Lust auf Regio

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#03 | März 2023 | 4,90 € | 7,25 CHF Magazin fürs Dreiländereck
GÄRTEN
für Hummeln, Bienen und Schmetterlinge
auf dem Neunlindenpfad am Kaiserstuhl FEILEN, HÄMMERN, KEHREN Frauenpower imHand w e r k VORGESTELLT
BLÜHENDE
Schlaraffenland
FRÜHLINGSGEFÜHLE Genusswandern

Erkunden & Erleben

Frühling im Kaiserstuhl: Genusswandern auf dem Neunlindenpfad 10 - 13

Stadtspaziergang mit Charme durch die REGIOSchönheit Endingen 14 - 17

Titelthema

Frauen im Handwerk 18

Kreativ mit Knüpfel und Eisen: Steinmetzin Pia Schartel 19

Präzision ist Trumpf: Feinwerkmechanikerin Ulrike Bruder 20

Saitenweise gute Stimmung: Klavierbauerin Letizia Vetter 21

Im Einsatz für die Umwelt: Schornsteinfegerin Laura Heckel 22

Lust auf … 06 - 07 Impressionen Vogelkonzert 08 - 09 Anzeigen
INHALT Inhaltsverzeichnis Lust auf REGIO | 03.2023 04 10 Haus & Garten Schlaraffenland für Bienen und Schmetterlinge planen 24-27
& Umwelt Harmlose Bienen im Sandkasten: Frühlings-Seidenbiene ist Wildbiene des Jahres 28-29 Kolumnen 25, 29, 41 33
Nr 03
Natur

vielseitig

& kreativ

Gesund & fit

Wenn künstliche Gelenke in die Wechseljahre kommen 30 - 31

Kunst & Kultur

Die Methusalems bringen die Geschichte des Günterstaler

Waisenhauses auf die Bühne 32

Alles so schön bunt hier!

US-Künstler Wayne Thiebaud in der Fondation Beyeler 33

Schlemmen & Sürpfeln

Augenschmaus & Gaumenfreuden im Restaurant Höfli in Staufen 34 - 37

Apfelrösli & Co.: die Hofchuchi von Schweizer Bäuerinnen 38 - 41

Merkles Küchenliebling: Gebackener Ziegenkäse mit Linsensalat 41

Kalender

Ausstellungen, Märkte & Konzerte: Termine in der REGIO 42 - 49

Horche se mol!

Im Gespräch: Jutta Götzmann, die neue Leitende Direktorin der Städtischen Museen Freiburg 50

Inhaltsverzeichnis Lust auf REGIO | 03.2023 05 18
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LUST AUF …

Blumenbeet mal anders

Mit den ersten Sonnenstrahlen kehrt auch die Vorfreude auf schön dekorierte Balkone zurück – gemütlich soll es schließlich sein. Der 3er-Deko-Kasten von Stylebox bietet für die Umsetzung harmonisch zusammengestellte Zutaten: Die Kästen sind aus Mangoholz mit eisernen Dekorationselementen. Sowohl aufgehängt als auch auf dem Fensterbrett zaubern die Kästchen im Shabby-

Clevere Grillidee

Am 20. März ist Frühlingsanfang. Höchste Zeit, den verstaubten Grill oder die eingelagerte Feuerschale aus dem Keller zu holen. Die ersten Würstchen sind schnell gegrillt – und doch ist die Vielfalt der Grillwelt grenzenlos. Wie wäre es stattdessen mal mit Flammlachs? Die Holzbretter sind aus natürlicher Buche und können mit den Halterungen gut an Grill oder Schale befestigt werden. Während der Fisch gart, sorgt das

Grillfeuer für Lagerfeuerstimmung – auch jenseits der Wintersaison eine Freude. Lachs auf finnische Art genießen – ein perfekter Saisonstart für alle Grillbegeisterten.

Flammlachsbrett, 2er-Set mit Halterungen aus Edelstahl Gesehen im Online-Shop czaja-feuerschalen.de

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Foto: © czaja-feuerschalen.de

Individuelle Lieblingsstü c ek
Lust auf … Lust auf REGIO | 03.2023 06

Spaß für die gesamte Familie

Wer kennt es nicht? Kaum sind die Temperaturen ein wenig in die Höhe geklettert, wollen die spärlichen Sonnenstunden auch gut genutzt werden. Während sich die einen auf die Räder schwingen und andere Berge besteigen, bringt das skandinavische Wurfspiel „Kubb“ Familie und Freunde zusammen. Der Spielsatz besteht aus 100 Prozent FSC-zertifiziertem Holz und

beinhaltet zehn Kubbs, einen König, sechs Wurfstöcke und vier Markie rungsstöcke. Und wie heißt es so schön: Auf die Plätze. Fertig. Klötze umwerfen!

Kubb – Wikinger-Spiel

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Foto: © holtaz.de

Frühlin g serwachen

Strahlend schön

Stimmungsvolle Beleuchtung im Außenbereich: Mit der schwarzen Diamantenoptik, dem Industrial Look und solarbetriebenen LEDs sorgen die Spar-Solarleuchten für nachhaltige Helligkeit. Mit einem Henkel zum Aufhängen und warmweißem Licht passen sie perfekt zu einem gemütlichen Schwätzchen mit Familie und Freunden.

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Foto: © schneider.de

Stylisch unterwegs

Praktisch und schön zugleich: Erhältlich in drei unterschiedlichen Farben, beeindrucken die Fahrradtaschen von Agu nicht nur mit ihrer Praktikabilität, sondern vor allem auch mit ihrer Optik. Recyceltes, wasserabweisendes Polyester, Rucksackstyle und zwei Taschen mit einem Fassungsvermögen von

36 Litern sind ideal für längere Radtouren an den ersten warmen Frühlingstagen.

DWR Doppelte Fahrradtasche Urban

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Lust auf … Lust auf REGIO | 03.2023 07

Vogelkonzert

e mi rhajhürF

›› Der Zilpzalp stimmt ein! Der unscheinbare, kleine, olivbraune Vogel ist im Frühjahr fast überall zu hören. Er gehört zu den weitverbreitesten heimischen Laubsängern. Seinen Namen verdankt er seinem charakteristischen Zilp-Zalp-Gesang. Seine Brutplätze finden sich in Wäldern, in naturnahen Gärten und Parks. Er frisst gerne Insekten, deren Larven und Puppen. Aber auch Beeren und Samen stehen auf seinem Speiseplan.

IMPRESSIONEN Lust auf REGIO | 03.2023 08
H e imischeVögel – Gesangsstund
Foto: © iStock.com/Nixic Lust auf REGIO | 03.2023 09 Impressionen

RAUS IN DEN FRÜHLING

Eine Wanderung über die drei höchsten Erhebungen des Kaiserstuhls – dies mag nach sportlichem Ehrgeiz klingen. Wer sich vom gezackten Höhenprofil nicht abschrecken lässt, kommt aber auch als Genusswanderer voll auf seine Kosten: Der Neunlindenpfad zwischen Ihringen und Endingen bietet fantastische Ausblicke und einen bunten Reigen landschaftlicher Highlights.

Text: Nicole Kemper

A ussichtsfreuden aufdemN eunl i n pneddaf Erkunden & Erleben Lust auf REGIO | 03.2023 10

Leberblümchen (g. l.), Obstblüten und weite Blicke über Rebterrassen – Die Tour auf dem Neunlindenpfad weckt Frühlingsgefühle.

