"Bündnerwald" April 2021

Page 1

Bündner Wald

Vereinsgeschichte Graubünden Wald

BuWa2102_001 1

Jahrgang 74 | April 2021

09.04.21 08:20


ANZEIGE

HOCHBAU TIEFBAU TRANSPORTE SCHWERTRANSPORTE KUNDENMAURERSERVICE

Darüber hinaus bieten wir individuelle Lösungen für: − − − − − − − −

Verankerte Stützwände Arbeiten am hängenden Seil Felsräumungen Sprengarbeiten Hangsicherungen Steinschlagverbauungen Lawinenverbauungen Anker- und Vernagelungsarbeiten / Mikropfähle / Litzenanker − Inklinometer − Sondier- und Abtastbohrungen − Gunit- und Spritzbetonarbeiten Ihr Partner für höchste Ansprüche: www.vetsch-klosters.ch info@vetsch-klosters.ch Telefon 081 422 14 48 ANZEIGE

BuWa2102_002 2

09.04.21 08:17


24 Inhalt Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Salids da Glion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meine Erfahrungen beim Bündner Revierförsterverband . . Die Geschichte des Bündner Forstvereins . . . . . . . . . Der Weg zur Fusion der beiden ehemaligen Bündner Forstvereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unser Vereinsvorstand Die Kommissionen unseres Vereins stellen sich vor Ist das nun kleinstrukturiert oder doch breit abgestützt? . . Das Bündner Försterkarussell dreht sich wieder . . . . . . Der Verband Schweizer Forstpersonal und seine Sektionen . Luigi Frigerio – das Gesicht der Bündner Forstbranche Freiwilliges Engagement im Wandel . . . . . . . . . . . . Jahresbericht 2020 des Vereins Graubünden Wald . . . . . Budget 2021 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jahresrechnung 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erläuterungen des Kassiers zur Erfolgsrechnung und Bilanz 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Revisorenbericht 2020 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Programm der Versammlung vom 28 . und 29 . Mai 2021 . . Fachbereich Waldameisen neu organisiert . . . . . . . . . Die Krönung der besten Lerndokumentationen . . . . . . Vorschau «Bündner Wald» Juni 2021 . . . . . . . . . . .

. . . .

. . . .

. 6 . 8 10 14

. . 20 24 32 . . 37 . . 40 . . 44 46 . . 50 . . 54 . . 58 . . 59 . . . . . .

. . . . . .

60 61 62 64 65 67

32

46

Titelbild: Beim gemütlichen Mittagessen anlässlich der GV im April 2018 auf Schloss Tarasp.

BuWa2102_003 3

(Bild: Walter Krättli)

09.04.21 08:19


BuWa2102_004 4

09.04.21 08:16


Wer genau hinschaut, kann verschiedene Sequenzen beobachten: Angefangen bei ernsthaften (politischen?) Diskussionen über die Erzählung lustiger Episoden von damals, bis hin zum nachdenklichen Sinnieren während des gemeinsamen Mittagessens.

BuWa2102_005 5

(Bild: Walter Krättli)

09.04.21 08:16


Editorial Gemäss Wikipedia steht der Begriff des Vereins für «eine freiwillige und auf Dauer angelegte Vereini­ gung von natürlichen und/oder juristischen Perso­ nen zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks, die in ihrem Bestand vom Wechsel ihrer Mitglieder unabhängig ist». Ich versuche, diese Definition nun etwas auseinanderzunehmen und Stück um Stück frei zu interpretieren. Freiwillig: Was als freiwillig bezeichnet wird, ist un­ terschiedlich. Das erleben wir seit kurzem ständig aufs Neue und immer wieder auf einem anderen «Niveau». Mit verschiedenen Mitteln des Aus­ schlusses kann man jemanden offenbar mit gutem Gewissen zu einer offiziellen Freiwilligkeit zwingen. Im Zusammenhang mit einem Verein dürfte dieses Machtkalkül aber glücklicherweise die Ausnahme sein. Freiwilligkeit hat meistens mit direkter Freude an einer Sache und Überzeugung zu tun. Auf Dauer: Dies sollte für uns «Waldmenschen» etwas Bekanntes sein. Nehmen wir beispielsweise die Stammscheibe einer Arve mit einem Durch­ messer von 80 cm auf den Schoss, so wird uns sehr direkt vor Augen geführt, was «auf Dauer» heis­ sen kann. Mit Kinderaugen betrachtet, ist die Le­ bensdauer einer solchen Arve noch nicht greifbar. Da sind die eigenen Eltern mit ihren 50 Lenzen schon alt. 800 Jahre sind aber auch für Erwachsene nicht einfach zu (be­)greifen. Und alles, was noch älter ist, so wie unsere Berge und Gletscher, die Ozeane usw., bedeutet für den Menschen wohl eine kaum mehr wirklich fassbare Dauerhaftigkeit. Liegt hier auch eines unserer Probleme, wenn wir über Klimawandel und wirksame Massnahmen ge­ gen eben diesen debattieren? Die Verfolgung eines bestimmten Zwecks: Wie vie­ le unter Ihnen, durfte auch ich schon in verschie­ denen Vereinen eine Funktion im Vorstand wahr­ nehmen. Ich möchte betonen: durfte. Dabei kam ich auch in Berührung mit Vereinsstatuten. In die­ sen muss der Vereinszweck festgehalten werden. Nicht selten wird dort unter anderem auch die För­ derung des Zusammenhalts und des (fachlichen

und geselligen) Austauschs erwähnt. Zeigt uns das nicht, wie wichtig der direkte Kontakt innerhalb unserer Spezies eigentlich ist? Unabhängig vom Wechsel der Mitglieder: Nicht jede Nase, jeder Schmuck, jede Kleidung und jede Meinung gefällt mir gleich gut. Davon unabhän­ gig kann ich aber mit verschieden bekleideten und «geschmückten» Leuten und Nasen gleiche Inte­ ressen verfolgen. Auch wenn wir im Detail nicht immer gleicher Meinung sind. Andere Meinungen zu akzeptieren, ist nicht in jedem Falle einfach, hat jedoch mit Respekt zu tun. Und irgendwann sollte ich mich wieder darauf besinnen, dass wir ja eigentlich gemeinsam irgendwelche Interessen verfolgen wollten. Andere Meinungen haben auch für mich meist irgendwo eine positive Seite und (aus meiner persönlichen Sicht) ihre Wahrheit. Es braucht dann manchmal den bekannten Schritt zurück, den Blick aus einer gewissen Distanz, um dann gemeinsam wieder sichere Schritte nach vorn gehen zu können. Was ich damit sagen will? Unabhängige Vereine sind wichtig! Heute vielleicht mehr denn je. Viele Leute konnten (unter anderem als Folge unseres ge­ sellschaftlichen Wandels und Wohlstands?) noch keine Erfahrung mit der Zugehörigkeit in einem Ver­ ein machen oder kehrten diesem in einem Anflug persönlicher Enttäuschung kurz entschlossen den Rücken zu. Wie wäre es, wenn wir, die einem Verein angehören, die anderen dazu ermuntern, auch mit­ zumachen und dabei zu sein? Bei der Vereinsarbeit steht doch im Allgemeinen der erste Teil des Worts an oberster Stelle. Sich für gemeinsame Interessen zu vereinen, sich zu treffen und zu engagieren, be­ deutet nicht nur harte Arbeit, sondern auch lachen, glücklich sein und Gemütlichkeit erleben! Redaktor Jörg Clavadetscher

6

BuWa2102_006 6

09.04.21 08:16


Schrift: Schriftgrösse:

Segeo UI, Segeo UI Semibold 9.5 - 13

ANZEIGE

Mit Hand und Herz am Holz

Florinett AG: Forstarbeiten & Rundholzhandel Tel. 081 407 15 58 Bergholzzentrum Sägerei Tel. 081 407 11 74

www.florinett-holz.ch | www.tonewood.ch

Tonewood Switzerland Instrumentenholz Tel. 081 407 21 34

Unser Unternehmen ist FSC zertifiziert: für eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft! ANZEIGE

Holz hat Power – regional, erneuerbar, hochwertig

Axpo Tegra betreibt im bündnerischen Domat/Ems das grösste Biomassekraftwerk der Schweiz. Zu unseren Kernkompetenzen zählen die Produktion von erneuerbaren Energien und die Trocknung verschiedener Holzprodukte. Axpo Tegra AG | Via Innovativa 11 | CH-7013 Domat/Ems | T 081 632 33 33 | axpo.com/holz

ins_tegra_144x100.indd 1

BuWa2102_007 7

02.11.17 16:16

09.04.21 08:17


Salids da Glion Vor einem Jahr habe ich Sie auf dieser Seite auf Ih­ ren Besuch in Ilanz anlässlich der Generalversamm­ lung von Graubünden Wald 2020 eingestimmt. Wegen Corona konnte sie nicht stattfinden – ob dem Treffen in diesem Jahr mehr Glück beschieden ist, steht im Moment in den Sternen. Wir haben in­ dessen gelernt, mit der Unplanbarkeit zu leben und uns wie alte Wettertannen nicht aus der Ruhe brin­ gen zu lassen. So wie die Wettertanne eine Überlebenskünstlerin ist, die sich Wind und Wetter stellt, ist es auch der Wald. Dies konnte er just in der Coronakrise ein­ mal mehr unter Beweis stellen. Mit pragmatischen Schutzkonzepten hat sich der Arbeitsplatz Wald nicht gross geändert und die eigentliche Wald­ arbeit konnte im Frühling trotz Shutdown nahtlos weitergeführt werden. Die Arbeit an der frischen Luft und die natürlich gegebene Distanz waren der entscheidende Vorteil. Doch leider sind in der Coronakrise nicht alle Bereiche so einfach lösbar. Und das Dilemma von Gesundheit und Wirtschaft schlägt sich letztlich auch im Wald nieder. In der Coronakrise ist der Wald für viele Menschen zum Sehnsuchts­ und

Fluchtort geworden, wo Erholung, Ruhe und Ab­ stand natürlich gegeben sind. Vielen mag der Wald das Gefühl einer viren­ und krisenfreien Zone ver­ mitteln. Auch wenn der Besucherstrom in unseren Bergwäldern, die in steilen Lagen oftmals kaum zugänglich sind, nicht gleich gross ist wie in stadt­ nahen Wäldern, so bedeutet er doch auch hier eine Belastung für die eigentlichen Waldbewohner, die Tiere. Eine ganz andere Verletzlichkeit zeigt die Corona­ krise auf dem Holzmarkt. Im Shutdown im Frühling 2020 legten Holzabnehmer ihren Betrieb still, stock­ ten Holztransporte über die Grenzen und entstan­ den Lieferengpässe. Die internationalen Wert­ schöpfungsketten erhielten plötzlich Lücken, die in einer globalisierten Welt bislang niemand auf dem Radar hatte. Es wird Aufgabe der Waldakteure sein, gemeinsam aus den Veränderungen und Auswirkungen dieser Krise für die Zukunft zu lernen, damit die Ressour­ ce Wald auch künftig ihre vielseitigen Aufgaben und Fähigkeiten wahrnehmen kann. Dr. Carmelia Maissen, Gemeindepräsidentin Ilanz/Glion

(Bild: Jaromir Kreiliger)

8

BuWa2102_008 8

09.04.21 08:18


ANZEIGE

ANZEIGE

PFANZELT Anhänger von 8 – 15 t FUNKSTEUERUNGEN

Schweizer Sonderausführung BÄRENSTARK ZUVERLÄSSIG – BEWÄHRT – PREISWERT

PFANZELT Pm-Trac der vielseitige Systemschlepper für Forst- und Kommunaleinsatz

PFANZELT Seilwinden 4 – 10 t Dreipunkt-, Steck-, Festanbau, Aggregate

WALDRAPP Motorseilwinde

1716 Plaffeien Tel. 026 419 9000 / www.rappoag.ch PFANZELT Felix 4-Rad Rückeschlepper, Land- u. Forstmaschinen, Kommunaltechnik 4 + 6-Rad Rücke-/Tragschlepper mit var. Länge

BuWa2102_009 9

PFANZELT Moritz Fällraupe

09.04.21 08:17


Meine Erfahrungen beim Bündner Revierförsterverband Am 14. Oktober 1946 bin ich in Poschiavo geboren. Nach der obligatorischen Schule in Poschiavo, der Landwirtschaftsschule Plantahof in Landquart und zwei Jahren Forstwartlehre in Chur besuchte ich 1967 die Försterschule in Maienfeld. Während 43 Jahren war ich dann Förster der Gemeinde Poschiavo, 50 Jahre als Holzernte-Instruktor für WaldSchweiz tätig und 33 Jahre lang durfte ich die Bündner Forstwartlehrlinge in der Funktion des Prüfungsexperten durch die Abschlussprüfung begleiten. Zeno Bontognali

Mein Weg zum Revierförsterverband Alles begann 1964 mit einem Brief des Forstinge­ nieurs Alfonso Colombo, Leiter des Kreisforst­ amts 30 in Poschiavo, der mich fragte, ob ich bereit wäre, einen Vorbereitungskurs für die waldbauliche Ausbildung zu besuchen. Vom 18. bis 30. Oktober 1965 besuchte ich diesen Kurs in Klosters. Der Kursleiter, Forstingenieur Fritz Schmid, erwähn­ te mehrmals den Bündner Forstverein und den Bündner Revierförsterverband. Zusätzlich verwies er während der Instruktion mehrmals auf Artikel aus der Zeitschrift «Bündner Wald», die mich sehr faszinierte. Im Dezember 1966 abonnierte ich diese Zeitschrift. Das Heft «Nr. 2, 20. Jahrgang», war der erste «Bündner Wald», den ich erhalten habe. Auf diese Entscheidung bin ich immer noch stolz. Die Zeitschrift «Bündner Wald», das Sprachrohr der beiden Bündner Verbände (Forstverein und Re­ vierförsterverband), widmete sich sehr aufmerk­ sam den Problemen des Forstpersonals, der Kolle­ gialität, der Zusammenarbeit und der Pflege des Waldes, den Naturgefahren und allen Neuerungen der rasanten Entwicklung. Beim Durchblättern meiner ersten Zeitschrift aus dem Jahr 1966 fällt eine grosse Vielfalt an Inhalten auf: von Vereinsankündigungen bis zu forstlichen Projekten, von Kondolenzartikeln für leider ver­ storbene Förster bis zur Feier der neuen Absolven­ ten der Försterschule in Maienfeld. Neue Produkte

Das Cover der Nummer 2 vom Dezember 1966.

und neues Wissen wurden durch informative Arti­ kel verbreitet. Spannend zu sehen sind ehemalige vermarktete Produkte, welche heute verboten sind oder vom Markt genommen wurden. Die Hierarchien haben sich auch stark entwickelt: Damals gab es noch einen kleinen hierarchischen Unterschied zwischen dem Forstingenieur und dem Revierförster. Die Försterschule in Maienfeld hat seit 1967 viel dazu beigetragen, den Bündner Revierförsterver­ band zu festigen und zu stärken und die leichte Un­ gleichartigkeit zwischen dem Forstingenieur und dem Revierförster abzubauen.

10

BuWa2102_010 10

09.04.21 08:20


Der Bündner Revierförsterverband Im Jahr 1968 trat ich dem Bündner Revierförsterverband bei und erhielt die ersten Statuten des Vereins vom 31. Mai 1947. Diese wurden dann am 11. Mai 1979 mit geringfügigen Änderungen überarbeitet. Die neuen Statuten, die nach den Richtlinien des schweizerischen Zivilgesetzbuchs verfasst wurden, umreissen den Zweck des Vereins sehr gut: a) Wahrung der beruflichen und sozialen Interessen der Mitglieder b) Förderung und Einflussnahme auf die berufliche Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder, der Lehrmeister, der Forstwarte und der Waldarbeiter c) Förderung der Forstwirtschaft und der ideellen Aufgabe des Waldes d) Pflege der Kameradschaft Die Vereinsmitglieder wurden wie folgt unterschieden: a) Aktivmitglieder, d. h. ausgebildete Förster des Kantons Graubünden b) Ehrenmitglieder c) Freimitglieder (mindestens 20 Jahre Mitglied oder 65. Altersjahr) d) Freunde der Forstwirtschaft Mitglieder des Ausschusses Der Vorstand bestand aus fünf Mitgliedern: Präsident, Vizepräsident, Aktuar, Kassier und einem Beisitzer. Unterstützt wurde der Vorstand von zwei Rechnungsrevisoren. Die Amtsdauer war für alle auf neun Jahre beschränkt. Das offizielle Publikationsorgan war die Zeitschrift «Bündner Wald». Ein Vorstandsmitglied des Revierförsterverbands Graubünden war in den Vorstand des Forstvereins Graubünden integriert. Interessant war die Regelung der Vereinsfinanzen bei einer allfälligen Auflösung des Vereins: «Bei einer Auflösung des Verbands ist das Vermögen bei der Graubündner Kantonalbank zinstragend anzulegen. Sollte nach Ablauf von 20 Jahren kein neuer

Revierförsterverband gegründet worden sein, steht das Vermögen der Ausbildung der Bündner Förster zur Verfügung.» Jedes Jahr nahm ich an der ordentlichen Mitgliederversammlung teil. Mit meinem kleinen VW Käfer sind auch meine beiden Kollegen aus der Gemeinde Poschiavo mitgefahren. Der Verein übernahm anfänglich sogar die Reisekosten für diejenigen, die von weither kamen. Vergütet wurde der Wert einer Bahnfahrkarte zweiter Klasse. Die Gemeinde Poschiavo rechnete uns die Versammlungsteilnahme als einen Arbeitstag an. Die Treffen wurden jedes Jahr an einem anderen Ort, aber mehr oder weniger im Zentrum des Bündner Territoriums organisiert. Versammlungssprache des Vereins war Deutsch. Es war immer schön, die Kollegen aus dem Norden wiederzusehen und sich verbunden zu fühlen, berufliche Erfahrungen auszutauschen und sich in den verschiedenen Sprachen Graubündens zu unterhalten. Ein magischer, fröhlicher und geselliger Moment! Meine Erfahrung als Kassier Im Jahr 1989 erhielt ich einen Brief von meinem Kollegen Georg Loretz mit der Bitte, dem Vorstand

Diese fünf Herren bildeten den letzten Vereinsvorstand des Bündner Revierförsterverbands. Von links: Andreas Kessler, Peter Janutin, Daniel Bürgi, Jürg Hassler, Hanspeter Conrad.

(alle Bilder: zVg Z. Bontognali)

11

BuWa2102_011 11

09.04.21 08:20


Zeno Bontognali.

des Bündner Revierförsterverbands beizutreten. Er wies darauf hin, dass es schön wäre, einen Vertreter aus dem italienischen Graubünden zu haben. Die Anfrage freute mich sehr. Ich antwortete bejahend, unter der Bedingung, das Amt des Kassiers übernehmen zu dürfen. Im Jahr 1990 wurde ich als Kassier gewählt, wohl wissend, dass es sich hierbei um eine ehrenamtliche Tätigkeit handelte. Die Vereinsstatuten sahen maximal zwei Wiederwahlen für eine Dauer von drei Jahren vor. Am Ende der dritten Amtsperiode erhielt ich ein schönes Jagdmesser mit der Widmung «Bündner Revierförsterverband 1990–1999». Meine Aufgabe als Kassier begann ich mit einem Vermögen von etwa 700 Franken. Die gesamte Buchhaltung wurde auf Papier und ohne den Einsatz eines Taschenrechners erledigt. Die Mitglieder, etwa hundert, zahlten einen Jahresbeitrag von 10 Franken. Wie bereits mein Vorgänger, musste auch ich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr mein eigenes privates Geld verwenden, um fällige Rechnungen zu bezahlen. Grund genug, dieses Problem an einer Vorstandssitzung zu erläutern. Ich machte

den Vorschlag, den jährlichen Beitrag auf 30 Franken zu erhöhen. Die skeptischen Ausschussmitglieder gaben mir grünes Licht. Bei der folgenden Mitgliederversammlung erklärte ich die Situation mit den drei Worten: «DIE KASSE WEINT!» Die etwa siebzig anwesenden Mitglieder nickten mit einer Grimasse, gefolgt von einem langen Schweigen. An diesem Punkt machte ich den Vorschlag, den Jahresbeitrag auf 30 Franken anzupassen. Der Vorschlag wurde mit lächelnden Gesichtern einstimmig angenommen. In den folgenden Jahren hatten wir das nötige Geld, um Sportveranstaltungen, Ausflüge und Ehrungen zu organisieren und konnten die Auslagen des Vorstands bezahlen. Am Ende meiner Amtszeit übergab ich meinem Nachfolger ein Vermögen von circa 9000 Franken. Während dieser Zeit wurde grosse gewerkschaftliche Arbeit geleistet, um unsere Pensionskasse zu stärken und die Gehaltseinstufung der Revierförster auf kommunaler und kantonaler Ebene zu verbessern. Im Vorstand gab es eine grosse Diskussion über den Antrag einer Fusion mit dem Forstverein Graubünden, denn nicht alle waren dafür. Nach einer Klausurtagung gelang es, uns dazu durchzuringen, die Initiative zugunsten der Vereinsfusion zu unterstützen. Bei der Versammlung war die Diskussion recht hitzig, immer höflich, aber nicht reif für eine Abstimmung. Nach ein paar Jahren waren die «Äpfel» reif und 2004 wurde der Fusion zugestimmt! An dieser Stelle danke ich den früheren wie den heutigen Chargenträgern, die sich für den Wald und das Forstpersonal einsetzen, herzlich. Ein grosser Dank geht auch an Viola Sala von der Redaktion «Bündner Wald» für diese Übersetzung meines italienischen Textes. Zeno Bontognali war stets ein aktiver Forstmann und Chargenträger. Als Mitglied des Vereins Graubünden Wald vertritt er auch heute noch die Stimme des Waldes.

