business im Breisgau

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Start-ups

Geballte Kompetenz: Im Baden-Campus werden junge Gründer unterstützt

Es muss nicht Berlin sein Baden-Campus in Breisach unterstützt aufstrebende Gründer

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Fotos: © pl, Baden-Campus

m 2018 eröffneten Breisacher Baden-Campus findet sich alles, was das Start-up-Herz höherschlagen lässt: Workshop- und Eventräume, Plätze für Co-Working in modernem Ambiente und natürlich der obligatorische Tischkicker. Hier werden junge Unternehmerinnen und Unternehmer bei ihren Gründungen unterstützt. Es weht ein Hauch von Großstadt durch die Räumlichkeiten am Rand der Kleinstadt. Warum gerade Breisach, das doch eher Historiker als Gründer anzieht? Das hat mehrere Gründe, wie Kirsten Sink erklärt. Sie ist beim Baden-Campus Consultant im Bereich Innovationsmanagement und Start-up-Förderung sowie fürs Marketing verantwortlich. „Wir sind eine 100-prozentige Tochter der Badenova-Gruppe, der das Gebäude, eine ehemalige Lagerhalle, gehört“, sagt sie. Zudem finde Fortschritt nicht nur in Großstädten statt, auch in ländlicheren Regionen hätten die Leute gute Ideen. Breisach ist zwar Haupt­ standort des Baden-Campus, doch die unterstützten Start-ups kommen aus ganz Deutschland und sind oft das Ergebnis langjähriger Forschung an einer Uni. Aktiv ist der BadenCampus in ganz Südbaden, er arbeitet darüber hinaus auch mit Start-up-Ökosystemen in Frankreich und der Schweiz. Das Herzstück der Arbeit der 14 Beschäftigten ist der Accelerator. Der Begriff ist Englisch und bedeutet Beschleuniger. „Wir helfen Gründer·innen, ihre Ideen schnell und effizient an den Markt zu bringen“, erklärt Sink. Schließlich fehle es vielen nicht an Ideen, sondern eher an Know-how und Kontakten. Das will das Team mit Expertise und einem breiten und ständig wachsenden Netzwerk mit Unternehmen, Hochschulen und 20 | chilli | business im Breisgau | 05.2022

Kommunen bereitstellen. Unterstützt wird der Accelerator durch die Stadt Breisach, die Freiburger Wirtschaft, Touristik und Messe GmbH (FWTM), die Technologiestiftung BioMed, die Wirtschaftsregion Freiburg (WRF) sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes. Bewerben können sich für den Accelerator bevorzugt Gründer aus dem Deep-Tech-Bereich mit den Schwerpunkten Industrie 4.0, Smart City und Health Tech. Gerade ist der diesjährige Accelerator angelaufen. Zugelassen wurden 14 Teams, ein Großteil ist überregional. Am Ende des Programms wird im Herbst ein Gewinner gekürt. „Das ist aber nur das i-Tüpfelchen“, erklärt Sink. Schließlich profitieren alle Teams von den Inputs und den neuen Kontakten. Doch der Baden-Campus ist mehr als der Accelerator. Seit 2019 wurde über 20 Start-ups zur ersten Finanzierung verholfen. Beim Projekt „Start-up trifft Kommune!“ beispielsweise sollen nachhaltige innovative Lösungen für den Klimaschutz in der Region durch Kooperation und Vernetzung von Start-ups und Kommunen gefunden werden. Das „Start-up-Lab“ hingegen befasst sich diesen Mai mit der Automatisation in der Produktion. Der Baden-Campus ist eine Open-Innovation-Plattform, das heißt, unterschiedliche Akteure lernen sich über die Plattform kennen und arbeiten miteinander an einem gemeinsamen Ziel. So soll Innovatoren geholfen werden, das Potenzial von Technologie für eine positive gesellschaftliche Zukunft zu entfalten. Hierfür werden Kommunen, Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen, Studierende und Wissenschaftler miteinander verbunden. Es zeigt sich: Start-ups brauchen mit ihren Ideen nicht nach Berlin. Breisach tut es auch. Pascal Lienhard


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