Lust auf Regio

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AlteMühlen

ZEITREISE

RAUSCH DER SINNE

Gartenzauber im Mai –die Vielfalt der Mohnblüten

NIEDLICHE NAGER

Der gefährdete Gartenschläfer ist »Wildtier des Jahres 2023«

#05 | Mai 2023 | 4,90 € | 7,25 CHF Magazin fürs Dreiländereck
MIT DER KRAFT DES WASSERS imSchwarz w a l d

Nr 05INHALT

Titelthema

Mühlen im Schwarzwald 14 - 19

Rundwanderung zu historischen Mühlen im Simonswäldertal 14 - 17

300 Jahre auf dem Buckel: die Rankmühle in St. Märgen 18 - 19

Erkundungstouren im Südschwarzwald: Buch-Tipp 15

Land & Leute

Adventure und Dolce Vita: Vespaverleih im Glottertal 20 - 21

Alte Tradition – neu belebt: das Backhäusle in Stegen 22 - 23

Kolumnen 21, 25, 29, 41

Haus & Garten

Filigrane Farbtupfer: die Vielfalt der Mohnblüten in Natur und Garten 24 - 27

Natur & Umwelt

Putzmunter durch den Sommer: der Gartenschläfer ist „Wildtier des Jahres 2023“ 28 - 29

Erkunden & Erleben

Inhaltsverzeichnis Lust auf REGIO | 05.2023 04
18 Lust auf … 06 - 07
Panoramablick 08 - 09
Impressionen
Staufen: Kleinod mit Stil 10
13
REGIO-Schönheit
-
28
Anzeigen

Gesund & fit

Pflegeausbildung in Müllheim: der wichtigste Job der Welt 30 - 31

Kunst & Kultur

Auf der Suche nach dem Glück: Internationaler Museumstag 32 - 33

Schlemmen & Sürpfeln

Hummer trifft Strudel: das Restaurant „Schwarzmatt“ in Badenweiler 34 - 37

Geschmackvoll und geerdet: Hofladen-Kochbuch-Rezepte 38 - 41

Merkles Küchenliebling: Bärlauchpesto-Suppe 41

Inhaltsverzeichnis Lust auf REGIO | 05.2023 05
24
10 Wein- & Sekt-Guide Die neue Premiumweinlinie mit dem Pfau 42
43 Frische Frühlingsweine und Sekte aus der Region 44 - 48
Ausstellungen, Märkte & Konzerte: Termine in der REGIO 50
57
Deutsche
Freiburg
34
Farben          Freude
-
Kalender
-
Horche se mol!
Meisterin im KaffeeSchmecken: Aurore Ceretta aus
58

LUST AUF

Entspannendes Sonnenbaden

Schon Christoph Kolumbus lernte auf seinen Amerikareisen die Hängematte kennen, die Europäer entdeckten die erste Form des Hängebetts erstmals 1330 für sich. Inzwischen ist das robuste Stück Stoff, das entweder an Bäumen oder dafür angefertigten Gestellen befestigt wird, nicht mehr wegzudenken.

Das Gestell dieser Hängematte besteht aus massivem Lärchenholz, das Tuch aus reiner Baumwolle. Für einen besonders hohen Komfort sorgen eine extra breite Liegefläche und eine stabile Aufhängung.

Ambia Garden Hängematte

Gesehen bei XXXLutz

Hermann-Mitsch-Str. 15, Freiburg

Preis: 149 Euro

Foto: © xxxlutz

Nichts hören, nichts sagen, nichts sehen

Ein Stück Osterinsel im eigenen Garten. Die drei Resinskulpturen, die an die Moai-Statuen auf der Insel im Südostpazifik erinnern, sind aus hochwertigem Kunstharz gefertigt. Sie enthalten nicht nur einen integrierten Blumentopf, sondern auch eine solarbetriebene Lampe, die für eine angenehmen Beleuchtung sorgt. Jede der Statuen ist 27 Zentimeter hoch und sowohl einzeln als auch im Set erhältlich.

Blumentopfstatue mit Solar-LED

Gesehen im Online-Shop Garduru.de

Preis: einzeln: 59,90 Euro, im Set: 149,90 Euro

Foto: © Garduru

Lust auf … Lust auf REGIO | 05.2023 06
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Individuelle Lieblingsstü

Dekoratives Design

Spätestens mit Beginn der Gartensaison werden Balkon oder Garten kritisch beäugt. Die häufigste Frage? Was kann man tun, um eine heimelige Wohlfühlatmosphäre zu schaffen?

Abhilfe können in diesem Fall Outdoor-Hängeelemente schaffen. Die naturbelassenen Modelle aus Akazienholz bieten Platz für mehrere Blumentöpfe, die nach Lust und Laune mit Blumen oder Kräutern gefüllt

werden können. Dank rückwärtiger Aufhängung wird so eine schlichte Wand im Handumdrehen zur grünen Oase.

Outdoor-Hänge-Pflanzelemente versch. Größen

Gesehen bei Depot

Rathausgasse 16-18, Freiburg

Preis: ab 6,99 Euro

Foto: © Depot

Kräutervielfalt auf kleinem Raum

Frische Kräuter sind eine beliebte Zutat beim Kochen. Schön, wenn sie im eigenen Garten wachsen. Doch was, wenn als Pflanzfläche nur ein Balkon oder ein ganz kleines Stück Wiese zur Verfügung steht? Heide Bergmann hat in ihrem Ratgeber Lösungsvorschläge, wie sich kräuterreiche Gartenvielfalt auch mit wenig Platz verwirklichen lässt – und das kreativ und formschön, biologisch und naturnah.

Heide Bergmann

Kräuterspirale

Verlag: Gräfe & Unzer, 2014

Preis: 8,99 Euro

Foto: © Heide Bergmann

Dekoratives für den

Garten

Hängender Futtertisch

Viel Platz und Komfort für gefiederte Gartengäste bietet das robuste Vogelhäuschen „Garland“ aus hellem Holz. Die Ablagefläche ist groß und hat Platz für mehrere Futtermischungen. Für die leichte Reinigung kann der kippbare Rand einfach hochgeklappt werden. An übersichtlicher Stelle aufgehängt, an einem Baum oder Pfahl, lassen sich die Vögel gut beobachten.

Hängender Futtertisch „Garland“ Gesehen im Online-Shop

Vivara.de

Preis: 39,99 Euro Foto:

Lust auf REGIO | 05.2023 07
© Vivara

Panoramablick

Lust auf REGIO | 05.2023 08
IMPRESSIONEN

Zu Besuch auf SchlossStauf e n greb

›› An der Badischen Weinstraße in der Ortenau erhebt sich über dem kleinen Dorf Durbach das Schloss Staufenberg. Die im 11. Jahrhundert von den Zähringern erbaute Anlage ist seit fast 200 Jahren im Besitz der Markgrafen von Baden. Vom 383 Meter hohen Bergkegel aus lässt sich das ganze Durbachtal überblicken. Schloss Staufenberg ist ein beliebtes Ausflugsziel, das mit seiner schönen Sonnenterrasse zum Verweilen einlädt.

Foto: © iStock.com/Norbert Hentges
Lust auf REGIO | 05.2023 09 Impressionen

KLEINOD MIT STIL

Das reizvolle Breisgau-Städtchen Staufen liegt idyllisch eingebettet in Weinberge, Wiesengrund und Wälder am Rand des Südschwarzwalds. Historisches Flair, Doktor Faust, Wein und mehr verbindet jeder mit Staufen – die Stadt ist wahrhaftig keine Unbekannte. Und doch kann spannende Neuentdeckungen machen, wer sich etwas abseits auf Spurensuche begibt.

Text: Dorothea Wenninger

Erkunden & Erleben Lust auf REGIO | 05.2023 10 REGIOschönheit
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Staufen imPorträ

Wer Staufen mit dem Zug besucht, sieht als Erstes die Mayer-Mühle mit dem großen Mühlrad, in die vor Kurzem mit „Onkel Karls“ wieder Gastronomie eingezogen ist. Das historische Hofgut ist nicht viel jünger als die Burg der Herren von Staufen, auf dem Schlossberg, der recht impossant hinter der Mühle aufragt. Um 1100 wurde die Burg errichtet, 1359 die Mühle in einer Urkunde genannt. Im 19. Jahrhundert, als Staufen eine kleine Industriestadt war, verlief der Gewerbekanal auch in diesem Viertel noch oberirdisch und lieferte erneuerbare Energie. Ein weiteres Mühlrad trieb er ein kleines Stückchen weiter nördlich in der Fark’schen Werkstatt an. Die 1892 gegründete Maschinenbau- und Schlosserwerkstatt von Emil Fark ist fast vollständig erhalten und heute ein interessantes Industriedenkmal, das nach Terminvereinbarung besichtigt werden kann.