12

BuWa2102_012 12

09.04.21 08:20


ANZEIGE

Giesserei Chur AG Eisengiesserei Modellbau

Tel. 081 286 90 50 Fax 081 286 90 59

E-Mail: info@giesserei-chur.ch

Querrinnen für Wald­ und Güterwege Neubau

- optimale Verankerung - flexible Längenanpassung - bewährter Werkstoff

Unterhalt

- problemlose Reinigung mit Pickel - keine losen Verschleissteile wie Roste, Balken usw. - auf Wunsch mit Mittelsteg für Parkplätze, Fussgängerzonen

ANZEIGE

Wir sind ihr idealer Partner für Ersatzteile und Produkte für die Bereiche Forst, Garten und Landwirtschaft. PCW3000-Li Die ERSTE AKKUBETRIEBENE portable Spillwinde

Ein Muss für jeden Jäger und jene, die es werden wollen!

PCW3000 Die bewährte, gasbetriebene und leichte Spillwinde

Gustav Keller AG, Bönirainstrasse 11, 8800 Thalwil Tel.: 044 711 74 00 / Fax: 044 711 74 01 info@gustavkeller.ch / www.gustavkeller.ch

BuWa2102_013 13

09.04.21 08:17


Die Geschichte des Bündner Forstvereins Der vorliegende Aufsatz ist keine wissenschaftliche Abhandlung – dazu fehlten Raum und Zeit. Zudem waren die Tiefen der Archive wegen Corona nur schwer erreichbar. Es sollen lediglich einige Eckpunkte im geschichtlichen Kontext erläutert werden, ein kurzer Rückblick auf 120 Jahre Vereinsleben. Peder Spinatsch

Zeit und Wirklichkeit Der Wald und sein Hauptprodukt das Holz existie­ ren auf unserem Planeten seit dem Mesozoikum, d. h. also seit über 150 Millionen Jahren. Der Mensch erscheint im Holozän, circa vor 10 000 Jahren. Ohne Wald wäre seine Nahrungsquelle, sein Schutz, ja sein Überleben nicht möglich gewe­ sen. Die Symbiose Wald–Mensch geht auf Urzei­ ten zurück und erlangt in unserer hoch technisier­ ten Jetztzeit je länger je mehr an Bedeutung. In unserer Gebirgslandschaft wurden die breiteren Talebenen bereits früh als erste besiedelt. Ab 1000 n. Chr. setzten die Wanderbewegungen ein – bei uns z. B. die Walser. So wurden nach und nach auch die Seitentäler besiedelt. Die Menschen brauchten Holz für die Erstellung der Unterkünfte für Mensch und Tier und für den eigenen Haus­ halt. Zudem brauchten sie Weideland für die im­ mer grösser werdenden Viehherden. Der schweizerische Gebirgswald befand sich im 19. Jahrhundert in einem äusserst desolaten Zu­ stand. Der bekannte Berner Staatsmann und Forst­ meister K. A. Kasthofer erkannte diese Tatsache und auch die sich daraus ergebenden Folgen.

gründeten Bundesstaat, wo der neue Bundesrat die beiden im Ausland ausgebildeten Fachgelehr­ ten Landolt und Culmann beauftragte, einen Be­ richt über die Situation des schweizerischen Alpen­ gebiets zu verfassen. Darauf stützend wurde verfügt, dass am neugegründeten Schweizerischen Polytechnikum, heute Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich, ab dem Jahre 1855 auch Forstfachleute auszubilden seien – die Abteilung VI für Forstwissenschaften gehört zu den Gründungs­ abteilungen der ETH. 1876 folgte der Erlass des ersten Eidg. Forstpolizei­ gesetzes (FPolG), dem vorerst nur das sogenannte eidgenössische Forstgebiet unterstellt wurde, d. h. die Gebirgsschutzwaldungen. Im Jahre 1902 wurde das erweiterte FPolG erlassen, das bis Ende 1992, d. h. volle 90 Jahre, Gültigkeit hatte. Es wurde 1993 vom Schweizerischen Wald­ gesetz abgelöst. Das FPolG von 1902 galt als das bedeutendste Planungsgesetz seiner Zeit in der Schweiz. Die beiden wichtigen Pfeiler waren das Rodungsverbot, d. h. keine Verminderung der Waldfläche, und das Walderhaltungsgebot, d. h. geordnete Waldnutzung und ­pflege.

Der Schweizerische Forstverein (SFV) Auf Initiative Kasthofers wurde im Jahre 1843 der Schweizerische Forstverein gegründet. Der Verein sollte eine führende Rolle in der Forstpolitik unse­ res Landes übernehmen. Es gelang ihm, Entschei­ dendes in der Entwicklung unseres Forstwesens zu bewirken. So die Einflussnahme auf den 1848 ge­

Der Bündner Forstverein (BFV) Die Gründungsversammlung erfolgte am 16. Mai 1901 in Chur. 29 Teilnehmer waren zugegen und weitere 22 Zustimmungserklärungen lagen vor. Der damalige Kantonsforstinspektor Enderlin mit Support vom Eidg. Oberforstinspektor J. F. Coaz war bestrebt, durch die Vereinigung des gesamten

14

BuWa2102_014 14

09.04.21 08:17


Grosse Kahlschlagflächen im heutigen Nationalpark.

Forstpersonals eine einheitliche Doktrin und Rich­ tung zu geben. Es wurden Statuten verabschiedet, der Vorstand bestand aus drei Mitgliedern. Der neu gegründete Verein zählte 97 Mitglieder. Im Zentrum der Diskussionen Forstverein/Forstin­ spektorat – die beiden Gremien bildeten eine enge Symbiose, es standen auch die gleichen Persönlich­ keiten an der Spitze – stand eindeutig der Wald. Zur damaligen Zeit waren die Wälder von Raubbau gezeichnet, teils durch den Bergbau, durch Kahl­ schläge und ungezügelten Weidegang. Die Hänge ganzer Talschaften waren abgeholzt, für die Wie­

(Bild: Archiv SNP)

derbestockung sorgte niemand. Roheste Ausbeu­ tung war die Regel. Der bisherige staatliche Ein­ fluss war wenig wirksam. So wurden nach und nach Forstordnungen verab­ schiedet mit Geboten und Verboten sowie Fest­ halten der Befugnisse des Forstpersonals. Als Schwerpunkte galten: Kahlschlagverbot, nach­ haltige Bewirtschaftung, Bezeichnung der Gefah­ renzonen (Lawinen, Steinschlag, Rüfen) und der Wald­Weide­Flächen, Ausscheiden der Bannwälder als direkten Siedlungsschutz, Forstschutz (Käfer­ befall, Pilzbefall, Windwurf, Schneedruck), Anle­

15

BuWa2102_015 15

09.04.21 08:17


gen von Gemeindeforstgärten zur Sicherung der standortsgemässen Provenienzen, Waldinventarisationen/Forsteinrichtung, Waldwertschätzungen u. a. m. Schon früh befasste sich der Forstverein auch mit Anstellungs- und Besoldungsfragen des Forstpersonals auf allen Stufen sowie mit Sicherheitsfragen bezüglich Holzfällen und Transport. Auch wurden Ausbildungstagungen organisiert und durchgeführt. Wichtig für den Forstverein waren die Vernehmlassungen zu Sachfragen, insbesondere zu Weidegang und Wild. Von besonderem Interesse war der Holzhandel und die Preisgestaltung. Dies erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der SELVA (sie feierte 2020 ihr 100-jähriges Bestehen). Der kantonale Forstdienst war dreigeteilt: Forstinspektorat, Kreisforstämter und Revierforstämter. Die Zentrale in Chur mit dem Forstinspektor, der die grossen Linien zeichnete und der Forstadjunkt, der die oberste Kontrollinstanz bildete. Auf dem Lande wirkten die Kreisförster in grossen Forstkreisen. Sie befassten sich vornehmlich mit der Holzanzeichnung und mit dem Holzabsatz und selbstverständlich waren sie auch Kontrollorgane. Als Forstpolizisten übten sie ziemliche Macht aus und waren deshalb bei den einfachen Leuten nicht immer beliebt (über bekannte Vorfälle schweigt des Sängers Höflichkeit). Die Revierförster oder Forstgehilfen wurden von den Gemeinden angestellt und besoldet. An Projekten wurden kleinere Verbauungen und Aufforstungen ausgeführt, Mauern, Pfählungen, Bermen und Terrassen als Schneegleitschutz, Ebenhöchs als Gebäudeschutz sowie Entwässerungen. Die Erschliessung stand nicht hoch im Kurs. Die Holztransporte erfolgten mit dem Pferd, Wege und Reistzüge entsprachen den notwendigen Gegebenheiten. Eine erwähnenswerte Ausnahme machte die Stadt Chur. Anfang des 20. Jahrhunderts liess die Stadt eine Erschliessungsplanung erstellen und durchführen mit Hauptwegen, Zubringerwegen und Reistzügen. Schweizweit war diese Planung einmalig.

Lawinenwinter 1950/51 Eine gewichtige Zäsur erfolgte nach den ausserordentlichen Schneefällen im Alpenraum im Januar 1951. Grosse Lawinenniedergänge forderten über 100 Menschenleben. Stark davon betroffen war auch der Kanton Graubünden mit 54 Lawinenopfern und schweren Verwüstungen an Hab und Gut. Dieses Ereignis verhalf dem Lawinenverbau zum Durchbruch: – politisch: Am 19. 12. 1951 erliess das Bundesparlament das Bundesgesetz über erhöhte Bundesbeiträge an Aufforstungen und Verbauungen. – wissenschaftlich: Das Eidg. Institut für Schneeund Lawinenforschung Weissfluhjoch/Davos konnte die Forschungstätigkeit ausbauen und verstärken. Die ersten Verbauungsrichtlinien wurden erlassen. – praktisch: Die Forstdienste der Kantone und Gemeinden befassten sich intensiv nebst dem Waldbau auch mit dem Lawinenverbau und mit der Walderschliessung. Der Forstverein und der kantonale Forstdienst waren gefordert. Die Sicherungsmassnahmen zum Schutz des Menschen und der erheblichen Sachwerte hatten erste Priorität. Neue Gesetze und zweckmässige, tragfähige Strukturen mussten geschaffen werden. Auf der politischen Ebene wurde das Kantonale Forstgesetz formuliert – bisher kannte der Kanton lediglich eine Forstordnung – es trat 1964 in Kraft. Am Forstinspektorat in Chur wurden nebst einer zweckmässigen Administration vier Forstsektionen gebildet (Rodungen/Walderhaltung, Forsteinrichtung, Betriebsführung und Bauwesen). Im Kanton standen nach Abschluss der Gebietsaufteilung 30 Kreisförster/dipl. Forstingenieure im Einsatz. Sie waren einerseits Einzelkämpfer, andererseits Könige in ihren Reichen. Die Gemeinden wurden verpflichtet, einen Revierförster anzustellen. Eine weitere wichtige Neuerung war die Schaffung des kantonalen Forstgartens in Rodels mit der 1967 integrierten Samenklenge.

16

BuWa2102_016 16

09.04.21 08:17


Der grosse Lawinenniedergang vom 20. 1. 1951 in Vals zerstörte 3 Wohnhäuser und forderte 19 Menschenleben. (Bild: Archiv SLF)

Der Forstverein hatte diese Entwicklung massgeb­ lich unterstützt. Alles in allem waren es bedeutende Ereignisse, die mithalfen, einen geordneten, zweck­ mässigen und rationellen Forstdienst zu betreiben. Vor allem in den Sektoren Ausbildung, Sicherheit, Waldbau und Bauwesen wurde Grosses geleistet. Nur dank namhafter finanzieller Unterstützung durch die Allgemeinheit konnten zahlreiche z. T. grosse Verbauungen realisiert werden. Auch die zweckmässige moderne Walderschliessung erfuhr eine Blütezeit. Der Forstvereinsvorstand behandelte die normalen Geschäfte, organisierte Kurse und Tagungen, wel­ che spezielle Probleme behandelten. Die Tagungen waren sehr gut besucht, nicht nur von Forstleuten, sondern auch von Gemeindevertretern. Zudem unterstützte er auch kulturelle und sportliche Ver­

anstaltungen, die einen Bezug zum Forstdienst hatten. Ein wichtiger Meilenstein war der 1990 erfolgte Beitritt des BFV zur Arbeitsgemeinschaft der Alpen­ ländischen Forstvereine (Bayern, Tirol, Südtirol, Slovenien). Der Gedankenaustausch über die Kan­ tonsgrenze war sehr interessant und befruchtend. Um die Jahrhundertwende herrschte eine Reorgani­ sationswelle. Das Forstinspektorat wurde im Jahre 2000 durch das Amt für Wald ersetzt, die Kreisforst­ ämter aufgelöst und in fünf Regionalforstzentren zusammengelegt. Auch der BFV wurde 2004 nach über 100­jähri­ gem Bestehen aufgelöst – neu heisst der Verein Graubünden Wald. Die Revierförster bzw. Gemeindeförster waren bei der Gründung des BFV auch dessen Mitglieder.

17

BuWa2102_017 17

09.04.21 08:17


1919 gründeten sie den Bündnerischen Revierförsterverband mit eigenen Statuten . Bei der Gründung von Graubünden Wald 2004 löste sich der Verband auf bzw . integrierte sich im neuen Verein (siehe hierzu Beitrag von Z . Bontognali) . Die Zeitschrift «Bündner Wald» Lange wurde gesucht, wie das forstliche Gedankengut auch unter das Volk gebracht werden konnte . Nach dem Zweiten Weltkrieg beschloss der BFV, ein eigenes Vereinsorgan in Heftform auszugeben . Die erste BW-Nummer erschien 1947 . Als Redaktor zeichnete Dr . Chr . Auer, der 15 Jahre diese Aufgabe innehatte . Beabsichtigt war die Ausgabe von sieben Heftchen pro Jahr . Sowohl Auer wie die folgenden Redaktoren waren Einzelkämpfer und für alles zuständig . Sie standen weder unter Vertrag noch hatten sie – mit kurzen Ausnahmen – einen Stellvertreter . 1980 übernahm Robert Jecklin die Redaktion . Er baute Schritt für Schritt die Zeitschrift um – mitbeteiligt waren auch die Mitredaktoren Reto Hefti und Magnus Rageth . Ab 1991 wurden die Redaktoren Magnus Rageth und Jürg Stahel unter Vertrag genommen . Damit war die Kontinuität gewährleistet, dem Vorstand des BFV blieben ab diesem Zeitpunkt etliche Sorgen erspart . An dieser Stelle sei allen Redaktoren für ihre grosse Arbeit bestens gedankt – insbesondere den Hauptpromotoren Bobi Jecklin und Jürg Stahel . Schlussbemerkung Die moderne digitale Art der Kommunikation, die offene Gesellschaft und die Bewegungsfreiheit bieten weiten Raum für Individualismus, Einzelgängertum und auch Egoismus, d . h ., der Verein im ursprünglichen Sinn wird dem Zeitgeist geopfert . Dabei stehen für die Gesellschaft als Ganzes grosse Fragen offen, die nur global gelöst werden können wie Klimawandel/-erwärmung, Schutz des Regenwaldes, Schutz der Arktis u . v . a . m . Die Weltgemein-

Titelseite des ersten «Bündner Wald», erschienen im Oktober 1947.

(Bild: Archiv SELVA)

schaft kann die Probleme nur lösen, wenn sie zu einem grossen Verein wird . Mein alter Freund formulierte es so: «Die Welt ist weder vollkommen noch unvollkommen, sondern das, was wir aus ihr machen . Je nachdem, wie wir die Dinge ansehen, erscheinen sie uns gut oder schlecht, erquicken oder quälen sie uns . Sie haben stets den Wert und die Wirkung, die wir ihnen zudenken . An sich sind sie weder gut noch böse; erst unser Denken macht sie glücklich oder unheilbringend .» Lucius Annaeus Seneca, geschrieben vor 2000 Jahren . Peder Spinatsch, dipl. Forstingenieur ETH, war von 1971 bis 2005 Sektionsleiter Bauwesen am Forstinspektorat/Amt für Wald Graubünden und von 1989 bis 1995 Präsident des Bündner Forstvereins.

18

BuWa2102_018 18

09.04.21 08:17


ANZEIGE

ANZEIGE

Erosionsschutz für die Ewigkeit

Massgeschneiderter Erosions- und Steinschlagschutz von SYTEC

ANZEIGE

Jetzt aktuell: Entfernen von Wurzelstöcken ohne Landschaden. Jetzt aktuell: Entfernen von Wurzelstöcken ohne Landschaden.

AMAR Garten- und Landschaftspflege AG Isla 12/14, 7405 Rothenbrunnen Tel. 081 650 12 12, info@amar-ag.ch ANZEIGE

BuWa2102_019 19

09.04.21 08:17


Der Weg zur Fusion der beiden ehemaligen Bündner Forstvereine Die Schwierigkeit, genügend Vorstandsmitglieder zu finden, mangelnde Finanzen beim BRFV und viele Doppelmitglieder führten Ende der 1990er-Jahre zu ersten Diskussionen über die Fusion der beiden forstlichen Vereine Graubündens. Edi Taverna, Daniel Bürgi

Ausgangslage Der schon 1901 gegründete Bündner Forstverein (BFV) umfasste Kreis- und Revierförster, Gemeinden und Freunde des Waldes. Er sollte die Interessen des Waldes vertreten, organisierte Jahresversammlungen mit Begleitprogramm, Fachtagungen und war Mitglied der ARGE alpenländischer Forstvereine. Seit 1999 vergab er auch im Dreijahresrhythmus einen Anerkennungspreis an Personen, die sich für den Bündner Wald speziell eingesetzt hatten. Der Bündner Revierförsterverband (BRFV) wurde 1919 gegründet und vertrat vor allem die Interessen der Revierförster. Er organisierte auch den jährlichen Skipostenlauf und die Holzhauereimeisterschaft sowie Fachtagungen. Die beiden Organisationen führten eine jährliche Koordinationssitzung durch und waren mit der SELVA und dem Amt für Wald Herausgeber der Zeitschrift «Bündner Wald». Zitat aus dem Protokoll der gemeinsamen Vorstandssitzung vom 19. August 1999: «Das Thema Fusionierung der beiden Verbände wird angesprochen. Einheitlich ist man jedoch der Meinung, dass

die Zeit dafür noch nicht reif ist. Vielmehr setzt man auf eine Intensivierung der bereits guten Zusammenarbeit.» Ab 2001 wechselte die Stimmung wegen – der Probleme bei der Suche nach Vorstandsmitgliedern – finanzieller Probleme beim BRFV, vor allem wegen der Finanzierung des «Bündner Walds» Die Jahresversammlung des BRFV forderte 2001 eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die Vor- und Nachteile einer Fusion der beiden Vereine aufzeigen sollte. Arbeitsgruppe Fusion BFV/BRFV Die Arbeitsgruppe (AG) Fusion BFV/BRFV bestand aus Daniel Bürgi und Andreas Kessler vom BRFV und Edi Taverna, Giachem Bott und Ralf Fluor vom BFV und trat am 5. Dezember 2001 zur 1. Sitzung zusammen. Dabei wurde festgehalten, dass die beiden Vereine sehr viele gleiche Ziele verfolgten und mit einer Fusion viele Doppelspurigkeiten beseitigt und damit Kräfte gebündelt werden könnten. Auch seien circa 85 Prozent der Mitglieder des BRFV auch Mitglieder des BFV.

Zitat von Daniel Bürgi an der BRFV-Jahresversammlung vom 23.4.2004 in Klosters: «Wenn wir ‹Hölzigen› auch in Zukunft noch ernst genommen werden sollen, kann dies nur mit einer geeigneten Plattform und vor allem mit einer Meinung gegen aussen erreicht werden.»

20

BuWa2102_020 20

09.04.21 08:19


Auflistung der Vor- und Nachteile einer Fusion BFV/BRFV Vorteile – Weniger Doppelspurigkeiten (Vorstand, Jahresversammlung, Entlastung des Präsidenten) – Personal und Speseneinsparung – Trägerschaft «Bündner Wald» – Veranstaltungen besser besucht – Stärkerer und professionellerer Auftritt

Nachteile – Kleinere Interessenvertretung – Für den Einzelnen anonymer – Öffnung für andere Berufsgruppen – Austritte von Berufskollegen – Eine Tradition stirbt aus – Der Einzelne ist weiter von der neuen grösseren Organisation weg und dadurch fühlt er sich weniger angesprochen

Neutral – Holzhauereimeisterschaft – Skipostenlauf – Förderpreis – Alpenländischer Forstverein – Gewerkschaftliche Anliegen der Förster Vor- und Nachteile einer Vereinsfusion, aus Sicht des BRFV.

