Reisemagazin Bregenzerwald - Winter 2020-21

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Aus der Luft gegriffen Olympiasieger im Skispringen, Sportexperte und Unternehmer ­(www.­innauerfacts.at) – Toni Innauer aus dem Bregenzerwald

Neue Luft in alten Schläuchen

Arthur Weißenbach kennt als ­dienstältester Pistenraupenfahrer in Warth-Schröcken alle Stücke, die das Wetter spielt

hat 520 PS. Und Schneehöhenmesser, GPS und eine gute Heizung gab es früher erst recht nicht!“ Auch der Kunstschnee habe die Arbeit erleichtert und sei heute eine Garantie dafür, dass das Skigebiet im Winter rechtzeitig zu Saisonbeginn eröffnen könne. Das Pistenraupenfahren gehört zu seinem Leben: „Im Frühling reut es mich fast, mit dem Fahren aufzuhören, im Herbst freue ich mich dann umso mehr auf die Arbeit.“ Die wetterabhängigen Arbeitszeiten und das frühe Aufstehen machen ihm nichts aus, denn auch als Landwirt sei er Frühaufsteher. „Schlofa kann i allat “ („Schlafen kann ich ja immer“ – Anm.), sagt der geborene Warther. Damit ihm auch im Sommer nicht langweilig wird, bewirtschaftet Weißenbach gemeinsam mit

seinem Sohn zusätzlich zur Landwirtschaft drei Alpen. Zwei Stunden nach der Gipfelfahrt hat sich Weißenbach zu den Übungsliften im Dorf hinabgearbeitet. Kurz bleibt er stehen, um sich mit einem Skilehrer zu unterhalten – in dem kleinen Dorf kennt man sich. Auch mit Stammgästen hat Weißenbach sich angefreundet, und vorletztes Jahr sogar einen der Gäste in dessen Heimatstadt Berlin besucht. Nachdem Weißenbach noch eine neue Abfahrtsstrecke angelegt hat, lenkt er seine Raupe zurück zur Talstation der Jägeralpe. Während die Skifahrer nun wieder die Pisten bevölkern, freuen sich die vier Pistenraupenfahrer der Jägeralpe auf das Frühstück im Hotel Steffisalp und danach auf ihr Bett. Hannah Greber

Die Zeit, die man braucht, um mit Tourenski einen Berg zu erklimmen, ist nur in zweiter Linie eine Frage des Willens. Die Fähigkeit, Sauerstoff in den Blutkreislauf und an die Peripherie zu den arbeitenden Muskeln zu transportieren, ist viel wichtiger. Mit klugem Training verbessern sich die Kapazität des Herz-Kreislauf-Systems und die Kapillarisierung, die Verästelung der Haargefäße in der Umgebung des Muskelgewebes. Damit steigt die „Muskelatmungsfähigkeit“. Leistungsbestimmende Parameter werden nicht in Absolutwerten, sondern bezogen auf das Körpergewicht angegeben. Die besten Bergfahrer der Tour de France sind meist auch die Leichtesten im Feld. Vielleicht hatten wir als Kinder einen ­kleinen Adaptionsvorteil wegen der Höhenlage des Elternhauses am Sonderdach auf 1.200 Metern und dem dort herrschenden geringeren Sauer­ stoffpartialdruck. Das Blut muss in der Höhe zusätzliche rote Blutkörperchen bilden, um uns ausreichend versorgen zu können. Das und lange Schulwege sollen auch einen Teil der Dominanz der kenianischen Wunderläufer in der Leicht­ athletik ausmachen. Ähnliche Gedanken gehen mir bei unserer Skitour auf den Auer „Luog“ durch den Kopf. Im Konvoi mit Gattin, Schwester und Schwager stoße ich viel zu früh und schon lange vor dem Erreichen der Waldgrenze an meine eigenen ­Grenzen. Die dereinst meisterschaftserprobte Angetraute zeigt zu meiner Erleichterung auch keine Anzeichen von akuter Unterforderung. Technisch elegant, aber doch mit Trainingsrückstand! Beim Schwesterherz haben sich die Folgen der kindlichen Höhenadaption augenscheinlich und hörbar auch nicht ins reife Erwachsenenalter gerettet. Oder ist es doch der Ball vom Vorabend, der ihr und dem sportlichen Schwager noch ein bisschen in den Knochen steckt und beide ohne Protest in meinen seniorentauglichen Trott fallen lässt? Das Tempo, bei dem man sich noch ohne Atemnot unterhalten kann, nennt sich „steady state“. Dieser Belastungsbereich ist, wissenschaftlich empfohlen, das Mittel, wenn man seine Grundlagenausdauer verbessern will. Und ein schöner Trost, wenn einem die Kraft zum Rekord fehlt.

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