Das Fachmagazin für Physiotherapie und Gesundheit Ausgabe 3-2022 Marktübersicht Therapiebedarf ab Seite 48 Praxisreport Therapiezentrum Rottweil ab Seite 10 Patientenzentrierte Physiotherapie ab Seite 36 Mitarbeiterfluktuation verhindern ab Seite 66 ab Seite 14 WIE DIGITAL SOLLTE PHYSIOTHERAPIE SEIN?
www.milongroup.com milonfree MEHR THERAPIEQUALITÄT IM TRAINING Modernes Gesundheitstraining erkennt Symptome und beseitigt Ursachen. UnsereLösung: DieTrainingsart IsokinetikTherapie. Automatische Anpassung des Widerstandes bei konstanter Geschwindigkeit Angepasste Winkelgeschwindigkeit pro Gerät Keine aggressiven Umkehrpunkte und Belastungsspitzen ISOKINETIKTHERAPIE
Liebe Leserin, Lieber Leser,
Während in vielen Branchen die Möglichkeiten digitaler Technologie zuvor schein bar unmögliche Handlungsweisen erlauben, gibt es andere Geschäftszweige, die diesem Treiben mit etwas Argwohn begegnen. Dazu zählt auch die Physiothera pie. Es gibt viele Gründe, warum sich die Branche etwas schwer mit den neuen Möglichkeiten tut, die uns der aktuelle technische Standard ermöglicht. Aber es gäbe meiner Einschätzung nach noch mehr Gründe, sich den Markt genauer anzuschauen und Gebrauch von den digitalen Möglichkeiten zu machen. Und wir sind nicht mehr in der Anfangszeit, in der man neuen Möglichkeiten etwas skepti scher begegnen sollte. Viele der Systeme, die der Branche zur Verfügung stehen, sind für den flächendeckenden Einsatz ausgereift. Man muss nur schauen, wo und wie man sie einsetzen kann.
Bei den drängenden Fragen Personal und Vergütung bzw. Wirtschaftlichkeit wird häufig auf veraltete Methoden gesetzt, die erwartbarerweise durch die Verände rungen unserer Gesellschaft nicht mehr so gut funktionieren. Digitale Möglich keiten können hier allerdings zeitgemäße Lösungen bieten und erleichtern allen Beteiligten das tägliche Arbeiten. Natürlich muss man sich darauf einlassen und sich einarbeiten. Das ist anstrengend und zeitintensiv. Aber wer seine Praxis wei terhin zeitgemäß führen möchte, muss hier up to date bleiben. Die Welt dreht sich heute schneller und wer sich nicht mitdreht, wird abgeworfen. Das ist leider eine sehr bittere Wahrheit. Daher möchte ich an dieser Stelle dazu motivieren, offen für digitale Veränderungen zu sein. Einen Anfang können Sie schon machen, wenn Sie einen Blick in unseren Themenschwerpunkt werfen. Da haben wir einiges an Informationen zusammengetragen.
Und nun viel Spaß beim Lesen! Ihr Jonathan Schneidemesser Chefredakteur
Ein Cyborg als Physiotherapeut? Aktuell undenk bar, oder? Die Kombina tion aus Menschenkörper und Cyborgkopf zeigt den Zwiespalt zwischen menschlicher Behandlung und digitalen Methoden.
Titelgestaltung:
03Weitere Artikel und News auf bodymedia.de EDITORIAL
Katharina
Jaschinski
03 2022
INTRO EDITORIAL
WER SIND WIR?
Heal11 GmbH wurde im Jahr 2021 von Heiko Kandler, Dominik Fogt und Tobias Hofstetter gegründet, mit dem Ziel therapeutische Einrichtungen zukunftsträchtig digitalisiert aufzustellen und alltägliche Arbeitsprozesse mithilfe von intelligent aufeinander abgestimmter, nutzerfreundlicher Soft- und Hardware zu vereinfachen.
Simple, transparent und digital Die All-In-One-Software, Proleos, deckt alle wichtigen Bausteine ab. Darunter fallen Terminvergabe, Zugriffskontrollen, Rechtevergabe, Arbeitspläne, Terminbuchungen, Mitglieder-Management, Mitgliedschaft-Management, sowie Analysen & Berichte, anstatt viele Softwares parallel bedienen zu müssen. Gleichzeitig ist sie intuitiv aufgebaut, um allen Mitarbeitenden den Zugang und den Umgang zu erleichtern. Zuletzt vereint Heal11 in seiner Software-Lösung Proleos, die gemeinsam mit der HMM Deutschland GmbH entwickelt wurde. eine möglichst transparente Preisstruktur.
Patienten sinnvoll leiten – Arbeit einsparen Perfekt harmonierend mit der Proleos Software, aber auch allein uneingeschränkt funktional: das Patientenleitsystem. Dieses ermöglicht digitale, automatisierte Kundenprozesse, indem es den/die Patient:in intuitiv durch die Einrichtung und Behandlung führt. Bestehend aus einem Check-In, einem Therapiedesk, verschiedenen Bildschirmen und Roomterminals, sowie optional einer Stele vereinfacht das Leitsystem den Alltag und kann Effizienz und Umsatz erhöhen bei gleichzeitiger Arbeitsersparnis.
SCAN MICH
Am Check-In können sich Patient:innen, die zu einem Termin erscheinen, selbstständig einchecken, das System meldet das Eintreffen des/der Patienten:in und zeigt alle dazugehörigen Daten an. Am Therapiedesk können Patient:innen ihre Rezepte einscannen, personen- und behandlungsspezifische Daten bearbeiten, den digitalen Anamnesebogen ausfüllen, Patienten-Behandlungsverträge und Zusatzvereinbarungen bearbeiten und ausfüllen sowie selbst alle weiteren Termine ausmachen.
Über die Bildschirme und Roomterminals werden die Patient:innen durch die Praxis, in den Wartebereich und zu den Behandlungsräumen mithilfe von individuell vergebenen Zahlenkombinationen gelotst, um Anonymität zu gewährleisten. Gleichzeitig ist alles über PC oder Tablet steuerbar.
Mithilfe des optionalen Pakets „Entertainment & Sales“ können den Patient:innen über die Bildschirme wissenswerte Informationen, Aktionen und Zusatzleistungen vermittelt werden. Zudem besteht über die Stele die Möglichkeit Zusatzleistungen auch direkt zu buchen und zu bezahlen.
Über das optionale Softwaretool „Evidenzbasierte Anamnese“ können die Fortschritte der Patient:innen genaustens dokumentiert werden und die Erfolge des Therapieverlaufs anschaulich aufgezeigt und bewiesen werden.
Neben Soft-und Hardware zeichnet sich die Heal11 GmbH außerdem durch ganzheitliches Denken und bietet somit auch die Integration von Physiotherapie in Gesundheitsstudios an. Das Unternehmen steht hier bei von der Planung, über die Zulassung, bis hin zur Eröffnung als Partner an der Seite.
WIR BEDANKEN UNS FÜR DIE TOLLE MTT PHYSIO 2022 HEAL11 MORE DIGITAL, MORE INDIVIDUAL
MAGAZIN
selbstbewusste
führen
Arbeitsklima schaffen
Sektorale Heilpraktiker in
Physiotherapie
Führungskräfte Mitarbeiterfluktuation
THE TOP Physio
Neuro Innovation Day in Frankfurt am Main
der therapie Düsseldorf
OUTRO
INTRO INHALT Weitere Artikel und News auf bodymedia.de06 INHALT INTRO 03 Editorial 08 News 10 Praxisreport Therapiezentrum Rottweil THEMENSCHWERPUNKT DIGITALISIERUNG 14 Sind Robotics, KI und Automation die (nahe) Zukunft der Physiotherapie? 18 Digitalisierung und Therapie gehen Hand in Hand 22 „Wir haben im Schnitt eine Initiativbewerbung pro Woche“ 28 Einsatz von Apps in der Physiotherapie 32 Wie Patienten und Therapeuten von der Digitalisierung profitieren INDUSTRIE 82 Die Trainingswissenschaft in die Physiotherapie bringen 86 Mindful Leadership: Achtsame (Selbst-)Führung THEMENSCHWERPUNKT PATIENTENZENTRIERUNG 36 Kommunikation in der patientenzentrierten Therapie 40 Evidenzbasiertes Modell für patientenzentrierte Therapie 44 Patientenzentrierte Therapie im ATHLETICO Bühl
48 Marktübersicht Therapiebedarf 54 Hochqualifizierte,
Mitarbeiter
58 Positives
62 Der
der
66 Wie
vermeiden 70 MEET
2022 78 Erster
79 Premiere
89 Inserenten/Impressum 90 Vorschau
INTRO INHALT Weitere Artikel und News auf bodymedia.de 07 10 48 Fotos: © Ralf Graner; © Heal11 GmbH; © AYAimages © Microgen © vectorfusionart - www.adobe-stock.com 70 62 36 14
DIE DEUTSCHEN MÜSSEN SICH MEHR BEWEGEN
PHYSIOMEETSSCIENCE MIT EINEM NEUEN AUFTRITT
PhysioMeetsScience hat seinen Internetauftritt geändert und macht den Zugang zum Wissen auf der Plattform noch einfacher. Unter www.physiomeetsscience.net wurde eine neue Infrastruktur geschaffen, die den Zugang zu evidenz basiertem Wissen in der Physiotherapie deutlich erleichtert.
Der neueste Bericht der WHO zeigt die verheerenden Folgen von Bewegungsmangel. Es wird erwartet, das bis 2030 mehr als 500 Mio. Menschen erkranken, weil sie sich nicht genug bewegen. Ausgerechnet in Deutsch land ist die Lage besonders brenzlig. Zu den Krankheiten, die durch Bewegungsmangel verursacht werden, zählen Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, aber auch Depressionen und Demenz. Bis 2030 erwartet die WHO, dass fast 500 Mio. Menschen daran erkrankenweil sie sich zu wenig bewegen. Diese Zahlen wurden im Global Status Report on Physical Activity 2022 publiziert.
WHO-Bewegungsempfehlungen werden nicht erreicht
Die Bewegungsempfehlungen der WHO erreichen die we nigsten: Erwachsene sollten sich mindestens 150 Minuten pro Woche bewegen. Dazu zählen zwar auch Fahrrad fah ren oder Spazierengehen, aber körperliches Training ist deutlich wirksamer. Und selbst wenn leichte Bewegung dazu gezählt wird, schaffen es die wenigsten Erwachse nen diese Vorgaben einzuhalten. Es zeigt sich, dass Be wegungsmangel auch eine Zivilisationskrankheit ist, denn in ärmeren Ländern sind es nur etwa 16 %, die sich zu wenig bewegen.
Bewegungsmangel in Deutschland besonders stark Um Deutschland steht es im internationalen Vergleich recht schlecht: 44 % der Frauen und 40 % der Männer müssten sich mehr bewegen. Noch schlimmer aber ist es bei den Jugendlichen. Hier bewegen sich 88 % der Mädchen und 80 % der Jungen zu wenig. Auch der CoronaPandemie wird attestiert, ihren Beitrag zur Verschärfung des Bewegungsmangels beigetragen zu haben.
Die Plattform PhysioMeetsScience erleichtert Physiotherapeuten, aber auch Medizinern, Trainern und anderen Heilmittelerbringern, den Zugang zu evidenzbasiertem Wissen, in dem aktuelle und relevante Studienergebnisse übersichtlich und verständlich für den Praxisalltag aufge arbeitet werden. Dabei steht die praktische Umsetzung am Patienten im Vordergrund. Mit über 2.200 Beiträgen gehört PhysioMeetsScience mittlerweile zu den größten Wissensdatenbanken für Physiotherapeuten im deutsch sprachigen Raum.
Neben aktuellsten E- Learning im Videoformat und einem ausladenden kostenlosen Angebot können Unterstützer auf den kostenpflichtigen PREMIUM- Teil des Angebots zugreifen. Abgerundet wird die Plattform durch einen Netzwerkbereich in welchem die User in direkten Kontakt mit dem Team treten und sich mit der PMS- Community über relevante Fragen austauschen können. Eine wichtige, kundenorientierte Änderung ist zudem, dass nun nur noch monatlich kündbare Mitgliedschaften abgeschlossen wer den können. An den Preisen hingegen ändert sich nichts.
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NEOFECT UNTERZEICHNET „CHARTA DER VIELFALT“
Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt setzt Neofect ein klares Zeichen für Toleranz in der Arbeitswelt und signalisiert die Wertschät zung aller Mitarbeitenden - unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Ori entierung und sozialer Herkunft.
KONTAKT +49 (0) 89 / 59081302 | info@neofect.de | www.neofect.de
NEWS AUS DER BRANCHE Weitere Artikel und News auf bodymedia.de08 Foto: © Space_Catstock.adobe.com, © Physio Meets Science, © NEOFECT Germany
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PODIUMSDISKUSSION ZUR AKADEMISIERUNG DER GESUNDHEITSBERUFE
Bei der Online-Podiumsdiskussion „Vollakademisierung vs. Teilakademisierung – Für die op timale Patientenversor gung durch Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie“ am 07. Oktober 2022 befürworteten die Gesundheitspolitikerin nen Bettina Müller (SPD) und Saskia Weishaupt (Bündnis 90/Die Grünen) vor 450 Teilnehmenden die Vollakademi sierung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie. Einigkeit herrschte zwischen den Politike rinnen und eingeladenen Experten auch bei den Zielen, die mit der Akademisierung erreicht werden sollen. Im Fokus steht hierbei die Sicherung der zukünftigen thera peutischen Patientenversorgung.
Prof. Uta Gaidys, Mitglied des Wissenschaftsrats, die als Expertin an der Diskussion teilnahm, machte deutlich, dass sich die gesellschaftlichen und gesundheitlichen Anforderungen und Bedarfe sowie die therapeutischen Möglichkeiten weiter entwickeln. Dieser zunehmenden Komplexität der Therapie werden die Kompetenzen hoch schulisch ausgebildeter Therapeuten zukünftig am besten gerecht. Auch André Laqua, Vorsitzender des Aphasie Landesverbands Berlin e.V., unterstrich in seiner Videobot schaft die Bedeutung therapeutischer Fachkompetenz für den Therapieerfolg in komplexen Behandlungsgebieten.
Für den Transformationsprozess hin zur Vollakademisie rung ist von einer Übergangszeit von 10 bis 15 Jahren auszugehen. Für die Umsetzung bedarf es einer „Road map“, erklärte Prof. Dr. Stefan Herzig von der Hochschul rektorenkonferenz. Damit könnten sich Hochschulen, Berufsfachschulen, Bildungsinteressierte und derzeitige Therapeuten auf eine verlässliche Entwicklung einstellen.
VERGÜTUNGSVERHANDLUNGEN MIT GKV-SPITZENVERBAND SCHEITERN ERNEUT
Die maßgeblichen Physiotherapieverbände erklärten bereits Mitte September die Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband zum Thema Vergütung als geschei tert. Nun wurde das Schiedsverfahren formal eingeleitet.
Bei den Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband geht es den Physiotherapieverbänden vor allem um zwei Punkte. Auf der einen Seite geht es um dringend notwendige Korrekturen an den von der Schiedsstelle festgesetzten Kriterien für die Ermittlung der Höhe der angemessenen Vergütung. Zum anderen um den Aus gleich der seit dem 01. April 2021 gestiegenen Personal-, Sach- und Raumkosten. Das liegt daran, dass diese re trospektiv geführt werden.
Der Gesetzgeber hat im Terminservice- und Versor gungsgesetz eine wirtschaftliche und leistungsgerechte Vergütung für die Physiotherapie gefordert. Denn, nur Physiotherapiepraxen, die kostendeckend arbeiten und ein attrkatives Gehalt bezahlen können, sind überhaupt in der Lage die therapeutische Versorgung der Versi cherten sicherzustellen. Das aktuelle Angebot von 2,5 % Erhöhung entspricht nicht den Vorstellungen der Physio therapieverbände und dürfte im Hinblick auf steigende Energiepreise nicht ausreichend sein.
NEUES KONZEPT:
THERAPIEREN” MIT EGYM
„Smart Therapieren“ ist das neue Konzept von EGYM für physiotherapeutische Einrichtungen aller
Ansatz, Patienten beim nachhaltigen Erreichen ihrer Ge
erfolgreiche und unabhängige Trainingstherapie zu be treiben.
Muskelfunktionsdiagnostik am EGYM Fitness Hub und das BioAge in der Branded Member
Verbesserungen auf und motivieren Patienten dazu, ihre ei
oder dauerhafte Rekonvaleszenz.
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KONTAKT +49 (0) 221 / 9810270 info@physio-deutschland.de www.physio-deutschland.de
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Art. Dabei handelt es sich um einen neuen
sundheitsziele zu unterstützen und so eine
Smarte
App zeigen selbst kleinste
genen Gesundheitsziele zu erreichen – ganz gleich, ob Reha
“SMART
KONTAKT support@egym.de | www.egym.deFoto: © Wavebreak Media –stock.adobe.com © sebra –stock.adobe.com, © EGYM
PHYSIOTHERAPIE UND FITNESS
STUDIO UNTER EINEM DACH
Text Jonathan Schneidemesser
Physiotherapie und Fitnessstudio im gleichen Gebäude war für viele lange undenkbar, aber von der Kombination aus Physiotherapie und Fitnesstraining profitieren vor allem die Patienten – die dadurch langfristig etwas für ihre Gesundheit tun können. Im Therapiezentrum Rottweil wird diese Philosophie täglich gelebt.
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Foto: © Ralf Graner
Um die Geschichte des Therapie zentrums Rottweil erzählen zu kön nen, muss man die Geschichte des Fitness Rottweil erzählen, die alleine schon durch die räumliche Nähe un trennbar miteinander verbunden sind. Inhaber beider Betriebe sind Michael Maute und Thomas Böhler, die be reits 2007 mit dem bestform fitness in
Das Team des Therapiezentrums Rottweil
Albstadt ihre erste gemeinsame Anla ge eröffneten.
Dann folgte der nächste Schritt und Michael Maute betrieb zudem von 2013 bis 2021 gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Thomas Böhler das Therapiezentrums eines Albstädter Konzerns. Das Unternehmerduo konnte hier Erfahrung im Bereich der Physiotherapie sammeln und verstärkte zusätzlich das Engagement im Be reich des Betrieblichen Gesundheits managements und der Firmenfitness. So konnte im Lauf der Zeit eine große Expertise im Bereich Gesundheit auf gebaut werden
Um ihre Gesundheitsausrichtung zu stärken, eröffnete Michael Maute im Jahr 2017 zusammen mit seinem da maligen Geschäftspartner und leiten den Physiotherapeuten Stefan Orth seine zweite Physiopraxis im selben Gebäude, in dem sich das Fitnessund Gesundheitszentrum „bestform“ bereits befand. Auch wenn Michael Maute seine Anteile an der Praxis Ende 2018 verkaufte, so wird diese auch heute noch unter dem Namen bestphysis von Stefan Orth betrieben, der sich unter seinem Instagram-Na men stefan_the_physio in der evidenz basierten Physiotherapieszene einen Namen gemacht hat.
Von Fitness zu Physio Dieses Know-how kam dann direkt bei der Planung des nächsten Projekts zum Einsatz. Ursprünglich sollte ein Standort in Konstanz errichtet wer den, diese Pläne änderten sich aber schnell, als Reinhold Stärk, der Ge schäftsführer der Firma Famoso, mit dem Michael Maute bereits seit einigen Jahren eng zusammenarbeitet, ihn auf den ehemaligen Audi Hangar in Rott weil aufmerksam machte. Mit einem Kraftakt auf finanzieller und baulicher Seite entstand innerhalb von ca. 4 Mo naten ein 2.500 m² großes Fitnessstu dio, das designtechnisch, aber auch vom Konzept auf einem sehr hohen Niveau spielt. Mit seiner speziellen Ge bäudeform, den großen Glasfronten und der offenen Bauweise schafft das Fitness Rottweil ein ganz eigenes, sehr angenehmes Flair, das durch große Rundlampen, die in zeitlosem Gold er strahlen, unterstützt wird. Bereits am Tag, insbesondere aber in der Nacht erstrahlt das Fitness Rottweil in hellem Glanz. Die Geräteausstattung ist sehr vielfältig und bietet für alle Bedürfnis se der Trainierenden etwas. Über eine Treppe auf der Trainingsfläche gelangt man zur Galerie, auf der die Ausdauergeräte platziert wurden. Hier findet sich dann auch einer der beiden Zu gänge zum Therapiezentrum Rottweil. Der „offizielle“ Eingang befindet sich
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Foto: © Fitness Rottweil
separat an der Rückseite des Gebäu des mit separaten Parkplätzen.
Zwei Hauptgründe waren es, die Michael Maute und Thomas Böhler zur Einrichtung der Physiopraxis mo tivierten. Der wichtigere war sicherlich, dass Michael Maute bereits viel Erfah rung durch die bisherigen beiden Pra xen sammeln konnte und wusste, dass diese ihre Positionierung im Bereich Gesundheit stärken würde. Durch die Integration in ein Fitnessstudio mit einer umfangreichen Trainingsfläche können sie Patienten umfassend in der aktiven Trainingstherapie behandeln,
was diesen nachhaltig hilft, gesund zu werden. Ein weiterer Grund für die Integration waren sicherlich die co ronabedingten Betriebsschließungen. Der allergrößte Teil der Fitnessstudios wurde in der Coronazeit geschlossen, so auch das Fitness Rottweil. Physi opraxen hingegen konnten ihre Türen aufgrund ihrer Systemrelevanz weiter offen halten, im zweiten Lockdown galt das sogar für angeschlossene Trainingsbereiche.
Warme Atmosphäre Wohlfühlen ist ein wichtiges Thema im Fitness Rottweil und das Gleiche gilt
auch für das Therapiezentrum. Betritt man sie, fühlt man sich direkt wohl. Ursprünglich war es eine ungenutzte Wohnung gewesen, die zur Nutzung als Physiotherapie umgebaut wurde. In Zusammenarbeit mit Reinhold Stärk wurden die Wände des Eingangsbe reichs komplett mit Holz verkleidet und auch die Lampen vom Fitness bereich finden sich hier wieder. In den Behandlungsräumen wurde jeweils in einem Raum eine Wand mit einer spe ziellen Pinseltechnik gestrichen, dabei hat jeder Raum seine individuelle Far be bekommen. Jeder Behandlungs raum ist direkt vom Wartezimmer aus
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Das Therapiezentrum Rottweil befindet sich gemeinsam mit dem Fitness Rottweil unter einem Dach
Foto: © Fitness Rottweil
Für die aktive Trainingstherapie steht eine umfangreiche Geräteauswahl zur Verfügung
zugänglich, was den Patienten kurze Wege bietet.
Schwerer Start
So schön eine Praxis auch ist, so sehr ist sie doch von ihren Mitarbeitern ab hängig. Und wenn man keine findet, können auch keine Patienten behandelt werden. So ging es Michael Maute kurz vor der Eröffnung Anfang 2021. Zu Be ginn bestand das Therapeuten-„Team“ lediglich aus dem hochqualifizierten,
sich regelmäßig neue – da die Zahl der Therapeuten aber parallel zum Patien tenstamm wachsen soll, plant Michael Maute kurzfristig keine weiteren Therapeuten einzustellen. Zudem ist für Michael Maute eine gute Stimmung im Team enorm wichtig, genauso wie ein organisches Wachstum. Wenn es da her zu Neueinstellungen kommt, müs sen diese gut ins aktuelle Teamgefüge passen. Ein Faktor für das Interesse der Bewerber sieht er in der Kombination
Rottweil nun etabliert hat, stehen die nächsten Schritte an. Derzeit steht noch kein Raum für KGG zur Verfügung. Das soll sich nun ändern. Im Untergeschoss des Fitness Rottweil befindet sich ein Kursraum, in dem zukünftig KGG mit zertifizierten, mobilen Geräten stattfin den wird. Eine entsprechende Atmo sphäre schaffen hier die meterlangen Echtholzbalken an den Wänden. Natür lich soll das Therapiezentrum Rottweil weiter wachsen, um die möglichen Pa tientenkapazitäten auszuschöpfen, das Wachstum soll aber organisch sein, damit es nachhaltig bleibt.