(Grafik: Daniel Bürgi)

Die zweite Sitzung im Februar 2002 ergab, dass einheitlich auf einen Zusammenschluss der beiden Vereine hingearbeitet werden sollte und an den beiden Generalversammlungen (GV) 2002 eine Konsultativabstimmung durchgeführt werden sollte. Diese GV wurden in der Folge im April gemeinsam in Laax durchgeführt, diejenige des BRFV am Vormittag und diejenige des BFV am Nachmittag. Beim BRFV wurde eine positive Grundhaltung festgestellt und zwei Varianten für eine mögliche Fusion wurden diskutiert:

1. Auflösung des BRFV zugunsten eines neuen Vereins. Mindestens drei Revierförster (RF) sollen im neuen Vorstand vertreten sein, damit die «gewerkschaftlichen Anliegen» genügend vertreten werden können. 2. Redimensionierung des BRFV auf rein gewerkschaftliche Belange. Einberufung nur bei Bedarf. Der BFV begrüsste den Vorschlag mit einem Vorstand von voraussichtlich sieben Vorstandsmitgliedern, wovon drei Revierförstern und mindestens einem Gemeindevertreter.

Zitat von Edi Taverna an der BFV-Jahresversammlung vom 23.4.2004 in Klosters: «Das Ziel der beiden Vereinsvorstände ist eine Fusion und damit ein einheitliches, starkes Auftreten sowie die Einsparung personeller Ressourcen (wo findet man schon ehrenamtliche Vorstandsmitglieder und Präsidenten, aber auch Arbeitgeber, die bereit sind, ihre Mitarbeiter dafür freizustellen).»

21

BuWa2102_021 21

09.04.21 08:19


Tagespräsident Peter Janutin und Aktuar Romano Costa bei der Gründungsversammlung 2004 in Klosters. (Bild: zVg Edi Taverna)

Die AG Fusion BFV/BRFV wurde beauftragt, zuhanden der nächsten GV Statuten für den neuen «Waldverein» auszuarbeiten . Ein Entwurf für Statuten des neuen Vereins lag im Herbst 2002 vor und wurde im «Bündner Wald» 1/2003 veröffentlicht . Eine offene Frage betraf die Finanzen, weil der BRFV seine Kasse gerne für gewerkschaftliche Anliegen beibehalten hätte . An der GV des BRFV wurde dem Traktandum «Zusammenschluss der beiden Vereine» mit 27 : 26 sehr knapp zugestimmt, an derjenigen des BFV mit 38 : 3 .

Gründungsversammlung am 24. April 2004 in Klosters Vor der Gründungsversammlung des neuen Vereins fanden am Vormittag die beiden letzten GV der beiden Vereine statt . Bei einem positiven Entscheid sollten beide Vereine zuhanden des neuen Vereins aufgelöst werden . Abstimmungsergebnis: BRFV 52 : 16 und BFV 86 : 1 . Somit konnte am Nachmittag der Tagespräsident Peter Janutin die Gründungsversammlung mit Genehmigung der Statuten und der Wahl des neuen Namens und des Vorstands durchführen .

22

BuWa2102_022 22

09.04.21 08:19


Graubünden Wald Generalversammlung Vorstand Graubünden Wald 7 Mitglieder

Rechnungsrevisoren Christoph Schaffer Peter Janutin Jakob Mani (Stellvertreter)

(davon mindestens 3 Revierförster und 1 Vertreter politische Behörde)

Präsident Edi Taverna

Leitung Sitzungen, Jahresversammlung, ARGE Alpenländische Forstvereine

Aktuar

Romano Costa

Protokolle, Mitgliederliste, ARGE Alpenländische Forstvereine

Kassier

Giachem Bott

Finanzen, Budget, Rechnungsführung, Vertreter Forstingenieure

Politischer Vertreter

NR Sep Cathomas

Förderpreis, Kontakt Bund/Kanton und Presse

Organigramm des neuen Vereins Graubünden Wald.

Ziele und Start von Graubünden Wald – Förderung der Bündner Forstwirtschaft und der forstlichen Berufsinteressen. – Vereinigung des Forstpersonals sowie anderer am Gedeihen des Waldes beteiligter oder inte­ ressierter Einzelpersonen, von Gemeinden, Kör­ perschaften, Verbänden und Gesellschaften. – Förderung praxisgerechter Aus­ und Weiterbil­ dung. – Information über forstliche Belange und über die gemeinschaftliche Bedeutung des Waldes. – Förderung des Gedankenaustauschs und der Ka­ meradschaft. Anschliessend an die erste Sitzung des Vorstands von Graubünden Wald am 11. Juni 2004 in der Bä­

Beisitzer

Andreas Kessler

Skipostenlauf, HolzhauereiMeisterschaften, Vertreter Forstwarte

Beisitzer

Vizepräsident Daniel Bürgi

Hanspeter Conrad

Bündnerwald, Vertreter Revierförster und Verband CH-Förster

Homepage, Anlässe und Veranstaltungen

(Grafik: zVg Edi Taverna)

renhütte in Chur wurden die Vorstände der beiden bisherigen Vereine verabschiedet. Zur ersten GV von Graubünden Wald im Juni 2005 fanden sich in San Bernardino rund 90 Vereinsmit­ glieder ein. Mit dieser schönen zweitägigen Veran­ staltung konnte der Übergang zum neuen Verein erfolgreich abgeschlossen werden. Edi Taverna war als letzter Präsident des BFV im Amt und durfte die ersten Jahre des Vereins Graubünden Wald den neuen Verein als dessen Präsident vertreten. Daniel Bürgi leitete als Präsident die Geschicke der letzten Jahre des BRFV und stellte sich als Vizepräsident während der ersten Jahre in die Dienste von Graubünden Wald.

23

BuWa2102_023 23

09.04.21 08:19


Unser Vereinsvorstand Damit unsere Vereinsmitglieder wieder einmal sehen, welche Gesichter aktuell für unseren Verein «den Kopf hinhalten», bat sie die Redaktion um einen kurzen Steckbrief, die Beantwortung einiger Fragen und um ein Foto aus der näheren Vergangenheit. Redaktion «Bündner Wald»

Was wünscht du dir von unserer Politik? Insbesondere von der kantonalen Politik wünsche ich mir mehr Gehör auch für die Anliegen des unerschütterlich scheinenden Waldes. Was wünscht du dir vom Forstdienst? Dass die im Bündner Wald Beschäftigten Bedingungen haben, stolz und mit Freude auf ihre Arbeit blicken zu können.

Steckbrief Vorname und Name: Walter Krättli Im Vorstand seit: 2015 Funktion im Vorstand: Präsident Wohnort: Untervaz Arbeitsort/-geber: ibW HF Südostschweiz Hobbys: Natur allgemein und Kochen

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor? Die schönen Lärchen der über Förstergenerationen aufgebauten Lärchen-Buchen-Bestände haben in den vergangenen Jahren schon gelitten. Aber neue Handlungsweisen werden neue schöne Bäume bringen.

Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald? Mir gefällt der Austausch mit Berufskolleginnen und -kollegen generell. Graubünden Wald ermöglichte mir, viele davon kennenzulernen und auch Kontakte zu pflegen.

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre? Die Bedeutung des «Verkaufens» all der wertvollen, aber monetär schwierig zu beziffernden Leistungen unseres Waldes sehe ich leider nicht kleiner werden.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken? Wo kein Engagement ist, da läuft auch nichts. Man kann nicht immer auf die anderen verweisen.

Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung? Da gibts keinen speziellen. Schöne Orte gibts überall. Der Moment machts aus.

24

BuWa2102_024 24

09.04.21 08:18


Steckbrief Vorname und Name: Cristina Fisler Im Vorstand seit: 2014 Funktion im Vorstand: Vizepräsidentin, Vorsitz «Bündner Wald» Wohnort: Lantsch/Lenz Arbeitsort/-geber: Tiefencastel, Amt für Wald und Naturgefahren Hobbys: kein besonderes, aber viele Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald? Als ich mein Amt als RFI angetreten habe, hat mich der damalige Präsident Edi Taverna über die Tätigkeiten des Vereins eingehend informiert und mich sofort überzeugt, beizutreten. Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken? Ich finde es toll, mein Wissen für den Verein einsetzen zu können. Ich sehe mich auch als Verbindung zwischen dem Amt für Wald und Naturgefahren und dem Verein. Was wünscht du dir von unserer Politik? Mehr Sensibilität für die Anliegen des Waldes. Aber auch für die Menschen, welche im Wald arbeiten.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor? In den letzten 20 Jahren hat der Tourismus in Lantsch immer mehr an Bedeutung gewonnen. Im Wald hat sich viel verändert. Es sind neue Wege für Wanderer und Biker entstanden, der Wald musste neuen Langlaufloipen Platz machen, Waldteile sind lichter geworden und werden neu beweidet. Wir sind jetzt schon daran, die Wälder so zu gestalten, wie sie in 80 Jahren aussehen werden. Die Bewirtschaftung des Waldes ist dynamisch und muss sich an die Ansprüche der aktuellen Gesellschaft anpassen. Wie diese Ansprüche in 80 Jahren aussehen werden, ist kaum vorauszusehen. Ich wünsche mir, dass es immer noch gut strukturierte und stabile Wälder geben wird, welche unsere Landschaft schön gestalten und die Ansprüche der zukünftigen Gesellschaft weiterhin erfüllen können. Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre? Der Klimawandel wird die grösste Herausforderung für uns sein. Unsere Wälder sollten sich mehrheitlich zu Laubwäldern entwickeln. Andererseits werden zum Beispiel Naturgefahrenereignisse häufiger, Neobioten und der Wildeinfluss zunehmen. Sozusagen sind es die gleichen Herausforderungen wie heute, einfach intensiver. Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung? Es gibt viele Wälder, wo ich mich besonders wohlfühle. Die Wälder meiner Kindheit sind aber sicher diejenigen, wo ich mich zu Hause fühle.

Was wünscht du dir vom Forstdienst?

25

BuWa2102_025 25

09.04.21 08:18


Was wünscht du dir von unserer Politik? Die Forstlobby sollte in der Politik noch stärker werden, damit unsere Anliegen stärker umgesetzt werden.

Steckbrief Vorname und Name: Mario Denoth Im Vorstand seit: 2018 Funktion im Vorstand: Kassier Wohnort: Ramosch Arbeitsort/-geber: Strada, Forstamt Valsot Hobbys: Langlauf und Jagd Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald? Die Forstbrache braucht funktionierende Verbände. Graubünden Wald vertritt Forstpersonalanliegen und der Austausch zwischen Forstmitarbeitern wird mit verschiedenen Anlässen organisiert, wie z. B. die Holzereimeisterschaften oder der Skipostenlauf. Das sind immer Topanlässe und müssen unbedingt erhalten werden. Die Fachzeitschrift «Bündner Wald» erscheint alle zwei Monate und beinhaltet sehr interessante Artikel. Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken? So kann ich meinen Teil im Verein Graubünden Wald beitragen. Viele wichtige und interessante Themen werden vom Vorstand behandelt. Ich möchte hier an Forstmitarbeiter appellieren, eine Funktion, sei es in einer Kommission oder als Vorstandsmitglied, in unserer Branche zu übernehmen.

Was wünscht du dir vom Forstdienst? Dass die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung unter den Forstbetrieben erhalten bleiben. Auch die Kommunikation mit dem AJF soll weiterhin verbessert werden. Bei mir in der Region funktioniert dies sehr gut. Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor? Mein Wunsch ist, dass in 80 Jahren die heutige Verjüngung im Schutzwald ihre Schutzfunktion übernimmt und die heute definierten waldbaulichen Ziele erfüllt werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass z. B. die Alpnutzung rückgängig sein wird. Viele Weiden werden einwachsen und zur Vergrösserung der Waldfläche führen. Zum anderen wird die Klimaerwärmung immer mehr Einfluss auf unsere Arbeit haben. Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre? Die Schutz- und die Wohlfahrtsfunktion des Waldes muss noch besser in Wert gesetzt werden. Ich hoffe, dass das Holz im allgemeinen wieder an Wert zulegen kann. Bei der Fichte und der Föhre sehe ich hier ein grosses Potenzial. Die Folgen der Klimaerwärmung werden auch Herausforderungen im Waldbau mit sich bringen (z. B. die Höhenstufenveränderung oder die Baumartenzusammensetzung). Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung? Zu Schutzwäldern, die unter starkem Einfluss von Wild und Trockenheit leiden. Da will man keine Fehler im Waldbau machen und in absehbarer Zeit auch Erfolge erzielen.

26

BuWa2102_026 26

09.04.21 08:18


Was wünscht du dir vom Forstdienst? Gut ausgebildetes und motiviertes Personal, welches Freude an den verschiedensten Tätigkeiten in den Wäldern hat. Der beste Motivator ist die Freude am Beruf respektive an der jeweiligen Tätigkeit.

Steckbrief Vorname und Name: Hanspeter Thöny Im Vorstand seit: 2019 Funktion im Vorstand: Aktuar Wohnort: Grüsch Arbeitsort/-geber: Gemeinde Grüsch Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald? Gerade an Versammlungen wie z. B. von Graubünden Wald trifft man Bekannte, ehemalige Schulkollegen der Berufsschule oder später von der Försterschule und Freunde. So können die Kontakte und die Freundschaften gepflegt werden. Natürlich interessieren mich auch Themen wie z. B. der bevorstehende Gesamtarbeitsvertrag oder die Wald-Wildsituation, mit welchen sich der Verein Graubünden auseinandersetzt.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor? Die Fichtenwälder werden in der montanen Stufe durch wärmeliebende und trockenresistentere Bäume verdrängt worden sein. Die Fichte wird höher in die subalpine Stufe abgedrängt. Somit denke ich, dass in der Gemeinde Grüsch die «Laubwälder» an Grösse zunehmen werden. Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre? Den Wald klimafit zu machen und die Artenvielfalt zumindest punktuell (Wildschutzzäune) zu erhalten. Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung? Dies ist der Wald oberhalb von meinem Haus. Dieser Schutzwald schützt das Anwesen und jene, die dort ein und aus gehen.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken? Auch ein Verein wie Graubünden Wald betreibt in gewissem Masse Politik. Der Vorstand an vorderster Front vielleicht noch ein bisschen mehr und wer nicht politisiert, der wird politisiert. Was wünscht du dir von unserer Politik? Das was «der Forst» schon vor dreissig Jahren gewünscht hat, die Wald-Wildsituation muss endlich verbessert werden.

27

BuWa2102_027 27

09.04.21 08:18


Ich beteilige mich gerne in den OKs für den Skipostenlauf und für unsere Bündner Holzhauereimeisterschaft. Was wünscht du dir von unserer Politik? Den Forstdienst finanziell gut zu unterstützen. Was wünscht du dir vom Forstdienst? Eine effiziente und zielgerichtete Waldbewirtschaftung. Steckbrief Vorname und Name: Orlando Lerch Im Vorstand seit: 2014 Funktion im Vorstand: Beisitzer Wohnort: Tartar Arbeitsort/-geber: selbstständig Hobby: Skifahren Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald? Ich arbeite selber im Wald und habe Freude an der Natur. Zudem konnte ich bei den Berufswettkämpfen immer auf die Unterstützung von Graubünden Wald zählen.

Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor? Ich denke der Wandel des Klimas wird in unserer Region mehr Laubbäume hervorbringen. Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre? Den Jungwald nachhaltig aufzubringen, wird sicher eine sehr grosse Herausforderung. Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung? Auenwälder und Kastanienselven.

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken? ANZEIGE

28

BuWa2102_028 28

09.04.21 08:18


nicht vergessen, dass Waldleistungen keine Selbstverständlichkeit sind. Zentral ist heute vor allem, dass genügend Verjüngung aufwachsen kann. Die klimaresistenteren Baumarten werden dringend benötigt. Die fehlende Verjüngung ist eines der grössten Probleme. Besonders hier braucht es Schützenhilfe von der Politik.

Steckbrief Vorname und Name: Mario Lucchinetti Im Vorstand seit: 2020 Funktion im Vorstand: Beisitzer Wohnort: Maloja Arbeitsort/-geber: Azienda forestale e lavori pubblici Bregaglia Hobbys: Fischen, Pilzsammeln, Hund, Jagd Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald? Weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir als Branche nur dann stark sind, wenn wir als Forstpersonal gemeinsam handeln. Es braucht einen Verein, der die Interessen des Forstpersonals vertritt, damit der Wald auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitsplatz bleibt. Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken? Als Förster und Lehrmeister möchte ich mich dafür einsetzen, dass unsere Arbeitsplätze im Bündner Wald auch in Zukunft erhalten bleiben. Ich möchte mich auch dafür einsetzen, dass zentrale Waldanliegen von der breiten Bevölkerung verstanden werden. Was wünscht du dir von unserer Politik? Von unseren Politikern wünsche ich mir mehr Interesse für den Wald. Es ist wichtig, dass die Politik die Leistungen, die der Wald tagtäglich zugunsten der Öffentlichkeit vollbringt, wahrnimmt und wertschätzt. In diesem Zusammenhang darf man

Was wünscht du dir vom Forstdienst? Ich wünsche mir, dass wir mehr Energie aufwenden, um wichtige Waldanliegen in der Öffentlichkeit zu vertreten. Unser Rohstoff Holz wird bei der bevorstehenden Energiewende eine hohe Bedeutung haben. Wir müssen uns für eine intakte Holzkette in Graubünden stark machen. Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor? Die Wälder in den höheren Lagen werden, bedingt durch den Klimawandel, wüchsiger. Dies gilt auch für Maloja. Hingegen bereitet mir die Entwicklung in den tiefer gelegenen Wäldern der Gemeinde Bregaglia Sorgen. Wir werden einige Abgänge bedingt durch Käfer und Trockenheit in Kauf nehmen müssen. Um die Waldleistungen für künftige Generationen nachhaltig zu sichern, brauchen wir eine klimaresistente Verjüngung. Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre? Dass auch in Zukunft genügend gut ausgebildetes Forstpersonal zur Verfügung steht. Dass unsere Holzabsatzkanäle verbessert werden, damit wir im Wald eine gute Wertschöpfung erzielen. Die wohl grösste Herausforderung ist der Klimawandel. Zentral für diese Aufgabe ist eine deutliche Reduktion des Wildeinflusses. Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung? Zu meinem Privatwald in Vicosoprano, den ich erst kürzlich erworben habe.

29

BuWa2102_029 29

09.04.21 08:18


Wie stellst du dir den Wald deiner Wohngemeinde im Jahr 2100 vor? Einen sich kostengünstig selbstverjüngenden Wald mit an den Klimawandel angepassten gesunden Baumarten .

Steckbrief Vorname und Name: Josias F . Gasser Im Vorstand seit: 2012 Funktion im Vorstand: politischer Vertreter (alt Nationalrat) Wohnort: Gebr . Wilen bei Wollerau Arbeitsort/-geber: Gasser Holding AG Hobbys: Berghäuser und Projekte anzetteln Weshalb bist du Mitglied von Graubünden Wald? Als Nationalrat wurde ich vom damaligen Präsidenten Beat Philipp angefragt, die Nachfolge von Nationalrat Sepp Cathomas anzutreten .

Worin siehst du für den Forstdienst die grösste Herausforderung der nächsten 40 Jahre? Das Gleichgewicht im Ökosystem Wald unter den Herausforderungen der Klimakrise und der WaldWild-Problematik herzustellen . Zu welchem Wald hast du die emotional engste Beziehung? Calanda . Durfte miterleben, wie nach dem Brand von 1943, den mein Vater miterlebt hat, der verbrannte Wald als ökologisch wertvoller Schutz vor Naturgefahren wieder aufgeforstet wurde und mich seit meiner Kindheit über die Jugend- und Erwachsenenzeit in seinem wunderbaren Wachstum bis heute auf der Fahrt ins Familienmaiensäss «Oberberg» entzückt .

Was ist deine Motivation, im Vorstand von Graubünden Wald mitzuwirken? Den im Wald Arbeitenden musste ich nachhaltige Entwicklung nicht erklären . Die zeigen mir, wie sie gelebt wird . Es ist eine Freude mit dieser Tugend zusammenzuarbeiten . Was wünscht du dir von unserer Politik? Wertschätzung gegenüber der besiedelungsrelevant wichtigsten Ressource Wald und Erkennen der Bedeutung der natürlichen Verjüngung im Klimawandel . Was wünscht du dir vom Forstdienst? Freude an der Arbeit und an der Nachhaltigkeit im Wald .

30

BuWa2102_030 30

09.04.21 08:18


ANZEIGE

ANZEIGE

BuWa2102_031 31

09.04.21 08:17


Die Kommissionen unseres Vereins stellen sich vor Die FOPEKO Die Forstpersonalkommission (FOPEKO) wurde 2009 auf Initiative des damaligen Präsidenten von Graubünden Wald, Beat Philipp, ins Leben gerufen. Die Kommission besteht aus bis zu zwölf Mitgliedern. Dabei sollen alle fünf Waldregionen und alle Berufsgruppen vertreten sein. Im Pflichtenheft der Kommission werden deren Zweck und Aufgaben wie folgt festgehalten: – Förderung der Berufsinteressen – Anliegen des Forstpersonals in den Vorstand von Graubünden Wald einbringen – Vertretung von Graubünden Wald an Delegiertenversammlungen des Verbands Schweizer Forstpersonal (VSF) – Mitwirkung bei Stellungnahmen die das Bündner Forstpersonal betreffen – Pflege des Gedankenaustauschs und der Kameradschaft unter dem Forstpersonal Seit der Gründung der Kommission konnte sich die FOPEKO bei folgenden Aktivitäten einbringen: – Leistungsvereinbarung der Beförsterung der Forstreviere – Stellungnahme zur Totalrevision des kantonalen Waldgesetztes – Positionspapier zur Zusammenlegung und Vergrösserung von Forstbetrieben – Organisation Revierförstertag Nach dem Scheitern eines Gesamtarbeitsvertrags für das Forstpersonal auf nationaler Ebene wird auf Wunsch des Bündner Forstunternehmerverbands und Graubünden Wald dieses Vorhaben auf kantonaler Ebene geprüft. Die FOPEKO wurde vom Vorstand GR Wald beauftragt, die Abklärungen für einen kantonalen Gesamtarbeitsvertrag an die Hand zu nehmen. Zum Schluss noch dies Die Waldwirtschaft ist immer mehr auf finanzielle Abgeltungen aus den Kassen der öffentlichen Hand angewiesen (Bund, Kanton, Gemeinden). Damit diese Gelder fliessen können, braucht es gesetzliche

Grundlagen. In der Schweiz sind die Meinungen und Stellungnahmen der Verbände im Gesetzgebungsprozess zentral. Vor diesem Hintergrund ist gute Verbandsarbeit ein wichtiger Pfeiler für die Arbeitsplätze im Wald. Zielgerichtete Verbandsarbeit ist anspruchsvoll und zeitaufwendig. Wir Forstleute tun gut daran, unsere grosse Schaffenskraft auch für die politische Verbandsarbeit zur Verfügung zu stellen.

