Nr 11
Erkunden & Erleben
Wandern plus Weinwissen: neuer Panoramawanderweg
dem Batzenberg 10 12
Titelthema
Bücher-Special 14–17
Die REGIO liest: Literaturtage
-gespräche in Freiburg, Basel und Todtnauberg 14 - 15
kräftigere Sprache finden“: José Oliver ist neuer Präsident des PEN Deutschland 16
Buch-Tipps aus der REGIO: Kindheiten in der Schweiz, Kriegszeiten im Elsass, Exzesse am Schluchsee 17
Land & Leute
Honig, Zimt und Kardamom: Mireille Osters Lebkuchenmanufaktur in Straßburg 18 19
Mehl mit Wasserkraft: Müller handwerk in der REGIO 20 21
Kolumnen 19, 23, 27, 35
Haus & Garten
Fit machen für den Winter: Gartenarbeiten im Spätherbst 22 24
Entspannen &
Kunst & Kultur
Alte und neue Moderne im Dialog: Jubiläumsausstellung in der Fondation Beyeler in Riehen
Mehr als buntes Sehvergnügen: Niki de Saint Phalle-Werkschau im Kunsthaus Zürich 26 27
Schlemmen & Sürpfeln
Himmlische Menüs: Gasthaus zum Himmelreich bei Kirchzarten 28
Aufgetischt: Raffinierte Rezepte von der Fischerei Schwab in der Freiburger Altstadt 32
Merkles Küchenliebling: Brätschilisuppe
Geniessen
Gesund & Fit
So bleibt das Herz auch am Arbeitsplatz gesund 36
und Wellness in den Bädern der Region 38
Kalender
Ausstellungen, Märkte & Konzerte: Termine in der REGIO 44
Horche se mol!
Die frisch gekürte Deutsche Weinkönigin Katrin Lang
LUST
Individuelle Lieblingsstü
Musterreiches Accessoire
Der in Schottland hergestellte Schal begeistert mit seiner schokoladenbraunen Farbe und dem durchgängigen Fair-IsleMuster. 100 Prozent Lammwolle sorgen dafür, dass der Hals auch bei Minusgra den warm bleibt.
Schal mit Fair-Isle-Muster Gesehen im Online-Shop www.woolovers.de Preis: 29 Euro Foto: © woolovers
Intelligente Helfer
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken. Und ehe man es sich versieht, schützen auch Handschuhe nicht mehr so gut gegen die Kälte. Gut, dass es für diesen Fall Taschenwär mer gibt. Mit dem weihnachtlich rustikalen Fleece-Bezug sehen die kleinen Wärmflaschen nicht nur stylisch aus, sondern wärmen zuver lässig kalte Hände. Mit elf Zentimenter Länge
passen die wiederverwendbaren Helfer so wohl in Jacken- als auch in Hosentaschen.
Taschenwärmer Hirsch, Alpenliebe, 2 Stück Gesehen im Online-Shop www.taschenwaermer.de Preis: 6,95 Euro Foto: © woolovers
Wohltuende Entspannungsmomente
Die handgefertigten Badepralinen von Satin Naturel betören nicht nur mit verführerischen Düften, son dern pflegen auch mit natürlicher Shea- und Kakaobutter. Gespickt mit natürlichen Zutaten aus zertifi zierter Bio-Landwirtschaft, verströ men sie angenehme und individu elle Aromen. Die sechs Badezusätze werden in sechs unterschiedlichen
Designs geliefert und bescheren ei nen wohltuenden Entspannungs moment für zu Hause.
Bio-Padepralinen „Divine Moments“ von Satin Naturel Gesehen im Online-Shop www.satinnaturel.com
Preis: 32,99 Euro Foto: © satinnaturel
&
WFlauschiges ärmendes
Fruchtige Vorweihnachtszeit
Die Adventszeit steht vor der Tür. Perfekt, um sich den Nachmittag mit einer guten Tasse Tee zu versüßen. Mit natürlichen Zutaten wie Hibiskus, Apfel, Zimt, Gewürznelken und Holunderbeeren begleitet das „Honigsüße Adventsset“ Groß und Klein sicher durch den winterlichen Alltag. Neben dem Weihnachts früchtetee enthält es auch ein Gläschen Wildblütenhonig, eine Teeprobe und ein Teelamaß für ein passgenaues Ge schmackserlebnis.