Fazit
leitenden Physiotherapeuten Annuar Hailfinger, der bereits in einer der ande ren Praxen von Michael Maute arbeite te und zudem auch im Ausland seine Expertise erweitert hat. Zur Eröffnung lagen jedoch noch keine weiteren Be werbungen für die Praxis vor und das obwohl in Stellenanzeigen bereits hohe Gehälter und weitere Benefits kom muniziert wurden. Nach der Eröffnung der schönen Praxisräume kam der Stein dann ins Rollen und heute ar beiten drei Therapeuten im Therapiezentrum Rottweil. Zudem bewerben
aus klassischer Physiotherapiepraxis mit Zugang zu einer umfangreichen Trainingsfläche und die Therapeuten nutzen diese Möglichkeit auch aus. Die aktive Trainingstherapie ist das Mittel der Wahl im Therapiezentrum Rottweil. Die Wege zur Trainingsfläche sind kurz und dort finden die Patienten alles, was sie für ihre Rehabilitation brauchen. Auch das Thema Reha-Sport spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Wie geht es weiter?
Nachdem sich das Therapiezentrum
Für Fitnessstudiobetreiber ist der Zu gang zur Physiotherapiebranche zwar sehr interessant, um ihre Gesundheits positionierung zu stärken, aber nicht immer ganz einfach, da sie in den we nigsten Fällen selbst Physiotherapeu ten sind. Für Vollblut-Fitnessökonom Michael Maute ist das aufgrund seiner Erfahrung von insgesamt drei Physio therapiepraxen kein Neuland mehr. Daher konnte er sich, trotz der anfäng lichen Schwierigkeiten bei der Mitarbei terfindung, darauf konzentrieren, sei nen Patienten einen möglichst großen Mehrwert für ihre Gesundheit durch die vielfältigen Trainingsmöglichkeiten im Fitness Rottweil zu bieten.
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Die goldenen Akzente finden sich sowohl im Physio- als auch Trainingsbereich wieder
Foto: © Fitness Rottweil Die Wege zur Trainingsfläche sind kurz und dort finden die Patienten alles, was sie für ihre Rehabilitation brauchen
SIND ROBOTICS, KI UND AUTOMATION DIE (NAHE) ZUKUNFT DER PHYSIOTHERAPIE?
Text Dominik Fogt
Die Physiotherapie hat digitalen Nachholbedarf, aber deswegen sollte man nicht einfach alles digitalisieren, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Dieser Prozess muss mit Ziel und Verstand angegangen werden. Wir werfen einen Blick in die Kristallkugel und zeigen, wie die digitale Zukunft der Physiotherapie aussehen kann und was jetzt schon Realität ist.
Hinsichtlich des hohen administrativen Aufwands ist es eigentlich erstaunlich, wie wenig digitalisiert das Arbeiten in der Physiotherapie ist. Der Rückstand sollte aber nicht auf einmal aufgeholt werden – das könnte zu einer „Überdi gitalisierung“ führen. „Wir dürfen nicht um jeden Preis alles digitalisieren“, sagt Tobias Hofstetter, Mitgründer und Vertriebsleiter von Heal11. Das junge Unternehmen hat es sich zum Ziel ge setzt, Physiotherapie-Einrichtungen sinnhaft zu digitalisieren. Dabei setzen sie auf die eigens entwickelte Software Proleos und ein Patienten-Leitsystem. Viele der im Markt verfügbaren digi talen Lösungen werden aus der Not wendigkeit heraus entwickelt, etwas digitalisieren zu wollen oder sogar zu müssen. Tobias Hofstetter sieht dieses Vorgehen kritisch: „Man hört immer wieder, dass unbedingt digitalisiert
werden muss. Das ist aber der falsche Ansatz! Digitalisierung sollte als Tool genutzt werden für Prozesse, welche irgendwann für den Menschen mono ton werden, weil er sie ständig ausfüh ren muss, und nicht einfach bei jedem Prozess.“ Um das zu schaffen, wählte das junge Unternehmen einen ande ren Weg. Durch Befragungen im Markt und durch die Gespräche mit Thera peuten, Empfangskräften, Inhabern und Trainern gewannen sie ein detail liertes Bild von den Anforderungen, die den Markt derzeit beschäftigen. Diese Erkenntnisse wurden mit der eigenen Recherche gekoppelt und so ergaben sich drei Hauptthemen hinsichtlich der Digitalisierung: Softwaredschungel, Einfachheit, Kosten.
Der Durchblick fehlt Einrichtungen beschwerten sich da
rüber, dass sie aktuell viel zu viele Softwarelösungen parallel bedienen müssen und sich dadurch Arbeit staut. Nehmen wir zum Beispiel die Patientin Ursula, welche von ihrem Therapeu ten Manu überzeugt wurde, dass sie auch selbst etwas für ihre Gesundheit tun muss. Sie entscheidet sich also, im Selbstzahlerbereich ein Abo ab zuschließen. Also muss Ursula in der Selbstzahler-Software neu angelegt werden. Sie wird von ihrer Trainerin Kirsten empfangen und berichtet ihr von ihren Problemen mit dem Bein, kann aber nicht genau sagen, was bereits behandelt wurde und welche Diagnose genau vorliegt. Jetzt muss Kirsten zu Manu, um sich die Infor mationen zu holen, oder hoffen, dass sie alle benötigten Informationen in der Patientenakte findet. Und diese Beispiele gibt es zuhauf, sodass eine
THEMENSCHWERPUNKT DIGITALE TRENDS Weitere Artikel und News auf bodymedia.de14 Foto: © Aliaksandr Markostock.adobe.com, © Heal11 GmbH
Die Empfangskraft kann den Patienten Räume zuweisen, sodass diese über die Bildschirme des Leitsystems mit ihrer Zahlenkombination ausgerufen werden
Ersteinweisung durchführen und im System anlegen. Sind alle wichtigen personenbezogenen Daten abgespei chert, kann das Rezept eingescannt werden. Je nach Software wird dieses direkt geprüft. Nach erfolgreicher Prü fung werden alle behandlungsrelevan ten Daten sowie der Anamnesebogen abgefragt und die Daten können auch selbst vom Patienten eingetragen wer den. Auch das Abschließen und Bear beiten von Patienten-Behandlungsver trägen sowie Zusatzvereinbarungen ist hier möglich. Im Anschluss kann der Patient selbst alle weiteren Termine an dem Desk vereinbaren. Gleichzei tig werden ihm über die Bildschirme wissenswerte Informationen über die Praxis und Zusatzleistungen vermittelt. Abschließend erhält er eine individuel le Zahlenkombination, um anonym im Wartezimmer aufgerufen werden zu können, und wird in den Wartebereich geleitet.
Sobald der Patient im System einge checkt ist, wird er der Empfangskraft oder dem Therapeuten mit allen ausge füllten Unterlagen im Interface angezeigt, mit der Möglichkeit, diese runterzuladen und in die Praxissoftware einzufügen. Bei Verwendung der Praxissoftware „Proleos“ werden die Daten automatisch hochgeladen. Die Empfangskraft kann nun den Patienten Räume zuweisen, sodass diese über die Bildschirme des
Leitsystems mit ihrer Zahlenkombination ausgerufen werden. Gleichzeitig sieht die Empfangskraft bei allen Räumen den aktuellen Status und hat eine extreme Arbeitserleichterung, da sie sich mehr um die Patienten kümmern kann und weniger administrative Tätigkeiten auszuüben hat.
Soll ein bereits bestehender Patient ein neues Rezept bekommen, ist der Prozess noch einfacher. Er checkt sich selbstständig am Check-in ein und wird dann visuell zum Therapiedesk geleitet. Dort wird das neue Rezept über den Tisch eingelesen und der Patient kann alles, wie bereits oben beschrieben, ei genständig bearbeiten. Bei Problemen oder Rückfragen kann die Empfangs kraft dann immer noch hinzugezogen werden, ohne aber von vornherein die se in Anspruch zu nehmen.
Im Wartebereich als auch über alle anderen in der Praxis verfügbaren Bildschirme werden den Patienten wissenswerte Informationen, Aktionen und Zusatzleistungen vermittelt. Zu dem besteht über die Stele die Mög lichkeit, sich eigenständig tiefer über Zusatzleistungen zu informieren und diese auch direkt zu buchen, ohne dass hierfür die Empfangskraft einge bunden werden muss und ohne dass ein Therapeut mit dem Patienten ein Verkaufsgespräch führen muss.
Therapeut oder die Empfangskraft können nun, sobald der dafür vorge sehene Behandlungsraum fertig vor bereitet ist, den Kunden über seine individuelle Zahlenkombination in den Behandlungsraum beordern. In die sem Moment wird dem Patienten auf den Bildschirmen im Wartebereich die Zahlenkombination angezeigt und diese weist ihm somit den Weg. Am Roomterminal des Behandlungsrau mes ist die Zahlenkombination eben so zu finden, außerdem ein Hinweis, dass der Patient nun eintreten kann. Sobald das Zimmer belegt ist, ist dies über das Roomterminal sowie in der Anzeige der Empfangskraft ersichtlich. Nach erfolgter Behandlung kann der Patient sich auch noch mal selbststän dig empfohlene Zusatzbehandlungen dazubuchen oder Termine ausma chen, ohne die Zeit der Empfangskraft in Anspruch zu nehmen.
Perspektive der Digitalisierung Welche Entwicklungen sich langfris tig in der Branche etablieren könnten, berichtet Dominik Fogt, Mitgründer und Geschäftsführer von Heal11: „Wir werden in den nächsten Jahren viel Bewegung in Richtung der Digitalisie rung sehen. Hierbei wird sich aber die Spreu vom Weizen trennen. Ich glau be, wichtige Themengebiete werden Robotics, KI-basierte OCR-Systeme und administrative KI sein. Ersteres kennt man als klassischen Bot, wel cher Standard-Tasks abarbeitet, und letzteres ist sozusagen die konse quente Weiterentwicklung, also eine selbstlernende Intelligenz. KI-basierte OCR sind Lesesysteme, welche intel ligent Fehler erkennen oder aber auch Fehldrucke interpretieren können. Das wird essenziell bleiben bis zur finalen Etablierung des E-Rezepts und der Telematik-Infrastruktur.“
Dominik Fogt ist Gründer der Heall11 GmbH und beschäftigt sich intensiv mit der Digitalisierung in Physiotherapie praxen und Gesundheitseinrichtungen.
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Foto: © Heal11 GmbH
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DIGITALISIERUNG UND THERAPIE GEHEN HAND IN HAND
In Zeiten wie diesen wird Digitalisierung eine Entwicklung vollziehen, vom Trend hin zu ei nem nötigen Standard. Was in der Vergangenheit noch als neumodisch oder „nice to have“ abgestempelt wurde, wird zunehmend unsere Arbeit als Therapeuten verändern. Dabei sollte Digitalisierung kein Selbstzweck sein, sondern ermöglichen, dass Therapeuten in Zukunft mehr Zeit für und mit Patienten haben, weil sie diese nicht mehr für administrative oder organisatorische Aufgaben aufwenden müssen.
Therapieergebnisse werden sich im Großen und Ganzen verbessern, in dem Kommunikation intern und vor allem mit unseren Patienten auf einem ganz neuen Level ablaufen wird. Mehr Informationen und – insbesondere –der organisierte Zugriff des Teams auf diese Informationen wird Therapie ziel gerichteter, holistischer und dadurch effektiver werden lassen. Dabei spielt IOT – Internet of Things – eine wich tige Rolle, da Geräte in Verbindung mit Software Anamnesen erfassen, Behandlungen dokumentieren und Meilensteine der Therapie festhalten. In Zukunft werden Deep Learning,
Machine Learning und im Überbegriff künstliche Intelligenz diese Informa tionen auswerten, Muster erkennen und uns auf ein Abweichen vom Stan dard hinweisen. In Kombination mit der gewonnenen Zeit am Patienten wird daraus eine Symbiose entstehen, die die Therapie einen großen Schritt weiterbringt.
Therapeuten sind nicht ersetzbar Anders als in anderen Bereichen gehe ich davon aus, dass Digitalisie rung noch lange eine Hilfe für uns als Therapeuten darstellen wird und nicht Menschen durch Maschinen ersetzt
werden, wie es in anderen Branchen bereits der Fall ist. Physiotherapie wird noch eine ganze Weile von Menschen für Menschen erbracht. Folgende Digitalisierungsschritte wurden bereits un ternommen und stellen eine zentrale Größe in den Praxen der Zukunft dar:
Informationen werden digital von Ge räten und Software erfasst, Behand lungen werden mit wenigen Klicks dokumentiert und den Kollegen und Kolleginnen, Ärzten bzw. den Patien ten zur Verfügung gestellt. Therapieund Trainingspläne werden auf mobile Endgeräte der Patienten geschickt
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Text Christian Hasler
Foto: © sdecoretstock.adobe.com
einfach und variabel an unsere Patien ten kommuniziert werden. Die Bereit schaft der Patienten, an der Therapie aktiv selbst mitzuarbeiten, hängt stark von deren Wissen über die Beschwer den und die notwendige Therapie/ das notwendige Training ab.
Krankenkassen unterstützen mittler weile Online-Kursangebote zu The men wie Kraft, VikomotorikTM, Beweg lichkeit und Ernährung. Ärzte führen ihre Sprechstunden via Telemedizin durch. Terminvergaben, Kommunika tion mit Patienten via WhatsApp und Online-Kursbuchungen sind mittler weile nicht mehr wegzudenken.
Digital wird Standard
Online-Kursangebote, Online-Sprechstunden, Terminvergaben bzw. Kommunikation mit Patienten via WhatsApp und Online-Kursbuchungen gehören mittlerweile zum Standard digital ausgerichteter Praxen
und wir erhalten Informationen da rüber, was, wie viel und zum Teil wie unsere Patienten zu Hause trainiert haben.
Moderne Diagnostik- und Trainingsge räte messen sehr genau visuelle, kog nitive und motorische Leistungsfähig keit unserer Patienten, helfen bei der Auswertung der Daten und stellen die Ergebnisse Datenmanagementsyste men online zur Verfügung. Es ist be reits heute Standard, genaue Daten für die Beurteilung – gerade in der MTT/ KGG – heranzuziehen und dadurch bessere Entscheidungen zu treffen.
Speziell für die Aussage, inwieweit ein Patient wieder belastet werden kann, stellen genaue Messdaten eine zent rale Größe dar. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Progression nicht zu schnell erfolgt, was eine Überlas tung des Patienten und der Strukturen darstellt, bzw. dass Progression nicht zu zaghaft vonstattengeht und somit die Behandlungsdauer und die daraus entstehenden Kosten unökonomisch sind. Aus diesen Gründen haben auch Krankenkassen und Berufsgenossen schaften ein großes Interesse an Digi talisierung in der Physiotherapie.
Digitalisierung für Patientenwohl Intelligente Datenhubs bündeln heut zutage Informationen mehrerer dieser datenerzeugenden Geräte, bereiten
diese Daten auf und visualisieren diese komfortabel für den Therapeuten. Auf diese Weise hat sich die Physiotherapie in den letzten 2–3 Jahren deutlich wei terentwickelt und es den Therapeuten leichter gemacht, sehr gute Ergebnis se mit und für den Patienten zu erzie len. An diesem Punkt ist Digitalisierung – aus meiner Sicht – eine Art Verpflich tung gegenüber unseren Patienten,
Alles in allem wird aus dem, was wir heute als Trend bezeichnen ein Stan dard werden. Viele Praxen sind in den letzten 2–3 Jahren große Schrit te gegangen. Allerdings vermehrt bei organisatorischen, administrativen und kommunikativen Themen. In den nächsten Jahren wird Digitalisierung stark in den Bereichen Daten, Mess genauigkeit, Informationsbereitstel lung, Analyse und Kollaboration fort schreiten. Diese Entwicklung wird einen positiven Einfluss auf Patienten, Therapeuten und Praxis haben.
Die Zukunft wird aber noch weitere Themen, wie das Metaverse, Robotik und Augmentierung in unser Leben und in unseren Praxisalltag bringen, was unsere Arbeit fundamental verän dern wird.
Für meinen Teil bin ich dafür, im Hier und Jetzt zu leben und mit Menschen für Menschen zu arbeiten.
denn diese Schritte manuell durchzu führen ist zeitaufwendig und kostspie lig und somit unwirtschaftlich für die Praxis als Wirtschaftsunternehmen.
Auf diese Schritte und Möglichkeiten zu verzichten ist allerdings keine Op tion, da wir die Verantwortung haben, für das bestmögliche Therapieange bot zu sorgen und es unseren Patien ten anzubieten.
Kommunikation wird bereits über digi tale Medien und Patientenleitsysteme in den Praxen durchgeführt. Dadurch können zielgerichtete Inhalte, die unse re Patienten informieren und aufklären,
Als Geschäftsführer der movement concepts GmbH und Diplom-Sport wissenschaftler in den Bereichen Reha und Prävention ist Christian Hasler Experte für moderne Trainingskonzepte und vertreibt u. a. das Trainingssystem für kognitive Fitness SKILLCOURT®
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„Digitalisierung ist eine Verpflichtung gegenüber unseren Patienten.“
Foto: © Prins Productionsstock.adobe.com
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„WIR HABEN IM SCHNITT
EINE INITIATIVBEWERBUNG PRO WOCHE“
Keine Probleme, Mitarbeiter zu finden – das ist für viele Inhaber von Physiopraxen eine Wunschvorstellung, für Elisa und Kristian Kroth von der Physio Family Koblenz allerdings Realität. Sie erhalten pro Woche mindestens eine Initiativbewerbung und müssen viele Be werber sogar ablehnen. Wie sie das schaffen, berichten Sie bei uns im Interview.
BODYMEDIA: Fachkräftemangel ist für euch ein Fremdwort. Wie schafft ihr das, woran viele andere Praxen schwer zu knabbern haben?
Kristian Kroth: DIE eine erfolgsver sprechende Methode gibt es meiner Ansicht nach nicht. Aber ohne das In ternet geht heute einfach nichts mehr. Wir wollen junge Menschen anspre chen, die in unserer Praxis arbeiten, und man muss dort präsent sein, wo sie es sind – und das ist nun mal das Internet. Das fängt für mich bei einer ansprechenden Website an, geht über eine mindestens 3-stellige Anzahl an positiven Bewertungen bei Google und Co., ausführliche Bewertungen auf Ar beitgeberportalen bis hin zum Befüllen
der großen Social-Media-Kanäle. Da bei sind Facebook und Instagram für mich der untere Standard, Spotify und YouTube das digitale Sahnehäubchen. So schaffen wir es, dass sich viele jun ge Therapeuten bei uns bewerben. Aktuell erhalten wir mindestens eine Initiativbewerbung pro Woche. Meiner Ansicht nach ist der Fachkräftemangel in 90 % der Fälle hausgemacht.
BODYMEDIA: Solche professionellen Onlineauftritte sieht man in der Praxis selten. Hat die Physiobranche ein Pro blem, „mit der Zeit zu gehen“?
Elisa Kroth: Viele Praxen, die wir in unserer noch jungen Karriere als Inha ber kennenlernen durften, leben noch
in absolut veralteten Strukturen. Ganz oft hört man die Aussage: „Das haben wir schon immer so gemacht!“ In die sem Kontext aber ist das der Anfang vom Ende. Da geht vieles über das Telefon, so erreicht man aber keine Nachwuchskräfte für die Praxis. Da sind Maßnahmen über das Internet deutlich effizienter.
Kristian Kroth: Trotzdem sollte man sich bei der Mitarbeiterfindung nicht alleine auf die Online-Kanäle verlas sen. Wir sind große Verfechter des Crossmedia-Marketingmix. Daher be spielen wir permanent diverse Kanäle, sei es eine Platzierung in der örtlichen Kirmeszeitung, unser Praxis-Magazin Fotos: © Physio Family Koblenz
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Interview Jonathan Schneidemesser
oder ein schön gestalteter Flyer. Ein Zu viel gibt es dabei in meinen Augen nicht wirklich, aber Authentizität und Profes sionalität sollten Hand in Hand gehen. Denn wenn ein Therapeut sich über legt, den Arbeitgeber zu wechseln, soll te man vorher viele Berührungspunkte gehabt haben. Andere Maßnahmen, die wir umsetzen, sind, dass jeder Pa tient bei uns eine Stofftasche beim ers ten Termin bekommt und wir bei Ärzten Goodiebags hinterlegen. Ein Faktor, der komplett unterschätzt wurde, sind Bewertungen in Onlineportalen. Man muss nicht jeden Kanal bespielen, auch nicht in der Breite, wie wir das ma chen. Aber man sollte es nicht vernach lässigen, sonst hat man keine Chance mehr, heute jemanden zu finden.
Für den Inhaber ist es in meinen Au gen noch wichtiger, die passenden weichen Faktoren zu liefern. Die An meldung sollte durchgehend besetzt sein, die Dokumentation sollte digital
durchgeführt werden, das Raumklima angenehm sein. Es sollten kostenlose Getränke für die Mitarbeiter und für Hausbesuche ein Firmen-Kfz zur Ver fügung gestellt werden. Kostenlose Trainingsmöglichkeiten sollten ange boten werden und Teamevents sollten durchgeführt werden. Eine ordentliche Bezahlung sowie das mittlerweile zum Standard gewordene Repertoire aus genug Urlaub, bezahlten Fortbildun gen, Prämien, bezahlten Überstunden, VWL, BAV etc. ergänzen das Ganze.
Aber selbst das nützt alles nichts, wenn man als Chef nicht versteht, dass man verständnisvoll, freundlich, humorvoll und immer für sein Team da sein muss. Man geht als positives Beispiel voran und sollte seinen Mitar beitern immer mit Rat und Tat zur Seite stehen – beruflich wie privat.
BODYMEDIA: Brauchen wir eine Veränderung im Mindset von Praxisinhabern?
Kristian Kroth: Davon bin ich über zeugt. Aber nicht nur bei den Inhabern von Physiopraxen, sondern generell bei Geschäftsführern der „alten Gar de“. Unser Weltbild wurde vor etwa drei Jahren durcheinandergebracht, als eine unserer dualen Studentinnen nach drei Wochen kündigte, um ihre Work-Life-Balance leben zu können. Daran hatten meine Frau und ich als Workaholics ein halbes Jahr zu knab bern. Unsere Erkenntnis war, dass wir uns nicht mit einer ganzen Generati on anlegen können. Also mussten wir uns ändern. Letztlich leben wir in ei nem Arbeitnehmermarkt – die Zeiten, in denen Geld gegen Zeit getauscht wird, sind vorbei. Arbeitgeber im Allgemeinen und Praxisinhaber im Speziellen sollten sich darüber be wusst werden, dass „Chef-sein“ we niger eine Machtposition als vielmehr die tägliche Aufgabe ist, die Unter nehmensphilosophie aktiv und positiv vorzuleben.
