Kombinationen aus Holz und Stein, allerdings oft in eher dezenter Optik – was den heimischen Vorkommen durchaus in die Hände spielt. „Vor 20 Jahren haben hauptsächlich Granite aus Brasilien und Indien den Markt dominiert – vor allem in polierter Oberfläche und bunten Farben. Heute erleben wir eine Renaissance von Marmor und Kalkstein. Am stärksten gefragt sind derzeit beige Kalksteine, meist in antiken Oberflächen wie sandgestrahlt und gebürstet“, berichtet Georg Leeb. Auch die neue Liebe zum eigenen

Stone4you weiß, wie schön Materialien im Zusammenspiel sein können: hier Holz mit Marmor.

Allerdings tue das der Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Natursteinen keinen Abbruch: „Das liegt einerseits an den guten Qualitäten des Materials, andererseits am Anspruch an Nachhaltigkeit. Den Naturstein zeichnet seine unschlagbare Ökobilanz aus, da die Gewinnung und Weiterverarbeitung vergleichsweise umweltschonend ist. Er wird mit wenig Aufwand aus dem Steinbruch abgebaut und je nach Verwendungszweck schnell und einfach weiterverarbeitet. Abfall entsteht dabei nicht, denn Verschnitt und aussortierter oder beschädigter Stein werden beispielsweise zu Schotter oder Kies verarbeitet. Zu guter Letzt werden nicht mehr genutzte Steinbrüche denaturiert. Außerdem ist Naturstein völlig frei von chemischen Stoffen, auch beim Abbau und der Weiterverarbeitung wird dem Stein nichts zugesetzt“, schwärmt Breitwieser. Und von all dem abgesehen ist er vor allem eines: wunderschön.


3 4 I M AT E R I AL Katzbeck gewährt Ein- und Ausblicke mit großflächigem Glas.

BODENSCHÄTZE FÜR TIARAS, TAFELN ... und Terrassentüren

Österreichisches Glas funkelt auf der ganzen Welt, wird von Weinkennern von Vorarlberg bis Patagonien geschätzt und ist aus der heimischen Architektur nicht mehr wegzudenken. WELTWEIT BEGEHRT

Inzwischen verkauft die heimische Glasindustrie ihre Ware nicht nur in ganz Wien und überall in Österreich, sondern auf sämtlichen Kontinenten. Die beiden berühmtesten Vertreter der Branche haben es sogar zu echtem Weltruhm gebracht: So glitzern Swarovski-Kristalle heute in Diademen und auf ganz großen Roben, in prächtigen Lustern und auf Designerhandtaschen – und funkeln durch ihren besonderen Schliff fast so schön wie echte Diamanten. Über ähnlicher Berühmtheit dürfen sich die Riedel-Gläser freuen, aus denen Weinkenner von Finnland bis Fidschi trinken und darauf schwören, dass das Geschmackserlebnis durch die Gläser aus der

FOTOS: GABRIEL BUECHELMEIER, MANUFAKTUR MATAUSCHEK

Besonders für Holz hat Katzbeck eine Vorliebe.

In Sachen Glas hat man in Wien schon immer Wert auf ganz besondere Qualität gelegt: So verfügte der Rat bereits 1354, dass das meist aus Böhmen stammende „Waldglas“ überall verkauft werden durfte, die vornehme „Venediger Ware“ jedoch nur auf dem Hohen Markt. Bald darauf produzierte man das begehrte Material auch selbst in größerem Ausmaß: 1534 wurde in Hall in Tirol die erste Glashütte nördlich der Alpen gegründet, die farbloses Glas „venedigischer“ Qualität herstellte und daraus jährlich zwei bis drei Millionen Scheiben und Tafelgläser unterschiedlicher Größen produzierte. In Waidhofen an der Ybbs gab es sogar bereits 1316 eine kleine Glasfabrikation.


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Matauschek verbindet Aluminium und Handwerkskunst.

Tiroler Glasmanufaktur noch einmal intensiver wird. Die beiden großen Glasproduzenten sind nicht nur durch eine gemeinsame Geschichte miteinander verbunden – nach dem Zweiten Weltkrieg war es das Haus Swarovski, das Claus Riedel finanziell dabei unterstützte, die Tiroler Glashütte zu übernehmen –, sondern auch durch den Anspruch an die absolute Perfektion ihrer Produkte, für die nicht nur die beiden Flaggschiffe, sondern auch zahlreiche kleinere heimische Manufakturen auf jahrhundertealte Erfahrung und Handwerkstradition zurückgreifen können. VOM TISCH ZUR ARCHITEKTUR

Denn der Weg von den geblasenen Schmuckstücken auf den Tafeln und Truhen der Aristokratie bis zum großflächigen Einsatz in der Architektur war ein langer – auf dem viel Kompetenz erworben und weitergegeben wurde. Heute lässt sich das Material weder aus spektakulären architektonischen Entwürfen noch aus dem privaten Hausbau wegdenken und wird von den heimischen Manufakturen in Kombination mit anderen Werkstoffen für Wintergärten und Glasfassaden, Sicherheitstüren und aufwendige Fensterkonstruktionen verwendet. Für all das braucht es das Zusammenspiel mit anderen Werkstoffen – aber auch anderen Handwerken. „Bei uns arbeiten Handwerker vom Fliesenleger bis zum LKW-Mechaniker – natürlich nicht in ihrer ursprünglichen Tätigkeit, sondern als Handwerker mit Herz, Hirn und einer Liebe zum Produkt“, berichtet Franz Matauschek, Inhaber der gleichnamigen Manufaktur, die historische Handwerkskunst mit modernster Aluminiumtechnik verbindet. Auch bei Katzbeck setzt man auf die Kombination verschiedener Materialien, für die Fenster und Türen des burgenländischen Herstellers kommt vor allem Holz zum Einsatz, weshalb hier vor allem auf die Kompetenzen des heimischen

Tischlerhandwerks gesetzt wird. „Das Holz wird bei uns geschliffen, lackiert oder geölt und händisch gebürstet, um die Holzstruktur hervorzuheben“, berichtet Inhaberin Daniela Katzbeck. NACHHALTIGE PRODUKTIONEN

Und natürlich wird durch den Kauf ausschließlich europäischer, vorzugsweise heimischer Hölzer auf Nachhaltigkeit geachtet: „Wir versuchen, alles in Österreich zu kaufen – und zwar von Betrieben, die nahe dem Unternehmensstandort liegen, um eine regionale Wertschöpfung zu schaffen“, so die Unternehmerin. Außerdem erzeuge auf dem Dach der Unternehmenszentrale eine 1800 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage rund 300.000 Kilowatt sauberen Sonnenstrom pro Jahr, was einer Emissionseinsparung von 300 Tonnen CO2 entspricht. Mit der Umstellung der Werksbeleuchtung auf LED, dem Betrieb einer firmeneigenen E-Tankstelle und einem kontinuierlich wachsenden Fuhrpark von E-Autos und E-Bikes wird die Ökobilanz hier zusätzlich verbessert.

Matauschek legt Wert auf kurze Distanzen in der Lieferkette – zugunsten der Nachhaltigkeit.

RÜCKKEHR DER SPROSSENFENSTER

Ein Zugang, den auch Franz Matauschek pflegt: „Wir legen grundsätzlich Wert auf kurze Distanzen, alle meine Nachbarn sind auch meine Lieferanten – von der Pulverbeschichtung über die Druckerei bis zur Spedition“, berichtet der Unternehmer, der ebenfalls eine riesige Fotovoltaikanlage auf dem Firmendach und für die Fahrer von E-Fahrzeugen eine eigene TeslaLounge am Teich eingerichtet hat. Außerdem hat der Unternehmer schon vor der Krise den Traditionen seiner Vorväter vertraut und anders als viele andere ganz altmodisch immer ein großes Lager unterhalten – was ihm in Zeiten, in denen viele Zulieferer der Bauindustrie unter massiven Lieferschwierigkeiten zu kämpfen haben, zugutekommt. „Dadurch kann ich meine Preise stabil halten“, freut sich Matauschek.

Einen Hauch altmodischer oder besser gesagt nostalgischer darf es derzeit auch bei den Designs zugehen, wie er berichtet: „Bis vor Kurzem ging der Trend in Richtung richtig großflächiger Verglasungen, die bei Dachgeschoßausbauten eine Riesenthema waren“, erzählt er. „Seit Corona hat aber so etwas wie eine neue Biedermeierzeit begonnen, plötzlich sind Fenster wieder mit Sprossen versehen und alles wird ein bisschen verspielter, ein bisschen heimeliger, gemütlicher.“ Was nicht heißt, dass große Glasflächen aus der Mode kommen, allerdings zählt eben auch das Drumherum immer mehr, wie auch Katzbeck berichtet: „Wir sehen einen Trend zu schmalen Fensterflügeln, gebürsteten und geölten Oberflächen und einem flächenbündigen Design“, so die Unternehmerin.


3 6 I M AT E R I AL Das Exotische kann so nah liegen – die Kreationen von Luxury Weaving entstehen im Mühlviertel.

MASSARBEIT: STOFFE UND DESIGNS

... aus heimischen Manufakturen Vom Designarchiv mit Originalen der Wiener Werkstätten bis zu Inspirationen aus Ackerfurchen: Die heimische Textilbranche spielt weltweit in der Oberliga mit. in der Habsburgermonarchie etwa 130 Baumwollspinnereiunternehmen mit 200 Standorten und 550 Webfabriken – womit mehr als ein Drittel der Spitzenverdiener in der damaligen Industrie Textilproduzenten waren. DESIGN SEIT KAISERS ZEITEN

Die handwerklichen Kompetenzen von damals sind bis heute vorhanden, und Traditionsunternehmen wie etwa Backhausen, das schon Mitte des 19. Jahrhunderts als k.u.k. Hoflieferant kaiserliche Möbelstoffe produzierte, sorgen dafür, dass Österreich noch immer eine Schatzkammer in Sachen hochwertiger Wohntextilien und großen Designs ist: Als Innenausstatter der Wiener Werkstätte legte das Unternehmen den Grundstein für ein Designarchiv, das heute rund

5000 Originalentwürfe und Muster aus dieser Zeit umfasst und noch immer die Werke Josef Hoffmanns oder Koloman Mosers als Inspirationsquelle für moderne Designentwürfe nutzt. Auch in der Bekleidungsindustrie ist heimische Stoffkunst gefragt: Österreichische Stickereien werden zu Lingerie weltbekannter Hersteller oder Abendkleidern internationaler Designer verarbeitet; Luxusprodukte im Wäsche- und Legwear-Bereich haben weltweiten Erfolg, und auch Nischenprodukte wie in Handarbeit hergestellte Lederhosen oder Lodenprodukte sind weit über die Grenzen gefragt. So sehr, dass die Branche, die heute über 220 Textilunternehmen mit über 10.000 Beschäftigten verfügt und einen Umsatz von rund 2,3 Milliarden Euro erzielt,

FOTOS: LUXURY WEAVING, GEBA

Baumwollfelder oder Maulbeerbäume für die Seidengewinnung sucht man in Österreich meist vergebens, auch Schafherden für die Wollproduktion finden sich in anderen Ländern in deutlich größerer Zahl. Davon ungerührt spielt die Textilproduktion in der Alpenrepublik seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle – denn das, was an natürlichen Ressourcen fehlt, machen heimische Handwerkskunst, Innovation und Designqualität wieder wett. So blühte im Großraum Wien bereits im 18. Jahrhundert die österreichische Textilwirtschaft, rund um Wien waren damals rund 30.000 Menschen in der Baumwollverarbeitung beschäftigt, ehe mit der Einführung von Webmaschinen und mechanischer Spinnerei das Industriezeitalter Einzug hielt, das für neuen Reichtum in der Branche sorgte: Um 1910 gab es


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In guter Gesellschaft fühlt sich ein Geba Teppich besonders mit hochwertigem Design – hier von Minotti.

eine Exportquote von 75 Prozent aufweist und heimische Stoffe nach Angaben der Wirtschaftskammer in japanischen Opernhäusern genauso Verwendung finden wie in schwer entflammbaren Sitzbezügen für deutsche Automarken. MASSARBEIT IN MANUFAKTUREN

Neben den großen Produktionen finden sich aber auch immer noch genug kleinere Manufakturen, in denen maßgefertigte Kleidungsstücke und Wohntextilien angefertigt werden und den Wunsch der Menschen nach nachhaltigen, wertbeständigen Produkten erfüllen – oder aber auch Königshäusern bei der Restaurierung ihrer Schätze behilflich sind. Wie beispielsweise Thomas Pfleger, der 2012 seine Manufaktur Luxury Weaving im Mühlviertel eröffnet hat, in der er nicht nur besonders komplizierte Jacquard-Muster weben lässt oder Wohntextilkollektionen aus Leinen, Hanf, Baumwolle, Wolle, Kaschmir und Seide aus Frankreich, Belgien und Italien produziert, die in der Wiener Rudolf-Manufaktur gefärbt werden, sondern bei der auch schon die norwegische Königsfamilie anklopfen ließ, um Hilfe bei der Rekon­struktion einer 200 Jahre alten Wandbespannung zu bekommen. Oder Harald Geba, dessen handgeknüpfte Teppiche heute den Altarraum des Salzburger Doms schmücken. Der Südsteirer spannt mit

Geba erhebt Teppiche zur Kunst.

seinen Teppichen die Brücke zwischen seiner Heimat und Nepal, wo die Wolle für seine Entwürfe gewonnen, verarbeitet und verknüpft wird. Allerdings tut er das nicht unbedingt mit fernöstlichen Motiven, sondern auch in Mustern und Designs, die er in seiner Heimat findet. „Die Teppiche im Salzburger Dom waren beispielsweise von Ackerfurchen inspiriert“, berichtet er. „Aber auch in den Trachten der einzelnen Länder und Bezirke finden sich schöne bäuerliche Kulturmotive, die sich wunderbar in zeitlose Formen adaptieren lassen.“ BEWUSSTSEIN FÜR HANDARBEIT

In der Zeitlosigkeit liegt für Geba auch ein wichtiger Teil nachhaltiger Produkte; darüber

hinaus legt der Unternehmer – genau wie seine Kunden – großen Wert darauf, dass seine Teppiche zu 100 Prozent Fairtrade-zertifiziert sind. „Unsere Wolle wird auf 4500 Metern mit der Hand gebürstet und gesponnen, und wir verwenden ausschließlich pflanzliche Farben“, erklärt er weitere Elemente seiner nachhaltigen Produktion, die auch den Wert der Teppiche mitbestimmen: Zwischen 800 und 1500 Euro pro Quadratmeter zahlen die Käufer je nach Material und Muster – und das ohne Murren, wie er berichtet: „Die Menschen wollen wertbeständige Dinge und investieren in ihr Zuhause“, so Geba, „es gibt ein klares Bewusstsein für Qualität und eine Wertschätzung für Handarbeit.“ Weshalb er auch davon überzeugt ist, dass die Preise weiter steigen und die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten zunehmen wird. Wobei Walter Kandut, Inhaber der Wiener agentur für wohnen und mehr, diese Preisentwicklung ausschließlich im Premiumsegment sieht: „Zum Thema Preis vertrete ich schon seit Langem meine 80/20-Regel. 80 Prozent sind Massenartikel, hier zählt ausschließlich der Preis, alles andere ist zweitrangig – hier ist der Trend nach wie vor ‚immer billiger‘, auf wessen Kosten, sei dahingestellt. 20 Prozent sind exklusiv – der Bereich, wo Natur, Qualität, Nachhaltigkeit, also ‚andere‘ Werte wichtig sind – hier sind sowohl der Preis als auch die Qualität in den letzten Jahren deutlich gestiegen.“


3 8 I M AT E R I AL Eternit hat sich längst im Designbereich und auch im Innenraum etabliert.

DIE SCHATZMEISTER DES BETONGOLDS

... und ihre Kunstwerke

Heimische Baustoffproduzenten schaffen das Material für die Zufluchtsorte des Vermögens, die nicht nur vor der Inflation schützen, sondern architektonisch herausragend sind. die lange Tradition des Bauhandwerks, die bis in die Römerzeit zurückverfolgt werden kann. Bereits in Carnuntum wurde ein Vorläufer des Betons eingesetzt – und seitdem ist viel passiert. Beton hat sich zu einem Baustoff entwickelt, der, richtig eingesetzt, aus der anspruchsvollen modernen Architektur nicht mehr wegzudenken ist. Auch wenn ihm seine Verwendung auf dem Höhepunkt des Brutalismus eine Zeit lang einen gewissen Imageschaden eingebracht hat – heute wissen Baumeister, ihn großartig einzusetzen. Das hat heimischen Architekten erst jüngst wieder gleich zwei Platzierungen auf der Liste der schönsten Betonbauten im renommierten

„Architectural Digest“-Magazin eingebracht: Dort finden sich unter internationalen PrestigeObjekten ein Haus des Vorarlberger Architektenbrüderpaars Marte.Marte und ein Betonsolitär des Büros Becher und Zaffignani. LANGE TRADITION

Darüber hinaus ist Österreich auch ein guter Standort für die Gewinnung und Herstellung verschiedenster Baumaterialien. So entwickelte sich Wienerberger im Lauf seiner langen Geschichte zum größten Ziegelhersteller Europas und ist bis heute ein innovatives wie vielfach preisgekröntes Unternehmen. Auch Eternit

FOTOS: ETERNIT

Der Zufluchtsort für das eigene Vermögen in schwierigen Zeiten hat einen eigenen Namen: „Betongold“ nennen Steuerberater, Makler und Vermögensverwalter jene Investitionen, mit denen der Inflation am sichersten entgegengewirkt werden kann. Neben der berühmten Lage, Lage, Lage – die etwa in der Wiener Innenstadt, in Kitzbühel oder rund um die heimischen Seen eine ganz eigene Kategorie an Schätzen bildet – wird in Häuser und Wohnungen investiert, die in Österreich einen ganz besonderen Wert haben. Dazu trägt nicht nur die im internationalen Vergleich extrem hohe Rechtssicherheit durch das heimische Grundbuchsystem bei, sondern auch


A M S C H U B ER T R I NG


4 0 I M AT E R I AL

Mit dem Sessel Guhl schuf Willy Guhl 1954 eine Designikone. Und auch im Luxuspenthouse fühlt sich Eternit wohl.

Rohstoffe für die Herstellung hochwertiger Baumaterialien finden sich in der Alpenrepublik genug. „In Österreich gibt es rund 950 Sand- und Kiesgruben, in denen die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen erfolgt“, erklärt Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbandes Stein- und keramische Industrie in der Wirtschaftskammer Österreich. „Glücklicherweise verfügt Österreich (noch) über genügend Vorkommen, sodass man insbesondere bei den Baurohstoffen nicht von Importen abhängig ist, sondern eine regionale Versorgung mit geringen Transportwegen möglich und gesichert ist.“ Auch Kasper weiß die Qualität der heimischen Vorkommen zu schätzen: „Eternit wird fast ausnahmslos aus natürlichen Rohstoffen wie Zellstoff, viel Wasser, Luft, Zement und einem kleinen Teil Kunststoffen hergestellt. Und dafür haben wir etwa beim Zellstoff durch die großen Holzvorkommen beste Voraussetzungen.“ Dieser stamme aus dem Süden Österreichs, der Zement direkt aus der Nachbarschaft des Werks in Vöcklabruck, vom Traunsee.

VERARBEITUNGSKOMPETENZ

Außerdem gibt es in der Alpenrepublik die nötige Infrastruktur und handwerkliche Kompetenz für die Herstellung. „Die Verarbeitungs- und Veredelungstechniken bestehen aus einer breiten Palette an Möglichkeiten“, so Pfeiler. „Für die Gewinnung mineralischer Rohstoffe werden die Festgesteine aus Steinbrüchen durch unterschiedliche Brecher und Mühlen zerkleinert, um verschiedene Korngrößen zu erlangen, die dem Einsatzgebiet zugeführt oder zu Baumaterialien weiterverarbeitet werden können“, erklärt er. Und die Einsatzgebiete sind vielfältig: Allein beim Beton reichen die Produkte von Sichtbeton, der in ausgehärtetem Zustand die Eigenschaften von Gestein hat und entsprechend in seiner durch die Schalung erhaltenen Form und Oberfläche belassen werden kann, bis zu Recyclingbeton, bei dem gebrochener Naturstein oder auf natürliche Weise entstandener Kies durch eine rezyklierte Gesteinskörnung ersetzt werden kann. NACHHALTIGER EINSATZ

Zu den neuesten Einsatzgebieten von Beton gehört aber die Thermische Bauteilaktivierung, auch Betonkernaktivierung genannt. Damit werden Heiz- oder Kühlsysteme bezeichnet, bei denen Rohre mit Wasser oder Luft durch Wände oder Decken verlaufen und die Eigenschaften

des Betons dazu genutzt werden, Wärme aufzunehmen, zu speichern und zeitversetzt wieder an die Umgebung abzugeben. Ein Prozess, der aus der nachhaltigen Bauwirtschaft kaum noch wegzudenken ist – aber nicht der einzige Beitrag ist, den die heimischen Baustoffproduzenten zur Nachhaltigkeit leisten. „Laut Statusbericht der Abfallwirtschaft in Österreich fallen jährlich rund 11,5 Millionen Tonnen an mineralischen Bau- und Abbruchabfällen in Österreich an, davon rund 3,5 Millionen Tonnen Altbeton“, so Pfeiler. „Etwa 95 Prozent des Altbetons werden stofflich wiederverwendet.“ Darüber hinaus seien Erzeugnisse aus mineralischen Rohstoffen aufgrund der Langlebigkeit schon grundsätzlich nachhaltig, da werterhaltend. Allerdings braucht es im Moment nicht nur viel Geduld, sondern auch ein robustes Budget, wenn es darum geht, mit diesen Materialien zu bauen. „Derzeit sind viele Rohstoffe einer erhöhten Nachfrage ausgesetzt, und wie immer, wenn Baustoffe knapp sind, steigen die Preise“, so Pfeiler. „Allein im Juni 2021 sind laut Statistik Austria die Baukosten deutlich gestiegen. Konkret liegen sie um 12,4 Prozent höher als noch vor einem Jahr.“ Was wieder einmal zeigt, dass der Begriff „Betongold“ in schwierigen Zeiten durchaus wörtlich zu nehmen ist. ∏

FOTOS: ETERNIT

wurde in Österreich erfunden: Ludwig Hatschek meldete im Jahr 1899 in Österreich und 1900 in Deutschland sein Patent für die Herstellung des Faserzements an, und bis heute wird Eternit nach dem sogenannten Hatschek-Prozess hergestellt, wie Eternit-Geschäftsführer Hans-Jörg Kasper berichtet.


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Besuchen Sie uns an der Design District 1010 in der Hofburg – Marmorsaal, Stand Nr. M37. Behan & Thurm USM U. Schärer Söhne AG, Schweiz


42 I HANDWERK

DAS REVIVAL VON HANDWERK Im Spannungsfeld zwischen Prestige, Design, Ethik, Nachhaltigkeit, Ressourcen und Preisdurchsetzbarkeit. TEXT: BIRGIT POTOTSCHNIG


FOTOS: KARAK / MACKOWITZ

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Karaks Fliesen entstehen aus einer Kombination von Digitaltechnologie und traditioneller Brenntechnik.


44 I HANDWERK

Formdepot Member Lauter produziert im Waldviertel.