Auch den Bündner Forstunternehmern ist es ein grosses Anliegen, dass in absehbarer Zeit ein GAV für das Forstpersonal unterzeichnet werden kann.

(Bild: D. Buchli)

Die Organisation der Arbeitswelt Wald Graubünden (OdA) Gemäss Departementsverfügung vom 26. Januar 2011 wurde die «Kommission zur Fort- und Weiterbildung von Forstwarten und Waldarbeitern» aufgelöst und durch die «Organisation der Arbeitswelt Wald Graubünden» (OdA – Wald Graubünden) ersetzt. Die OdA-Wald Graubünden ist verantwortlich für das Aus- und Weiterbildungsprogramm des Forstpersonals im Kanton Graubünden. Ausführendes Organ der OdA-Wald Graubünden ist die Ausbildungskommission. Diese besteht aus sieben ordentlichen Mitgliedern und drei Mitgliedern in beratender Funktion. Ordentliche Mitglieder AWN Amt für Wald und Naturgefahren Präsident und Geschäftsführer

32

BuWa2102_032 32

09.04.21 08:17


SELVA Verband der Waldeigentümer Graubünden Arbeitgebervertreter BFUV Bündner Forstunternehmerverband Forstunternehmer Graubünden Wald Forstpersonal und Lehrbetriebe Beratende Mitglieder Amt für Berufsbildung Bildungszentrum Wald Berufsfachschule Samedan Die OdA Wald Graubünden übernimmt die Aufgaben, die gemäss Bundesgesetz über die Berufsbildung (BBG), die Verordnung über die Berufsbildung (BBV) sowie gemäss dem Kantonalen Gesetz über die Berufsbildung und weiterführende Bildungsangebote den OdAs zugewiesen werden. Die Zielsetzungen zugunsten der forstlichen Ausund Weiterbildung im Kanton Graubünden umfassen die folgenden Punkte: – Umsetzung der Verordnung über die berufliche Grundbildung für Forstwart/in EFZ im Kanton Graubünden – Organisation der überbetrieblichen Kurse (üK) – Sicherstellung der Koordination zwischen Lehrbetrieben, Berufsfachschulen und Anbietern der überbetrieblichen Kurse. – Zusammenarbeit mit dem Fürstentum Lichtenstein – Förderung der forstlichen Aus- und Weiterbildung im Kanton Graubünden Ausführendes Organ der OdA Wald Graubünden ist die Ausbildungskommission; deren Mitglieder werden von den jeweiligen Verbänden abgeordnet. Die wichtigsten Aufgaben der Kommission sind: – Erstellen des jährlichen Kursprogramms für die Aus- und Weiterbildung – Durchführen des Qualifikationsverfahrens (QV) und Bildung der Prüfungskommission – Sicherstellung der finanziellen Unterstützung durch Bund und Kanton

– Vertretung der OdA Wald gegen aussen – Sicherstellung der Kommunikation zwischen den drei Lehrorten (üK, Betriebe, Schule) – Durchführung der Berufsbildnertagung – Unterstützung der Ausbildungsbetriebe und Lehrstellensuchenden Die Ausbildungskommission trifft sich zwei- bis dreimal im Jahr. Um am Puls der Zeit zu bleiben, sind wir auf die Hilfe der ganzen Branche angewiesen. Wenn spezielle Bedürfnisse betreffend Kursen für die Weiterbildung vorhanden sind, sendet diese an das AWN zuhanden Dominic Schilling. Eine weitere Herausforderung ist die Suche nach angemessenen Kursobjekten für die Lehrlingsausbildung und wir freuen uns über jede Mitteilung zu interessanten Objekten für Kurse oder das QV an Dominic Schilling oder Flurin Guidon vom AWN. Mit der Hilfe der ganzen Branche, den Forstbetrieben und Forstunternehmungen kann die Lehrlingsausbildung auf einem hohen Niveau gehalten und gut ausgebildetes Personal für die Forstwirtschaft auf lange Sicht gesichert werden. Die Holzhauereikommission Seit 1988 werden alle zwei Jahre die Bündner Meisterschaften ausgetragen. Marcel Lerch schaute zurück und verfasste eine kleine Chronik des Holzhauereiwettkampfs in Graubünden. Thomas Färber, ehemaliger Revierförster von Flims, hatte die ersten beiden Bündner Holzhauereimeisterschaften 1988 und 1990 praktisch im «Alleingang» organisiert. Er war damals selbst ein sehr guter und eifriger Wettkämpfer mit Schweizer- und sogar Weltmeistererfahrungen. 1975 war Thomas der erste Schweizer Meister und 1979 durfte er, damals noch für den Kanton Bern startend, als Titelverteidiger nochmals antreten. 1976 startete Thomas auch an der Weltmeisterschaft in Sofia, Bulgarien. Das waren noch Zeiten. Thomas könnte hoch amüsant stundenlang von seinen Erlebnissen berichten. 1983 und 1987 startete Thomas, zusam-

33

BuWa2102_033 33

09.04.21 08:17


men mit Walter Calonder und Carlo Jörg, wieder an den Schweizer Meisterschaften. Diesmal natürlich für den Kanton Graubünden. In der Kantonsklassierung belegte der Kanton Graubünden den sehr guten 3. Rang und in der Disziplin Entastung wurde Thomas Schweizer Meister! Mit diesen Erfahrungen organisierte Thomas dann wie oben erwähnt die ersten Bündner Holzhauereimeisterschaften. Dazu trafen sich circa 40 Forstwarte und Forstwartlehrlinge in Flims, um die fünf Disziplinen mit ihrer handelsüblichen Motorsäge zu absolvieren.

Solche Wettkampfbilder möchten wir gerne wieder live sehen und geniessen können.

(Bild: L. Conrad)

In der Zeit bis heute hat sich der Holzhauereiwettkampf sehr stark weiterentwickelt. Alle vier Jahre finden die Schweizer Holzhauereimeisterschaften in Luzern statt. Jeder Kanton schickt seine besten drei aktiven Forstleute und seinen besten U24 (Lehrlinge) an diesen Wettkampf. Auch Graubünden selektionierte 1991 die ersten drei Aktiven und den besten Lehrling aus dem Wettkampf 1990 in Flims für die Schweizer Meisterschaften. Damit die Disziplinen für die Bündner Meisterschaften 1992 in Cazis perfekt eingerichtet und die Wettkampfergebnisse auch richtig gemessen werden konnten, wurde vom damaligen Bündner Forstverein und vom Bündner Revierförsterverein ein Beitrag von 5000 Franken gesprochen. Damit konnte man die Wettkampfeinrichtung und die

Messinstrumente anschaffen. In dieser Zeit wurde vom Bündner Revierförsterverein auch erstmals eine dreiköpfige Holzhauereikommission gewählt, welche alle zwei Jahre half, die Bündner Meisterschaften durchzuführen. Zudem organisierte die Kommission die Selektionen zur Schweizer Meisterschaft. Mit diesen guten Strukturen und sehr motivierten Wettkämpfern gelang es Graubünden immer wieder, sehr gute Resultate an den Schweizer Meisterschaften abzuliefern. So schaffte Orlando Lerch 2007 den Sprung in die Nationalmannschaft und zugleich ins Stihl-Team. Mit Orlandos Schritt konnte das ganze Bündner Wettkampfteam sehr viel profitieren. Ein neues Ziel war eine Bündner Teilnahme an der WM 2012 in Minsk, Weissrussland. Zur Erreichung wurde 2011 mit grosser Unterstützung von Gion Willi, damals noch Förster beim Zweckverband Falknis, das Team «Bündner im Wettkampf» gegründet. Eine grosse, erfolgreiche Sponsoringkampagne half gute Voraussetzungen zu schaffen. Mit sehr viel Training, sehr gutem Material und besten Trainingsbedingungen ging das Bündner Team ans Werk. Sogar ein professionelles Mentaltraining sollte mithelfen, Bestleistungen in den Qualifikationen abzurufen. Der Aufwand hatte sich gelohnt. Das Ziel Qualifikation zur WM Minsk hatten wir mit Arno Illien bei den Aktiven und Orlando Lerch, zum dritten Mal infolge als U24, mehr als erreicht. Heute sind die «Bündner im Wettkampf» immer noch sehr erfolgreich unterwegs. Enrico Netzer, heute als Revierförster in Ferrera/Avers, durfte die Schweiz 2016 in Polen und 2018 in Norwegen an einer WM erfolgreich vertreten. Mit Gian Tschuor haben wir aktuell wieder einen sehr starken U24-Wettkämpfer. Gian hätte die Schweiz letztes Jahr an der WM in Zagreb vertreten dürfen. Covid-19 hat dieses Abenteuer leider verunmöglicht. Dieses Jahr müssen sich die schweizerische Nationalmannschaft mit vier Durchgängen und einem Streichresultat für die WM 2022 in Zagreb erneut qualifizieren. Bei dieser Qualifikation sind wieder

34

BuWa2102_034 34

09.04.21 08:17


Bündner am Start. Mit Enrico Netzer bei den Aktiven messen sich gleich zwei junge Bündner für einen einzigen Startplatz in der Kategorie U24. Gian Tschour muss seine bestandene Qualifikation nochmals unter Beweis stellen. Nico Widmer, Forstwartlehrling aus Untervaz, unser Jüngster, wird dabei sicher auch mitreden wollen. Starke Unterstützung erhalten unsere Wettkämpfer neben unserem Team auch von ihren Ausrüstern, dem Stihl- und dem Husqvarna-Team. Arno Illien, Forstwartvorarbeiter in Cazis, ist seit 2013 als Trainer im Swiss-Team tätig und unterstützt so unsere Wettkämpfer mit seiner grossen Erfahrung. Wenn ich auf die Entwicklung des Holzhauereiwettkampfs in den letzten 30 Jahre zurückschaue, so ist das gleich wie überall im Sport oder in der Arbeitswelt. Die fünf Disziplinen sind immer noch die gleichen geblieben. Jedoch die Zeitvorgaben und die Präzision steigen jährlich in jeder Disziplin. Diese Leistungen können nur mit sehr viel zeitlichem Aufwand, perfektem Material, perfekten Trainingsbedingungen und sehr viel Freude und Individualismus erbracht werden. Es ist wünschenswert, dass die Holzhauereiwettkampfgeschichte noch lange weitergeht. Ich möchte allen, welche unser Team (Bündner im Wettkampf) unterstützt haben und hoffentlich weiterhin unterstützen werden, herzlich danken. Allen voran dem Verein Graubünden Wald. Trotz der knappen finanziellen Mittel im Verein wurden wir immer sehr grosszügig unterstützt. Ich wünsche dem Bündner Team für die Zukunft viel Erfolg und auch sehr viel Spass. Arbeitsgruppe Wald-Wild von Graubünden Wald An der Mitgliederversammlung im Frühsommer 2015 in St. Antönien stand ein Antrag zur Formulierung eines Positionspapiers zum konfliktbeladenen Thema Wald-Wild zur Diskussion. Nach reger Debatte stimmte die grosse Mehrheit dieses von Vereinsmitgliedern aus allen Teilen des Kantons

formulierten und unterstützten Antrags zu. In der Folge setzte der Vorstand die Arbeitsgruppe unter der Leitung des Vorstandsmitglieds Josias Gasser mit Vertretern aus allen Regionen zusammen. Die Arbeitsgruppe legte nach mehreren intensiven Arbeitssitzungen der Mitgliederversammlung 2016 in der Val Müstair das mit einem Vorwort von Raphael Schwitter, Leiter der Fachstelle für Gebirgswaldpflege, versehene Positionspapier zum «Einfluss des Schalenwilds auf die Waldverjüngung im Bündner Wald» zur Diskussion vor. Mit kleinen An-

Ein Bild, welches nicht nur aus der Sicht der Schutzfunktion, sondern auch für den Waldbesitzer und dessen Holzverkäufer Sorge bereitet.

(Bild: Ch. Rüsch)

passungen genehmigte diese das Papier, welches in der Zwischenzeit immer wieder und zu verschiedenen Zwecken für die Diskussion in Zusammenhang mit dem erwartungsgemäss noch immer ungelösten Wald-Wild-Problem herangezogen wird. Aktuell arbeiten in der Arbeitsgruppe Stefan Becker, Corsin Jenal, Josias Gasser, Mario Lucchinetti, Sandro Krättli, Hanspeter Thöny und Christian Rüsch mit. Die teilweise sehr emotionalen Diskussionen, nicht nur im Kanton Graubünden, im Vorfeld der Abstimmung zum Referendum über die Revision des eidg. Jagdgesetzes im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass die Zusammenhänge zwischen überhöhten Schalenwildbeständen, stetig wachsenden Wolfspopulationen und der Verjün-

35

BuWa2102_035 35

09.04.21 08:17


gungssituation in den Schutzwäldern in der Politik, bei den Interessenvertretern der Jagd und der breiten Bevölkerung nicht bekannt sind oder verdrängt werden. Vor diesem Hintergrund, der Abstimmung zur zweiten kantonalen Jagdinitiative und der Revision verschiedener Wald-Wild-Berichte in den Regionen, wird es die Aufgabe der Arbeitsgruppe sein, auf die leider in vielen Wäldern – insbesondere in den Schutzwäldern – immer dramatischer werdende Situation von Verjüngungsproblemen durch den Schalenwildeinfluss aus fachlicher Sicht hinzuweisen. Die Redaktionskommission «Bündner Wald» Die Trägerschaften der gemeinsamen Zeitschrift «Bündner Wald» sind die SELVA, Graubünden Wald und das Amt für Wald und Naturgefahren. Je ein Vertreter pro Trägerschaft konstituieren die Kommission, wobei Graubünden Wald den Vorsitz wahrnimmt. Bis zur Fusion des Bündner Revierförsterverbands mit dem Bündner Forstverein bildeten diese mit der SELVA die Trägerschaft des «Bündner Walds». Die Kommission behandelt sämtliche Aufgaben, welche mit der Publikation der Zeitschrift zu erledigen sind. Dies geht von der Vergabe des Druckauftrags über die Bestimmung der Abopreise bis zur Wahl der Redaktoren. Die interessanteste Aufgabe ist die Festlegung des Redaktionsprogramms für das Folgejahr. Die Themen werden von der Kommission bestimmt und so gewählt, dass möglichst das gesamte Forstpublikum Interesse daran findet. Es werden aber auch allgemeine Informationen der Trägerschaften im «Bündner Wald» publiziert. So ist er z. B. das offizielle Publikationsorgan des Vereins Graubünden Wald. Für jede Ausgabe des «Bündner Walds» legen die Redaktoren und eine Trägerschaft Themen für Beiträge fest und suchen Autoren. Für die Gestaltung des «Bündner Walds» zeichnen die Redaktoren verantwortlich, wobei die Kommission ihnen die nötige journalistische Freiheit einräumt. Sie steht

Die Bildgeschichte aus dem «Bündner Wald» 5/1998 – offenbar ein Thema, welches schon länger bewegt … (Bild: Archiv Bündner Wald)

hinter den Redaktoren. Bei der jährlichen Sitzung im August werden traditionsgemäss auch die Redaktoren sowie Somedia-Vertreter eingeladen, da diese sehr konstruktive Inputs geben können. Die Kommission hat unter anderem auch die Aufgabe, neue Abonnenten zu rekrutieren. So erhalten sämtliche Lernenden die Zeitschrift kostenlos, in der Hoffnung, dass sie nach Abschluss ihrer Ausbildung treue Leser bleiben und den «Bündner Wald» weiterhin abonnieren. Seit 2014 hat der «Bündner Wald» eine eigene Homepage. Zurzeit bestehen Bestrebungen, die gesamte Zeitschrift seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 1947 zu digitalisieren. Dies würde unsere gemeinsame Zeitschrift deutlich aufwerten. Aktuell besteht die Kommission aus Silke Schweizer, Geschäftsführerin der SELVA, Urban Maissen, Kantonsförster, und Cristina Fisler, Vorstandsmitglied von Graubünden Wald. Für die Vorstellung dieser Kommissionen waren verantwortlich: Daniel Buchli (FOPKO), Dominic Schilling und Philipp Christen (OdA), Marcel Lerch (Holzhauereikommission), Christian Rüsch (Wald-Wild) und Cristina Fisler (Redaktionskommission).

36

BuWa2102_036 36

09.04.21 08:17


Ist das nun kleinstrukturiert oder doch breit abgestützt? In einigen Regionen Graubündens sind regionale forstliche Organisationen zu finden. Die Ziele und Aktivitäten dieser regionalen Organisationen sind teils sehr unterschiedlich. Viele Förster, die in einem solchen Verbund mitwirken, sehen unter anderem den Vorteil des regelmässigen Austauschs mit Berufskollegen. Diese Vorstellungsrunde zweier Regionalgruppen kräftigt dies teilweise und fördert gleichzeitig auch die Vielfalt der Ideen und Wünsche etwas zutage. Felix Wyss, Jörg Clavadetscher

In einigen Regionen organisieren die Regionalforstingenieure heute mit «ihren» Revierförstern Treffen zum Feierabendbier, Weihnachtsessen oder auch zu einem gemeinsamen Skitag. Solche Zusammenkünfte in einem bewusst lockeren Rahmen erweisen sich immer wieder als wertvoll für die Zusammenarbeit, den Zusammenhalt, fachliche Diskussionen und können nebenbei auch jenen Berufskollegen, die politisch aktiv sind, eine Hilfe sein und etwas zusätzlichen Rückhalt geben. Prättigau/Landschaft Davos Forst GmbH Die Prättigau/Landschaft Davos Forst GmbH (PLD) ist in der Region aktiv für die Holzvermarktung und für den Wald-Klimaschutz. Die Forstbetriebe der Gemeinden im Prättigau und Davos haben 2006 unter dem Dach des damaligen Regionalverbandes Pro Prättigau die Holzvermarktungsstelle Prättigau gegründet. Gemeinsam wurden die Holzverkaufsabläufe vereinfacht und optimiert. Nach einer guten Anlaufphase löste sich die Holzvermarktungsstelle 2009 vom Regionalverband und die Gemeinden gründeten die PLD Forst GmbH. Das oberste Organ ist die Gesellschafterversammlung. Für die strategische Ebene wurde eine fünfköpfige Geschäftsführung aktuell bestehend aus Hans Thöny, Grüsch, Gründungsmitglied und Präsident, Simi Välär, Davos, Ueli Thöny, Schiers, Markus Hubert, Davos und Christian Rüsch,

Obersaxen bestellt. Das operative Geschäft führt eine Geschäftsstelle in Teilzeit. Holzvermarktung Die Geschäftsstelle verhandelt mit den Sägereien und Holzkäufern. Sie beobachtet die Holzmarktaktivitäten, stellt Rundholzangebote periodisch zusammen und sendet diese in Form von Sortimentsund Preislisten an die Betriebsleiter. Diese können selbständig entscheiden, an welche Abnehmer ihr Holz geliefert wird. In den ersten Jahren wurden so rund 30 000 m³ Holz vermarktet. Mit der Umstrukturierung einzelner Forstbetriebe ging die Holzmenge zurück. Die Transparenz im Holzmarkt unter den Forstbetrieben blieb aber erhalten. Die PLD arbeitet mit einem Forstprogramm. Zurzeit sind die Geschäftsstelle und drei Forstreviere über einen Server miteinander vernetzt. Die Forstbetriebe können das Programm nebst für das Rundholz-Management auch für die Auftragsverwaltung, Zeiterfassung mit Auswertung und Kalkulation sowie für die allgemeine Rechnungsstellung nutzen. Wald-Klimaschutzprojekt Das Klimaschutzprojekt der PLD wurde im Bündner Wald vom Februar 2020 vorgestellt. Die PLD wurde Mitglied beim Verein Wald-Klimaschutz Schweiz, welche die Methode für solche Projekte zur Verfügung stellt, technische Unterstützung bietet und bei

37

BuWa2102_037 37

09.04.21 08:20


Blick über das Prättigau: Im Vordergrund sind Jenaz und Fideris ersichtlich, im Hintergrund ist die Sunnibergbrücke zu erkennen, auf welcher Klosters umfahren wird.

der Vermarktung der CO²-Zertifikate behilflich ist. Das Projekt Prättigau-Davos wird im Frühling 2021 validiert und verifiziert und kann somit starten. Die PLD ist Projekteignerin und verantwortlich für die Einhaltung der Vorgaben. Sie vermarktet die CO²Zertifikate und verteilt die Einnahmen summarisch auf die Projektfläche der Waldeigentümer. Das Projektregister führt der Verein Wald-Klimaschutz. Die Einnahmen werden wieder im Wald eingesetzt. Chi es la gruppa d’interess dal god Engiadina Bassa/Val Müstair? In quista gruppa s’unischan ils silvicultuors da revier da l’Engiadina Bassa, dal Samignun e da la Val Müstair. Fin dal 2007 gniva in prüma lingia coor-

(Bild: zVg.)

dinà la vendita da la legna d’adöver da l’Engiadina Bassa. Il silvicultur circuital organisaiva da quella jada sezzüdas culs silvicultuors e’ls resgiaders da la regiun. Pro quistas sezzüdas gnivan fat gio ils predschs da legna. Ils resgiaders talians nu faivan part a quistas sezzüds, giaivan pero eir d’accord culs predschs, definats dals Engiadinais. La gruppa da god, sco organisaziun, gniva lura fundada dal 1994 a chaschun d’ün lavuratori da l’associaziun regiunala Pro Engiadina Bassa PEB a Vulpera. Nouvas structuras pro’ls cumüns, sco eir nouvas organisaziuns da vendita deiran lura ils motivs prinzipals per adattar las activitats da la gruppa da god. Hoz s’occupa la gruppa (a partir dal 2017 gruppa d’interess dal god Engiadina Bassa/Val

38

BuWa2102_038 38

09.04.21 08:20


Müstair) in prüma lingia culla lavur publica a favur dal god e l’economia forestala e culla coordinaziun da la scoulaziun dal persunal forestal e da las gruppas da mantegnimaint . Puncts centrals per la lavur publica in nossa regiun sun Sur En da Sent e Scuol . Circa mincha 10 ons ha lö a Sur En ün’eivna da god cun excursiuns per las scoulas ed eir per la populaziun da tuot l’Engiadina . Mincha 3 ons as partezipescha la gruppa da god a l’exposiziun da mansters EBexpo a Scuol e preschainta a’ls giuvenils da la regiun ils mansters dal god . Eir radunanzas ed occurrenzas forestalas sco las maestranzas chantunalas da tagliar laina o la cuorsa da skis pel persunal forestal vegnan organisadas regularmaing da nossa gruppa . Usche lessna mantgnair eir il contact tanter ils silvicultuors da differentas generaziuns . Eir il contact cul servezzan forestal dal Tirol e’l Tirol dal Süd vegn mantgnü in fuorma d’inscunters annuals in connex cun ün’excursiun professiunala . In der IG Wald Engiadina Bassa/Val Müstair vereinigen sich die Revierförster der Gemeinden in Samnaun, im Unterengadin und Val Müstair . Die Gruppe koordiniert und organisiert vor allem die regionale Öffentlichkeitsarbeit zugunsten von Wald und Forstwirtschaft sowie auch die Aus- und Weiterbildung der Forst- und Werkgruppen gemeinsam . Dazu gehört auch die Teilnahme an der Berufsschau EBexpo in Scuol oder die Austragung forstlicher Exkursionen für

2012 wurden beim Forstpostenlauf in Scuol auch Erinnerungen an längst vergangene Zeiten geweckt.