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Mehr über die Arbeit der Physio Family Koblenz hört ihr im Praxisgeflüster-Podcast
Regelmäßige Team-Events sorgen für eine familiäre Atmosphäre im Team. Diese wird dann über Social-Media nach außen getragen
genommen zu werden, und das geht nur, wenn es den Therapeuten gut geht und sie voll bei der Sache sind. So haben unsere Therapeuten jeden Tag eine halbe Stunde Dokumentati onszeit. Der Leitsatz hier ist Qualität vor Quantität. Vor Kurzem hatten wir ein sehr schönes Erlebnis: Wir wurden von einer Arztpraxis angerufen, die mehr Visitenkarten von uns wollten, weil eine Patientin so von der Behand lung geschwärmt hat. Wenn man das hört, weiß man, dass man etwas rich tig gemacht hat.
BODYMEDIA: Welche Rolle spielt da bei das Schlagwort „New Work“?
Elisa Kroth: New Work ist für mich die Bezeichnung für ein neues Verständ nis von Arbeit in Zeiten von Globalisie rung und Digitalisierung. Die zentralen Werte von New Work sind Freiheit, Selbstständigkeit und Teilhabe an der Gemeinschaft. Aber anders, als viele denken, reichen ein Kickertisch und das regelmäßige Auffüllen des Obst korbs dabei definitiv nicht mehr aus.
Jedes Unternehmen muss für sich in dividuell herausfinden, wie New Work umgesetzt und gelebt werden soll. Das hängt natürlich auch ganz stark von den Mitarbeitern ab. Wir beharren zum Beispiel nicht stoisch auf 40 Stun den Arbeitszeit pro Woche bei einer Vollzeitstelle. Im Gegenteil: Wir stellen inzwischen sogar fast lieber 2 Mitar beiter mit 25– 30 Stunden ein als eine mit 40 Stunden. Aber auch individuelle Arbeitszeitmodelle sind nur ein kleines Puzzleteil im Gesamtkonzept.
Spätestens, wenn man nach mehrmo natiger erfolgloser Mitarbeitersuche oder dem Versuch, einen Praxisnach folger zu finden, keinen Erfolg hat, sollte man kritisch hinterfragen, woran das möglicherweise liegen könnte.
Elisa Kroth: Was mich immer wieder überrascht, ist, wie lange manche an gestellten Therapeuten in Praxen mit nicht optimalen Bedingungen arbeiten. Manche machen Hausbesuche mit dem eigenen Auto und bekommen da für nicht mal Spritgeld. Von vielen hören wir, dass sie regelmäßig Überstunden
machen müssen. Man muss es mit dem Wohlfühlfaktor nicht übertreiben, aber solche Sachen sollten eigentlich nicht vorkommen, wenn man sich als moderne Praxis versteht. Ich verstehe mich auch nicht als Chefin im klassi schen Sinne, sondern fühle mich eher in das Team integriert und arbeite mit.
Zwar stehe ich weniger an der Bank, habe aber mehr Zeit, mit Mitarbeitern zu sprechen und mir zu überlegen, was wir tun können, damit es unse ren Therapeuten gut geht. Bei uns soll jeder Patient das Gefühl haben, wahr
Das sieht man auch beim Thema Mit arbeitergewinnung. Auch wenn aktuell alle Stellen bei uns besetzt sind, laden wir alle Bewerber ein, zeigen ihnen die Praxis und nehmen uns ausreichend Zeit, uns gegenseitig kennenzulernen. Anschließend bieten wir ihnen an, un ser Fitnessstudio kostenfrei zu nutzen, bis sich gegebenenfalls eine neue offe ne Stelle ergibt.
Kristian Kroth: Die drei Faktoren gelebte Unternehmensphilosophie, Branding und innovatives Recruiting sind in meinen Augen der Schlüssel und funktionieren nur im Dreiklang. Bemerkt ein rekrutierter Mitarbeiter, dass die im Branding kommunizierte Philosophie nicht im Unternehmen ge
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Junge Mitarbeiter haben andere Bedürfnisse als noch vor einigen Jahren. Auf diese sollten Praxisinhaber eingehen, um sie für sich gewinnen zu können
Fotos: © Physio Family Koblenz
lebt wird, verliert man ihn schnell wie der. Passt sie hingegen, kann dieser als Markenbotschafter auftreten und die Praxis attraktiv für andere Mitar beiter machen. Allerdings kenne ich wenige Praxen mit einer wirklich aus formulierten Philosophie. Man sollte als Inhaber die Alleinstellungsmerk male der eigenen Praxis identifizieren
engagieren, der einem hilft, das zu tun. Wir haben das große Glück, dass wir ein großes Netzwerk haben, auf das wir zugreifen können.
BODYMEDIA: Kommt ihr mit der jun gen besseren Generation klar, weil ihr etwas jünger seid und damit vom Alter her näher dran?
mit Respekt und sehe jeden hier als Mitglied der Praxisfamilie. Hinzu kom men immer wieder neue Ideen, wie unser eigenes T-Shirt bei Amazon, ein Bitcoin-Automat im Foyer oder ein ei gener Rap-Song. Wir versuchen aber auch, Potenzial zu fördern und nicht stur Aufgaben an Mitarbeiter zu vertei len, auf die sie vielleicht gar keine Lust haben oder die ihnen nicht liegen.
BODYMEDIA: Wie wichtig ist eine Corporate Identity (CI) für Physiopraxen?
und diese nach außen kommunizieren. Ein guter Leitsatz ist, dass gute, nette, entscheidungsfreudige und authenti sche Mitarbeiter gerne für gute, nette, entscheidungsfreudige und authenti sche Unternehmen arbeiten. Wem es schwerfällt, sein Alleinstellungsmerk mal zu identifizieren, sollte jemanden
Elisa Kroth: Ja, wir sind schon sehr nah dran, manchmal muss man so gar schauen, dass es nicht zu nahe wird. Aber ich habe im Angestellten verhältnis vieles erfahren, was ich nun gerne bei meinen Mitarbeitern besser machen möchte. Ich bin auf jeden Fall immer ansprechbar, begegne allen
Kristian Kroth: Zunächst einmal soll te jeder Praxisinhaber für sich, aber auch mit seinem Team klären, was die eigene Identität überhaupt ist. Meiner Ansicht nach machen sich hier zu we nige Inhaber wirklich viele Gedanken. Fragen, die man sich stellen könnte, wären z. B.: Wer sind wir, wie wollen wir uns nach außen darstellen und wo rin sind wir besonders gut? Dann weiß man auch, welche Mitarbeiter man für sich gewinnen möchte.
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Mit kreativen Ideen in den sozialen Medien erhält das Physio Family regelmäßig Initiativbewerbungen Fotos: © Physio Family Koblenz
„Das beste
Marketing
funktioniert nur, wenn das
Innenleben
des Unternehmens auch stabil ist!“
Corporate Identity spiegelt sich in gelebter Unternehmenskultur und das wiederum u. a. im Aussehen der Räumlichkeiten oder dem Raumduft
Elisa Kroth: Für mich bedeutet CI ein Gefühl der Einigkeit untereinander und mit den Werten des Unternehmens.
Das muss sich nach unserem Ver ständnis nicht unbedingt in uniformer Kleidung oder immer gleichem Auftre ten widerspiegeln, sondern vielmehr in gelebter Unternehmenskultur – unsere inneren Strukturen. Das beginnt beim Aussehen der Räumlichkeiten, dem Raumduft und dem Design der Bänke bis hin zu unserem Verhalten als Füh rungspersonen, was auf den Wohlfühl faktor der Mitarbeiter einzahlt. Bei uns spiegelt sich das auch in kontinuierli chen Teamaktivitäten und -ausflügen sowie offenen Ohren für alle Belange der Mitarbeiter. So entsteht ein über wältigender Teamspirit. Dieses Feeling über die sozialen Medien in Wort, Bild und Video nach außen zu transpor tieren ist dann kein großes Problem mehr. Unser Team freut sich gerade zu, wenn wir mal wieder einen Termin für Podcast, Video oder Fotoshooting ansetzen, und arbeitet als Markenbot schafter für unsere Praxis.
BODYMEDIA: Habt ihr zum Ab schluss unseres Gesprächs noch praktische Tipps für die Umsetzung?
Kristian Kroth: Heutzutage sollte man diese Werbung nicht im Sinne von Kundengewinnung und Verkauf der eigenen Dienstleistung verstehen, sondern vielmehr als Eigenwerbung,
um die eigene Marke in den Köpfen künftiger Arbeitnehmer positiv zu ver ankern. Um junge Menschen zu errei chen, sollten die Social-Media-Kanäle mit hochwertigem Content gefüllt sein. Um das zu schaffen, sollte man einfach loslegen. Man kann schauen, was an dere machen, um daraus eigene Ideen zu entwickeln. Das kann man mit einer Stunde in der Woche schaffen oder auch einer Stunde am Tag – Hauptsa che man fängt an. Gerade wenn man ein junges Team hat, kann man diese Aufgabe einem Mitarbeiter übertragen, der sich darin sieht und Lust darauf hat. Das hat wieder was mit Wertschät zung zu tun, da er tiefer eingebunden wird. Man kann sich ja überlegen, ob es einem als Inhaber wert ist, dass die se Person mal eine halbe Stunde lang nicht an der Bank steht.
Elisa Kroth: Bei allen Aktionen geht es darum, ins Gespräch zu kommen und mit kreativen Ideen aufzufallen. Ganz wichtig ist die Mitarbeiterwert schätzung, das muss nicht unbedingt mit Events sein. Wir wollen Sachen machen, die in diesem Bereich bisher noch keiner gemacht hat. Die funktio nieren aber nur, wenn das Innenleben des Unternehmens auch stabil ist. Dann kommen Mitarbeiter durch die se Innovationen zu uns, merken, dass es ihnen hier gut geht, und tragen das wieder nach außen.
Elisa und Kristian Kroth sind das schlagkräftige Team im Physio Family Koblenz
Elisa Kroth ist seit 10 Jahren Physiotherapeutin und arbeitete in einer Reha-Klinik in Koblenz. 2020 eröffne te sie gemeinsam mit ihrem Mann die Physio Family Koblenz, erst als reine Privatpraxis, seit einem Jahr nun auch mit Kassenzulassung. Dort beschäfti gen sie aktuell 11 Therapeuten und 3 Team-Assistenten. Für Oktober 2022 und Januar 2023 haben sie aktuell schon zwei weitere Therapeuten zur Verstärkung eingestellt.
Kristian Kroth begann seine Karriere in der Fitnessbranche 2007 als leitender Angestellter in einer Fitnessstudiokette. 2009 machte er sich mit dem Family Fitness Koblenz selbstständig, das er mit dem Reha-Sport früh in Richtung Gesundheitsanbieter entwickelte.
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TRAININGSFLÄCHE
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EINSATZ VON APPS IN DER PHYSIOTHERAPIE
Text Jonathan Schneidemesser
Der App-Markt für Therapeuten in den letzten Jahren ist deutlich gewachsen – vor allem im Bereich der Trainingsübungen. Hier wird die Auswahl für Therapeuten immer vielfältiger. Ein Bereich, der bisher eher unterrepräsentiert ist, sind eigene Praxis-Apps, die es den Patienten ermöglichen, mit ihrer Praxis und den behandelnden Therapeuten in Kontakt zu bleiben.
Nahezu jeder Dienstleister bietet seinen Kunden heutzutage eine App, seien es Banken, Restaurants und sogar Hand werker. Die Physiotherapie wie der Ge sundheitsbereich insgesamt hängen der App-Thematik noch etwas hinter her. Im BODYMEDIA-Interview mit Finn Schütt und Emil Rech von INTELLIATHLETICS in der BODYMEDIA-PhysioAusgabe 3-2021 wurde angedeutet, woran das liegen könnte. Ihren Erfah rungen nach liegt es häufig am Praxis inhaber bzw. den Führungsebenen, die einerseits Angst vor einer Umstellung auf digitale Werkzeuge haben und an dererseits befürchten, ihre Patienten zu
überfordern. Und diese Aussage lässt sich auch auf andere Branchen über tragen. Wie im Gesundheitswesen auch scheut man sich zu digitalisieren. Dabei kann die Umstellung, so aufwendig und teuer sie auch sein mag, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels einen wichtigen Beitrag leisten. Was Apps derzeit leisten können, schauen wir uns anhand zweier Bereiche an: einmal die Trainingsapps und einmal Apps, die Inhalte einer Therapieeinrichtung nach außen tragen. Worauf wir hier nicht eingehen, sind Apps von Verwaltungs softwareanbietern, die mittlerweile ebenfalls in die Branche Einzug gehal
ten haben, von den Patienten größten teils aber nicht direkt wahrgenommen werden.
Therapie in der Hosentasche
An erster Stelle steht bei Trainingsapps die Gesundheit des Patienten. Daher finden sich in vielen sehr umfangrei che Übungskataloge, die anhand von Bildern und Videos detailliert erklären, worauf der Patient zu achten hat. Wäh rend der Therapeut den Patienten nur beim persönlichen Treffen an die Übun gen erinnert, können Apps diesen re gelmäßig daran erinnern, etwas für sich zu tun. Insbesondere im Hinblick dar
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Foto: © PHYSIO App
auf, dass die Genesung des Patienten besser voranschreitet, wenn er Übun gen zu Hause durchführt, ist das durch aus sinnvoll. Häufig können Patienten die App auch im Anschluss an die The rapie nutzen, um weitere Fortschritte zu machen oder zumindest um ihr Level zu halten. Die Therapeuten wiederum bekommen Feedback über das Nut zerverhalten des Patienten und kön nen, sollte es nötig sein, eingreifen oder individuelle Anpassungen vornehmen. Mithilfe der Dokumentationsfunktion können alle Fortschritte aufgezeichnet werden und stehen bei weiteren Be handlungen zur Verfügung. Das, ge meinsam mit den großen Übungskata logen, entlastet die Therapeuten bei der täglichen Arbeit, da die Autonomie des Patienten erhöht wird.
Aufholbedarf bei Praxis-Apps
Eine sicherlich eher unterrepräsentierte Form der App-Nutzung ist die der eige nen Praxis-App. Was aber kann solch eine App nun bieten? Nico Gumlich ist Mitentwickler der PHYSIO App und weiß, worauf es ankommt: „Patienten öffnen lieber eine App, als die Websi te zu besuchen, daher ist eine App, die zudem umfangreiche Funktionen in der Interaktion und Information bietet, für moderne Praxen absolut empfehlens wert. Für die Praxis hat das den Vor teil, dass sie ihre Patienten auch über die Rezeptdauer an sich binden kann und wichtige Funktionen an einem Ort vereint werden. Das Herzstück einer Praxis ist die Bindung zu den Patienten. Hier sollte eine App ansetzen.“
Damit das funktionieren kann, wird via QR-Code-Scan ein Patientenprofil an gelegt, das nicht nur den Zugang zur App ermöglicht, sondern auch erlaubt, Dokumente, bspw. Rezepte oder Be funde, hochzuladen, damit diese von den Therapeuten verwaltet werden können. So erhält jeder Patient einen eigenen Bereich in seiner App, die er einsehen kann. Hier können dann auch Trainingsübungen für zu Hause gespeichert werden, die der Thera peut dem Patienten zuordnet.
Im Rahmen des Newsfeeds können sich alle Patienten z. B. über die Öff nungszeiten oder sonstige News wie neue Mitarbeiter informieren. Eine wei tere Möglichkeit wäre es hier, Wissensinhalte über u. a. Behandlungsmetho
den oder Krankheitsbilder zu teilen. Optimalerweise lassen sich diese In halte dann über einen „Teilen“-Button auch an Personen außerhalb teilen. Bei sehr relevanten Nachrichten für alle Pa tienten bietet es sich an, eine „Push“Nachricht über die App zu schicken, um sicherzugehen, dass alle Bescheid wissen. Die Interaktion mit den Patien ten ist ein gutes Stichwort, denn dafür bietet sich eine Praxis-App ebenfalls an. Via Messengerfunktion können die Patienten Kontakt mit der Praxis und dem Therapeutenteam aufnehmen. Für anonymes Feedback gibt es eine di gitale Feedbackbox. Im Kalender sind alle wichtigen Termine einsehbar.
Produkte digital verkaufen
Eine Besonderheit der PHYSIO App ist die Einbindung eines hauseige nen Shops, über den die von Pati enten kaufbaren Produkte wie z. B. Gutscheine oder Trainingsbänder auch digital verkauft werden können. Hierfür lassen sich unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten hinterlegen, je nachdem, was man den Kunden ermöglichen möchte. Das nimmt den Therapeuten und Servicekräften die Arbeit des Verkaufens ab.
Um die Nähe zur Praxis zu stärken, sollte eine Praxis-App auf das CI der Praxis gebrandet sein. Neben kom pletten Eigenentwicklungen, die aber sehr teuer sind, kann man als Praxis inhaber auf eine White-Label-App wie z. B. die PHYSIO App zugreifen. Das bedeutet, sie kann mit dem eigenen Branding wie Logo und den Unterneh mensfarben versehen werden. Sie ba siert auf einem Baukastensystem, das schon in anderen Branchen, u. a. der Fitness- und der Kampfsportbranche, zum Einsatz kommt, und ist eine prak tische, kostengünstige und schnell umsetzbare Alternative.
Fazit
Die Physiotherapie-Branche ist noch etwas verhalten, was den Einsatz von Apps angeht. Dabei haben sie sich in den letzten Jahren enorm weiterent wickelt. Während Trainingsapps sich schon etwas größerer Beliebtheit er freuen, herrscht noch etwas Zurück haltung bei Praxis-Apps. White-LabelLösungen sind hier ein möglicher ein facher Einstieg für alle, die sich dem Thema nähern wollen.
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Foto: Ralf Graner
MEDIZINISCHE ELEKTROMYOSTIMULATION (EMS) IM KONTEXT INNOVATIVER PHYSIOTHERAPIE
Elektromyostimulation wird bereits seit einigen Jahren im Trainingsbereich und Leistungs sport sowie lokal in der rehabilitativen und physikalischen Therapie eingesetzt. Im Gegen satz zu der lokalen Anwendung, bei der der koordinative Reiz fehlt und die trainierte Kraft im Alltag nur schwer umgesetzt werden kann, kombiniert die Medizinische EMS die extern getriggerte Muskelkontraktion mit willkürlichen Muskelkontraktionen.
Die zusätzlichen Übungen können iso metrisch oder dynamisch ausgeführt werden und verstärken den Wirkungs grad der Methode. 1 Damit macht sich die Medizinische EMS vorteilhafte Ele mente aus der konventionellen Elektromyostimulation zunutze und verbin det diese als Ganzkörpermaßnahme zu einem innovativen EMS-TherapieKonzept: Durch simultanes Aktivieren von Agonisten, Antagonisten und tiefer gelegenen Muskelgruppen kann die Muskulatur intensiver und ausdauern der trainiert werden.
Die Aktivierung aller großen Muskel gruppen verhindert einseitige Belastun gen und muskuläre Dysbalancen und bietet eine effektive und zeitsparende Möglichkeit des muskulären Aufbaus sowie der muskuloskelettalen Stabili sation in Prävention und Therapie. So konnten beispielsweise bei der Therapie des chronischen Rückenschmerzes in einigen wissenschaftlichen Studien ein positiver Effekt und eine im Vergleich zu den gängigen Therapiestrategien gleichwertige Wirksamkeit von Me
dizinischer EMS gezeigt werden. 2, 3 Neben chronischen Rückenschmerzen gibt es zahlreiche weitere Anwendungsfelder, auf die sich Medizinische EMS positiv auswirken kann.
Zentrale Stellung:
Der Physiotherapeut Körperliche Aktivität ist im täglichen Leben wichtig und kann diverse Erkran kungen positiv beeinflussen. Erkran kungen oder auch Motivationsproble me können jedoch einer ausreichenden körperlichen Aktivität entgegenstehen. Hier kommt der Medizinischen EMS mit ihrer gelenkschonenden, zeitsparen den und effektiven Anwendung sowie dem Physiotherapeuten, der aufgrund seiner medizinischen Expertise eine je nach zugrunde liegendem Beschwer debild individuelle, medizinisch abge stimmte und persönliche Betreuung gewährleisten kann, ein besonderer Stellenwert zu.
Mehr Informationen und Einsatzmög lichkeiten unter: www.medizinische-ems.de
Quellen:
1 Egeler A et al. Effekte eines EMS-Trainings auf den Rückenschmerz und das subjektive Belastungsempfinden. Präv Gesundheitsf 2019; 14: 146–153
2 Konrad KL et al. The effects of whole-body electromyostimulation (WB-EMS) in comparison to a multimodal treatment concept in patients with non-specific chronic back pain – a prospective clinical intervention study. PLoS ONE 2020; 15(8): e0236780
3 Weissenfels A et al. Comparison of Whole-bo dy electromyostimulation versus recognized back-strengthening exercise training on chronic nonspecific low back pain: a randomized control led study. Biomed Res Int 2019; 2019: 5745409 (eCollection 2019).
Kontakt
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E-Mail: info@miha-bodytec.de Web: www.miha-bodytec.com
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WIE PATIENTEN UND THERAPEUTEN VON DER DIGITALISIERUNG PROFITIEREN
Text Jonathan Schneidemesser
Bisher gibt es wenig richtig gute Beispiele für digitalisierte Physiopraxen. Eine, die zeigt, dass Physiotherapie und Digitalisierung sehr gut zusammenpassen, ist die LANDphysioPraxis in Lauchdorf. Mit ihrer umfangreichen Digitalisierung schafft sie einen Mehrwert für Patienten und ermöglicht ihren Mitarbeitern, sich auf die therapeutische Arbeit zu konzentrieren.
In BODYMEDIA-Physio-Ausgabe 2-2021 berichteten wir bereits über das pro fessionelle Konzept der LANDphysioPraxis. Ein Fokus unseres Praxisbe richts lag auf der umfangreichen Ein bindung digitaler Tools und Konzepte. Im Artikel kündigten wir bereits an, dass die Praxis aufgrund von Kapazi tätsengpässen von knapp 270 m² auf 1.000 m² erweitert wird. Der Anbau wurde fertiggestellt und mit ihm wur den die digitalen Möglichkeiten weiter ausgebaut. Welche digitalen Mög lichkeiten eine moderne Physiopraxis bieten kann, schauen wir uns an ihrem Beispiel jetzt genauer an. In einem weiteren Schritt betrachten wir dann, welche Gründe es geben könnte, war um die Digitalisierung in vielen Praxen noch nicht flächendeckend Einzug ge funden hat.
Digitaler Physio-Hotspot mitten auf dem Land Noch einmal ganz kurz zur Einord nung: Die LANDphysio-Praxis befin det sich, wie der Name bereits sagt, in einer ländlichen Region, genauer gesagt im 390-Einwohner-Örtchen Lauchdorf. Neben der Physiotherapie liegt der Fokus stark auf dem großen Trainingsbereich, in dem aktuell etwas über 640 Mitglieder trainieren. Neben der Digitalisierung liegt das Hauptau genmerk von Praxisinhaber Andreas Bucher und seiner Frau Judith auf ei ner wertschätzenden Patientenkom munikation, die u. a. die Eigenverant wortung der Patienten betont.
