Unterwegs
#MEINHAUSBERG Tourenvorschläge aus den AVS-Sektionen Als Alpenverein stellen wir uns unserer Verantwortung und sensibi lisieren für ein möglichst nachhaltiges Unterwegssein. Das Ziel des Projektes #MEINHAUSBERG ist es, unsere Sektionen und Ortsstellen zu motivieren, eine Tour auf ihren Hausberg zu unternehmen – möglichst mit fairen Mitteln, das heißt entweder nur mit Muskelkraft (zu Fuß, Rad) oder mit Hilfe öffentlicher Verkehrsmittel vom Heimatort aus. Nachfolgend stellen wir nun eine Auswahl an Bergtouren unserer Sektionen und Ortsstellen vor. Das Abenteuer vor der Haustür Die AVS-Jugend Kurtatsch/Margreid hat im Rahmen der AVS-Aktion #MEINHAUSBERG eine besondere Aktion durchgeführt: die Überschreitung des südlichen Mendelkamms. Wenn man an das Südtiroler Unterland denkt, dann hat man wahrscheinlich die Bilder von Wein, Plent und Maschggra im Kopf. Weniger bekannt sind die Berge des Unterlandes. Neben dem Weiß- und Schwarzhorn sind einigen Bergsteigern vielleicht noch der Roën und das Trudner Horn ein 64
Bergeerleben 03/20
Begriff. Wenige werden jedoch jemals vom Tresner Horn, der Wiggerspitz (Cima Roccapiana) oder dem Monte Cuc gehört haben. Die zwei Letzteren stehen zwar schon auf Trentiner Boden, aber weil sie sich so schön im Fenner See spiegeln, gehören sie zur Unterlandler Gebirgslandschaft. Die Gipfel am südlichen Mendelkamm, zwischen Mezzocorona und dem Mendelpass, sind die Hausberge von Kurtatsch, Margreid und Kurtinig. Wegen ihrer moderaten Höhe (max. 2.116 m) und des brüchigen Kalksteins stehen sie im Schatten der Dolomiten. Das hat auch seine Vorteile, denn in dieser w ilden und ursprünglichen Bergwelt trifft man nur auf wenige Menschen und noch seltener auf Mountainbiker. „Es ist eine gefährliche Sache, aus deiner Tür hinauszugehen. Du betrittst die Straße und wenn du nicht auf deine Füße aufpasst, kann man nicht wissen, wohin sie dich tragen“, wusste J. R. R. Tolkien in „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“. Die Überschreitung des südlichen Mendelkamms von Mezzocorona bis zum Mendelpass sollte unser „Abenteuer vor der Haustür“ sein. Eine beachtliche Heraus
Seebersee im hinteren Passeiertal Foto: Florian Augscheller
forderung, denn man muss sich selbst versorgen, etwa 40 Kilometer auf Wanderwegen und Klettersteigen zurücklegen, 3.500 Höhenmeter im Aufstieg und 2.300 im Abstieg bewältigen. Für die An- und Abreise wollten wir öffentliche Verkehrsmittel verwenden, die eigenen Hausberge kennenlernen und Spaß in der Gruppe haben. Schluss endlich fanden sich fünf motivierte Jugendführer und Jugendliche für das Abenteuer vor der Haustür. Die Anfahrt mit dem Zug bis nach Mezzocorona war gemütlich und auch die Wanderung bis zum Eingang der Burrone-Schlucht. Durch diese führt ein leichter Klettersteig tief in die Schlucht. Man überwindet einige Stufen, steile Felswände und Wasserfälle. Von dort wanderten wir im warmen Nachmittagslicht mit schönem Panorama ins Etschtal und und über die Paganella bis zur Malga Bodrina, wo wir unser Nachtlager aufschlugen. Am nächsten Tag stiegen wir auf den Kamm, der das Etsch- und das Nonstal trennt, und auf die Wiggerspitz. Ein seilversicherter Gegenanstieg brachte uns auf den Monte Cuc und weiter am Kamm entlang bis zum Tresner Horn.