K

aum eine andere Branche ist so sehr mit Leidenschaft und Kreativität verbunden wie professionelles Handwerk. Dennoch litt österreichische Handwerkskunst lange unter ihrem Image, dem mangelndem Anreiz für die Handwerkslehre sowie den Gepflogenheiten einer Wegwerfgesellschaft. Aber schon vor der Coronapandemie war ein gewisses Revival im Handwerk zu spüren, basierend auf einem größerem Respekt gegenüber per Hand gefertigten Produkten mit höherer Qualität, regional, nachhaltig und ressourcenschonend hergestellt. Die Krise der letzten Monaten sowie die damit einhergehende Werteverschiebung im Bewusstsein von uns Konsumenten hat regionalem Handwerk zu neuem Prestige verholfen. Die Auftragsbücher sind voll, kompetente Handwerksbetriebe gefragter denn je, gute Handwerker Mangelware. Der plötzlich stei-

PLANUNG & DIGITALISIERUNG

uns sehr schwierig, verbindliche Preisofferte an Kunden abzugeben. Im Moment ist die Luft etwas raus und es gilt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird. Manche Kunden verschieben sogar aufs nächste Jahr.“ Dass sich ein guter Handwerker heute „eine goldene Nase verdienen könne“, sieht auch Manfred Bauer, Geschäftsführer bei Mandl & Bauer. „Allerdings braucht es Leidenschaft für das Gewerk, Flexibilität bei den Arbeitsstunden und Bereitschaft zur Mobilität, denn viele Kunden sind (inter)national verstreut. Die Gehälter werden steigen müssen.“

So bewahrheitet sich heute für Heinz Glatzl, Innenarchitekt und Geschäftsführer von M&G, das alte Sprichwort „Handwerk hat einen goldenen Boden“, „denn die Branche rennt den fachmännischen Handwerkern förmlich hinterher“. Aus seiner Sicht ist „die aktuelle Situation in der Planungsphase und am Bau aufgrund der Rohstoffverknappung sowie den teilweise fünffach so hohen Materialpreisen eine brutale Herausforderung. Daher ist es für

Eine weitere Komponente stellt der Einzug der Digitalisierung in die Planungsphase dar. „Das Handwerk verlagert sich immer mehr raus aus der Werkstatt rein in die Arbeitsvorbereitung. So ist auch handwerkliches Können selbst bei jenen Mitarbeitern gefragt, die digitalaffin sind und am Computer die Detailplanung erstellen. Denn Letztere funktioniert nur, wenn man das Handwerk auch wirklich selbst gelernt hat und

genden Nachfrage nach handwerklich gefertigten Produkten stehen neue Herausforderungen gegenüber: die Rohstoffverknappung, die damit verbundenen Preiserhöhungen respektive Lieferschwierigkeiten sowie der Fachkräftemangel. Denn es war lange Zeit schlichtweg nicht „in“, anstelle eines Studiums nur eine Lehre zu machen. Zudem wird die Erwartungshaltung seitens der Kunden zu nachhaltiger Fertigung mit ästhetischem Designanspruch immer größer.


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Raku – so heißt die traditionelle japanische Brenntechnik, die Karak verwendet.

Verständnis für die einzelnen Arbeitsprozesse mitbringt.“ Auf diese Weise könne man bereits im Entwurf den Stress bei der späteren Tätigkeit in der Werkstätte oder am Bau rausnehmen, ist Heinz Glatzl überzeugt.

FOTOS: FORMDEPOT / LAUTER, KARAK / MACKOWITZ

LEIDENSCHAFT & HANDWERKSETHIK

Im Zeitalter der Digitalisierung verspürt auch das Formdepot schon lange eine gewisse postindustrielle Nostalgie für das Vorindustrielle. Wir Konsumenten sehnen uns – speziell nach Monaten der Kommunikation via Digital Devices mit ihren glatten, kühlen Oberflächen – nach natürlichen Materialien mit Struktur und Haptik. Nach Objekten, die erst durch ihre kleinen Unebenheiten zu Unikaten werden und liebevoll in einer Werkstatt per Hand gefertigt wurden. Hinzu kommt unsere verstärkte Neugierde nach der Herkunft der Materialien sowie den genauen Schritten im Fertigungsprozess. Ein Paradeunternehmen für leidenschaftliches „Schaffa“ ist der Vorarlberger Handwerksbetrieb Karak in Bludenz. Hier werden in einer

ehemaligen Spinnerei kunstvolle Fliesen nach der japanischen Raku-Brennmethode hergestellt. Als junge Manufaktur vereint das Team aus sieben Mitarbeitern somit Leidenschaft, Tradition und Moderne. „Jede unserer RakuFliesen wird einzeln 36 Mal in die Hand genommen, geht sprichwörtlich durchs Feuer, ehe sie Anwendung findet und verlegt wird“, erzählt Thomas Röster, einer der beiden Geschäftsführer. „Unsere Aufgabe ist das Erhalten von Materialien, die Begeisterung für den kreativen Prozess sowie der Respekt vor der dafür notwendigen Geschwindigkeit, die Menschen beim gestalterischen Handwerk gut tut.“ Dass es allerdings speziell auf der Baustelle nicht immer friedlich zugeht, bringt Peter Speil, Prokurist beim Bau- und Zimmereiunternehmen Geischläger, ins Spiel. Gerne wird unter den einzelnen handwerklichen Betrieben die Schuld dem anderen zugeschoben. Da brauche es eine eigene Streitkultur, denn alle in Österreich geltenden Normen und Regelwerke könne


46 I HANDWERK

man nicht kennen. „Eigentlich sollten sich die Handwerker bei Mangel, Schäden oder Fehlern diese Dinge untereinander ausmachen. Viele schützen sich jedoch schon vorher durch alle möglichen Versicherungen oder Gewährleistungen. Darunter leiden die Handwerksethik und der gegenseitige Respekt. Gibt es dann tatsächlich Probleme, wird oftmals gleich prozessiert“, bemängelt auch Thomas Rösler. „Ursprünglich hatten wir das Handwerk vom handwerklichen Tun gelernt und an Generationen weitergegeben, zudem stets eine ehrliche Rechnung gestellt. Heute wird schon die Jugend viel zu spät ans Handwerk und seine Lehren herangeführt, und es wird ihr viel zu wenig Integrität beigebracht.“ Die richtige Handwerkskultur entsteht für ihn aus dem Zelebrieren von Leidenschaft und Respekt vor dem anderen. Für Glatzl ist Handwerk sogar vergleichbar mit einem Teamsport. Allerdings sei es leichter, eine elfköpfige Fußballmannschaft zu coachen als sämtliche Handwerker unterschiedlicher Betriebe samt Bauherren am Bau. Peter Speil legt noch eines drauf, denn er fühlt sich nicht selten als Zirkusdirektor.

ROHSTOFFMANGEL & PREISERHÖHUNG

Auf die Frage, ob denn die Verknappung an hochwertigen Materialien sowie die dadurch steigenden Preise die derzeitige Euphorie für handwerkliche Verarbeitung ausbremsen könnte, meint Silvia Berghofer, Geschäftsleitung der seit 1909 in Wien bestehenden Möbelwerkstätten Seliger: „Die Herausforderung sehe ich eher in unserer Firmenphilosophie, bei der Umsetzung individueller Wünsche wortwörtlich glückliche Kunden haben zu wollen.“ Als Spezialist für sogenanntes „bespoke furnishing“ (genau wie besprochen) bietet Seliger maßgefertigte Möbel sowie ausgewählte Modelle internationaler Hersteller unter einem Dach an. Der Begriff „bespoke“ steht dabei für höchste Individualität in allen Bereichen der Raumgestaltung und damit für eine unvergleichliche Qualität des Wohnens. Grundvoraussetzung sei aktives Zuhören schon beim ersten Beratungsgespräch. Die Umsetzung sowie der Feinschliff finden schließlich in der Handwerksstätte statt. Ein Knackpunkt seien weniger die derzeit höheren Preise als vielmehr die mit der Roh-

stoffverknappung verbundenen Lieferverzögerungen. Denn das Familienunternehmen legt höchsten Wert auf Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Budgettreue. Allerdings sind aufgrund der Pandemie viele Lieferketten immer noch unterbrochen. Gefragt ist Flexibilität. Langjährige, stets erfolgreiche firmeninterne Prozesse müssen neu gedacht und adaptiert werden. Dennoch entsteht beim Team nicht selten in der Planung unnötiger Stress – sei es, weil gewisse Maßanfertigungen aufgrund fehlender Materialien und Zutaten nicht termingetreu umgesetzt werden können, sei es, weil die Werkstatt überquillt an gefertigten Möbeln, die aufgrund von Zeitverzögerungen am Bau nicht geliefert werden können. FACHKRÄFTEMANGEL & EMPLOYER BRANDING

Auch Peter Speil sieht keine große Gefahr aufgrund derzeitiger Verknappung von Ressourcen oder höherer Rohstoffpreise. Die Problematik komme eher aus dem fehlenden Nachwuchs und dem Fachkräftemangel, denn „Handwerk ist am Land zu Hause“. Das Unternehmen hat sich in den letzten Monaten aufgrund seiner


47 rung. Neben der laufenden Aus- und Weiterbildung, Team Building Events, Homeoffice und Arbeitsgruppen zum Thema New Work sowie Mitarbeiterbenefits bedarf es eines modernen Maschinenparks parallel zum Spezialhandwerk. NACHHALTIGKEIT

FOTOS: SELIGER

Die Möbelwerkstätten von Seliger bestehen seit 1909 – haben heute optisch aber wohl wenig mit den damaligen gemein.

Firmengröße von circa 70 Mitarbeitern als überaus krisenresistent erwiesen. Jedoch sei es eine große Herausforderung, neue Lehrlinge sowie Fachkräfte zu gewinnen. Dabei ist nicht das Geld, sondern eher der familiäre Background der Anreiz, weil schon der Großvater oder Vater Maurer war. Dennoch setzt Geischläger auf Incentives wie Firmenwagen, Handy oder iPad respektive Laptop bei Bedarf. Das Wichtigste sind aber das persönliche Lob, die Anerkennung sowie der Respekt vor dem geleisteten Tagwerk der Mitarbeiter. Ähnlich einer Kleinfamilie verbringt das Gros des Teams von Montag bis Donnerstag auf Baustellen in Wien und Umgebung und ist hierfür in eigenen Mitarbeiterwohnungen untergebracht. Peter Speil besucht sie regelmäßig persönlich, denn Lob und Respekt auf Augenhöhe sind ihm wichtig. Das fördere auch bei kurzfristig auftretenden Gefahren oder Problemen die Eigeninitiative und aktive Mithilfe der Mitarbeiter – selbst außerhalb der Arbeitszeit. Um dem Fachkräftemangel proaktiv entgegenzuwirken, haben nicht wenige der Betriebe

neue Maßnahmen nach innen gesetzt. Während sich einige erstmals in Lehrlingsinitiativen versuchen, wurde bei der Firma Seliger ein eigener Verantwortlicher ausschließlich für Human Ressources sowie Employer Branding eingestellt, um Anreize fürs Tischlerhandwerk zu schaffen. Die gesamte Unternehmensgruppe umfasse 320 Mitarbeiter, davon allein 220 nur im Handwerk. „Obwohl im letzten Jahr nur kurzfristig Kurzarbeit angesagt war, hat die Arbeitsmoral darunter gelitten“, so Silvia Berghofer. Ihr persönliches Learning aus der Pandemie sei neben der Überzeugung, dass es immer weiterginge, eine gewisse Gelassenheit, denn man habe gelernt, nicht alles beeinflussen zu können. Die Firma denke in Generationen. Daher sei sie besonders stolz, dass erst unlängst ihr Neffe ins Unternehmen eingestiegen ist. „Langjährige Handwerkskunst ist aus klassischen Betrieben entstanden“, unterstreicht auch Rainer Sommer, Head of Marketing beim Unternehmen List GC. Sein Motto: „Tradition meets innovation“, denn stehen bleiben gehe auch im Handwerk nicht. Zudem brauche es heute die Unterstützung durch die Digitalisie-

Eine brennendes Thema ist darüber hinaus der Ruf nach Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcenschonung geworden. So geht heute ein gewisser Premiumanspruch der Konsumenten mit der ökologischen Frage nach alternativen Materialien, Fertigungen sowie dem Energieantrieb einher. „Corona kann man aussitzen, indem man zu Hause bleibt, den Klimawandel nicht“, konstatiert Peter Speil. „In Wahrheit betonieren wir alles zu! Somit kann Beton mit seinem hohen Anteil an grauer Energie nicht der Baustoff der Zukunft sein. Die Branche muss hier zugunsten des Umweltschutzes dringend an Alternativen arbeiten und das Angebot wieder reduzieren. Immerhin gibt es enorme Förderungen für umweltfreundliche Baumaterialien. Fakt ist aber, Granit aus China ist immer noch günstiger als aus dem Waldviertel“. Steigende Nachfrage nach Vollholzmöbeln konnte das Unternehmen Schwarzott, kompetentes Einrichtungshaus mit eigener Werkstatt aus Baden, verzeichnen. Als Ergänzung zur bewusst in Europa ausgewählten Markenware im Möbelhaus werden in der hausinternen Tischlerei immer mehr Sonderanfertigungen ausgeführt. So ist besonders die Frage nach individuellen Lösungen für Arbeitsbereiche und Homeoffice gestiegen, die getrennt vom Wohnraum sein sollten. „Selbst unsere erfolgreichste Marke Team 7, die bereits in den Achtzigerjahren auf Biomöbel setzte, bietet mittlerweile Maßanfertigungen an. Jedoch ist auch hier der Designanspruch enorm gestiegen“, erzählt Peter Schwarzott. „Alles muss den heutigen Trends entsprechen und optisch ansprechend sein. So setzt etwa Team 7 dünne Glasplatten für eine zeitgemäßere Optik ein.“ DESIGNÄSTHETIK & PERFEKTION

Der Nachhaltigkeitsaspekt lässt sich allerdings nicht immer in Einklang mit dem extrem hohen Designanspruch der Kunden bringen, weiß Ulrike Brandner-Lauter vom Fliesenspezialisten Lauter. Während man früher im Showroom anhand von Mustern die richtigen Badezimmerfliesen wählte, hat die Verfügbarkeit vieler Bilder und Impulse rund um Pinterest, Instagram & Co. den Anspruch extrem nach oben geschraubt. Etliche Kunden kämen bereits mit eigenen Moodboards und Fotos, um ein wahrlich „instagrammables“ Bad zu bekommen. Das Gäste-WC ist vielerorts sogar zum DesignAushängeschild eines Hauses geworden. Dabei sind viele dieser Instagram-Bilder nur


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Yachtprofi List GC trägt Handwerkskunst übers Wasser.

Entschleunigung während der letzten Coronamonate sprechen, sondern eher von einer Beschleunigung. Der größte Stress entstehe durch die strikten Bauzeitpläne und Bauverordnungen, die eingehalten werden müssen, und zwar bei chaotischen Lieferzeiten und Projektverschiebungen. „Unsere Branche müsste – salopp gesagt – wieder gechillter werden. Alles soll immer auf Biegen und Brechen gehen, das führt zu einer Ausnahmesituation am Bau, wodurch die wahren Troubles entstehen. Unsere Strategie ist es daher, bereits ein Maximum in der Vorfertigung herzustellen, um die Zeit auf der Baustelle zu verkürzen.“

Renderings und technisch gar nicht umsetzbar. „Letztendlich geht es aber darum, dem Kunden eine Stimmung, ein Lebensgefühl anstelle von Oberflächen zu verkaufen. Aufgrund der vielen Stile ist das Beratungsgespräch heute am wichtigsten, um den Kunden genau zu seinem persönlichen Lebensstil sowie von der virtuellen in die reale Welt zurückzuführen. Dabei muss der höhere Anspruch an Design, Ästhetik, Qualität und Materialverarbeitung in Relation mit der tatsächlichen Lebensqualität gebracht und mit der richtigen Beleuchtung harmonisch abgestimmt werden. Man denke nur an ein weiß verfliestes Bad und einen Hund“, erzählt Brandner-Lauter aus Erfahrung. Diese Forde-

rung nach Top-Qualität verspürt auch Manfred Bauer: „Es geht wieder Richtung Handwerk, weil sich unsere Kunden ein individuelles Produkt, aber mit der Perfektion der industriellen Fertigung wünschen. Während es früher wirklich reinstes Handwerk war, kann heute bei den Metallbetrieben als Zulieferer mittels Laserzuschnitt genauer gefertigt werden. So wird bei M&B mittlerweile beim Ofenbau mit 2/10-mm-Genauigkeit gezeichnet.“ Das Preisthema sieht er trotz Rohstoffverknappung nicht, eine gewisse Preisdurchsetzbarkeit ist in seiner Branche gegeben. Die wahren Herausforderungen seien der Zeitfaktor sowie die erwartete Perfektion. Auch könne er von keiner

FOTOS: LIST GC / FRANCISCO MARTINEZ

SEHNSUCHT & NEUE WERTE

In den ersten Wochen der Pandemie, als Grenzschließungen, Lockdown und allgemeine Verunsicherung herrschten, musste auch das sonst auf alle Prozesse eingespielte Team der List GC rasch auf die neuen Rahmenbedingungen reagieren. Die Routine in vielen der gelernten Arbeitsabläufe wurde durch neue ersetzt, interne Prozesse optimiert und Rohmaterial teils regional eingekauft. Bereits seit mehr als 70 Jahren vereint das Unternehmen List General Contractor bei der Ausstattung exklusiver Motor- und Segelyachten sowie privater Apartments und Residenzen modernstes Projektmanagement mit professioneller Handwerkskunst. Doch gerade während dieser Monate, als Reisen, Raum und Zeit zum neuen Luxus avancierten, nahm in der Gesellschaft eine komplett neue Sehnsucht langsam


SCHNELL AUF HÖCHSTLEISTUNG. S C H N E L L K O N T R O L L I E R T. D a s n e u e M i e l e Tw o I n O n e i s t u n s e r e l e i s t u n g s s t ä r k s t e K o m b i n a t i o n a u s Induktionskochfeld und Dunstabzug. Das ist Qualität, die ihrer Zeit voraus ist. M E H R E N T D E C K E N A U F M I E L E . AT


50 I HANDWERK

Formen an – in Verbindung mit der Leidenschaft für die Weite des Meeres, dem Streben nach Freiheit, Abgeschiedenheit, privatem Rückzugsort und Exklusivität zu Wasser, ohne auf die Annehmlichkeiten zu Lande verzichten zu müssen. Die Nachfrage nach luxuriös ausgestatteten Yachten nahm zu, anerkannte europäische Werften sorgten für volle Auftragsbücher, und die Motoroder Segelyacht wurde förmlich über Nacht zum neuen Luxusgut respektive Wertanlageprodukt. „Auch wenn dieses prestigeträchtige Leben nur einer sehr kleinen Klientel vorenthalten ist, spielt auch hier Geld immer eine Rolle“, erzählt Rainer Sommer. „Gesucht werden stets ästhetisch wie technisch ansprechende Materialien und Oberflächen, die lösungsorientiert in die kleinsten Winkel einer Yacht integriert und vor allem im Außenbereich sonnen-, wind- und wasserresistent verkleidet werden müssen. Daher bedarf es eines harmonischen Zusammenspiels zwischen Designern, Ingenieuren und

Handwerkern.“ Zudem habe sich der Lebensraum sehr stark in den Außenbereich einer Yacht verlagert, wodurch Innen und Außen auch zu Wasser ineinander verschmelzen und Designerstücke mit neuen Oberflächenmaterialien, Stoffen und höchster Ästhetik gefragter sind denn je. Bleibt zuletzt die Frage, wie wir Endkonsumenten mit diesen Herausforderungen umgehen sollen? Am ehesten empfiehlt sich das Aufsuchen eines Gesamtanbieters à la Formdepot, das sämtliche Gewerke von der Planung bis hin zur Umsetzung unter einem Dach anbietet. Aber auch das Unternehmen Schwarzott kümmert sich im Privatbereich – dank seines eigenen Einrichtungshauses – um die Kompletteinrichtung im Zuge eines Gesamtkonzeptes – vom Boden über die Möbel bis hin zu den Vorhängen. Dies inklusive der Organisation der dafür notwendigen Handwerker, wodurch viele Prozesse einfach runder laufen. Gefragt nach den heutigen Kundenwünschen respektive einer eventuell steigenden Nachfrage nach All-in-Komplettlösungen eines einzigen Kompetenzanbieters im Handwerk

bestätigt uns Jörg Zecha von den Begründern: „Unser erstes wirklich großes Projekt für eine kompetente Gartengestaltung, das wir komplett – mit umfassender Projektbegleitung – abwickeln durften, war 2008. Hier hatten wir die kuriose Situation, dass unser Kunde den Auftrag an uns mit der Bedingung vergeben hatte, dass er für den Außenbereich nur uns als Ansprechpartner hat. Somit hatten wir uns diesen Weg der Projektumsetzung eigentlich nicht ausgesucht, sondern wurden von Kundenseite dorthin geführt. Heute ist es für uns Begründer bei den meisten größeren Gartendesignprojekten inklusive professioneller Beratung und Planung eigentlich Standard, für unsere Kunden die Schnittstelle zu den restlichen Handwerkern zu bilden. Diese Dienstleistung wird auch gerne bezahlt, da unsere Auftraggeber diese auch mehr als zu schätzen wissen. Denn gerade im Zusammenhang mit dem derzeitigen Fachkräftemangel ist es wichtig, auf langjährige Kompetenz verweisen zu können. Es gibt in allen Gewerken sehr gute Handwerker beziehungsweise Handwerksbetriebe, diese zu finden ist allerdings nicht immer einfach, daher setzen wir auf ein langjähriges Zusammenspiel mit unterschiedlichsten Unternehmen.“ ∏

FOTOS: M@G / FORMDEPOT

Die Tüftler von M&G bei der Arbeit. Denn Planung ist das Um und Auf.


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FOTO: THONET

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KLASSIKER VON MORGEN

Wenn aus dem Stuhl eine Stilikone wird, hat der Designer den Zeitgeist getroffen. Aber es braucht auch herausragende Materialien und hohe handwerkliche Kunst, damit ein Möbelstück oder Einrichtungsgegenstand auch die Nachwelt überzeugt. TEXT: ALEXANDER PFEFFER

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Michael Thonet revolutionierte mit seinen Bugholzmöbeln die Möbelproduktion.

öbel, Werkzeuge, Küchenund Haushaltsgeräte – reine Gebrauchsgegenstände und Alltagsbegleiter? Das glaubt niemand, der sich jemals im Geschäft nicht zwischen zwei Käse­ reiben gleicher Funktionalität, aber unterschiedlicher Designs entscheiden konnte. Dinge, die man Tag für Tag um sich hat, dürfen die Augen nicht ermüden. Gegenstände des täglichen Gebrauchs sollten deshalb idealerweise nicht nur einen Zweck erfüllen, sie sollten auch ästhetischen Wert besitzen.


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Auch Wittmann hat sich seinen Platz unter den Kultschmieden verdient – im Bild: Vuelta.

DAS NEW YORKER MOMA ERHOB DESIGN ZUR KUNSTFORM

Das Museum of Modern Art in Manhattan zollte dieser Tatsache bereits im Jahr 1932 Anerkennung, als es eine eigene Abteilung für Architektur und Design anlegte – die erste in der internationalen Museenlandschaft. Das MoMA wurde so auch zur ersten Institution, die Architektur und Design als unabhängige Kunstformen identifizierte und anerkannte. 28.000 Exponate vom Sportwagen bis zur Tischdecke gehören heute zur Sammlung. Doch trotz dieser Größe umfasst dieses Archiv internationaler Designkunst nur einen Bruchteil der Flut an Objekten, die Jahr für Jahr auf den Markt drängt. Denn der Sprung ins Museum gelingt den wenigsten.