Der offizielle Startpunkt des Neunlindenpfades befindet sich in Ihringen, aber ebenso gut lässt sich die Tour von hinten aufrollen und am Endinger Bahnhof mit einer gemütlichen Sightseeingtour durch die historische Innenstadt starten. Eine gelbe Raute leitet durch die Gässchen und über den Marktplatz des Winzerstädtchens. Am südlichen Ortsausgang bestätigt eine großformatige Tafel die eingeschlagene Richtung, und ab hier weist durchgehend ein eigenes Wegesymbol mit Lindenblatt den Weg nach Ihringen. Hinter dem Naturfreibad Erleweiher zweigt der Pfad in eine idyllische Kastanienallee ab. Munteres Vogelgezwitscher, ein kleiner Bach und die ersten Buschwindröschen geleiten die Wandernden auf dem Übergang zwischen Besiedlung und Wald.

Nach diesem sanften Einstieg müssen sich die Waden für die größte Herausforderung des Tages wappnen. Durch den noch lichten Buchenwald geht es stetig bergan zum ersten Etappenziel, der Katharinenkapelle auf dem gleichnamigen Berg. Das beliebte Ausflugsziel ist gut frequentiert, mehrere Familien und Gruppen haben sich an den Tischen und Bänken vor dem Wanderkiosk niedergelassen oder bestaunen die Rundumsicht zu den Vogesen, auf die Rheinebene und den nahen Schwarzwald. Nach einer Verschnaufpause geht es von hier aus wieder kurz bergab. Ein leichter Knoblauchduft liegt in der Luft – die ersten grünen Bärlauchspitzen kämpfen sich durch das Herbstlaub des Vorjahres. Dann lichtet

Erkunden & Erleben Lust auf REGIO | 03.2023 11 »
Foto: © iStock.com/LianeM
Foto: © Nicole Kemper

MIT CHARME & GESCHICHTE

Am Nordrand des Kaiserstuhls liegt das schmucke Städtchen Endingen, mit einer Altstadt, die noch deutlich Geschichte atmet. Viele denkmalgeschützte Häuser, eine Marien-Wallfahrtskirche und hübsche Läden laden zu einem Spaziergang durch die am Rand der Weinberge gelegene Marktstadt.

Text: Dorothea Wenninger

Endingen imPorträ t Erkunden & Erleben Lust auf REGIO | 03.2023 14
REGIOschönheit

Historische Utensilien zur Milchverarbeitung sind bei einer Führung im Käsereimuseum zu entdecken.

Frühlingsbunt präsentiert sich der Brunnen auf dem Endinger Marktplatz im März.

Das geschichtsträchtige Erbe der Stadt macht sich gleich auf dem kurzen Weg vom Bahnhof ins Zentrum links und rechts der Üsenberger Straße in Form von Stadtmauerresten bemerkbar. Und im gelben Eckhaus gegenüber befindet sich das Käsereimuseum mit vielen Exponaten zur Historie der Käseherstellung. Die Werkzeuge und Utensilien haben die Nachfahren von Seraphin Risch, der ab 1901 in diesem Haus die Milch aus den Gemeinden Endingen und Forchheim zu Käse verarbeitet hatte, der Stadt Endingen überlassen.

Der Rempartstraße nach links folgend, an der Ringstraße und auf der Westseite Am langen Buck findet man noch weitere Teile der Stadtmauer. Ansonsten ist ihr ehemaliger Verlauf besser auf dem Stadtplan als vor Ort zu erkennen: Die Rempart- und Ringstraße umlaufen den Ort in einem Beinahe-Kreis. Und am Ende der Hauptstraße markiert das Königschaffhauser Tor das westliche Ende der Altstadt. Das „Torli“ ist das einzige noch erhaltene Stadttor Endingens. Der Ort hatte einst vier: im Süden beim heutigen Gasthaus Schützen das Freiburger, im Osten am Beginn der Hauptstraße das Riegeler Tor und das Nordtor im Bereich des Helmenwinkels. Die heutige Erscheinungsform des Königschaffhauser Tores kam durch einen Umbau im 16. Jahrhundert zustande. Bis kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gab es im Turm noch Arrestzellen. In dem kleinen Anbau wohnte früher der „Tor-Zoller“, der die Zölle erhob, dann diente er als privater Wohnraum, bevor das Narrenzunftmuseum hier einzog.

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Foto: © Stadt Endingen Foto: © Monica Hauser

DIE PACKEN’S AN

Sie arbeiten mit Knüpfel, Pinzette, Stimmschlüssel oder Kehrbesen, und was sie eint, ist die Leidenschaft für ihren Beruf. Vier Handwerkerinnen aus der REGIO – eine Steinmetzin, eine Feinwerkmechanikerin, eine Klavierbauerin und eine Schornsteinfegerin – geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag – und der ist alles andere als eintönig.

er R E OIG Foto: © iStock.com/Pickone
Handwerkerinnenind
Titelthema Lust auf REGIO | 03.2023 18

Mit Feingefühl und Kraft

In der Werkstatt der am Fuße des Schlossbergs gelegenen Münsterbauhütte ist weder Klopfen noch Schleifen oder Feilen zu hören. Nur die kräftige Absauganlage über Pia Schartels Arbeitsplatz rauscht in erträglicher Lautstärke. Über jedem Tisch sind solche Rohre angebracht; sie nehmen die bei der Steinbearbeitung abfallenden größeren und kleineren Partikel direkt bei ihrer Entstehung auf, erläutert die Auszubildende im ersten Lehrjahr. Und sie sorgen auch dafür, dass der feine Staub nicht in die Atemwege der insgesamt 14 hier mit Knüpfel und Eisen hantierenden Menschen gelangt.

Wegen einer internen Fortbildung sind die Kollegen nicht da, die angehende Steinmetzin arbeitet allein an ihrem Übungsstück aus blassrotem Sandstein, formt ihn mit verschiedenen Profilen sorgfältig zu einem kleinen Kunstwerk, das an ein Kapitell erinnert. An die große Brille, die sie dabei zum Schutz ihrer Augen vor Steinsplittern tragen muss, hat sich die 21-Jährige längst gewöhnt. An das ständige Rauschen auch. Denn bereits vor Beginn ihrer Ausbildung im Herbst 2022 hat sie intensiv in den traditionsreichen,

In der Werkstatt der Freiburger Münsterbauhütte bearbeitet Pia Schartel (u.) einen Sandsteinblock. Dass dabei Steinstaub und -splitter fliegen, stört nicht: Sie werden sofort abgesaugt.

seit mehr als 800 Jahren bestehenden Betrieb hineingeschnuppert: Nach ihrem Abitur am Furtwanger Gymnasium für Gestaltungsund Medientechnik hat sie ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) bei der Münsterbauhütte Freiburg absolviert – und schon „eine Menge gelernt“.

Pia Schartel, die in Gütenbach im Schwarzwald aufwuchs, war schon immer gerne kreativ tätig, hat sich „bereits in der Schule für Kunstgeschichte, Architektur und kunsthistorische Restaurierungen interessiert“. Früh hat sie auch ihre künstlerische Begabung erkannt und umgesetzt – als „naturbezogener Mensch“ am liebsten mit Naturmaterialien. Zunächst gab es zwar „die Überlegung, Holzbildhauerin zu werden“. Doch nun ist sie „sehr glücklich“, dass sie sich für den Beruf der Steinmetzin entschieden hat. Und dass sie an diesem „super Arbeitsplatz“ eine Lehrstelle bekommen hat: Stein, insbesondere der Sandstein, sagt sie, sei „ein wunderbares Material“, zu dessen Bearbeitung außer Talent auch ein guter Blick fürs Detail sowie Kraft und zugleich Fingerspitzengefühl nötig sei.