(Bild: Gion Willi)

alle Schulen Südbündens . Sporadisch wird die Durchführung des Forstpostenlaufs und der Holzhauereimeisterschaft übernommen und einmal jährlich eine forstliche Exkursion mit den Berufskollegen jenseits der Landesgrenzen im Rhätischen Dreieck organisiert . Felix Wyss leitet als Geschäftsführer die Prättigau/Landschaft Davos Forst GmbH. Jörg Clavadetscher hat bei der IG Wald Engiadina Bassa/Val Müstair die Funktion des Aktuars inne.

ANZEIGE

Holztransporte Fällgreifer

7417 Paspels Tel. 079 681 79 06 www.caviezel-holztransporte.ch / andicaviezel@bluewin.ch

Ihr Spezialist für Holztransporte seit 1995 · Holztransporte mit LKW und Traktor · Hackschnitzelherstellung · Spezialbaumfällung mit Fällgreifer · Naturstrassenunterhalt · Holzentrindung · Abbrucharbeiten · Brennholz

39

BuWa2102_039 39

09.04.21 08:20


Das Bündner Försterkarussell dreht sich wieder Es gab sie schon immer im Bündner Forstdienst, die Wellen, mit welchen innerhalb relativ kurzer Zeit viele Försterstellen neu zu besetzen sind und neu besetzt werden. Doch während es früher hauptsächlich Pensionierungen waren, welche den Generationenwechsel einleiteten, sind es heute die unterschiedlichsten Gründe und oft auch junge Förster, die eine neue Herausforderung in einer anderen Umgebung suchen. Der «Bündner Wald» versucht wieder einmal ein kleines Förster-Update zu präsentieren und stellt einige Wechsel vor, die in den letzten Monaten vollzogen wurden und für die nächsten Monate schon bekannt sind. Region 1, Herrschaft / Prättigau / Davos Jenins/Malans: Per 1. April 2021 darf Hans Bantli in den wohlverdienten (Un-)Ruhestand wechseln. In seiner 37-jährigen Amtszeit als Förster der Gemeinde Jenins – und ab Juli 2008 zusätzlich der Gemeinde Malans – durfte Hans unter insgesamt fünf verschiedenen Kreisförstern und RFIs sein Können unter Beweis stellen und die forstlichen Aufgaben in seinen Gemeinden zu deren Zufriedenheit ausführen. Abgelöst wird Hans durch Manuel Hasler (Jg. 1991), der nach seiner Ausbildung zum Förster HF als Betriebs- und Einsatzleiter in der Forstunternehmung Kunfermann tätig war und sich nebenbei zum technischen Kaufmann weitergebildet hat. Per 1. April 2021 wird er seine neue Stelle antreten. Die Gemeinden Jenins und Malans wird Manuel als Mitarbeiter des Zweckverbands Falknis betreuen. Wir wünschen beiden für ihren neuen Berufslebensabschnitt nur das Beste! Michel Maïkoff, AWN/Michael Gabathuler, Leiter Zweckverband Falknis

Region 2, Rheintal / Schanfigg Arosa: Nach über 35 Jahren als Revierförster im Schanfigg geht Werni Giger im Mai 2021 in seinen wohlverdienten Ruhestand. Am 1. Januar 1986 begann Werni als Revierförster im Forstrevierverband

Mittel-Schanfigg. Vor seiner Zeit existierte noch kein eigentlicher Forstbetrieb. Nun übergibt er die Leitung von Forst Arosa an Claudio Färber. Werni Giger begleitete und förderte den Strukturwandel in der Forstwirtschaft im Schanfigg. Meilensteine waren der Bau des Forstwerkhofs Valmischein 2005 und der Zusammenschluss der Forstbetriebe im Schanfigg im Zusammenhang mit der Gemeindefusion Arosa 2013. Weiter amtete Werni als Kursleiter, Instruktor und bildete im Forstbetrieb selber Lehrlinge aus. Forst Arosa ist ein modern ausgerüsteter Forst- und Werkbetrieb mit 18 Angestellten. Das Forstrevier umfasst 3276 ha Wald wovon 2349 ha Schutzwald sind. Der Hiebsatz beträgt rund 9000 tfm. Wir danken Werni Giger für seinen Einsatz und seine Leistungen im Bündner Forstdienst und wünschen ihm für die Zukunft nur das Allerbeste. Matthias Kalberer/Jann Brosi, AWN

Region 3, Surselva Ilanz/Glion: Andreas Stucki war seit 2008 beim damaligen Forstrevier Riein und infolge Gemeindefusion seit 2014 beim Forstbetrieb der Gemeinde Ilanz/Glion als Revierförster tätig. Nach zwölf Jahren Förstertätigkeit im vertrauten Revier hat Andreas eine neue Herausforderung in einem anderen Forstrevier angenommen.

40

BuWa2102_040 40

09.04.21 08:18


Remo Alig

(alle Bilder: zVg)

Die Gemeinde Ilanz/Glion konnte den einheimischen Remo Alig für die herausfordernde Stelle gewinnen. Remo war mehrere Jahre bei einer Forstunternehmung tätig. Im Januar 2020 hat er die Försterausbildung in Maienfeld aufgenommen, welche er im Spätsommer 2021 abschliessen wird. Seine Tätigkeit bei der Gemeinde Ilanz/Glion wird Remo am 1. Oktober 2021 aufnehmen. Die Gemeinde Ilanz/Glion schätzt es sehr, einen praxiserfahrenen Förster HF, welcher die komplexen Zusammenhänge der Waldwirtschaft kennt und versteht, beschäftigen zu dürfen.

Andi Stucki (links) und Corsin Flepp

Andi Stucki (*1977) hat als Nachfolger von Corsin Flepp ab Februar 2021 die Leitung des Forstbetriebs Medel/Lucmagn übernommen. Von 2008 bis 2013 war Andi Stucki Betriebsleiter des Forstrevieres Riein (ehemalige Gemeinden Castrisch, Riein, Sevgein). Das Forstrevier wurde in die Gemeindefusion Ilanz/Glion überführt, wo Andi Stucki bis Januar 2021 als Revierförster tätig war. In der Val Medel hat nun eine neue Ära für ihn als erfahrenen Revierförster begonnen. Renaldo Lutz, AWN

Marco Casanova, Leiter Forstbetrieb Ilanz/Glion

Medel/Lucmagn: Über 37 Jahre war Corsin Flepp (*1960) Leiter des Forstbetriebs Medel/Lucmagn. Während seiner Amtszeit war vor allem der Orkan Vivian 1990 und damit verbunden die Aufrüstung und der Absatz der grossen Holzmengen sowie die Wiederherstellung der Schadflächen prägend. Corsin Flepp ging auf eigenen Wunsch per Ende Februar 2021 vorzeitig in Pension. Somit bleibt ihm Zeit, seinen vielfältigen Hobbys nachzugehen und dank seiner langjährigen und vielfältigen Erfahrung vielleicht auch dem einen oder anderen Berufskollegen mit Rat und Tat zur Verfügung stehen zu können. Wir wünschen Corsin Flepp für den neuen Lebensabschnitt alles Gute und bedanken uns herzlich für die vielen Jahre Engagement und Arbeit für die Medelser Wälder.

Beat Cadruvi

Sumvitg: Seit Oktober 2005 wird der Forstbetrieb der Gemeinde Sumvitg von Flurin Cathomas (*1981) geleitet. Nach 16 Jahren unermüdlichem Einsatz für die Wälder seiner Heimatgemeinde verlässt Flurin den Forstbetrieb per Ende September 2021, um eine neue berufliche Herausforderung

41

BuWa2102_041 41

09.04.21 08:18


Urs Küng

Livio Conrad

anzunehmen. Die Nachfolge im Forstrevier Sum­ vitg tritt Beat Cadruvi (*1996) an. Er absolviert derzeit die Ausbildung zum Förster am Bildungs­ zentrum Wald in Maienfeld und wird die Stelle als Revierförster ab Oktober 2021 antreten. Beat hat schon seine Lehre beim Forstbetrieb der Gemeinde absolviert und kennt somit die Wälder in Sumvitg bereits bestens.

Urs Küng stammt ursprünglich aus dem luzerni­ schen Entlebuch und hat dort auch seine Berufs­ lehre als Forstwart absolviert. Von 1994 bis 1998 war Urs bei der Forstunternehmung Flück in Jenaz tätig. Nach Abschluss der Försterschule amtete er von 2000 bis 2017 als Revierförster im Schanfigg. Nach vier sehr lehrreichen und interessanten Jah­ ren bei der Firma Ribbert im Bereich Spezialtiefbau freut sich Urs sehr, wieder in seinem «Herzberuf» tätig zu sein.

Thomas Bearth, AWN

Region 4, Mittelbünden / Moesano Churwalden: Gian Andri Capeder hat das Revier­ forstamt Churwalden per Ende Dezember 2020 verlassen. Seit seiner Anstellung als Revierförster bei der Gemeinde Churwalden am 1. Mai 2011 hat Gian Andri vielseitige Tätigkeiten in zahlreichen Aufgabenbereichen ausgeübt. Nebst der Leitung des Forstbetriebs und der Werkgruppe war Gian Andri verantwortlich für den Unterhalt der touristi­ schen Infrastruktur und der Wasserversorgung. Zudem war er auch lokaler Naturgefahrenberater und Leiter der Lawinenkommission Churwalden. Allerbesten Dank Gian Andri für deinen unermüd­ lichen Einsatz zugunsten des Waldes und der Ge­ meinde Churwalden. Schön bleibst du der «Holz­ branche» erhalten. Urs Küng hat als Nachfolger von Gian Andri Cape­ der die Stelle als Revierförster und Leiter Werk­ dienst in Churwalden Anfang Januar 2021 ange­ treten.

Bruno Roussette, AWN

Region 5, Südbünden Zernez und Val Müstair: Per Ende Februar 2020 wechselte Arnold Denoth, Förster bei der Gemein­ de Zernez, zum Bauamt der Gemeinde St. Moritz. Carlo Bott nahm seine Position als Leiter der Forst­ abteilung bei den Technischen Betrieben Zernez ein. Die zweite Försterstelle blieb sodann für eine längere Zeit unbesetzt. Mit dem Wechsel von Livio Conrad, Leiter des Forstreviers Val Müstair, zur Ge­ meinde Zernez per Anfang Juni 2021 konnte diese Stelle nun besetzt werden. Livio Conrad machte seine Lehre als Forstwart beim Forstrevier Sta. Maria/Valchava und absol­ vierte das Studium der Waldwissenschaften an der HAFL in Zollikofen. 2015 kehrte er in seine Heimat zurück und nahm die Stelle des Betriebsleiters in der Val Müstair an. Jörg Clavadetscher übernimmt die Leitung des Forstbetriebs Val Müstair und die

42

BuWa2102_042 42

09.04.21 08:18


Adrian Schorta

Rino Regensburger

Gemeinde schreibt die zweite Försterstelle aus, um diese neu zu besetzen . Jörg Clavadetscher besuchte die Försterschule Maienfeld und ist seit 1997 in der Val Müstair als Förster tätig . Wir wünschen Livio und Carlo eine gute Zusammenarbeit bei den Technischen Betrieben Zernez und Jörg grosse Befriedigung als neuer Betriebsleiter sowie eine rasche Besetzung der zweiten Försterstelle .

erfolgreich in Maienfeld absolvierte . Anschliessend wurde der junge gelernte Forstmann als Revierförster in der Gemeinde Valsot gewählt, wo er bis Ende November 2020 tätig war . Wir wünschen unserem jungen Kollegen grosse Genugtuung und viel Freude als Leiter der anspruchsvollen Betriebe Forst und Sägerei in S-chanf und Zuoz . Gian Cla Feuerstein, AWN

Roberto Paravicini, AWN

S-chanf: Infolge des Rücktritts von Revierförster Francesco Pietrogiovanna als Betriebsleiter Forst und Sägerei der Gemeinden S-chanf und Zuoz, einer Übergangszeit unter der Ad-interims-Leitung des Reviers durch den benachbarten Revierförster Ralf Fluor sowie dem freierwerbenden Förster Marcel Lerch und der darauffolgenden öffentlichen Ausschreibung der Stelle in S-chanf, wechselte Adrian Schorta, bis dato Revierförster bei der Gemeinde Valsot, per 1 . Dezember 2020 ins Oberengadin, wo er die Leitung des Forstreviers der Gemeinden S-chanf und Zuoz sowie die Leitung der gemeindeeigenen Sägerei übernahm . Adrian Schorta ist in Zernez aufgewachsen und hat dort die Grundschule besucht . Anschliessend erlernte er den Forstwartberuf im Forstbetrieb der Gemeinde La Punt Chamues-ch . Adrian entschied sich rasch für den weiterführenden Lehrgang zum Förster HF, den er in den Jahren 2016 und 2017

Valsot: Nach dem Weggang von Revierförster Adrian Schorta wurde die zweite Försterstelle in Valsot ausgeschrieben . Nach einigen Bewerbungsgesprächen hat die Gemeinde Valsot den Engadiner Rino Regensburger gewählt . Rino Regensburger absolvierte seine Lehre als Forstwart bei der Gestiun Forestala Macun in Ardez und bei der Gemeinde Zernez . Danach arbeitete er als Forstwart ein Jahr bei der Gemeinde Zernez und vier Jahre bei der Firma Florinett AG in Bergün . Seit 2018 besucht er die Interkantonale Försterschule in Maienfeld und in wenigen Monaten wird er den Lehrgang als Förster HF abschliessen . Im Oktober 2021 wird er ins Engadin zurückkehren und die Stelle als Revierförster in Valsot antreten . Wir wünschen Rino einen guten Start und viel Freude bei seinen Tätigkeiten als neu gewählten Revierförster in Valsot . Giorgio Renz, AWN

43

BuWa2102_043 43

09.04.21 08:18


Der Verband Schweizer Forstpersonal und seine Sektionen Der VSF ist der nationale Dachverband des Schweizer Forstpersonals. Dieser existiert seit über hundert Jahren. In den kantonal organisierten Sektionen sind insgesamt rund 1700 Mitglieder registriert. Die Zusammenarbeit innerhalb des VSF und mit Partnerorganisationen der Wald- und Holzbranche gewinnt im aktuellen politischen und gesellschaftlichen Umfeld zunehmend an Bedeutung. Patrik Hofer

Der Verband Schweizer Forstpersonal (VSF) ist die nationale Dachorganisation aller im Schweizer Wald tätigen Arbeitnehmenden. Mitglieder sind Forstwarte und Forstwartlernende, Forstmaschinenführer, Forstwartvorarbeiter, Förster und Forstingenieure, welche in kantonalen Sektionen organisiert sind. Die kantonalen Sektionen sind fast ausnahmslos Kollektivmitglieder des VSF und bilden das tragende Gerüst der Dachorganisation. Gemäss Statuten bezweckt der VSF primär die Wahrung der Interessen des Berufsstands gegenüber Arbeitgebern, Behörden und der Öffentlichkeit. Dies beinhaltet eine Vielzahl von Aufgaben und Tätigkeiten, insbesondere die Förderung der praxisgerechten Aus- und Weiterbildung, die Wahrung der beruflichen und sozialen Interessen, die Information über Verbandsaktivitäten und forstpolitische Themen, die Koordination der Zusammenarbeit mit anderen Berufsinstitutionen sowie die Förderung des Gedankenaustauschs und der Kameradschaft. Organisation Die Verantwortlichkeiten innerhalb des VSF werden auf die Verbandsorgane verteilt. Die jährlich tagende Delegiertenversammlung (DV) bildet das oberste Verwaltungsgremium. Die aus den kantonalen Sektionspräsidenten rekrutierte Präsidentenkonfe-

renz (PK) unterstützt den VSF-Vorstand in strategischen Belangen und gestaltet das Jahresprogramm und das Budget zuhanden der DV mit. Der VSF-Vorstand, als geschäftsführendes Organ, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. In seinen Tätigkeiten und Aufgaben wird er von der Geschäftsstelle (GS) unterstützt. Der Geschäftsprüfungskommission (GPK) kommt eine wichtige Kontrollfunktion zu. Sie überprüft Verbandsrechnung und -vermögen, kontrolliert den Vollzug der Beschlüsse und überwacht die Arbeit des Vorstands sowie der Geschäftsstelle. Tätigkeiten des VSF-Vorstands Innerhalb des VSF-Vorstands werden die einzelnen Aufgaben neun unterschiedlichen Tätigkeitsgebieten, sogenannten Ressorts, zugeordnet (siehe auch Organigramm). Jedes Vorstandsmitglied betreut das ihm zugewiesene Ressort und nimmt die damit verbundene Verantwortung wahr. Sie arbeiten nach folgenden Grundsätzen: – die Vorstandsmitglieder engagieren sich ausschliesslich nebenberuflich – der Vorstand ist in vielen Fachgremien, Kommissionen und Ausschüssen vertreten – der Vorstand erfüllt seine Aufgaben pragmatisch – der VSF ist ein kleiner Dachverband mit bescheidenen Mitteln und Ressourcen

44

BuWa2102_044 44

09.04.21 08:19


Delegiertenversammlung (DV) Präsidentenkonferenz (PK) Geschäftsprüfungskommission (GPK) Vorstand ASF/VSF/AFS Geschäftsstelle (GS) Aus- & Waldbau/ Koordination Kasse/ Politik Weiterbildung/ N+L-Schutz I-CH Aktuariat Berufsbildung allg. Interessen BerufsmeisterKoordination Werbung/PR des schaften F-CH Berufsstandes Organigramm des Verbands Schweizer Forstpersonal (VSF).

(Darstellung: zVg VSF)

Die Zuständigkeiten und Aufgaben werden den ressortverantwortlichen Vorstandsmitgliedern gemäss folgenden Kriterien zugeteilt: – ressortspezifisches Know-how und entsprechende Aussenbeziehungen – eindeutige Zuteilung der Ressortverantwortung – Geschäfte werden konsequent in Antragsform vorbereitet und dem Gesamtvorstand zum Beschluss unterbreitet – Kompetenzen genügen, um in allen Geschäften aktiv mitentscheiden zu können – klare Aufgabenzuteilung auf Ressortverantwortliche und Geschäftsstelle

nerverbänden der Wald- und Holzbranche besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Der VSF begrüsst die aktive Mitarbeit seiner Sektionen. Angesprochen auf anstehende Anliegen wünscht sich der VSF-Vorstand von seinen Sektionen eine aktive Rolle bei der kantonalen Waldpolitik, der regionalen Holzförderung, der landesweiten Rekrutierung von VSF-Vorstandsmitgliedern, bei der Unterstützung in strategischen Belangen sowie bei der Mitgestaltung des jeweiligen Jahresprogramms.