Sein eigener Lieblingsklassiker, der diese Ansprüche ganz erfüllt, ist indes kein Möbel, sondern ein Glas. Adolf Loos entwarf es 1931 für das Trinkservice 248 der Firma Lobmeyr. Klar und kompromisslos in der Form, spiegelt es die Zeit seiner Entstehung und ist dennoch zeitlos. Exzellente Gestaltung setze er bei Stilikonen und Klassikern voraus, so Thun-Hohenstein. Und noch etwas findet er essenziell: „Persönlichkeit! Eine ganz besondere Ausstrahlung und Authentizität, ja Autorität benötigen ikonische Designs. Sie verschaffen ihnen eine wunderbare Präsenz.“

DIE KLASSIKER DER ZUKUNFT SIND RADIKAL ÖKOLOGISCH

Damit ein Möbel zum Exponat eines Museums wird, muss es objektive Kriterien erfüllen. „Da geht es etwa um die kunstgeschichtliche Einschätzung eines Objekts und die grundsätzliche Ausrichtung einer Sammlung“, so Thun-Hohenstein. Aber auch subjektive Präferenzen spielen eine Rolle. „Am spannendsten finde ich, ganz aktuell zeitgenössisch zu sammeln, also direkt am Puls der Zeit, und zwar Objekte, die weit in die Zukunft weisen. Was kann einem Museum

Wie schaffen es Stuhl, Sessel oder Lampe überhaupt ins Museum, wie wird aus dem scheinbar prosaischen Gebrauchsgegenstand eine Designikone, ein Kunstwerk, das dauerhaft begeistert? „Da gibt es viele Wege“, sagt Christoph ThunHohenstein, Kunstmanager und langjähriger Direktor des Museums für Angewandte Kunst. Im MAK Design Lab werden über 500 Objekte, Werkzeuge und Technologien versammelt. „Für mich zählt am meisten, dass ein Möbel einerseits radikal den Geist seiner Entstehungszeit trifft und repräsentiert, andererseits muss es etwas zeitlos Gültiges haben und damit die Gegenwart genauso ansprechen wie alle späteren Zeiten. Das mag wie ein Widerspruch klingen, ist aber schlicht die hohe Kunst des Möbeldesigns.“

Adolf Loos designte diesen Klassiker von Lobmeyr, Stardesigner Stefan Sagmeister modernisiert ihn mit seinen Motiven.

FOTOS: WITTMANN, BIELEFELDER WERKSTÄTTE, LOBMEYR, USM, THONET

MÖBEL MIT AUSSTRAHLUNG UND AUTHENTIZITÄT


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In den Bielefelder Werkstätten hat Schönheit Tradition.

Besseres passieren, als die gestalteten Zukunftsvisionen heutiger Designer zu sammeln?“ Der Nachwelt ist es überlassen, diese Visionen mit ihren Realitäten abzugleichen. Christoph Thun-Hohenstein hat eine klare Vorstellung, was den Klassiker von morgen ausmacht: „Aus Sicht unseres Zeitalters der Klima-Moderne werden das Objekte sein, die heute als ökologisch radikal gelten, weil sie keinen ökologischen Fußabdruck hinterlassen und ein neues, zirkuläres Zeitalter vorwegnehmen“, so der Experte. „Die Welt von morgen beruht auf technischen und biologischen Kreisläufen und kennt Abfall genauso wenig, wie die Natur Abfall produziert. Bis dahin haben wir aber noch einen steilen Weg vor uns.“ ZEITGEIST TRIFFT NACHHALTIGKEIT

Thomas Kroupa, der mit seinem Bruder Michael in vierter Generation die Wiener Einrichtungswerkstätten Ernst Kroupa führt, sieht ebenfalls eine Entwicklung zu ökologischer Verträglichkeit. „Die Trends werden immer rasanter“, hat er beobachtet. „Was überdauern wird, irgendwann auch einen Platz im Museum findet, sind Stücke, die nachhaltig sind und deren Design zugleich den globalen Zeitgeist trifft – beispielsweise die Lampen von Zafferano mit ihrer modernen LEDAufladetechnik.“

USMs Möbelsystem Haller hat es ebenfalls ins Museum geschafft.

200 Jahre Möbelgeschichte in einem Bild: die Stuhlikonen von Thonet.

PERFEKTE BALANCE AUS FORM UND FUNKTION

Die richtige Mischung aus Design, Funktion und der Qualität von Material und Verarbeitung seien für einen Designklassiker außerdem wichtig. „Die Balance aus Form und Funktion macht ein Möbel zur Ikone“, sagt Kroupa. „Derzeit erkenne ich allerdings einen Trend, der die Funktion dem Design überordnet.“ Da stimme das Gleichgewicht dann nicht mehr. Einer seiner Lieblingsklassiker, der auch seine eigenen vier Wände erhellt, ist die Lampe Tolomeo von Artemide. 1987 von Michele De Lucchi entworfen, hat die zeitlose Leuchte über mehrere Linien und Sondermodelle hinweg ihr Design bewahrt. VON MÜNSINGEN INS MUSEUM OF MODERN ART

Den Zeitgeist zu treffen, anstatt sich ihm zu beugen, ist eines der wesentlichen Merkmale dauerhaften Designs. „Aus der inneren Stärke der Produkte und ihrer Philosophie entsteht das, was man als authentisch bezeichnet“, beschreibt Walter Portmann, Verkaufsleiter

des Schweizer Möbelunternehmers USM, das Geheimnis des Klassikers. „Authentizität ist kein Schlagwort, sondern ein dauerhafter Wert und Ausdruck unserer grundlegenden Überzeugung: keine Konstanz ohne Erneuerung, keine Kontinuität ohne Innovation. So entstehen Designklassiker.“ Die Fakten geben ihm recht: Das aus Modulen bestehende Möbelbausystem Haller des Unternehmens, das 1885 bescheiden als Metall- und Schlosserbetrieb begann, ist mit seinen fast unendlichen Möglichkeiten zur Gestaltung seit 2001 Teil der permanenten Ausstellung des Museum of Modern Art in New York. Innovation und Qualität verbinden sich in diesem System mit herausragendem Design. „Unsere Möbel haben einen klaren, aber dezenten Auftritt“, beschreibt Portmann ihre Ästhetik. „Man könnte sie auch als souverän bezeichnen. In einer von optischen Eindrücken überfluteten Zeit kann das ein Alleinstellungsmerkmal sein.“


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Matthias Prödl ist überzeugt, dass man Klassiker auf den ersten Blick erkennt.

Klassiker sind handwerklich perfekt ausgeführt, ist man bei Prödl überzeugt – und hält sich auch selbst an das Credo.

QUALITÄT STEHT ÜBER ZEIT UND RAUM

Auch im steirischen Tischlerbetrieb Prödl, der seine Wurzeln in hochwertigen Küchenkonzepten hat, steht die Qualität im Mittelpunkt. Josef und Matthias Prödl bieten als zweite und dritte Generation des Familienbetriebs neben Küchen und individuellen Möbelstücken Gesamtlösungen für anspruchsvolles Wohnen an. So war die Firma an der Gestaltung der österreichischen Vertretung in Brüssel beteiligt. Unter dem Namen „Workshop“ bündelt Matthias Prödl zudem die Leistungen von Innenarchitekten, Handwerksbetrieben und Einrichtungsmarken und erarbeitet Konzepte für Arbeitsräume.

„Einen Klassiker erkennt man auf den ersten Blick“, sagt Matthias Prödl. „Er ist handwerklich perfekt ausgeführt. Seine Qualität macht den Klassiker zeitlos.“ Auch nach Jahren nehme man ein solches Möbelstück im Raum noch wahr. Und auch auf ein bestimmtes sei es nicht festgelegt, findet Prödl: „Ob man in einer Wohnung in der Großstadt lebt oder im Haus auf dem Land – Klassiker passen immer.“ Und sie überdauern alle Trends. „Ein Stück, von dem ich mir gut vorstellen kann, dass es irgendwann einen Platz im Museum haben wird, ist der Wire Dining Chair von Overgaard & Dyrman“, sagt Matthias Prödl.

„Man erkennt sofort die hohe Qualität und das tolle Handwerk dahinter. Aber ach, das Design mit den wilden, stabilen Materialien! Das ist für mich einmalig und hat das Potenzial für einen Klassiker.“ Die Stühle aus Stahl und Leder vereinen präzise Metallarbeit mit dem Handwerk des Sattlers sowie organische Formen, zeitlose Materialien und alltagstaugliche Funktionalität. Und auch im eigenen Unternehmen sieht er einen möglichen Museumskandidaten: „Eine Prödl-Küche zeugt von

FOTOS: PRÖDL

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Auch Parabolica von Leolux könnte einst im Museum landen.

perfekt ausgeführtem Handwerk und ist zeitlos. Neben der Form und dem Design legen wir auch gleichermaßen Wert auf die Funktion der Küche.“ Form oder Funktion – wem letztlich die Hauptrolle gebührt, ist für ihn klar: „Bei Designklassikern entscheide ich mich für die Form. Nicht alle Designikonen sind auch angenehm zum Sitzen.“ Fürs eigene Zuhause favorisiert er einen Designer-Mix mit dänischem Akzent. „Neben Möbeln von Arne Jacobsen, Verner Panton, Hans J. Wegner, den amerikanischen Designern Ray und Charles Eames und der spanischen Architektin Patricia Urquiola habe ich auch japanische Designerstücke. Meine Barstühle stammen vom dänischen Designer-Duo Jasper Overgaard und Christian Dyrman. Weil fast alles schwarz ist, kann ich nach Lust und Laune variieren." EINZIGARTIGE FORMENSPRACHE, HOHER WIEDERERKENNUNGSWERT

Der Form misst auch Alfred Maierhofer große Bedeutung bei. „Wenn ein Design sich als zeitlos erweist und über viele Jahre nie altmodisch wirkt, wird es zum Klassiker“, erklärt der Geschäftsführer der Firma Wohndesign Maierhofer mit drei Einrichtungshäusern und hauseigener

Tischlerei, in der er quasi aufgewachsen ist. Und: „Eine Stilikone muss eine einzigartige Formensprache und einen hohen Wiedererkennungswert besitzen.“ Funktion und Design seien als gleichrangig zu betrachten, das eine ohne das andere reiche nicht für einen Klassiker. Einen möglichen Kandidaten fürs Museum der Zukunft hat er bereits im Blick: „Die Sessel aus der Serie Leya der Manufaktur Freifrau und der Sessel Parabolica von Leolux haben das Potenzial, echte Klassiker zu werden.“

Trotz seiner Leidenschaft nicht nur für Design, sondern auch für Innovation und Weiterentwicklung sieht er die größte Ära der Designikonen in der Vergangenheit: „Aus meiner Sicht waren die Fünfziger- und Sechzigerjahre ganz wichtig.“ Vintage-Design aus den Swinging Sixties bildet deshalb auch bei Alfred Maierhofer zu Hause das ästhetische Leitmotiv. Der Beweis für die Wertschätzung der Wohnideen und -visionen aus den Sechzigern durch die Nachwelt gilt damit als erbracht – sie sind echte Designikonen. ∏

FOTOS: FREIFRAU, LEOLUX

Leya von Freifrau hat Klassikerpotenzial, meint Alfred Maierhofer.


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DESIGN KNÜPFT AN TRADITION

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eba-Teppiche erzählen Geschichten – von Inspiration und Design, von Landschaften, Farben und Formen, von Handwerk und Kunst. Die Teppichgalerie Geba, seit 1987 im Herzen der Grazer Altstadt beheimatet, ist ein fixe Größe des

internationalen Teppichdesigns. An ihrem Beginn stand eine Vision: Von moderner Kunst und Architektur inspiriert, beschloss Harald Geba, den Teppich neu zu denken. Seitdem verbinden Geba-Teppiche zeitlos-modernes Design mit traditioneller Handwerkskunst und

höchster Knüpfqualität. Die Teppichdesigns entwirft der Unternehmensgründer und -inhaber selbst. Zum Einsatz kommen neben der hochwertigen tibetanischen Hochlandwolle auch Naturmaterialien wie chinesische Seide, Hanf oder Brennnesselfasern.

Naturholzböden stabil · natürlich · gesund

GEBA GMBH HANS-SACHSGASSE 3 8010 GRAZ GEBA.CC


6 0 I I N K O O P E R AT I O N M I T M O O D W I E N Das Leben braucht Farbe, ist man bei Mood überzeugt – und zeigt, wie es geht.

Stimmung?

SIND SIE IN

Ankommen, eintauchen, sich verführen lassen – in der Wiener Schleifmühlgasse kann man eine Entdeckungsreise der besonderen Art machen. Das Einrichtungsund Planungsstudio MOOD WIEN ist ein Ort, an dem Wünsche, Ideen und reale Projekte wachsen, sich entwickeln und schließlich ineinander übergehen. TEXT: BARBARA JAHN


61 Außergewöhnlich und doch alltagstauglich – das ist der Anspruch.

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FOTOS: MOOD WIEN

m inspirierenden Schauraum findet man nicht nur erlesene Möbel international renommierter Hersteller wie Living Divani, Porro, Vitra, e15, Edra, Flexform Knoll International oder Paola Lenti – um nur einige zu nennen – , sondern auch ein hoch engagiertes Team rund um Michaela Thul und Markus Tüchler, das bei der Suche nach dem manchmal noch Undefinierbaren kreativ und beratend zur Seite steht. Kombiniert mit den passenden Farben, perfekten Textilien und dem richtigen Licht, etwa von Bocci, Flos, Lambert et Fils oder Davide Groppi, ergibt das anspruchsvolle und gut durchmischte Markenportfolio mit Schwerpunkt auf europäische Produzenten einen interessanten Mix an Außergewöhnlichem und dennoch Alltagstauglichem. Gerade deshalb befinden sich Auftraggeber, Bauherren und Einrichtungswillige bei MOOD WIEN in den allerbesten Händen.

„‚In the mood for …‘ bedeutet für uns, Stimmungen einzufangen, Persönlichkeiten sichtbar zu machen und hohen Ansprüchen gerecht zu werden.“ Ganz gleich, ob es sich um privaten Wohnraum, ein Geschäftslokal, ein Büro oder vielleicht sogar um ein ganzes Immobilienprojekt handelt: Im Mittelpunkt steht der künftige Protagonist dieser Räume, die es mit persönlicher Beratung und individueller Planung zu bespielen gilt. Maßgeschneiderte Einrichtungskonzepte, auch mit Sonderlösungen von Tischlern und allen anderen notwendigen Gewerken, liegen dem MOOD-Team im Blut, legen sie doch in jedes einzelne Projekt viel Liebe und Leidenschaft. Wenn der Kunde es wünscht, kann bei einer Beratung vor Ort der Genius Loci wirken, doch auch im Schauraum steht einer virtuellen Planung nichts im Wege: Hier gibt es das Design direkt zum Anfassen.

„Stimmungen wechseln, Ansprüche bleiben. Mit Einfühlungsvermögen, Stil und Liebe zum Detail versuchen wir, die Wünsche unserer Kunden bestmöglich umzusetzen.“

Das Team von MOOD WIEN kann aber noch mehr: „So unterschiedlich Lebensräume sind, so individuell sind unsere Planungen.“ Neben der professionellen Beratung und immer nahe an den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden planen und realisieren Tischler, Innenarchitekten und Architekten die Wünsche der Kunden passgenau nach individuellen Vorstellungen. Eines ist dabei stets besonders wichtig: Immer konsequent in der Vision zu sein – auf der einen Seite inspirativ, impulsgebend, verführerisch und anregend, auf der anderen Seite ganz klar durch Planungskompetenz punktend. ∏

Info

mood Einrichtungs- & Planungs GmbH 1040 Wien, Schleifmühlgasse 13 Tel.: +43 1 2363131 office@moodwien.at www.moodwien.at


6 2 I I N K O O P E R AT I O N M I T B E S T AL P I N E W E L L N E S S Edle Materialien, gekonnt arrangiert und kombiniert mit der Kraft der Alpen. So machen die Best Alpine Wellness Hotels den Aufenthalt zum Erlebnis.

DIE ALPEN erleben Die Best Wellness Alpine Hotels vereinen Designanspruch, edle Materialien und die Kraft der Natur der Alpen zu einem Gesamterlebnis. Denn Wellness findet genauso im Kopf statt wie im Körper.

ellness – dieser Begriff ist in den letzten Jahren zum Schlagwort geworden. Aber was steckt wirklich dahinter? Übersetzen kann man es wohl am Besten als Wohlbefinden. Und wenn wir uns dem Konzept von dieser Seite nähern, erkennen wir, wie viel darin mitschwingt. Es ist die Art, wie wir in der richtigen Umgebung gleichzeitig abschalten und aufladen können. Wie uns Bewegung in atemberaubender Natur ein Gefühl von Leichtigkeit gibt, unseren Blick für Details öffnet. Wellness beginnt im Kopf. Dieser Gedanke liegt auch den Best Alpine Wellness Hotels zugrunde, einer Kooperation von derzeit 16 Betrieben, die eine Philosophie teilen. Die Hotels in Österreich und Südtirol sind allesamt familiengeführte Vier-Sterne-Superiorund Fünf-Sterne-Superior-Häuser. UNBESCHWERT GENIESSEN

Die Reize, die täglich auf uns einprasseln, sind vielfältig: So viele Überlegungen gilt es anzu-

stellen, so viele Aspekte zu beachten, so viele Entscheidungen zu treffen. Nachhaltig wollen wir sein, aber Reisen genießen, regional kaufen, aber Exotisches entdecken. Schlechtes Gewissen stört die Sehnsucht. Aber zu Wellness gehört auch, mit sich und der Umgebung im Reinen zu sein. Und das geht. Wieso zigtausende Kilometer an die entlegensten Winkel der Erde fliegen, wenn am eigenen Kontinent das Naturjuwel Alpen wartet? Wie viele Alpenkräuter, die wir aus Tees oder Kosmetik kennen, haben wir schon bei einer Wanderung oder Radtour selbst gepflückt? Zwischen den Fingern zerrieben und daran geschnuppert? Das Exotische muss man nicht am anderen Ende der Welt suchen – es ist ganz nahe. QUALITÄT SPÜREN

Die Besonderheiten des Alpinen Raums werden in der Gestaltung der Hotels spürbar und mit modernem Designanspruch verbunden: edle heimische Materialien, detailverliebt arrangiert und umge-

setzt durch traditionelles Handwerk. In wunderschönen Spa-Bereichen verbinden sich Glas, Holz und feine Stoffe mit moderner Saunatechnik, die hauseigene Kosmetikserie mit heimischen Heilkräutern wird in den erfahrenen Händen von Therapeuten zum Gesamterlebnis. „Wie die Natur in den Alpen immer nach Balance strebt, tun es auch wir Menschen,“ erklärt Michaela Thaler, Geschäftsführerin der Best Alpine Wellness Hotels. „Aber so verschieden die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die individuellen Vorstellungen von Gleichgewicht und die Wege dorthin. An diesem Punkt haben wir angesetzt.“ ∏

Info

Best Alpine Wellness Hotels Ausgewählte 4*S- bis 5*S-Wellness­ hotels in den schönsten alpinen Lagen Österreichs und Südtirols. www.bestwellnesshotels.at

FOTOS: WELLNESSHOTEL SCHWARZ

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WIR LEBEN GARTEN GARTENBAU. BAUMSCHULE. FLORISTIK

Nentwich Gartenbau steht für professionellen und zeitgemäßen Gartenbau in all seinen Facetten. Ein harmonisches, stilvolles Zusammenspiel von hochwertigen Materialien, Pflanzen und Gestaltungselementen ist uns sowohl in der Planung als auch in der Ausführung ein besonderes Anliegen.

NENT WICH

3142 Weißenkirchen/Perschling Dorfstraße 19 office@nentwich.at www.nentwich.at


6 4 I I N K O O P E R AT I O N M I T L E D E R L E I T N E R

DIE NEUE ART DES WOHNENS

Inspiriert durch die Gartenkulturen verschiedener Länder kultiviert das professionelle Team rund um Markus Leder­ leitner mit Hingabe, Leidenschaft, Fachwissen sowie einem Hauch von Exzentrik nicht nur Gärten und Parkanlagen zu einzigartigen Landschaften.

„Wir wollten mit dem Lederleitner Stadthaus einen urbaneren Auszug aus Schloss Walpersdorf in die Stadt bringen.“ MARKUS LEDERLEITNER

FOTOS: &TRADITION, LEDERLEITNER HOME

TEXT: BIRGIT POTOTSCHNIG


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us dieser kreativen Auseinandersetzung mit der zu gestaltenden Natur sowie der Freude an dieser schöpferischen Tätigkeit hat sich das österreichische Unternehmen in 25 Jahren aus einer kleinen Gärtnerei in Atzenbrugg zu einem wahren Garten-, Interior- und Lifestyle-Spezialisten entwickelt. Dieses gelungene Zusammenspiel aus Gartenarchitektur, Raumgefühl und Trendgespür ließ schließlich die Lederleitner HOME Kollektion entstehen. Mit sehr viel Emotion, Spirit sowie dem Wunsch nach Wohnlichkeit verleiht Markus Lederleitner dem heutigen Produktsortiment, aber auch seiner Präsentation, eine besondere Atmosphäre. Nach der erfolgreichen Geschichte rund um den ersten Lederleitner HOME Store im Schloss von Walpersdorf mit seinen 37 Ausstellungsräumen hat dieser mit der jüngsten Eröffnung, dem Wiener Stadthaus, eine urbane Dependance erhalten, und zwar mitten im ersten Wiener Gemeindebezirk. Eine weitere Bühne für außergewöhnliches Interior Design, wie man es sonst nur von internationalen Stores in Paris, New York und Mailand kennt. Der neue Flagshipstore, dessen Name bewusst in Anlehnung an das adelige Schloss am Lande angelehnt ist, präsentiert das Lebensgefühl der Lederleitner HOME Stilwelten mit all ihrer Farbenvielfalt, Opulenz und Eleganz. Allerdings in weit urbanerem Ambiente. Hier begegnet man einer neuen Art des Wohnens: eine spannende Kombination aus unterschiedlichen Einrichtungsstilen, Marken, Einzelstücken und Accessoires. Präsentiert wird das Produktsortiment in den historischen Räumlichkeiten einer ehemaligen Bank auf einer Gesamtfläche von über 800 m². Der exklusive Showroom für handgefertigte

„In- und Outdoor lassen sich schwer voneinander trennen.“ MARKUS LEDERLEITNER

Info Lederleitner Stadthaus 1010 Wien, Mahlerstraße 14 Tel.: +43 1 5124271 stadthaus@lederleitner.at Mo–Fr von 10–18 Uhr, Sa von 10–17 Uhr

„Es bräuchte wieder mehr Selbstbewusstsein und Mut in der Auswahl von Möbeln, Tapeten, Farben, Oberflächen oder Accessoires. Bei uns finden Sie einen Mix an Designstilen von Klassik über Retro bis hin zu Zeitlos.“ MARKUS LEDERLEITNER

Teppiche im früheren Tresorraum erinnert noch heute an die Geschichte des Hauses. Die Ladeneinrichtung wurde mit sehr viel Feingefühl und Expertise, basierend auf den Visionen von Markus Lederleitner, Innenarchitekten und Michael Ellensohn, dem Store Manager von Schloss Walpersdorf, entworfen, um den historischen Touch so gut wie möglich zu erhalten. Urbaner, internationaler und lifestyliger möchte man sein, um bewusst die städtische Klientel mit all ihren Palais, Lofts, Altstadtwohnungen und Zweitwohnsitzen am Stadtrand anzuspre-

chen. Deshalb wird auch hier professionelle Einrichtungsberatung angeboten. So einzigartig die Lederleitner HOME Stilwelten im Schloss wirken, so extravagant ist das Flair, das dieser neue Store dank seiner Farbenvielfalt, Opulenz und Stilsicherheit an Designs, Möbeln und Home Accessories ausstrahlt. Mindestens ebenso geschmackvoll, zu den einzelnen Farbwelten passend, wirken die gesteckten Blumenarrangements in typischer LederleitnerQualität, die dieser beeindruckenden Präsentation die gewisse Note verleihen. ∏


66 I DESIGN DE LUXE PRÄSENTIERT …

Österreichs größte Wohn- und Lifestylemesse findet von 8. bis 10. Oktober 2021 in der Wiener Hofburg statt – als erste Messe ihrer Art seit Langem. TEXT: ANNA GRUBER

FOTO: ROLAND RUDOLPH

DER DESIGN DISTRICT 1010


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Wo sich sonst Ballgäste zu Walzer drehen, dreht sich beim Design District alles um Interieur und Lifestyle.