Auch wenn die LANDphysio-Praxis be reits viele Prozesse digitalisiert hatte, wurde das durch den Anbau weiter
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Foto: © LANDphysio
verstärkt. Wer zum Training kommt, kann den Bereich mit der Trainings fläche nur mithilfe eines RFID-Chips betreten – sonst bleiben die Türen geschlossen. Für die Mitarbeiter gibt es einen eigenen Zugang, der eben falls via Chip geöffnet werden kann. Ein paar Meter weiter befindet sich an der Wand ein weiteres Chiplesegerät, an dem sich die Mitarbeiter „einstem peln“ können. Die Arbeitszeiterfassung funktioniert ebenfalls komplett digital.
Patienten, die zum ersten Mal in die Praxis kommen, führen mit dem zu ständigen Therapeuten ein ausführ liches Anamnesegespräch, in dem je nach Bedarf Foto- oder Video aufnahmen gemacht werden. Diese werden gemeinsam mit dem Patien ten gesichtet, was den Therapeuten hilft, evtl. Haltungsdefizite besser ver anschaulichen zu können. Noch vor Kurzem wurde die Dokumentation komplett mithilfe von Tablets durch geführt. In der Praxis hat sich das für Andreas Bucher eher nachteilig herausgestellt, daher befindet sich
nun in jedem Behandlungsraum ein großer Touchbildschirm, auf dem die Behandlung dokumentiert wird. Das passiert gemeinsam mit dem Patien ten, um diesen in die Anamnese und Therapie einzubeziehen. Deshalb wird in Umgangssprache dokumentiert, so
wird es für den Patienten besser ver ständlich und er fühlt sich in die Be handlung integriert. Nach Abschluss der Dokumentation steht diese in der Patientenakte im kompletten System zur Verfügung, z. B. auch den Mitar beitenden an der Rezeption.
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Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Leitfäden. Selbst wenn eine Person einen Ablauf seit mehreren Mo naten durchführt, kann es sich immer wieder lohnen, sich den Ablauf anzu schauen, um nicht zu stark von ihm abzuweichen. So gibt es, um nur zwei Beispiele zu nennen, einen Leitfaden für die Servicemitarbeiter, die Neu patienten eine spezielle Abfolge von Fragen stellen. Des Weiteren finden Leitfäden bei Beratungsgesprächen zur Trainingstherapie Anwendung. In diesem Fall wird der Leitfaden auf
Papieraufwand, sondern macht den Beratungsprozess für den Therapeu ten deutlich einfacher.“ So konnte der Papieraufwand in der Praxis auf ein Minimum reduziert werden. Neben dem Rezept ist das ein Willkommens schreiben für die Patienten.
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Bleibt die Physiotherapie digitales Ödland?
Hier gibt es ausführlichere Infos über die LANDphysio-Praxis auf unserer Website
Die Trainingsfläche wurde ebenfalls umfassend digitalisiert. An den eGymund fle-xx-Geräten loggt man sich mit dem RFID-Armband ein, die Spinde lassen sich damit öffnen, genauso wie der Zugang zum Kaffee digital beschränkt wird. Wer warm duschen möchte, hält sein Armband an ein Lesegerät und kann dann 5 Minuten warm duschen. Die dafür fälligen 99 Cent werden gemeinsam mit dem Mo natsbeitrag abgebucht.
Digitalisierung regelt viel im Hintergrund Hinter den Kulissen hielt die Digitali sierung genauso Einzug wie davor. So wurde die Buchhaltung weitestgehend digitalisiert. Fehlende Rechnungen von Dienstleistern bspw. werden automati siert über eine Software angefordert. Licht, Lüftung und Heizung lassen sich komplett digital steuern, genauso wie die Musik auf der Trainingsfläche, die Jalousien und die Staubsauger sowie Mähroboter.
Stellt sich nun die Frage, warum nicht mehr Praxen digital unterwegs sind, um sich professionell aufzustellen. Judith und Andreas Bucher haben keinen spezifischen digitalen Hin tergrund, sondern sich vieles selbst erarbeitet. Den Startpunkt für diese Entwicklung setzten sie bei einem Treffen mit EGYM. Dort wurden ihnen erste Möglichkeiten vorgestellt, die dann später in der Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung KWS verfeinert wurden. Viele Ideen entstan den als logische Konsequenz aus dem Arbeitsalltag der Therapeuten heraus und erleichtern den Therapeuten die Arbeit. Daher sollten Praxisinhaber mit einem „digitalen Auge“ auf die eigene Praxis blicken. So wird es immer wie der Gelegenheiten geben, Digitalisie rungsprozesse umzusetzen.
Der Vorteil, den die LANDphysio-Praxis hatte, ist sicherlich, dass sie komplett neu und nach eigenen Wünschen und Vorgaben gebaut hat. So lassen sich manche Digitalisierungsprozesse, ins besondere für das Gebäude, leichter umsetzen. Die Entscheidung, die Be handlungen und Abläufe in der Praxis zu digitalisieren, ist davon unabhängig. Letztlich braucht es eine digitale Offenheit, aus der sich mögliche Wege ergeben.
Fazit
einem großen Bildschirm dargestellt und Therapeut und Interessent gehen ihn gemeinsam durch. Bei einem Ab schluss wird digital unterschrieben und gleichzeitig eine Mail mit der fro hen Kunde an Andreas Buchers Han dy geschickt. Dieser sieht dabei mehr als nur einen Vorteil: „Der digitale Be ratungsprozess reduziert nicht nur den
Abschließend lässt sich sagen, dass die Digitalisierung in der LANDphysioPraxis kein Selbstzweck ist, sondern Therapeuten sowie Patienten eine möglichst hohe Flexibilität bei gleich zeitig niedriger Einstiegshürde ermög lichen soll. Viele der Mitglieder sind über 60, einige über 80. Manche von ihnen kauften sich ein Smarthphone,
Die Gründe zu digitalisieren waren für Andreas und Judith Bucher, den Aufenthalt in der Praxis für die Pati enten und Mitarbeiter so angenehm und reibungslos wie möglich zu ge stalten. Dazu gehört die Einfachheit der Bedienung genauso wie die Au tomatisierung von Routineaufgaben, damit sich die Therapeuten auf ihre Kernaufgaben fokussieren können. Die nachkommende jüngere Genera tion wird digitaleres Arbeiten aber mit Sicherheit mehr und mehr einfordern. Praxen, die diesen Bedürfnissen nicht nachkommen, werden es zukünftig noch schwerer haben, Mitarbeiter zu finden. Dass Digitalisierung auch in der Physiotherapie funktioniert, zeigt die LANDphysio-Praxis.
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Foto: © EGYM
Auch die älteren Patienten kommen gut in der digitalisierten Praxis klar
dem neuen
allen
egal
ein
mit den
Wasser
der trockenen Unterwäsche oder mit einem eigenen Anzug, dem „XBody
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KOMMUNIKATION IN DER PATIENTENZENTRIERTEN THERAPIE
Text Jonathan Schneidemesser
Eine gute Kommunikation ist nicht nur der Schlüssel zu den Herzen der Patienten, sondern auch der Kernpunkt einer patientenzentrierten Physiotherapie. Wie sich diese im Praxis alltag gut umsetzen lässt und welche Vorteile sie bietet, schauen wir uns auf den folgenden Seiten an.
In den letzten Jahren hat sich ein Wan del im Umgang mit Patienten in der Medizin vollzogen. Ähnlich wie ein Un ternehmen, das einen Kunden in den Mittelpunkt stellt, wird die Versorgung von Patienten stärker an deren Bedürf nissen ausgerichtet. Das zeigt sich in der patientenzentrierten Therapie, der die patientenzentrierte Kommunikation als Werkzeug voransteht. Auch hier steht der Patient im Mittelpunkt, wes halb sich die Kommunikation an sei nen Bedürfnissen ausrichten soll. Das kann nicht nur den Behandlungserfolg steigern, sondern auch die Bindung zum Patienten stärken.
Patienten als eigenständige Person wahrnehmen
Ein wichtiges Element der Patienten zentriertheit ist, dass der Patient als ei genständige Person wahrgenommen wird und nicht auf seine Beschwer den oder gar eine Diagnose reduziert wird. Ein herausfordernder Punkt für die Therapeuten ist, dass auch die Werte des Patienten in die Behand lung einbezogen werden. Das erfor dert eine hohe Vertrautheit zwischen Patient und Therapeut, was in der Physiotherapie aber sicherlich leichter zu verwirklichen ist als im Arzt-Patien ten-Verhältnis. Da Physiotherapeuten
für einen erfolgreichen Abschluss der Behandlung auf das Mitwirken der Patienten angewiesen sind, macht es durchaus Sinn, sie aktiv einzubinden und teilhaben zu lassen.
Der Nutzen von patientenzentrierter Kommunikation zeigt sich insbeson dere in drei Feldern: dem Vertrau ensaufbau, der Patientenzufriedenheit und dem Behandlungserfolg. Vertrau en ist die Grundlage für eine gute Be ziehung, mit Freunden, dem Partner, aber auch zwischen Therapeut und Patient. Fasst der Patient Vertrauen zu seinem Therapeuten, kann das Ängste
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Foto: © AYAimagesstock.adobe.com
und Stress bei der Behandlung redu zieren. Zudem wird er eher bereit sein, aktiv mitzuarbeiten. Besteht ein gutes Vertrauensverhältnis, beeinflusst das sowohl die Patientenzufriedenheit als auch den Behandlungserfolg positiv. Beim Aufbau von Vertrauen spielt die Kommunikation ebenfalls eine wichti ge Rolle – nonverbal als auch verbal. Wer offen ist, sein Gegenüber aus sprechen lässt, den Augenkontakt sucht und konkret kommuniziert, hat schon eine gute Vertrauensgrundlage geschaffen. Diese wirkt sich positiv auf die Patientenzufriedenheit aus, genau so wie ein respektvoller und freundli cher Umgang mit den Patienten, da sie zu positiven Erwartungen führen. Dazu kommt es insbesondere dann, wenn der Behandlungserfolg eintritt. Wir alle wissen, wie wichtig das Mitwirken von Patienten während der Therapie für eine erfolgreiche Behandlung ist. Ein gutes Vertrauensverhältnis kann dafür sorgen, dass dieses Mitwirken gege ben ist. Wird der Patient dann noch in seiner Sprache aufgeklärt und bei Entscheidungen mitgenommen, kann dieses „Commitment“ weiter verstärkt werden, da der Patient einen Teil der Verantwortung übertragen bekommt.
Kommunikation beginnt vor dem ersten Treffen
Nun stellt sich die Frage, wie die pa tientenzentrierte Therapie umgesetzt werden kann. Beginnen wir am Anfang ‒ und das ist nicht, wie man vielleicht erwarten könnte, beim Kennenlernen von Patient und Therapeut, sondern die erste Kontaktaufnahme mit der Praxis. Kommt man telefonisch direkt durch, wird man freundlich begrüßt oder vertröstet, bekommt man alle re levanten Informationen? Das sind nur ein paar der Punkte, die schon vor der ersten Begegnung eine Patientenzen trierung zeigen können. Kommt es dann zum Treffen zwischen Therapeut und Patient, sind individuelles Einge hen auf die Bedürfnisse, Aufklärung in einer geeigneten Sprache, eine ge meinsame Entscheidungsfindung und Empathie die Wirkmechanismen, die eine patientenzentrierte Therapie und Kommunikation ausmachen. Eine sehr wichtige Rolle nimmt dabei das aktive Zuhören auf Therapeutenseite ein. Das versetzt den Therapeuten aber nicht in die Lage, ein stiller Zuhörer zu sein, sondern vielmehr das Gespräch so zu
strukturieren, dass er die für ihn wich tigen Informationen erhält, gleichzeitig der Patient aber das Gefühl hat, dass ihm zugehört wird. Und das ist einer der größten Bedürfnisse von Patien ten. Für den Therapeuten ist das keine leichte Aufgabe, insbesondere in einer 20-Minuten-Taktung, da er sich immer wieder auf neue Charaktere einlassen muss. Abgeschwächt wird das da durch, dass man nicht nur neue Pati enten hat, sondern auch manche, die man über mehrere Monate und Jahre begleitet. So weit so gut ‒ zumindest in der Theorie. Nun läuft ja in einer Therapie nicht immer alles glatt. Nach wie vor gibt es Patienten, die zwar im Mittelpunkt der Behandlung stehen wollen, aber nicht bereit sind, selbst aktiv zu werden. Das kostet nicht nur Zeit und Geduld, sondern wirkt sich zusätzlich negativ auf den Behand lungserfolg aus. Ein richtiges Verhalten kann man nicht pauschal empfehlen, vielmehr geht es darum, freundlich zu bleiben und die Wünsche des Patien ten im Blick zu behalten, aber nicht nach seiner Pfeife zu tanzen. Optima lerweise findet man eine gemeinsame Lösung und beendet das Gespräch mit einer positiven Note.
Einsatz im Physiotherapie-Alltag
Wie wichtig die Kommunikation in ei ner patientenzentrierten Therapie ist, haben wir nun gesehen. Stellt sich aber noch die Frage, wie man sie um setzen kann. Dafür gibt es umfangrei che Techniken, die sich in der Praxis bewährt haben. Manche davon klin gen etwas gewöhnungsbedürftig –trotzdem könnte es sich lohnen, diese einmal auszuprobieren.
Warten: Viele Therapeuten geben ih ren Patienten zum Beginn eines Ge sprächs erst einmal Raum zu erzählen, sei es nun bei der Anamnese oder ei nem Folgetermin. Das ist ein sinnvolles Vorgehen, bei dem der Patient von sich und seiner Situation berichten kann, wodurch der Therapeut relevante In formationen erhält. Nun ist es nicht im mer ganz klar, wann der Patient alles gesagt hat, was er sagen wollte. Da für kann es sich für den Therapeuten lohnen, kurz zu warten, um dem Pati enten den Raum zu geben, den dieser für sich braucht. Warten bedeutet al lerdings nicht, nichts zu tun – eine feh lende Reaktion kann das Gegenüber
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durchaus verwirren, daher sollte man zumindest Augenkontakt herstellen, nicken oder durch „mmh“-Laute zu stimmen. Häufig brauchen Patienten eine kurze Pause, um alles Relevante zu berichten. Daher stellt sich die Fra ge, wie lange die Pause sein darf. Ein guter Richtwert sind drei Sekunden ‒hier kann man nichts falsch machen. Bei manchen Patienten, insbesonde re Älteren, darf es auch etwas länger sein. Richtet der Patient seinen Blick zurück auf den Therapeuten, erwartet er eine Reaktion bzw. ist bereit, ihn zu Wort kommen zu lassen.
Wiederholen: Mit dem Wiederholen eines Teils einer Aussage des Patien ten kann der Therapeut das Gespräch stärker in eine gewisse Richtung leiten. So wird das Warten vermieden, aber das Gegenüber bleibt im Redefluss und kann die Informationen, die der Therapeut benötigt, weitergeben.
Spiegeln: Mit dieser mittlerweile sehr bekannten Technik wird versucht, mit den Informationen, die der Patient be reits geäußert hat, noch mehr zu er fahren. Dabei werden insbesondere Emotionen gespiegelt bzw. benannt. Das kann so aussehen: „Sie machen sich Sorgen, dass …“, „Könnte es sein, dass …“, „Ich habe den Eindruck, dass …“. So erhält der Patient einen Vor schlag, dem er zustimmen oder den er ablehnen kann. Die offenen For mulierungen geben ihm einen recht weiten Spielraum zur Kommunikation.
Der Therapeut kann auch den Inhalt einer Aussage des Patienten spiegeln, dabei fehlt allerdings die Möglichkeit, ihn emotional abzuholen, was in den meisten Fällen sehr sinnvoll ist.
Zusammenfassen: Manchmal kann es sinnvoll sein, dem Patienten eine Zu sammenfassung von dem zu geben, was man verstanden hat, insbeson dere dann, wenn viele Informationen vermischt präsentiert wurden. Das sollte angekündigt werden, denn da bei übernimmt der Therapeut aktiv die Leitung des Gesprächs an sich. Am Ende kann der Patient wieder korrigie rend eingreifen oder zustimmen.
NURSE-Modell
Ein Modell, das für den besonderen Umgang mit Emotionen entwickelt wurde, ist das NURSE-Modell (Na
Therapeuten können aus vielen unterschiedlichen Gesprächstechniken wählen, um ihre Kommunikation patientenzentriert zu gestalten
ming, Respecting, Supporting, Explo ring – Benennen, Respektieren, Un terstützen, Erkunden). Es kommt vor allem in der Arzt-Patienten-Kommu nikation zum Einsatz, eignet sich aber auch für die Arbeit in der Physiothera pie. Gerade jungen Therapeuten fällt es durchaus schwer, adäquat mit den Emotionen eines Patienten umzuge hen. Genau dafür wurde dieses Modell entwickelt, das Anknüpfungspunkte für den Umgang beim Auftreten von Emotionen gibt. Daher durchläuft man das Modell nicht immer stur von oben nach unten, sondern knüpft an den Standpunkt des Patienten an.
Emotionen benennen: Tritt eine Emo tion auf, darf der Therapeut sie benen nen. Diese dienen wie beim Spiegeln auf Emotionen nur als Vorschlag, der korrigiert werden kann. Im nächsten Schritt kann der Therapeut zu erken nen geben, dass er die Emotion ver steht, z. B. so: „Das kann ich sehr gut verstehen.“
Respektieren: Nach dem Benennen der Emotion kann der Therapeut sei nen Respekt ausdrücken. Das macht insbesondere bei negativen Emotio nen Sinn, wenn der Patient versucht,
sich aufzurappeln, obwohl er z. B. von einer Krankheit niedergedrückt wird.
Unterstützen: Als Mensch möchten wir Menschen, die es gerade schwer haben, unsere Unterstützung anbie ten. Im Therapeuten-Patienten-Ver hältnis ist das ebenso. Dazu kann es sinnvoll sein, dem Patienten spezielle Unterstützung anzubieten. Das könn te ein Angebot für eine weiterführende Therapie sein, die bereits bei anderen Patienten gut funktioniert hat, oder der Hinweis auf einen Arzt, der sich damit sehr gut auskennt.
Erkunden: Sollten dem Therapeuten die Emotionen noch nicht ganz ein deutig sein, sollte er durch Nachfragen herausfinden, was den Patienten be wegt. Erst dann kann er die Emotion benennen.
Fazit Kommunikation ist ein wichtiger Be standteil für die patientenzentrierte Therapie. Wer diese beherrscht, kann mit den Patienten gute Fortschritte erzielen. Die hier vorgestellten unter schiedlichen Techniken können Thera peuten helfen, das umzusetzen und so den Behandlungserfolg zu steigern.
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EVIDENZBASIERTES MODELL FÜR PATIENTENZENTRIERTE THERAPIE
Text Jonathan Schneidemesser
Zur patientenzentrierten Therapie wurde in den letzten Jahren viel geforscht, dementspre chend viel Evidenz hat sich angesammelt. Da ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten. Daher stellen wir in diesem Artikel ein aktuelles Modell, das 2022 publiziert wurde, vor, das viele Erkenntnisse zusammenfasst und zu einem großen in der Praxis anwendbaren Modell verschmelzen lässt.
Ein aktuelles wissenschaftliches Paper
Als Grundlage für die patientenzent rierte Therapie entwickelten die Wis senschaftler ein Modell, das sich aus drei Prinzipien zusammensetzt. Das sind das biopsychosoziale Verständnis für die Schmerzerfahrung des Patien ten, die patientenzentrierte Kommu nikation und Hilfe zur Selbsthilfe. Zu sätzlich wird das Modell in drei Phasen unterteilt: Identifikation und Zielset zung, Unterstützung bei der Selbsthil fe und die Evaluation. Dargestellt wird das in Abb. 1.
Muskuloskelettale Behandlung alleine reicht nicht
Die Ausbildung eines Physiothera peuten fokussiert sich stark auf die körperliche und biomechanische Be handlung des Patienten. Was häufig vernachlässigt wird, ist der psychoso ziale Aspekt der Behandlung. Für eine ganzheitliche Patientenzentrierung sollten aber alle Aspekte betrachtet werden. Konkret kann das bedeuten, neben den körperlichen Symptomen auch zu betrachten, welche biopsy chosozialen Konsequenzen der aktu elle Gesundheitszustand für den Pati
enten haben kann oder auch welche Unterstützung er zur Bewältigung all täglicher Herausforderungen benötigt.
Das setzt voraus, dass Physiothera peuten sich mit diesem Modell aus kennen und nicht nur die körperlichen Symptome betrachten.
Im vorhergehenden Artikel warfen wir einen intensiven Blick auf die patien tenzentrierte Kommunikation. Diese ist ein wichtiges Standbein in der patien tenzentrierten Therapie, um eine gute Bindung zum Patienten aufzubauen, die sich wiederum positiv auf den Be
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handlungserfolg auswirkt. Da dieses Thema bereits ausführlich betrachtet wurde, soll an dieser Stelle nur noch ergänzt werden, dass die Kommunika tion auch das Setzen von Zielen bein halten sollte und vor allem bewertende und verurteilende Aussagen vermie den werden.
Gemeinsam hilfreiche Werkzeuge erarbeiten
Bei den meisten muskuloskelettalen Problemen reichen die bei Kassenpati enten üblichen sechs Therapietermine in den meisten Fällen nicht aus, um effektive Fortschritte erzielen zu kön nen. Daher sollte sich das Verständ nis verändern, wie in diesen Terminen mit den Patienten gearbeitet wird.
Der Therapeut sollte nicht versuchen, möglichst viel Behandlung in die eh knappe Zeit zu investieren, um einen möglichst großen, aber nur kurzfristi gen Therapieerfolg zu erzielen, son dern sich die Zeit nehmen, mit dem Patienten eine Art Werkzeugkasten zu erarbeiten, auf den er zurückgrei fen kann, um seine Beschwerden in den Griff zu bekommen. Das können Übungen für zu Hause, eine aktive Trainingstherapie oder auch alltagsna he Tipps zur Stressvermeidung sein.
Die Therapeuten-PatientenBeziehung stärken
Neben den drei Prinzipien des Modells werden zusätzlich drei Phasen identi fiziert. Hier wirkt die Therapeuten-Pa tienten-Beziehung als Bindeglied zwi schen den Prinzipien und den Phasen. Diese wird in diesem Kontext frei nach McCabe et al. 2021 definiert als ein sicherer Raum zwischen Patient und Therapeut, der sich auf professio neller, aber auch persönlicher Ebene entwickelt, wenn eine bedeutungsvol le Beziehung durch die gemeinsame Arbeit in der Physiotherapie aufge baut wird. Hierbei ist insbesondere die Wichtigkeit der bedeutungsvollen Beziehung herauszustellen. Denn ge nau diese sind es, die dafür sorgen, dass Patienten bessere Behandlungs erfolge erzielen, zufriedener mit der Behandlung sind und sich eher an ihre Behandlungspläne halten. Im Rah men dieser Beziehungen fühlen sich Patienten eher gehört, gesehen und wertgeschätzt. Damit nicht jeder The rapeut für sich ein passendes System entwickeln muss, kann man auf spezi
Anerkennen der Individualität
Begegnung auf Augenhöhe Anerkennen der Patientenerfahrung
Körper ist Drehund Angelpunkt
Physische Probleme erkennen und benennen
Verbindung zum Körper erleichtern
Berührung als Brücke verwenden
Etwas von sich geben
Während der Behandlung
Außerhalb der Behandlung
Möglichkeiten zur Etablierung bedeutungsvoller Beziehungen nach Hutting et al. 2022
elle Modelle zurückgreifen, um im hek tischen Alltag eine gute Patientenbin dung zu schaffen. Eines davon wurde von Miciak et al. bereits 2019 publiziert. In diesem Modell wird die Bindung zum Patienten auf drei Wegen er reicht: Annerkennen des Gegenübers, den Körper als Dreh- und Angelpunkt verwenden und etwas von sich selbst mit in die Beziehung hineingeben. Das Anerkennen des Gegenübers sollte eigentlich selbstverständlich in der Pa tienten-Therapeuten-Beziehung sein, wird in der Praxis aber nicht immer zu 100 % gelebt. Die Voraussetzungen dafür sind, dass der Thrapeut seinem Patient als Ebenbürtiger gegenüber tritt, dessen Erfahrungen z. B. im Be zug auf Schmerz anerkennt und seine Behandlung individuell an ihn und sei ne Bedürfnisse anpasst.
