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»Wolfs-Ampel« gegen Angst und Abschüsse im Affekt Die neue »Wolfs-Ampel« bewertet, wann sich ein Wolf normal und ungefährlich verhält, bietet aber auch Entscheidungsgrundlage für Abschüsse von »Problemwölfen«.
Thomas Weber, Herausgeber weber@biorama.eu
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napp 40 Seiten hat das »Österreichzentrum Bär Wolf Luchs« Anfang des Sommers vorgelegt: Es bietet Empfehlungen für ein »Wolfsmanagement in Österreich«. Wiederholt wurde bei der Präsentation darauf hingewiesen, dass es sich um zeitgemäße Empfehlungen handelt. Denn auch bisSchwarze Ampel bedeutet Abschuss her hatte es Empfehlungen gegeben. Sie stammten Herzstück des Papiers ist eine »Wolfs-Amaus dem Jahr 2012, als zwar längst klar war, dass pel«. Sie liefert ein Raster, das häufig aufaus allen Himmelsrichtungen Wölfe nach Östretendes Wolfsverhalten beschreibt, erterreich zuwandern würden. »Das Konfliktpoklärt, einschätzt und Handlungsempfehluntenzial war 2012 aber noch nicht allen Beteiliggen abgibt. Als grün und ungefährlich gilt ten bewusst«, meinte der Amtstierarzt Martin etwa: »Wolf flüchtet nicht sofort beim AnJanovsky. Fast ein Jahrzehnt später hat Österblick von Menschen und Fahrzeugen. Bleibt reich damit nun – endlich – einen Kompromiss stehen und beobachtet seinerseits«. Die Einmit brauchbaren Vorschlägen auf dem Tisch. schätzung: »ungefährlich«; ein Problem könne Denn im 2019 gegründeten »Österreichzentaber entstehen, wenn das neugierige Tier anrum Bär Wolf Luchs« reden neben elf ordentgelockt oder gefüttert wird. Handlungsempfehlichen Mitgliedern – alle Bundesländer und lung: verstärkte Information und Aufklärung der die Ministerien für Landwirtschaft und KliBetroffenen, um Ängste zu nehmen. maschutz – als außerordentliche MitglieDabei ist die Ampel vierfärbig. Auf Grün folgt der auch wwf, Naturschutzbund, Vetmed, Gelb (für Tiere, die häufig menschliche Nähe suboku sowie Jagd-, Almwirtschaft und der chen), Rot (für wiederholt besonders neugieriBundesverband für Schafe und Ziegen ge Tiere) und Schwarz – für einen Wolf, der sich mit. Das gemeinsame Ziel ist eine kon»unprovoziert aggressiv gegenüber Menschen verfliktarme Koexistenz von Landnutzung hält und in bewohnte Gebäude oder Stallungen einund Beutegreifern. Wohl mit der Betodringt«. In letzterem Fall ist die Handlungsempfehnung auf -arm und Ko-. Denn das Konlung eine »möglichst rasche Entnahme«. Nichts dafliktpotenzial steigt auch weiterhin. von ist neu oder gar überraschend. Umsetzen müssen Mindestens 50 Tiere dürfte es in Österdas alles in der Praxis aber die Länder in aufgeheizreich bereits geben. Ein Gutteil davon ter Stimmung. Wenn Nutztiere gerissen werden oder lebt in Niederösterreich. Doch Wölsich SpaziergängerInnen ängstigen, sind nachvollziehfe halten sich nicht an administratibar starke Emotionen im Spiel. Die »Wolfs-Ampel« als ve Grenzen. Zu recht betonte man sachlicher Kompromiss, den alle Genannten mittragen, deshalb die Notwendigkeit, dass ermöglicht es, Debatten auf ein Faktenfundament zu verein »Wolfsmanagement bundeslänlagern, und garantiert, dass es eines nicht gibt: verordnete derübergreifend und in AbstimAbschüsse im Affekt. mung mit den Nachbarländern« passieren soll. baer-wolf-luchs.at
Bild B iora ma , istock.co m/CSA-Archive , istock.co m/NLs hop
Kolumne Thomas Weber