Stein sei außerdem „jahrhundertelang haltbar und zeugt späteren Generationen von der Arbeit früherer

Menschen“. Dass dies so ist, wurde ihr während ihrer FSJ-Zeit bewusst, als sie „manchmal mit aufs Gerüst durfte“ und am Bau die mittelalterlichen Steinmetzzeichen entdeckt hat. Sie findet es „sehr spannend“, der Geschichte und dem Wirken der früheren Steinmetze nachzugehen, zu deren Nachfolgerinnen sie nun gehört. Und sie ist „richtig stolz“, dass das nächste Stück, das sie anfertigen darf, ein echtes Restaurierungselement ist, das in einen der Strebepfeiler am derzeit restaurierten Chor des Freiburger Münsters eingefügt wird. ewei

Titelthema Lust auf REGIO | 03.2023 19
Steinmetzin
PIA SCHARTEL
Foto: © ewei Fotos: © Münsterbauverein, iStock.com/Wirestock

ULRIKE BRUDERFeinwerkmechanikerin

Mit Spaß und Geschick

Schraubenbehälter mit Deckelchen und Schraubenbehälter ohne Deckel stehen neben Kästchen mit Unterlegscheiben, Plastikringen und anderem Zubehör. Ulrike Bruder bringt die vielen Kleinteile nacheinander routiniert im Objekt unter. „Das geht fast wie im Schlaf, weil ich es schon so oft gemacht habe.“ Die Schrauben aus den Behältern mit Deckel fasst sie nur mit der Pinzette an, sie sind entfettet worden und dürfen nicht mit der Haut in Berührung kommen. Auf solche Feinheiten kommt es an – in ihrem Metier, der Feinwerkmechanik, und erst recht in diesem speziellen Bereich, der Medizintechnik.

Das Aluminiumgussteil, das hier montiert wird, ist eine Schädelklemme. Sie dient dazu, den menschlichen Kopf bei Operationen zuverlässig zu fixieren. Es ist eines der Vorzeigeprodukte der Firma Black Forest Medical Group, die auf neurochirurgische Medizintechnik spezialisiert ist und ihren Sitz im Industriegebiet Haid in Freiburg hat.

Während Ulrike Bruder früher noch öfter das ein oder andere Teil selber baute – Bohrvorrichtungen zum Beispiel –, also immer mal wieder an der Dreh- oder der Fräsmaschine zugange war, ist inzwischen das Montieren zu ihrer Haupttätigkeit geworden. Das hängt eben vom jeweiligen Einsatzort ab. Bruder schätzt die Vielseitigkeit im Job, vor allem seit sie auch hinzugezogen wird, wenn es darum geht, Produktverbesserungen mit den Entwicklern durchzusprechen. Als Praktikerin kann sie dann Aspekte beisteuern, die die Theoretiker nicht unbedingt auf dem Schirm haben.

Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind Voraussetzungen für den Beruf der Feinwerkmechanikerin. Zwei Dinge, die Frauen lange Zeit abgesprochen wurden. Eine ältere Kollegin, erzählt Ulrike Bruder, hatte in den 1990er-Jahren die Erfahrung gemacht, dass einer ihrer Arbeitskollegen die Maschinen, die er benutzte, nicht mit ihr „teilen“ wollte. Als sie selbst ihre Ausbildung machte – in den Nullerjahren –, betrug der Frauenanteil in der Berufsschulklasse

rund ein Viertel. Das war wohl eher eine Ausnahme, denn die Klassen davor und danach waren rein männliche Jahrgänge. Daran hat sich bis heute nicht viel verändert.

15 Jahre Berufserfahrung hat die zur Feinwerkmechanikerin ausgebildete Monteurin Ulrike Bruder inzwischen gesammelt, und die Begeisterung für ihr Metier hat nicht nachgelassen. Sie ist immer noch überzeugt von ihrer Berufswahl, die sie relativ spät getroffen hat, nach langen Jahren der Selbstständigkeit in einem anderen Tätigkeitsfeld. Umso merkwürdiger war für sie die Reaktion eines neuen Kollegen, dessen Begrüßung lautete: „Was machst du denn hier? Das ist doch kein Arbeitsplatz für eine Frau!“ Ihre Reaktion damals: „Wieso? Mir macht das Spaß.“ Und das nimmt man ihr heute noch ab. dw

Titelthema Lust auf REGIO | 03.2023 20
Ulrike Bruder probiert, ob die Teile der fertig montierten Schädelklemme gut ineinanderpassen. An der Nietmaschine. Fotos: © dw

Mit gutem Gehör und viel Geduld

Einzelne Klaviertöne hallen durch den großen Raum, auf den sich die Eingangstür des Pianohauses Lepthien in Freiburg öffnet. Zwischen vielen Tasteninstrumenten hindurch führt der Weg in die Werkstatt, in der Letizia Vetter gerade dabei ist, ein Klavier auseinanderzubauen. Die 20-Jährige befindet sich im zweiten Lehrjahr der dreieinhalbjährigen Ausbildung zur Klavier- und Cembalobauerin mit Schwerpunkt Klavier, so die genaue Bezeichnung.

In ganz Deutschland gibt es nur noch eine Berufsschule für diesen Berufszweig, und die steht in Ludwigsburg. Die Schulbank dort drückt Letizia Vetter zusammen mit 13 Mitschülern und 5 Mitschülerinnen, die allesamt den Schwerpunkt Klavierbau gewählt haben. Cembalobauer sind also die wahren Exoten.

Im Freiburger Betrieb gehört es zur täglichen Routine der Auszubildenden, ein Klavier zu stimmen. „Das mache ich meistens vormittags, weil da das Gehör noch ein bisschen frischer ist.“ Und darauf kommt es an, bei Lepthien wird

„Man braucht auch kein absolutes Gehör, man kann es wirklich gut erlernen.“ Nur für den Grundton kommt ein elektronisches Stimmgerät oder die Stimmgabel zum Einsatz. Dann legt Vetter zuerst „in einer Oktave die Temperatur fest. Temperatur bedeutet: Man legt die Frequenz von jedem einzelnen Ton fest, damit es ein warmes Gesamtbild ergibt.“ Sie beginnt im mittleren Tonhöhenbereich mit dem Temperieren und arbeitet sich von da oktavenweise nach oben und unten. Das Klavierstimmen erfordert viel Geduld und viel Übung. Es heißt: „Tausend Klaviere muss man gestimmt haben, bevor man es kann.“

Zu den Aufgaben der Auszubildenden zählt außerdem das Überarbeiten von Klavieren. Dafür baut sie alle Teile zum Reinigen auseinander. Danach geht es ans Regulieren: „Die Mechanik besteht aus total vielen unterschiedlichen Teilen wie Federn, irgendwelchen Lederchen, dem Hammer. Alle Teile müssen nach bestimmten Maßen eingestellt werden, damit sie ineinandergreifend ein optimales Spiel ermöglichen.“

In der Werkstatt bei Lepthien steht eine alte Basssaitenspinnmaschine. Die nutzt Letizia Vetter, wenn

Letizia Vetter (u.) „feilt den Hammer auf Chor“. Für eine perfekte Klangentfaltung müssen alle Mechanikteile optimal aufeinander abgestimmt sein.