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it Sicherheit die größte Vielfalt im Wohndesign – ein umfassendes Sicherheitskonzept sorgt dafür, dass sich Besucher ganz auf die schönen Dinge des Lebens konzen­ trieren können. Mehr als 200 (inter)nationale Marken holen buchstäblich die ganze Welt des Designs nach Wien. Im ersten Bezirk laden zusätzlich mehr als 50 Shops zum Flanieren ein. SORGEN BLEIBEN DRAUSSEN, MAN DARF WIEDER ENTSPANNT GENIESSEN

Wer im Oktober durch die Türen der Hofburg tritt, darf erst einmal durchatmen. Die Gefahr

der nächsten Welle, Maske und Einschränkungen – all das darf man hier aus den Gedanken streichen. Denn die Hofburg als Treffpunkt der nationalen und internationalen Politik, Schauplatz von Kongressen und Messen hat ein vielfach erprobtes Sicherheitskonzept, von dem nun auch die Besucher des Design District 1010 profitieren. Sie dürfen sich ganz auf den Genuss, auf das Erlebnis mit allen Sinnen konzentrieren. Auf die unglaubliche Vielfalt an Design, Immobilien, Automobil, Interieur, Lifestyle, Technik und Hi-Fi, Kunst und Accessoires, die diese Messe in Österreich einzigartig macht. Seite an Seite, liebevoll arrangiert, warten Wohnwelten, Küche, Bad, Wohn-, Schlaf- und Esszimmer darauf,

entdeckt und belebt zu werden. Gerade in den letzten beiden Jahren haben wir unser Zuhause neu erfahren dürfen, haben uns bewusst gemacht, was Lebensraum für uns selbst bedeutet und wie wir ihn gestalten wollen. Material, Haptik, Ästhetik und Funktion im Zusammenspiel haben enorme Bedeutung gewonnen. „Als Liebhaber von Design und Handwerk freuen wir uns natürlich über diese Entwicklung – der Design District zelebriert Wohnkultur und möchte sie in ihrer ganzen Vielfalt vermitteln. Nicht zuletzt haben wir viel an Genuss und Erlebnis nachzuholen“, erklärt Veranstalterin Sabine Jäger. Jeder einzelne Raum eines Zuhauses erfülle eine ganz besondere Rolle und müsse auch


68 I DESIGN DE LUXE PRÄSENTIERT …

Kunstinstallationen – wie hier mit einem Motiv von Andreas Reimann – runden die Ausstellung ab.

entsprechend ins Rampenlicht gerückt werden, ist sie überzeugt. Die Küche als Herzstück und Kommunikationsraum des Heims kommt auch im Messeensemble zur Geltung – man steht bei einem guten Glas Wein und einem Snack um einen edlen Küchenblock und plaudert. Gemütlich-elegante Tischkultur trägt unserem Bedürfnis nach Genuss Rechnung. Gleich daneben wird unserem Wohlfühlbedürfnis im Badezimmer Ausdruck verliehen, edle Materialien und vielseitige Duscharmaturen schließen sich zu einem Gesamterlebnis zusammen. Auch die Sauna muss ihr Dasein nicht mehr im Keller fristen, sondern wird als Designobjekt aus eigenem Recht in den Wohnbereich integriert.

MARKEN & AUSSTELLER

INTERIORS & DESIGN

Reiserestriktionen und unterschiedliche nationale Regelungen müssen uns hier nicht interessieren – denn diese Weltreise spielt sich auf den rund 6.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche der imperialen Kulisse ab. Mediterraner Flair und Eleganz aus Spanien und Italien steht deutscher Handwerkskunst in Perfektion gegenüber, von der ruhigen Schlichtheit des skandinavischen Designs führt uns die Reise hin zur Farbenpracht der Teppichkunst aus Nepal. Und natürlich haben auch österreichisches Design und Handwerk ihren verdienten und gebührenden Platz unter den ganz Großen im Designbereich. Denn Österreich spielt ohne Zweifel in der internationalen

... und noch viele mehr!

FOTO: ROLAND RUDOLPH

DIE WELT ZU GAST IN DER HOFBURG



70 I DESIGN DE LUXE PRÄSENTIERT …

Mehr als 200 Marken werden sich heuer in der Hofburg tummeln.

WIEN ALS DESIGNMETROPOLE ENTDECKEN

Auch Wien im Speziellen kann in den letzten Jahren auf eine beeindruckende Entwicklung im Designbereich zurückblicken: regelrechte „Designgrätzel“ haben sich herausgebildet, die sich in die geschichtsträchtige Architektur einbetten und das Trendige, Moderne mit dem Charme der ehemaligen Kaiserstadt zu einem faszinierenden Gesamtbild zusammenfügen. Der interessierte Besucher hat in kaum einer anderen Stadt so viele Möglichkeiten, beim Flanieren durch die Innenstadt so viel Design zu

entdecken. Seit Jahren bereits nutzt das interaktive Konzept des Design District ebendiese Möglichkeiten: Die Designshops der Wiener Innenstadt inszenieren sich im Rahmen der Messe als Hotspot des internationalen Designs. Schauräume und Veranstaltungen – natürlich neben den üblichen intensiven Beratungsmöglichkeiten – laden zum Gustieren ebenso wie zur konkreten Planung ein. Auch heuer sind rund 50 Shops wieder gut erkennbar mit dem markanten Gelb des Design District geschmückt und bieten besondere Bespielungen im Rahmen der Messe. Ein umfassender Design Guide begleitet und geleitet die Besucher durch die Innenstadt, bietet eine Auswahl an Routen, die Architektur, Design und Kulinarik mit interessanten Details zu den Shops und natürlich Wien selbst verweben. ∏

Veranstaltungsort Hofburg Vienna Eingang Heldenplatz 1010 Wien

Öffnungszeiten Freitag und Samstag von 10–19 Uhr, Sonntag von 10–18 Uhr Tickets Ticketpreis: € 14,–. Vor Ort oder online auf design-district.at erhältlich. Weitere Informationen www.design-district.at

FOTOS: ROLAND RUDOLPH

Spitzenliga mit – hohe Qualität in Verarbeitung und Material werden hierzulande vorausgesetzt, leidenschaftliches Handwerk ist gelebte Tradition.

Facts & Figures


CARPET TREND SPACES In Farben denken – Raumatmosphären gestalten. Die neue Trend Collection COLOR OPINIONS erzählt die Geschichte hinter aktuellen Trendentwicklungen und neuen Perspektiven im Interior Design. Verschiedene Farb- und Stilwelten mit unterschiedlichsten Materialkombinationen inspirieren zu kreativen Raumkonzepten. Mit konkreten Wirkungen. Gestalten Sie Ihre Trendwelt mit hochwertigen Textilen Bodenbelägen von OBJECT CARPET.

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Mit der Gen7000 erneuert Miele sein gesamtes Produktsortiment und bietet technische Perfektion auf dem neuesten Stand.

FOTO: MIELE

72 I KÜCHE


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WENN DIE KÜCHE

Lust aufs Kochen macht … … hat der Küchenplaner ganze Arbeit geleistet. Die Küche ist ein magischer Ort voller Leben, Verwandlungen und Geheimnisse. Hitze und Kälte, Wasser und Rauch, überliefertes Wissen und modernste Technik treffen hier zusammen. Eine Herausforderung an Design, Funktion und Material. TEXT: DAGMAR HOLLEY


74 I KÜCHE

Die Küche verschwindet nicht mehr hinter geschlossenen Türen – sie inszeniert sich selbstbewusst als Designstück. Hier die next 510 & 640.

HARMONISCHES GESAMTKONZEPT

„Eine Küche im Wohnbereich kann man nicht isoliert betrachten, sie muss sich harmonisch ins Gesamtkonzept einfügen, ohne dabei in den Hintergrund zu geraten“, verrät Dan Badstuber von JOHAN Wohnen im 7. Wiener Bezirk. Als Spezialist für alle Wohnbereiche weiß das Team, dass gerade bei Küchen ausführliche Planungsgespräche besonders wichtig sind: „Nur so können individuelle Kundenwünsche ermittelt und berücksichtigt werden. Meistens kommen die

Kunden mit gewissen Designvorstellungen. Der Innenarchitekt kennt die technischen Möglichkeiten, verfügbare Produkte und sämtliche Voraussetzungen. Es geht darum, herauszufinden, was der Kunde wirklich braucht und das bestmöglich umzusetzen.“ Die Zusammenarbeit mit Schüller Küchen, einem deutschen Hersteller, hat sich bewährt. Man teilt die gleichen Werte – moderne, zeitlose Designsprache mit dem Anspruch auf Nachhaltigkeit sowie hohe Qualität. Das klimaneutrale Unternehmen deckt mit seinem Küchenkonzept next125 ein breites Materialspektrum ab. „Der Trend folgt dem allgemeinen Trend zur Nach-

Johan setzt auf Zusammenarbeit mit Schüller Küchen, aus deren Haus auch die Marke next125 stammt.

haltigkeit und zurück zur Natur. Das schlägt sich in der Echtheit der Materialien nieder“, verrät JOHAN-Mitarbeiterin Elvira Hofer. QUALITÄT UND FLEXIBILITÄT

Auch Manfred Preloschnik hält die Beratung für das zentrale Element der Küchenplanung: „Meiner Meinung nach ist das persönliche Gespräch unverzichtbar. Viele Kleinigkeiten sind dem Kunden gar nicht bewusst.“ Er ist Gründer und Eigentümer des Wiener Küchenstudios Preloschnik und hat sich ebenfalls für die Zusammenarbeit mit einem deutschen Hersteller entschieden. „An EGGERSMANN schätzen wir die Qualität und die Flexibilität. Als Manufaktur

FOTOS: JOHAN NATUR DESIGN WOHNEN GMBH / MATTHIAS STREIBEL, EGGERSMANN, CATHERINE ROIDER

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it einer funktionalen Anordnung, die dem Arbeitsablauf entspricht, macht das Kochen erst so richtig Freude. Durchdachte Beschlagsysteme sorgen dafür, dass auch das hinterste Eck bequem erreichbar ist und der Überblick nicht verloren geht, Stauraum und Bewegungsfreiheit sich optimal ergänzen. Die Küche ist ein wichtiger Teil des Wohnens – meist direkt in den Wohnraum integriert oder in dessen nächster Nähe. Für Möbel und Geräte bedeutet das neue Herausforderungen: Die Küche soll sich nicht nur optisch in den Wohnbereich einfügen, Geräte sollen leise sein, Gerüche dezent verschwinden. Bei den Materialien spielen neben Optik vor allem Pflege, Beständigkeit und Hygiene eine große Rolle. Beliebt sind glatte, porendichte und beständige Oberflächen wie Glas und Metall, aber auch Naturmaterialien wie Holz und Stein.


75 FOLD, einem ikonenhaften Küchenblock aus Schwarzstahl mit Arbeitsplatte aus schwarzem Stein. Auf den ersten Blick wird dieser mehr als Objekt im Raum wahrgenommen denn als Küche. Sämtliche Funktionen sind im Inneren versteckt. „BLACK FOLD ist ein in sich ruhender geometrischer Körper, der seine Kraft zurücknimmt, aber nicht seine Präsenz. Puristische Intensität gepaart mit vollkommener Funktionalität. Die Formensprache erinnert an die Kunst des japanischen Papierfaltens,“ so Steininger. Eggersmanns Design-Linie Unique setzt auf Zeitlosigkeit und Minimalismus.

Steiningers Black Fold „entfaltet“ sich buchstäblich und gibt damit ihre unzähligen Funktionen frei. Dass sie für ein Museum entworfen wurde, sieht man ihr an.

geht man dort auf unsere speziellen Wünsche ein, sofern diese technisch umsetzbar sind.“ Für die verschiedenen Geschmäcker hat EGGERSMANN drei unterschiedliche Design-Linien zur Auswahl. Neben E3, der klassischen maßgefertigten Systemküche in vielfältigen Materialausführungen, entwickelte das Unternehmen die Linien Works und Unique. Works basiert auf der Idee der Küche als Werkstatt und kombiniert modulare Hochschränke, Arbeitsinseln und sichtbare Metall-Traversen zu einer Küche mit Industriecharakter. Unique zeichnet sich durch eine homogene Materialgestaltung aus, bei der Arbeitsflächen, Fronten und Seitenwangen gleich ausgeführt sind. Das sich daraus ergebende visuelle Konzept führt zu einer Kollektion, die besonders zeitlos und minimalistisch scheint. Mit dreißig Jahren Berufserfahrung sieht Manfred Preloschnik die wechselnden Materialtrends gelassen: „Endlich ist erlaubt, was gefällt.“ Für Fronten empfiehlt er Holz, aber auch hochwertige Kunststoffe, für Arbeitsplatten Edelstahl, Keramik, Corian oder Naturstein. Eigenheiten und Pflegebedarf der Oberflächen gehören mit zum Beratungsgespräch. ÄSTHETIK ALS FUNKTION

Noch einen Schritt weiter in Sachen Minimalismus geht Martin Steininger mit seinem für ein Museum entworfenen monumentalen BLACK


76 I KÜCHE

Der Chef der oberösterreichischen Designmanufaktur mit Schauräumen in Linz, Wien, Hamburg, St. Gallen und London steht für Purismus mit klaren Ecken und Kanten. Reduktion ist für den Minimalisten ein Stilmittel, das sich durch alle seine Entwürfe zieht – ob bei Möbeln, Interior oder Architektur. Der Kreativchef entwirft alles selbst, am liebsten mit Stift und Papier,

und wurde schon mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet. RAHMENLOS UND FLÄCHENBÜNDIG

Der Mittelpunkt jeder Küche ist zweifellos das Kochfeld. Durch die enge Zusammenarbeit mit Profiköchen in der Entwicklung seiner Einbaugeräte vereint Gaggenau Funktionalität und Verlässlichkeit mit den ästhetischen Ansprüchen privater Wohnräume. Das Induktionskochfeld der deutschen Luxusmarke lässt sich rahmenlos und flächenbündig in die Arbeitsfläche integrieren. Die Breite von 90 Zentimetern ermöglicht präzises, schnelles und flexibles Kochen. Der Abzug von Kochdunst funktioniert automatisch, leise und effektiv: Das unauf-

fällig integrierte Lüftungssystem saugt Kochdünste und Gerüche direkt an der Kochfläche ab, wo sie entstehen. Mit seiner Automatikfunktion reguliert das Kochfeld mithilfe von Sensoren eigenständig und stufenweise die Leistung oder schaltet sich vollständig an und ab. Der energieeffiziente, leistungsstarke Motor arbeitet geräuscharm und platzsparend. Außerdem verfügt das Kochfeld über erweiterbare Kochzonen, eine Booster-Funktion zum kräftigen Anbraten, eine Warmhaltefunktion und einen Bratsensor, der die Temperatur des Bratguts konstant hält und Anbrennen verhindert.

Gaggenau verbindet die funktionalen Ansprüche von Profiköchen mit dem Designanspruch der Kunden. Das Induktionskochfeld lässt sich rahmenlos und flächenbündig integrieren.

FOTOS: CATHERINE ROIDER, GAGGENAU

Stehen beim Entwerfen nicht konkrete Kundenwünsche, sondern Visionen im Vordergrund, entstehen völlig neue Konzepte: „Gutes Design ist klar, unaufdringlich, zeitlos. Form follows function mag absolut berechtigt sein. Meine Antithese dazu ist: Ästhetik ist Funktion! Denn die Dinge müssen gefallen. Dass sie funktionieren, setzen wir voraus, sonst hätte das Produkt keinen Sinn.“


MÖBEL WERK

P R E S E N T S

Avantgarde & Tradition Wittmann aus dem Waldviertel, Inbegriff für niveauvolle Polstermöbel, bricht dieser Tage gestalterisch wieder einmal zu neuen Ufern auf. Designer Luca Nichetto, frisch berufener Art Director, bereichert die Kollektion mit

zeitlos schönen Modellen, die das Zeug zum Klassiker haben, wie dem Sofaprogramm “Andes”, “Paradise Bird” u.v.m. (s. Foto). Weitere “Designer des Aufbruchs” sind Chaime_Hayon_und_Sebastian_Herkner.

Fürs Möbelwerk erfreulicher Anlass, Wittmann ab 12.10.21 einen prominenten Bereich seines Showrooms zu widmen. Startschuss der Kooperation ist die Präsentation der Neuheiten auf der Design District im Festsaal der Hofburg.

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78 I KÜCHE

Miele setzt auf eine Kombination aus Funktionalismus und Minimalismus mit KMDA 7476.

DIE NEUE GENERATION

Überhaupt bringt Miele das gesamte Sortiment mit der Gen7000 in Sachen technischer Perfektion auf den neuesten Stand. Und das gleich in drei Design Linien: PureLine bietet eine moderne Anmutung mit massivem Griff, einer zurückhaltenden Edelstahlapplikation und einer Glasfront in Obsidianschwarz. VitroLine unterstreicht seinen dezent-integrativen Stil durch einen Griff in Gerätefarbe, und ArtLine verzichtet im Sinne maximaler Reduktion vollständig auf den klassischen Türgriff. Bei den Geräten sind wichtige Funktionstasten und Displays produktübergreifend an gleicher Stelle auf der Blende angeordnet und die Bedienabläufe aufeinander abgestimmt. Die

intuitive Handhabung unterstreicht Miele mit dem Feature MotionReact: Wenn gewünscht, ahnen die Miele Geräte den nächsten Bedienschritt voraus und schalten bei Annäherung automatisch in den Betriebsmodus, aktivieren die Garraumbeleuchtung oder stellen den Signalton am Ende eines Programms ab. ALEXA, ÖFFNE DIE BACKOFENTÜR

Smart Home und vernetzbare Geräte gehören bei allen Küchenanbietern zum Fixprogramm. „Smart Home macht den Alltag einfacher und schafft individuellen Wohnkomfort. Rollläden, Heizung und Hausgeräte kommunizieren miteinander und können per App oder Sprachbefehl gesteuert werden“, wirbt etwa Miele

für seine mit einer Schnittstelle zur Sprachassistentin Alexa ausgestatteten Geräte. Noch sind die Kunden skeptisch, doch die Nachfrage steigt. Für jeden sind andere Aspekte der Vernetzung – Energiemanagement, Automatisierung, Sicherheit, Routinen - wichtig. So ist Dan Badstuber von JOHAN Wohnen besonders von der Möglichkeit, Energie zu sparen und damit Ressourcen zu schonen, überzeugt, während Manfred Preloschnik gerne ausgewählte Beispiele in seinem Schauraum präsentiert. Obwohl uns Sensoren, Steuerungen und Technik viel Arbeit abnehmen können, bleibt Kochen hoffentlich dennoch weiterhin ein sinnliches Vergnügen. Und die perfekt gestaltete Küche die geeignete Bühne dafür. ∏

Auch in der Küche ist smarte Technologie längst angekommen.

FOTOS: MIELE

Für jene, die außer Induktion noch andere Wärmequellen nutzen möchten, bietet Gaggenau die Möglichkeit, modular einsetzbare VarioKochfelder – Gas, Induktion, Lavastein und Teppanyaki-Grill sowie Lüfterbaustein – zu einem individuellen Arbeitsbereich zu kombinieren. Auch Miele hat einige Neuzugänge in Sachen Kochfeld zu bieten, allen voran KMDA 7476: das elegante Induktionskochfeld zentriert den leistungsstarken aber leisen Dunstabzug in der Mitte und bietet bei unveränderten Außenmaßen volle sieben Zentimeter mehr Platz für Töpfe und Pfannen.


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80 I BEST OF ESSMÖBEL

Ein Klassiker: die Stühle der Serie 7 von Fritz Hansen, entworfen von Designer Arne Jacobsen.

VOM SITZKREIS

Essplatz und kommunikativer Knotenpunkt – unser Esstisch spielt heute viele Rollen. Wir verraten, worauf es ankommt. TEXT: LIVIA FILIP

in Tisch, vier Stühle – und schon wird gespeist? Keineswegs! Der Essbereich ist schon längst weit mehr als Ort der Nahrungsaufnahme – er ist kommunikativer Knotenpunkt und pulsierendes Herz des Hauses. Hier kommt zusammen, was zusammen gehört – die Großfamilie zum sonntäglichen Brunch, die Lieblingsnachbarin zum Kaffeeplausch oder die besten Freunde zum selbst gekochten Dinner. Als gesellschaftlicher Dreh- und Angelpunkt der Wohnung muss der Essplatz einiges bieten können. Denn hier kommt man nicht nur zusammen – man bleibt es bestenfalls auch gleich. Hand aufs Herz: Wer kennt ihn nicht, den Sonntag-

vormittag, der mit viel gutem Kaffee und der richtigen Lektüre zum Nachmittag wird oder die Dinnerparty, bei der wir nach einigen Gläsern Gin Tonic noch einen Mitternachtssnack servieren? Damit die Gäste gerne – und auch lange – bleiben, kommt es auf die richtige Sitzgelegenheit an. Material und Fertigung sowie die Höhe im Vergleich zum Esstisch sind das A und O bei der Auswahl des richtigen Sessels. Am besten setzt man beim Kauf nicht nur auf die Optik, sondern sich auch selbst auf den Sessel. Ob runder Tisch oder lange Tafel ist Geschmackssache und Platzfrage zugleich. Steht ein eigenes Esszimmer zur Verfügung, hat man

oft die Qual der Wahl. Integriert man den Essbereich in Wohnzimmer oder Küche, gilt es, weise zu wählen. Zu große Esstische wirken wuchtig, kleinere Versionen bieten nicht genügend Platz. Abhilfe verschaffen ausziehbare Modelle, die sich für Familienfeiern und Dinnerrunden rasch und unkompliziert vergrößern lassen. Auf zusätzliche Stühle nicht vergessen! In Szene gesetzt wird der Essbereich durch das richtige Licht. Schwingende Leuchtkörper direkt über dem Tisch schaffen Atmosphäre. Platziert man dann noch einen Teppich unter Tisch und Stühlen, gelingt auch die optische Abgrenzung vom restlichen Wohnbereich. ∏

FOTOS: HERSTELLER

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… bis zur Tafelrunde


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BITTE ZU TISCH

Diesen Herbst geht es im Esszimmer rund – ob beim Tisch selbst, der Sitzgelegenheiten oder den Accessoires. Im Design DE LUXE finden Sie alles, was Ihre Dinnerparty zu einem vollen Erfolg macht.

