Unterwegs
Ausflug ins Morgenland Persienreise der Zugvögel Lana 1970 Vom Abendland ins Morgenland: Vor genau 50 Jahren hat es einige Lananer Bergkameraden nach Persien gezogen. Die sechs Teil nehmer an der Erkundungsreise waren damals allesamt in ihren f rühen Zwanzigern und im Dorf als „die Zugvögel“ bekannt.
U
nter dem Namen „Zugvögel“ formierte sich 1962 eine Gruppe junger Lananer mit der gemeinsamen Absicht, fortan – wie eben die Vorbilder aus der Tierwelt – zeitweilige „Ausflüge“ zu machen und dabei immer auch wieder heil nach Hause zurückzukehren, sei es von den winterlichen Touren im Schnee, sei es von den sommerlichen „Fahrten“ in Fels und Eis.
Von den Alpen in den Elburs Die Idee zu einer Auslandsfahrt in den Orient kam den Lananern quasi vor der Haustür, während einer Tour am wohlvertrauten Sellastock. Es war im Winter 80
Bergeerleben 03/20
1969 und mancher Zugvogel hatten ein ertragreiches Kletterjahr in den heimischen Bergen hinter sich. Die lokalen Klassiker waren allesamt begangen, somit lockten nun fernere Gipfelziele. Für eine richtige „Fernreise“ hatte man allerdings weder Zeit noch Geld, und so nahm man kurzerhand den „nahen“ Osten ins Visier. Mit dem Demawend in Persien (dem heutigen Iran) bot sich den „Zugvögelmandern“ eine geo grafisch und alpinistisch interessante Landmarke an. Und um das Berggehen im Elburs-Gebirge auch gleich mit einer abenteuerlichen Hin- und Rückfahrt zu verbinden, war von vornherein klar, dass man sich nicht – gleich den tierischen Artgenossen – in die Luft begeben, sondern mit vier Rädern am Boden bleiben und das Steuer selbst in die Hand nehmen wollte. Organisation und Vorbereitung Die ersten Schritte Richtung Persien führten die Lananer zunächst hinauf auf den Ritten zum Alpinchronisten
Hannsjörg Hager, der selbst wenige Jahre vorher im Elburs war und somit Erfahrung und Kartenmaterial bereitstellen konnte. Zugleich wurde der Vereinswagen auf Vordermann gebracht, am Zeitplan gefeilt und die notwendige Ausrüstung und Verpflegung zusammengeklaubt. Besondere bergsteigerische Vorbereitungen waren nicht vonnöten, denn Höhenluft, Hitze und Kälte war man schließlich gewohnt. Start bei den Kapuzinern in Oberlana Nach der Frühmesse um 5.30 Uhr des 26. Juli 1970 sollten schließlich sechs Zugvögel – Herbert Frei, Heinz Gamper, Karl Illmer, Karl Margesin (Greiter), Toni Margesin (Holzner) und Norbert Pircher (Platner) – gegen Osten aufbrechen. Die erste Etappe führte die Gruppe zunächst nach Lienz, wo man bei Hans Linder vom befreundeten Osttiroler Bergsteigerverein „Alpenraute“ einkehrte. Weiter