Kunden mit einer gerissenen KlavierBasssaite ins Pianohaus kommen. Dann umspinnt sie den nackten Stahlkern der Saite mit Kupfer. Eine normale Saite wird durch dieses zusätzliche Volumen zu einer volltönenden Basssaite. Im Moment lernt sie, „wie man intoniert, das heißt, wie man den Hammerkopf so bearbeitet, dass es den optimalen Klang gibt. Das ist wirklich noch einmal eine Wissenschaft für sich und ein Arbeiten auf einer anderen Ebene.“

Das macht für sie den Reiz des Berufes aus: „Ich komme nie an den Punkt, wo ich denke, in diesem Bereich hab ich jetzt ausgelernt. Das geht immer weiter.“ dw

LETIZIA VETTERKLAVIERBAUERIN Titelthema Lust auf REGIO | 03.2023 21
Fotos: © dw, iStock.com/alexmak72427

TISCHLEIN DECK DICH!

lB ü t enparadiese für Bienenund S c h egnilrettem

Sommerflieder (l.) und Obstblüten (u.) laden Nützlinge in den Garten.

Gärten bieten Lebensräume für zahlreiche Tiere. Zu den beliebtesten Gartengästen zählen bunte Schmetterlinge. Aber auch Wild- und Honigbienen, Hummeln, Schwebfliegen und andere nützliche Bestäuber fühlen sich in bunt blühenden Gärten wohl. Jetzt können Vorbereitungen getroffen werden, damit es im Sommer fröhlich summt und brummt.

PFLANZE MIT

SYMBOLKRAFT

Die Heilpflanzen-Expertin über den wahre Wunder wirkenden Wiesenklee

Vor allem das natürliche Nahrungsangebot entscheidet darüber, welche und wie viele Tierarten sich im Garten ansiedeln. Möglichst vielfältige Blütenpflanzen und eine lückenlose Blütezeit vom Frühjahr bis zum Herbst bieten reichlich Nahrung für Insekten. Im März beginnt die Pflanzzeit für Gehölze und Stauden. Deshalb hält der Fachhandel jetzt ein reiches Pflanzensortiment zur Auswahl bereit. Immer mehr Kunden legen inzwischen Wert auf bienenund insektenfreundliche Arten und Sorten. Händler

Schon in vorchristlicher Zeit galt der Wiesen- oder Rotklee (Trifolium pratense) als Symbolpflanze: So soll er den Druiden eine heilige Pflanze gewesen sein, ebenso den Ureinwohnern Nordamerikas, die ihn als gesundmachend schätzten. In Zeiten der Christianisierung hat der irische Nationalheilige St. Patrick angeblich anhand der Dreizähligkeit seiner Blätter erklärt, was es mit der heiligen Dreifaltigkeit auf sich hat – hier jedoch berief er sich auf den Weißklee. Im Mittelalter galt der Klee als Symbol der Liebe.

Besondere Bedeutung hatte und hat der seltene Fund eines vierblättrigen Kleeblattes. Es steht auch im 21. Jahrhundert noch für Glück, Gesundheit und Zuversicht.

Aber neben all der glücksbringenden Zauberwirkung des Wiesenklees sei auch erwähnt, dass er wahre Wunder wirkt bei Erkältungskrankheiten und bei Erschöpfung. Dafür sammelt man die Köpfchen des roten Wiesenklees, lässt sie trocknen und bereitet sich mit einem Löffel Honig oder Sirup einen wohlschmeckenden Tee zu.

KOLUMNE Pflanzenwissen vonBrigitt a L gna e Foto: © tas
Illustration: © Jana Schillinger
» Haus & Garten Lust auf REGIO | 03.2023 25
Text & Fotos: Frank von Berger

Das Tagpfauenauge (o.) ist bei der Nektarsuche nicht wählerisch, bevorzugt aber im Sommer ebenso wie der Kleine Perlmutterfalter (l.) violette Blüten.

kennzeichnen diese daher oft mit entsprechenden Etiketten.

Schlaraffenland für Bienen

Fangen wir mit den Gehölzen an: Statt den Garten mit immergrünen Lebensbäumen (Thuja) und anderen ökologischen Nullnummern zu bestücken, können stattdessen blühende Ziergehölze und Obstbäume gepflanzt werden. Die Blüten von Apfel, Kirsche, Pflaume und Birne sind im Frühjahr echte Bienenweiden. Sie ziehen nicht nur Honigbienen an, sondern auch viele der insgesamt rund 560 hier heimischen Wildbienenarten. Diese friedfertigen Insekten bleiben in

der Regel unbemerkt, weil sie meist Einzelgänger und oft winzig sind. Am auffallendsten ist wohl die große, blauschwarz schimmernde Holzbiene. Wildbienen sind, wie ihre domestizierten Verwandten, wichtige Bestäuber für Wild- und Nutzpflanzen. Viele weitere Blütengehölze – das müssen nicht unbedingt einheimische Arten wie Kornelkirsche, Weißdorn oder Schneeball sein – locken vom Frühjahr bis in den frühen Sommer hinein geflügelte Blütenbesucher an. Auch Rosen werden gern von Insekten auf Nektarsuche angeflogen. Allerdings nur, wenn sie einfache, ungefüllte oder maximal halbgefüllte Blüten haben. Die gefüllt blühenden Sorten halten weder Pollen noch Nektar bereit. Das gilt übrigens für alle Blütenpflanzen.

Ein echter Schmetterlingsmagnet unter den Ziersträuchern mit zudem langer Blütezeit ist der Sommerflieder (Buddleja). An sonnigen Tagen tummeln sich die Falter dort oft in großer Zahl und saugen mit

ihren langen Rüsseln Nektar aus den kleinen, aber zahlreichen Blütenkelchen. Andere im Sommer blühende Ziersträucher mit Sogwirkung auf Bienen und Schmetterlinge sind Fingerstrauch (Potentilla fruticosa) und Japanischer Spierstrauch (Spiraea japonica). Wussten Sie übrigens, dass viele Falter und deren Raupen auf ganz bestimmte Pflanzenarten oder Blütenfarben spezialisiert sind? Ausgewachsene Tagpfauenaugen etwa bevorzugen lilafarbene Blüten, und die Raupen dieser Art fressen am liebsten Brennnesseln. Die Raupen des prächtigen Schwalbenschwanzes brauchen als Nahrung Doldenblütler wie Wilde Möhre, Dill oder Fenchel, die Falter dagegen saugen Nektar gern aus violetten Blüten.

Neben Blütengehölzen bieten viele Stauden einen reich gedeckten Tisch für Insekten auf Pollenund Nektarsuche. Auch hier gilt: Es müssen nicht unbedingt einheimische Arten sein. Zwar sind

Haus & Garten Lust auf REGIO | 03.2023 26 »

Blut-Weiderich, Moschus-Malve, Fingerhut und Große Sterndolde (Astrantia major) ebenso schöne Wildpflanzen wie wertvolle Gartenschätze. Doch auch Staudenarten aus fernen Ländern bieten heimischen Insekten Nahrung. Phlox, Indianerund Duftnesseln (Monarda und Agastache), Woll-Ziest, Sonnenbraut, Steppensalbei und blaue Kugeldisteln (Echinops) sind nicht nur Blickfänge in den Beeten, sondern außerdem beliebte Landeplätze für hungrige Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Und wer das Schöne mit dem Nützlichen verbinden will, pflanzt Kräuter aller Arten. Viele davon ziehen mit ihren duftenden Blüten Insekten magisch an. Thymian, Bohnenkraut, Oregano, Lavendel, Rosmarin, Salbei und Minze-Arten gedeihen übrigens nicht nur im Garten, sondern auch in Töpfen. So können schon ein paar Kräutertöpfe auf dem Bal kon oder der Terrasse eine wertvolle Nektartankstelle für hungrige Bie nen sein. Und damit die Saison im Garten möglichst früh starten kann, sollten Zwiebelblüher nicht vergessen werden (die müssen allerdings schon im Herbst gepflanzt werden). Zu den Favoriten zählen hier Schneeglöckchen, Winterlinge,

Krokusse und Traubenhyazinthen, natürlich auch Tulpen und Narzissen sowie exquisite Schönheiten wie die Schachblume. Oft sind diese Frühaufsteher unter den Stauden die erste Bienennahrung nach einem kalten Winter.