Die Burgruine der Herren von Staufen thront auf dem Schlossberg, während der Fantasievogel (u.) vor Nobi Bühlers Eisenwerkstatt willkommen heißt.

Kundschaft wie das Mozarteum Salzburg in das kleine Städtchen.

Staufens Künstlermeile

Um die Straßenecke herum geht es in die viel befahrene Krozinger Straße. Direkt am Fuß des Schlossbergs steht ein unscheinbares Gebäude, dessen Bürgersteig reich bestückt ist mit den wunderlichsten Gestalten: ein schlanker Vogel Strauß, ein wuchtiger Bär, ein Fantasievogel mit Blumentopfhalter. Hier ist die Eisenwerkstatt von Nobi Bühler zu Hause. Aus Altmetall wird Kreatives, einfallsreich und originell.

Von hier ist es nicht weit bis zu Staufens „Künstlerinnenmeile“ im Sträßchen Auf dem Graben. Auch da ist Kreativität zu Hause: Michaela Karle gestaltet Bronzen und Holzskulpturen, und ein paar Türen weiter stellt die Vergoldermeisterin Sandra von Wedel Bilderrahmen aus. Sie hat die Stadtwappen vergoldet, die prominent an der Staufener Rathausfassade glänzen. Julia Franke von Hallejulia Stempel-Kunst stellt Kunstkarten aus und vermittelt in Kursen, wie die Teilnehmerinnen Stempel selbst schnitzen können, um damit Stoffe zu bedrucken.

Von dem Sträßchen geht rechts eine Passage ab, in der ein Kunstwerk von Nobi Bühler steht: das NägelPaar. Ein blecherner Frosch hat es sich auf einem wettergeschützten Regal für den Büchertausch gemütlich gemacht. Die Passage ist nach Gustav Struve

Staufen. Hier schlugen die Großher zoglichen Soldaten die Aufständischen nieder. Das Eckhaus auf der rechten Seite beim Verlassen der Passage (Im Grün 15) beherbergt noch eine Hinterlassenschaft dieser Geschehnisse: Über dem Fensterladen ist ein kleiner dunkler und erhabener Kreis auf der Wand sichtbar, versehen mit der Jahreszahl 1848 – eine Kanonenkugel, die in der Hauswand stecken geblieben ist.

Der kleine Weg gegenüber führt zum Flüsschen Neumagen. Von dem schmalen Fußgängersteg aus kann man einen Blick auf die grüne Brücke erhaschen – eine der letzten erhaltenen gusseisernen Straßenbrücken Deutschlands. Die ehemalige Eisenbahnbrücke wurde schon 1871 aus der Kenzinger Gegend hierher umgesetzt und wird von Einheimischen

© Thomas Coch, dw Erkunden & Erleben »
Fotos:

WACHGEKÜSST MühlenwanderwegSimon

In Simonswald entdecken Wanderer auf einem reizvollen Rundweg gleich neun alte Schwarzwaldmühlen. Besonders erlebnisreich ist die Tour am Pfingstmontag, wenn die beräderten Schönheiten zum Deutschen Mühlentag ihre Tore öffnen. Im Simonswälder Tal lässt sich dann vor Ort beobachten, wie mit Wasserkraft gemahlen und gesägt wird. Und auch für ein zünftiges Vesper unterwegs ist gesorgt.

Titelthema Lust auf REGIO | 05.2023 14
Text: Kornelia Stinn
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Die Schlossmühle (l.) gehört zu den ältesten Mühlen im Simonswälder Tal. Die Getreidemühle des Vitztinerhofs (o.) erzeugt heute dank moderner Wasserkraftanlage Strom.

Am Sägplatz in Simonswald ist mächtig was los: Musik ertönt, allerlei Grillspezialitäten duften verlockend. Bunte Wandergrüppchen starten zum Mühlenrundweg. Vor einhundert Jahren klapperten noch auf rund hundert Bauernhöfen des Ortes Mühlen. Viele Höfe gaben sie auf, industrielle Herstellung machte das Handwerk unrentabel. Bei der Panorama-Wanderung zwischen der Wilden Gutach, dem Haslachsimonswälder Bach und dem Ettersbach lassen sich nun immerhin neun wieder flottgemachte Wasserräder bewundern. Im Gegensatz zu den Flügeln von Windmühlen sind es bei den Schwarzwaldmühlen ja die Räder, die die Energie erzeugen –und das mit der Kraft des Wassers.

Gleich am Ausgangspunkt laden die Kronenmühle und die Schlossmühle zur Besichtigung. Letztere war seit 1678 am Schlossberg zu Hause und gehört zu den ältesten Mühlen im Simonswälder Tal. Sie musste einem Neubaugebiet weichen und erwachte im Jahr 2004 am neuen Standort in alter Schönheit. Die Kronenmühle hingegen verrichtete ihre Arbeit von 1800 bis 1950 am Adamshof in St. Märgen. Die Technik dieser alten Getreidemühle erklärt die weithin bekannte Liedzeile: „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“. Es ist nicht das Wasserrad, auch nicht der Mühlstein, der da klappert, sondern das

Geräusch entstand beim Mehlsieben: Das Mahlgut wurde durch einen Trichter, den „Tremel“, eingefüllt, später in den sogenannten Bittelsack gesiebt und schließlich von dort mit einem Stock herausgeklopft. Es ist dieses Klopfgeräusch, das die Mühle „klappern“ lässt.

Südschwarzwald 20 Wanderungen

von Ralph-Raymond Braun

Verlag: Michael Müller, 20236

328 Seiten, Taschenbuch

Preis: 20,90 Euro

ERKUNDEN UND ERLEBEN

Im Dreiländereck erstreckt sich eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft mit historischen Dörfern und Städten, Wäldern und Bergen, Reben und Feldern. Wer beim Erkunden der vielfältigen Regionen zwischen Breisgau, Baar und Basel Informationen und Anregungen sucht, findet mit diesem Reiseführer ein übersichtliches Nachschlagewerk.

Mit Wissenswertem im Gepäck geht es weiter auf Entdeckungstour, zunächst zur Mühle des Vitztinerhofes am Haslachsimonswälder Bach. Eingebettet in saftige Wiesen steht sie da. Sie gehört Hubert Weis, dessen Vater die ehemalige Getreidemühle 1994 in ein Kraftwerk für Ökostrom umbaute. Weis berichtet, dass sie allein mit der Kraft des Wassers aktuell 5000 Kilowattstunden Strom im Jahr produziert. Das deckt den Bedarf einer vierköpfigen Familie. So zeigt diese Mühle, wie altes Kulturgut nicht nur überdauern, sondern auch einen zeitgemäßen Einsatz finden kann. Sie ist nicht für Besucher geöffnet.

Es ist die Getreidemühle des Schwanenhofes, die als Nächstes am Weg liegt. Die Besitzerin Regina Hummel berichtet, dass die Mühlräder während des Jahres in

Bei der Orientierung im Buch helfen Übersichtskarten in den Klappumschlägen sowie farbige Reiter im Schnitt, mit denen sich die gesuchte Region mit einem Griff aufschlagen lässt. Je nach Ziel geleitet das Buch mal durch die Kirchen und Museen der Region, führt zu archäologischen Ausgrabungsstätten oder durch mittelalterliche Gassen und gibt Tipps zu Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. Wer den Fokus auf Naturerleben und Bewegung legt, findet neben kommerziellen Sport- und Freizeitangeboten auch viele Vorschläge für längere und kürzere Wanderungen. Für 17 ausführlich beschriebene Wandertouren stehen zusätzlich GPS-Tracks zum Download auf der Verlagswebsite bereit. Kleine Anekdoten und Hintergrundgeschichten sowie Informationen zu Flora, Fauna und Geologie runden den reich bebilderten Begleiter ab. nike

Fotos: © Winftried Stinn
„Stillstand führt zum Zerfall“
Lust auf REGIO | 05.2023 15 » Titelthema

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Bewegung gehalten werden müssen, auch wenn kein Mehl gemahlen wird: „Stillstand führt zum Verfall!“

Sie hat ihren Großvater noch bei der Arbeit in der Mühle erlebt und möchte, dass dieses alte Kulturgut erhalten bleibt. Für ihre Familie, so Regina Hummel, waren der Getreideanbau, die Mühle zum Mahlen

des Getreides und auch ein Backhaus, in dem sie bis zu hundert Brote gleichzeitig backen konnte, notwendig, um zu überleben. Über eine Umlenkrolle konnte außerdem die durch die Wasserkraft gewonnene Energie für den Antrieb landwirtschaftlicher Geräte genutzt werden. Am Mühlentag können die Gäste zusehen, wie Weizenmehl gemahlen wird. Der Gesangverein kümmert sich um das Vesper.