Der Körper des Patienten sollte in der Therapie der Dreh- und Angelpunkt sein, schließlich geht es um diesen. Dazu sollten die physischen Probleme erkannt und benannt werden, genau so wie mögliche Lösungsvorschläge unterbreitet werden. Darüber hinaus sollte es der Therapeut dem Patienten leichter machen, eine Verbindung zum eigenen Körper herzustellen. Im Falle,
dass sich eine der beiden Seiten mit der Verbindung schwertut, kann der Therapeut Berührungen als Brücke verwenden. Selbst bei einer aktiven Therapie kann es hilfreich sein, erst mal manuell zu arbeiten, um die Pa tienten-Therapeuten-Verbindung zu stärken.
Ein schwieriger Punkt ist sicherlich, wie viel der Therapeut von sich selbst in die Beziehung hineingeben möchte. Nicht nur, weil er selbst sich unsicher ist, sondern auch aufgrund von Re gularien des Arbeitgebers. Zudem ist nicht klar, wie der Patient darauf re agiert, daher ist bei diesem Punkt eher ein langsames Vorgehen geboten. Klar ist aber, dass sich eine Öffnung von Therapeutenseite her in vielen Fällen positiv auswirken kann. Nach diesem kurzen Exkurs schauen wir uns die einzelnen Phasen etwas genauer an.
Die drei Phasen des Modells
Bei der Identifikation und Zielsetzung geht es darum herauszufinden, welche Gedanken und Glaubenssätze der Pa tient hinsichtlich seiner Schmerzerfah rung gemacht hat. Zusätzlich sollten Punkte wie Eigenwirksamkeit, soziale Einflussfaktoren und Einstellungen be
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Hutting et al. 2022
Indviduell
behandeln
Identifizieren
Gemeinsame
Therapeuten-Patienten-Beziehung
Coaching zur Selbsthilfe
Algemeine Fähigkeiten vermitteln
Spezifisches Wissen, Fähigkeiten und Werkzeuge erarbeiten
Abb. 1 zeigt das Modell zur patientenzentrierten Therapie von Hutting et al. 2022
trachtet werden. Zu den Faktoren, die dabei wichtig sind, gehören auch die Bereitschaft zu Veränderung des All tags und die Erwartungen des Patien ten an die Zukunft. Gemeinsam kön nen der Therapeut und Patient dann, basierend auf den Wünschen und Bedürfnissen des Patienten, gemein same Ziele setzen. Die gemeinsamen Entscheidungen geben den Patienten einen Anteil am Behandlungsprozess und involvieren ihn dadurch stärker. Das klingt nun alles etwa abstrakt –hierfür gibt es allerdings bereits Vorla gen wie z. B. die OPTION scale.
Nach der Evaluation der Situation wird in Abhängigkeit von den entsprechen den Zielen und Symptomen des Pati enten festgestellt, inwieweit ein Ansatz mit Hilfe zur Selbsthilfe umgesetzt werden kann. Je nach Voraussetzun gen des Patienten kann das mehr oder weniger sein, versucht werden sollte es aber immer. Wichtige Ressourcen, auf die ein Patient dabei zurückgreifen kann, sind Problemlösung, Entschei dungsfindung, effiziente Verteilung der eigenen Ressourcen und die Fähigkeit, die Maßnahmen selbst zu überwa chen. Für den Therapeuten sollte das oberste anzustrebende Ziel bei diesem Punkt sein, die Fähigkeiten des Pati enten zu stärken und ihn zu motivie ren, die notwendigen Fähigkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität zu erwerben. Laut aktueller Evidenz wird
dieser Punkt von Therapeuten häufig vernachlässigt.
Die Wissenschaftler schlagen zudem vor, welche weiteren Fähigkeiten Pati enten bei der Selbsthilfe unterstützen können. Dazu zählen die Akzeptanz und der Umgang mit Schmerzen, Verbitterung, negativen Emotionen, Erschöpfung, Stress, mentalen Barrie ren, Lifestylefaktoren wie Schlaf oder Ernährung, hemmenden Kognitionen und die Wiedereingliederung in das frühere Leben. Das hört sich jetzt nach einer unlösbaren Aufgabe für Thera peuten an, sie müssen aber nicht die ganze Arbeit machen. Natürlich sollen sie auch wertvollen Input geben, viel mehr aber wie eine Art Coach vertrau enswürdige Ressourcen im Sinne von Weiterbildung und Werkzeugen bereit stellen. Zudem können sie etwas leis ten, das diese Ressourcen nicht so gut leisten. Sie können Patienten im sozia len Kontext positiv verstärken und auf Probleme eingehen.
Wie bei jeder Behandlung sind eine Reflexion über die Behandlung und eine Evaluation der Ergebnisse ein wichtiger Bestandteil der Arbeit mit dem Patienten. Das ist insbesondere bei der Hilfe zur Selbsthilfe entschei dend, sodass der Patient sehen kann, ob er sich in eine positive Richtung entwickelt oder nicht. Prinzipiell kön nen alle Themen, die in den Phasen
Evaluation
Ziele festlegen
Für die Zukunft planen Langfristige Maßnahmen planen
der Identifikation und der Zielsetzung besprochen werden, auch evaluiert werden. Im Praxisalltag ist das auf grund des großen Umfangs eine bei nahe unlösbare Aufgabe. Daher sollte man sich auf die aussagekräftigsten Parameter beschränken. Darüber hin aus kann es sein, etwas in die Zukunft des Patienten zu denken – also welche Herausforderungen werden ihm nach der Behandlung begegnen und wie kann er diesen begegnen? Sicherlich wird es auch Rückschläge geben. Da rauf muss der Patient vorbereitet sein. Als Praxis könnte man dem Patienten sogar anbieten, regelmäßige Evalua tionen via Telefon oder in persönli chen Terminen auf Basis von Selbstzahlerleistungen wahrzunehmen, um den Behandlungserfolg langfristig zu erhalten.
Fazit
Viele der im Modell dargestellten Punk te werden tagtäglich in der physiotherapeutischen Arbeit bewusst oder unbewusst eingesetzt. Eine ganz heitliche Betrachtung des Patienten erfordert aber auch ganzheitliche Modelle und daher ist es sinnvoll, sich mit diesen auseinanderzusetzen, um die Therapie noch patientenzentrierter ausüben zu können.
Quellen: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/ S2468781222001631?via%3Dihub
et al.
Grafik:
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Hutting
2022
Biopsychosoziales Verständnis der Patienten(schmerz-)erfahrung Patientenzentrierte Kommunikation Hilfe zur Selbsthilfe Identifikation und Zielsetzung
Entscheidungsfindung Ziel(e) setzen
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PATIENTENZENTRIERTE THERAPIE IM ATHLETICO BÜHL
Text Jonathan Schneidemesser
In den letzten beiden Artikeln ging es viel um die Theorie hinter der patientenzentrierten Therapie. Wie diese dann aber im Praxisalltag umgesetzt wird, ist sehr individuell. Daher lohnt es sich, das anhand eines Best-Practice-Beispiels zu betrachten. Dazu waren wir vor Ort im ATHLETICO in Bühl, um den Einsatz der patientenzentrierten Therapie in der Praxis zu erleben.
Die patientenzentrierte Therapie hat viele Facetten und bietet viele Möglich keiten in der Umsetzung. Wie sie ge staltet wird, muss jede Praxis für sich individuell und auf Grundlage der vor handenen Möglichkeiten entscheiden. Im ATHLETICO sind die optimalen Vo raussetzungen für eine patientenzent rierte Therapie gegeben, denn es bie tet ihren Patienten einen umfangreich ausgestatteten Trainingsbereich. Das sieht der Inhaber des ATHLETICO, Andreas Macau, als essenziell an, um Patienten ihren Bedürfnissen entspre chend behandeln zu können. Neben
dem Trainingsbereich steht den Pati enten in dem großen Physiotherapie zentrum viele große und lichtdurchflu teten Therapieräume zur Verfügung, inkl. eines KGG-Raumes. Was beson ders heraussticht, ist das Design der Praxis, die 2021 eröffnet wurde. Es ist sehr aufgeräumt und clean mit Akzen ten an den richtigen Stellen. Schon im ATHLETICO-Logo wird klar, dass in dieser Praxis Training und Therapie zusammengehören. Im „A“ findet sich ein medizinisches Kreuz, das für die Therapie steht und gleichzeitig mit den stilisierten Hantelscheiben außerhalb
des „A“ ein Symbol für das Training bildet. Die Behandlungsschwerpunkte liegen auf der PT-Orthopädie, PT-Chi rurgie und der Sportphysiotherapie. So arbeitet das ATHLETICO-Team z. B. mit einer lokalen Turnermannschaft zusammen und bietet eine kostenlose Sportlersprechstunde.
Der Weg zur patientenzentrierten Therapie Wie zum sprichwörtlichen Rom führen auch viele Wege zur patientenzentrier ten Therapie. Der Weg von Andreas Macau führte über das praktische Ar
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Foto: © Athletico Bühl
beiten mit den Patienten. Seine erste Praxis eröffnete er bereits vor neun Jah ren und im Laufe der Arbeit entwickelte sich der patientenzentrierte Umgang ganz organisch. Für ihn ist es „eine Kunst, sich auf die Eigenarten, die Her kunft und die individuellen Bedürfnisse eines jeden Patienten einzulassen und die Therapie darauf abzustimmen. Da bei darf das therapeutische Ziel jedoch nicht aus den Augen gelassen werden.“
Denn eines muss klar sein: Verliert ein Therapeut das therapeutische Ziel aus den Augen, kann keine patientenzent rierte Therapie mehr stattfinden. Dieses Leitbild wird bereits beim Erstkontakt eines Patienten mit der Praxis umge setzt. Je nachdem, wo dieser statt findet – am Telefon oder direkt in der Praxis –, erfahren die Patienten, was sie von den Therapeuten erwarten kön nen, aber auch was von ihnen erwartet wird. Wer die Praxis betritt, blickt direkt auf den Trainingsbereich, noch bevor er das Wartezimmer betritt. So wird von Anfang an verdeutlicht, dass eine Therapie im ATHLETICO in den meis ten Fällen mit Aktivität verbunden ist.
Andreas Macau hat die Erfahrung ge macht, dass sich die Bereitschaft der Patienten, dabei mitzumachen, deut lich erhöht, wenn der Patient direkt zu Beginn einbezogen wird. Um das Therapeuten-Patienten-Verhältnis zu intensivieren, wird bereits bei der Ter minvergabe darauf geachtet, welcher Therapeut hinsichtlich Kommunikation, Hobbys und Lifestyle gut zum Patien ten passen könnte.
Um die Abläufe möglichst patien tenzentriert durchführen zu können, kommen die Patienten 20 Minuten vor ihrem ersten Termin in die Praxis, um die organisatorischen Angelegenhei ten wie Terminfindung, die Bezahlung des Eigenanteils oder das Digitalisie ren der Arztberichte abzuhaken. Die Anamnese wird digital durchgeführt, bevor der Patient dann in einem 3-Stu fen-System behandelt wird. Nach dem Erkennen des Ursprungs von Schmer zen werden diese behandelt, um dann in Stufe drei die Verbesserung in einer aktiven Therapie zu manifestieren. Da bei wird aber auch darauf geachtet, was der Patient gerade braucht, und nicht einfach stur nach Schema F trai niert. Dabei geht es Andreas Macau um Folgendes: „Der Patient versteht, dass es um ihn geht, wir ihn mit sei nen Beschwerden wahrnehmen und er selbst in Zusammenarbeit einen Teil dazu beitragen kann, diese Beschwer den wieder loszuwerden. Denn eines ist sicher: Ein Patient, der so behandelt wird, fühlt sich wertgeschätzt, kommt bei anderen Problemen wieder, emp fiehlt uns weiter und wird möglicher weise sogar Mitglied in unserem medi zinischen Trainingsbereich.“
Mit seinen Ansätzen grenzt sich der Inhaber auch von Praxen ab, die nicht patientenzentriert behandeln. Denn auch wenn die patientenzentrierte Therapie, aus vielen Gründen, logisch erscheint, so ist diese Behandlungs form nach wie vor kein Standard.
Andreas Macau berichtet von Praxen, in denen Patienten nach wie vor der Ansicht sind, dass Entspannungs massagen der Weg zum eigenen Wohl sind und diese von den Therapeuten auch so behandelt werden. Dieses Vorgehen kann die Schmerzen des Patienten kurzfristig lindern, ist einer aktiven Trainingstherapie auf lange Sicht jedoch deutlich unterlegen.
Das zeigt auch, wie wichtig die Mit arbeiter für die Umsetzung der pati entenzentrierten Therapie sind. Das Konzept kann noch so gut ausformu liert und dokumentiert sein – wenn es keiner umsetzt, verpufft die Wirkung einfach. Daher achtet Andreas Macau bereits beim Recruiting auf die Per sönlichkeit des Bewerbers. Für ihn ist es vor allem wichtig, dass ein neuer Therapeut gut ins Team passt, Spaß an der aktiven Trainingstherapie hat, selbst sportlich engagiert ist und sich weiterentwickeln möchte. Dann, so seine Erfahrung, ergibt sich in der Zusammenarbeit mit dem bestehen den Team ein organischer Einsatz der patientenzentrierten Therapie.
Fazit
Das Beispiel des ATHLETICO zeigt, dass eine patientenzentrierte Therapie äußert vielschichtig ist und viele Fak toren außerhalb der reinen Behand lungszeit wie z. B. Praxisorganisation, Patienten-Compliance oder Auswahl der Mitarbeiter in die Betrachtung miteinschließt.
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Andreas Macau ist Gründer und Inhaber des Athletico in Bühl
Foto: © Athletico Bühl
Die Arbeit an der Bank gehört ebenfalls zur patientenzentrierten Therapie – die meiste Zeit verbringen Patienten jedoch auf der Trainingsfläche
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MARKTÜBERSICHT
THERAPIEBEDARF
Tapes, Bänder und Liegen – ohne sie geht es in keiner Praxis. Die kleinen Helferlein sind für den Alltag eines Physiotherapeuten unerlässlich. Daher sind verlässliche Partner wichtig, die für das richtige Material in der richtigen Qualität sorgen. In unserer Marktübersicht stellen wir Anbieter für Therapiebedarf vor.
Durch die vielfältigen Behandlungen werden in der Physiotherapie viele ver schiedene Hilfsmittel eingesetzt. Dem entsprechend groß sind der Bedarf von Therapeuten und das Portfolio der Anbieter. Die meisten Anbieter haben einen großen Grundstock an Standardmaterialien wie Hygieneprodukte, Tex tilien oder Bänder, spezialisieren sich dann aber in unterschiedliche Richtun
gen. So werden z. B. Messgeräte zur Körpermessung, Therapieliegen oder Faszientools angeboten. Damit unter scheiden sich die Anbieter hinsichtlich der Größe ihres Angebots, aber auch der Übersichtlichkeit ihrer Website und des Bestellprozesses.
Waren es früher die dicken Kataloge, so sind es heute die prall gefüllten Internet-
seiten der Anbieter, auf denen die Pro dukte gekauft werden können, was den Bestellprozess deutlich einfacher macht. Trotzdem bieten einige noch an, Kataloge zu versenden, oder stel len sie zumindest online zur Verfügung.
In unserer Marktübersicht stellen wir wichtige Anbieter aus dem Bereich Therapiebedarf vor.
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Kontakt
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HOCHQUALIFIZIERTE, SELBSTBEWUSSTE MITARBEITER FÜHREN
Text Joachim Simon
Je qualifizierter Mitarbeiter sind, umso selbstbewusster sind sie meist. Also hinterfragen sie auch häufiger die Meinungen und Entscheidungen ihrer Chefs und wünschen sich eine Auseinandersetzung mit ihnen hierüber. Solche Mitarbeiter zu führen fällt oft schwer, bringt das Unternehmen aber voran.
Die Arbeitsstrukturen und -beziehun gen in den Unternehmen haben sich verändert – das gilt auch für Physio praxen. Aber nicht nur das Arbeiten hat sich verändert, sondern auch die Menschen, die in Physiopraxen arbei ten. Eine der Grundanforderungen an die Mitarbeiter heutzutage lautet, dass sie ihre Aufgaben weitgehend eigenini tiativ und -verantwortlich wahrnehmen sollen.
Das setzt voraus, dass die Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen und ihren Aufgaben identifizieren – unter ande rem, weil sie
• die gewünschte Wertschätzung erfahren,
• wissen, was die Ziele des Unter nehmens sind, und
• ihr Tun als sinnvoll erfahren.
Dies erfordert wiederum einen ande ren Führungsstil und ein verändertes Führungsverhalten.
Ein verändertes Führungsverhalten ist auch nötig, weil Praxisinhaber heute oft keinen fachlichen Wissens- und Er fahrungsvorsprung mehr vor ihren Mit arbeitern haben. Denn ihre Mitarbei ter sind nicht selten hochqualifizierte Spezialisten, die bezüglich gewisser
Fachaufgaben ein größeres Knowhow und Tiefenwissen haben. Ent sprechend selbstbewusst sind diese Mitarbeiter – insbesondere wenn sie wissen, dass das Unternehmen auf ihre Expertise angewiesen ist. Und ge nauso selbstbewusst treten sie auch ihren Vorgesetzten entgegen und in der Alltagskommunikation mit ihnen wollen sie die Wertschätzung spüren, die ihnen und ihrer Arbeit nach ihrer Auffassung gebührt. Sonst sinkt ihre Arbeitsmotivation und im Extremfall wechseln sie den Arbeitgeber. Spezi ell in einer Arbeitsmarktsituation wie der aktuellen, in der hochqualifizier
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te Spezialisten rar und gefragt sind, kann das den Unternehmenserfolg beeinträchtigen.
Führungskräfte müssen mehr und anders kommunizieren Solche selbstbewussten Mitarbeiter zu führen fällt vielen Führungskräften schwer – auch weil manche noch ins geheim das Credo verinnerlicht haben: Mitarbeiter müssen blind die Anwei sungen ihrer Vorgesetzten befolgen. Das tun besagte Mitarbeiter aber nicht. Das gilt insbesondere für viele Ange hörige der sogenannten Generation Y oder Why, die nach 1980 geboren sind und heute bereits das Rückgrat zahl reicher Physiopraxen bilden. Sie hin terfragen oft mehr oder minder offen die Anweisungen und Entscheidungen ihrer Führungskräfte. Zumindest wol len sie von ihrer Führungskraft eine in ihren Augen plausible Begründung ha ben, warum aus deren Warte gewisse Dinge nötig sind.
Für die Führungskräfte bedeutet dies: Sie müssen mehr und anders als frü her mit ihren Mitarbeitern kommunizie ren. Statt Top-down-Anweisungen ist heute ein Einbeziehen der Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse gefragt. Und wenn dies nicht möglich ist? Dann müssen die Führungskräfte zumindest akzeptieren, dass ihre Mitarbeiter au ßer ihren Entscheidungen zuweilen auch ihr Verhalten hinterfragen.
Selbstbewusste Mitarbeiter wollen eine in ihren Augen plausible Begründung haben, warum aus der Warte des Inhabers gewisse Dinge nötig sind
Die Mitarbeiter „ticken“ sehr verschieden
Im Betriebsalltag registriert man zu dem bei Teams, die aus vielen selbst bewussten Mitarbeitern bestehen, immer wieder: Mit einigen Mitarbeitern haben die Führungskräfte eigentlich
• ihre Verhaltenspräferenzen korre spondieren mit den Erwartungen, die die Mitarbeiter aufgrund ihres Wertesystems an ihre Führungs kraft haben.
Anders ist dies bei den „schwierigen Mitarbeitern“. Sie haben entweder ein anderes Wertesystem als ihre Füh rungskraft, weshalb ihnen bei der Ar beit (und im Leben) auch andere Dinge wichtig sind. Oder sie haben aufgrund ihres Wertesystems Erwartungen an ihre Führungskraft, die diese aufgrund ihrer Präferenzen nicht erfüllt.
Die unterschiedlichen Wertesysteme kennen
Wenigstens theoretisch ist dies den meisten Führungskräften heute be wusst. Das bedeutet aber nicht, dass sie im Führungsalltag stets das rich tige Führungsverhalten zeigen. Im Praxisalltag registriert man oft, dass Führungskräfte gerade in Situationen, in denen sie selbst angespannt sind, ein Verhalten zeigen, das eher einem autoritären als partnerschaftlich-ko operativen Führungsstil entspricht. Dadurch verursachen sie nicht selten vermeidbare Konflikte in der Bezie hung zu ihren Mitarbeitern.
nie Probleme; in der Beziehung zu an deren tauchen aber fortwährend Pro bleme auf, weshalb die betreffenden Mitarbeiter von ihren Führungskräften gedanklich mit dem Etikett „schwierig“ versehen werden.
Analysiert man die Ursachen hierfür, stellt man oft fest: Stimmt die Bezie hung Führungskraft – Mitarbeiter, dann haben die Führungskräfte meist
• ein ähnliches Wertesystem wie die Mitarbeiter, mit denen sie gut harmonieren, und/oder
Die divergierenden Wertesysteme und Erwartungen bezüglich des Verhaltens wären im Betriebsalltag kein Problem, wenn diese den Führungskräften be wusst wären. Denn dann könnten sie sich hierauf einstellen. Viele Führungs kräfte kennen aber ihr eigenes Wer tesystem und ihre eigenen Verhalten spräferenzen nicht. Und noch weniger kennen sie die Wertesysteme und die hieraus resultierenden Verhaltensmus ter und Erwartungen ihrer Mitarbeiter. Dabei wird dies für das erfolgreiche Führen von Mitarbeitern immer wichti
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Die divergierenden Wertesysteme und Erwartungen bezüglich des Verhaltens wären im Betriebsalltag kein Problem, wenn diese den Inhabern bewusst wären
ger – nicht nur aufgrund der veränder ten Arbeitsstrukturen und -beziehun gen in den Unternehmen.
Hinzu kommt ein weiterer Punkt. Da rüber, ob die Menschen in den west lichen Industriestaaten heute individu alistischer sind als vor 30, 40 Jahren, kann man streiten. Auf alle Fälle haben sich aber die Lebensstile in unserer Gesellschaft ausdifferenziert. Außer dem sind heute weniger Menschen bereit, fraglos irgendwelche nicht selbst gewählten Autoritäten zu akzep tieren. Zudem hat sich das Verhältnis der Berufstätigen zur Erwerbsarbeit verändert. Früher sahen die meisten Menschen in ihr ein notwendiges Übel, um den Lebensunterhalt zu sichern. Und die sogenannte „Selbstverwirkli chung“? Sie erfolgte primär im privaten Bereich.