Unordnung tut gut

Doch es kommt nicht nur auf ausreichende Nahrung für alle Entwicklungsstadien der Insekten an. Auch geeignete Plätze zur Fortpflanzung, sichere Versteckmöglichkeiten sowie geschützte Überwinterungsquartiere entscheiden darüber, ob sich eine vielfältige Insektenpopulation im Garten etablieren kann. Viele Wildbienen- und Hummelarten ziehen ihre Brut im Boden oder in trockenen Pflanzenteilen

auf. Damit dies erfolgreich gelingt, braucht es Sandflächen, Trockenmauern, Totholzhaufen und hohle Pflanzenstängel, etwa von Schilf und Bambus. Notfalls tut es auch ein Insektenhotel, das leicht selbst gebastelt werden kann. Anleitungen dafür gibt es in Büchern und im Internet. Außerdem gehört in jeden insektenfreundlichen Garten eine Wasserstelle, etwa eine Schale mit Steinen darin, damit die Insekten dort landen und trinken können. Und etwas Unordnung in der einen oder anderen Gartenecke schadet auch nicht, denn wild wachsende Pflanzen, abgeblühte Stauden oder eine Ecke, wo Brennnesseln wuchern dürfen, bieten Rückzugsräume und Winterquartiere. Dann summt und brummt es auch im folgenden Jahr wieder im Garten und Schmetterlinge landen munter flatternd auf bunten Blüten.

Lust auf REGIO | 03.2023 27 Anzeige Haus & Garten
Vielfalt ist Trumpf im Naturgarten: SchwalbenschwanzRaupen fressen Doldenblütler. Die Hummel labt sich an einer Indianernessel (g.u.).

UMSCHWÄRMTE WEIDEN

Seit zehn Jahren wählt das Kuratorium „Wildbiene des Jahres” jährlich eine besondere Biene als Titelträgerin aus. Für 2023 fiel die Wahl der Kuratoren, zu denen Vertreterinnen des NABU Baden-Württemberg, des Arbeitskreises Wildbienen-Kataster Stuttgart und des Landesmuseums für Naturkunde gehören, auf die Frühlings-Seidenbiene.

Text: Erika Weisser

Sie sind die ersten wilden Fliegerinnen im Jahr. Schon zeitig im März sind sie unterwegs. Sobald die Weiden blühen, sobald wärmende Sonnenstrahlen aus den samtigen silbernen Weidenkätzchen feine Pollenfäden wachsen lassen und sie in filigrane gelbe Blütenstände verwandeln, schwärmen sie in Scharen aus – angelockt vom zwar ganz zarten, doch betörenden Duft. An den Zweigen der Weiden finden die FrühlingsSeidenbienen ihre Lieblingspollen, die sie als Nahrung benötigen. Für

sich und für ihre Brut – und somit für ihren Fortbestand.

In Sand gebaut

Der Fortbestand der Wildbiene des Jahres ist nicht gefährdet; diese größte der 14 heimischen Seidenbienen ist keine bedrohte Spezies. Denn die bis zu 15 Millimeter langen und eher unauffälligen Tierchen sind sehr anpassungsfähig:

Ursprünglich Bewohnerin von Flussauen mit ihren Uferwäldern und -gebüschen, ist die „Colletes cunicularius“ gut in der Lage, neue Lebensräume zu erschließen und zu besiedeln. Voraussetzung für den Nestbau sind lediglich sandige Böden sowie ertragreiche Nahrungsquellen in der Nähe – und das können zur Not auch früh blühende Obstbäume sein. Doch, so haben jahrelange Forschungen ergeben, bevorzugen sie eindeutig die Weidenpollen.

Natur & Umwelt Lust auf REGIO | 03.2023 28 F r ü h l ing
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An blühenden Weiden findet die Frühlings-Seidenbiene ihre bevorzugte Nahrung. Diese wird in die unterirdischen Sandnester geflogen und dort für die nächste Generation eingelagert.

Warum diese überall in Deutschland vorkommenden Hautflügler nicht Weiden-, sondern Seidenbienen heißen? Das Sekret, mit dem die Weibchen die inneren Wände der Brutzellen auskleiden, so ist beim Naturschutzbund NABU zu erfahren, „härtet an der Luft zu einem seidig schimmernden Film aus – es bildet eine Art natürliches Polyester“. Dieses schützt die Eier und Larven vor Wasser, Keimen und Parasiten. Die Brutzellen befinden sich am Ende der oft mehrfach verzweigten und bis zu 50 Zentimeter weit ins Erdreich führenden Gänge, aus denen die Bodennester dieser Bienenart bestehen. Nachdem etwa Ende Mai die Eier dort abgelegt werden, bleibt die neue Bienengeneration bis zum nächsten Frühjahr unter dem Boden, ab August als fertige Bienen.

Gleich nach dem Schlüpfen in den ersten Frühlingstagen – und der sofortigen Paarung mit den etwas früher an der Oberfläche erschienenen Männchen – beginnen die Weibchen mit dem Bau neuer Nester in ebenen, sonnigen Flächen, in Sand- oder Kiesgruben. Und wenn der Nistplatz ideale Versorgungsbedingungen bietet, bauen mehrere Weibchen, die jeweils nur die eigene Brut versorgen, eben zur gleichen Zeit am gleichen Ort, unabhängig und unbehelligt von der Nachbarschaft. So entstehen ganze Bienen-Kolonien mit mehreren Dutzend „Familien“

Gerne siedeln die Seidenbienen sich auch an Hochwasserdämmen und auf mageren Wiesen an – und in den Sandkästen von Spielplätzen. Wenn sie ihre unterirdischen Nester dort gegraben haben, dann ist dies von März bis Mai an einem sehr regen Tiefflug-Verkehr zu erkennen: Bevor die Weibchen ihre Eier in den Brutkammern ablegen (und danach sterben), müssen sie mit Pollen- und Nektarvorräten ausgestattet werden, damit sich die Larven in den kommenden Monaten ernähren können. Und zu diesem Zweck fliegen alle Elternteile emsig zwischen Futterpflanze und Nest hin und her.

In Panik sollten Kinder und Eltern indessen nicht geraten: Die Frühlings-Seidenbienen sind ungefährlich – die Männchen haben gar keinen Stachel und die Weibchen nur einen schwachen, den sie laut NABU „nur in äußerster Bedrängnis“ einsetzen. Allerdings ähneln sie bei oberflächlichem Hinsehen den Honigbienen, die auch im zeitigen Frühjahr unterwegs sind. Diese sind etwa gleich groß, doch sie haben viel kräftigere, schaufelförmige Hinterbeine, außerdem setzen sich die gelben Haarbinden vom gleichfalls schwarzen Hinterleib deutlicher sichtbar ab als bei der Frühlings-Seidenbiene. Es lohnt sich also, sich näher mit ihnen zu befassen. Und genau das ist der Sinn der jährlichen Wildbienen-Kürung.