Gestärkt geht’s weiter auf dem Wanderweg. Bald bietet sich noch einmal ein schöner Blick zurück auf die Schwanen-Mühle, und vom Neuenberg aus öffnet sich das Panorama ins Haslachtal und nach Simonswald. Am Neuenberg kuschelt sich dann auch die Wehrlehof-Mühle umrahmt von Bäumen in die Wiesen. Sie hat einen Teich als Wasserspeicher. Ihre Tür steht immer offen.

Kulturhistorische Prachtexemplare

Vorbei an stattlichen Höfen führt der Wanderweg weiter Richtung Ölmühle. In diesem kulturhistorischen Prachtexemplar aus dem frühen 18. Jahrhundert wurden noch bis 1955 Walnüsse, Raps, Mohn und Bucheckern zu Öl verarbeitet. Dann verfiel es und wurde von einem Architekten innerhalb von zehn Jahren fachgerecht aufgemöbelt. Schließlich übernahm es die Gemeinde. Dank des Brauchtumsvereins Simonswäldertal e.V. wird hier heute sogar wieder Walnussöl

Fotos: © Winftried Stinn Titelthema Lust auf REGIO | 05.2023 16
»
Einträchtig liegen Öl- (o.l.) und Getreidemühle (o.r.) nebeneinander, beide wieder voll in Fahrt, wie Erwin Weis (r.), Vorsitzender des Brauchtumsvereins Simonswäldertal, vor Ort am Mahlwerk vorführt.

hergestellt. Bis zu 100 Liter am Tag sind möglich, wie der Vereinsvorsitzende Erwin Weis erklärt. Bereits seit 40 Jahren setzt sich der 85-jährige ehemalige Vorsitzende Erich Schwär für die Ölmühle ein. Er sorgte auch dafür, dass die benachbarte Getreidemühle wieder in Fahrt kam. Von der Wilden Gutach wird das Wasser über einen Kanal hergeleitet. Die nebeneinander liegenden Räder von Öl- und Getreidemühle sind die einzigen am Wanderweg, die unterschlächtig durch Wasserdruck angetrieben werden. Bei allen anderen wird das Wasser über die Räder – also oberschlächtig – zugeleitet.

Von der Ölmühle aus führt der Weg in zwanzig Minuten zurück zum Sägplatz. Gut neun Kilometer lang ist diese Runde. Sie lässt sich kurz nach der Ölmühle durch einen einstündigen Schlenker zu den Mühlen des „Bur“ im Ettersbach verlängern. Hier zeigen eine Getreidemühle und eine Sägemühle

ihre Power. Der im Forst tätige Besitzer Albert Wehrle nutzt die Sägemühle manchmal, um Bretter für Hochsitze zu sägen. Von dem Schrot der Getreidemühle profitieren seine 15 Hirsche, die in einem kleinen Park oberhalb der Mühlen leben.

Dass sich am Mühlentag alle „wachgeküssten“ Schönheiten am Rundweg in festlichem Rahmen präsentieren, ist dem Brauchtumsverein zu verdanken, der das Fest rund um die Wasserräder am Pfingstmontag auf die Beine stellt.

INFO

Mühlenwanderweg Simonswald

Start & Ziel: Sägplatz, Simonswald

Auf- und Abstieg: zirka 280 Meter

Länge: 9 Kilometer

Dauer: 3 Stunden

Am Mühlentag, Pfingstmontag, verkehrt ein Shuttle-Bus zwischen Sägplatz und den Mühlen des „Bur“ im Ettersbach.

Info 17

Die Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e.V. rief im Jahre 1982 den Deutschen Mühlentag ins Leben. Die Vereinigung hat weltweit 42.690 Mühlen erfasst, davon 986 in Baden-Württemberg.

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www.deutsche-muehlen.de Titelthema

EIN STÜCK

HEIMAT

Sie ist ein Kleinod, und sie ist – nach vielen Jahren in privaten Händen – endlich wieder zugänglich für Interessierte: die 300 Jahre alte Rankmühle von St. Märgen. Mit viel Engagement und Liebe zum Detail hat sie der gleichnamige Förderverein in ihren ursprünglichen Zustand zurückgebaut.

Wer von St. Märgen aus den Panoramaweg nach St. Peter ansteuert und sich bei der ersten Abzweigung rechts hält, steht nach wenigen Minuten vor einem blumengeschmückten alten Schwarzwaldhof mit tief heruntergezogenem Dach. 1722

mals erwähnt, diente die Mühle zum Mahlen des Getreides für den Rankhof unten im Dorf und als Wohnung für die dort tätigen Tagelöhner und ihre Familien. Das sei das Spannende an ihr, sagt Edvard Högner vom Förderverein: „Sie ist

einerseits ein Wohngebäude, ein Miniaturschwarzwaldhof mit allem, was dazugehört: einem Bauerngarten, einem Keller, der früher Stall war, und einer großen Räucherküche. Und sie ist gleichzeitig eine Mühle.“ Mit dem gemahlenen Getreide konnte der gesamte Hof mit Brot versorgt werden und war somit autark.

Das idyllische Anwesen mit Weitblick rüber zum Feldberg wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Malern wie Hermann Disch oder

Karl Hauptmann als Motiv entdeckt und zierte außerdem viele Postkarten. „Die Rankmühle war nicht irgendeine beliebige Mühle, sondern eine, die das typische Schwarzwaldmotiv transportierte“, bringt Högner ihre Bedeutung auf den Punkt.

Doch so idyllisch wie damals und auch heute wieder sah das Wahrzeichen des Klosterortes nicht immer aus: Noch vor zehn Jahren hing eine Satellitenschüssel an dem Gebäude, und vor dem Haus stand ein weißes

Text: Stella Schewe
Lust auf REGIO | 05.2023 18 D i e Rankmühle St Märgen

Partyzelt. Von den 1970er-Jahren bis 2017 wurde die Mühle als Wohnung genutzt – an der der Zahn der Zeit jedoch immer stärker nagte: Das Strohdach war marode und das gesamte Gebäude an einer Seite abgesackt, eine Sanierung dringend erforderlich, für den Eigentümer des Rankhofs allerdings nicht zu finanzieren.

„Wir schwätzen nicht nur“

Das war die Stunde der St. Märgener: 2018 gründeten 35 von ihnen zusammen mit dem ehemaligen Bürgermeister Josef Waldvogel und Josef Saier, der sich schon für den Erhalt des Dorfgasthauses Krone engagiert hatte, einen Förderverein – mit dem Ziel, die Mühle als historisches Zeitdokument zu erhalten. Dafür musste sie allerdings erst mal in ihren Originalzustand zurück-

versetzt werden. Größte Herausforderung war das verfallene Strohdach. Mit Hilfe von Spenden sowie Fördermitteln der EU und der Deutschen Gesellschaft für Archäologie konnten Handwerker aus dem Ort bezahlt werden, die das Dach mit Schindeln neu deckten. Kostenpunkt: mehr als 250.000 Euro.

Ganz viel aber lief über Eigenleistung. „Wenn wir unsere Mitglieder zum Helfen aufriefen, dann standen am Samstag 20 Leute hier“, erzählt Högner. „Das war wie auf einem Wimmelbild. Da kriegt man wirklich was geschafft.“ PVC-Böden wurden herausgerissen, die abgehängten Decken ebenfalls, und auch die Nasszelle musste weichen, damit der Mühlenstein wieder an seinen ursprünglichen Platz konnte.

„Wenn wir was wollen, dann schwätzen wir nicht nur, sondern

halten zusammen und gehen ans Werk“, beschreibt Anna Faller vom Förder verein den Geist der St. Märgener.

Beim Instandsetzen der Mühle schließlich half Roland Kech, einer der letzten Mühlenbauer der Region. Und so fließt das Wasser jetzt wieder aus dem oberhalb der Mühle gelegenen Mühlweier über den hölzernen Kähner von oben auf das Mühlrad und versetzt es, und damit auch den Mühlstein, in Rotation. Wer sich das anschauen möchte: Am Pfingstmontag, 29. Mai, lädt der Förderverein zum Mühlentag – mit vielen MitmachAktionen, Musik, Speis und Trank.

Edvard Högner und Anna Faller vom Förderverein Rankmühle haben mit einem großen Helferkreis das alte Kleinod wieder zum Schmuckstück gemacht

Info
www.rankmuehle.de
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Fotos: © www.designconcepts.de,
Titelthema Lust auf REGIO | 05.2023 19
Stella Schewe

Es ist nicht zu übersehen: Im Garten des ökumenischen Gemeindezentrums in Stegen steht das mit Schamottsteinen gemauerte Backsteinhäuschen, das nicht nur begeisterte Einheimische an die frische Luft zieht, sondern auch einmal im Monat den gesamten Dorfplatz in einen geselligen Treffpunkt verwandelt.