HOCKER P.O.V. Hersteller: TON

TISCH P.O.V. Hersteller: TON Aus schlichtem Holz gefertigt wirkt der Tisch P.O.V. auf den ersten Blick unauffällig, je nach Inszenierung kann er aber auch zum Mittelpunkt des Raums werden. In drei Tischplattenformen und -größen erhältlich. ton.eu

Jedem Topf sein Deckel – und jedem Tisch seinen Hocker. Die TONKollektion besteht aus Tisch und stapelbaren Hockern, die sowohl mit als auch ohne Polsterung erhältlich sind. ton.eu

MITO Hersteller: Occhio Runde Sache: Occhio Mito ist simpel, fast schlicht, und schafft es mit seiner besonderen Lichtstimmung doch, ein ungeheures Ambiente zu kreieren. designrampf.at

WIRE DINING CHAIR Hersteller: Overgaard & Dyrman ESSGRUPPE Hersteller: KFF & ASCO Als Tischmanufaktur und Hersteller von Sitzmöbeln bilden KFF & Asco die perfekte Symbiose. Die Tische selbst sind minimalistisch und ausdrucksstark, die Sessel – hier aus der Gaia-Familie – sorgen mit ihrer weichen Polsterung und dem gelungenen Materialmix für Gemütlichkeit. gruenbeck.co.at

Die Wire-Serie von Overgaard & Dyrman kombiniert alte Handwerkskunst, beste Materialien und neueste Fertigungstechniken. Die Designer erhielten dafür den World Interior Award – probesitzen kann man im Wiener Showroom von Workshop Prödl. workshop.co.at

LUXUS-WUZLER Hersteller: Bankhamer Design Individuell, exklusiv und nach den Wünschen unserer Kunden handgefertigt. Ein hochwertiges Möbelstück aus Oberösterreich. Gleichermaßen beliebt bei Privatpersonen und Unternehmen. bankhamer.design


82 I BEST OF COUCHES

Liv von Rolf Benz gibt es als Einzelsofa, als Modulsofa oder als Sessel.

… für eine Couch

EIN KÖNIGREICH

Sehnsuchtsort Sofa: Nach einem langen Tag im Office ist es oft die Couch, auf die wir uns wünschen.

D

ie eigene Couch ist kein Ort, sie ist ein Gefühl. Denken wir auf Reisen an zu Hause, fehlt uns meist das Bett. Denken wir nach einem langen Tag im Büro oder auf den Beinen daran, fällt uns als Erstes die Couch ein. Doch was macht die polsterbezogene Bank zum fast schon magischen Anziehungspunkt? Sind es die vielen kuscheligen Kissen, in denen wir nach einem herausfordernden Tag versinken möchten – und zwischen denen wir die Fernbedienung nicht erst einmal verloren geglaubt haben? Oder die dicke Decke aus weicher Merinowolle, die neben Wärme auch Trost und Zuversicht spendet? Gestalten lässt sich die Freizeit auf der Couch äußerst vielseitig – für die einen fällt

zeitgleich mit dem Feierabend der Startschuss für den Serienmarathon, andere entspannen mit einem guten Buch. Einige erledigen letzte To-dos über das Smartphone, ein Auge schielt auf den Fernseher. Mindestens genauso viele Möglichkeiten bietet die Gestaltung des unverzichtbaren Polstermöbels. In den letzten Jahren ging der Trend klar weg von starren Zwei- oder Dreisitzern, gefragt sind jetzt modulare Modelle. So lässt sich ein und dieselbe Couch auf zig Arten platzieren und interpretieren – und wird auch nach Jahren niemals langweilig. Traut man Umfragen aus dem Netz, besitzen wir ein Sofa durchschnittlich zwischen acht und zehn Jahren. Große Veränderungen bei kleinem Budget sind übrigens

gerade im Wohnzimmer leicht umsetzbar. Viel Veränderung mit wenigen Handgriffen gibt es, wenn die vorhandenen Möbelstücke neu angeordnet werden. Stand die Couch zuvor an der Wand und ist nun frei im Raum platziert, verleiht das dem Wohnbereich eine komplett neue Optik. Wer dem Wohnraum neues Leben einhauchen möchte, verändert ihn farblich. Eine knallig-bunte Wand oder eine gemusterte Tapete können zum Eyecatcher werden, auch ein farbenfroher Teppich lenkt alle Blicke auf sich. Wer es ruhiger angeht, bezieht die Couch neu, tauscht Sofakissen und Pölster und hängt das eine oder andere neue Bild auf. Danach gilt: hinsetzen, zurücklehnen und genießen. ∏

FOTOS: HERSTELLER

TEXT: LIVIA FILIP


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WO MAN GERNE SITZEN BLEIBT … Bunter Blickfang oder Designer-Diwan? Wir haben die neuesten Trends aus den Bereichen Couch, Lounge und Co. unter die Lupe genommen.

SOFAELEMENT ANDES Hersteller: Wittmann SCHLAFSOFA Hersteller: Extraform

Andes ist die Neuinterpretation klassischer Salonmöbel. Die einzelnen Elemente lassen sich je nach Bedarf (und Platz) spielerisch zusammenstellen und garantieren so ein individuelles Sitzvergnügen. moebelwerk.at

Klein, aber oho: Auf den ersten Blick erkennt man kaum, dass der filigrane Zweisitzer im Handumdrehen zum bequemen Bett werden kann. Ideal für Gästezimmer, Büro und Co. extraform.at

PANDORETTA MIT OAK BASE Hersteller: Poet Audio Entertainment für alle Sinne! Allein wegen des außergewöhnlichen Designs verdient Poet Audios Wireless High End Soundsystem einen Ehrenplatz in jedem Wohnzimmer. Das Holzpodest ermöglicht nahezu 360 ° Schallabgabe und sorgt für einen einzigartigen Sound. poetsoundsystems.com

SOFALIEGE IWAN Hersteller: Bullfrog Mit seinem opulenten Muster und der auffälligen Farbkombi ist Bullfrogs Iwan für all jene, die sich zu Hause gerne etwas trauen. Die einzelnen Elemente lassen sich beliebig anordnen und sind in vielen Farben und Mustern erhältlich. wohndesign-maierhofer.at

SITZGRUPPE MELL Hersteller: COR Mell Lounge liebt Gegensätze. Seine tiefen Sitzflächen und kuscheligen Kissen sind einladend bequem. Gleichzeitig lassen seine zierlichen Kufen nicht nur das Sofa, sondern auch die passenden Sessel, Hocker und Tische fast schwebend aussehen. schwarzott.at


84 I BEST OF SCHLAFEN

Matratzen und Betten von Sleepeezee aus England werden sogar vom britischen Königshaus geschätzt.

… der Sandmann

DAVON TRÄUMT SOGAR

und acht Stunden pro Nacht und in Summe fast ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Grund genug, dass dieses – wie auch der Raum rundherum – perfekt zu uns und unseren Bedürfnissen passt. Lange Zeit war der Name Programm und wir zogen uns einzig zum Schlafen hierhin zurück. Fast schon stiefmütterlich behandelten wir den Raum, der uns so viel gibt, und gaben ihm – nichts. Der Wäscheständer und das Bügelbrett sowie der ewig unbenutzte Hometrainer waren hier zwischengelagert und fanden doch nie einen anderen Platz. Viel zu lange schenkten wir dem Schlafzimmer keinesfalls die Aufmerk-

TEXT: LIVIA FILIP

samkeit, die es verdient. Spätestens in Zeiten der Krise lernten wir es dann als erweiterten Wohnraum zu schätzen – und machten den Schlafbereich auch untertags zum Refugium und Ruheort. Ein gutes Buch, duftende Kerzen und die liebste Kuscheldecke waren an Wochenenden Nachmittagsprogramm, der Sonntagsbrunch wurde statt im Lieblingscafé im Bett zelebriert. Und so kam es, dass das eine oder andere Schlafzimmer im vergangenen Jahr einem gehörigen Makeover unterzogen wurde: Beseitigt wurde all das, was im Abstellraum (oder auf der Mülldeponie) sowieso viel besser aufgehoben

ist. Eingezogen sind bei vielen – Homeoffice verschuldeten Rückenschmerzen sei Dank – endlich ein wirklich bequemes Bett. Und auch wenn sich das Finden der passenden Matratze lange wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen angefühlt hat, lohnt es sich schlussendlich. Denn hinter dem richtigen Bett steckt so viel mehr – nämlich guter Schlaf, der uns gesund hält. Neben dem Bett, dem Herzstück des Raums, sollte man bei der Einrichtung dem Grundsatz „Weniger ist mehr“ folgen: Nachttische mit Leuchten, die ausreichend Licht spenden, um Abends zu lesen, sowie ein Kleiderschrank, der keinesfalls zu wuchtig ist. In diesem Sinne: Träumen Sie schön! ∏

FOTOS: HERSTELLER

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Rastplatz, Refugium und Ruheort: Ein schönes Schlafzimmer muss kein Traum bleiben.


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… so liegt man

WIE MAN SICH BETTET Königliche Betten schenken uns einen ebensolchen Schlaf und lassen uns erholt und energiegeladen aufwachen. Best of Bett – und alles, was dazugehört.

RAUMTEILER Hersteller: USM Mit dem modularen Möbelbausystem sorgt USM nicht nur im Office für Ordnung. Der funktionale Raumteiler verstaut Kleinkram und Kleidung, Aussparungen für Pflanztöpfe inklusive. usm.com GEWEBTE DECKEN Hersteller: Wittek – Partner of FORMDEPOT Die Designweberei Wittek verbindet traditionelle Webkunst mit zeitgenössischen Designs und entwirft so Textilien und Stoffe, die qualitativ hochwertig und schick zugleich sind. formdepot.at TEPPICH RUGX FORUM SOFIA Hersteller: Object Carpet Gesund, nachhaltig und trendy: Textile Bodenbeläge von Object Carpet sind mehr als bloß ein Teppich. Aktuell angesagt: florale Muster. object-carpet.com

BETT ADJUSTABLE Hersteller: Hästens Mit einem einfachen Tastendruck lassen sich Fuß- und Kopfende des Betts anheben oder absenken. Unter dem edlen Stoff verbirgt sich kompromisslose Handwerksqualität. scandinaviandesignhouse.at POLSTERBETT CAPRI Hersteller: JOKA Sieht gut aus und fühlt sich noch besser an: Das himmlisch weiche Polsterbett aus dem Hause JOKA ist zu 100 Prozent in Österreich gefertigt. joka.at


86 I BAD

KLEIN FEIN mein.

Platzprobleme gab es vielleicht gestern. Heute gibt es nur noch das eigene Wohlbefinden, das auch in limitierten Bädern jede Menge Raum findet.

FOTOS: DEISL / PAUL BAUER, DORNBRACHT

TEXT: BARBARA JAHN


87

Mit Dornbrachts Aquamoon steht man auch einmal gerne im Regen.

W

enn von privaten Wellnessoasen die Rede ist, dann werden die Augen oft ganz groß, weil der Platz dafür viel zu klein ist. Und doch gibt es für jeden Maßstab eine Möglichkeit, sich täglich etwas Gutes zu tun. Eine riesige Whirlwanne wird es möglicherweise nicht sein, die man sich da anlacht, dafür aber zum Beispiel eine der wunderbaren Alleskönner-Duschen, die Leib und Seele mit unterschiedlichsten Strahlarten zu verwöhnen wissen.

Saunaprofi Deisl setzt auch auf kleinem Raum maß­geschneiderte Lösungen um.

Dornbrachts Wasserfallduschsystem Aquamoon beispielsweise verbindet Designanspruch mit Hydrotherapie. Der namensgebende Mond entsteht durch eine in die Decke eingelassene Kuppel, die mit einem integrierten Lichtband eingefasst ist. In den drei Ausführungen Rainmoon, Aquamoon und Aquamoon ATT werden unterschiedliche Kombinationen aus Strahlvarianten, Licht und Duft eingesetzt, um ein Spa-Erlebnis für alle Sinne zu kreieren. Die sogenannten Signature Treatments wurden mit Experten aus dem Wellness- und Gesundheitsbereich entwickelt.

SCHÖN SCHWITZEN

Auch eine Sauna ist für klein geschnittene Grundrisse kein Ding der Unmöglichkeit. Das tief in unserer Gesellschaft verwurzelte Bedürfnis, sich einem wohlduftenden, aber auch schweißtreibenden Ambiente auszusetzen, ruft nach Lösungen, die mehr können müssen als sich breitflächig im Keller zu verstecken. Einer, der weiß, wie die Sauna im wahrsten Sinne des Wortes salonfähig sein kann, ist Josef Deisl, der jedem, der es möchte, die eigene Sauna auf den Leib schneidert. „Jeder Raum hat einen eigenen Charakter – wie die Menschen, die ihn bewohnen. Darum bauen wir Saunaunikate, die auf die Architektur des Lebensraums eingehen und sich am persönlichen Wohnstil orientieren“, sagt der steirische Unternehmer, der auch in die kleinste Ecke eine vollwertige Sauna hineinzaubert. Und zwar ganz ohne Abstriche, denn beste Qualität ist hier höchstes Prinzip: „Das Holz macht die Qualität jeder Sauna sichtbar und spürbar. Wir legen großen Wert auf die richtige Auswahl und Verarbeitung hochwertiger Saunahölzer. Am Ende schließt sich der Kreis, indem wir für jede produzierte Sauna zehn Jungbäume nachsetzen.“


88 I BAD NOCH MEHR DAMPF

Fix und fertig, aber auch wunderbar kompakt ist Topkapi des italienischen Herstellers Effegibi, das die Essenz eines Hamams in sich trägt: Ausgekleidet mit Carrara-, Marquina- oder Botticino-Marmor und eingerichtet mit Dusche, Trinkquelle mit Stahlschale in Kupferausführung und Sitzbank aus natürlichem Teak-Holz verwöhnt das moderne türkische Dampfbad aus der Feder von Rodolfo Dordoni mit Farblichttherapie und einem eigenen Soundsystem, die – ebenso wie der Dampfgenerator und die Temperatur – über ein intuitiv zu handhabendes, rückbeleuchtetes Touch-Bedienpanel gesteuert werden können. FRISCH UND SAUBER

Sogar eine frei stehende Badewanne ist in kleineren Bädern keine Unmöglichkeit. Stilforms Soho gibt es auch in der Kompaktversion.

Wohltuend und überaus platzsparend sind auch die immer öfter nachgefragten DuschWCs, die von asiatischen Hygienestandards inspiriert sind. Klarer Experte auf diesem Gebiet ist Geberit, der mit steigenden Anforderungen sein Angebot immer mehr verfeinert hat. Waren vor einigen Jahren Dusch-WCs noch recht voluminös in der Anmutung, so verschwindet die Technik bei gleichbleibendem Komfort immer stärker. Ein Dusch-WC wie AquaClean Sela ersetzt das Bidet und bietet echte Wellness für den Allerwertesten: patentierte WhirlSprayDuschtechnologie, spezielle Ladydusche, Benutzerkennung und individuell einstellbare Temperatur und Duscharmposition, dazu eine sehr leise und besonders wirkungsvolle TurboFlush-Spültechnik, spülrandlose, einfach zu reinigende WCKeramik und ein automatisches Entkalkungsprogramm.

Dusch-WCs werden auch bei uns immer beliebter. AquaClean Sela gehört zu den Favoriten.

FOTOS: STILFORM, GEBERIT, INBANI, STRING, ALAPE

GÜSSE UND GENÜSSE

Wellness kann aber auch im Detail stecken, zum Beispiel in hochkarätigen Armaturen wie der runden Kopfbrause Vola 060 oder der von Arne Jacobsen gestalteten schwarzen Vola 2471 aus Messing beziehungsweise der in vielen erfrischenden Farben erhältlichen Vola 5471-061 sowie in einer Kombination aus Regenkopfbrause, Körperbrause mit Kugelgelenk und Handbrause mit langem Brauseschlauch für belebende Anwendungen und wohltuende Duscherlebnisse. Wer lieber badet, kann sich für das kleine Bad eine runde Wanne zulegen, die ein großzügiges Erscheinungsbild erzeugt und gleichzeitig nicht viel Platz benötigt. Der spanische Hersteller Inbani ergänzt sein Modell Origin optional mit einem leichten, textilen Duschvorhang – so hat man Badewanne und Dusche in einem und kommt nicht in die Verlegenheit, überhaupt


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Das zarte Regal von String hat schon Kultstatus.

Inbani Origin vereint das Beste aus Badewanne und Dusche.

entscheiden zu müssen. Sogar frei stehende Badewannen, eigentlich der Inbegriff des raumgreifenden Luxus, kann man mit ein paar Tricks auch auf kleinerem Raum unterbringen. Auch bei Dachschrägen sind sie eine gute Möglichkeit, da man sie weiter im Raum platzieren kann. Die Modelle von Stilform sind teilweise in unterschiedlichen Größen erhältlich, wodurch man ein bisschen Flexibilität gewinnt. Stilform bietet auch das WC-Modell Soho an, das mit nur 48 Zentimetern sehr kompakt daherkommt und vielleicht den ausschlaggebenden Unterschied macht. MAXIMALES MINIMUM

Fakt ist: Kleines kann sehr große Freude bereiten – auch das gehört zum Wohlbefinden dazu. So punktet etwa der auf ein Minimum reduzierte, sehr urban anmutende Waschplatz Steel 19 von Alape aus glasiertem Stahl, ausgestattet mit der antibakteriellen Oberfläche ProShield und eleganter Glasablage, mit seiner bewussten Analogie zwischen historischem Ausgussbecken und modernem, schwarzem Stahlgestell. Für das Design verantwortlich zeichnet sieger design, die mit dem kontrastreichen Gestaltungskonzept einen individuellen Lebensstil zum Ausdruck bringen wollen. Das mit traditionellem Handwerk hergestellte Bad-

Alape Steel 19 verleiht dem Bad einen urbanen Touch.

möbel überzeugt mit schnörkelloser Ästhetik und intelligenter Kompaktheit und bringt einen Hauch von industriellem Charme ins Bad. Fast passend dazu erfüllt auch das legendäre Regalsystem von String seine Aufgaben perfekt: Einfach, klar und zurückhaltend hält es alles bereit, was man im Badezimmer so braucht. Reduziertes Design unterstreicht die Ruhe, die es braucht, um Momente der Entspannung und Kontemplation so richtig genießen zu können. NUR DAS WASSER RAUSCHT

Manchmal darf es auch ein bisschen Musik sein. Nicht nur in den multifunktionalen Duschen und Mini-Spas ist ein Radio, das speziell

für das Bad entwickelt wurde, willkommen. Es reiht sich ein in smarte Lösungen wie Jalousiensteuerung, Lichtszenarien und Temperaturregelung, die es für ein Wohlfühlbad braucht: Für entspannende musikalische Untermalung sorgt das Digitalradio DAB+ von Busch-Jaeger, das unabhängig vom Internet funktioniert und auch auf die Frequenzsuche verzichtet. Der perfekte Klang lässt das Herz ebenso höherschlagen wie die elegante Verpackung, denn das Radio sowie die optionalen klangstarken Unterputz-Einbau-Lautsprecher passen in jede handelsübliche Unterputzdose. Die Ausführung BTconnect DAB+ ermöglicht Streaming über Smartphone oder Tablet.


90 I BAD

Agapes Mach 2 wurde von Designer Konstantin Grcic entwickelt.

Agapes Stauraummodelle Monolith sind in Zusammenarbeit mit Geberit entstanden.

Wer es ordentlich liebt und damit besser zu seiner inneren Ruhe findet, wird beim italienischen Hersteller Agape fündig, denn hier bleibt nur das sichtbar, was sichtbar bleiben soll. Mit der Mach-2-Serie hat Designer Konstantin Grcic eine Linie entwickelt, bei deren Entstehung eine gründliche Analyse jedes einzelnen Artikels auf der Grundlage von Benutzererfahrungen vorangegangen ist. Die Kollektion besteht aus verschiedenen Ablagen, Seifen- und Tuchspendern, Handtuchhaltern und Mülleimern, allesamt gefertigt aus poliertem oder satiniertem

Edelstahl. Während hier alles auf einen Blick zu sehen ist, so ist man andererseits auch erleichtert, wenn Dinge einfach schnell verschwinden. Auch hier gibt es bei Agape eine perfekte, platzsparende Lösung: In Zusammenarbeit mit Geberit sind die Stauraummodule Monolith entstanden, die sich sowohl für bodenstehende als auch wandhängende Sanitärkeramik eignen. Während im unteren Bereich die Technik elegant von der Bildfläche verschwindet, wird im oberen Teil – ganz aus Schichtholz in Eichenfurnier und gehärtetem dunkelgrauem Glas – für jede Menge Stauraum gesorgt. ∏

FOTOS: AGAPE, BUSCH-JAEGER, GEBERIT

OPTISCHE WOHLTATEN

Busch-Jaegers Digitalradio DAB+ sorgt dafür, dass im Bad nur das Wasser rauscht.


91 A D V E R TO R I A L

BADLÖSUNGEN, DIE ÜBERZEUGEN

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ewährte Technik hinter der Wand und beeindruckendes Design vor der Wand – das versprechen die Wohlfühlbäder von Geberit. Wäh-

rend sich das Sortiment des europäischen Marktführers früher fast ausschließlich auf technisch anspruchsvolle, funktionale Sanitärprodukte beschränkte, bietet Gebe-

Dornbracht CYO

Leading Designs for Architecture Discover CYO on dornbracht.com/cyo

rit heute komplette Badlösungen. Der Name Geberit steht seit fast 150 Jahren für Innovation, hohe Zuverlässigkeit und Funktionalität sowie zeitgemäßen Komfort im Badezimmer. Mit innovativen und ästhetischen Badezimmerlösungen, die leicht zu planen, installieren, benutzen und pflegen sind, schafft Geberit echten Mehrwert.

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92 I LICHT Occhios Mito erzeugt mit seiner schlichten runden Form den Eindruck einer Lichtinsel.

FASZINATION LICHT TEXT: BARBARA JAHN

elbst ist es zwar nicht anfassbar. Dennoch hat es eine Menge mit Haptik zu tun. Das sensorische Erlebnis mit Lichtstrahlen beginnt schon bei der Steuerung – einerseits als klassischer Lichtschalter, andererseits mit einer leichten Berührung der Leuchte oder mit einer modernen Gestensteuerung.

Serie LS Zero in Grafitschwarz oder in Schneeweiß von Jung, die mit ihrer Flächenbündigkeit eine hohe architektonische Ästhetik an den Tag legt und ein entsprechendes Statement setzt. Jung-Schalter kennt man nämlich auch sehr farbenfroh – im Rahmen der Le Corbusier-Farbkollektion.

GEFÜHLSSACHE

GEGENLIEBE

Für einen genüsslichen Moment Hautkontakt sorgen beispielsweise die neuen Schalterprogramme Busch-axcent pur und carat von Busch-Jaeger, die mit einer außergewöhnlichen Farb- und Materialkombination, etwa mit Rahmen aus Schiefer, Beton oder Papier-Verbundwerkstoff, eine neue Generation verkörpern. Sie ergänzen das attraktive Sortiment aus Edelmetallen und Glasvarianten. Dabei kommen echter Schiefer und offenporiger Beton zum Einsatz sowie ein Gemisch aus Papier und Harz, wie es bereits für Fassaden, Musikinstrumente und Möbeloberflächen verwendet wird. Beinahe unsichtbar macht sich da hingegen die neue

Farbe ist das perfekte Stichwort, insbesondere, wenn es um die Leuchten selbst geht. Licht macht seine Umgebung erst so richtig lebendig und haucht ihr Leben ein. Doch ist es ganz entscheidend, welche Art von Licht auf welche Oberfläche trifft – ein wichtiger Faktor beim Einrichten, wenn man möchte, dass genau die Szene entsteht, die man sich vorgestellt hat. „Alles, was wir sehen, ist reflektiertes Licht. Das heißt, je nachdem, welches Licht ich auf das Material richte, sehe ich das Material auch anders. Und genau so, wie wir es aus dem Supermarkt kennen – rotes Licht für Fleisch und grünes Licht für Gemüse –, wirken auch

Busch-Jaegers Schalterprogramm Busch-axcent geht in Sachen Material neue Wege.

FOTOS: OCCHIO, BUSCH-JAEGER

S

Wenn Strahlen Schönheit sichtbar machen: Licht verleiht Dingen, Räumen und Menschen den gewissen Touch.