BETTLAD UND POTSCHAMBER

Der Mundart-Autor aus Schallstadt war zu Besuch im (Wörter-)Museum

Was kammer nit alles sähne im Museum in de Richebacher Hammerschmiedi bi Lohr im Schwarzwald! Blosebalg, Schruubstöck, Schmiedehämmer. Für d Schriiner Band-, Loch-, Spalt-, Stich- un Furniersäge. Für d Gerber Stoßiise, Falziise, Schabebaum.

Ä Immehiisli mit Abkehrbäse, Honigsieb un -schleuder. Dissel (Deichsel), Heuliecher (Haken, um das Heu aus dem Wagen zu ziehen), Wiesbaum (Längsstange, die das aufgeladene Heu zusammenhält), Kappezaum (Halfter für Zugtiere), Kummig (Zuggeschirr), Miggi (Bremse), Sägis (Sense), Bolderwage (Wagen mit Dielenbrettern), Kump (Behälter für den Wetzstein), Schdrupfer (Schrubber), Seijer (Sieb), Rutscherli (einfaches Bügeleisen), Scheesli (Kinderwagen), Briehschapf (Schöpfkelle für die Jauche), Gutter (dicke Flasche), Klepperli (Sandale mit Holzsohle, Klapper) un Guuf (Sicherheitsnadel), Bettlad (Bettgestell).

Un wo d Bettlad isch, isch au de Potschamber nit witt. Mit de Sache verschwinde au d Wörter. Aber in de Hammerschmiedi sin si uffghobe.

Natur & Umwelt Lust auf REGIO | 03.2023 29
KOLUMNE Alemannisches vonStefan P fl mua
Foto: Till Neumann
Mundart von Stefan Pfl a u m Foto: © NABU Foto: ©iStock.com/Wirestock

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Die Nonne mit der weißen, für die Vinzentinerinnen typischen ausladenden Haube schaut nicht eben barmherzig. Also nicht so, wie es dem Selbstverständnis dieses Frauenordens entsprechen sollte. Sie scheint eher ungeduldig, scheint ein Stoßgebet zum Himmel zu schicken, dass das Kind, das im Garten verträumt mit den Blumen spielt und lästige Fragen stellt, doch endlich zu Potte kommen möge. Dass es sich endlich fügen möge in die Gemeinschaft, die nur mit und nach strengen Regeln funktioniert.

Haareziehen gehörte zur Strafpädagogik im Waisenhaus – wenn Kinder nicht bedingungslos gehorchten oder allzu verträumt und verspielt waren.

Die strenge Gemeinschaft: In der ehemaligen Zisterzienserabtei in der Ortsmitte von FreiburgGünterstal war bis ins Jahr 1978 ein Waisenhaus untergebracht; hier lebten ab 1940 Tausende verwaister, unehelicher oder einfach unerwünschter Kinder und Jugendliche unter den Fittichen der Nonnen. Und die wenigsten von ihnen haben gute Erinnerungen an die Zeit. Miserable Lebens- und Entwicklungsbedingungen sowie eine gewaltsame, strafende „Erziehung“ waren niemals zu hinterfragende Norm, Schläge, Essenszwang und andere entwürdigende Repressalien an der Tagesordnung.

Viele von ihnen haben das Erlebte jahrelang mit sich herumgetragen, haben erst in einer vor zehn Jahren von Autor Dirk Schindelbeck vor-

gelegten Dokumentation von ihren nicht immer geglückten Lebenswegen erzählt. Diese diente als Grundlage für das Stück „Die Ehemaligen“, das die Laien-Senioren-Theatergruppe Methusalems und Regisseur Veit Arlt in einem zwei Jahre währenden Prozess entwickelten. Zusammen mit sechs mutigen früheren Waisenhausbewohner·innen. Sie bringen eine vielstimmige, aus unterschiedlichen biografischen Schnipseln zusammengesetzte Geschichte auf die Bühne, in der die einen die Rollen der anderen übernehmen. ewei

INFO

„Die Ehemaligen“

Aufführungstermine unter: www.theater.freiburg.de

BIOGRAFISCHE SCHNIPSEL „ Die Ehemaligen “ – Dokument a r t retaeh
Kunst & Kultur Lust auf REGIO | 03.2023 32
Fotos: © Theater Freiburg

SPIEL MIT FARBEN

Eistüten, Kuchentheken, farbprächtige Pies – dafür steht Wayne Thiebaud. Die verlockenden Motive sind bis 21. Mai in der Fondation Beyeler zu sehen. Insgesamt 65 Werke ermöglichen aber auch den Blick unter die Sahnehäubchen: Zum Repertoire des Künstlers gehören Porträts, Flusslandschaften und Städtedickichte.

Das Bild hängt an der Stirnwand des ersten Raums der Ausstellung. Wer diesen in Europa weitgehend unbekannten Maler also kennenlernen will und zu diesem Zweck die große Retrospektive in Riehen bei Basel besucht, geht zunächst unweigerlich auf das 1968 entstandene

lebensgroße Porträt einer Studentin zu. Und wer nach jedem Schritt eine Pause macht und „The Student“ aus immer geringerer Distanz anschaut, kann förmlich dabei zusehen, wie die strengen Konturen in komplexe Einzelteile zerfallen.

Und in völlig unerwartete Farben, die nur die Malerei erfinden kann – und insbesondere die Malerei des Künstlers, der 101 Jahre alt wurde und bis an sein Lebensende im Jahr 2021 malte. 70 Jahre lang – und in seinem ganz eigenen Stil, der keiner der zeitgenössischen Strömungen wie dem abstrakten Expressionismus, Minimalismus oder Pop-Art zuzuordnen ist. Unter den mit grünen Turnschuhen bekleideten Füßen leuchtet kühles Kadmiumblau, das konzentrierte Gesicht, das die Leere des vor ihr liegenden Blattes widerspiegelt, wird von fast unwirklichen Gelb- und Orangetönen umspielt, die ein Eigenleben zu führen scheinen.

Außer eben diesen Farben gibt es nichts Extravagantes an der Figur; Mit blauem Pullover und hellgrauer Hose bekleidet, würde sie in jeder Gruppe verschwinden. Und genau das ist, wie an den Bildern in den folgenden Sälen zu sehen ist, die Stärke Wayne Thiebauds: Durch ein fast widersprüchliches Spiel mit Primärfarben werden Abbilder alltäglicher Menschen und Gegenstände zu einzigartigen, lebendigen Wesen. ewei

Way neThiebaud in derFondati o n releyeB www.fondationbeyeler.chInfo Anzeige Kunst & Kultur Lust auf REGIO | 03.2023 33
Wayne Thiebaud, Student, 1968 © Wayne Thiebaud Foundation/2022, ProLitteris, Zurich, Foto: Katherine Du Tiel

AUGENSCHMAUS & GAUMENFREUDE

Foto: © Der Leckerladen

Am Fuße des südlichen Schwarzwalds liegt die Fauststadt Staufen. Das Städtchen mit seinen historischen Häusern entfaltet mittelalterlichen Charme, bietet aber auch das ein oder andere durchaus zeitgemäße kulinarische Erlebnis: Im Restaurant Höfli verbinden sich Gastfreundlichkeit, Historie und Charme aufs Beste.

Leicht versteckt hinter einem Torbogen liegt das Restaurant Höfli. Nachdem die Käsestube 2021 ihren Betrieb aufgegeben hatte, haben sich die Staufener Alexandra und Marco Killy mit der Übernahme der Räume den Traum von der Selbstständigkeit erfüllt. Acht Monate dauerten die Umbauarbeiten; Unter anderem bekam die ehemalige Salzhöhle ein neues Gewand. Inzwischen erstrahlen die beiden Räume in hellen Farben. Rustikale Holztische, Polsterstühle und Gemälde mit Schwarzwaldmotiven an der Wand runden das Ambiente ab.

