Unterwegs
Nachhaltige Bergerlebnisse MIT
KINDERN
Umweltbewusstes Wandern beginnt schon vor dem Schnüren der kleinen und großen Wanderschuhe: eine fiktive Geschichte. Von Erkenntnissen und Vorsätzen Christian und Sabine fallen auf das Sofa ihrer Wohnung in Mühlbach, Tochter Lisa und Sohnemann Klaus im Grundschulalter sind im Bett. Zeit für die beiden Eltern, über die heutige Familienwanderung zu ratschen. Ihr Resümee, da sind sich beide einig, fällt ziemlich nüchtern aus. Die lange Hin-, vor allem aber die Rückfahrt im Schritttempo inmitten der üblichen Blechlawine an Schönwetter-Wochen enden war nicht nur für die Kinder auf dem Rücksitz, sondern auch für sie selbst eine nervliche Zerreißprobe. Und obwohl beiden vollkommen bewusst ist, dass sie selbst Mitverur sacher dieses Verkehrs- und Umwelt problems sind, haben sie aus Bequem lichkeit trotzdem schon wieder das 66
Bergeerleben 01/20
Auto genommen. Beim Auspacken der Rucksäcke ist ihnen außerdem auch erst richtig bewusst geworden, wie viel Müll ihre Wanderjause wieder verur sacht hat. Einweg-Verpackungsmate rial und Getränke in Plastikflaschen, weil sie ihren Proviant erst noch in Eile auf der Hinfahrt besorgt haben. Zwar haben sie ihren Müll vorbildlich wieder nach Hause gebracht, aber trotzdem nagt die Bilanz wieder einmal an ihrem Gewissen. Es ist an der Zeit, ihre guten, aber immer wieder aufgescho benen Vorsätze, in die Tat umzuset zen – die nächste Wanderung soll nachhaltiger erfolgen, möglichst Ver kehr und Müll meidend. Schließlich wollen sie ihren Kindern eigentlich auch umweltfreundliches Unterwegs sein vorleben. Beiden ist klar: Ein nach haltiges Unterwegssein am Berg beginnt schon vor dem Schnüren der kleinen und großen Wanderschuhe. Wir begleiten die Familie bei der Um setzung ihres Vorhabens.
Option Bahn und Bus Sabine nimmt einen Führer mit Fami lienwanderungen aus dem Bücher regal und meint, dass es im nahen Umfeld durchaus spannende Wande rungen mit kurzer Anfahrtszeit gebe, die sie mit ihren Kindern noch nie un ternommen hätten. Christian stimmt ihr zu, dass es tatsächlich nicht nötig sei, immer weiß Gott wie weit zu fah ren, um etwas Spannendes zu erleben. Doch die Wanderung durch das schö ne Innerfeldtal hinauf zur Dreischuster hütte im Hochpustertal, von der eine Arbeitskollegin erst kürzlich erzählt hatte, reize ihn doch sehr. Das sei dann zwar doch nicht so nahe, dafür aber ausgezeichnet mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Bahn und Bus erreich bar. Vom Linienbus Innichen–Sexten, der direkt am Zugbahnhof in Innichen startet, steigt man noch einmal auf einen Bus um, der ins Innerfeldtal fährt. Christian hat sich auf südtirol mobil (www.sii.bz.it) schlau gemacht,