G’hörig Wälderisch Birgit Rietzler, Dichterin im Bregenzerwald, stellt typisches „Wälderisch“ vor
Faschnat Fasching
Ma losot bloß no all Weattr-Bericht, wau as git.
Man hört nur noch alle Wetterberichte, die es gibt.
I do Faschnat gaut ma varkleidat uf Gaudee.
Im Fasching stürzt man sich verkleidet ins Vergnügen. Deawag dahr ma freach sin und alla s‘ Mul ahinka.
So darf man frech sein und allen gegenüber ein vorlautes Maul haben. Woßt ka Minsch, was för Pappenheimar heandra Larva huckad.
Weiß kein Mensch, was für dubiose Typen hinter den Masken stecken. Ischt as ghupft wia gsprunga, ob man inlätsch odr uslätsch dauher kunt.
Ist es völlig gleichgültig, ob man x-beinig oder o-beinig daherkommt. Ischt as gli, winn as oamal links und oamal rechts holdat.
Ist es egal, wenn es einmal nach links und einmal nach rechts schwankt. Jeds Küachle easst Küachle und der Gschiedascht tuat blöd.
Jedes weniger kluge Mädchen isst Küchlein und der Gescheiteste tut blöd. Und dia, wau eh scho ufa Kopf gfalla sand, fallad ned uf.
Und die, die eh schon auf den Kopf gefallen sind, fallen nicht auf. Ma ka mit jedm olta Zopf und jedar olta Mugg dauherku.
Man kann mit jedem alten Zopf und allem Altbekannten daherkommen. Das Varrücktascht ischt, dass as na‘r Faschnat ned viel andorscht ischt.
Das Verrückteste ist, dass es nach der Fasnacht nicht viel anders ist. Ma hat ou nauche no mit jedm Firlefanz und Fumml an Fimml.
Man hat auch danach noch mit jedem Firlefanz und Fummel einen Fimmel.
Ein Blick auf das kleine, feine Skigebiet Krähenberg in Sibratsgfäll
Und d‘ Welt schtaut allad no Kopf.
Und die Welt steht immer noch Kopf.
reisemagazin bregenzerwald · 29