Eröffnet wurde am 11. Mai 2022 – mit eigenem Konzept. „Wir haben vorher keine Werbung gemacht“, verrät Chefin Alexandra Killy. „Wir haben einfach aufgeschlossen und geschaut, was passiert.“ Das Silent Opening war ein voller Erfolg: „Es war alles, nur nicht klein und leise“, sagt Marco Killy schmunzelnd. Statt der gerechneten 10 bis 15 Personen besuchten circa 20 – 25 neugierige Gäste am Eröffnungstag das Höfli. „Das war aber gut so, denn so konnte man die Abläufe kennenlernen“, sagt Alexandra Killy.

Inzwischen hat sich alles gut eingespielt, und die Killys bewirten ihre Gäste im Zwei-Mann-Betrieb. Die Restaurantfachfrau und der Koch stemmen das gröbste Geschäft selbst – mit viel Leidenschaft. „Manchmal helfen auch Schüler aus, aber das ist immer saisonal bedingt“, erzählt die Chefin.

25 Personen haben Platz, gekocht wird pro Abend jedoch nur für 15 Personen. Geboten werden Fleischund vegetarische Gerichte. „Die vegetarischen Gerichte

müssen bei uns nicht vorbestellt werden. Die Gäste können direkt am Tisch auswählen“, erklärt die Restaurantfachfrau. Dank der À-la-carte-Gerichte kann sich jeder Gast problemlos auch ein vegetarisches Menü ganz individuell zusammenstellen. Das Konzept funktioniert, mit einer Ausnahme: „Ab sieben Personen an einem Tisch müssen die Gäste einheitlich

Qualitätvolle, frische saisonale Zutaten aus der Region, liebevoll angerichtet: Im Restaurant Höfli in Staufen kommt erst der Augenschmaus und dann die Gaumenfreude.

Text: Jennifer Patrias
DasRestaurantHöfliin S t a u nef
Lust auf REGIO | 03.2023 35 »
Fotos: © Restaurant Höfli

VERTRAUT & KREATIV

Landküche mi t P fffi
Schweizer

Hofalltag bei drei Schweizer Bauernfamilien: Dazu gehören außer der oft gemeinschaftlichen Arbeit mit den Tieren und auf den Feldern auch gemeinsame Mahlzeiten, bei denen frisch Geerntetes aus eigener Erzeugung auf den Tisch kommt. In 80 Rezepten präsentieren sie Klassiker und überraschende Kreationen, regionale Spezialitäten und Familiengeheimnisse.

Rezepte: Peter Bosch, Melanie Ramseier, Markus Röösli; Fotos: Maurice K. Grünig

Pouletterrine

700 g Pouletbrust

2 Eier

200 g Crème fraîche

5 EL Käse, gerieben

1 Bund Schnittlauch oder Petersilie, gehackt

2 EL Zitronensaft

½ dl Weisswein

Salz, Pfeffer aus der Mühle je 20 Stück breite, lange Bandnudeln mit Safran sowie schwarze Bandnudeln mit Sepia

2 Karotten

Schnittlauch und Petersilie als Garnitur

Das Pouletfleisch durch den Fleischwolf drehen oder im Cutter fein hacken. Eier, Crème fraîche, geriebenen Käse, Kräuter, Zitronensaft und Wein hinzufügen und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Anschliessend nochmals pürieren, bis eine glatte Masse entstanden ist. Kühl stellen.

Die Teigwaren nach Packungsangabe knapp vorgaren, sodass sie biegbar werden; abschütten und nebeneinander auslegen.

Die Karotten im Ganzen im Dampfgarer oder in einer Pfanne im Wasserdampf 20 Minuten garen. Eine Kasten- oder Terrinenform mit Klarsicht- oder Alufolie auslegen. Die Form abwechselnd mit den vorgegarten gelben und schwarzen Bandnudeln auslegen, jeweils am Boden beginnend, hoch zum Rand und ein Stück überstehend, sodass zuletzt ein rundum geschlossener Mantel für die Terrine entsteht. Die Hälfte der Pouletmasse in die Form geben, die Karotten der Länge nach darauf betten und mit der restlichen Masse zudecken. Die Terrine mit den überstehenden Teilen der Bandnudeln abdecken. Die Form mit Alufolie oder Deckel verschliessen. Auf dem Rost im Steamer bei 100 Grad 30 Minuten garen.

TIPP

Die gelb und schwarz eingefärbten Bandnudeln sind nicht nur schön anzusehen. Sie sind auch ausserge wöhnlich im Geschmack.

Schlemmen & Sürpfeln Lust auf REGIO | 03.2023 39

Ausstellungen

MUSEUM WÜRTH

Art brut

Kunst der Außenseiter Erstein, bis 21.5. www.musee-wurth.fr

VITRA DESIGN MUSEUM

Hello, Robot

Design zwischen Mensch und Maschine

Weil am Rhein, bis 5.3. www.design-museum.de

NATURHISTORISCHES

MUSEUM BASEL

Wildlife – Photographer of the Year

Exzellente Naturfotografie

Basel, bis 16.4. www.nmbs.ch

KUNSTMUSEUM STUTTGART SHIFT

KI und eine zukünftige Gemeinschaft Stuttgart, bis 21.5. www.kunstmuseum-stuttgart.de

KUNSTHALLE MESSMER

Heiner Meyer Schöner als echt Riegel, 4.3. bis 25.6. www.kunsthallemessmer.de

MUSEUM ART.PLUS

Gerhard Langenfeld Dunkelleuchten

Donaueschingen, 5.3. bis 11.6. www.museum-art-plus.com

FONDATION BEYELER

Picasso. Künstler und Modell Letzte Bilder, Basel, bis 1.5. www.fondationbeyeler.ch

MERDINGER KUNSTFORUM

Manuel Frattini

Die Landschaft der Malerei Merdingen, 5.3. bis 2.4. www.merdinger-kunstforum.de

KUNSTHALLE BASEL

Iris Touliatou „Gift“

Basel, bis 7.5. www.kunsthallebasel.ch

FORUM WÜRTH

Christopher Lehmpfuhl

Zwischen Pathos und Pastos Arlesheim, bis 29.10. www.kunst.wuerth-ag.ch

STADTMUSEUM LAHR

#Neuland

Ich, wir und die Digitalisierung Lahr, 19.3. bis 10.9. www.stadtmuseum.lahr.de

„ES GIBT NUR EINEN RUDI SCHÖLLER“

SONNTAG, 12.3., 18 UHR

Kabarett Theater Kumedi,Riegel

KALENDERMärz

GALERIE BAUMGARTEN Christoph Drexler

Berge – Boote – Häuser. Freiburg, bis 11.3. www.galerie-baumgarten.de

MUSEUM TINGUELY À bruit secret

Das Hören in der Kunst Basel, bis 14.5. www.tinguely.ch

BADISCHES KUNSTFORUM

Dietmar Israel

Malerei

Ebringen, bis 17.3. www.badisches-kunstforum.de

ELZTALMUSEUM

Der Osterritt

Farbholzschnitte von Hap Grieshaber Waldkirch, 10.3. bis 7.5. www.elztalmuseum.de

Kalender Lust auf REGIO | 03.2023 42
Foto: © Ingo Pertramer

HAUS DER GRAPHISCHEN SAMMLUNG

Kammerspiel

Die Sammlung Gabriele Rauschning

Freiburg, bis 14.5. www.freiburg.de/museen

KERAMIKMUSEUM

Tonangebend

Starke Frauen & ihre Kunst Staufen, bis 30.11. www.landesmuseum.de

KUNSTMUSEUM STUTTGART

From 1914 till Ukraine

Europäische Werte, Schicksal & Zukunft Europas

Stuttgart, 11.3. bis 23.7. www.kunstmuseum-stuttgart.de

FONDATION BEYELER

Wayne Thiebaud

Stillleben, Portraits & multiperspektivische Städtebilder.

