Weshalb die Sumpfeiche von Interesse sein könnte Der Wald und die gesamte Natur geraten zusehends unter massiven Druck. Das Klima verändert sich nachhaltig und sorgt vermehrt für trockene Hitzesommer. Die Niederschläge verschieben sich vom Sommer und Herbst in den Winter und das zeitige Frühjahr hinein. So kommt es im Sommer zu Trockenheit und im Winter mancherorts zu heftigen Überschwemmungen. Auf Reinbestände und einzelne (Brot-)Baumarten werden wir uns nicht mehr verlassen können. Deswegen wird nach «neuen» Baumarten gesucht und geforscht. Eine dieser Baum arten könnte die Sumpfeiche sein. Jörg Clavadetscher
Beheimatet ist die Sumpfeiche im östlichen Nordamerika, wo sie weite Gebiete gegen Norden und auch gegen Westen hin besiedelt. Anzutreffen ist sie natürlicherweise nicht etwa in Sumpfgebieten, sondern in Flusstälern. Vor allem bei unseren nördlichen Nachbarn in Deutschland ist die Sumpfeiche schon seit einigen Jahrhunderten vertreten und erfreut sich örtlich grosser Beliebtheit, vor allem in Parks oder Friedhöfen sowie im urbanen Landschaftsbau. Doch auch dem Forstdienst ist sie keineswegs unbekannt.
Eine besonders grosse Sumpfeiche (Quercus palustris).
(Bild: Helmut Preisinger, Botanischer Verein zu Hamburg)
Standortansprüche Obwohl die Sumpfeiche häufig in Flussauen zu fi den ist und dort offenbar ihr bevorzugtes Refugium findet, ist ihr Name nicht ganz passend. Gegenüber zeitweiliger Nässe, d. h. Überflutunge von wenigen Monaten, ist sie zwar sehr tolerant, erträgt aber keine dauerhafte Staunässe. Die ideale Bodenbeschaffenheit wird als leicht sauer, sandig und tiefgründig beschrieben. Der Boden darf aber auch leicht trocken oder sogar tonig sein. Der Standort für Quercus palustris sollte sonnig bis halbschattig sein. Da sie zudem absolut frosthart ist, kann sie auch an verhältnismässig kalten Lagen am Waldrand gepflanzt we den.
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10.06.20 12:54