KULTUR & CHRONIK
Mythos Rosengarten Eine Ausstellung der AVS-Sektion Bozen zur 150-Jahrfeier Aus Anlass ihres 150-jährigen Bestehens zeigt die Sektion Bozen des Alpenvereins Südtirol gemeinsam mit dem Museumsverein Bozen und dem Bozner Stadtmuseum eine Ausstellung zum Thema „Mythos Rosengarten“. Damit möchte die Sektion einen Bogen zwischen der Bergsteigerstadt Bozen und der prägenden Kulisse des Rosengartens in der bildenden Kunst spannen. Die Ausstellung 78
Bergeerleben 01/20
steht in einer langen Tradition kultureller Initiativen durch die Sektion Bozen, wie der Kurator der Ausstellung Helmuth Scartezzini zu berichten weiß:
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ie Sektion Bozen hat bereits bald nach der Gründung 1869 ihre Tätigkeit auch auf den kulturellen Bereich ausgeweitet und Initiativen ergriffen. Davon zeugt die Errichtung des Noe-Denkmals 1899
im damaligen Stadtpark, das erfreu licherweise zu unserem 150-jährigen Bestehen durch die Stadtgemeinde aufpoliert und mit einer Gedenktafel ausgestattet wurde. Weniger bekannt sein dürfte, dass die Sektion nach dem Tode von Heinrich Noe sein Werk „Bozen und Umgebung“ im Eigen verlag herausbrachte. Der Erlös ging an die Hinterbliebenen des Schrift stellers. Zudem war 1890 eine Gedenk tafel zu Ehren des Minnesängers Oswald von Wolkenstein an der Ruine Hauenstein oberhalb Seis angebracht worden – sie besteht heute noch. An lässlich der Generalversammlung des Gesamtvereines 1876 in Bozen zeigte man eine Bilderausstellung von Künst lern wie Defregger, Moser, Seelos u. a. Die Initiative für die bildenden Künste fand eine Fortsetzung anlässlich der 125-Jahrfeier im Jahr 1994, indem eine Gedächtnisausstellung zum Kunst maler Erwin Merlet das Programm der Festveranstaltung erweiterte. Es folgte 1996 zur 50-jährigen Wiedergründung des Vereines eine Ausstellung im Schloss Maretsch mit dem Titel „E. T. Compton – Blick auf die Alpen“. So glaubte die Sektion im Rahmen des 150-jährigen Bestehens gut zu tun, die Tradition fortzusetzen und nun den Rosengarten in den Mittelpunkt einer Ausstellung zu stellen. Der Rosengarten als Motiv für Sagen, Postkarten und Kletterer Die deutsche Namensgebung des ge nannten Bergmassivs leitet sich ver mutlich aus einer rätischen Sage ab, denn die deutsche Bezeichnung taucht erst im 15. Jahrhundert auf. Die räto romanische Bezeichnung „ciadenac“ für Geröllhalde findet sich in der italie nischen Bezeichnung Catinaccio wie der. Der abendliche Sonnenuntergang taucht die Bergkette in eine eindrucks volle Rotfärbung. Diese Naturerschei nung findet sich in der rätischen Legende als „enrosadora“. Um den alpinistischen Aspekt in der Ausstel lung mitzunehmen, wurde in der Bilderausstellung ein Foto zur West seite des Rosengartenmassivs mit ein gezeichneten Routen der Erstbege hungen eingebaut. Für die Stadt