„Wir hatten 10.000 Euro von einem Modeoutlet zur Verfügung gestellt bekommen, die wir für einen sozialen Zweck verwenden sollten“, erklärt Brigitte Schork, Vorsitzende des verantwortlichen Vereins „Miteinander Stegen“. Um die Mitbürger in die Entscheidungsfindung miteinzubinden, hat man einen Ideenwettbewerb ins Leben gerufen, bei dem klassische wie auch ausgefallene Ideen eingereicht wurden. „Ein Vorschlag war das Backhäusle. Das hat uns allen gefallen, da es etwas für Jung und Alt ist. Dafür haben wir uns dann auch entschieden“, sagt die Vorsitzende des Vereins. Der Ofen wurde als Bausatz gekauft, Planung sowie Bauleitung einem Bauingenieur übergeben. Den Rest des Hausbaus

übernahmen an den Wochenenden freiwillige Helfer aus der Gemeinde. „Wir sind noch nicht ganz fertig, denn der Putz fehlt noch. Aber das sind zum Glück nur noch Kleinigkeiten“, sagt die Stegenerin.

Alte Tradion – neu belebt

Doch woher kommen eigentlich Backhäuser? Und warum wurden sie errichtet? Wirft man einen Blick in die Geschichte, dann reicht die Tradition bis in die Antike. In Europa sind die ersten Häuschen für das 14. Jahrhundert nachgewiesen, die flächendeckende Verbreitung allerdings erst im 17. Jahrhundert. Grund für

die Einrichtung von Gemeinschaftsbackhäusern waren damals nicht nur immense Brandschäden in den Häusern, sondern auch Holzeinsparungen. In den 1960er-Jahren wurden viele Backhäuser abgerissen, da Bäckereien und verbesserte Öfen im Eigenheim sie überflüssig machten. Der ideelle Wert des gemeinschaftlichen Backens wurde erst später wiederentdeckt. So auch in Stegen, wo sich die Bürger 2022 bewusst für ein Backhaus entschieden haben.

Im September wurde das erste Mal geheizt – allerdings ohne Backwerk. Das Feuer wird direkt im Backraum des Ofens entfacht und brennt so lange, bis das Thermostat circa 400 Grad anzeigt. Anschließend ent-

Land & Leute Lust auf REGIO | 05.2023 22 GEMEINSAM
KREATIV
Text: Jennifer Patrias
Die Stegener backenim B ac k elsuäh Fotos: © Miteinander Stegen e.V., jp

fernen die zuständigen Freiwilligen die Glut und lassen den Ofen noch einmal bis zu einer Stunde ruhen, damit sich die Wärme gleichmäßig verteilen kann. „Das war ganz gut für den Probelauf, denn wir mussten erst einmal schauen, wie viel wir heizen müssen, um die optimale Temperatur zu erreichen“, erklärt Schork.

Seit Januar veranstaltet der Verein an einem Samstag im Monat einen öffentlichen Backtag – mit vollem Erfolg. „Es kommen wirklich viele Leute. Meistens sind wir zwischen 20 und 30 Personen“, sagt die Vereinsvorsitzende. Zugänglich ist das Backhäusle für Stegener und Auswärtige – solange es nicht überhandnimmt. Eine Anmeldung für den jeweiligen Backtag ist allerdings Pflicht. „Beim ersten Mal war es ein wenig chaotisch, denn es wurde viel mehr gebracht, als angemeldet war“, sagt Schork. Beim zweiten Mal lief es entspannter ab, denn Anmeldungen und Anzahl der Backwaren waren identisch.

Ab halb eins können Backbegeisterte ihre Pizzavariationen in den Ofen schieben. Eine Stunde später folgt die erste Fuhre Brot, das zum größten Teil direkt auf dem heißen Stein gebacken wird. Die Restwärme wird anschließend zum Backen von Kuchen und Muffins genutzt. „Die Reihenfolge ergibt sich aus der Hitze und dem Backgut“, sagt Schork. Die Pizzen brauchen bei 400 Grad knapp drei Minuten, das Brotbacken mit 25 Laiben zwischen dreißig Minuten und einer Stunde – je nachdem, wie heiß es noch im Ofen ist.

Neben Pizza, Brot, Kuchen und Muffins finden auch andere Gerichte den Weg in den warmen Ofen. „Wir hatten auch schon einen Topf Gulasch drin, der über Nacht bei niedriger Temperatur gekocht wurde“, sagt Schork lachend und ergänzt: „Während des gesamten Backvorgangs sind die Menschen vor Ort. Für uns sind diese besonderen Tage immer wie ein richtiges Fest.“

Brigitte Schork (l.) freut sich auf die Fertigstellung des Backhäusles (o.) in diesem Sommer.

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Land & Leute 23

Mohnblüten in der Natur und i m netraG

Für alle Mohnsüchtigen hat die Wartezeit jetzt ein Ende – die heiteren Blüten des Mohns leuchten wieder an Wegrändern, Böschungen, in Feldern und im Garten um die Wette. Ganz gleich ob Klatsch-, Saat-, Island-, Schlaf- oder Türkischer Mohn: Die zarten, wie aus knittrigem Seidenpapier wirkenden Blüten der vielen Mohnarten und -sorten haben im Mai Hochkonjunktur.

Text & Fotos: Frank von Berger
Lust auf REGIO | 05.2023 24 Haus & Garten
FILIGRANE FARBTUPFER

Wer jetzt am Kaiserstuhl oder in der Rheinebene durch die Reben wandert, begegnet den leuchtend roten Blüten des Klatsch-Mohns, botanisch Papaver rhoeas genannt, auf Schritt und Tritt. An den Hän gen und oft auch zwischen den Weinstöcken leuchten sie in Massen und heben die Laune mit Sofortwirkung. In Kornfeldern waren früher die Blüten des etwas

Sorgt im Mai für gute Laune: Der leuchtend rote Klatsch-Mohn bezaubert in Hülle und Fülle am Wegesrand.

SOMMERGRÜNE SCHÖNHEIT

Die Heilpflanzen-Expertin über die robuste Rotbuche

kleineren Saat-Mohns (Papaver dubium) ein gewohnter Anblick, aber heutzutage machen sie sich dort durch den Einsatz von Agrarchemie eher rar. Dennoch: Es gibt immer noch einige von roten Mohnblüten gesprenkelte Äcker, die an die berühmten Gemälde Claude Monets erinnern, auf denen elegante Damen mit Sonnenschirmen durch wogende Getreidefelder mit rotem Mohn spazieren.

Nicht nur wild auf Äckern und am Wegesrand sind Mohnblüten

Bald lädt uns der Schwarzwald wieder ein, durch seinen wunderschönen lindgrünen Frühlingsbuchenwald zu spazieren. Vom Wort „Buche“ wurde angeblich der Begriff Buchstabe abgeleitet; so soll der Buchstab ursprünglich ein Buchenstab gewesen sein, in den Runen eingeritzt waren.

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist noch der dominierende Laubbaum in unseren Wäldern. Sie verdankt ihren Namen der rötlichen Farbe des Holzes. Von den Bucheckern sollten wir Menschen nur ein paar essen, da es aufgrund des Wirkstoffes Fagin bei zu hohem Konsum zu Vergiftungs-

Buchenasche wirkt desinfizierend und wurde früher zusammen mit Johanniskrautöl zu einer Paste vermischt, die auf Wunden und Geschwüre aufgelegt wurde. Alte Kräuterbücher loben die Buchenblätter als kühlendes und linderndes Mittel für Umschläge

Bei entzündeten und geschwollenen Augen ein frisches Buchenblatt als Kompresse auflegen.

Haben Sie Fragen, Anregungen oder Hinweise? Unsere Kolumnistin freut sich über Zuschriften an: info@waldwerkstatt-freiburg.de

KOLUMNE Pflanzenwissen vonBrigitt a L gna e Foto: © tas
» Haus & Garten Lust auf REGIO | 05.2023 25

Einen Nachteil hat das schöne Gewächs allerdings: Nach der Blüte zieht die Pflanze ihre Blätter ein und hinterlässt im Beet eine große Lücke. Erst im Herbst treibt wieder eine Blattrosette aus. Mit der richtigen Nachbarschaft kann diese Fehlstelle im Beet jedoch kaschiert werden. Empfehlenswert sind Stauden, die im Hoch- und Spätsommer ihren Höhepunkt erreichen, etwa Phlox, Sonnenhut (Rudbeckia) oder sommerblühende Astern-Arten. Es können aber auch einjährige Sommerblüher wie Ziertabak, Dahlien oder Schmuckkörbchen (Cosmea) genutzt werden, um die Kahlstelle im Beet zu füllen. Türkischer Mohn ist übrigens äußerst langlebig und pflegeleicht. Es gibt zahlreiche Zuchtsorten und Hybriden, also Kreuzungen mit anderen Mohnarten, die mit Blüten in Weiß sowie in rosafarbenen, dunkelroten und violetten Tönen bezaubern. Besonders spektakulär ist die Sorte ‚Patty’s Plum‘ mit hell pflaumen-

farbenen Blüten. Andere Sorten beeindrucken mit geschlitzten, gefüllten oder gerüschten Blüten, oft mit dunklen Basalflecken am Blütengrund.