Anliegen Der VSF kämpft mit in vielen ähnlichen Organisationen vergleichbaren Problemen. Die finanziellen und personellen Ressourcen sind beschränkt verfügbar. Die generell schwindenden Mitgliederzahlen widerspiegeln einen allgemeinen Trend. In diesem schwierigen Umfeld ist der engeren Zusammenarbeit innerhalb des VSF, aber auch zwischen den Part-

Patrik Hofer ist eidg. dipl. Forstingenieur mit einem eigenen Unternehmen und betreut im Nebenamt die Geschäftsstelle des VSF.

45

BuWa2102_045 45

09.04.21 08:19


Luigi Frigerio – das Gesicht der Bündner Forstbranche Luigi Frigerio arbeitet seit 20 Jahren beim Forstbetrieb Celerina als Vorarbeiter. Seit diesem Jahr hat er seinen Posten als Vorarbeiter geräumt, damit ein jüngerer Kollege die Chance erhält, sich beruflich weiterzuentwickeln. Seit 39 Jahren ist Luigi beim WVS als Instruktor oder Kursleiter tätig. Die meisten Forstwarte im Kanton kennen und schätzen ihn sehr. Er ist das Gesicht der Bündner Forstbranche. Interview mit Mario Lucchinetti

Würdest du nochmals denselben Berufsweg einschlagen, wenn du heute vor der Berufswahl stündest? Auf jedenfalls würde ich denselben Berufsweg nochmals einschlagen. Der Forstwartberuf ist meiner Meinung nach der schönste Beruf überhaupt. Du bist seit jeher im Forst tätig, während deiner beruflichen Laufbahn hat sich einiges bei der Waldarbeit verändert. Was zeichnet unsere Branche aus? Was macht die Tätigkeit im Wald besonders attraktiv, was schreckt hingegen junge Leute ab, diesen Beruf zu erlernen? Seit meiner Anfangszeit 1976 hat sich einiges verändert, bestimmt nicht nur zum Nachteil, auch zum Vorteil. Unsere Branche ist für die Erfüllung von vielen gesellschaftlichen Ansprüchen des Waldes von hoher Bedeutung. Durch den Einsatz des Forstdienstes im Wald wird das Ökosystem gepflegt, es wird ein Rohstoff geerntet und man sorgt dafür, dass sämtliche gesellschaftlichen Interessen am Wald gewahrt werden. Es ist eine abwechslungsreiche Tätigkeit für Allrounder, die eine hohe Selbstständigkeit verlangt, viel Eigeninitiative und Improvisationstalent benötigt, für Leute eben, die gerne

in der Natur arbeiten. Diese Punkte machen den Forstwartberuf besonders attraktiv. Abschreckend ist sicherlich die körperlich äusserst anstrengende Arbeit, wo man das ganze Jahr jeder Wetterlage ausgesetzt ist und am Abend halt dreckig von der Arbeit nach Hause geht. Wenn du dich an deine Anfangszeit im Wald erinnerst, was lief früher anders im Wald und was ist heute besser? Früher war die Arbeit im Wald körperlich viel anstrengender, viele Arbeitsschritte mussten in Handarbeit erledigt werden. Der Mechanisierungsgrad hat sich deutlich gesteigert. Heute sind die meisten Betriebe mit guten Maschinen ausgestattet und verfügen über einen gut eingerichteten Werkhof. Dadurch hat sich für den Forstwart die Arbeitssicherheit und die Ergonomie deutlich erhöht. Als langjähriger Instruktor hast du stets Kontakt zu unseren Lernenden. Inwiefern haben sich die Ausbildung und die Bedürfnisse der Lernenden im Laufe der Jahre verändert?

Die Tätigkeit als Kursinstruktor und die Arbeit mit angehenden Berufsleuten ist für Luigi mehr Berufung als Beruf.

(Bild: zVg)

46

BuWa2102_046 46

09.04.21 08:18


Die früheren Generationen an Lernenden brachten schon gewisse Handfertigkeiten in die Lehre mit, da sie oft zu Hause mithalfen. Die heutigen Lernenden brauchen eben für diese Handfertigkeit mehr Betreuung, damit sie lernen, die Werkzeuge korrekt zu nutzen und sich bei der Arbeit ergonomisch richtig zu verhalten. Das Ausbildungswesen wurde stark digitalisiert, anstatt handwerkliche Fähigkeiten zu fördern, hat man den Schwerpunkt vermehrt auf die theoretische Ausbildung gesetzt. Wie sollte sich unsere Branche entwickeln, damit diese für unseren Nachwuchs attraktiv bleibt? Was müssen wir als Forstbranche dafür unternehmen, damit wir die Lehrabgänger motivieren können, weiterhin im Wald tätig zu sein? Die Forstwartlehre sollte meiner Meinung nach auf vier Jahre verlängert werden. Die Ansprüche auf das Berufsbild sind wesentlich gestiegen. Teilweise bildet man die Lernenden am Markt vorbei aus. Beispielsweise wurde die Steigerung der Mechanisierung in der Ausbildung kaum berücksichtigt. Die zusätzliche Ausbildungszeit könnte vor allem dafür genutzt werden, dass die Lernenden sämtliche Arbeitsverfahren kennenlernen oder sogar lernen, einige Fahrzeuge zu bedienen. Aber auch die Ansprüche der Gesellschaft haben deutlich zugenommen. Es braucht heute mehr ökologische Grundkenntnisse, um die Aufgaben im Arbeitsbereich der Biodiversität zu erfüllen. Wichtig wäre eben der Austausch von Lernenden zwischen den Betrieben. Hierfür müssten zwingend auch die Forstunternehmer mit einbezogen werden, da diese mit einem viel höheren Mechanisierungsgrad arbeiten als die öffentlichen Forstbetriebe. Auch das Qualifikationsverfahren müsste zwingend an den heutigen Stand der Technik angepasst werden. Dadurch könnte man die Grundausbildung wesentlich

Wald, Holz und Natur, dort fühlt sich Luigi wohl. (Bild: zVg)

verbessern und mehr Perspektiven für die jungen Berufsleute schaffen. Ein nationaler Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Forstbranche wurde vorerst auf Eis gelegt. Eventuell wird man versuchen, eine Bündner Lösung voranzutreiben, wie stehst du dazu? Ich war sehr traurig, als ich erfuhr, dass die GAV-Verhandlungen auf Schweizer Ebene auf Eis gelegt wurden. Ich bin davon überzeugt, dass wir einen GAV brauchen, um die jungen Berufsleute in der Branche zu halten. Daher würde es mich freuen, wenn die Bündner versuchen, eine eigene Lösung zu entwickeln. Du bist von Beginn an Mitglied bei Graubünden Wald. Weshalb bist du dem Verein beigetreten, was waren deine Erwartungen?

47

BuWa2102_047 47

09.04.21 08:18


Das stimmt. Als ich nach Graubünden kam, bin ich dem Verein sofort beigetreten. Vorher war ich Mitglied beim Zürcher Forstpersonalverband. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Branche nur durch gemeinsames Handeln stark bleibt. Hat sich deiner Ansicht nach der Verein Graubünden Wald bewährt? Welche Anliegen vertritt der Verein gut und wo wünschst du dir einen grösseren Einsatz des Verbands? Graubünden Wald hat sich auf jeden Fall bewährt. Dank des Vereins wird eine gute Zeitschrift mit vielen interessanten Beiträgen ermöglicht. Wichtig wäre aber, dass im «Bündner Wald» viel mehr die Stimmen, Ansichten und Erfahrungen von verschiedenen Akteure veröffentlicht werden. Der Verein sollte meiner Meinung nach den Erfahrungsaustausch zwischen den Forstleuten fördern. Auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit braucht es meiner Meinung nach grösseren Einsatz, damit die Öffentlichkeit auch versteht, was alles durch die Forstbranche geleistet wird. Die Ansprüche von verschiedener Seite an den Wald haben zugenommen. Hierfür brauchen wir einen starken Verband, damit die Ansprüche des Forstpersonals nicht auf der Strecke bleiben. Was muss Graubünden Wald unternehmen, um die Anliegen der Waldarbeiter und Forstwarte angemessen zu vertreten? Die Erarbeitung eines Bündner GAV muss vorangetrieben werden. Das wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Auch im Bereich der Aus- und Weiterbildung ist der Einsatz des Verbands zwingend nötig. Ich würde mir eine Feierabendveranstaltung in jeder Region wünschen, wo man sich treffen und Erfahrungen zwischen den Berufsleuten bei Cervelat und Bier austauschen kann.

Das forstliche Handwerk ist für Luigi nicht nur Arbeit, sondern schon fast eine Passion.

(Bild: zVg)

Warum sollte ein junger Forstwart dem Verein beitreten? Welchen Mehrwert kann eine Mitgliedschaft bringen? Er kann nur davon profitieren. Der Gedankenaustausch zwischen den Betrieben ist besonders wichtig und öffnet den Horizont. Der Verein unterstützt uns bei beruflichen Fragestellungen und Problemen. Der Verein vertritt öffentlich die Wahrnehmung der Branche und setzt sich für unsere Interessen und die des Waldes aktiv ein. Das Schweizer Forstorgan ist im Ausland hoch angesehen, damit dies auch in Zukunft so bleibt, braucht es Berufsverbände, die sich für eine Weiterentwicklung der Branche einsetzen. Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dir unfallfreie Arbeit und viel Zufriedenheit.

48

BuWa2102_048 48

09.04.21 08:18


ANZEIGE

Für jeden Einsatz haben wir die passende Maschine.        

Eco-log 590e mit Traktionswinde Eco-log 560e mit Mehrbaumaggregat John Deere 1510E mit Traktionswinde John Deere 1010E Eco Log 574 F mit 800er Bereifung Hacker Albach Diamant 2000 Skidder John Deere 748U mit Rückekran Bobcat mit Seilwinde und Zubehör

Ihr Spezialist für die vollmechanisierte Holzernte am Hang! Volktrans GmbH

Neulöserweg 5 7205 Zizers Tel: 079 246 52 16 Mail: info@volktrans.ch

www.volktrans.ch

ANZEIGE

Kraft Präzision Verlässlichkeit

Wir sind genau, effektiv und modern. Zudem zeichnet uns das spezielle Transportsystem, die Arbeitssicherheit sowie das umweltschonende Arbeiten aus.

Tabrec Recycling AG Industriestrasse 19 . CH-7304 Maienfeld Telefon +41 81 303 73 60 . u.guidon@tabrec.ch

BuWa2102_049 49

09.04.21 08:17


Freiwilliges Engagement im Wandel Die Schweiz ist ein Land der Vereine. Rund 100 000 Vereine prägen das öffentliche Leben. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag zum Zusammenleben hierzulande: Sie integrieren Menschen, setzen sich für andere und die Umwelt ein und fördern die Lebensqualität. Und sie sind eine Schule der Demokratie. Immer wieder wird lamentiert, man wolle sich heute nicht mehr engagieren, seit Jahrzehnten wird ein Vereinssterben prognostiziert. Ein Blick in verschiedene Studien beweist jedoch, dass die gesellschaftlichen Entwicklungen komplexer sind und differenziert betrachtet werden müssen. Fanni Dahinden, Maja Graf, Fachstelle vitamin B

Die gute Nachricht vorweg: Erst kürzlich zeigte der Freiwilligen-Monitor 2020 auf, dass die Zahl der Freiwilligen erstaunlich stabil bleibt. In den vergangenen zehn Jahren kann weder ein markanter Rückgang noch ein klarer Anstieg von Freiwilligkeit festgestellt werden. 4 von 10 Personen im Alter ab 15 Jahren sind in Vereinen oder Organisationen freiwillig tätig, 16 Prozent von ihnen bekleiden ein Ehrenamt. Das sind erfreuliche Zahlen. Wer engagiert sich in Vereinen? 75 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind Mitglied in einem Verein, 61 Prozent machen aktiv mit. Diese Zahlen allein zeigen schon die Bedeutung von Vereinen. Am meisten Mitglieder zählen Sportclubs, gefolgt von Spiel-, Hobby- und Freizeit- und kulturellen Vereinen. Ohne Vereine wären wir also weniger fit oder sportlich, es würde weniger gespielt, getanzt, gewandert oder Musik gemacht. Dass sich so viele Menschen in Vereinen freiwillig engagieren, hat natürlich damit zu tun, dass viele Mitglied in einem oder mehreren Vereinen sind. Aber warum setzt jemand seine (Lebens-)Zeit für eine unbezahlte Arbeit ein? Die Motive für ein freiwilliges Vereinsengagement sind unterschiedlich. Der Freiwilligen-Monitor zeigt auf, dass es häufig

darum geht, zusammen mit anderen etwas zu unternehmen und zu bewegen. Viele wollen aber auch anderen Leuten helfen, sich dabei weiterentwickeln und eigene Kenntnisse und Fähigkeiten

Mitglieder und Freiwillige in Vereinen und Organisationen nach Organisationstyp.

(Grafik: Freiwilligen-Monitor 2020)

50

BuWa2102_050 50

09.04.21 08:20


erweitern. Andere wollen einfach Spass haben. Es geht also meist nicht um Altruismus, Aufopferung oder Pflicht, sondern (auch) um einen persönlichen Gewinn. Entsprechend zeigt der Freiwilligen-Monitor, dass die grosse Mehrheit der Ehrenamtlichen zufrieden ist mit ihrer Freiwilligentätigkeit und das Amt noch einmal übernehmen würde, wenn es die Zeit erlaubt. In einem Verein mitmachen, sich freiwillig dafür engagieren, kann Freude bereiten, Sinn stiften und, gerade für nicht mehr berufstätige Menschen, auch Struktur geben. Für Letztere ist die Mitarbeit in einem Verein häufig auch eine (vielleicht letzte) Möglichkeit, ihr erworbenes Wissen und Können weiterzugeben. Was verändert sich? Unsere Welt, unsere Art zu leben, unsere Werte verändern sich seit einigen Jahrzehnten rasant. Das hat Auswirkungen auf das freiwillige Engagement. Und es ist wichtig zu erkennen, wie sich dieses verändert. Der Freiwilligen-Monitor zeigt, dass das freiwillige Engagement im Sport, in den Interessenverbänden und im öffentlichen Dienst abnimmt. Fitness und Sport werden teils ins Fitnesscenter verlagert, wo man sein Abo jederzeit kündigen kann. Oder wo man auch einfach ein Training auslassen kann, wenn etwas Interessanteres ansteht oder man einen schlechten Tag hat. Besser sieht es für die Spiel-, Hobby-, Freizeit- und kulturellen Vereine und die sozialen und karitativen Organisationen aus: Hier gibt es mehr Freiwillige. Diese Arten von Vereinen haben häufig mit Weltanschauung und Werten zu tun – damit lassen sich die Leute packen. Auch die neuen Medien bieten Potenzial: Das Internet verlangt neue, vielversprechende Formen von freiwilliger Tätigkeit. Zwar betreuen viele Freiwillige die Vereinswebsite, den Facebookauftritt oder das Crowdfunding im Rahmen ihrer bestehenden Freiwilligentätigkeit. Aber immerhin ein

Die im Auftrag des Migros-Kulturprozents verfasste Studie «Die neuen Freiwilligen» formuliert Rahmenbedingungen für ein zivilgesellschaftliches Engagement der Zukunft. Sie ist als PDF oder Printversion verfügbar: www.vitaminb.ch/ publikationen/studien/

(Bild: GDI)

gutes Drittel der Internetfreiwilligen engagiert sich ausschliesslich im Netz. Das Leben wird immer flexibler. Weil wir sehr mobil geworden sind, schwindet der Bezug zum Lokalen. Viele Berufstätige arbeiten nicht mehr dort, wo sie wohnen. Viele ziehen der Arbeit, der Liebe oder einer grösseren Wohnung wegen um. Das hat Auswirkungen auf die Bindung und Treue zu einem Verein. Zudem bieten unser Wohlstand und die Multioptionengesellschaft immer mehr Möglichkeiten, das Leben frei zu gestalten. Das lässt viele vor

51

BuWa2102_051 51

09.04.21 08:20


längerfristigen Verbindlichkeiten zurückschrecken. Verlässlichkeit und Loyalität verlieren an Wert. Gleichzeitig nimmt die Belastung des Einzelnen zu. Dauernd muss man entscheiden, was man will (oder nicht), viele leiden unter der Angst, etwas zu verpassen. Mit Homeoffice und Internet verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit, viele müssen (oder wollen) immer erreichbar sein. All das spricht dagegen, sich in traditionellen Vereinsstrukturen zu engagieren. «Neue Freiwillige» wollen interessante Aufgaben, die sie so erledigen können, wie diese in die aktuellen Lebensumstände passen. Und das heisst oft, möglichst flexible, eher kurzfristige Verpflichtungen. Wo gibt es «neue Freiwillige»? Man kann davon ausgehen, dass sich das demografische Profil der Freiwilligen, die sich in Vereinen engagieren, in den nächsten Jahren verändert. Mehr «Junge Alte» suchen Sinn und interessante Aufgaben, viele «Digital Natives» setzen ihre für sie so

Voraussetzungen für ein zukünftiges Engagement. (Grafik: Freiwilligen-Monitor 2020)

selbstverständlichen digitalen Fähigkeiten gern auch für einen Verein ein – wenn sie gefragt werden. Der typische Freiwillige von heute ist männlich, zwischen 45 und 74 Jahre alt, hat Kinder von mehr als sechs Jahren, ist gut gebildet, verdient nicht schlecht, lebt auf dem Land, irgendwo in der Deutschschweiz und ist Schweizer. Das ist seit Jahren so. Das Potenzial dieser Bevölkerungsgruppe scheint jedoch zunehmend ausgeschöpft zu sein. Interessant ist, dass Frauen, jüngere Menschen, Personen in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz, Städter und Städterinnen und in der Schweiz lebende Ausländerinnen und Ausländer zwar eine hohe Bereitschaft für Freiwilligenarbeit in Vereinen zeigen – aber oft nicht angefragt werden. Hier liegt ein grosses Potenzial für «neue Freiwillige». Um sie zu erreichen und für ein Engagement zu gewinnen, muss man sich mit ihren Ansprüchen und Wünschen auseinandersetzen. Wie wollen sie sich engagieren? Was erwarten sie vom Umgang miteinander? Was wollen «neue Freiwillige»? Die grossen gesellschaftlichen Trends – Individualisierung, Flexibilisierung, Mobilität – beeinflussen (auch) die Freiwilligenarbeit. Was das für die Zukunft bedeutet, hat die GDI-Studie «Die neuen Freiwilligen» untersucht. Sie formuliert Rahmenbedingungen für ein zivilgesellschaftliches Engagement der Zukunft und zeichnet ein Bild der «neuen Freiwilligen». Gemäss dieser Studie wollen «neue Freiwillige»: – mitreden, mitgestalten und mitbestimmen, nicht nur über das «Was», sondern auch über das «Wie» – zeitliche Flexibilität und einen einfachen Zugang zur Mitwirkung – sich schnell und projektbezogen einsetzen – Freiräume mit wenig Regulierung und guter Fehlerkultur – Sinn und Wirkung sehen – Kooperation, Vertrauen und Anerkennung – Einführung statt Führung

52

BuWa2102_052 52

09.04.21 08:20


– Projekte hierarchiefrei verhandeln und entwickeln – angesprochen werden Was können Vereine tun? Voraussetzung für ein gesellschaftliches Engage­ ment ist leicht zugängliche Information. Interes­ sierte müssen schnell und einfach Tipps dazu fin­ den, wo und wofür sie sich einsetzen könnten. Digitale Plattformen für Austausch und Vernet­ zung spielen darum eine immer grössere Rolle. Damit können konkrete Einsätze sichtbar gemacht werden und Freiwillige sich vernetzen. Vereine können aber auch sonst einiges tun, um künftig attraktiv für Freiwillige zu sein. Gute Rahmenbedingungen schaffen: Aufgaben, Zuständigkeiten und Abgrenzungen klar definieren; Spesen und Versicherungen übernehmen, Weiter­ bildung und einen Nachweis über das unent­ geltliche Engagement ermöglichen und – ganz wichtig – nicht geizen mit Dank und Anerkennung. Wirkung der Einsätze zeigen: Argumente für einen Einsatz formulieren; über die Wirkung eines Einsat­ zes reden; Ziele und den Zweck des Vereins deut­ lich machen. Verantwortung abgeben: Nicht immer alles selber machen wollen, sondern gemeinsam Lösungen ent­ wickeln; Vertrauen, Einführung und Unterstützung bieten statt «Führung».

Klein anfangen: Personen für kurzfristige Einsätze gewinnen, statt direkt für Ämter anzufragen. So können diese Vereinsluft schnuppern und später ein­ facher für ein grösseres Engagement angesprochen werden. Neue Mitmachformen kreieren: Aufgaben in über­ schaubare Häppchen aufteilen, sodass ein «Buffet» mit ganz unterschiedlichen Aufgaben, Einsätzen und Engagementmöglichkeiten entsteht, an wel­ chem sich Interessierte bedienen können. Freiwilligenkoordinator/in, Freiwilligendatenbank einführen: Eine verantwortliche Person bestimmen, die Einsätze aktiv auswertet, dokumentiert, wer gefördert werden könnte, wo Potenziale liegen und Freiwillige nach ihren Wünschen und Bedürfnissen befragt. Fanni Dahinden und Maja Graf zählen seit Jahren zu den kompetenten Ansprechpersonen der Fachstelle vitamin B, wenn es um Vereinsfragen geht.