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94 I LICHT

alle Materialien in verschiedenem Licht unterschiedlich. Das heißt, warme Materialien wie Holz wirken auch mit warmem Licht intensiver und sehen in kühlem Licht eher grau aus“, sagt Heidi Lindner, Verantwortliche der Lichtakademie des Leuchtenherstellers Occhio, der im September während des Mailänder Supersalone einen neuen Flagship Store in Mailand eröffnete. „Direktes Licht lässt die Farben und Materialien intensiver erscheinen als Streiflicht. Zusammen mit der Platzierung der Leuchte beeinflusst der Ausstrahlwinkel die Größe des Lichtkegels und somit auch die Blendwirkung der Leuchten.“

hell ist, rückt automatisch in den Fokus. Mit gut platzierten Strahlern oder Wandleuchten, sodass Licht auf die Wand aus Ziegeln, Beton, Holz usw. fällt, werden also Materialien in den Fokus gerückt“, merkt Heidi Lindner an. „Lichtsteuerung ermöglicht im Gegensatz zu Dimmern, dass man nicht nur die Helligkeit von Leuchten verändern, sondern die verschiedenen Szenen abspeichern und somit immer wieder selbst oder via Zeitschaltung automatisch abrufen kann. Smarte Steuersysteme können zusätzlich die Lichtstimmungen an das Tageslicht anpassen.“ GESCHMACKSFRAGE

GRENZÜBERSCHREITUNG

Um nun den gewünschten Effekt zu erzielen, bedarf es Fingerspitzengefühl, Know-how und im besten Fall auch ausgeklügelte Technik, die einem dieses Ziel noch näher bringt. „Licht ist die vierte Dimension der Architektur und beeinflusst diese natürlich entsprechend. Unser Auge wird von Licht angezogen – alles, was

Dass im digitalen Zeitalter BUS-gesteuerte und APP-basierte Systeme eine immer wichtigere Rolle spielen, davon ist man auch bei Molto Luce überzeugt. Damit gelingt ein hoher Individualisierungsgrad für anspruchsvolle Anwender, die die Möglichkeiten, die moderne Technik heute bietet, nutzen möchten. Das Programmieren von Lichtstimmungen, die mit

den Tageszeiten konzertiert sind, ist ganz klar die Zukunft. Allerdings stammt alles, was schließlich wie von Zauberhand magisch zu funktionieren scheint, immer noch von einer Leuchte, die selbst den Anspruch hat, ein Designstück zu sein. Deshalb stehen bei Molto Luce Materialität, Haptik, Produktgröße, Wirkung und Lichtstimmung im Mittelpunkt – all das kann in den Schauräumen in Wels, Wien und München hautnah erlebt werden. „Materialien für Leuchten werden gemäß den Ansprüchen des Designs ausgewählt“, ist auch Heidi Lindner überzeugt. „Tatsächlich kann die Farbe des Materials die Farbe des Lichts beeinflussen. Licht aus Leuchten mit warmen Farben kann wärmer erscheinen als Licht aus Leuchten mit kühlen Farben.“ Da aber Licht – und nicht nur die Leuchte – immer eine Frage des persönlichen Gefühls und Geschmacks bleiben wird, sollte man sich vielleicht auch ein bisschen von der eigenen Intuition leiten lassen – sei die Verführung der technischen Anreize auch noch so groß. ∏

FOTOS: MOLTO LUCE, OCCHIO

Molto Luce setzt auf Individualisierung durch Technik – etwa durch das Programmieren von Lichtstimmungen.


95 A D V E R TO R I A L

LEUCHTEN MIT AUSSTRAHLUNG

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cchio erhebt Schlichtheit zur Kunstform. Mit ihren klaren Formen, die das Spiel mit dem Licht perfekt beherrschen, entwickeln die Leuchten eine unglaubliche Ausstrahlung – im wahrsten Sinne des Wortes. Technische Perfektion,

Funktion und Ästhetik fungieren hier als Einheit. Die deutsche Marke mit dem italienischen Namen wird in Österreich exklusiv von Design Rampf vertreten. Das Familienunternehmen in dritter Generation ist nicht nur auf den Verkauf von exklusiven Leuchten

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spezialisiert, sondern vor allem auf Lichtplanung und Konzeption. Egal ob Neubau oder Renovierung, Gesamtkonzept oder Einzelleistung, Cathrin Dörfler-Rampf und ihr Team stehen mit Rat und Tat und vor allem Leidenschaft für das Thema Licht zur Seite.

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9 6 I I N K O O P E R AT I O N M I T B U S C H - J AE G E R

Die Lösungen von BuschJaeger lassen sich auch mit Smartphone, Tablet oder Sprachsteuerung bedienen.

smarte Technik

ELEGANTES DESIGN TRIFFT Nahezu unbegrenzte Optionen für ein maßgeschneidertes Zuhause: Das vielfältige Produktportfolio von Busch-Jaeger bietet von Lichtschaltern bis hin zum gesamten Smart Home alles, was hierfür nötig ist.

HAUSSTEUERUNG SO EINFACH WIE NOCH NIE

Die Smart-Home-Lösung Busch-free@home® von Busch-Jaeger fügt sich ganz selbstverständlich in den Alltag ein und schafft eine neue Dimension an Wohnkomfort, Sicherheit und Energieeffizienz. Busch-free@home® ist speziell auf die Bedürfnisse smarter Wohngebäude zugeschnitten und sowohl für Neubau- als auch Renovierungsprojekte hervorragend geeignet. Jalousie, Licht, Heizung, Klima oder Türkommunikation sind ganz einfach und nach den persönlichen Wünschen steuerbar. Das gesamte Zuhause lässt sich über fest verbaute Schalter, Displays, mobil über das Smartphone

oder Tablet sowie per Sprachsteuerung über die entsprechende App bedienen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, Wunschfunktionen zu einem späteren Zeitpunkt nachzurüsten oder weitere Systeme, wie zum Beispiel Sonos oder Philips Hue, zu integrieren. Auch Rauch- und Wärmemelder sowie Kohlenmonoxid-Melder von Busch-Jaeger können in die Hausautomation eingebunden werden und sorgen für Sicherheit. Busch-free@home® wurde vom VDE in Bezug auf Informationssicherheit geprüft und für sicher befunden. Damit kann die komplette Funktionsvielfalt des eigenen Smart Homes beruhigt genutzt werden. DESIGNVIELFALT FÜR JEDE ANFORDERUNG

Neben Funktionalität ist auch Individualität ein wichtiges Thema bei der Gestaltung der eigenen Räumlichkeiten. Moderne Lichtschalter sind viel mehr als Gebrauchsgegenstände. Sie sind faszinierende Designobjekte und verleihen Lebensräumen durch die Kombination aus innovativer Technik und Ästhetik Persönlichkeit. Die Lichtschalter von Busch-Jaeger entsprechen den

aktuellen Trends in den Bereichen Architektur und Design und überzeugen mit schnörkelloser, geradliniger Form und ausgewogenen Proportionen. Dabei wird großer Wert auf Details gelegt, etwa die Form oder Haptik des Schalters, seine Oberfläche oder Akustik, seine Farbe oder sein Material. So kommen hochwertige Echtmaterialien, unter anderem Glas, Beton und Schiefer, zum Einsatz. Mit ihrer breiten Farbpalette geben Schalterprogramme von Busch-Jaeger dem eigenen Raumdesign einen farbigen Schliff. Sie sind auf allen Untergründen ein Highlight und erfüllen höchste Ansprüche an Qualität und Optik individueller Raumgestaltung. ∏

Tipp

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.busch-jaeger.at

FOTOS: BUSCH-JAEGER

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ntelligent vernetzt macht smarte Haustechnik das Leben leichter. Damit das smarte Eigenheim auch nach einigen Jahren noch reibungslos funktioniert, sollte man sich für eine professionelle und zukunftssichere Vernetzung des Haushalts entscheiden.


SCHAUT GUT AUS. IST ES AUCH. GEBERIT AQUACLEAN. DAS DUSCH-WC.

Für Österreichs erfolgreichsten Olympiasportler Felix Gottwald steht fest: Das WC mit Duschfunktion kann nicht nur optisch punkten, sondern sorgt auch für ein völlig neues Gefühl von Frische und Sauberkeit. Lassen auch Sie sich überzeugen! Weitere Informationen zu den vielfältigen Dusch-WC-Modellen auf www.geberit-aquaclean.at.


9 8 I I N K O O P E R AT I O N M I T U S M

„Unsere Mission ist es, Produkte auf Weltniveau zu gestalten und mit unseren Kunden dauerhafte Beziehungen einzugehen.“ USM

zum Normal

Eine zarte Versuchung: Es ist die halbe Stunde mehr, die man an Lebensqualität gewinnt, wenn der Weg zum Büro nur ein Zimmer weiter ist. TEXT: BARBARA JAHN

FOTOS: USM

VOM IDEAL


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„Das charakteristische Möbelbausystem USM Haller wird seit über 50 Jahren produziert. Seit dieser Zeit ist es zu einem Symbol geworden - für Anpassbarkeit, Langlebigkeit und zeitlosen Stil.“ USM

Längst etabliert: das Büro zu Hause.

G

leich vorweg: Klassische Büros wird es immer geben – als kreativer und vor allem auch sozialer Pool für Ideen, gedanklichen Austausch und konstruktive Arbeitsprozesse. Doch die Arbeitswelt hat in den beiden letzten Jahren aus einer Notwendigkeit heraus eine weitere spannende Facette bekommen, und wenn man es genau betrachtet, ist es unterm Strich eine Bereicherung für alle. Das Homeoffice, das bisher als eher untergeordnet galt und nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kam, hat sich emanzipiert und ist salonfähig geworden. In Zukunft wird es nicht mehr wegzudenken sein, und es reiht sich damit bei den verlässlichen „Partnern“ eines Unternehmens ein, vorausgesetzt, es ist voll funktionstüchtig. Wie schön ist es da, wenn man in der Einrichtung auf vertraute Bekannte trifft! Der Schweizer Büromöbelhersteller USM, ein 1885 gegründetes Familienunternehmen, hat schon immer darauf geachtet, bei seinen Produkten auf eine gute Balance zwischen Funktionalität und Ästhetik zu achten. Was hier zählt, sind Qualität und Beständigkeit. So wundert es nicht, dass sich das eklektische Sortiment wunderbar in Wohnsituationen integrieren lässt, ohne dabei als Fremdkörper zu wirken. Das hat einen guten Grund, denn provisorische Lösungen, die womöglich sogar täglich her- und weggeräumt werden müssen, sind auf Dauer unbefriedigend und lassen den positiven Effekt der gewonnenen halben Stunde

„USM Haller verkörpert unsere Vision von beispielloser Innovation, höchster Qualität und herausragendem Design.“ USM

sofort wieder verblassen. Egal, wie groß oder wie klein die Ecke für das Büro daheim ist: Mit den modularen Systemen von USM findet sich immer eine attraktive Lösung. Um gerade zu Hause eine inspirierende Arbeitsumgebung zu gestalten, muss man manchmal ein wenig in die Trickkiste greifen. Ein Spezialist für kreative Layoutlösungen in sämtlichen Officeund Wohnbereichen ist das Wiener Unternehmen Behan + Thurm, seit vielen Jahren kompetenter Ansprechpartner in Sachen Inneneinrichtung, in dessen Portfolio USM einen fixen Platz einnimmt. Im großzügigen Schauraum am Schubertring im Herzen der Hauptstadt ist man stets den jüngsten Trends auf der Spur, insbesondere auch jenem, der dem Homeoffice den großen Aufwind beschert. Vor allem kann man hier mit den vielseitigen Produkten auf Tuchfühlung gehen – mit professioneller Beratung, versteht sich. Nun ist ja das Möbelbausystem USM Haller ein absoluter Klassiker, der sich weltweit eines enormen Wiedererkennungswerts erfreut und seit jeher elegant die Brücke zwischen einem

funktionalen Arbeitsmöbel und einem raffinierten Wohnmöbel schlägt. USM geht nun einen Schritt weiter und hat dafür die Linie Pflanzenwelten für USM Haller entwickelt, die einmal mehr für die perfekte Integration in ein wohnliches Umfeld und darüber hinaus für ein besseres Raumklima sorgt. Die logische Fortführung des Systems, das man grundsätzlich für alle Bereiche entsprechend adaptieren kann – hier in Form von Regalbrettern mit Topfaussparungen –, zeigt einmal mehr die Vielseitigkeit und Universalität dieses Möbels. Bei USM hat die Zukunft schon längst begonnen. ∏

Tipp

USM Mehr zu der großen Auswahl an intelligenten Möbelsystemen finden Sie unter: www.usm.com


1 0 0 I E X P E R T E N TA L K


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Von links: Joachim Mayr, M&G und Gründer des Formdepot, Sabine Jäger, Stefan Sagmeister, Peter Syrch – Jäger und Syrch sind Veranstalter des Design District 1010 und Herausgeber des Design DE LUXE Magazins.

für die Schönheit

EIN PLÄDOYER

Beim Preview-Event zum Design District 1010 verteidigt Grafikdesigner Stefan Sagmeister die Schönheit gegen ihren schlechten Ruf. Auch im Publikum diskutiert man rege mit. TEXT: BARBARA WALLNER

FOTOS: ANDREAS SCHEIBLECKER

D

ass Sagmeister seinen Vortrag im Formdepot hält, mag ein bisschen ironisch anmuten, denn hier hat die Schönheit einen ganz großen Stellenwert. Das Haus im 16. Bezirk beherbergt einen Zusammenschluss von Unternehmen aus den Bereichen Planung, Handwerk und Design, die es gemeinsam mit ihren Kreationen bespielen. Und so hält Sagmeister seine Keynote „Why Beauty Matters“, also ein Plädoyer für die Schönheit unserer Zeit in einer großen Wohnlandschaft. Um ihn herum hat es sich ein Publikum aus Formdepot Membern, Designern, Architekten, Immobilienentwicklern und anderen Interessierten bequem gemacht – an dem großen Naturholzesstisch und auf der schicken Couch, die die Leinwand einrahmen, an die Sagmeister seine Beispiele projiziert. Über-

haupt stellt sich im ersten Moment die Frage, was jemand gegen die Schönheit haben könnte, wird sie doch überall als Verkaufsargument eingesetzt – etwa in Hotellerie und Tourismus, und auch die Beauty-Industrie verdient Milliarden mit unserem Wunsch, schön zu sein. Doch das ist es nicht, was Sagmeister meint. Vielmehr sind es Design und Architektur, die Schönheit und Funktionalität oft fälschlicherweise als Gegensatz behandeln, Funktionalität über Schönheit stellen und dabei eines außer Acht lassen, was Sagmeister in seinem Vortrag zentral herausstreicht: Schönheit ist Funktion. Das anwesende Publikum ist ihm naturgemäß zugetan – sonst wäre man kaum hier. Nach der Keynote hat sich das Design DE LUXE Magazin mit zwei Zuhörern unterhalten, um zu erfahren, was man von Sagmeister und seinen Thesen

mit Bezug auf die eigene Branche hält. „Klare Zustimmung“ signalisiert Thomas Jakoubek, Geschäftsführer des Bauträgers BAI, vor allem in puncto Architektur. Der „internationale Stil“, den wir in so gut wie allen Hochhäusern dieser Welt erkennen, ist laut Sagmeister das Ende des Lokalkolorits. Die Pagodendächer Asiens, die Eisbauten der Inuit, der Hüttenflair des Alpenraums – sie alle sind kastenhaften Türmen gewichen, die überall stehen könnten. „Gerade in Zeiten der sogenannten Globalisierung ist das ja nicht mehr zu verleugnen“, meint auch Jakoubek. Er plädiert zum einen für einen lokalen Bezug in der Architektur, fügt aber noch einen zweiten wichtigen Aspekt hinzu: den funktionalen Bezug. Man solle erkennen können, in welcher Art von Gebäude man sich befinde: „Ein Bahnhof soll aussehen wie ein Bahnhof und nicht wie ein Einkaufszentrum.“


1 0 2 I E X P E R T E N TA L K

Die Stationen der Moskauer U-Bahn gelten nicht umsonst als unterirdische Paläste – und die Optik hat auch eine wichtige Funktion.

SCHÖNHEIT MUSS ALTERN KÖNNEN

Jakoubek plädiert auch in der Diskussion um die Schönheit für Verhältnismäßigkeit: „Wenn Schönheit zu sehr kommerzialisiert wird,

„Wenn Schönheit zu sehr kommerzialisiert wird, kann es leicht zu Überdesign kommen. Dann wird alles behübscht und geht am Ziel vorbei.“ THOMAS JAKOUBEK, BAI

kann es leicht zu Überdesign kommen. Dann wird alles behübscht und geht am eigentlichen Ziel vorbei, Dinge zu machen, die uns als Menschen bewegen, nicht als Kunden.. Da sprechen wir nicht nur von ökologischer Nachhaltigkeit, sondern auch von wirtschaftlicher und natürlich ästhetischer Nachhaltigkeit.“ Er greift damit Sagmeister Argument auf, dass Hässliches eben nicht überdauert. Die uniformen Siedlungskästen des Funktionalismus, in dem sich die Ästhetik aus der Funktion ableitet und keinen eigenen Stellenwert hat, seien alleine schon deshalb nicht nachhaltig, weil dort schlicht und einfach niemand

wohnen will. Die viel zitierte Zeitlosigkeit der Architektur findet Jakoubek dabei nicht so wichtig wie den Wohlfühlfaktor: „Man darf Gebäude schon ihrer Zeit zuordnen können – aber sie müssen auch gut altern. Man darf bewegen oder sogar ein bisschen provozieren, aber in Summe muss ein Wohlfühlcharakter entstehen – auch das ist ein Faktor von Schönheit.“ Patinafähigkeit ist der Begriff, den Sagmeister außerdem ins Spiel bringt. Wer schon einmal durch die kleinen Gässchen Roms geschlendert ist, weiß, dass hier viele Fassaden Risse haben, dass Putz abblättert, dass alte Fensterläden ein bisschen schief hängen – und doch tut all das ihrer Schönheit keinen Abbruch, im Gegenteil. Der moderne weiße Kasten hingegen sieht schnell ungepflegt und hässlich aus, wenn er nicht mehr ganz so weiß ist. Da braucht es viel mehr Aufwand, um Schönheit zu erhalten. Ein Problem für die Ästhetik sieht Jakoubek auch im Vorherrschen der „Investorenarchitektur“, wie er sie nennt: „Neunzig Prozent von dem, was heute auf den Markt kommt, ist nur noch getrieben von wirtschaftlichen Interessen. Das hat auch damit zu tun, dass die Zuständigen in erster Linie Juristen oder Betriebswirte sind, die mit Ästhetik und Architektur einfach nichts zu tun haben. Man verwendet Architektur nur noch, um dem ganzen ein Häubchen aufzusetzen. Man greift in die Trickkiste des

FOTOS: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT

Apropos Bahnhof – auch dafür bringt Sagmeister Beispiele. Konkret nennt er als Vorbild die Moskauer U-Bahn, deren Stationen nicht umsonst oft als unterirdische Paläste bezeichnet werden, jede für sich ein unverwechselbares Kunstwerk. Und genau diese Unverwechselbarkeit ist wiederum Funktion, argumentiert der Designer: „Auch wenn ich auf mein Handy schaue – ich spüre, erkenne aus dem Augenwinkel, wenn meine Station da ist. Ich muss nicht in immer gleichen Gängen nach einem sch**** Helvetica-Schriftzug schielen.“ Schönheit könne außerdem Un-Orte, wie er sie nennt, völlig verwandeln. Er nennt das Beispiel der Unterführung des Expressway im New Yorker Brooklyn. Der Betontunnel diente aufgrund seiner Hässlichkeit mehr als Urinal als sonst was. Sagmeister wurde beauftragt, das zu ändern. In Kollaboration mit dem japanischen Illustrator Yuko Shimizu wurden zwei Schriftzüge des Wortes „Yes“ gestaltet. Eines formt sich aus den Tentakeln eines riesigen Oktopus, das andere ist eine schlichtere Schwarz-WeißKomposition. Heute dient die Unterführung als beliebtes Fotomotiv für frisch verheiratete oder verlobte Paare.


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Sagmeister gestaltete die Unterführung in New York neu und machte sie mit einem einfachen Schriftzug zu einer beliebten Fotolocation.

Kommerzes, um sich am Markt zu positionieren. Das ist natürlich extrem schade.“ Dem habe man versucht entgegenzuwirken, indem man die Architektur im Planungsprozess mit Künstlern provoziert habe – den Anfang habe das Büro Herzog & de Meuron gemacht, auch Jakoubek selbst habe die gezielte Störung bei ein paar Projekten eingesetzt. „Einige haben sich vor der Auseinandersetzung gescheut, aber andere haben die Gelegenheit genutzt und sich von der Kunst inspirieren lassen.“ DIE INNEREN WERTE

Doch genug der Architektur – Sagmeister hält seine Keynote im Formdepot. Hier geht es um die inneren Werte – das Interior Design. Doch

er geht weder in seinem Vortrag noch in dem zugrunde liegenden Buch besonders auf das Thema Interieur ein. Das liege nicht daran, dass er dafür nichts übrig hätte, beteuert er – er verstehe einfach nicht sehr viel davon. Eines könne man aber feststellen: „Je näher etwas am Menschen ist, desto schwerer ist es für den Designer. Besonders gut kann man das im Schmuckdesign feststellen. Meistens beruft man sich dann auf die Vergangenheit, aber wenn Schmuck zeitgenössisch ist, dann hängt gerne einmal ein modernes Kunstwerk um den

Hals – es ist schwer, hier einen Mittelweg zu finden. Interieur ist ein bisschen weiter weg und damit leichter – aber natürlich wird es von den Menschen als enorm wichtig empfunden.“ Die Wirkung von Interior Design, die hat er am eigenen Leib erlebt: „Wir sind vor Kurzem in ein neues Studio gezogen. Das vorherige war zwar sehr schön, aber im Nachhinein betrachtet muss ich zugeben, war es mit zu wenig Liebe gestaltet. Jetzt sind wir in einem viel schöneren Studio und ich merke, dass ich dort viel produktiver bin und auch viel mehr Zeit verbringe.“ Joachim

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1 0 4 I E X P E R T E N TA L K überhaupt keiner Funktion folgten, erzählt er. Viele Designer hätten das Zitat so verstanden, dass etwas, das gut funktioniere, automatisch schön sei. „Das stimmt einfach nicht“, stellt Sagmeister klar. „Auch in meinem Beruf gibt es bei Konferenzen am Podium immer einen Idioten, der sagt: ‚Beauty is bullshit, I’m a problem solver.‘ Die Funktionalität zu erreichen ist das Einfachste.“ Man nehme beispielsweise einen Stuhl – man weiß die ideale Sitzhöhe, den optimalen Winkel der Rückenlehne. „Wenn es nur darum geht, dass der halbwegs bequem ist, kann ich hundert Stühle am Tag machen. Aber einen schönen Stuhl zu entwerfen, der zeitgerecht 2021 ist – das ist unglaublich schwer. Denn dann bin ich in Konkurrenz zu 5000 Jahren Stuhlgeschichte.“

Kaum ein Gegenstand ist im Interieur so schwer zu gestalten wie ein Stuhl, sind sich die Experten einig. Im Bild: die WireSerie der Tischlerei Prödl.