Bunter Augenschmaus

Doch auch unter den kurzlebigen Arten gibt es Mohne, die einfach atemberaubend schön sind. Wer zum ersten Mal den MarienkäferMohn (Papaver commutatum ‚Ladybird‘) erblickt, ist meist schockverliebt. Die tomatenroten Blütenblätter der zierlichen Pflanze haben tiefschwarze Basalflecke und erinnern an die geflügelten Glücksbringer. Der farbenprächtige Island-Mohn, von dem es viele Sorten in Weiß, Gelb, Orange und Rot gibt, wird meist zweijährig kultiviert. Er eignet sich auch als Schnittblume für die Vase und hält einige Tage, bevor er die Blütenblätter fallen lässt. Die

Schlaf-Mohn (r.) darf in Deutschland nur mit Genehmigung angebaut werden: Der getrocknete Saft der Kapselfrüchte bildet das Betäubungsmittel Opium.

Der Türkische Mohn (l.) ist in jedem Garten ein echter Hingucker. Kalifornischer Kappenmohn (u.) liebt die Sonne, Kambrischer Scheinmohn (r.) fühlt sich auch im Schatten wohl.

Sorte ‚Gartenzwerg‘ wird nur 20 Zentimeter hoch und eignet sich daher auch gut für Pflanzgefäße und die Balkonkultur. Die Blüten von Klatsch- und Saat-Mohn hingegen machen meist schon am Abend des ersten Tages schlapp und sollten deshalb besser nicht gepflückt, sondern einfach am Naturstandort bewundert werden. Ebenfalls nicht vasentauglich sind die orangefarbenen Blüten des Kalifornischen Kappenmohns (Eschscholzia californica), einem kleinen, aber sehr heiteren Verwandten der „echten“ Mohne. Die wegen des Aussehens ihrer Knospen auch unter dem Namen „Schlafmützchen“ bekannten Schätzchen lieben vollsonnige Standorte mit magerem Boden und versamen sich bereitwillig, wenn ihnen der Standort zusagt. Ein ähnliches Verhalten zeigt der zitronengelb blühende Kambrische Scheinmohn (Meconopsis cambrica), der sogar im Halbschatten und Schatten noch zuverlässig

Lust auf REGIO | 05.2023 26 »

blüht. Die bis 25 Zentimeter hohe, kurzlebige Staude blüht von Mai bis in den Herbst hinein und siedelt sich durch Selbstaussaat überall dort an, wo sie sich wohlfühlt. Einfacher können schattige Gartenbereiche kaum sonst mit einem Blickfang aufgewertet werden!

Rausch der Sinne

Und da ist auch noch der zwar wunderschöne, aber etwas heikle, aus dem Mittelmeerraum stammende Schlaf-Mohn (Papaver somniferum). Mit seinen grauvioletten Blütenschalen ist er nicht nur sehr dekorativ, sondern gehört auch zu den ältesten Heilpflanzen. Heikel ist er nicht wegen der Standortansprüche (die relativ gering sind), sondern weil alle Pflanzenteile giftige Alkaloide wie Morphium enthalten. Wegen der möglichen Rauschwirkung dieser Substanzen ist der Anbau von Schlaf-Mohn in Deutschland (nicht aber in der Schweiz und in Österreich) deshalb genehmigungspflichtig. Wer ihn anbaut, muss beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) um Erlaubnis fragen. Ein Formular kann praktischerweise online ausgefüllt werden. Bei wem dann doch mal so ein Pflänzchen zufällig im Beet sprießt (dieser Mohn kommt hierzulande schließlich auch verwildert vor), darf hoffen, dass das Auge des Gesetzes Milde walten lässt. Denn als Blau- oder Backmohn wurde und wird der Samen des SchlafMohns auch gern ganz legal in der Küche verwendet. Die Zuchtformen des Schlaf-Mohns warten übrigens mit besonders spektakulären Blütenformen und -farben auf. Der Rausch der Sinne kann schließlich auch visuell genossen werden, ohne dass psychoaktive Substanzen extrahiert und konsumiert werden. Mohnsüchtige wissen das und genießen den Augenschmaus mit reinem Gewissen.

Lust auf REGIO | 05.2023 27 Anzeigen
Haus & Garten

MUNTERE KLETTERER

Wer schon immer wissen wollte, was ein „Bilch“ ist, kann sich in diesem Jahr ausgiebig über diese kleinen Nagetiere informieren, die auch Schlafmäuse genannt werden. Denn ein Mitglied der Familie ist Wildtier des Jahres 2023: der Gartenschläfer – mit Zorro-Maske um die Augen und langem Schwanz, der in einer Quaste endet.

Jetzt ist der Mai gekommen, da bleibt den Gartenschläferinnen und -schläfern nicht viel Zeit für all das Überlebensnotwendige, das sie bis zum nächsten Winterschlaf noch zu erledigen haben. Dabei sind sie doch gerade erst aus diesem Ruhezustand, bei dem sie bis zu einem Minusgrad abkühlen können, aufgewacht: Mehr als sechs Monate, von Mitte Oktober bis Ende April, hat der Schlaf gedauert – wie jedes Jahr.

Und nun müssen die kleinen Wesen mit den großen Ohren, dem rötlich-braunen Rückenfell und dem weißen Bauch sofort topfit sein und

schnellstens aktiv werden: Jagdgründe mit Futtertieren und -pflanzen finden, fressen, auf Partnersuche gehen, sich paaren, Nistplätze bauen, die Jungen nach drei Wochen Tragezeit zur Welt bringen, sie fünf Wochen lang nähren und großziehen – und dabei stets darauf achten, selbst genügend Gewicht zuzulegen, um die kommende Wintersaison zu überstehen, für die zudem ein gut geschütztes Quartier gefunden werden muss.

Das ist ein ordentliches Halbjahresprogramm für die putzigen Allesfresser, die überdies noch den ganzen Tag verschlafen und erst in

der Dämmerung munter werden –und bis zum Morgengrauen eilig unterwegs sind. Da die Nächte im Sommer aber sehr kurz sind, bleibt nur

Text: Erika Weisser
Foto:
iStock.com/JAH Land & Leute Lust auf REGIO | 05.2023 28 D er
Foto: © Kerstin Hinze
©
Gartenschläfer istWildti er d se serhaJ

wenig Zeit für die Suche nach Insekten, Würmern oder Schnecken, die neben Wildfrüchten, Samen und Kernen zu ihren Lieblingsspeisen gehören. Und die sie brauchen, um sich bis Oktober eine Fettschicht anzufressen und ihr Gewicht von etwa 50 auf 130 Gramm zu erhöhen.

Um dies zu gewährleisten, haben die Gartenschläfer mancherorts sogar ihre eigentlichen Lebensräume in gebirgigen, strukturreichen Nadel- und Mischwäldern verlassen: Insbesondere hier in Südwestdeutschland haben sich die Gartenschläfer stattdessen in Weinbergen oder Obstwiesen, aber auch in Gärten im Siedlungsbereich niedergelassen, sofern ihnen dichte, beerentragende Hecken, begrünte Fassaden oder die Nischen alter Gebäude Schutz bieten.

Doch auch hier ist das Überleben der einzeln lebenden Wildtiere nicht gesichert. Sie können sich zwar an den reichlich vorhandenen Gartenfrüchten samt dem durch sie angezogenen Getier und gelegentlich sogar auch an Vogelfutter oder -eiern bedienen. Doch es lauern viele Gefahren: von Vogelschutznetzen an Obstbäumen, in denen sich die mühelosen Kletterer verfangen können, über die für Ratten und Mäuse ausgelegten Giftköder bis zu den Hauskatzen, für die die nicht einmal handtellergroßen Bilche ein gefundenes Fressen sind.

Die Gartenschläfer, wegen ihrer Lebensweise ohnehin selten anzutreffen, drohen deshalb nach und nach ganz zu verschwinden. Um auf sie und ihre Gefährdung aufmerksam zu machen, erklärte die Deutsche Wildtier-Stiftung sie für 2023 zum Wildtier des Jahres.

Salut

BLICK AUS DEM ELSASS

Sie bezeichnet sich selbst als „französische Schwarzwälderin“: Unsere neue Kolumnistin Astrid Lehmann ist in der Bretagne geboren, lebt im Kinzigtal und wird sich für uns im Dreiländereck umschauen. Ihr erster Auftritt ist hochprozentig!