Anders ist dies heute – zumindest bei vielen hochqualifizierten Mitarbeitern. Für sie hat die Arbeit eine identitäts stiftende Funktion. Das heißt, sie wol len sich in ihrer Arbeit verwirklichen können und diese als sinnvoll erfahren.
Sie stellen also höhere Anforderun gen an ihre Arbeit und somit ihre Füh rungskräfte. Und die Führungskräfte?
Sie stehen vor der Herausforderung, diese zu erfüllen, damit sich ihre Mit
arbeiter mit ihrer Arbeit identifizieren können und die gewünschte Leistung bringen.
Angemessen auf die individuellen Bedürfnisse reagieren
Das setzt voraus, dass die Führungs kräfte ihr eigenes Wertesystem ken nen. Sonst besteht die Gefahr, dass sie ihre Werte-Messlatte bei allen anderen Menschen anlegen. Zudem können sie nur dann ermitteln, wo ihre „blin den Flecken“ sind, weshalb sie zum Beispiel auf gewisse Verhaltensweisen ihrer Mitarbeiter allergisch reagieren.
Führungskräfte sollten, wenn sie ihre Mitarbeiter individuell, also ihren Be dürfnissen entsprechend, führen möchten, zudem wissen:
• Wie „tickt“ mein Mitarbeiter?
• Wie sieht die Welt durch seine „Brille“ aus?
• Was braucht er, um seine Leis tungsfähigkeit zu entfalten?
Denn nur dann können Führungskräf te ihr Führungsverhalten wirklich dem Gegenüber anpassen. Außerdem kön nen sie nur dann mit jedem Mitarbeiter eine tragfähige Vereinbarung schlie ßen, was dieser braucht, um seine Ar beit als befriedigend, weil sinnstiftend und mit seinem Wertesystem korres pondierend, zu erfahren.
In vielen Unternehmen besteht ein Bedarf, die Kompetenz der Führungs kräfte in diesem Bereich zu schulen –speziell in solchen, die sich zu HighPerformance-Organisationen entwickeln möchten, die sehr agil auf Marktver änderungen und veränderte Kunden anforderungen reagieren. Denn dieses Ziel lässt sich nur mit hochqualifizier ten, selbstbewussten Mitarbeitern er reichen, die sich voll mit ihrer Arbeit und den Zielen des Unternehmens identifizieren. Und diese Mitarbeiter er warten eine individuelle, also eine sie als Person wahrnehmende und wert schätzende Führung.
Joachim Simon ist als Führungskräftetrainer und Vortragsredner auf das Thema (Self-)Leadership spezialisiert (www.joachimsimon.info). Er ist Autor des im Haufe-Verlag erschienenen Buchs „Selbstverantwortung im Unter nehmen“ und Co-Founder der (Self-) Leadership-Coaching-App Mindshine (www.mindshine.app).
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Mit selbstbewussten Mitarbeitern muss mehr und anders als früher kommuniziert werden
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POSITIVES ARBEITSKLIMA SCHAFFEN
Nur weil die Stimmung in einem Unternehmen mal etwas schlechter ist, muss das noch nicht für ein vergiftetes Arbeitsklima sprechen. Bei bestimmten Anzeichen aber sollte man hellhörig werden. Was kann man ein schlechtes Arbeitklima erkennen und was kann man dagegen tun?
Der Begriff Toxizität hat sich in den letz ten Jahren immer stärker etabliert, sei es für Beziehungen, Menschen oder auch Verhaltensweisen.
Ursprünglich bezeichnet Toxizität eine Stoffeigenschaft, die die Bedeutung der Giftigkeit auf einen Organismus beschreibt. Auch eine Physiopraxis kommt einem Organismus gleich, der durch Gifte verseucht werden kann. Um diese zu erkennen und behandeln zu können, braucht es Aufmerksam keit und den Blick für die Anzeichen. Eines der Hauptmerkmale ist eine ver giftete Teamstimmung, doch wird in den seltensten Fällen die schleichend fortschreitende Toxizität als Problem kern entschlüsselt. Stattdessen wird
aus Unwissenheit versucht, mit Druck, einem verschärften Umgangston und dem Drohen mit Konsequenzen für die Mitarbeiter die Arbeitsleistung wieder zu verbessern. Im schlimmsten Fall führt das jedoch zur Verschlimmerung statt zur Besserung. Daher sollte man früh auf die Anzeichen eines toxischen Arbeitsklimas achten. Doch, was sind diese?
So wenig Interaktion wie möglich
Die fehlende zwischenmenschliche Kommunikation im Team ist ein deut liches Warnzeichen für ein toxisches Arbeitsklima. Sei es die Kommunikation beim gemeinsamen Arbeiten oder Trainieren nach der Arbeit. Das kann natürlich an einer kurzzeitigen Überlas
tung liegen, wenn es jedoch auf lange Sicht beobachtbar ist, weist es auf eine negative Teamstimmung hin.
Vom Konkurrenzdenken geprägter Umgang Ständige Hektik und Stress, häufig nötige Meetings, um Absprachen zu treffen, und hitzige Diskussionen über die Priorisierung stehen für eine hohe Arbeitslast und ein schlechtes Zeitund Selbstmanagement. Ein weiteres Zeichen ist es, wenn einzelne Mitarbei ter den Kontakt zu der Führungskraft suchen, um sich immer wieder über andere Mitarbeiter zu beschweren und aufzuregen. Das ist Folge einer man gelnden Wertschätzungskultur und da rauf zurückzuführen, dass (kleine) Erfol
MAGAZIN ARBEITSKLIMA Weitere Artikel und News auf bodymedia.de58
Text Sarah-Lea Kuner
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ge nicht anerkannt und gelobt werden. Dadurch wird das gemeinsame Ziel aus dem Blick verloren und das kann sich auch massiv auf die Arbeit mit den Mit gliedern auswirken, vor allem wenn die internen Konflikte nach außen getragen werden.
Unzufriedene und verunsicherte Mitarbeiter
Eines der ersten Anzeichen für eine toxische Teamstimmung zeigt sich di rekt am Morgen, wenn der Mitarbeiter im Studio ankommt. Wenn kaum mehr zu übersehen ist, mit welcher Qual der Mitarbeiter sich morgens herein schleppt, und die Begrüßung nur noch nebensächlich mit einem leisen „Hi“ oder gar nicht mehr erfolgt, zeigt sich eindeutig, dass dieser Mitarbeiter sich nicht wohlfühlt. Auch ein negativer Um gang mit Fehlern, zum Beispiel durch Ausflüchte, Schuldzuweisungen oder ein Rumrühren in der Vergangenheit, steht für ein toxisches Arbeitsklima und mangelnde Fehlertoleranz im Team. Ein letzter Hilferuf zeigt sich in Kommen taren, in denen die Person das Herz auf der Zunge trägt und die ohne of fensichtlichen Adressaten in den Raum geworfen werden. Zum Beispiel: „Ich habe es so satt!“ Auf den ersten Blick scheint es, als hätte er nichts zu sagen, sonst würde er es schließlich gezielt adressieren. Aber wenn er nichts zu sagen hätte, dann hätte er doch gar nichts gesagt. Hier gilt es hinzuhören.
Situationsanalyse statt panischer Aktionen aus dem Affekt
Als Erstes ist es wichtig, nicht panisch einfach irgendwas zu machen. Zu nächst einmal sollte man für die Mitar beiter präsenter werden. Das bedeutet nicht, bei jeder Besprechung dabei zu sein oder die Mitarbeiter zu verfolgen. Stattdessen kann man, falls ein eige nes Büro vorhanden ist, die Tür offen stehen lassen, als Einladung an die Mitarbeiter, jederzeit mit Problemen, Fragen o. Ä. zu kommen.. Mindestens ebenso wichtig ist, dass die Führungs kraft das negative Arbeitsklima nicht persönlich nimmt, sondern versucht, produktiv an der Auflösung der vorherr schenden Stimmung zu arbeiten. Denn für ein toxisches Arbeitsklima kann es unterschiedliche Auslöser geben. Bei spielsweise äußere Faktoren wie ak tuell die Corona-Pandemie und damit verbundene Verunsicherungen oder
eine negative Branchenstimmung. Also gilt es, zunächst einmal das Umfeld zu analysieren und mögliche Ursachen zu identifizieren.
Karten auf den Tisch legen Wie auch beim Poker kommt hier ir gendwann der Punkt, an dem es gilt, ehrlich mit den Mitarbeitern zu sein und die Karten offen auf den Tisch zu legen. Das Team sollte in einer vertraulichen und wertschätzenden Runde auf die Beobachtungen angesprochen wer den. Hierbei ist es wichtig, es weder als Vorwurf noch abwertend zu formu lieren. Stattdessen sollte das Team zu Offenheit ermutigt und Vertraulichkeit ermöglicht werden. Dies kann bei spielsweise über anonyme Abfragen erfolgen, um die Ursache zu finden und zu sehen, was den Mitarbeitern fehlt bzw. was sie brauchen. Dabei kann es auch dazu kommen, dass unter schwellig Kritik an der Führungsperson geäußert wird.
Schritt für Schritt zu einem positiven Arbeitsklima Sobald der oder die Stimmungskiller gemeinsam identifiziert wurden, geht es darum, Lösungen zu finden, um ein positives Arbeitsklima wiederherzu stellen. Das ist eine Teamsache, denn nur wenn sich alle (wieder) wohlfühlen,
kann auch von einem positiven Arbeits klima gesprochen werden. Gerade Führungspersonen sollten jetzt nicht übereifrig werden und Großartiges ver sprechen, das so nicht haltbar ist. Jetzt gilt es, zuzuhören und Schritt für Schritt einzeln die Probleme zu beseitigen. Aber alles braucht seinen Raum und seine Zeit.
Fazit
Liegen Anzeichen für ein toxisches Arbeitsklima vor, ist das kein Grund, in Panik zu geraten oder möglicher weise kontraproduktive Impulshand lungen durchzuführen. Am besten tritt man erst mal einen Schritt zurück und beobachtet, ermittelt Ursachen und spricht ehrlich miteinander. Dann kann gemeinsam nach Lösungen gesucht werden. Um von einem toxischen zu einem positiven Arbeitsklima zu gelan gen, braucht es einen wertschätzen den und vertraulichen Umgang und Zeit, genauso wie die Bereitschaft für Veränderung. Und es sollte nicht ver gessen werden, dass es ein fortlaufen der Prozess ist, an dem immer wieder gearbeitet werden muss. Investierte Zeit für ein positives und wertschätzen des Arbeitsklima spiegelt sich auch in besserer (Arbeits-)Leistung und letzt endlich auch in der Kundenzufrieden heit wider.
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Das Team sollte zu Offenheit ermutigt werden und es sollte Vertraulichkeit ermöglicht werden
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MEHR MOTIVATION UND PHYSIOERFOLGE MIT DER SECA TRU
Wie unterstützt die seca TRU Dein dein Gesundheitskonzept?
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Mit der seca TRU erhalten Physiotherapeuten innerhalb weniger Sekunden eine Fülle medizinisch validierter Daten, unter anderem Muskel- und Fettmasse. Möglich macht das die Technik der Bioimpedanzanalyse. Frederik Bernstein ist Eigentümer zweier Physiostudios in Bochum und erzählt, wie er die seca TRU erfolgreich in sein Gesundheitskonzept integriert hat.
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Weitere Artikel und News auf bodymedia.de 61 BACHELOR OF ARTS (B.A.) Bewegungscoaching und Gesundheit für Physiotherapeuten DER SPORTWISSENSCHAFTLICHE STUDIENGANG SPEZIELL FÜR PHYSIOTHERAPEUTEN In nur 4 Semesternzum Bachelor Mehr Informationen unter www.dba-baunatal.de oder Telefon: 05601 899 3000
DER SEKTORALE HEILPRAKTIKER IN DER PHYSIOTHERAPIE
Auf die Arbeit von Physiotherapeuten wirken viele externe Kräfte ein: Ärzte, Krankenkassen und natürlich auch die Patienten. Diese Abhängigkeiten können durchaus frustrierend sein. Mittlerweile gibt es einige Möglichkeiten, wie man sich als Therapeut davon zumindest ein Stück weit befreien kann – eine davon ist der sektorale Heilpraktiker Physiotherapie.
Oft haben Physiotherapeuten eine recht gute Vorstellung davon, wie sie ihren Patienten helfen können, sind allerdings an die Verordnungen der Ärzte gebun den. Seit 2009 hat sich das durch den sektoralen Heilpraktiker Physiotherapie teilweise geändert. Damit einher geht eine mögliche Umsatzsteuerbefreiung für gewisse Leistungen. Welche genau, schauen wir uns im Detail an.
Wo kann Umsatzsteuer gespart werden?
Umsatzsteuerlich sind Behandlungen durch Physiotherapeuten dann steu erbefreit, wenn eine medizinische In dikation vorliegt. Diese medizinische Indikation kann jedoch nur ein Arzt oder Heilpraktiker (auch ein sektoraler
Heilpraktiker) durch eine Verordnung feststellen. Dabei kann eine gerätege stützte Trainingstherapie allein ihren umsatzsteuerfreien Charakter dadurch erhalten, dass die Verordnung vorliegt, ohne dass die Leistung sich inhaltlich von einer umsatzsteuerpflichtigen Mit gliedschaft unterscheiden muss.
Bei einer solchen Umstellung – verbun den mit der Umsatzsteuerbefreiung –ist jedoch äußerste Vorsicht geboten, denn noch sind viele umsatzsteuerli che Detailfragen ungeklärt und es gibt zur Thematik weder Rechtsprechung noch Verwaltungsanweisungen. Es wäre daher leichtsinnig und unverant wortlich, die Befreiung nicht über eine verbindliche Auskunft mit der Finanz
verwaltung zu klären. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Finanz verwaltung die Befreiungsthematik völlig uneinheitlich handhabt. Wer sein Konzept ohne Absicherung umstellt, hat schnell mit Zitronen gehandelt und kann durch hohe Nachzahlungen in eine massive wirtschaftliche Schiefla ge geraten.
Abgrenzung zum ganzheitlichen Heilpraktiker
Möglich macht das der sektorale Heilpraktiker Physiotherapie. Dieser beschränkt sich auf das Spektrum, das der Physiotherapie zur Verfügung steht. Leistungen wie Osteopathie, Chiropraktik oder die Phytotherapie sind dem ganzheitlichen Heilpraktiker
MAGAZIN SEKTORALER HEILPRAKTIKER Weitere Artikel und News auf bodymedia.de62
Text Rainer Reusch
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vorbehalten. Die Behandlungsvielfalt bleibt also gleich, es kommt aber der Vorteil hinzu, dass sektorale Heilprak tiker Physiotherapie ihre Patienten selbst diagnostizieren dürfen. Für die se Diagnosen dürfen dann auch Heil mittel verordnet werden. Und das nicht nur für den Therapeuten mit der Fort bildung, sondern für alle Therapeuten in der eigenen Praxis.
Bei dieser Verordnung handelt es sich um eine Heilbehandlung im Sinne des Umsatzsteuergesetzes, die damit von der Umsatzsteuer befreit ist. Die Wei terbildung zum sektoralen Heilprakti ker Physiotherapie ist also auch steuer lich interessant. Insgesamt aber wertet sie den Beruf des Physiotherapeuten deutlich auf, da er nun für Verordnun gen zur Behandlung des Bewegungs apparats selbst ausstellen darf. Eine Einschränkung gibt es allerdings – für Kassenpatienten gelten diese Verord nungen leider nicht. Die Zielgruppe Privatpatienten, zu der z. B. Beam te gehören, und Selbstzahler lassen
sich für die eigene Praxis erschließen. Die Höhe des Honorars bei einer Be handlung wird im Behandlungsvertrag vereinbart. Am Ende der Therapie be zahlt der Patient die Gesamtrechnung. Danach reicht er sie zur Erstattung ein und die Krankenkasse entscheidet, welchen Teil sie davon erstattet. Aus der Sicht des Patienten hoffentlich möglichst viel.
Geringe Hürde für Fortbildung
Aufgrund des Vorwissens der Physio therapeuten, ist der Schritt zum sek toralen Heilpraktiker recht klein. Was noch fehlt, ist der Nachweis über die Differenzialdiagnostik und etwas Wis sen zur Heilpraktiker-Berufskunde. Daher kann die Fortbildung an zwei Wochenenden absolviert werden, an deren Ende dann die Abschlussprü fung steht.
Voraussetzungen für den sektoralen Heilpraktiker
Als sektoraler Heilpraktiker in der Physiotherapie gilt es einige Grund
voraussetzungen zu erfüllen. Am Tag der Beantragung muss der Therapeut mindestens 25 Jahre alt sein, ein poli zeiliches Führungszeugnis zeigt seine persönliche Eignung, sowie sein Arzt die gesundheitliche Eignung feststellt. Neben dem Nachweis über den Ab schluss Ausbildung sind mindestens vier Jahre Berufserfahrung Vorausset zung für die Zusatzqualifikation.
Rainer Reusch ist seit vielen Jahren in der Gesundheitsbranche tätig, u. a. in der medizinischen Trainingstherapie und als Inhaber von mywellfit. Zudem ist er als Berater für Physiopraxen deutschlandweit unterwegs.
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Der Schritt vom Physiotherapeuten zum sektoralen Heilpraktiker Physiotherapie ist recht klein, da Physiotherapeuten bereits wichtiges Wissen in ihrer Ausbildung gelernt haben
NEUER TREND: GEWINNBRINGENDE ANALYSEGERÄTE
Das DYNOSTICS Stoffwechselanalysegerät mit seinen beiden Funktionen DYNOSTICS nutrition und DYNOSTICS performance stellt als mobiles, smartes und innovatives Tool eine perfekte Alternative zu den bekannten sportmedizinischen Analysemöglichkeiten dar. Für Physiopraxen und andere Gesundheitseinrichtungen bietet es eine ausgezeichnete Möglichkeit zu ganzheitlichen Therapieansätzen. Die Investitionskosten sind so gering, dass sich die Anschaffung gewöhnlich schon nach sechs Monaten rentiert.
So funktioniert die DYNOSTICS Stoffwechselanalyse
Die Funktionsweise des DYNOSTICS Atemgasanalysesystems ist schnell er klärt. Es weist zwei Funktionen auf, die mittels Stoffwechselanalyse in Ruhe und unter Belastung die wesentlichen Parameter, der individuelle Grundum satz bzw. die Pulsbereiche, für die ganzheitliche und individuelle Therapie ermitteln.
Vorteile einer Stoffwechselanalyse
Die beschriebene Kombination aus professionell durchgeführter und kor rekt interpretierter Stoffwechsel- und Leistungsanalyse zählt heute zu den Standards für die Basis einer erfolgrei chen Therapie:
• Analyse bringt den Patienten Selbstvertrauen
• Messbare Veränderung durch Therapie
• Selbstzahlerquote
• Individuelle Ernährungs- und Trainingspläne auf Knopfdruck
• Smarte und mobile Auswertun gen in der App
Einfacher Umsatz, klarer Gewinn
Bei der Entscheidung, mit einem smarten Stoffwechselanalysegerät zu arbeiten, spielen selbstverständlich auch die Kosten eine Rolle. Wirtschaft lichkeit ist ein wichtiges Grundprinzip unternehmerischen Handelns. Jede geplante Investition sollte daher im Hinblick auf ihre zu erwartende Rendi te geprüft werden.
Personal- und sonstige Nebenkosten entstehen keine, da die Prozesse „Aus
wertung der Daten“ und „Generierung von Ernährungs- und Trainingsplänen“ vollständig automatisiert ablaufen. Die Kombination aus Hightech, Präzision und Geschwindigkeit in der Ermittlung der relevanten Daten schafft einen un verzichtbaren Mehrwert für die Praxis sowie auch für die Patienten.
Kontakt
Sicada GmbH Messerschmittstr. 2 86825 Bad Wörishofen Tel. +49 (0) 8247 / 9063030 E-Mail: support@dynostics.de Web: www.dynostics.de
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DYNOSTICS Medizinische EMS* zur Stärkung der Rückenmuskulatur Von Meinungsbildnern empfohlen## Einfache Integration in den Praxisalltag Evidenzbasierte Wirksamkeit#,1-6 * EMS = Elektromyostimulation . # Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewertet die Studienergebnisse zur WB-EMS als klinisch relevant mit einer potenziellen Manifestation in zukünftigen nationalen Versorgungsleitlinien Kreuzschmerz (08/2020). ## „Medizinische Elektromyostimulation (EMS) ist eine sinnvolle Form der therapeutischen Bewegung für Patienten mit chronisch nicht-spezifi schem Rückenschmerz und hat zudem auch einen herausragenden prophylaktischen Stellenwert in dieser Indikation inne,“ so PD Dr. Bernd Wegener, Orthopädische Klinik und Poliklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München. 1 Konrad KL et al. PLoS ONE 15(8):e0236780 2 Weissenfels A et al. Dtsch Z Sportmed. 2017; 68:295-300 3 Weissenfels A et al. BioMed Research international 2019; https://doi.org. /10.1155/5745409 4 Weissenfels A et al. Journal of Pain Research 2018; 11:1949-1957 5 Kemmler W et al. Evid Based Complement Alternat Med. 2017;2017:8480429.doi: 10.1155/2017/8480429 6 Neuwersch-Sommeregger S et al. Schmerz 34, 65–73 (2020). DOI:10.1007/s00482-019-00431-2IMPULSE für Prävention und Therapie Erfahren Sie hier mehr zu Elektromyostimulation (EMS) unter www.medizinische-ems.de Bei chronischen, nicht-spezifischen Rückenschmerzen
WIE FÜHRUNGSKRÄFTE MITARBEITERFLUKTUATION VERMEIDEN
Text Sarah-Lea Kuner
Zufriedene Mitarbeiter sind der Schlüssel für den Unternehmenserfolg. Unzufriedene Mit arbeiter jedoch kosten Nerven, Zeit und Geld. Hauptverantwortlich für das Glück der Mitarbeiter sind die Führungskräfte. Verlässt ein Mitarbeiter das Unternehmen, liegt es in 70 % der Fälle an den Vorgesetzten. Aber wie lässt sich das vermeiden? Was können Führungs kräfte ändern, um ihre Mitarbeiter zu halten?
Nicht selten verlassen gute Mitarbei ter freiwillig ihr Unternehmen, Gründe für Kündigungen gibt es viele. Diese werden in vier verschiedene Treiber eingeteilt:
Emotionale Treiber: Dazu gehören unter anderem die Unzufriedenheit mit den Arbeitsinhalten, mit der sozialen
Einbindung in das Unternehmen sowie eine fehlende Identifikation mit dem Unternehmen.
Rationale Treiber: Hierunter versteht man beispielsweise die Unzufrieden heit mit der Vergütung, mangelnde Ent wicklungsperspektiven, eine schlechte Arbeitsplatzausstattung oder eine zu
hohe Arbeitsbelastung / Unterforderung im derzeitigen Arbeitsverhältnis. Persönliche Treiber: Darauf hat ein Geschäftsführer kaum bis keinen Einfluss, denn hier geht es meist um private Parameter, wie die Familienpla nung oder einen Umzug aufgrund ei ner örtlichen Versetzung des Partners.
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Foto: © Viacheslav Yakobchukstock.adobe.com
Externe Treiber: Auch darauf ist es, schwer Einfluss zu nehmen. Hiermit ist die aktuelle Konjunktur gemeint: Ist die Arbeitslosigkeit hoch, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter wechseln, seltener als bei einer guten Konjunktur. Bei einer guten Konjunk tur heißt es Mitarbeiterbindung, sonst sind sie beim nächstbesten Angebot weg.