Schönheit lockt an. Sie bewegt uns auch dazu, die Dinge gut zu behandeln. Für Mayr kommt das in einem Beispiel besonders schön heraus – Sagmeisters Tasche. Seine schwarze Ledertasche mit eingearbeitetem Muster verwende er schon seit Jahrzehnten, erzählt der Grafikdesigner. Weil er sie einfach schön findet. Alle paar Jahre werde sie beim Schuster repariert. „Und damit ist sie natürlich viel nachhaltiger als jede Bio-Jute-Tasche.“ Auch Mayr hat ähnliche Erfahrungen gemacht: „Die ersten Projekte, die Ernst Glatzl und ich realisiert haben, sind mitt-

lerweile 20 Jahre her. Erst vor Kurzem war ich wieder in einer Wohnung – und die sah immer noch genau so aus, wie wir sie damals gestaltet haben. Sie war immer noch schön – auch weil man sieht, dass sich die Menschen in dieser Umgebung über 20 Jahre weiterentwickelt haben. Schönheit hat für mich einfach wahnsinnig viel mit Qualität zu tun. Aber auch die Geschichte dahinter muss stimmen.“ IKONE STUHL

Einer der größten Fehler des 20. Jahrhunderts sei das Missverstehen des Zitats „Form follows function“ gewesen, ist Sagmeister überzeugt. Das Zitat selbst stammt vom Chicagoer Architekten Louis Sullivan, dessen Formen

Schönes zu schaffen ist viel schwieriger, als Funktionales zu schaffen. Gleichzeitig weiß jeder, der voller Bewunderung vor einem Kunstwerk im Museum steht, sich an seiner neuen Einrichtung erfreut oder so etwas Einfaches wie eine liebevoll angerichtete Eierspeis am Teller betrachtet – Schönheit folgt nicht Funktion. Sie ist Funktion. ∏

Sagmeisters Buch „Why Beauty Matters“.

FOTOS: PRÖDL, BEIGESTELLT

Mayr, das M im Architekturbüro M&G, der auch federführend in der Organisation des Formdepot ist, schildert ähnliche Erfahrungen. „Ich habe einmal ein kleines Experiment gemacht. Wir haben ein Haus in Lunz am See, wo ich drei Gästezimmer gebaut habe, die wir vermieten“, erzählt er. „Die habe ich auf M&G Standard eingerichtet, eigentlich völlig unwirtschaftlich, da stehen Lampen um 1000 Euro drin. Dementsprechend müssen wir auch recht viel Geld verlangen, damit sich das rechnet. Aber ich wollte ein Statement setzen und sehen, was passiert, wenn wir in einem kleinen Ort wie Lunz einfach etwas sehr Schönes machen.“ Das Ergebnis: Man kommt wieder. „Am Anfang haben viele Bedenken, vor allem Radfahrer, die nur für eine Nacht bleiben, fragen sich, warum sie für ein Zimmer ohne Frühstück 120 Euro zahlen sollen. Aber dann sind alle total glücklich, weil die Zimmer so schön sind. Und im nächsten Jahr kommen sie dann vielleicht für eine Woche.“

Auch Mayr hegt Bewunderung für ikonische Sitzmöbel: „Meist ergibt sich die Schönheit für mich aus der Gesamtheit. Im Möbeldesign ist der einzige Gegenstand, den ich als einzelnes Stück als schön bezeichnen würde, der Sessel. Es gibt kein anderes Ding – außer vielleicht in diesem Jahrhundert das Auto –, in das im Laufe der Geschichte so viel Mühe und Energie hineingeflossen sind wie in den Sessel.“ Jeder, der eine Design- oder Architekturausbildung gemacht und sich an einem Sessel versucht habe, kenne das Problem. „Das ist so unglaublich schwer – weil du so voll bist mit Bildern.“ Der leidenschaftliche Koch bringt es auf den Punkt: „Es ist, als würdest du versuchen, eine nie dagewesene Eierspeis zu machen. Was immer dir einfällt, es war sicher schon einmal da.“


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INVESTMENT LEBENSQUALITÄT Immobilien. Man gönnt sich wieder was: Die Pandemie hat das Zuhause stärker in den Fokus gerückt, und das darf jetzt gern ein bisschen teurer sein.

FOTOS: BEIGESTELLT

TEXT: MARTHA BERGER

Bellevue 74 im 19. Wiener Bezirk liegt nicht nur in einer traumhaften Gegend, sondern auch voll im Trend und wartet mit Grünblick auf.


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Neben Traumblick genießt man bei Bellevue 74 auch einen Gemeinschaftspool.

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Und das nicht nur in Einzelfällen, sondern als starker Trend, den Bauträger, Entwickler und Makler unisono feststellen. „Diese Entwicklung bemerken wir sowohl im nationalen als auch im internationalen Bereich“, unterstreicht Eugen Otto, Geschäftsführer von Otto-Immobilien. „In der Coronazeit hatten viele Menschen Gelegenheit, über ihre eigene Wohnsituation nachzudenken, was den Wunsch der wohnlichen Veränderung genährt hat. Die Anforderungen an das Eigenheim sind definitiv gestiegen“, bestätigt auch Glorit-Geschäftsführers Lukas Sattlegger. Peter Havlik, Geschäftsführender Gesellschafter

der Piment Immobilien & Investment GmbH, stellt diesen Trend ebenso klar fest: „Neben den klassischen Investments gibt es einen deutlichen Anstieg des Investments in die eigenen vier Wände, da sich das Leben vermehrt dort abspielt und entsprechend einen neuen Stellenwert hat“, so der Entwickler. Zwar hätten diese Käufer auch vor Corona schon das Kapital dazu gehabt, sich aber für andere Investmentformen entschieden. „Jetzt werden diese Mittel gepoolt und die Käufer sagen: ‚Das ist es mir wert.‘ Weshalb einerseits die Nachfrage nach besonders schönen Projekten steigt und entsprechend die Bauträger bereit sind, teure Lagen zu kaufen und exklusiv auszustatten.“ WARTEZEITEN FÜR LUXUSAUSSTATTUNGEN

Auch für Helga Kauf, stellvertretende Geschäftsführerin und Marketingleiterin des Bauträgers Flair, ist der Wunsch nach mehr Lebensqualität deutlich spürbar: „Das ist zu 100 Prozent das, was ich erlebe“, so die Entwicklerin. „Die Frage der Qualität ist ganz klar während der Zeit, die die Menschen zu Hause und in Österreich statt auf Fernreisen verbracht haben, in den Vordergrund getreten. Zumal man auch in der

Wohnung Rückzugsorte braucht und nicht andauernd aufeinanderkleben will“, bringt sie es auf den Punkt. Wie stark dieses Bedürfnis nicht nur vorhanden ist, sondern auch gelebt wird, zeigt sich für Martin Müller, Geschäftsführer von JP Immobilen, einerseits an den Verkaufszahlen, andererseits aber auch an den Wartezeiten, die es für hochwertige Ausstattungselemente derzeit gibt. „Derzeit wird einfach wahnsinnig in die eigenen vier Wände investiert und ausgebaut – vielleicht auch, um das Leben erträglicher zu machen“, so der Experte. Auf die neuen Wohn- und Kaufwünsche der Kunden reagiert die Branche nicht nur mit besser ausgestatteten Häusern, Wohnungen und Amenitys, sondern auch mit einer neuen Gewichtung innerhalb von Projekten, wie Havlik erklärt: „Bei uns hat sich dadurch der Wohnungsmix geändert, da Dreizimmerwohnungen durch den gestiegenen Wunsch nach einem Homeoffice an Bedeutung gewinnen, auch wenn Zweizimmerwohnungen immer noch als interessantes Investment gut nachgefragt sind.“

FOTO: SQUAREBYTE, CHRISTIAN STEINBRENNER

ohn-, Gewerbe- und Sonderimmobilien heißen die typischen Assetklassen, in die investiert wird, um das eigene Geld zu vermehren oder zumindest vor der Inflation zu schützen. Die Pandemie hat inzwischen ein neues Asset hervorgebracht, in das derzeit so begeistert investiert wird wie in kein anderes: die eigene Lebensqualität. Was streng genommen natürlich in den Bereich Wohnimmobilien fällt, allerdings mit anderen Vorzeichen und Nachfragen als noch Ende der Zehnerjahre. Statt in ein angemessenes Zuhause und vielleicht zwei oder drei Vorsorgewohnungen oder – im größeren Maßstab – in Projekte wie Logistikzentren zu investieren, stehen jetzt die Werte des eigenen Lebensumfelds im Vordergrund. Entsprechend fällt die Entscheidung zugunsten von mehr Platz im eigenen Heim oder eines Zweitwohnsitzes im Grünen – und dafür zulasten des ein oder anderen „Vernunftprojekts“.


109 Denn auch Vorsorgewohnungen mit effizienten Grundrissen, die die elementaren Wohnbedürfnisse erfüllen, seien nach wie vor gefragt, da sowohl für die Bewohner als auch den Investor der Absolutbetrag wichtig sei und Budgetbeschränkungen immer eine Rolle spielen. In Sachen Ausstattung spiele vor allem die Lage eine Rolle, so der Entwickler. Je nachdem, ob sich ein Vorsorgeobjekt im zehnten oder ersten Bezirk befindet, werde es entsprechend solide und zweckmäßig oder eben unter dem Motto „Small Luxury“ ausgestattet. Einen Trend zu gestiegenen Qualitätsansprüchen bei den potenziellen Mietern der Vorsorgeobjekte sieht Havlik derzeit aber noch nicht, was auch der Tatsache geschuldet sei, dass die Verweildauer oft bei zwei oder drei Jahren liegt, ehe die Mieter aus der klassischen Zweizimmervorsorgewohnung herausgewachsen sind. Bei den Investoren ist diese Entwicklung dagegen schon eher zu beobachten, wie Helga Kauf festgestellt hat: „Vorsorgewohnungen werden im Wert steigen, wie alles andere auch, aber die Interessenten, die jetzt wegen einer Vorsorgewohnung zu mir kommen, gehen alle hinein und schauen, ob sie selber darin leben wollen würden – das ist eine ganz neue Entwicklung“, berichtet die Maklerin.

Am Börseplatz 1, vertreten von Otto Immobilien, trifft moderner Luxus auf imperialen Charme.

„Unsere Kunden wollen in ihre Lebensqualität investieren, sie suchen Zweitwohnsitze an Seen und am Meer.“ EUGEN OTTO, OTTO IMMOBILIEN

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Was aber gönnen sich diejenigen, die ihre Prioritäten während der Krise neu geordnet haben und es sich auch leisten können, entsprechend

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in Lebensqualität zu investieren? „Heruntergebrochen: mehr Platz, mehr Licht, mehr Luft“, bringt es Sattlegger auf den Punkt. „Egal ob Wohnung oder Haus – immer stärker in den Fokus der Nachfrage rücken großzügige Außenflächen wie Balkon, Terrasse oder eigener Garten. Bei Häusern wird ein Keller vorausgesetzt, der sich für einen Fitnessbereich und ein Homeoffice eignet“. Eine große Rolle spiele die Ausstattung, außerdem sei die Nachfrage nach mehr Grün und Ruhe bei gleichzeitig guter Anbindung an die Innenstadt enorm gestiegen, so der Glorit-Geschäftsführer. Der Wunsch nach Freiflächen ist auch bei Flair besonders stark zu spüren, „und zwar nach qualitativen Freiflächen, die man auch

wohnen@otto.at


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mit Tisch und Sessel nutzen kann, und nicht nach einem schmalen Betonstreiferl“, betont Kauf. Dafür sind manche durchaus bereit, ein wenig aus der Stadt hinauszuziehen, wie Sebastian Beiglböck, Geschäftsführer der Vereinigung Österreichischer Projektentwickler (VÖPE), berichtet: „Aus Marktanalysen wissen wir, dass besonders die Nachfrage nach Einfamilienhausobjekten in den attraktivsten Regionen im gehobenen Segment stark steigt“, so der Sprecher der Entwickler. In Wien dominiert dagegen die Nachfrage nach „Häusern, Villen und Neubauwohnungen mit gut nutzbaren Freiflächen vor allem in den Grünbezirken“, weiß Otto, „in zentralen Lagen ist der klassische Altbau nach wie vor sehr beliebt“. LUXUS MIT WOW-EFFEKT

Dessen ganz eigener imperialer Charme sowohl in den eigenen vier Wänden als auch im Haus genossen wird, wie Havlik berichtet. „Grundsätzlich gibt es eine starke Nachfrage nach gehobenen Luxuswohnungen. Dabei wird auch auf die Allgemeinflächen viel Wert gelegt, wie etwa das Entree, die Fassade oder die Tiefgarage“, so der Entwickler. Was daran liegt, dass einerseits das persönliche Gefühl des Nachhausekommens nicht erst bei der Wohnungs-, sondern bereits bei der Haustür beginne, andererseits genauso Wert darauf gelegt werde, dass Gäste ein gewisses Wow-Erlebnis haben, wenn sie zu Besuch kommen. Auch Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa Schwimmbäder, Fitness-

bereiche, Weinkeller samt Verkostungsbereich oder die Dienste von Concierges und Doormen erfreuen sich im städtischen Luxussegment großer Nachfrage – aber nicht nur in diesem. „Wir haben beispielsweise in Strebersdorf in einer Wohnanlage am Fuße des Bisambergs, die gar nicht im Luxussegment angesiedelt ist, ein großes Hallenbad gebaut, weil es durch die Größe der Anlage leistbar war“, weiß Havlik, dass entsprechende Anlagen quer durch alle Segmente geschätzt werden. „Überhaupt gilt in allen Preisklassen, dass das Wohnen weg vom Dach überm Kopf hin zu einem Ausdruck des persönlichen Lifestyles wird“, stellt er fest. NACHHALTIGKEIT KOMMT LANGSAM

Nicht ganz so begeistert wie in den eigenen Lifestyle und Komfort wird derzeit noch in das Thema Nachhaltigkeit investiert – zumindest im innerstädtischen Bereich. „Sowohl bei den nationalen als bei den internationalen Interessenten ist das bisher kein wesentliches Thema gewesen, weder bei den Österreichern, die sich fürs In- oder Ausland interessieren, noch bei den internationalen Kunden, die in Wien kaufen wollen. Das wird sich aber rasant ändern“, berichtet Otto. Und auch Havlik sieht hier keine Eile: „Im Bereich der Privatkäufer von Wohnungen merken wir, dass dieses Thema langsam Einzug hält, an Bedeutung gewinnt und von der Bauordnung reflektiert wird. Aber da sind wir zumindest bei den Altbaurevitalisierungen in der Stadt noch lange nicht dort, wo etwa die Gewerbeimmobilien sind.“

Davon ist auch man auch bei Flair überzeugt: „Das Thema ist noch nicht so sehr in den Köpfen der Menschen, aber absolut in den Köpfen der Entwickler“, unterstreicht Helga Kauf. Denn langfristig werde eine nachhaltige Bauweise großen Einfluss auf den Wiederverkaufswert haben – allein schon deshalb, weil Finanzierungen durch die Banken zukünftig stärker an entsprechende Aspekte geknüpft werden dürften. Bei den Bewohnern selbst lasse sich dagegen mit den positiven Auswirkungen nachhaltiger Bauweise punkten, weiß Kauf: „Wir arbeiten schon immer mit großen Grün- und Wasserflächen und achten auf die Auswahl entsprechender Materialien. Und wenn es dann in der Wohnanlage vier bis fünf Grad kühler ist, wissen die Bewohner das durchaus zu schätzen.“ PIPELINE NICHT PRALL GEFÜLLT

Nachfrage nach Schönem, Kühlem und Wertigem gibt es also genug – aber wie schaut es mit dem Angebot aus? Vor einigen Jahren

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Glorit setzt bei Projekten zunehmend auf Holzriegelbauweise.

Stärker spürbar ist das Thema dagegen beim Hausbau und in den Grünlagen: „Nachhaltigkeit wird immer wichtiger, weshalb wir schon immer auf den Werkstoff Holz setzen und unsere Häuser in Holzriegelbauweise fertigen“, so GloritChef Sattlegger. „Außerdem achten wir auf eine gute Dämmung, setzen effiziente und energiesparende Wärmepumpen ein, und bei einigen Projekten speisen mittlerweile Solaranlagen auf den Dächern die hauseigene Warmwasseraufbereitung.“ Auch bei der Vereinigung der Projektentwickler sieht man durchaus Bedarf: „Die Rolle wird immer größer. Man ist bereit, für nachhaltige Bauweisen auch mehr auszugeben, beispielsweise für Objekte in Holzbauweise oder Häuser mit ökologischer Energieversorgung“, so Beiglböck. „Durch die Regularien für die europäischen Nachhaltigkeitsziele wird dieser Trend im Neubau sicher weiter zunehmen.“


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noch fragten sich nicht nur die Makler, wer die Schwemme an neuen luxuriösen Quadratmetern kaufen solle, die Ende der Zehnerjahre vor allem im ersten Bezirk auf den Markt kamen. Diese „Sorgen“ sind allerdings mehr als verflogen. „Ich habe seinerzeit auch zu den Skeptikern gehört“, gibt JP-Geschäftsführer Müller zu, „aber der Markt hat das wirklich alles absorbiert.“ Und das mehr als gründlich: „Im ersten Bezirk ist das Angebot aktuell gering und es gibt auch keine neuen Projekte, die unmittelbar vor dem Start stehen“, berichtet Eugen Otto. „Bei den fertiggestellten Projekten sind vor allem noch Dachgeschoßwohnungen verfügbar. In den innerstädtischen Lagen rund um den Ring ist das Angebot derzeit geringer als die Nachfrage, einzelne Projekte sind aber neu am Markt beziehungsweise werden sie demnächst auf den Markt kommen“, so Otto weiter. „Im 19. Bezirk sind ein paar Projekte seit Kurzem fertiggestellt und einige in Bau oder noch vor Baustart – hier ist das Angebot aktuell gut.“ Eine Einschätzung, die auch von den Entwicklern geteilt wird: „Vor allem in innerstädtischen Lagen wird das Angebot immer knapper. Dafür werden mehr gehobene Projekte in Grünlagen oder auf Konversionsflächen in städtischen Randlagen entwickelt“, analysiert Beiglböck. HINAUS INS GRÜNE

Ein Gebiet, in dem traditionell die Glorit tätig ist: „Unser Kerngebiet erstreckt sich vor allem

auf die aufstrebenden Bezirke Floridsdorf und Donaustadt. Wir bauen aber auch im 23. Bezirk sowie in Klosterneuburg, Langenzersdorf und Groß-Enzersdorf“, so Sattlegger. „Etwa 40 Projekte sind derzeit bereits im Verkauf, der Rest befindet sich in Vorbereitung, pro Woche kommt ungefähr ein Projekt dazu.“ Auch bei Piment sind jetzt die grünen Bezirke und der Speckgürtel stärker in den Fokus gerückt, hier weist etwa ein neues Projekt im 13. Bezirk an der Jagdschlossgasse darauf hin, dass das Wachküssen des lange im Dornröschenschlaf liegenden Hietzings schön langsam beginnt. „Außerdem ist der 18. Bezirk extrem nachgefragt, und wir haben Projekte im 20. an der Wallensteinstraße, in Neustift am Walde sowie erstmals in Biedermannsdorf und Gießhübl, weil diese Regionen durch die Verlängerung der U1 attraktiver werden“, so Havlik. So manchen zieht es aber nicht nur vor die Tore oder in die Randbezirke der Stadt, sondern gleich richtig ins Grüne oder Blaue. „Unsere Kunden wollen in ihre Lebensqualität investieren und interessieren sich besonders für Zweitwohnsitze an österreichischen Seen oder am Meer an Destinationen, die auch mit dem Auto erreichbar sind. International sind bei uns derzeit daher besonders Villen in Cannes und Marbella sowie Häuser in der Toskana, in Ligurien, Venedig, Portugal und anderen europäischen Destinationen nachgefragt. Es gibt aber auch Anfragen beispielsweise für Thailand“, berichtet

Eugen Otto. Auch bei der VÖPE sieht man den Trend zu Zweitimmobilien und betont, „dass es wichtig sein wird, vermehrt innovative, kombinierte Projekte zu entwickeln, um die politischen Entscheidungsträger mit an Bord zu holen, etwa Kombinationen aus Ferienwohnungen, Hotelbetten und günstigen Mietwohnungen“, verweist Beiglböck auf die Problematik der Widmung von Luxusobjekten als Zweitwohnsitz, die vor allem in Tirol und dem Land Salzburg immer schwerer zu bekommen sind. REKORDPREISE IN KITZBÜHEL

Weshalb beispielsweise in Kitzbühel inzwischen Rekordpreise gezahlt werden, die teils über jenen für Top-Wohnquadratmeter am Graben liegen, und Objekte jenseits der 20 Millionengrenze ohne nennenswerte Vermarktungszeiten verkauft werden. Aber auch in der Stadt und bei den Erstwohnsitzen gibt es für die Preise derzeit nur eine Richtung, und die geht nach oben: „Sowohl im Bereich von Häusern und Villen als auch am Wohnungsmarkt steigen die Preise weiter an“, berichtet Otto. „Bei Villen ist das Preisgefüge durch den Wunsch nach dem Eigenheim im Grünen zusätzlich angeheizt, bei Wohnungen zunehmend durch den Investmentgedanken.“ Wobei die Kurve in der Stadt besonders steil verläuft, wie Havlik weiß: „Innerstädtisch sind die Preise sicherlich dynamischer gestiegen als in den Grünbezirken, dort ist es teils doppelt so teuer wie etwa im Speckgürtel.“ Mit einer Entspannung ist allerdings zumindest derzeit weder innerhalb noch außerhalb der Stadtmauern zu rechnen: „Die Preise steigen in den WohnbauAsset-Klassen nach wie vor konstant“, weiß Beiglböck. „Die weitere Entwicklung kommt auf die Nachhaltigkeit des Aufschwungs nach der Pandemie an.“ ∏

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TECHNOLOGIE UND SINNLICHKEIT Das Auto verbindet seit jeher technischen Fortschritt mit Sinnlichkeit. Kultmarken wie BMW und Porsche schaffen sich dazu passend ihre Identifikationstempel, deren Architektur diese Verbindung manifestiert und als Mythos verankert. Ein Porträt zweier Welten.

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er auf die breiten Glastüren des Porsche Museum zugeht, wird merken, dass sich die Schritte beschleunigen. Das ist kein Zufall. Denn die drei Prozent Gefälle im Eingangsbereich sind genau dafür da, uns in das ikonische Gebäude hineingleiten zu lassen. Und das ist nicht der einzige dramaturgische

Trick, mit dem das Architekturbüro Delugan Meissl den Identifikationstempel der Kultmarke zum Erlebnis macht, erklärt Architekt Martin Josst: „Die Herausforderung für uns war es, diesen Mythos Porsche, den man seit der frühen Kindheit in sich trägt, in die Architektur zu transportieren.“ Erhabenheit ist das Wort, das er gebraucht, wenn er über die Vision des Gebäudes spricht. Er hebt die Hände, wie Atlas, der die Welt stemmt, und demonstriert damit

FOTOS: SABINE BRAUN, BEIGESTELLT

TEXT: BARBARA WALLNER


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zugleich den Gedanken hinter dem Gebäude. Denn der Korpus scheint zu schweben, getragen von v-förmigen Stehern. Die Unterseite ist durch hochpolierten Edelstahl komplett verspiegelt. „Ein Taxifahrer, der aus Griechenland kam, hat mir einmal erzählt, der Bau erinnere ihn ans Mittelmeer“, erzählt Josst. Dabei ist die Anmutung recht kantig: „Das ist ein bewusst gesetzter Kontrapunkt, damit wir uns nicht in eine Gleichartigkeit oder ein Nachahmen der Formen der Autos begeben. Die Form sollte aber trotzdem dynamisch und kraftvoll sein – man sieht ja auch förmlich die Kraftverläufe in der Architektur des Gebäudes.“ Das Foyer ist bewusst klein gehalten, fokussiert auf die Klassikwerkstatt. Hier kann man beobachten, wie an Kultautos geschraubt, wie

Gleich im Foyer wird das Auge des Besuchers auf die Klassikwerkstatt gelenkt – die Botschaft: Hier entstehen Ikonen.