Die Fachstelle vitamin B unterstützt ehren­ amtliche Vereinsvorstände in ihrer anspruchs­ vollen Arbeit mit Information, Weiterbildung und Beratung. vitamin B wird getragen vom Migros­Kulturprozent. www.vitaminb.ch

ANZEIGE

NAULI AG HOLZHANDEL Via Spinatsch 11 7014 Trin Wir empfehlen uns für den Kauf und Verkauf von Rundholz in jeglicher Form

Grischa-Brennholz.ch Tel. 081 353 41 51 info@nauli-holz.ch

Fax 081 353 41 54

Grischa-Kastanienholz.ch Handy 079 610 29 81 www.nauli-holz.ch

53

BuWa2102_053 53

09.04.21 08:20


Jahresbericht 2020 des Vereins Graubünden Wald 1. Vorstand Das dominierende Thema des Jahres 2020 überschattete auch die Tätigkeiten und Entscheidungen des Vereinsvorstands. So wurde aufgrund des Covid-19-Virus die Jahresversammlung als schriftliche Abstimmung organisiert und zwei von vier Vorstandssitzungen wurden per Videokonferenz durchgeführt. Neben allem Unangenehmen brachten die Umstände auch viel positiven Schub. – Dennoch, ein Verein lebt vor allem von der physischen Begegnung. Hoffen wir gemeinsam, dass dies Ende Mai erneut in Ilanz möglich sein wird. Wir freuen uns auf euch. 2. Aktivitäten 2.1 Jahresversammlung 2020 Wie erwähnt wurde die zweitägige geplante Jahresversammlung in Ilanz durch genannte Gründe verhindert. Anstelle entschied sich der Vorstand über die statutarisch abzustimmenden Traktanden schriftlich zu befinden. Wichtigste Punkte waren die Genehmigung des revidierten Spesenreglements, die Freimitgliedschaften von Alfred Barbüda und Jürg Brunold sowie die Wahlen Mario Lucchinettis in den Vorstand und Walter Krättlis zum Vereinspräsidenten. 2.2 Skipostenlauf Der Skipostenlauf musste ebenso kurzfristig abgesagt werden. Der organisierende Forstbetrieb Cazis sicherte eine erneute Durchführung zu, sobald die Situation dies wieder zulassen würde. Aktuell wissen wir, dass dies auch im Winter 2020/21 nicht der Fall sein wird. Wir danken herzlich und freuen uns auf einen Skipostenlauf 2022 in Sarn. 2.3 Lehrlingsabschlussfeier Am Freitag, 26. Juni 2020, folgten 26 Forstwartlernende der Einladung unseres Vereins zu ihrer Lehrabschlussfeier. Aufgrund der Pandemie konnte die Abschlussfeier 2020 der Forstwartlernenden nur in einem abgeänderten Rahmen stattfinden.

Um die Leistungen der Abschlussklassen zu würdigen, fand eine kleine Feier im Klassenverbund mit den Klassenlehrern, aber ohne weitere Gäste statt. Durch den minimierten formalen Rahmen und die kollegiale Zusammensetzung entwickelte sich eine fröhlich gelöste Stimmung wie selten zuvor. Dazu trug auch das gemütliche Ambiente im Weinbaumuseum Chur bei. 2.4 Verband Schweizer Forstpersonal (VSF) 2.4.1 Präsidentenkonferenz des VSF in Olten Kurz vor dem Shutdown fand am 6. März 2020 in Olten noch die Präsidentenkonferenz des VSF statt. Graubünden Wald war mit Mario Denoth vertreten. Peter Piller erläuterte den Stand des im Jahr 2019 gescheiterten Projekts Gesamtarbeitsvertrag (GAV) Forst Schweiz, welches als solches aber weitergeführt wird. GAV Forst Schweiz war bislang ein gemeinsames Projekt der Branchenverbände SFV und des Forstunternehmerverbands Schweiz. Im Frühjahr 2019 stieg der Forstunternehmerverband Schweiz als Trägerorganisation aus dem Projekt aus. Mitte Jahr 2020 fand der SFV mit einem Delegiertenversammlungsentscheid von WaldSchweiz (WS) einen neuen Verbündeten zu erneuten Verhandlungen in Richtung GAV Forst Schweiz. Da mittelfristig nicht mit einer nationalen Lösung zu rechnen ist, laufen auf kantonaler Ebene Bestrebungen zu kantonalen GAV-Lösungen, so auch in unserem Kanton. 2.4.2 Delegiertenversammlung des VSF Im Zuge der schriftlichen Delegiertenversammlung per 13. September 2020 wurden alle regulären Traktanden angenommen. Neu wurde Roger Bolliger in den VSF-Vorstand gewählt. 2.5 17. Bündner Holzhauereimeisterschaft Die in Seewis geplanten Bündner Holzhauereimeisterschaften mussten ebenfalls um ein Jahr verschoben werden. Die Organisatoren des parallel durchgeführten Alp Spektakels griffen dem Ent-

54

BuWa2102_054 54

09.04.21 08:20


scheid unseres Organisationskomitees vor und set­ zen auf eine Durchführung im Oktober 2021. 2.6 ARGE 2.6.1 Vergabe alpiner Schutzwaldpreis Am 31. Januar 2020 fand in St. Gallen die Verlei­ hung des Alpinen Schutzwaldpreises Helvetia durch den Verein ARGE Alpenländischer Forst­ vereine statt. Nominiert waren insgesamt 16 Pro­ jekte aus den verschiedenen Mitgliedsländern des Vereins. Graubünden Wald hat in der Kategorie «Öffent­ lichkeitsarbeit, Innovation und Schutzwaldpartner­ schaften» das Projekt «Methode zur monetären Bewertung des Wildeinflusses im Schutzwald» vor­ geschlagen. Das Projekt hat den ersten Preis ge­ wonnen. Wildverbiss hat Langzeitfolgen für Schutzwälder. Das ist allgemein bekannt. Diese Auswirkungen zu quantifizieren ist jedoch schwierig. Nora Zür­ cher­Gasser hat deshalb in ihrer Masterarbeit eine Methode dafür entwickelt. Diese kann die Folgen von Wildverbiss über einen Zeitraum von 50 Jah­ ren abschätzen und finanziell bewerten. Verschie­ dene Schutzwälder wurden damit bereits beurteilt. Die Ergebnisse der Bündner Fallbeispiele fliessen auch in die Wald­Wild­Berichte des Kantons ein. Die monetäre Bewertung leistet zweierlei: Erstens ist sie wichtig für das Schutzwaldmanagement. Zweitens versachlicht sie die oft sehr emotional geführte Wald­Wild­Diskussion. Nora ist Mitglied unseres Vereins, worauf wir stolz sind. Weiter konnten wir uns aus Bündner Sicht freuen über den neuen Schutzwaldpaten Raphael Schwit­ ter, den ehemaligen Lehrer und Leiter der Fachstel­ le für Gebirgswaldpflege der Försterschule Maien­ feld. 2.6.2 Tagung der Vorstände der ARGE Alpenländischer Forstvereine Im Herbst wurden physische Treffen durch erneu­ tes Aufflammen der Virusinfektionen schon wieder

stark eingeschränkt, weshalb sich die Vorstände der ARGE anstelle des geplanten Treffens in Kärn­ ten am 16. Oktober 2020 per Videokonferenz trafen. Themenschwerpunkt der ARGE­Sitzung waren die geplanten Aktivitäten der ARGE anstelle der Ver­ leihung des Alpinen Schutzwaldpreises Helvetia im Jahr 2021. Im Frühsommer 2020 hatte man in ei­ nem Zirkularbeschluss der ARGE­Mitgliedsländer festgelegt, dass 2021 keine Verleihung des Alpinen Schutzwaldpreises Helvetia erfolgt. Vielmehr sol­ len gezielte Aktivitäten zur verbesserten Öffent­ lichkeitsarbeit und Entwicklung neuer Kommuni­ kationskanäle für den Schutzwald im Alpenraum und der ARGE Alpenländische Forstvereine gesetzt werden. Die Erneuerung der Website ist ein Schritt dazu. 3. Kommissionen 3.1 Redaktionskommission «Bündner Wald» Die Kommission traf sich am 21. August 2020 in Landquart zu ihrer ordentlichen Sitzung, an wel­ cher jeweils Rechnung und Budget sowie das Redaktionsprogramm für das kommende Redak­ tionsjahr behandelt werden. Nach Anregung ver­ schiedener Leser wurde geklärt, ob der Versand ohne Plastikfolie künftig möglich wäre. Die prak­ tischen und finanziellen Folgen weisen sich als kompliziert. Am Bestreben wird jedoch festgehal­ ten. Ebenso ist die Digitalisierung des «Bündner Walds» noch in Abklärung. Alle Trägerschaften sind grundsätzlich einverstanden, die Finanzierung steht aber noch nicht. Anfang Jahr wurde die neue Rubrik Klemmschnitt eingeführt. Diese wurde von der Leserschaft sehr geschätzt. Leider hat Sandro Krättli seine Zusam­ menarbeit per Ende Jahr 2020 gekündigt. Die Redaktionskommission strebt nach Klärung des gegenseitigen Verständnisses von Kolumnen und ähnlichen Beitragsformen neue Lösungen an. Hier noch ein herzliches Dankeschön an Sandro für sein Mitwirken und seine Kreativität.

55

BuWa2102_055 55

09.04.21 08:20


Die kompetenten Redaktoren Viola Sala und Jörg Clavadetscher haben hervorragende Arbeit geleistet und sechs abwechslungsreiche und spannende Ausgaben des «Bündner Walds» zusammengestellt. Besten Dank für die immer innovativen und konstruktiven Inputs, welche zur Attraktivität unserer Zeitschrift beitragen. Weiter hat Amanda Feltscher nach sechs Jahren Sekretariatsarbeit für den «Bündner Wald» die SELVA verlassen. Herzlichen Dank auch ihr für die stets unkomplizierte Unterstützung. Ein aktives Anwerben neuer Mitglieder durch alle ist weiterhin herzlich erwünscht. 3.2 Forstliche Aus- und Weiterbildungskommission OdA Wald Im Januar 2020 trat nach der Revision der Bildungsverordnung der ebenfalls revidierte Bildungsplan in Kraft. Die Dokumente enthalten nationale Vorgaben für die Berufsbildung, welche es in den Kantonen mit den Lernenden mit Lehrbeginn 2020 umzusetzen gilt. Für Bündner Lernende ist dies vor allem in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) spürbar. Neu sind 52 ÜK-Tage fix vorgeschrieben, wovon die Kantone in den Bereichen Pflege, Bau und Absturzsicherung eigenständig gewichten können. Für Bündner Lernende dauert der neue ÜK G, persönliche Schutzmassnahmen gegen Absturz drei Tage, der ÜK E (Bau) zehn Tage und die Waldpflege sieben Tage. Das durch den Kanton eigens geführte Forstgartenpraktikum wird neu nur noch eine statt zwei Wochen umfassen. Neben diesen Änderungen in der Berufsbildung befasste sich die OdA-Wald Graubünden mit der zukünftigen Ausrichtung der Weiterbildung und hat dazu in Zusammenarbeit mit einem externen Beratungsbüro ein Strategiepapier erarbeitet. 3.3 Forstpersonalkommission Am 17. Dezember traf sich die Forstpersonalkommission im Rahmen einer Onlinesitzung. Arnold Denoth trug die vom Bündner Forstunternehmer-

verband an ihn gerichtete Anfrage zu einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Bündner Forstbranche in unsere Kommission. Nach Schilderungen Denoths über nötige Schritte und angestrebte Effekte eines GAVs unterstützte die Kommission die Aufnahme von Verhandlungen zu einem GAV Graubünden einstimmig. Die Bündner Forstunternehmer haben ihre Absicht zu einem kantonalen GAV bereits mit einem Generalversammlungsentscheid vom August 2020 beschlossen. In der Kommission wurde ein Treffen zwischen einer Kommissionsdelegation und Vertretern des Forstunternehmerverbands zur Planung des weiteren Vorgehens angebahnt. Weiter wurden Fragen zur künftigen, personellen Zusammensetzung und Aktivität der FOPEKO besprochen. Die Kommission kam zum Schluss, sich personell künftig schlanker zu organisieren. Christian Rüsch, Jakob Mani, Stefan Becker, Corsin Flepp, Kenneth Danuser und Thomas Voneschen haben ihren Rücktritt aus der Kommission bekannt gegeben. Anstelle derer wurden nur noch zwei neue Vertreter gesucht. Andrea Schwarz, Betriebsleiter Schamserberg, konnte für diese Aufgabe bereits gewonnen werden. Weiter in der Kommission verbleiben Daniel Buchli (Präsident), Arnold Denoth, Daniel Bürgi, Mathiu Cathomen, Markus Hubert, Mario Lucchinetti und Walter Krättli. Mehrere Voten aus der Kommission würden es begrüssen, wenn auch Forstwarte und Forstwartvorarbeiter in der Kommission vertreten wären, was sich jedoch als schwierig realisierbar erwies. Die vorgeschlagenen Änderungen haben Konsequenzen auf das Pflichtenheft der FOPEKO, weshalb darüber anlässlich der GV 2021 abgestimmt wird. 3.4 Arbeitsgruppe Wald und Wild Nach der Abstimmung über die Abschaffung der Sonderjagd (2019) kam 2020 die Revision des eidgenössischen Jagdgesetzes an die Urne. Graubünden Wald tat sich schwer mit der Vorlage. Unser

56

BuWa2102_056 56

09.04.21 08:20


Vorstand traf eine Entscheidung mit nachträgli­ chem Lerncharakter. – Umfragen ohne Debatte enden offen. – So endete eine Umfrage bei den Mitgliedern zur Abstimmung über das revidierte Jagdgesetz mit einem für den Vorstand unerwarte­ ten Ergebnis. Nun gilt es, denselben Fehler nicht zweimal zu machen und künftig durch aktive Dis­ kussion Standpunkte abzuholen. In Zusammenhang mit der Gesetzesrevision und mit dem Abschluss der Jagd 2020 von Mitte Dezember meldete sich die Arbeitsgruppe und GR Wald wiederholt in den Medien zu Wort. An­ lass dazu gaben beide Male die aus unserer Sicht unvollständige Kommunikation, welche dem Pro­ blem im Wald nicht entspricht. In der Folge kam es zu einer Aussprache zwischen den kantonalen Äm­ tern, Jagd­ und Waldvertretern. Man beschloss, sich künftig allgemein und auch in Kommunikati­ onsfragen mehr auszutauschen. Weiter hat Grossrat Josias Gasser, Mitglied im Vor­ stand und der Arbeitsgruppe, einen Auftrag an die Regierung überbracht zu transparenter und voll­ ständiger Information der Sachlage in Sachen Wald­Wild. Denn nur dadurch können in der Be­ völkerung Verständnis für die Probleme im Wald geschaffen und dringend notwendige Anpassun­ gen an den jagdlichen Rahmenbedingungen ver­ ständlich gemacht werden. 3.5 Jahresbericht der Kommission Holzhauereimeisterschaften Wie schon erwähnt, fielen die Meisterschaften 2020 dem Virus zum Opfer. Wir hoffen, den Anlass in die­ sem Jahr an selbiger Stelle nachholen zu können. Interessantes zur Geschichte des Holzhauereiwett­ kampfs in unserem Kanton finden Sie im Beitrag der Holzhauereikommission in diesem Heft. 4. Mitglieder Gegenüber der letzten Generalversammlung konnten acht neue Einzelmitglieder und ein Kollek­ tivmitglied hinzugewonnen werden. Dies sind na­

mentlich Johannes Jakob, Martin Tscholl, Karl Ziegler, Roman Parli, Andreas Rübel, Michael Ho­ linger und Patrick Müller sowie das Revierforstamt Brigels als Kollektivmitglied. Leider mussten wir auch den Austritt von sechs Einzelmitgliedern und zwei Kollektivmitglieder zur Kenntnis nehmen. Ehrenmitglieder Freimitglieder Einzelmitglieder Kollektivmitglieder Total

9 33 405 106 553

5. Dank und Ausblick Wir danken herzlich allen, die unseren Verein in irgendeiner Form immer wieder unterstützen. Es braucht euch alle. Unser spezieller Dank geht vor­ weg an Reto Hefti. Er ging als Kantonsförster nach 14 Jahren Ende Juli 2020 in Pension. Wir danken ihm herzlich für seine stete Unterstützung des Ver­ eins und wünschen ihm viele spannende Erlebnisse in seiner nun wohl vermehrt vorhandenen Zeit. Speziell danken möchten wir auch unseren Organi­ sationskomitees, denen des Skipostenlaufs in Sarn, der Holzereimeisterschaften in Seewis und natür­ lich denen unserer GV 2020 in Ilanz. Alle hatten mit ihren Leuten vieles bereit, was schliesslich doch nicht zum Zuge kam. Wir freuen uns dieses oder nächstes Jahr hoffentlich euer Gastrecht geniessen zu dürfen. Ebenso herzlich danken wir allen Mitgliedern der Kommissionen und Arbeitsgruppen, unseren Re­ daktoren des «Bündner Walds», sowie den vielen, die ohne offizielle Funktion sich immer wieder für den Verein einsetzen. Ihr alle belebt mit eurer Ar­ beit den Austausch, die Vielfalt und den Zusam­ menhalt der Bündner Waldbranche. Untervaz, Februar 2021 Für den Vorstand Walter Krättli

57

BuWa2102_057 57

09.04.21 08:20


Budget 2021 Einnahmen Mitgliederbeiträge Zinsen Sparhefte, Obligationen Shop / PR Artikel Leistungsvereinbarung AWN Graubünden

Budget 2020

Rechnung 2020

Differenz 2020

Budget 2021

23 000.00

23 790.00

790.00

23 000.00

0.00

0.00

0.00

0.00

0.00

0.00

0.00

0.00

20 000.00

20 000.00

0.00

15 000.00

GV Graubünden Wald

0.00

0.00

0.00

0.00

Tagungen / Veranstaltungen

0.00

1 000.00

1 000.00

0.00

ARGE Alpenländische Forstvereine

0.00

0.00

0.00

0.00

Schutzwaldpreis

0.00

0.00

0.00

0.00 6 725.00

Veranstalter Holzhauerei OK Seewis

6 725.95

6 725.95

20 100.00

20 100.00

0.00

43 000.00

71 615.95

28 615.95

44 725.00

Coaz-Ausstellung Total Einnahmen Ausgaben Jahresbeiträge

9 500.00

6 640.00

−2 860.00

6 700.00

Spesen Chargenträger

2 500.00

2 982.95

482.95

3 000.00

Verwaltungsaufwand, Steuern

6 300.00

6 622.65

322.65

5 000.00

0.00

0.00

0.00

0.00

Shop / PR Artikel GV Graubünden Wald

1 000.00

0.00

−1 000.00

1 500.00

Tagungen / Veranstaltungen

1 000.00

500.00

−500.00

1 000.00

14 000.00

12 309.15

−1 690.85

13 000.00

7 500.00

3 263.80

−4 236.20

7 500.00

«Bündner Wald» Leistungen AWN Graubünden Berufsbildung Holzhauereimeisterschaften

1 000.00

0.00

−1 000.00

1 000.00

Berufswettkämpfer

2 000.00

900.00

−1 100.00

2 000.00

Anerkennungspreis / PR ARGE Alpenländische Forstvereine Schutzwaldpreis

0.00

0.00

0.00

2 500.00

500.00

0.00

−500.00

1 000.00

0.00

0.00

0.00

0.00

Veranstalter Holzhauerei OK Seewis Coaz-Ausstellung

6 725.95

6 725.95

6 725.00

20 100.00

20 100.00

0.00

Total Ausgaben

45 300.00

60 044.50

14 744.50

50 925.00

Einnahmen- / Ausgabenüberschuss

−5 500.00

11 571.45

17 071.45

−6 200.00

58

BuWa2102_058 58

09.04.21 08:18


Jahresrechnung 2020 Erfolgsrechnung 2020

Bilanz per 31. Dezember 2020

Einnahmen Mitgliederbeiträge

Aktiven 23 790 .00

Kassa

0 .00

Zinsen Sparheft, Obligationen

0 .00

Bankkonto GKB CK 432.035.200

110 078 .25

Shop / PR Artikel

0 .00

Bankkonto GKB CK 432.035.201

6 725 .95

Leistungsvereinbarung Kt. Graubünden GV Graubünden Wald Tagungen / Veranstaltungen

20 000 .00 0 .00 1 000 .00

ARGE Alpenländische Forstvereine

0 .00

Schutzwaldpreis

0 .00

Veranstalter Holzhauerei OK Seewis

6 725 .95

Coaz-Ausstellung

20 100 .00

Total Einnahmen

71 615 95

Debitoren Verrechnungssteuer Transitorische Aktiven Total Aktiven

Kreditoren Transitorische Passiven Gewinn/Verlust

Jahresbeiträge VSF

6 640 .00

Spesen Chargenträger

2 982 .95

Verwaltungsaufwand, Steuern

6 622 .65

Shop / PR Artikel GV Graubünden Wald Tagungen / Veranstaltungen «Bündner Wald»

Holzhauereimeisterschaft Berufswettkämpfer

11 571 .45 117 236 70

Vermögensausweis 62 937 .65

0 .00

Mehrausgaben 2020

11 571 .45

Vermögen am 31.12.2020

74 509 10

500 .00 12 309 .15

3 263 .80 0 .00

Der Kassier: M. Denoth Maienfeld, den 1. Februar 2021 Die Revisoren: P. Murbach / M. Cathomen