Krieg und Terroranschläge, Klimakrisen und Naturkatastrophen – alles unsagbar schrecklich. Das grausige Weltgeschehen ist momentan nur schwer zu ertragen. Die Zeitung lese ich mittlerweile mit zugekniffenen Augen. Nach Lockdown, Viruslast und Herdenimmunität bestimmen jetzt Wörter wie Panzerhaubitze, Flugabwehrsystem und Unumkehrbarkeit unser Vokabular.

Doch dann sticht mir eine fröhlich-luftige Nachricht ins Auge, die die Neugier weckt und die Sinne hebt. Mein Gaumen kitzelt. Im Städtchen Villé, westlich von Sélestat gelegen, hat sich eine kleine Weltsensation zugetragen. Eine lokale Brennerei hat aus zwei eher ungewöhnlichen Lebensmitteln klare Wässerchen gezaubert: Würziger Roquefort und knusprig-luftige Baguette sind nun in hochprozentiger Form erhältlich. Wie kreativ die elsässische Küche doch ist!

Drei Jahre harte Arbeit waren nötig, um aus dem charaktervollen Schimmelkäse und seiner schlanken Begleiterin, der Baguette, die klaren Wässerchen

zu kreieren. Dafür zerkrümelte die Destillerie den Roquefortkäse in einem 70-prozentigen Alkoholbad. Bei der Vorstellung, welche Düfte in der Brennküche schweben, komme ich ins Träumen, während andere vielleicht die Nase rümpfen und sich kräftig schütteln.

Und da der Käse nicht ohne eine knusprige Baguettescheibe genossen werden kann, hat die Brennerei ein zweites Wässerchen mitentwickelt – das eau de baguette. Diese ungewöhnlichen Getränke richten sich vornehmlich an Küchenchefs und Barkeeper, die die Gaumenfreuden ihrer Kunden um erstaunliche Geschmacksrichtungen erweitern möchten.

Nachdem ich letztes Jahr im Storchenstädtchen Munster bereits an Münsterkäse-Makronen knabbern durfte und die süßlich-kräftige Kreation wunderbar fand, werde ich mir bei meinem nächsten Besuch in Villé dieses neue Geschmackserlebnis nicht entgehen lassen. Auf einen knackigen Salat mit gerösteten Walnüssen geträufelt … Oder doch gleich pur in einem Schnapsglas … Bon appétit –oder eben santé!

Foto: © privat www.deutschewildtierstiftung.de/ wildtiere/gartenschlaefer Info Land & Leute Lust auf REGIO | 05.2023 29
Anpassungsfähig und doch vom Aussterben bedroht: der Gartenschläfer. Foto: © iStock / phbcz

HUMMER TRIFFT STRUDEL

Es ist ein dreifaches Jubiläum: Seit 50 Jahren empfängt das Restaurant und Hotel „Schwarzmatt“ in Badenweiler seine Gäste. Vor 25 Jahren feierte die heutige Inhaberin Rona Mast ihren Einstand, in diesem Jahr begeht sie ihren 50. Geburtstag. Mit ihrem Team setzt sie auf Altbewährtes – ohne dabei den Blick nach vorne zu verlieren.

Text: Pascal Liehnhard

D a s Restaurant Schwarzmatt i n B a reliewned Schlemmen & Sürpfeln Lust auf REGIO | 05.2023 34

Trotz seiner eher beschaulichen Maße hat Badenweiler einiges zu bieten. Die Gemeinde hoch oben im Markgräflerland unterhalb des Hochblauen ist vor allem für ihre Thermalquellen sowie die geschichtsträchtigen Ruinen eines römischen Bades bekannt. Auch den badischen Großherzog Friedrich I. (1826 –1907) zog es regelmäßig nach Badenweiler, er feierte hier seinen 80. Geburtstag. Unter seinen europäischen Kollegen stach der Badener hervor: Er war bei den Feierlichkeiten in Badenweiler der dienstälteste Monarch Europas.

Wer in Badenweiler heute ein Restaurant oder ein Hotel leitet, der muss ebenfalls hervorstechen: Der Ort lebt vom Tourismus, auf die rund 4500 Einwohner (Stand

Dezember 2021) kommen unzählige Unterkünfte und Gastrobetriebe. Das Kunststück, sich von der Konkurrenz abzuheben, ist dem „Schwarzmatt“ gelungen. Mit viel Liebe zum Detail, einer großen Wandlungsfähigkeit und einer weithin beliebten Küche macht es seit Jahren von sich reden.

Die Geschichte des Hauses beginnt 1967, als Heidemarie Bareiss und ihr Mann Gehard Mast die Pension „Siesta“ in Badenweiler eröffnen. Den Namen „Schwarzmatt“ erhält es 1973, im Geburtsjahr der heutigen Inhaberin Rona Mast. Über die Jahre wurden Hotel und Restaurant mehrere Male aufwendig renoviert. Aktuell erstrahlt es in heller und edler Eleganz. „Wir wollten den Stil zum

einen moderner und heller machen, zum anderen aber den Landhauscharakter erhalten“, erklärt Rona Mast.

Die Biografie der 50-Jährigen bleibt auch nach 1973 eng mit dem Haus verbunden. „Ich habe zwar Hotelfachfrau gelernt, hatte aber nicht den festen Plan, das Haus zu übernehmen“, sagt sie heute. Doch als ihre Mutter vor 25 Jahren Unterstützung im „Schwarzmatt“ brauchte, war sie zur Stelle – und ist bis heute geblieben. „Ich hatte immer schon eine enge Bindung zu unserem Familienunternehmen“, blickt Mast zurück. Der Wechsel von der ersten zur zweiten Generation sei somit reibungslos verlaufen. Seit 2017 ist Mast nun Inhaberin des „Schwarzmatt“.

Am Fuß des Hochblauen werden im „Schwarzmatt“ Spezialitäten der regionalen, französischen und mediterranen Küche serviert.
Schlemmen & Sürpfeln Lust auf REGIO | 05.2023 35 »
Fotos: © Hotel Schwarzmatt

Was früher selbstverständlich war, gewinnt heute wieder an Bedeutung: Kochen mit frischen Erzeugnissen aus regionaler und naturnaher Landwirtschaft anstelle weitgereister Produkte. Diana Noack legt ein geerdetes, nach Jahreszeiten eingeteiltes Kochbuch vor, ergänzt durch eine Broschüre mit den Hofläden, bei denen die Zutaten erhältlich sind.

Rezepte & Fotos: Diana Noack
UM UNS HERUM KochenmitLebensmittelnausd e r OIGER Lust auf REGIO | 05.2023 38
Schlemmen & Sürpfeln

Gnocchetti mit Bärlauchpesto

Für 4 Personen

GNOCCHETTI

1,2 kg Kartoffeln mehligkochend

2 TL Salz

100 g Stärkemehl

100 g Hartweizengrieß

BÄRLAUCHPESTO

100 g Sonnenblumenkerne

100 g Bärlauch

140 ml Olivenöl

50 g Parmesan, gerieben

Salz und Pfeffer

Die Kartoffeln in der Schale gar kochen, schälen, noch warm fein reiben, salzen und dann rasch mit Mehl und Grieß in einer Schüssel mit der Hand zu einem glatten Teig kneten.

Ist der Teig zu nass: etwas Grieß untermengen. Ist der Teig zu trocken: etwas Wasser zugeben.

Die Arbeitsfläche dünn mit Grieß bestreuen und darauf den Teig in circa 1 cm dicke Stränge rollen. Drei Stränge nebeneinander legen und 1 cm lange Stücke abschneiden.

Gnocchetti in kochendem Salzwasser gar ziehen lassen. Sobald sie nach oben steigen, mit einem Schaumlöffel herausheben und auf einem Tuch trocknen lassen. Die Gnocchetti anschließend in einer Pfanne mit Butter anbraten.

Die Sonnenblumenkerne in einer Pfanne ohne Fett rösten und beiseite stellen.

Bärlauch in Streifen schneiden und in ein schmales, hohes Gefäß geben. Mit einem Stabmixer fein pürieren, dabei unter Rühren langsam Öl zulaufen lassen. Den Parmesan, Salz, Pfeffer und die Hälfte der Sonnenblumenkerne hinzugeben und nochmals pürieren, bis das Pesto cremig ist. Den Rest der Sonnenblumenkerne mit einer Gabel untermischen.

Schlemmen & Sürpfeln Lust auf REGIO | 05.2023 39
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EIN TIEFES GOLD

Fünf hervorragende Weine präsentieren die Winzer der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft aus Schliengen, aus Weingarten und vom Silberberg aus Bahlingen. Und das in schwierigen Zeiten.