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Leder gespannt wird. Die Botschaft ist klar – hier entstehen Liebhaberstücke. „Dann kommt der Moment, an dem man eine der zwei Rolltreppen betritt, die einen in diesen schwebenden Baukörper tragen“, erzählt Josst und verliert sich fast ein bisschen in der eigenen Beschreibung, „man gleitet in diesen Kosmos Porsche hinein.“ Hier verändert sich das Gebäude nicht nur visuell, auch die Akustik ist gedämpfter. Der Raum ist bis auf ein Fenster völlig geschlossen, Boden und Wände sind weiß. Das von außen so imposante Bauwerk nimmt sich hier völlig zurück und lässt den wirklichen Superstars den Vortritt – den Autos. EINE WELT FÜR BMW

Schon der Vierzylinder, wie das BMWHochhaus in München heißt, ist heute ein Wahrzeichen. Die Geschichte von Karl Schwanzer, der seinen Studenten 1968 sagte: „Ab heute glaub ich an den Weihnachtsmann, ich hab BMW gewonnen“, ist ein fixer Bestandteil seiner Legende. Wolf Prix, Mitbegründer der Architektenkooperative Coop Himmelb(l)au, war damals ein

Schüler Schwanzers. 35 Jahre später, er bereitet sich gerade auf eine Vorlesung vor, läutet auch sein Telefon. Sein Entwurf wird als BMW Welt Wirklichkeit werden. Was er seinen Studenten sagt, ist: „Heute lehre ich euch Geduld – denn vielleicht könnt ihr in 40 Jahren ein Gebäude neben meines bauen.“ Ziel sei es gewesen, die Dynamik des Autos in der Architektur umzusetzen, erklärt Prix. Der Ansatz, den er wählt, ist ein ganz anderer als der, den Delugan Meissl Jahre später bei Porsche umsetzen werden: „Grundidee war, einen Wirbelsturm aus einem dynamischen Doppelkegel zu entwickeln, der dann zum Dach wird“, so der Architekt. Wie schafft man sinnliche Architektur, die gleichsam den technologischen Fortschritt vermittelt, und wie manifestiert sich beides im Auto als Kulturphänomen? „Wir haben das zum einen über fließende Formen und Kurven erreicht, die Bewegung in den Raum bringen, andererseits über Raumdifferenzierung, über die Verschieden-

artigkeit der Erlebnisse.“ Deshalb gebe es auch Eventflächen und Gastronomie innerhalb des Gebäudekomplexes – das Ziel sei es gewesen, Aufenthaltsqualitäten zu schaffen. Ob man Ehrfurcht gebieten wolle? Nein, keinesfalls: „Ehrfurcht gehört vielleicht in eine Kirche – die BMW Welt ist ein öffentlicher Raum. Es ist eine Bühne, auf der ein Produkt präsentiert wird, in diesem Fall das Auto.“ Das Auto selbst sei zwar ebenfalls ein Raum, in der Dramaturgie aber völlig unterschiedlich zur Architektur: „Im Auto sitzt man und wird bewegt – in der Architektur bewegt man sich dreidimensional und erfährt sie so ganz anders.“ Die BMW Welt ist natürlich auch ein Herzensprojekt des ehemaligen Rallyefahrers – auch wenn der 8er-BMW, den er heute fährt, nicht mehr viel gemein hat mit dem kleinen Puch 500, mit dem er damals kleine Bergrennen gefahren ist. Die Seite der heutigen Kraftmaschine ziert übrigens eine von Prix selbst gezeichnete Skizze der BMW Welt. ∏

FOTOS: SHUTTERSTOCK, BEIGESTELLT

Wirbelsturm und Vierzylinder – die BMW Welt und das BMW-Hochhaus sind Wahrzeichen.


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Der BMW M4 ist nicht nur von außen auf Abenteuer ausgelegt – auch im Inneren sprüht das Adrenalin.

FOTO: DANIEL KRAUS

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DIE innere� WERTE ZÄHLEN Beim Stichwort Automobildesign wandern die Gedanken in der Regel reflexartig zur Karosserie. Doch die Designer legen ebenso viel Wert auf die Gestaltung ihrer Innenräume und stecken vor allem in das Interieur besonders viel Liebe. Offensichtlich wird das gerade bei Herstellern mit Luxusanspruch, wie etwa BMW und Porsche. TEXT: GREGOR JOSEL


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ie beiden Traditionsschmieden aus Süddeutschland sind seit jeher für ihre eigenständige Designsprache bekannt, sowohl einen BMW als auch einen Porsche erkennt jeder Laie sofort – egal aus welchem Jahrzehnt er stammt. Doch diese Alleinstellungsmerkmale beschränken sich eben nicht nur auf die berühmte Doppelniere oder die ikonischen runden Scheinwerfer des 911. Auch im Interieur entsteht ein ganz besonderes Gefühl, dass man so nur hier bekommt. Das liegt einerseits natürlich an der edlen Materialauswahl, die für die beiden sportiven Premiummarken Ehrensache ist. Aber gut, hochwertige Lederausstattung bekommt man auch andernorts geboten. Es geht eben nicht nur um das Was, sondern ganz besonders um

Der BMW M4 vermittelt Abenteuer – im Cockpit steht das Rennfahrer­feeling im Mittelpunkt.

das Wie. Denn erst dank einzigartiger Details werden die Interieurs von BMW und Porsche zu dem, was sie sind. Die unterscheiden sich allerdings in jedem Modell oder zumindest in jeder Modelllinie und schaffen so verschiedene Identitäten innerhalb der Marken. Man denke bei BMW etwa an das breite Spektrum von Supersport bis Elektromobilität, das die Bayern mittlerweile abdecken. Natürlich kann sich das Cockpit eines auf Adrenalin abgestimmten M4 nicht im selben Stil präsentieren wie etwa das des futuristischen iX, mit dem BMW Maßstäbe in puncto E-Mobility setzen will. Auch eine traditionelle

Businesslimousine wie der Altmeister namens 7er benötigt wieder eine andere Atmosphäre, in die die Insassen eintauchen können. Und genauso verhält es sich bei Porsche. Wo der 911 sich zwar längst den modernen Konventionen à la Touchscreen etc. angepasst hat, steht er doch deutlich puristischer da als etwa der elektrische und innen weitestgehend digitale Taycan. Der opulente Cayenne hüllt Fahrer und Co. wiederum in ein deutlich satteres Interieur, das mit wuchtigem Design überzeugt. INDIVIDUELL MIT WIEDERERKENNUNGSWERT

Doch die markenspezifischen Designformeln für von der Philosophie her ähnlich ausgerich-

Vom Homeoffice zum fahrbaren Office – der 7er-BMW macht seinem Ruf als Altmeister unter den Business­ limousinen alle Ehre.


FOTOS: DANIEL KRAUS, WOLFGANG GROEGER-MEIER, DELIA BAUM

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tete Autos können dennoch große Unterschiede aufweisen. Man vergleiche etwa das Cockpit des giftigen BMW M4 mit jenem des schneidigen Porsche 911. Bei beiden handelt es sich um Fahrzeuge, bei denen Sport und Spaß ganz oben auf der Liste stehen. Und dennoch könnten ihre Innenräume nicht unterschiedlicher aussehen. Während der 911 mit seinem ganz in Leder gehüllten Interieur elegante Überlegenheit ausstrahlt, zeichnet der M4 ein gänzlich anderes Bild. Martialische Karbonschalensitze, die noch dazu in Neongelb, Blau und Schwarz dreifarbig daherkommen, machen jedem direkt klar, dass dieses Auto eine wilde Bestie ist. Und das merkt man eben nicht nur beim Anstarren vom Gehsteig aus, sondern auch dem Fahrer wird dies permanent ins Gedächtnis gerufen. Dabei helfen außerdem kleine, aber funktionelle Details wie die beiden knallroten M-Schalter am Lenkrad, mit denen man das Fahrprofil direkt von pikant auf höllisch scharf umstellen kann. Gepaart mit den Karbon-Schaltwippen und den Kohlefasereinlagen im Steuer entsteht so echtes Motorsportfeeling. Auch wenn man verkehrsbedingt nicht gerade am Limit brettern kann,

Der Porsche Taycan setzt im Inneren auf edles Understatement kombiniert mit futuristischer Technologie.

befindet man sich so in seiner eigenen Welt. Und genau darum geht es bei einem Traumwagen ja. Erstklassiges Interieurdesign ist dafür unerlässlich. E WIE ELEGANT

Doch nicht jeder ernennt einen Sportwagen zu seinem automobilen Ziel. Gerade heutzutage gewinnen auch Elektroautos rapide an Sex-Appeal und sind längst keine reinen

Nützlinge mehr, sondern wecken mit ihren speziellen Möglichkeiten ganz besondere Begehrlichkeiten. Das schlägt sich natürlich auch im Innendesign nieder, schließlich möchte man sich nicht in einem Allerweltsauto wähnen, während man sein hochmodernes Vehikel lenkt. Ein solches ist beispielsweise der schon angesprochene Porsche Taycan. Als erster Elektriker der eigentlich für traditionelle Sportwagen berühmten Marke Porsche lag


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weltweit ganz besonders kritisches Augenmerk auf der schnittigen Limousine. Die Interieurdesigner bewiesen bei der elektrischen Flunder Mut und entschieden sich für ein extrem minimalistisches Interieur, das von mehreren Bildschirmen dominiert wird. Schalter und Knöpfe verschwinden beinahe vollständig aus dem Cockpit, wodurch eine glatte, hochmoderne Landschaft entsteht, die zwar neuartig ist, aber dank einiger Zitate wie dem klassisch-schlanken Lenkrad und der analogen Uhr auf dem Armaturenbrett dennoch eindeutig Porsche bleibt. Ähnlich legt es BMW mit dem iX an. Auch hier wird im Cockpit für viel Freiraum gesorgt, indem die meisten Schalter verbannt werden.

Die wenigen haptischen Verbindungspunkte zwischen Fahrer und Auto, die verbleiben, haben die Designer allerdings geschickt in die kantigen und futuristischen Fahrzeuglinien eingebunden. Das sechseckige Lenkrad, die prominent platzierten, extravaganten Sitzeinsteller und die gläsernen Bedienelemente auf der Mittelkonsole lenken den Blick Richtung Zukunft und setzen den Auftritt des BMW iX somit innen gekonnt fort. Bei aller Aufmerksamkeit auf die Zukunft der (Elektro-)Mobilität bleibt aber dennoch Platz für klassisches Automobildesign. Etwa in Form einer Luxuslimousine oder eines kraftvollen SUVs. Konkret: BMW 7er und Porsche Cayenne. Beide mit großvolumigen, starken

Motoren ausgestattet, gehören sie zu einer aussterbenden Gattung. Und ja, ihre Interieurs zeugen von ausgeprägterem Traditionalismus. Natürlich kommt heute kein Premiummodell mehr ohne leistungsstarke Infotainmentsysteme samt entsprechendem Interface aus, doch rundherum punkten die beiden Luxus-Vehikel mit elegantem Ambiente und klassischer Optik. Lack, Leder und Opulenz sind hier Programm – das hat früher schon klasse ausgesehen und weiß auch heute noch zu gefallen. So sehr sich die Automobilindustrie derzeit auch wandelt, ist immer noch eine vielfältige Landschaft an Designs geboten. Das gilt auch für das Interieur, das echten Liebhabern edler Karossen ein ebenso großes Anliegen ist wie der äußerliche Auftritt. Egal ob Sportwagen, Elektroauto oder Luxusfahrzeug, jedes Segment spricht seine individuelle Designsprache. Und die hilft, die Insassen abzuholen und in ihre eigene Welt mitzunehmen. ∏

FOTOS: BMW/BEIGESTELLT

Der edle Innenraum des futuristischen BMW iX mutet fast wie ein fahrbares Wohnzimmer an.


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STORE TELLING Auf der Suche nach neuen Trends und Design-Inspirationen haben wir für unsere Leser die angesagtesten Concept Stores und Showrooms besucht!

AUF

E

WO KLANG Designkulisse TRIFFT

ine der smartesten Neueröffnungen in Wien für alle Musik- und Designliebhaber ist der im Frühjahr konzipierte Audio Concept Store der oberösterreichischen Marke inveoo, die sich mit diesem Erlebnisstore den Traum eines Flagships verwirklicht hat. „Wir möchten mit unserem Konzept mehr sein als nur ein Showroom für innovative, teils maßgeschneiderte Soundsysteme“, erklärt Thomas Spiesberger, einer der drei Geschäftsführer, voller Stolz. Ganz

nach dem Motto „Klang im Einklang mit den eigenen vier Wänden“ finden hier auf 170 m² sowohl Privatpersonen als auch Architekten und Interior Designer kompetente Beratung sowie professionelle Planung für die spätere Umsetzung an individuellen Klanglösungen. „All ears on“ heißt es, sobald man als Besucher diese einzigartige Erlebnisund Designwelt ähnlich einem Heim-

kino betritt. Denn es ist eine hochmoderne, digital über Smartphones steuerbare Welt, wo Klang auf Handwerkskunst und Designkulisse, Tradition auf innovative Technik sowie Ästhetik auf all unsere Sinne trifft. So sind auch Haptik, Kunstinstallationen respektive eine gemütliche Atmosphäre tonangebend! Hierzu haben sich die inveoo-Profis des „unsichtbaren Hörens“ als langjähriger Formdepot Member mit einigen anderen Partnern zusammengetan und eine reelle Klangkulisse mit Wohnatmosphäre geschaffen, in die es förmlich einzutauchen gilt. Die akustische Topnote erhält aus unserer Sicht der eigens konzipierte Klangraum, der Besuchern die Möglichkeit bietet, die klanglichen Unterschiede des Produktportfolios an Lautsprechern live zu testen.

FOTOS: BIRGIT POTOTSCHNIG

TEXT: BIRGIT POTOTSCHNIG


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Der neue inveoo Concept Store im „(Ein-)Klang mit den eigenen vier Wänden“.

Thomas Spiesberger ist in seinem Elternhaus mit Musik aufgewachsen und hat diese Leidenschaft schließlich zum Beruf gemacht. Aufgrund der vielen technischen Möglichkeiten, die es aus seiner Sicht heute gibt, ist für ihn die einfache Bedienbarkeit der Anlagen von äußerster Bedeutung. „Einige meiner Kunden sind durch die Vielfalt an Features überfordert, speziell, wenn sie ein Ferienhaus oder einen Zweitwohnsitz

„Wir setzen sogenannte ‚customized‘ Klang­ erlebnisse für sämtliche Wohn(t)räume unserer Kunden maßgeschneidert und mit Leidenschaft um.“ THOMAS SPIESBERGER, INVEOO

nur gelegentlich besuchen. Darum halten wir die Systeme so simpel wie nur möglich und speziell auf das technische Know-how des Kunden abgestimmt. Durch aktives Zuhören in einem professionellen Beratungsgespräch eruieren wir die individuellsten Bedürfnisse und setzen diese in sogenannten ‚customized‘ Klangerlebnissen für sämtliche Wohnräume maßgeschneidert um.“


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Auch der SieMatic FlagshipStore wird dem minimalistischen Designanspruch der Kunden gerecht.

DIE �üche ALS

LEBENSRAUM Auch in der Welt des Küchendesigns ist seit den Anfängen der Pandemie der verstärkte Fokus auf das Zuhause spürbar. Was vielen Familien nun als Herzstück ihres Zuhauses gilt, ist schon immer das Herz des Unternehmens SieMatic gewesen. Dabei spielen zeitloses Design, Ästhetik, Materialien und Funktionalität eine gleich große Rolle. „SieMatic-Küchen“, erzählt Architektin Barbara de Schuen bei einem persönlichen Gespräch im Wiener Flagshipstore am Schubertring,

Um den unterschiedlichen Ansprüchen und Kochkulturen der Kunden zu entsprechen, werden alle SieMatic-Küchen nach ausführlichen Beratungs- und Planungsgesprächen individuell maßgefertigt. Egal ob puristisch, klassisch oder urban – stets nach Lebensstil jener Menschen, die sie nutzen. Neben der angesprochenen Funktionalität sowie der richtigen Auswahl an Küchengeräten kommt der Ästhetik sowie den Materialien große Bedeutung zu. So folgten nach Erfindung der ersten grifflosen Küchen schon bald weitere SieMaticInnovationen wie etwa unsichtbare Griffmul-

den, besondere Beleuchtungskonzepte oder elegante Einbauweisen der Küchenschränke in oft farblich abgestimmte „Rahmen“ aus Trockenbauweise. Diese lassen das optische Erscheinungsbild der Küche wesentlich dezenter, feiner und zurückhaltender wirken. Die daraus entstehende außergewöhnliche Küchenarchitektur wird durch besondere Lichtdesigns je nach Dimmung noch unterstrichen. Während derzeit die Arbeitsplatten immer mehr von Stein und Holz in Richtung kratz- und hitzebeständiges Keramik oder Edelstahl übergehen, überraschen auch die Materialinnovationen bei den Außenfronten. Besonders anmutig wirken die SieMatic-Naturholzfurniere mit schönen goldbronzierten Griffen sowie – des Unternehmens jüngste Innovation – die Küche namens SLX mit Fronten in Edelstahloptik aus Metalllaminat sowie in dezenten Pastelltönen, darunter ein wunderschönes Rosé. Eine Küche, förmlich kuratiert für unseren Lebensraum!

„Bei unseren SieMatic-Küchen haben wir immer viel Wert auf Funktionalität sowie praktisches Innenleben gelegt. Dieses sollte gut durchdacht für größtmögliche Ordnung sorgen.“ BARBARA DE SCHUEN, SIEMATIC

FOTOS: BIRGIT POTOTSCHNIG, MARION APPEL

„wurden schon immer einem sehr puristischen und minimalistischen Designanspruch der Kunden gerecht. Zudem wird großer Wert auf Funktionalität sowie das praktische Innenleben der Küchenschränke und -laden gelegt. Diese sollten gut durchdacht für viel Stauraum und Ordnung sorgen oder auch eigene Ladestationen für Tablets und Smartphones bieten.“


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Kaum ein anderer Concept Store ist so sehr Store für die Seele.

FÜR

DAS GUTE �ohngefühl INNEN UND AUSSEN Ein wahrer Store für die Seele ist der in der Nähe des Wiener Stephansdoms neu eröffnete Concept Store O’STYLE Living. Mit zahlreichen Marken, die unser Herz zum Thema Interior Design, Home Accessoires, Tischkultur, Heimtextilien, Geschenkideen und Cocooning in den eigenen vier Wänden begehrt. In einer sehr persönlichen Atmosphäre – ähnlich einem Wohnzimmer – lässt es sich bei charmanter und professioneller Beratung sowie einem Gläschen Sekt oder einer Tasse Kaffee zu all den liebevoll ausgesuchten Lifestyle-Produkten shoppen, darunter viele von Inhaberin Daniela Ortmann persönlich auf internationalen Reisen und Messen ausgewählte Unikate für den Living-, Ess- oder Küchenbereich. Auf die Hauptmarke Riviera Maison, für die der Concept Store die Exklusivvertretung für den ersten Wiener Bezirk innehat, ist sie allerdings besonders stolz. Das „gute Wohngefühl“ wird nicht nur für das Interior Design, sondern auch in Hinblick auf den Outdoorbereich vermittelt. Dank der Ort-

mann Gartengestaltung – dem Unternehmen ihres Mannes – werden Gesamtkonzepte den jeweiligen Erwartungen der Kunden entsprechend individuell ausgearbeitet. Sosehr unsere Wohnbereiche basierend auf unserer Sehnsucht nach Natur sowie Erlebnissen im eigenen Garten miteinander verschmelzen, sosehr greifen auch die unterschiedlichen Dienstleistungen des Ehepaars ineinander. Gerade bei neuen

„Das von uns geprägte­ ,gute Wohngefühl‘ entsteht erst durch den professionellen Übergang von innen nach außen. Daher verwöhnen wir unsere Kunden mit individuellen ­Gesamtkonzepten.“ DANIELA ORTMANN, O’STYLE LIVING

Bauprojekten entstehen die Bedürfnisse nach professionellem Gartendesign mit Pool oder Naturschwimmteich erst nach Abschluss der Einrichtungsberatung. Während Frau Ortmann gemäß vorher freigegebener Mood Boards an der finalen Einrichtung noch mit Möbeln und Heimtextilien Hand anlegt, zeichnen die Gartenplaner ihres Mannes bereits per Hand die ersten Gartenskizzen. Die Sehnsucht nach Naturlandschaft, Genuss und Freiheit vermittelt auch das aktuelle Dekothema „Ostsee“ des Concept Stores in den Naturtönen Grün und Beige sowie dem kostbaren Hauptmaterial Holz. Nachdem es im Herbst wieder kuscheliger und gemütlicher wird, bietet O’STYLE Living nun auch Vorhangstoffe an – von der Beratung über das Ausmessen bis hin zu maßgeschneiderten Näharbeiten.


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„Für mich ist ein Möbelstück etwas sehr Elementares und kein Statussymbol. Während uns die virtuelle Welt vom eigenen Körper entfremdet, helfen uns Möbel, ein neues Körpergefühl zu entwickeln.“ JÖRG NECKER, MÖBELWERK

BEI

GUT �erate�DEN WOHLFÜHL-DIENSTLEISTERN

Hierfür wird der vordere Bereich mit dem wunderschönen antiken Holzboden neu gestaltet

und zum exklusiven Wittmann-Schauraum umfunktioniert. Während Gloster eher eckig und geradlinig in seiner Formensprache ist, schmeichelt Wittmann mit dem Andes Sofa oder dem Paradise Bird Chair durch sehr feminine, abgerundete Designs. „Von den Werten her ist Wittmann Gloster sehr ähnlich und repräsentiert als Familienbetrieb mit eigener Manufaktur traditionelles Handwerk par excellence. Zudem findet aktuell ein interessanter gestalterischer Aufbruch in der Berufung des Designers Luca Nichetto zum Art Director statt. Er sowie die jungen Designer Jaime Hayon und Sebastian Herkner frischen mit äußerst zeitgemäßen, stilvollen und eleganten Designs die Wittmann-Kollektion auf charmante Art und Weise auf.“ Für Jörg Necker ist ein Möbelstück etwas sehr Elementares und kein Statussymbol. Während uns die virtuelle Welt vom eigenen Körper entfremdet, helfen uns Möbel, ein neues Körperge-

Das Team des Möbelwerks versteht Wohnraumgestaltung als Körperkultur und Mindset.

fühl zu entwickeln. So hat auch seine Klientel ein sehr ausgeprägtes Gespür für Kreativität, Lust an der Gestaltung sowie eine Vorliebe dafür, sich selbst – ohne Berater – einzurichten, wobei die Grenzen zwischen Kunst, Kultur und „gestalterischer“ Einrichtung ineinanderfließen und unseren Bedürfnissen nach körperlichem und seelischem Wohlbefinden entsprechen. So versteht das Team des Möbelwerks Wohnraumgestaltung als Körperkultur und Mindset und sieht sich gerne in der Rolle als Wohlfühl-Dienstleister respektive Lebenskunst-Förderer. ∏

FOTOS: BIRGIT POTOTSCHNIG

Seit beinahe neun Jahren kuratiert das Möbelwerk im ehemaligen Wiener Textilviertel beim Salzgries charaktervolle Möbel mit einem Fokus auf Natürlichkeit, sei es in Form von natürlichen Materialien, sei es mit haut- und körperfreundlicher Haptik – beides allerdings in sehr zeitgemäßer Formensprache. Aus der Kooperation mit diversen Marken ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der renommierten traditionellen Marke Gloster im Outdoorbereich entstanden, die Möbelwerk-Gründer und -Inhaber Jörg Necker wegen ihrer technologischen Innovationen sowie ihrem zeitgemäßen Design äußerst schätzt. Um das Produktsortiment für Outdoor Living mit einer passenden Indoormarke zu ergänzen, präsentiert das Möbelwerk ab Anfang Oktober erstmals auch die Traditionsmarke Wittmann, worauf Jörg Necker besonders stolz ist.


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Macan GTS – Kraftstoffverbrauch kombiniert: 11,3 – 11,7 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 255 – 265 g/km. Stand 08/2021. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der jeweils gültigen Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.


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