900 .00 0 .00

ARGE Alpenländische Forstvereine

0 .00

Veranstalter Holzhauerei OK Seewis

6 725 .95 62 937 .65

Vermögen am 31.12.2019

Anerkennungspreis / PR Schutzwaldpreis

Total Passiven

36 001 .65

0 .00

Leistungen AWN Graubünden Berufsbildung

380 .00 117 236 70

Passiven

Eigenkapital Ausgaben

0 .00 52 .50

0 .00 6 725 .95

Coaz-Ausstellung

20 100 .00

Total Ausgaben

60 044 50

Gewinn/Verlust

11 571 45

59

BuWa2102_059 59

09.04.21 08:18


Erläuterungen des Kassiers zur Erfolgsrechnung und Bilanz 2020 Liebe Mitglieder von Graubünden Wald Im Budget wurde mit einem Defizit von Fr. 2300.– gerechnet. Effektiv resultierte ein Einnahmenüberschuss von Fr. 11 571.45. Dadurch vergrösserte sich das Vereinsvermögen per 31. Dezember 2020 auf Fr. 74 509.10. Mitgliederbeiträge Gegenüber der letzten Generalversammlung konnten acht neue Einzelmitglieder und ein Kollektivmitglied hinzugewonnen werden. Leider mussten wir auch den Austritt von sechs Einzelmitgliedern und zwei Kollektivmitglieder zur Kenntnis nehmen. Per Ende 2020 dürfen wir insgesamt 553 Mitglieder notieren. Shop Im Shop führen wir momentan nur noch einige wenige Sackmesser. Kreditoren Diese setzen sich aus folgenden Rechnungen zusammen: «Bündner Wald», Spesen Holzhauereikommission, Webseite und Auszahlung der einbezahlten Gelder für die Wilhelm-Coaz-Sonderausstellung. Bankkonto Neu wurde ein GKB-Konto für das OK der Holzereimeisterschaften in Seewis gegründet. Die Eingänge und Ausgänge sind in der Buchhaltung verbucht. Graubünden Wald möchte dieses Konto auch in Zukunft erhalten und den OKs für zukünftige Veranstaltungen zur Verfügung stellen. Leistungsvereinbarung mit dem Kanton Graubünden Im Rahmen der Leistungsvereinbarung mit dem Amt für Wald und Naturgefahren übernimmt Graubünden Wald unter anderem folgende Aufgaben:

– Berufsbildung (OdA Wald, LAP-Feier, Prämierung der besten Lehrabschlüsse, Fachtagungen usw.) – Berufswerbung (Berufswettkampf Holzerei, Förderung von Berufswettkämpfen, Mitwirkung bei Berufsschauen) – Interkantonale und internationale Kontakte (VSF, ARGE Alpenländische Forstvereine) Der finanzielle Aufwand für diese Aufgaben belief sich im Jahr 2020 auf Fr. 4163.80. Durch die Pandemie konnte nicht wie budgetiert eine normale Lehrabschlussfeier veranstaltet werden. Im engeren Kreise fand eine kleinere Lehrabschlussfeier statt. Dadurch war der Aufwand wesentlich geringer als budgetiert. Das AWN unterstützte uns wie vereinbart laut Leistungsvereinbarung mit Fr. 20 000 in diesem Jahr. Ausgabenminderung bedingt durch die Pandemie Die Veranstaltungen konnten nicht wie geplant durchgeführt werden. Dadurch sanken die Ausgaben für folgende Konten: ARGE Alpenländische Forstvereine, Berufswettkämpfer, Berufsbildung, Holzhauereimeisterschaften. Wilhelm-Coaz-Sonderausstellung, Rätisches Museum ab November 2021 Der Vorstand entschied, dass Christian Rüsch für den Verein Graubünden Spendengelder sammelt und wir diese an das Institut für Kulturforschung in Chur (Rhätisches Museum) überweisen. Die Gelder sind in der Rechnung ausgewiesen. Der Kassier: Mario Denoth, 27. Januar 2021

60

BuWa2102_060 60

09.04.21 08:19


61

BuWa2102_061 61

09.04.21 08:19


Programm der Versammlung vom 28. und 29. Mai 2021 Jahresversammlung 2021 Verein Graubünden Wald in Ilanz Freitag, 28. Mai 2021 9 bis 10 Uhr Haus der Begegnung – Dominikanerinnenkloster Ilanz Eintreffen der Teilnehmer mit Kaffee und Gipfeli Kasse 10 bis 12.Uhr Jahresversammlung mit Grusswort der Gemeindepräsidentin 10 bis 12 Uhr Begleitprogramm: Führung durch das Dominikane­ rinnenkloster Ilanz (ca. 1 Std.) 12.15 bis 14.15 Uhr Mittagessen – im Dominikanerinnenkloster Ilanz 14.30 bis 16 Uhr Besichtigung Holzheizkraftwerk EWZ, Ilanz Freitag, Abendprogramm 16.30 bis 17.15 Uhr Zimmerbezug Hotel 17.30 bis 19 Uhr Besichtigung und Apéro Destillaria Dagout GmbH, Ilanz ab 19.30 Uhr Abendessen im Hotel Eden Montana, Ilanz Samstag, 29. Mai 2021 (wenn genügend Anmeldungen)

8 bis 12 Uhr Exkursion in die Ruinaulta unter der Leitung von Ranger Hitsch Malär (findet bei jeder Witterung statt) 12 bis 14 Uhr Mittagessen Restaurant Zwischenstation Valendas­ Sagogn und Abschluss Auskünfte Marco Casanova, 081 936 04 34 Gian Claudio Leeger, 081 257 62 75 Traktandenliste 1. Begrüssung 2. Wahl der Stimmenzähler 3. Protokoll der Onlineabstimmungen zur Generalversammlung vom 5. Juni 4. Jahresbericht 2020 5. Jahresrechnung 2020 und Revisorenbericht 6. Budget 2021 und Festsetzung der Mitglieder­ beiträge 7. Tätigkeitsprogramm 2021 8. Wahlen 9. Ernennung von Ehren­ und Freimitgliedern 10. Anträge 11. Berichte aus Kommissionen und Arbeits­ gruppen 12. Revision des Pflichtenheftes der FOPEKO 13. Tagungsort 2022 14. Informationen des Kantonsförsters U. Maissen und Gast, Leiter AJF Adrian Arquint 15. Varia Weitere Informationen Der Vorstand behält sich vor, den Anlass pande­ miebedingt auch kurzfristig abzusagen. Gibt es für Sie Möglichkeiten zu Fahrgemeinschaf­ ten?

7 bis 8 Uhr Morgenessen

62

BuWa2102_062 62

09.04.21 08:17


Übernachtung Im Hotel Enden Montana, Ilanz, wurden 26 Hotelzimmer für die Teilnehmer der Generalversammlung bis Ende April vorreserviert . Zimmerkategorien Zimmerkategorie Einzelzimmer Doppelzimmer Surselva 85 .– 119 .– Lumnezia 93 .– 127 .– Surselva superior 102 .– 136 .– Lumnezia superior 110 .– 144 .– Die oben genannten Preise in Schweizer Franken verstehen sich pro Nacht und pro Zimmer inklusive Frühstück und Kurtaxe sowie abzüglich einer Ermässigung von 15 Prozent für die Teilnehmer der GV Graubünden Wald . Wir bitten die Teilnehmer der GV, ihr Hotelzimmer selbstständig zu buchen . Kontakt: Hotel Eden Mon-

tana, Ilanz (081 925 51 51, info@eden-ilanz .ch), Vermerk: GV Graubünden Wald . Exkursion Die Route der Exkursion beginnt in Versam-Station . Wir werden gemeinsam unter der Leitung von Ranger Hitsch Malär nach Valendas-Station durch die Ruinaulta wandern . Wer mit dem privaten Auto angereist ist, kann am Samstagmorgen mit dem Auto nach ValendasStation verschieben und von dort mit der RhB (8 .32 Uhr ab Valendas) nach Versam-Station fahren . Wer mit dem ÖV angereist ist, kann direkt mit der RhB (8 .24Uhr ab Ilanz) nach Versam-Station verschieben . Wir bitten die Teilnehmer der Exkursion, ihr individuelles Bahnbillett selbstständig zu lösen .

Anmeldetalon für die Jahresversammlung des Vereins Graubünden Wald vom 28. bis 29. Mai in Ilanz Name

Vorname

Adresse

PLZ/Ort

Mobile

E-Mail

Name(n) der Begleitperson(en) Ort/Datum

Unterschrift

Programm

Preis/Person

Anzahl

Jahresversammlung, Mittagessen, Nachmittagsexkursion

Fr . 50 .–

______

Begleitprogramm, Mittagessen, Nachmittagsexkursion

Fr . 50 .–

______

Essen vegetarisch

______

Apéro inkl . Führung

Fr . 25 .–

______

Abendessen exkl . Getränke

Fr . 50 .–

______

Exkursion Samstag mit Mittagessen, exkl . Getränke

Fr . 15 .–

______

Gesamtprogramm Fr/Sa, exkl . Übernachtung

Fr . 140 .–

______

Die Bezahlung erfolgt am Freitag, 28 Mai 2021, an der Kasse vor Ort Anmeldung bis 14 Mai 2021 an: Amt für Wald und Naturgefahren, Via Crappa Grossa 14, 7130 Ilanz, Frau Laura Brunner, Telefon: 081 257 62 70, E-Mail: laura .brunner@awn .gr .ch

63

BuWa2102_063 63

09.04.21 08:17


Fachbereich Waldameisen neu organisiert Die Gruppe der Waldameisen umfasst mehrere Arten. Schweizweit kommen nur im Kanton Graubünden alle Arten vor. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem Wald. Neben der Verwertung von Aas machen sie Jagd auf Insekten wie z. B. Schmetterlingsraupen, Blattwespen und Spinnentiere. Ein grosses Ameisenvolk verspeist im Jahr circa 200 Liter Honigtau und 30 kg Insekten. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Schädlingsbekämpfung im Wald. Ihre unterirdische Bautätigkeit führt zu einer physikalischen, chemischen und biologischen Verbesserung des Bodens. Waldameisen helfen zudem bei der Verbreitung der Samen verschiedener Kraut- und Holzpflanzen. Zahlreiche Tierarten leben im Nest der Waldameisen, wovon einige in ihrer Entwicklung auf die Ameisen angewiesen sind. Nicht zuletzt dienen Waldameisen als Nahrung für eine Vielzahl anderer Tierarten. Bereits 1966 wurde die Gruppe der Roten Waldameisen gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz als erste Insektengruppe in der Schweiz unter Schutz gestellt. Es ist verboten, Ameisenhaufen zu beschädigen oder zu zerstören. Bei Holzereiarbeiten oder Bauprojekten sollen Ameisenhaufen markiert und

geschont werden. Ist eine Umsiedlung unumgänglich, kann diese nur durch die zuständigen Fachpersonen bewilligt und durchgeführt werden. Im Jahr 2020 haben Päivi Gubelmann und Lisa Zimmermann das Mandat der Waldameisen im Kanton Graubünden von Monica Kaiser-Benz übernommen. Päivi Gubelmann arbeitet bei der Abenis AG im Bereich Wald, Umwelt und Naturgefahren. Lisa Zimmermann ist selbstständig und Trockenmauerbeauftrage im Kanton Graubünden. Zusammen sind sie ausserdem zuständig für die Fachberatung Wespen und Hornissen im Kanton Graubünden und arbeiten im Bereich Neophytenbekämpfung. Bei Fragen betreffend Waldameisen sind Päivi Gubelmann (079 304 39 31, p.gubelmann@abenis.ch) oder Lisa Zimmermann (077 480 52 32, lisazimmermann@live.de) direkt zu kontaktieren. Quellen und weiterführende Informationen M. Kaiser-Benz, 2018: Millionenvolk im Wald. Zur Biologie und Bedeutung der Roten Waldameisen, AWN Chur. Wermelinger B.; Düggelin, C.; Freitag, A.; Fitzpatrick, B.; Risch, A.C., 2019: Die Roten Waldameisen – Biologie und Verbreitung in der Schweiz. Merkbl. Prax. 63. 12 S.

Lisa und Päivi bei einer Ameisenumsiedlung in Laax im Sommer 2020.

(Bild: Somedia)

64

BuWa2102_064 64

09.04.21 08:16


Die Krönung der besten Lerndokumentationen Leitsatz: Eine gute Lerndokumentation darf präsentiert und prämiert werden. Seit dem Jahr 1999 können Lerndokumentationen der Lernenden für eine schweizweite Prämierung eingesendet werden. Die Fachstelle zur Stärkung der forstlichen Bildung, besser bekannt als Codoc, führt diese Prämierung durch. Jeder Kanton hat die Möglichkeit pro zehn Lernende eine Lerndokumentation einzusenden. Dies berechtigt dem Kanton Graubünden jährlich drei solche Arbeiten bewerten zu lassen. Auch das Fürstentum Liechtenstein kann sich mit einer Lerndokumentation an diesem Wettbewerb beteiligen. Da nicht alle Kantone ihr Kontingent ausschöpfen, werden pro Jahr rund 33 solche Arbeiten bewertet. Nicht nur Ruhm und Ehre Eine Jury bewertet die eingesandten Arbeiten anhand verschiedener Kriterien. Gute Lerndokumentationen bestehen aus fachlich orientierten Berichten, themenbezogenen Illustrationen, sind übersichtlich strukturiert und überzeugen durch einen tollen Gesamteindruck. Um mit den besten Arbeiten mitzuhalten, sind auch abwechslungsreiche und originelle Berichte notwendig. Die besten zehn Dokumentationen werden rangiert. Die restlichen werden von der Jury ebenfalls aufgeführt. Dank insgesamt 34 Sponsoren (Kantone, Firmen, Forstorganisationen) konnten im vergangenen Jahr den Lernenden Geld- und Sachpreise im Wert von rund 7500 Franken als «Prämie» überreicht werden. Dies bedeutet, dass jeder Lernende, welcher die Möglichkeit bekommt, seine Lerndokumentation auf diese Weise bewerten zu lassen, mit mindestens 100 Franken und mit diversen Sachpreisen wie z. B. einem Rucksack von Husqvarna, einem Stihl-Gürtel, einem Feilset von Vallorbe oder mit verschiedenster Fachliteratur belohnt wird. Für die am besten platzierten Arbeiten winken gut und gerne bis zu 300 Franken und einige Sachpreise.

Eine würdige Prämierung Nach abgeschlossener fachlicher Bewertung (Ende Juli des laufenden Jahres) werden die Lernenden zur Prämierung und zur Preisübergabe eingeladen. Bekanntlich findet diese Preisübergabe jedes zweite Jahr an der Forstmesse in Luzern statt. Dort werden diese Dokumentationen ausgestellt und können von Tausenden Besuchern bewundert werden. In den Jahren ohne Forstmesse werden die Lernenden speziell zu diesem Prämierungsanlass an einen dazu bestimmten Ort eingeladen. Dieses «Fest» wird natürlich mit einem reichhaltigen Apéro abgerundet. Motivation für eine gute Lerndokumentation Im Kanton Graubünden sowie im Fürstentum Liechtenstein sind wir in der glücklichen Lage, dass wir jedes Jahr problemlos gute Lerndokumentationen einsenden können. Regelmässig rangieren sich unsere Dokumentationen unter den besten zehn der gesamten Schweiz. Eine kleine Ehre für den Lernenden und dessen Lehrbetrieb, auf welche man stolz sein darf.

Verweis zu den Prämierungen der besten Lerndokumentationen von Forstwartlernenden im 2020. Flurin Guidon, AWN

65

BuWa2102_065 65

09.04.21 08:21


ANZEIGE

Ihr Partner für die professionelle Holzernte im Gebirgswald. ➢ Holzernte ➢ Transporte ➢ Holzhandel Ihr FSC und PEFC zertifizierter Partner vom Wald bis ins Sägewerk. ANZEIGE

 NATURSTRASSENUNTERHALT

 FORSTMULCH-ARBEITEN

 REKULTIVIERUNGEN

 WURZELSTOCK-FRÄSEN

 BEGRÜNUNGEN

 BÖSCHUNGSPFLEGE

 STABILISIERUNGEN

 HOLZTRANSPORTE

www.naturstrassen.ch

IHR PARTNER FÜR NATURSTRASSENUNTERHALT IN DER OSTSCHWEIZ!

COTTI AGRAR FORST KOMMUNAL | PIRMIN COTTI | CALTGERA 5 | 7456 SUR | 079 745 61 21 | PIRMIN@AGROSERV.CH

BuWa2102_066 66

09.04.21 08:17


Vorschau «Bündner Wald» Juni 2021 Wege vom Bündner Holz Holz ist ein vielseitiger und nachhaltiger Rohstoff. Trotz diesen zwei wichtigen Charakteristiken ist die einheimische Holzvermarktung ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Nicht nur unsere Wälder scheinen resilient zu sein, die Holzbranche findet immer neue Wege und Lösungen, um den Rohstoff Holz in Wert zu setzen. Die Juni-Ausgabe fokussiert sich auf die Bündner Holzbranche und das Bündner Holz. Redaktion: Viola Sala

Vorschau auf die nächsten Nummern August 2021: Seilkran «backstage» Redaktion: Jörg Clavadetscher Redaktionsschluss: 2. Juni 2021 Oktober 2021: Biodiversität Redaktion: Viola Sala Redaktionsschluss: 11. August 2021

Herausgegeben von Graubünden Wald, Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden und der SELVA. Verleger: Südostschweiz Presse und Print AG,Wald, Südostschweiz CH-7007 Chur Sekretariat: SELVA, Christophe 1, CH-7302 Herausgegeben von Graubünden Amt fürPrint, Wald und Naturgefahren Graubünden undTrüb, derBahnhofplatz SELVA. Landquart, Telefon + 41 (0)Production 81 300 22 44, buendnerwald selva-gr.ch Redaktoren: Jörg Clava detscher, Revier forestal da Landquart, Val Müstair, CH-7535 Verlag: © Somedia AG, CH-7007@Chur Sekretariat: SELVA, Bahnhofplatz 1, CH-7302 Valchava, Telefon + 41 (0) 81 858 58 21, forestal-muestair @ bluewin.ch. Sandro Krättli, AWN GR, Sagastägstrasse 96, CH-7220 Schiers, Telefon

Telefon + 41 (0) 81 300 22 44, buendnerwald @ selva-gr.ch Redaktoren: Redaktion: Viola Sala, viola.sala@awn.gr.ch.

+ 41 (0) 81 300 24 11, sandro.kraettli @ awn.gr.ch.

Jörg Clavadetscher, forestal-muestair@bluewin.ch. Die Redaktion behält sich vor, Beiträge in nicht verlangter Form

Die Redaktion behält sich vor, Beiträge in nicht verlangter Form ohne Rückfrage zu ändern Druckvorstufe (Satz, Lithos, Belichtung) : Südost-

ohne Rückfrage zu ändern. Herstellung: Viaduct, 7000 Chur. Erscheint sechsmal jährlich. Auflage: 1700 Exemplare

schweiz Presse und Print AG, Südostschweiz Print, Antonin Friberg Druck: Südostschweiz Presse und Print AG, Südostschweiz Print, Postfach 508,

Inserate: Somedia Promotion, Telefon 41255 (0) 51 8111, 650Fax 00+70, thusis Kasernenstrasse 1, CH-7007 Chur, Telefon + 41 (0)+81 41 (0) 81 @ somedia.ch

Abonnementspreise: CHF 60.–

fürsechsmal Mitglieder Verein Graubünden Wald) Abonnemente/Adressände Telefon 255(inkl. 52 89.MwSt. Erscheint jährlich. Auflage 1700 Exemplare Inserate: Südostschweiz Publicitas AG,rungen: Neudorfstrasse 17, 0844 226 226, CH-7430 Telefon + 41 (0) 81 650 00 70, Fax + 41 (0) 81 650 00 74, thusis@so-publicitas.ch Abonnementspreise: abo @Thusis, somedia.ch, www.buendnerwald.ch CHFFür 60.– (für Mitgliederübernimmt Verein Graubünden Wald) Abonnemente/Adressänderungen: Südostschweiz Presse und der PrintBeiträge AG, Inseratetexte die Redaktion keine Verantwortung, auch muss die Meinung Postfach 508, Abo- und Zustellservice, Kasernenstrasse 1, CH-7007 Chur, Telefon + 41 (0) 81 255 50 50,

nicht mit

der Ansicht der Redaktoren übereinstimmen. Autoren, die zu obenstehenden Themen publizieren möchten, sind

www.buendnerwald.ch

herzlich eingeladen, ihre Vorschläge der Redaktion einzureichen.

Für Inseratetexte übernimmt die Redaktion keine Verantwortung, auch muss die Meinung der Beiträge nicht mit der Ansicht der Redaktoren übereinstimmen. Autoren, die zu obenstehenden Themen publizieren möchten, sind herzlich eingeladen, ihre Vorschläge der Redaktion einzureichen.

BuWa2102_067 67

09.04.21 08:16


ANZEIGE

www.geobrugg.com/attenuator

ATTENUATOR Steinschlagschutz

STEINSCHLÄGE EFFIZIENT UMLENKEN UND LEITEN

Geobrugg AG | CH-8590 Romanshorn | www.geobrugg.com

BuWa2102_068 68

09.04.21 08:17


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.