Die Situation ist momentan auch für Weinbaubetriebe nicht einfach: Die Preise für Verschlüsse und Kapseln schießen in die Höhe, Glasflaschen sind schwer zu kriegen. Die allgegenwärtige Inflation setzt alles unter Druck. Das gilt vor allem bei Luxusartikeln. Wie reagieren? Die Antwort der Schliengener geht – überraschend – genau in die andere Richtung: Sie zeigen sich mit einer neuen Reihe von Topweinen. Und warum das? Ganz einfach: Weil die Weinberge es hergeben.

Die Weinmacher in Schliengen und den beiden anderen Weinbaugemeinden wollen sich nicht mit der Alltagsroutine begnügen. „Wenn man genau weiß, da könnten wir mehr herausholen: Das weckt den weinhandwerklichen Ehrgeiz“, erklärt Heiko Schapitz, Geschäftsführer der Ersten Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim, die

Motivation. Es gehört für ihn zum Beruf des Winzers, „das Beste, was wir können“, auch umzusetzen.

In enger Abstimmung holen Kellermeister und Winzer das Optimum aus den Trauben heraus. Von der Wahl der Parzelle – Lage, Bodenbeschaffenheit, Mikroklima – über die Pflege im Weinberg, den besten Erntezeitpunkt bis zur aufwendigen Verarbeitung im Keller: Überall gehen sie mit Präzision vor. Der Kellermeister hat viele Entscheidungen zu treffen, beobachtet den werdenden Wein deshalb permanent und wägt ab: „Tu ich die Reben ins Barrique? Welches Barrique wähle ich, das ein-, zwei- oder dreijährige? Soll ich schärfer filtrieren oder die Filtration ganz bleiben lassen?“ Wichtig ist auch, den Winzer intensiv mit einzubeziehen, damit dieser voll hinter seinem Produkt stehen kann.

Die Top-Weinsorten

Fünf Weinsorten und ein Sekt haben es in die engere Auswahl für die neue Premiumwein-Linie mit dem Pfau-Etikett geschafft. Warum ausgerechnet diese Sorten? „Es sind die Sorten, an die wir glauben. Es gibt einfach Rebsorten, die einem bei einem Topwein einfallen. Was ist die Königin der Rotweine? Der Spätburgunder, darüber gibt es heute keine Diskussion mehr“, ist Heiko Schapitz überzeugt. „Der Merlot ist bedeutend als BordeauxWein. Aus dem Bordeaux-Hype hat sich der Merlot-Hype ergeben. “ Und so fand mit dem Merlot die andere wichtige Rotweinregion Eingang in die neue Premiumreihe.

„Und wenn man in Deutschland nach Top-Weißweinen fragt, kommt

Foto: © iStock.com/EAQ
D ieneuePremiumweinliniemi t med uafP Lust auf REGIO | 05.2023 42 Wein& Sekt-Guide
Text: Dorothea Wenninger

man sofort auf Riesling. Aber nicht hier im Süden, bei uns sind die Top-Weißweine der Graue Burgunder und der Chardonnay. Letzterer ist die burgundische Weißwein-Rebsorte.“ Ein weiterer Burgunder, viel weniger bekannt, wächst im Elsass, in Luxemburg, an der Obermosel, in der Pfalz und der Karlsruher Gegend, ganz selten hingegen in Südbaden: der Auxerrois. „Dementsprechend ist ein Premium-Auxerrois hier in der Regio extrem selten bis gar nicht vorhanden“, so Schapitz

Für den Schliengener Kellermeister Michael Nußbaumer war klar, dass er als „Sektfreak“ für die Premiumlinie auch einen Sekt ausbauen möchte. „Der Sektgrundwein macht den Erfolg aus, nicht nur die Aufbereitung.“ Außerdem ist die Lagerdauer auf der Hefe entscheidend: „Unser Crémant Baden liegt 32 Monate auf der Hefe.“

Der Lieblings-Weißwein von Heiko Schapitz ist der Chardonnay, den er als Student an einer französischen Agrarschule kennenlernte. Der Pfau-

Chardonnay wird von einem Mauchener Winzer in uralten Rebanlagen angebaut. Wie alle Weißweine der neuen Linie wurde er während 14 bis 15 Monaten zu zwei Dritteln in Eichenfässern und zu einem in Stahltanks ausgebaut. Der Chardonnay hat einen buttrigen, breiten Schmelz und eine zarte Holznote, außerdem Fruchtaromen von Litschi, Pfirsich, Orange und Limone, neben Nuancen von Honig-Banane-Mix und Heu. Seine Farbe ist intensiv goldgelb – oder in den Worten der Sommelière Eva Beenenga: „ein tiefes Gold, getaucht in Gold“.

Die fünf Topweine und der Premiumsekt tragen voller Stolz den Pfau auf dem Etikett, der für das Edle und Besondere

Anzeige Wein& Sekt-Guide Lust auf REGIO | 05.2023 43 Erste Markgräfler Winzergenossenschaft Schliengen-Mülheim Tel.: 07635 / 81120 www.sonnenstueck.de Info Fotos: © dw

Workshop · Konzert · Tan z

DUO ASATO-PAIS

MITTWOCH, 17.5., 19.30 UHR

Jazzhaus, Freiburg

KALENDERMai

Ausstellungen

DREILÄNDERMUSEUM

Der Rhein

Geschichte & Bedeutung Lörrach, bis 2.7. www.dreilaendermuseum.eu

KUNSTHALLE BASEL

Tiona Nekkia McClodden

Erkundungen an den Schnittstellen von Kontrolle, Bedrohung und Begehren

Basel, 26.5. bis 13.8. www.kunsthallebasel.ch

HISTORISCHES

MUSEUM BASEL

Ausser Gebrauch

Alltag im Wandel Basel, bis 17.9. www.hmb.ch

MUSEUM TINGUELY

Roger Ballen

Call of the Void Basel, bis 29.10. www.tinguely.ch

KUNSTMUSEUM BASEL

Der Kern der Verhältnisse

Werke von Andrea Büttner Basel, bis 1.10. www.kunstmuseumbasel.ch

AUGUSTINERMUSEUM

Freiburg und Kolonialismus

Gestern? Heute!

Freiburg, bis 11.6. www.freiburg.de/museen

VITRA DESIGN MUSEUM

Hot Cities

Lessons from Arab Architecture

Weil am Rhein, bis 5.11. www.design-museum.de

MUSEUM FÜR NEUE KUNST

Bis die Bude brummt

30 Jahre Förderverein Museum für Neue Kunst

Freiburg, bis 10.9. www.freiburg.de/museen

KUNSTMUSEUM STUTTGART

From 1914 till Ukraine

Europäische Werte, Schicksal & Zukunft Europas

Stuttgart, bis 23.7. www.kunstmuseum-stuttgart.de

MUSEUM FRIEDER BURDA

Der König ist tot, lang lebe die Königin 31 weibliche, zeitgenössische künstlerische Positionen

Baden-Baden, bis 8.10. www.museum-frieder-burda.de

MUSEUM HAUS LÖWENBERG

Schmetterlinge

Hochstapler, Trunkenbolde, Schnüffler & andere verrückte Schmetterlinge

Gengenbach, bis 5.11. www.museum-haus-loewenberg.de

FONDATION BEYELER

Wayne Thiebaud

Stillleben, Portraits & multiperspektivische Städtebilder

Basel, bis 21.5.

www.fondationbeyeler.ch

KUNSTMUSEUM

HASEMANN-LIEBICH

Curt Liebich

Ein Künstler im Detail

Gutach, 19.5. bis 9.7. www.kunstmuseum-hasemannliebich.de

Kalender Lust auf REGIO | 05.2023 50
Foto: © Asato-Pais

MUSEUM DER KULTUREN BASEL

Nacht

Träumen oder wachen

Basel, bis 21.1.24 www.mkb.ch

BADISCHES LANDESMUSEUM

Rheingold

Rohstoff aus dem Fluss

Schloss Karlsruhe, bis 10.9. www.landesmuseum.de

NATURKUNDEMUSEUM KARLSRUHE

Glanzlichter 2023

Naturfoto-Ausstellung

Karlsruhe, bis 25.6. www.smnk.de

WALDHAUS FREIBURG

Faktor Wohnen

Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Gemeinwohl

Freiburg, bis 27.9. www.waldhaus-freiburg.de

PEAC MUSEUM

Vom Geschmack eines Apfels

Eine Sammlungspräsentation mit Gästen

Freiburg, bis 17.9. www.peac.digital

MARKGRÄFLER MUSEUM

Revolution in Müllheim

Zur Revolution von 1848/49

Müllheim, bis 10.9. www.markgraefler-museum.de

MUSEUM NATUR UND MENSCH

Kristallmagie

Verborgener Zauber dunkler

Turmaline

Freiburg, 24.5. bis 14.1.24 www.freiburg.de/museen

KERAMIKMUSEUM STAUFEN

Billa Reitzner

Vice Versa

Staufen, 26.5. bis 2.7. www.landesmuseum.de

STIFTUNG FÜR KONKRETE KUNST

Johannes von Stumm

Licht und Leere

Freiburg, 14.5. bis 9.7. www.stiftung-konkrete-kunst.de

Kabarett/Comedy

FREITAG, 5.5.2023

David Weber

„Storno All Night Long“

Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

SONNTAG, 7.5.2023

Nico Stank

„Merkste selber“

Bürgerhaus Zähringen, 18 Uhr www.eventim.de

Volkmar Staub & Matthias

Deutschmann

„Die Badische Lösung“ Vorderhaus, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de