Basel, bis 21.5. www.fondationbeyeler.ch

CARTOONMUSEUM

BASEL

Will Eisner

Graphic Novel Godfather

Basel, 10.3. bis 18.6. www.cartoonmuseum.ch

GEORG-SCHOLZ-HAUS

„Dystopie – Utopie“

Werke von U. Donie, A. Pirrwitz, A. Trautmann & H.P. Friedrich Waldkirch, 12.3. bis 16.4. www.georg-scholz-haus.de

HISTORISCHES

MUSEUM BASEL

Außer Gebrauch

Alltag im Wandel

Basel, 23.3. bis 17.9. www.hmb.ch

VITRA DESIGN MUSEUM

Garden Futures

Designing with Nature – Zur Geschichte und Kultur des modernen Gartens

Weil am Rhein, 24.3. bis 3.10. www.design-museum.de

FREILICHTMUSEUM

VOGTSBAUERNHOF

„Welt zwischen Wald & Wein“

Saisonstart: 26.3., Gutach www.vogtsbauernhof.de

Kabarett/Comedy

MITTWOCH, 1.3.2023

SWR3 Comedy live

Mit Zeus & Wirbitzky

Kurhaus Bad Krozingen, 20 Uhr www.bad-krozingen.info

DONNERSTAG, 2.3.2023

Der perfekte Mann

Eine Laughstory

Bürgersaal Rheinfelden, 20 Uhr www.rheinfelden.de

FREITAG, 3.3.2023

Bruno Jonas

Ein herrschaftsfreier Monolog Burghof Lörrach, 20 Uhr www.burghof.com

SAMSTAG, 4.3.2023

Lilo Wanders

Sex ist immer noch ihr Hobby

Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

„Lügen und andere Wahrheiten“

Musikkabarett mit Uli Masuth

Theater Kumedi, Riegel, 20 Uhr www.kumedi.de

Sascha Schnellmann

„Klassäträffä“

Kultschüür, Laufenburg, 20.15 Uhr www.kultschüür.ch

SONNTAG, 5.3.2023

BlöZinger

„Zeit“

Vorderhaus, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de

DONNERSTAG, 9.3.2023

Ernst Mantel & Werner

Koczwara

Vereintes Lachwerk Süd

Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

Nessie Tausendschön

„Einspruch!“

Schlachthof Lahr, 20 Uhr www.kultur.lahr.de

„Bei den Finnen“

Konzertkabarett mit Gankino Circus Theater Kumedi, Riegel, 20 Uhr www.kumedi.de

Tonangebend

4. Februar 2023 bis 30. November 2024 Keramikmuseum, Staufen www.landesmuseum.de

STARKE FRAUEN UND IHRE KUNST

Es sind erste Zeichen des Erfolgs im Kampf um Akzeptanz im männlich dominierten Kunstbetrieb: In der Weimarer Republik übernahmen Frauen als Leiterinnen keramische Abteilungen und prägten mit ihren künstlerischen Tätigkeiten die Ausrichtung ganzer Keramikbetriebe. Die aktuelle Ausstellung im Staufener Keramikmuseum beschäftigt sich mit zehn Künstlerinnen, die einen Querschnitt der verschiedenen stilistischen, kulturgeschichtlichen und politischen Phänomene der Zwischenkriegszeit zeigen. Neben dem Bauhaus waren die Wiener Werkstätten, die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin und die Staatliche Majolika-Manufaktur in Karlsruhe wichtige Zentren der Keramikherstellung, wo berühmte Künstlerinnen wie Eva Zeisel und Margarete Heymann-Loebenstein wirkten.

Frank Sauer

Freitag, 24. März, 20 Uhr Vorderhaus, Freiburg www.vorderhaus.de

VERHÄNGNISSVOLLE VERFÜHRUNG

Was wäre uns nicht alles erspart geblieben, wenn Eva den Apfel einfach nicht angenommen hätte? Aber nein. Sowohl Adam als auch Eva haben sich verführen lassen – und wurden dafür einfach vor die Tür gesetzt. Und so müssen sich Mann und Frau auch heute noch mit Missverständnissen, Eifersucht, Problemgesprächen und Trennungsseminaren herumschlagen. Was könnte es denn auch Schöneres geben? Und mal Hand aufs Herz: Wie ist das bei Ihnen? Welcher Satz macht Ihnen mehr Freude? „Ich liebe dich“ oder „Wir öffnen Kasse 2 für Sie“? Denn eine Beziehung zu haben heißt, die Sorgen miteinander zu teilen, die man allein gar nicht gehabt hätte. Eine typische lose-lose-Situation. Aber es sind eben diese hinreißenden Gefühle damit verbunden.

Kalender Lust auf REGIO | 03.2023 43
Foto: © Badisches- Landesmuseum/Peter-Gaul Foto: © Michael Nellinger

Dam laut et prepta perrupta il exerferovid quo et, suntionsequo modis dempedignit liquo mi, omnihil iscidic tori nonserionem eictibus imagnit resequi autatem poritam aut est omnienem faccabore noneculparum esequunte plaboressunt ma vitibus que intibusda voluptate pro dolupta turionem. Elicta plabo. Everi con non niam comnihi ligendunt fugiatias quam repudis et et est plicit quid enima quate labo. Et laborum volorerae que sum de debitat.

Volore, quunt ulparchilit, tem sam nusam que eliquae vit, ipsandi taquatem que sit eoste cus nis eriant di abor molo dolore nus et aut eliquiatem harchilla que provita sequas duciliquis sed endioss itist, ut dolorrorem facculparum faciist volupis est porrunt. Otatemp ercilla ndaese que audanit reperesci odis reste nonsero eictium nonet volorepuda sequasinci illentur, omnia nis qui aceptat urionsequias volorerundit voluptate cus, nimpore ribusam quiam es il inveles ut fugia ium sundi re nimagnatet, quiae quam, ut hiciasi nost velest volorro et que nia arit, sit, simolorrume consendaest, sed ma quas consenim eosantiandic to eum dolupta tquiaep tatiam quis magnim quati aut ati simincid quosser chicabo ruptur, sequo to et, odit officia etur solorro et earibus.Erum qui velenimus aut ut qui sedisci consedis sumquia cum eius et voloreped utas aces alibus, volorem la veliquatiis doluptat. Nam consequo ex erument rempore que sunt molorro vidus, ide non rest in cusanis ne alit ut autenda eratus ea dolliti volorro omnimporerem quae conecto mi, quas es aute doluptibusam fuga. Ecea apitiam aut utendi qui adipsam, qui doluptate natem lam assinci re mo disquod magnat accusa

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R EGIO

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KULTUR INTERVIEW 1 CHILLI JULI/AUGUST 2014
HEADLINE GERNE
VOLORE, QUUNT ULPARCHILIT, TEM SAM NUSAM
»ZWITI SIEHT SO SCHÖN AUS!«
Dies war eine Leseprobe der März-Ausgabe 2023.

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