Bergeerleben - AVS-Magazin September 2020

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KULTUR & CHRONIK Katze auf Artilleriegeschütz und rechts ­davon ein k. u. k. Soldat. Foto: Innsbrucker Stadtarchiv, Ph/A-24009-15 v. Num. 15 (1917)

braucht wurden. Selbst Katzen waren im Weltkrieg gern gesehen, hielten sie doch die Schützengräben von Mäusen frei und sicherten so ganz nebenbei die ohnehin schon knappen Vorräte.

Hund und Katz an der Front Der Einsatz von Tieren im Gebirgskrieg Wenn heute vom Ersten Weltkrieg die Rede ist, dann wird dieser Schicksalsschlag des 20. Jahrhunderts zumeist als ein Ereignis erinnert, bei dem der Mensch mit System und auf geplante, langfristige Art und Weise gegen seine eigene Spezies gekämpft hat. Doch auch wenn die Ursachen und Folgen des Gebirgskrieges in erster Linie durch menschliche Handlungen geprägt waren – mit den Menschen kämpften und fielen eine Reihe von Tieren, die unfreiwillig zu Helfern und Kameraden wurden.

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nsbesondere durch die Methoden und Zugänge der Gletscherarchäologie konnten bereits wertvolle ­Erkenntnisse erreicht werden, was die Kriege des 20. Jahrhunderts betrifft. Oft finden Forscher auf den Gletschern nämlich noch Material wie z. B. Stahlhelme, Gewehrmunition, Granat­ splitter, Schrapnellkugeln, Konservendosen o. Ä., aber auch menschliche und tierische Überreste. Letztere kön-

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nen Auskünfte über die Essgewohnheiten der Soldaten geben sowie über die Beziehung zwischen Mensch und Tier an der Front, wenn beispielsweise untersucht wird, wie und wo die Tiere bestattet wurden. Sinn und Zweck Der Nutzen von Tieren im Gebirgskrieg konnte äußerst vielschichtig sein: In erster Linie wurden sie als Nachrichtenübermittler oder Zug- und Trag­ tiere eingesetzt. Unabhängig von ihrer Größe dienten viele Tiere dem Menschen aber auch als Maskottchen, ­womit sie alsbald zu einem fixen Bestandteil des Kriegsalltages wurden. Den einzelnen Soldaten konnte eine solche innige Mensch-Tier-Beziehung genauso prägen wie die Truppen­moral im Gesamten. Beliebte Helfer im Gebirge waren u. a. Esel, Maultiere, Pferde und auch Hunde. Zu diesen gesellten sich Schweine, Schafe oder Ziegen, die hauptsächlich als Fleischquelle dienten oder wegen ihrer Milch oder Wolle ge-

Der Einsatz von Hunden Hunde dienten aufgrund ihrer hochentwickelten Sinne und enormen Lernfähigkeit als Nachrichtenübermittler, als Spürhunde für Verletzte (die so­ genannten Sanitätshunde), als Hilfskraft für Wachposten und Patrouillen, als Pferdeersatz („Zughunde“) oder schlicht und einfach als Maskottchen. Aufgrund der unterschiedlichen Hunde­ rassen wurde der Verwendungszweck entsprechend ihrer Art an die Tätigkeit angepasst. Bei den deutschen bzw. österreichischen Truppen waren ins­ besondere Deutsche Schäferhunde, Dobermannpinscher, ­Airedale­terrier und Rottweiler beliebt, gerade als Sanitäts­hunde wurden ebendiese ­Rassen bevorzugt. Rund 4.000 Sanitätshunde kamen allein auf deutscher Seite zum Einsatz, die zum Zweck der medizinischen Versorgung und zum Auffinden und Bergen von vermissten und verletzten Soldaten eingesetzt wurden. Die Hunde wurden darauf trainiert, beim Antreffen einer verletzten Person entweder Alarm zu schlagen oder einen Gegenstand derselben mitzunehmen und diesen dem nächsten Sanitäter, den sie auffinden konnten, zu übergeben. Wenn die Hunde beim Antreffen des Verletzten so lange bellten, bis Hilfe nahte, wurde dies „verwundet verbellen“ bzw. „totverbellen“ genannt, während das Verlassen des Verletzten, um eine Person ausfindig zu machen und jemanden zum Verletzten hinzuführen, auch als „verwundet verweisen“ bzw. „tot­ verweisen“ bezeichnet wurde. Die Ausübung der Suchtätigkeit ­beinhaltete in den meisten Fällen ein flächendeckendes und großräumiges Absuchen des Feldes, was keine ungefährliche Angelegenheit war. Deshalb


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