DONNERSTAG, 11.5.2023

Stefan Waghubinger

„Ich sag‘s jetzt nur zu Ihnen“ Theater im Teufelhof, Basel, 20.30 Uhr, auch am 12. & 13.5. www.teufelhof.com

FREITAG, 12.5.2023

Josef Hader Hader on Ice Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de

Christoph Sieber „Mensch bleiben“ Gloria Theater, Bad Säckingen, 20 Uhr www.gloria-theater.de

Bidla Buh Musik-Comedy

Donauhallen, Donaueschingen, 20 Uhr

www.musikfreundedonaueschingen.de

SAMSTAG, 13.5.2023

Reiner Kröhnert

„Die größte Rettung aller Zeiten“ Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de

SAMSTAG, 20.5.2023

Bastian Bielendorfer

Mr. Boobasti – In seiner Welt ein Superheld Paulussaal, Freiburg, 20 Uhr www.vaddi-concerts.de

Internationaler Museumstag

Sonntag, 21. Mai, ab 11 Uhr Dreiländermuseum, Lörrach www.dreilaendermuseum.eu

INKLUSION GROSSGESCHRIEBEN

Das Dreiländermuseum lädt an diesem Tag kostenfrei in die Ausstellungen und zu den Veranstaltungen ein. Um 11 Uhr wird auf einer Runde durchs Museum mit „Der verliebte Riese“ ein Märchen für alle aufgeführt. Um 12 Uhr gibt es eine Führung durch die inklusive Ausstellung „zusammen fließen – Inspirationen vom Rhein“. 13.30 Uhr startet die Führung „Rhein einfach“ in einfacher Sprache durch die Sonderausstellung „Der Rhein“. Kai Bosch, der baden-württembergische Landesmeister im Poetry Slam, tritt um 15 Uhr auf: Lachen und Nachdenken über Inklusion mit dem stotternden Wortkünstler.

300 Jahre Schwarzwälder Kuckucksuhren

Sonderausstellung im gesamten Jahr 2023

Kloster Museum St. Märgen www.kloster-museum.de

„GANG ZUM KUCKUCK!“

Ungefähr 100 Exponate aus 300 Jahren stehen in dieser Sonderausstellung für die Kreativität und den Erfindergeist der Schwarzwälder Uhrenbauer. Von der klassischen Lackschilduhr über Tischkuckucksuhren bis hin zu den modernen Interpretationen, die die Kuckucksuhr von ihrem verstaubten Image befreiten, ist alles dabei. Das von Friedrich Eisenlohr, Architekt der Badischen Staatsbahnen, entworfene Bahnwärterhäuschen verlieh der Kuckucksuhr ihr typisches Aussehen. Mit reicher Verzierung und Gewichten in Form von Tannenzapfen versehen, erlangte dieses Modell große Bekanntheit.

Kalender Lust auf REGIO | 05.2023 51
Foto: © Kloster Museum St. Märgen Foto: © Dreiländermuseum

HEADLINE

GERNE ZWEISPALTIG

Dam laut et prepta perrupta il exerferovid quo et, suntionsequo modis dempedignit liquo mi, omnihil iscidic tori nonserionem eictibus imagnit resequi autatem poritam aut est omnienem faccabore noneculparum esequunte plaboressunt ma vitibus que intibusda voluptate pro dolupta turionem. Elicta plabo. Everi con non niam comnihi ligendunt fugiatias quam repudis et et est plicit quid enima quate labo. Et laborum volorerae que sum de debitat.

Volore, quunt ulparchilit, tem sam nusam que eliquae vit, ipsandi taquatem que sit eoste cus nis eriant di abor molo dolore nus et aut eliquiatem harchilla que provita sequas duciliquis sed endioss itist, ut dolorrorem facculparum faciist volupis est porrunt. Otatemp ercilla ndaese que audanit reperesci odis reste nonsero eictium nonet volorepuda sequasinci illentur, omnia nis qui aceptat urionsequias volorerundit voluptate cus, nimpore ribusam quiam es il inveles ut fugia ium sundi re nimagnatet, quiae quam, ut hiciasi nost velest volorro et que nia arit, sit, simolorrume consendaest, sed ma quas consenim eosantiandic to eum dolupta tquiaep tatiam quis magnim quati aut ati simincid quosser chicabo ruptur, sequo to et, odit officia etur solorro et earibus.Erum qui velenimus aut ut qui sedisci consedis sumquia cum eius et voloreped utas aces alibus, volorem la veliquatiis doluptat. Nam consequo ex erument rempore que sunt molorro vidus, ide non rest in cusanis ne alit ut autenda eratus ea dolliti volorro omnimporerem quae conecto mi, quas es aute doluptibusam fuga. Ecea apitiam aut utendi qui adipsam, qui doluptate natem lam assinci re mo disquod magnat accusa

doluptia quas vendicim aute volupta tionesserem dolor as exerehenient eium ut audae con ratem experspero dolupta turibus es ra cum labor rat rerestios et voluptat la arum acculpa senduci istio. Ut inciis id quam que vellore, ipsunt rerrum non eat venditate denecturia quam, omnihil il ilique none porepra dernate ctatia vollaudipidi autectin cus arum quatur? Corernat volupta volupiciaes eatur? In cores deni commoloris ut restia simagnam es ut audistiant aspeligenist eaquas expedignat. Iquianduci ommod evendia voluptatur, omnis con porepro rendaeptate nulpa peratur, qui optatus si consequibus.

dis excese exceatem vendemolo cum autem cones parum rest voloreh eniento et rati as ex es eatur aceat.

Oresenihic tet ra nobis res ea doluptatem que eos eossundi con esequisimet ommolendae landi te venimet, te simodit, ullam asperuptatur am re pa dolorem ut oditasse nosa dolores ut volorem laccae. Icimpor anduciis explici psapitae voluptaque porempor autatempos aut dolo conecab oratatis sitatectur?

SIE HABEN LUST AUF MEHR?

Ducillo rroreceatio quo te dita pro

cuptatibus, asit vid quis ad que mo maxim undam, nossi simi, omnis im explici usanda qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis ea qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis excese exceatem vendemolo cum autema qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis excese exceatem vendemolo cum autema qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquundis excese exceatem vendemolo cum autemxcese exceatem vendemolo cum autempo ratumqui venis sundendi beates as cona qui ad quat mos doluptatur modi occuptatem quo maio. Ideriti atquun-

Utem et omnimus et as evel explatur? Cia audam rere re et offictiosam sequi diciaepuda num dolupta quibus ipsume parcipsume reuda num dolup proviti blaborro bero offic to dolor aut hit pliquiatur? Qui audaere periada volupta tquati occus et plab inullab int quos b int quos b int quos et omniscit, sit as rem reici delitatur soluptatae. Nequia sequae quas aspernatur?

R EGIO

Expella boriae. Pel is etur anihit et opta sa dolentias volendi genest abo. Nam, officim olorruptiost laborestis sa none pa plicid et aut everum cum lant, num re one pa pld et aut everum cum lant, num re one pa picid et aummo dolupta incti cullupta nectotatur am quidunt aut odic temantis pore facessit, velicto tataturios santis porescius experchil mod qui reiantis pore facessit, velicto tataturios santic tor sam quis ditat a nobitia turem. Nempere sequassit elende incto coreium sed quideliqui voluptatur?

Oviditaesto tota volorerum quatur moles et hit vellit etus derro magnatum voluptatem illo voluptatur re quasit omnihil laceribus aciis cum es nisquo odis mod laceribus aciis cum es nisquo odis modit mit ma nones mo blam quate voluptia commossed mi, cusapie ndandunt velia porporerio moluptatiur, voloria comnis dior

KULTUR INTERVIEW 1 CHILLI JULI/AUGUST 2014
VOLORE, QUUNT ULPARCHILIT, TEM SAM NUSAM
»ZWITI SIEHT SO SCHÖN AUS!«
Dies war eine Leseprobe der Mai-Ausgabe 2023.
Das komplette Heft ist ab dem 29. April im Handel erhältlich.

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