Wir setzen uns heute mit den emotio nalen Treibern auseinander, denn einer der häufigsten Kündigungsgründe ist nicht das Gehalt oder die Konjunk tur, sondern die Vorgesetzten. Das Verhalten und die gelebten Werte der Führungskräfte haben eine enorme Auswirkung auf die Mitarbeiterfluktu ation. Im Folgenden schauen wir uns drei wichtige Fehler von Führungskräf ten an, und wie sie vermieden werden können.
Umsatz statt Empathie
Umsätze sind enorm wichtig für Unter nehmen, da sie allen Mitarbeitenden Arbeitsplätze erhalten. Geht es aber nur um Umsatz und Zahlen, fehlt den Führungskräften möglicherweise der Blick für die Mitarbeiter und Empathie für diese. Dabei hat sich gezeigt, dass Führungskräfte mit hoher emotionaler Intelligenz zufriedenere Mitarbeiter ha ben. Das führt dazu, dass sie dem Un ternehmen treu bleiben und es damit erfolgreicher machen.
Vertrauen statt Mikromanagement
Ein großer Fehler von Führungskräften ist es, aus Angst vor möglichen Fehlern von Mitarbeitern Verantwortung abzu geben. Das führt zu aufwendigem Mi kromanagement für die Führungskraft.
Wer die Mitarbeiter ihre Aufgaben und Entscheidungen in dem Rahmen, für die sie eingestellt wurden, nicht aus führen und treffen lässt, verringert die Effizienz und fördert Frustrationen und Unzufriedenheit im Team. Dadurch wird eine Kultur des Misstrauens ge schaffen, was zur Folge hat, dass Mit arbeiter das Unternehmen verlassen.
Außerdem kann das dem Ruf des Unternehmens schaden, wenn klar wird, warum so viele Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Geschäfts führer müssen in die Experten, die sie einstellen, entsprechendes Vertrauen setzen. Anstatt jede Entscheidung als Geschäftsführer allein zu treffen, soll
ten sie lieber ausreichend Zeit in die Mitarbeiterauswahl investieren, um diese mit gutem Gewissen Entschei dungen treffen zu lassen. Das spart Zeit, erhöht die Effizienz und verringert die Fehlerquote.
Feedback als Schlüssel zum Erfolg Oftmals wird Mitarbeiterfeedback vernachlässigt, sei es aus Stolz oder Zeitmangel. Dabei ist Feedback ein er folgreiches Tool zur Weiterentwicklung des Unternehmens. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, mit allem, was die Führungskräfte sagen, übereinstim men zu müssen, geben sie keine ehr lichen Rückmeldungen mehr. Dadurch schaden Führungskräfte dem Unter nehmenswachstum und auch -erfolg, da neue und innovative Ideen weder wahrgenommen noch umgesetzt wer den. Gleichzeitig wird dadurch eine unproduktive und hemmende Arbeits kultur gefördert. Noch schlimmer ist es, Feedback aktiv zu erfragen und es dann zu ignorieren. Das hat zur Folge,
dass Bedenken und Anregungen nicht mehr geäußert werden, da Angestell te verunsichert oder resigniert sind. Also gilt es, das Ego hintenanzustellen und konstruktives Feedback aktiv ein zufordern und willkommen zu heißen und vor allem: es ernst zu nehmen. Dadurch wird die Mitarbeiterfluktu ation verringert und die Möglichkeit geschaffen, Probleme in Chancen um zuwandeln und so das Unternehmen voranzubringen.
Kosten mit Mitarbeiterzufriedenheit senken Eine hohe Mitarbeiterfluktuation geht ziemlich in den Geldbeutel. Denn damit sind viele Kosten verbunden. Indirekt und direkt. Die direkten Kosten sind messbare Kosten, von der Trennungs phase über die Übergangsphase bis hin zur Einarbeitung des neuen Mitarbeiters. Die indirekten Kosten bleiben oft unbeachtet, da sie schwer messbar sind. Sie entstehen primär durch den Produktivitätsverlust und
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Wer in seine Mitarbeiter investiert, investiert indirekt ebenfalls in sein Unternehmen
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Ineffizienz, ausgelöst durch verringerte Motivation und fehlende Identifikation mit dem Unternehmen.
Mitarbeiterfluktuation entgegenwirken
Zufriedene Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. Denn wer in seine Mitarbeiter investiert, investiert indirekt ebenfalls in sein Unterneh men. Es gilt die Mitarbeiterbindung zu stärken. Dazu gehört es, ein angeneh
und im Notfall rechtzeitig eingreifen zu können, bedarf es regelmäßiger Mitarbeitergespräche.
Ebenfalls wichtig ist es, den Mitarbei tern Wertschätzung für ihre Arbeit zu zeigen. Das kann einmal durch Bo nuszahlungen, direktes Feedback oder Präsenz sein. Oder aber indem durch Weiterbildungsmaßnahmen in den Mitarbeiter investiert wird. Da mit werden dem Angestellten Auf
auch nach der Beendigung. Hier sollte ein Trennungsgespräch geführt wer den, um die Ursachen für die Kündi gung herauszufinden. Das ermöglicht es, dem Kündigungsgrund in Zukunft entgegenzuwirken. Außerdem hat ein positives oder negatives Kündigungs gespräch auch Auswirkungen darauf, wie der Mitarbeiter nach dem Wech sel über das Unternehmen spricht. So können im besten Fall negative Äuße rungen z. B. in Personalnetzwerken vermieden werden.
Fazit
mes Arbeitsklima zu schaffen, auf die Wünsche der Mitarbeiter einzugehen, flexible Arbeitszeiten zu ermöglichen, um eine gesunde Work-Life-Balance zu schaffen, eine marktgerechte Ent lohnung und dem Mitarbeiter seinen Fähigkeiten entsprechende Aufga ben zu stellen. Um die Stimmungs lage der Mitarbeiter zu beobachten
stiegschancen ermöglicht und das Unternehmen profitiert von den neu errungenen Fähigkeiten. Auch die so ziale Zugehörigkeit im Team ist wich tig. Diese kann durch Netzwerkan gebote und Teambuilding gefördert werden. Doch nicht nur während des bestehenden Arbeitsverhältnisses ist es wichtig zu kommunizieren, sondern
Mitarbeiterfluktuation ist nicht im mer etwas Schlechtes, es kann auch neue Impulse und einen frischen Wind in Unternehmen bringen. Eine zu hohe Mitarbeiterfluktuation ist jedoch schädlich für das Unternehmen. Da rum muss in die Mitarbeiter investiert werden, denn jede Investition in die Mitarbeiter ist eine indirekte Investi tion in das Unternehmen. Unterneh mensziele und -werte werden nicht durch Mikromanagement und Fokus auf dem Umsatz erreicht, sondern mit einer starken Mitarbeiterbindung und einem zufriedenen Team.
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Das Verhalten und die gelebten Werte der Führungskräfte haben eine enorme Auswirkung auf die Mitarbeiterfluktuation
Unternehmensziele und -werte werden nicht durch Micromanagement und Fokus auf dem Umsatz erreicht, sondern mit einer starken Mit arbeiterbindung und einem zufriedenen Team
HÖHERE LEBENSQUALITÄT DURCH
Etwa 10 Mio. Deutsche sind von Blasenschwäche betrof fen. Die Ursache ist meist eine Schwäche der Becken bodenmuskulatur und/oder eine Schädigung des Bandhalteapparates. Die Folge ist unkontrollierter Harnver lust. Dadurch entsteht ein hoher Leidensdruck für die Betroffenen. Eine Kräftigung des Beckenbodens mit hilfe der Galileo® Therapy kann der Blasenschwäche entgegenwirken.
Ausgelöst werden diese Störungen z. B. durch die starke Dehnung der Beckenbodenmuskulatur bzw. des Bindegewebes während einer Schwan gerschaft oder durch Östrogenmangel. Die Absenkung von Organen im Beckenbereich kann unkontrollierten Harnverlust auslösen und geht oft mit einer Beckenbodenschwäche einher. Weitere Faktoren können schwere körperliche Arbeit, Übergewicht, eine Prostata-OP oder neurologische Hin tergründe darstellen.
So wirken Galileo Therapy und Physiotherapie zusammen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur
Galileo ® Therapy zur Stärkung des Beckenbodens
Eine wesentliche nicht operative Be handlungsform stellt die Kräftigung des Beckenbodens dar. Durch gezielte Übungen können die Beckenbodenmuskeln auf dem Galileo aktiviert werden. Während durch Physiotherapie die willentliche Aktivierung der Beckenbodenmuskulatur verbessert werden kann, wird durch Galileo eine reflektorische, also unwillkürliche Kon traktion erreicht. Die Vibration durch das Galileo-Gerät löst einen automa tischen Reflex der Beckenbodenmus kulatur aus. Die Muskulatur wird ohne eigene aktive Anstrengung, nur durch den körpereigenen Reflex trainiert und ist somit für jeden möglich. So können auch Patientinnen oder Patienten, bei denen eine willentliche Aktivierung des Beckenbodens nur schwer mög lich ist, erfolgreich behandelt werden.
Dazu sind Frequenzen von über 15 Hz erforderlich. Beide Behandlungsfor men ergänzen sich in idealer Weise.
Ziele von Galileo ®
• Stärkung der Beckenbodenmuskulatur
• Verbesserung der negativen Aus wirkungen schwacher Muskulatur (z. B. Blasenschwäche)
• Schmerzreduktion
• Tonusregulation
Vorteile von Galileo ®
• Unwillkürliche, reflektorische Muskelkontraktion
• Einfache Umsetzung im Alltag
• Ganzheitliches Training
• Training von Muskelkraft, Muskelleistung
• Kurze Trainingszeit
Quellen: https://www.galileo-training.com/de-deutsch/ literatur.html
Der Beckenboden bei Männern (l.) und Frauen (r.)
Kontakt
Novotec Medical GmbH Durlacher Straße 35 75172 Pforzheim Tel. +49 (0) 7231 / 1544830 E-Mail: info@novotecmedical.de Web: www.galileo-training.com
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FITTE BECKENBODENMUSKULATUR
MEET
Text Jonathan Schneidemesser
Hochkarätige Gesprächspartner, eine angenehme Location und eine tolle Organisation sind das Erfolgsrezept des Netzwerkevents MEET THE TOP Physio. In diesem Jahr feierte die Veranstaltung ihr fünfjähriges Jubiläum. 270 Vertreter der Physio- und Gesundheitsbranche trafen sich zum effektiven Netzwerken im Melia Palma Marina direkt an der Hafenpromenade von Palma de Mallorca
Nach einem kurzen Abstecher in Frankfurt letztes Jahr konnte die Ver anstaltung MEET THE TOP Physio dem Motto „Netzwerken unter Palmen“ in diesem Jahr wieder gerecht wer den. Nach drei Jahren kehrte das Premium-Event der Physiotherapieund Gesundheitsbranche wieder nach Mallorca zurück und lud im Herzen von Palma im exklusiven Hotel Melia Palma Marina zum effektiven Netzwerken ein. Neben dem Knüpfen neuer und dem Pflegen bestehender Kontakte sind die vorterminierten 20-minütigen Businessmeetings an zwei Tagen zwischen Inhabern von Physiopraxen, Kliniken, Reha- sowie Gesundheitszentren und der Industrie das Kernstück der MEET THE TOP. Bestimmt wurden die Termine bereits im Vorfeld der Veran staltung via Onlinewahl. Dazu konnten
die Vertreter der Industrie potenzielle Gesprächspartner auswählen. Um die Meetings noch effektiver zu machen, vergaben die Betreiber ebenfalls Wün sche und signalisierten damit den In dustriefirmen, dass Interesse besteht und sie sich ein Gespräch wünschen. Das Ziel der Veranstaltung war es, den anwesenden Physiotherapeuten neue Konzepte und Möglichkeiten zur Erweiterung ihrer Anlagen und Ein richtungen vorzustellen, damit diese ihr Business effektiv weiterentwickeln können. Insgesamt fanden an beiden Meetingtagen über 1.260 Meetings statt.
Exzellente Gespräche und tolle Atmosphäre
Der Eindruck der letzten Jahre bestä tigte sich erneut. Beide Gesprächssei
ten waren sehr gut aufeinander vor bereitet, wodurch die Gespräche sehr effektiv waren. Ebenfalls herrschte eine Offenheit, die ein angenehmes Gesprächsklima und ein gutes Mitein ander erlaubte. Dementsprechend war die Atmosphäre durchweg positiv und sehr produktiv. Einen wichtigen Bei trag dazu leistete sicherlich die Loca tion. So angenehm die Atmosphäre im letzten Jahr in Frankfurt auch war, so zeigte sich, dass Mallorca ein per fektes Ambiente bietet, um, weit weg vom Tagesgeschäft zu Hause, den Kopf freizubekommen. Viele Gesprä che vom Morgen wurden dement sprechend am Nachmittag fortgeführt. Insbesondere die Möglichkeit, sich mit anderen Physiounternehmern auszu tauschen, wurde intensiv von den Teil nehmern genutzt.
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THE TOP PHYSIO 2022
Links: Dr. Dr. med. Homayun Gharavi eröffnet das DAASM Herbst-Symposium 2022 Rechts oben: Das Kernstück der MEET THE TOP Physio sind die vorterminierten 20-minütigen Business-Meetings Rechts unten: Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten die Teilnehmer eine Auszeichnung
Vorträge als wichtiger Programmpunkt
Das Herbst-Symposium der Deut schen Akademie für angewandte Sportmedizin (DAASM) ist ein wich tiger Bestandteil der MEET THE TOP Physio und wurde trotz des Wetters stark frequentiert. In Zusammenarbeit mit dem Gründer der DAASM Dr. Dr. med Homayun Gharavi konnten die teilnehmenden Physiotherapeuten bis zu vier Fortbildungspunkte erhalten. In diesem Jahr war das Symposium thematisch in zwei Blöcke aufgeteilt.
Am ersten Tag ging es um den Darm als Energieorgan des Menschen – am zweiten Tag standen unternehmeri sche Themen im Vordergrund. Den Auftakt machte Homayun Gharavi mit seinem Impulsvortrag „Über die Rolle des Darms im Gefüge der sys temischen Gesundheit“. Mit Beispielen aus seiner eigenen Praxis stellte er die Wichtigkeit des Darms für die Ge sundheit dar und gab darüber hinaus mit spannenden Anekdoten weitere wichtige Denkimpulse. Damit bereite te er die Bühne für den Hauptredner des Tages, Dr. Johannes Weingart. Dieser beschäftigt sich seit Jahrzen ten mit der Rolle des Dünndarms im
Energiemanagement und gab den Teilnehmern wichtige Botschaften für ihre Patienten mit auf den Weg, u. a.: Der Mensch ist, was er verdaut.
Am zweiten Tag sprachen die Betrei ber der Physio Family in Koblenz, Elisa und Kristian Kroth, wie sie es mit dem richtigen Branding schaffen, regelmä ßige Initiativbewerbungen zu bekom men. Ihr authentischer Vortrag war gespickt mit vielen Praxisbeispielen und zeigte auf, wie sich eine moder ne Physiotherapiepraxis präsentieren kann. Darüber, was man in der heuti gen Zeit braucht, um ein Therapiezen trum effizient zu führen, sprach Marco Kämmerling von der Unternehmens beratung KWS. Er stellte insbeson dere Prozess und Strukturen in den Mittelpunkt, die den Beteibern den Ar beitsalltag erleichtern. Im Vorfeld des DAASM-Symposiums fanden weitere Vorträge statt. Dr. Marc Weitl referierte über die Wichtigkeit von Digitalisierung in der Physiotherapie und wie diese sogar zu mehr Menschlichkeit führen kann. Der Experte für vikomotorisches Training, Christian Hasler, zeigte auf, welche Erkenntnisse aus dem Spit zensport in den Praxen Einzug halten
sollten, um die Entwicklung von Pati enten, Sportlern, aber auch Kindern zu fördern. Über den Milliardenmarkt Fitmenfitness sprach Ladislav Ceke von Synfit334. Er gab den Teilnehmern fünf sogenannte Hacks an die Hand, mit denen sie Firmenfitness effizient um setzen können.
TOP-Auszeichnung für die Teilnehmer
Nominiert von der teilnehmenden Industrie, wurden alle Betreiber mit einer Auszeichnung zum TOP Physiotherapie- & Gesundheitsanbieter 2022 geehrt. Sie erhielten eine hochwertige Auszeichnung von MEET THE TOPGeschäftsführer Nicolas Hessel.
Den Abschluss der Veranstaltung feierten die Teilnehmer dann vor der nächtlichen Kulisse des Jachthafens in Palma mit einem umfangreichen Barbecue. Die Teilnehmer waren sich wieder einig, dass das Event top orga nisiert war und viele neue und interes sante Geschäftskontakte entstanden sind. Der MEET THE TOP PhysioTermin für 2023 steht bereits fest. Das Event findet vom 09.11. bis 12.11.2023 wieder auf Mallorca statt.
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HEUTE DIESE SOFTWARE, MORGEN JENE.
Im großen Softwaredschungel verlierst selbst du, als Expert:in, schnell mal den Überblick und dadurch auch kostbare Zeit, die für deine Patienten genutzt werden könnte. Doch das lässt sich ändern – mit der innovativen All-in-one-Software Proleos.
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Proleos ist die Lösung für die Einrich tung der Zukunft, denn sie deckt alle essenziell wichtigen Bausteine ab, die bislang nur durch multiple Software lösungen abgedeckt werden konn ten. Terminvergabe, Zugriffskontrollen, Rechtevergabe, Arbeitspläne, Termin buchungen, Patienten-Management sowie Analysen & Berichte – alles aus einer Hand. In der eigenen App können deine Patienten zum Beispiel
die abgeschlossenen Behandlungen einsehen, einen Überblick über freie Termine erhalten oder auch direkt mit deiner Praxis kommunizieren.
Darüber hinaus besteht außerdem die Möglichkeit, den Bereich Rehasport als Zusatztool dazuzubuchen. Das Schöne: Die einzigartige Software besticht nicht nur mit ihren umfang reichen Möglichkeiten der Nutzung, sondern zusätzlich auch mit der nut zerfreundlichen Oberfläche und der unschlagbaren Preisstrategie. Da durch sparst du also doppelt: Zeit und Geld.
Egal ob Neugründung oder große Ein richtung – die individualisierbare Soft ware von Proleos fügt sich perfekt in
deine Einrichtung ein. Am besten du überzeugst dich einfach selbst.
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Beinmuskel-Score
Der
die
Muskelmasse (magere Masse)
Das Gewicht der Muskeln
Körper; umfasst
Skelettmuskulatur, glatte Muskeln und den Herzmuskel
Skelettmuskelmasse
Das Gewicht der Skelettmuskeln allein Körperfettanteil
Sarkopenie-Index
Risikoindikator
individuelle
Sarkopenie zu entwickeln
Sarkopenie-Index ist auf allen unseren Segmentanalysewaagen
Das
im Körper
Der prozentuale Anteil des Körpergewichts, der aus Fett besteht
TANITA-Software verfügbar
Weitere Artikel und News auf bodymedia.de Sarkopenie-Erkennung leicht gemacht mit dem einzigartigen Sarkopenie-Index Kontaktieren Sie uns für Ihr persönliches Angebot. Zahlungsplan und Leasing Optionen verfügbar! sales.dach@tanita.eu | 0711-34208993 Die Analyse der Körperzusammensetzung ermöglicht es Ihnen, frühzeitig Anzeichen für Sarkopenie zu erkennen. Die TANITA-Technologie verwendet Bio-Impedanz-Analyse für eine genaue Bewertung der Körperzusammensetzung. JAPANISCHE TECHNOLOGIE 5 JAHRE GARANTIE WELTWEIT ERSTER BEI NEUEN GESUNDHEITSDATEN MC-780MA P
Ein
für die
Tendenz,
Der
mit
Kann ein Frühindikator für zukünftige Gebrechlichkeit sein und ermöglicht rechtzeitige Vorbeugung Phasenwinkel
Phasenwinkel ist
direkte Messung der Integrität von Zellmembranen und zeigt den Gesundheitsstatus der Zellen an Körperfettmasse
Gewicht des Fettes
im
die
ERSTER NEURO INNOVATION DAY IN FRANKFURT AM MAIN
Beim ausgebuchten Neuro Innovation Day informierten sich über 150 Teilnehmer über die Potenziale von neuro zentriertem Training. Den Kongress nutzten Trainer, Physiotherapeuten, Übungsleiter und Sportmediziner aus der D-A-CH-Region zur fachlichen Fortbildung.
Um die vielfältigen Einsatzmöglichkei ten neurozentrierter Übungen aufzu zeigen, fand in den Räumlichkeiten des Landessportbunds Hessen e. V. der erste Neuro Innovation Day statt. Ver anstalter waren das Artzt Institut der Ludwig Artzt GmbH und die Deutsche Akademie für Neuro-Performance.
Breites Themenspektrum in Theorie und Praxis Schon der Auftaktvortrag mit dem Titel „Neuro-Training, das Training der Zu kunft“ machte deutlich, worum es bei der Tagung ging: „Gehirn und Nerven system sind an allen lebensnotwen digen Prozessen beteiligt, wieso liegt dann unser Hauptfokus bei Training, Therapie und Diagnostik nicht auf neuronalen Prozessen?“, fragte Kevin Grafen, Sportwissenschaftler und NeuroCoach.
Die praktische Anwendung der neu rozentrierten Methode konnten die rund 150 Kongress-Besucher in den 12 angebotenen Workshops gleich selbst ausprobieren. Der Kongress sei, so Andreas Könings, Neuro-
Experte und Leiter der Deutschen Akademie für Neuro-Performance, ein wichtiger Meilenstein in Deutschland, um den neurozentrierten Ansatz einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und neue Wege für Sport und Gesundheit zu bereiten.
Die Bandbreite der Themen war ent sprechend vielseitig. Sie reichte vom Einsatz neurobasierter Therapien bei Krebserkrankungen und Post-CovidFolgen über Immunkraftstärkung im Alltag und Sturzprävention bis hin zur Frage „Weiß dein Gehirn schon, dass du nicht mehr verletzt bist?“. Wie man Neurotraining im Teamsport oder im funktionellen Gruppentraining anwen det, verdeutlichten Dominik Suslik, Sportwissenschaftler und Leiter Me dizin, Gesundheit, Athletik beim Zweitligisten Hannover 96, und Tina Nguyen, Neuroathletik-Trainerin und Erfinderin des Kraftletics-Konzepts. Dass auch Kinder bereits vom Neuroansatz pro fitieren können, zeigten Physiotherapeutin Angelika Rieß mit ihrem Fo kus auf visuelles Training und Astrid Buscher mit ihrem Vortrag über den
Einfluss von Wahrnehmung auf kindli ches Lernen und Verhalten.
Game Changer für Wissenschaft und Sport
All diese Beiträge sollten den Teilneh mern das Verständnis für die neuronalen Zusammenhänge zwischen Ge hirn und Körper aufzeigen.
In Sportarten wie Fußball und Leichtathletik spielen diese Erkenntnisse be reits eine relevante Rolle. Aber auch bei alltäglichen Beschwerden wie Rückenoder Kopfschmerzen kann Neurotrai ning ein Game Changer sein. „Hirnba siertes Training stellt die Verbindung zwischen Trainingsmöglichkeiten und modernen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen dar. Es gibt eine Menge an Informationen, die wir nur nutzen müssen. So können wir Bewegungsund Schmerzproblematiken aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachten und verbessern“„, sagt Arzt, Neuro wissenschaftler und Neuro-Experte Hady Daboul.
Neuauflage im nächsten Jahr
Die Veranstalter sind guter Dinge, dass es auch im nächsten Jahr einen Neuro Innovation Day geben wird: „Wir haben schon sehr viele Anfragen für weitere Termine erhalten. Das stimmt uns po sitiv für die Zukunft“, so Felix Artzt, Ge schäftsführer der Ludwig Artzt GmbH.
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Foto: © Ludwig ARTZT GmbH
Quelle Ludwig Artzt
PREMIERE DER THERAPIE DÜSSELDORF
Quelle Leipziger Messe
Nach einer rein digitalen Veranstaltung 2020 verzeichnete die therapie DÜSSELDORF am 16. und 17. September 2022 eine erfolgreiche Premiere in Präsenz. 83 Aussteller aus vier Ländern boten den 2.100 Fachbesuchern neueste Produkte und Trends aus den Bereichen Therapie, Rehabilitation, Fitness und Training.
Das Ausstellerportfolio der Auftakt veranstaltung bot den Fachbesuchern eine branchenrelevante Vielfalt. Das Fortbildungsprogramm für Physio-, Ergo- und Sporttherapeuten bot evi denzbasiertes Fachwissen und wurde von 200 Teilnehmern genutzt. Bereichert wurde die Messe zudem durch 30 Vorträge und Workshops der Aussteller. Auch das Zusatzange bot durch die parallel stattfindende REHACARE rund um die Bereiche Rehabilitation und Pflege wurde inten siv genutzt.
Die Mehrheit der Aussteller zeigte sich sehr zufrieden mit der Teilnah me an der therapie DÜSSELDORF. Laut einer Befragung durch das unabhängige Marktforschungsunterneh men Gelszus Messe-Marktforschung (GMM) lobten 80 Prozent der Unter nehmen die fachliche Qualifikation
der Besucher und verbuchten die auf der Messe geführten Gespräche als Erfolg.
Unterstützung durch die Berufsverbände Der Deutsche Verband für Physiotherapie – PHYSIO DEUTSCHLAND, der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) e. V. und der Ver band für Physiotherapie (VPT) e. V. un terstützten die therapie DÜSSELDORF und spiegelten in mehreren Vorträgen und Diskussionen, was die Branche aktuell bewegt. „Der Auftakt der therapie DÜSSELDORF war ein voller Erfolg. Wir konnten am Stand sehr intensi ve Gespräche führen und haben mit dem Format „next generation“ für den therapeutischen Nachwuchs als auch mit unseren berufspolitischen Veran staltungen entscheidende Impulse gesetzt“, erklärt Karl-Werner Doepp,
Vorsitzender des Landesverbandes NRW des VPT. „Vor allem der akute Versorgungsmangel und die nicht aus reichende Bezahlung der physiotherapeutischen Leistungen werden die Branche weiterhin beschäftigen und zeigen: Jetzt ist die Zeit zu handeln. Für die Diskussion aktueller Herausforde rungen und politischer Entscheidun gen sind die therapie-Messen genau die richtigen Plattformen. Wir glauben, dass sich die therapie DÜSSELDORF deshalb zukünftig zu einem wichtigen Anlaufpunkt in Nordrhein-Westfalen entwickelt.“ Martin Buhl-Wagner, Ge schäftsführer der Leipziger Messe, berichtet: „Wir sind sehr zufrieden mit diesem geglückten Erstaufschlag. Un ser Ziel, eine neue Branchenplattform für Physio- und Ergotherapeuten im Westen Deutschlands zu schaffen, ist mit der therapie DÜSSELDORF 2022 aufgegangen.“
Die nächste therapie DÜSSELDORF ist am 15. und 16. September 2023 parallel zur REHACARE auf dem Düs seldorfer Messegelände geplant. Weitere Veranstaltungen der therapie-Reihe: therapie HAMBURG: 28. und 29. Ok tober 2022, therapie MÜNCHEN: 28. bis 30. November 2022, therapie LEIP ZIG: 4. bis 6. Mai 2023
MESSEN & EVENTS THERAPIE DÜSSELDORF Weitere Artikel und News auf bodymedia.de 79
Fotos: © Leipziger Messe Martin Klindtworth
VON DER LIEGE ZUR TRAININGSFLÄCHE
Sie wollen Ihre Patienten erfolgreicher in den Selbstzahlerbereich konvertieren? Mit dem InBody-Konzept zeigen Sie die inneren Werte Ihrer Patienten auf und ermöglichen Ihren Mitarbeitern eine befundbasierte Therapie. Dadurch überführen Sie Ihre Patienten bedarfsgerecht von der Liege zur Trainingsfläche und verschaffen damit mehr Menschen den Zugang in die nachhaltige Gesundheitsförderung, ermöglichen Ihren Mitarbeitern ein evidenzbasiertes Arbeiten und vergrößern Ihren Wirkungsgrad.
In Kombination mit unseren medi zinisch zertifizierten Körperanalysegeräten und digitalen Lösungen positionieren Sie sich als moderne Gesundheitseinrichtung der nächsten Generation.
Schritt 1: Der Baseline Check-up dient als Eingangsanalyse. Hier wird der Status quo bestimmt. Sie bekom men wichtige Daten, unter anderem Wasserwerte wie das Gesamtkörperwasser (GKW) und das Verhältnis von intra- (IZW) und extrazellulärem (EZW) Wasser, die eine (segmentale) Ödem-Analyse ermöglichen. Hiermit können Dysbalancen aufgrund von Entzündungen oder postoperativen Ödemen erkannt werden. Der Körper fettanteil und die Muskelmasse in den einzelnen Körpersegmenten helfen bei
der Aufdeckung der muskulären Dys balancen, speziell in den Bereichen, die durch die Verletzungen oder Ope rationen geschwächt sind.
Schritt 2: Basierend auf dem Baseline Check-up können Diagnosen erstellt und Behandlungsziele gesetzt werden.
Schritt 4: Nach einer individuellen Therapiekonzeption und -durchführung kann die Wirksamkeit der gewähl ten Rehabilitationsmaßnahmen im Rahmen einer Erfolgskontrolle überprüft werden.
Ist Ihnen aufgefallen, dass in unserer Erläuterung der Punkt drei fehlt? In dieser Phase wird der Patient mithilfe des InBody Check-ups in den Selbst zahlerbereich konvertiert. Zahlreiche
physiotherapeutische Einrichtungen in Deutschland haben es mit uns ge meinsam in der Praxis erfolgreich um gesetzt und ihre Konvertierungsrate deutlich optimiert.
Wie das funktioniert, verraten wir Ih nen in einem unverbindlichen Bera tungsgespräch. Jetzt QR-Code scan nen und Termin vereinbaren.
Kontakt
InBody Deutschland Mergenthalerallee 15–21 65760 Eschborn Tel. +49 (0) 6196 / 7691662 E-Mail: erfolg@inbody.com Web: www.InBody.com
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M e d i z i n i s c h e Ü b e r w a s s e r - M a s s a g e
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DIE TRAININGSWISSENSCHAFT IN DIE PHYSIOTHERAPIE BRINGEN
Interview Jonathan Schneidemesser
Mit dem Studiengang Bewegungscoaching und Gesundheit (B. A.) hat die Deutsche Be rufsakademie Sport und Gesundheit einen sportwissenschaftlichen Bachelor-Studiengang auch für Physiotherapeuten geschaffen, die in vier Semestern unter Anrechnung der Vor ausbildung in einem praxisorientierten Studiengang ihren Abschluss machen können. Wir sprachen mit Berufsakademiedirektor Claus Umbach und einigen Studierenden über die Inhalte.
BODYMEDIA: Warum wurde der Stu diengang ins Leben gerufen bzw. gibt es Bedarf an solch einem Studium?
Claus Umbach: Die Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit hat auf der Basis der Physiotherapieausbildung und des dualen Studien gangs Bewegungscoaching und Ge sundheit ein Ergänzungs- und Aufbau studium eigens für Physiotherapeuten
entwickelt. Ziel dabei ist es, Physiotherapeuten weiterzuqualifizieren. Zum einen in ihrem Beruf mit der Richtung „Heilen durch Bewegung“, zum ande ren für eine Karriere in anderen Be rufsfeldern, da die Absolventen den akademischen Abschluss Bachelor of Arts erreichen. Der sportwissen schaftliche Bachelorabschluss kata pultiert die Physiotherapeuten mehre
re Gehaltsstufen nach oben. Ebenso ist das Studium eine hervorragende Grundlage, um sich selbstständig zu machen.
Annika Gerber: Absolut! In der klas sischen Physiotherapieausbildung kommen die Themen Trainingslehre, allgemeine Kenntnisse über Sport und BWL entweder gar nicht vor oder viel zu kurz. Die Physiotherapie befindet
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sich seit einiger Zeit in einem starken Wandel hin zur aktiven Trainingsthera pie und insbesondere junge Therapeu ten wollen nicht mehr nur an der Bank stehen und behandeln. Dafür braucht man ein entsprechendes Übungs repertoire, auf das man zurückgreifen kann, und das Wissen, dieses auch einzusetzen. Die aktuelle Diskussion zur Vollakademisierung zeigt auch, dass evidenzabasiertes Arbeiten in der Physiotherapie immer wichtiger wird. Daher ist der Bedarf an solch einem an der Praxis ausgerichteten Studium durchaus vorhanden. Ein Aspekt, den man aber nicht vernachlässigen sollte, ist die Weiterbildung. Nach der Ausbil dung ist es wichtig, sich immer wei terzubilden, und gerade, wer sich in Richtung Trainingstherapie entwickeln möchte, lernt an der dba viele wichtige Inhalte.
BODYMEDIA: Welche Inhalte werden gelehrt und wie ist das Studium aufge baut? Warum wurden Pädagogik und Wirtschaftsthemen integriert?
Claus Umbach: Die Physiothera peuten werden auf der Basis von Anrechnung der Vorausbildung zwei Jahre dual studieren. Dabei sind die Studierenden 18-mal zu ihrer Präsenz phase mit einer Dauer von 4 Tagen im Monat in Baunatal. Durch das optimal angepasste Studienkonzept erweitern Physiotherapeuten die eigenen Hand lungskompetenzen wie: Trainingsleh re in der Praxis, pädagogische und psychologische Umsetzung in Grup pen, Entwicklung von Bewegungs konzepten, Training mit medizinischer Problemstellung.
Annika Gerber: Ein großer Teil der physiotherapeutischen Arbeit ist es, unsere Patienten zu motivieren. Da her ist das Modul Sportpädagogik/ Sportpsychologie sehr sinnvoll. Die Grundlagen in der BWL geben einem die Chance, sich mit gutem Gewis sen selbstständig zu machen, da man weiß, worauf es ankommt. Aber auch bei allen anderen Inhalten findet man gute Wege, sie in den Arbeitsalltag zu integrieren.
BODYMEDIA: An wen richtet es sich, insbesondere bezüglich des Mind sets und der Voraussetzungen der Studierenden?
Claus Umbach: Das Studium richtet sich an sportaffine Physiotherapeuten,
die eine Leidenschaft für Sport und Bewegung mitbringen und zugleich Lust haben, mit Menschen zu arbei ten, um diese zur richtigen Bewegung anzuleiten.
BODYMEDIA: Sind die alltägliche Ar beitsbelastung und das duale Studium gut miteinander vereinbar?
Annika Gerber: Vermutlich ist, wie in jedem dualen Studium, der Aufwand, beides zu vereinen, sicherlich nicht zu vernachlässigen, aber es ist be herrschbar, insbesondere durch feste Termine, die eine gute Planung ermög lichen. Spannend wird es, wenn Wo chenenden mit Fortbildungen hinzu kommen, aber das Pensum ist in den meisten Fällen gut zu schaffen.
BODYMEDIA: Ein Studium vermittelt Werkzeuge für die zukünftige Arbeit. Wie wird die Arbeit von Physiothera peuten zukünftig aussehen?
Annika Gerber: Letztlich wissen wir alle nicht, wie die Zukunft aussehen kann, ein paar Tendenzen lassen sich aber durchaus erkennen. Die Evidenz zeigt, wie wichtig Training und Bewe gung für einen langfristigen Therapie
erfolg sind. Daher wird der Weg weg von der passiven Therapie hin zur aktiven Trainingstherapie noch weiter ausgetreten werden. Zudem stehen Praxen unter einem immer stärkeren wirtschaftlichen Druck, der nicht mehr nur mit Einnahmen durch Kassenpa tienten stemmbar ist. Daher könnte eine zukünftige Strömung sein, weni ger auf Kassenpatienten und mehr auf Selbstzahler zu setzen. Das bedeutet aber auch, dass die Physiotherapie sich in diesem Bereich positionieren muss und nicht als Berufsgruppe mit (ausschließlich) heilenden Händen ge sehen wird.
BODYMEDIA: Vielen Dank für das spannende Interview!
* Für die Antworten von Annika Ger ber standen uns zur Beantwortung der Fragen zehn Studierende zur Verfügung. Damit können wir eine möglichst große Bandbreite an Ant wortmöglichkeiten einweben, um ein möglichst breites Spektrum zu zeigen. Es handelt sich hierbei also um eine fiktive Person, die uns hier Rede und Antwort steht.
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Claus Umbach ist der Geschäftsführende Direktor der Berufsakademie
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MINDFUL LEADERSHIP: ACHTSAME (SELBST-)FÜHRUNG
Text Barbara Liebermeister
In der von rascher Veränderung geprägten VUKA-Welt müssen Führungskräfte lernen, ihre gewohnten Reiz-Reaktions-Muster – im Denken und Handeln – bewusst zu durchbrechen. Mindful Leadership hilft dabei.
„Irgendwie wird mir alles zu viel. Ich muss in meinem Arbeitsalltag immer stärker darauf achten, dass ich nicht die Contenance und den roten Faden verliere.“ Solche Aussagen hört man im Gespräch mit Führungskräften immer häufiger, denn seit zwei, drei Jahren spüren sie verstärkt: Wir leben in einer von rascher Veränderung und sinken der Planbarkeit geprägten VUKA-Welt, in der ich mein Denken und Handeln regelmäßig überprüfen und nicht sel ten neu justieren muss.
Die oben genannte Aussage bzw. Kla ge verweist auf drei Bereiche, in denen sich viele Führungskräfte zurzeit gefor dert und teilweise überfordert fühlen.
1. Bereichsführung: Wie erreiche ich die mir vorgegebenen Ziele, wenn sich die Rahmenbedingungen immer schneller ändern und ich deshalb meine Handlungsstrate
gien häufiger der veränderten Ist situation anpassen muss?
2. Mitarbeiter- und Teamführung: Wie bewältige ich mit meinem Team die vielen, oft neuen Her ausforderungen in einer Situati on, in der sich auch die Zusam menarbeit verändert und die Kommunikation und Kooperation zunehmend digital bzw. virtuell erfolgen?
3. Selbstführung: Wie sorge ich da für, dass ich trotz meines stressi gen Arbeitsalltags meinen inneren Kompass und meine (Arbeits-)Zu friedenheit bewahre, sodass ich weiterhin die Zuversicht und Ener gie habe und ausstrahle, die nicht nur meine Teammitglieder von mir als Führungskraft erwarten?
Die Veränderungen sensibel wahrnehmen
Für das Lösen aller hieraus sich er
gebenden Aufgaben benötigen Füh rungskräfte eine hohe Sensibilität –und zwar für die Veränderungen,
• die sich im Umfeld ihres Verant wortungsbereichs vollziehen –zum Beispiel aufgrund des Ukrai ne-Kriegs, des Klimawandels, der Covidpandemie,
• die sich bei ihren Mitarbeitern und in der Zusammenarbeit vollziehen – zum Beispiel aufgrund des ver stärkten Arbeitens im Homeoffice, des Generationswechsels in der Belegschaft, des immer stärker spürbaren Fachkräftemangels,
• die sich bei ihnen selbst (im Den ken und Handeln) vollziehen –zum Beispiel aufgrund der Ent wicklung der (Welt-)Wirtschaft, der steigenden Unsicherheit und sinkenden Planbarkeit, des er höhten Changebedarfs, des ge stiegenen Handlungsdrucks.
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Die gewohnten Reiz-ReaktionsMuster durchbrechen
Für dieses bewusste Wahrnehmen der vielfältigen Veränderungen, um darauf als Führungskraft angemessen zu re agieren, hat sich im angelsächsischen Raum der Begriff Mindful Leadership etabliert, der auf Deutsch „Achtsame Führung“ bedeutet. Der Kernbegriff bei diesem Leadership-Konzept lautet „Mindfulness“, also Achtsamkeit. Er bezeichnet eine besondere Form der Konzentration, bei der man bewusst wahrnimmt, was im Moment geschieht – und zwar ohne das Wahrgenom mene zunächst zu bewerten, unter anderem um nicht automatisch in die gewohnten Reiz-Reaktions-Muster zu verfallen.
Ein Vordenker in diesem Bereich war Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn. Er entwickel te vor knapp 50 Jahren mit seinem Team an der University of Massachu setts Medical School in Worcester das Trainingsprogramm MBSR (Mindful ness Based Stress Reduction). Es hat zum Ziel, nachhaltig besser mit Stress und den Herausforderungen im Leben umzugehen. Das Programm und Mo difikationen von ihm werden seitdem weltweit erfolgreich angewendet. Wis senschaftliche Untersuchungen bele gen die positiven Wirkungen solcher Trainingsprogramme auf der psycho logischen und neuronalen Ebene. Das heißt, im Programmverlauf verändern sich auch die Gehirnstrukturen der Teilnehmer positiv.
Die Fähigkeit zur Selbststeuerung erhöhen
Im Zentrum der Programme steht die Entwicklung der Selbststeuerungs fähigkeit der Teilnehmer durch eine bewusstere Wahrnehmung der Pro zesse, die sich in ihrem Umfeld und ihnen selbst vollziehen. Durch eine erhöhte Präsenz im Moment soll er möglicht werden, sensibler wahrzu nehmen, was im eigenen Bewusstsein geschieht, um so unbewusst wirkende Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster zu erkennen und diese bei Bedarf außer Kraft zu setzen.
Durch diese Form des Bewusstseins managements, so die begründete An nahme, entsteht der Raum für etwas Neues, also zum Beispiel ein der Si tuation angemesseneres Verhalten, da
Durch eine erhöhte Präsenz im Moment soll ermöglicht werden, sensibler wahr zunehmen, was im eigenen Bewusstsein geschieht
zwischen dem Reiz und der Reaktion eine kleine Zeitspanne vergeht. In ihr haben nicht nur Führungskräfte die Möglichkeit, ihre Antwort bzw. Reak tion auf den Reiz bewusst zu wählen.
Das kann im Bereich Bereichs- und Betriebsführung zum Beispiel bedeu ten, dass einer Führungskraft bewusst wird, dass man als Manager, wenn sich das Umfeld permanent ändert, weitgehend „auf Sicht fahren“ muss – selbst wenn man gerne einen lang fristigen Plan zum Abarbeiten hätte. Im Bereich Mitarbeiter- und Teamführung kann dies bedeuten, dass einer Füh rungskraft bewusst wird, wenn sie bei ihren Mitarbeitern Widerstände gegen Veränderungen spürt, dass auch diese verunsichert sind – weshalb es wenig zielführend ist, Druck auf sie auszu üben. Und im Bereich Selbstführung?
Hier kann dies bedeuten, dass einer Führungskraft bewusst wird, dass es gerade in Stresssituationen oft wichtig ist, mal einen Gang runterzuschalten, um nicht in einen blinden Aktionismus zu verfallen. Mit anderen Worten for muliert: Eine erhöhte Achtsamkeit er möglicht es uns, unsere gewohnten Denk- und Verhaltensroutinen sowie Reiz-Reaktions-Muster zu durchbre chen und ein zielführenderes Verhalten zu zeigen.
Routinen der (Selbst-) Reflexion einüben
Der Schlüssel zum Erfolg ist eine eige ne vertiefte Achtsamkeitspraxis. Das heißt: Führungskräfte sollten sich zum Beispiel täglich 20 Minuten Zeit dafür nehmen,
• ihre Wahrnehmung von sich selbst und ihrer Umwelt sowie
• ihre Sensibilität auch für schwa che Veränderungssignale zu trainieren – zum Beispiel durch eine gezielte Meditation. Ob dieses In-sichGehen und Sich-Besinnen bzw. Medi tieren zu Hause im stillen Kämmerchen oder beim Spazierengehen im Wald geschieht, ist sekundär; wichtig ist, dass es zu einer täglichen Routine wird.
Gute, das heißt wirksame Führung ist primär eine Frage der Qualität der dem Handeln zugrunde liegenden Bewusst seinsprozesse. Deshalb sollte ein Mind ful-Leadership-Programm genau dort ansetzen: nämlich bei der Fähigkeit der Teilnehmer zu einer bewussten Selbst steuerung und -führung. Aus dem acht samen Umgang mit sich selbst können dann Handlungsprinzipien für den Füh rungsalltag abgeleitet werden.
Barbara Liebermeister leitet das In stitut für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ), Frankfurt (www.ifidz. de). Im August 2020 erschien das neuste Buch der Managementbera terin und Vortragsrednerin „Die Füh rungskraft als Influencer: In Zukunft führt, wer Follower gewinnt“.
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INSERENTENVERZEICHNIS
Cool Tec Sales GmbH & Co. KG; www.life-cube.de; Seite 57
Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit der HVU Bildungsakademie gGmbH; www.dba-baunatal.de; Seite 61
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH; www.dhfpg.de; Seite 87
EGYM GmbH; www.egym.com; Seiten 17, 52
FAMOSO GmbH & Co. KG; www.famoso-group.de; Seite 29
GANTNER Electronic GmbH Deutschland; www.gantner.com/de; Seite 53 Heal 11; www.heal11.de; Seiten 4, 5, 76
InBody Europe B.V.; www.inbody.de; Seiten 27, 80
IST-Studieninstitut GmbH; www.ist.de; Beilage
MEET THE TOP GmbH & Co. KG; www.meet-the-top.physio; Umschlagseite 3 miha bodytec GmbH; www.miha-bodytec.com; Seiten 30, 65 milon industries GmbH; www.milon.com; Umschlagseite 2 movement concepts GmbH; www.movement-concepts.com; Seite 21
MSH Medical Service Höber; www.msh-gmbh.info; Seiten 81, 85
NOVAFON – Elektromedizinische Geräte GmbH; www.novafon.de; Seite 37, Beilage Novotec Medical GmbH; www.xelerate-you.com; Seiten 47, 69
Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. KG; www.pflaum.de; Seite 83 RehaVitalisPlus e.V.; www.rehavitalisplus.de; Seite 20, Beilage Reed Exhibitions Deutschland GmbH; www.fibo.com; Seite 51 SCANECA GmbH; www.scaneca.de; Seite 43 seca gmbh & co. kg.; www.seca.com; Seiten 31, 60 Sicada GmbH; www.dynostics.com; Seiten 39, 64
SOVDWAER Gesellschaft für EDV-Lösungen mbH; www.sovdwaer.de; Seite 33 Tanita Europe BV; www.tanita.de; Seiten 46, 77 Technogym Germany GmbH; www.technogym.com; Umschlagseite 4 Landesmesse Stuttgart GmbH; www.messe-stuttgart.de/therapro; Versanddeckblatt, Seite 15 XBody Training Germany GmbH; de.xbodyworld.com; Seite 35
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