Teegeschenk mit Adventsfrüchten Gesehen bei Tee Gschwendner Rathausgasse 2, Freiburg Preis: 11 Euro Foto: © Tee Gschwendner
Flauschiges Vergnügen
Die kalte Jahreszeit naht – mit ihr auch das Bedürfnis, sich mit einer Decke auf dem Sofa einzukuscheln. Doch oft kommt es zum gleichen Problem: Die Decke ist zu klein oder unpraktisch. Abhilfe schafft diese kuschelige Ganzkörperdecke. Mit warmem Fleece-Stoff, Ärmeln und einer Länge von 1,80 Meter lässt sie kaum Wünsche offen. Die aufgenähte Brusttasche ist optimal zum Ver stauen von Kleinigkeiten, optional können die Füße auch gleich mit eingepackt werden.
Kuscheldecke mit Ärmeln Gesehen im Online-Shop www.geschenkidee.de Preis: 39,90 Euro Foto: © geschenkidee
Heimische TierWelt
IMPRESSIONEN
Wildtiere in unsererNachb a r s c tfah
Wilde Vielfalt: Sie zählen zu den Raubsäugern und ihr Image ist nicht das beste – Fuchs, Dachs und Waschbären gelten als „Gewinner“ in der Tierwelt, die mit ihrer Fresslust das ökologische Gleichgewicht bedrohen. Sie werden gejagt und verfolgt, verdienen aber wie der Igel genaue Blicke: als faszinierende Lebenskünstler, die sich verändernden Umweltbedingungen anpassen und ihren Lebensraum auch in die Nähe der Menschen verlegen. mm
Der Rotfuchs ist hauptsächlich nachts aktiv. Obwohl er zu den Allesfressern zählt, ernährt er sich überwiegend von tierischer Nahrung: Mäuse, Regenwürmer, kleine Säugetiere, Vögel, Eier, Insekten, aber auch Früchte und Beeren stehen auf seinem Speiseplan.
›› Der Waschbär ist ein guter Kletterer und lebt als Einzel gänger oder in lockeren Familiengruppen. Er ist eher ein Sammler als ein Jäger, sei ne Nahrung variiert je nach Jah reszeit zwischen Früchten, Getreide, Regenwürmern, Amphibien, Vögeln, Eiern, Kleinsäugern und Insekten.
Zusammen mit Maulwürfen und Spitzmäusen zählt der Igel zu den Insektenfressern. Er lebt eigentlich am Waldrand, oft verlegt er jedoch seinen Lebensraum in Siedlungsnähe, wo er Nahrung und Unterschlupf findet.
‹‹ Dachse legen ihre Bauten an Waldrändern, in Parks und Gärten oder ent lang von Bahngleisen an. Sie ernähren sich von Regenwürmern und Mäusen, daneben auch von Früchten, Mais und anderem Getreide.
NEUE WEIN BLICKE
Der Batzenberg – ein flacher Hügelrücken südlich von Freiburg –hat einen neuen Weinlehrpfad bekommen. Mit informativen Hinweistafeln, einigen Sitzbänken und zwei Himmelsliegen bestückt,
es auf Gras- und befestigten Wegen sanft auf und ab – immer wieder belohnt mit einer fantastischen Aussicht in alle Richtungen.
Los geht es am Bahnhof Schall stadt, der Zug hält direkt zu Fü ßen des Batzenbergs. Nach ein paar Metern führt die Straße links hinauf auf den Hügel. Gleich zu Beginn verkündet ein kleiner grü ner Pfeil „360° Weinblick“ und leitet die asphaltierte Straße hoch bis zum Einstieg in den Panoramaweg. Beim gemächlichen Anstieg fällt der Blick auf herbstlich ge färbte Weinblätter, auf ein vom
Nebel befeuchtetes Spinnennetz, dessen Fäden wie Perlenkettchen in der Sonne glänzen. Fast die ganze Fläche des nahezu baum freien Batzenbergs ist mit Rebstö cken bepflanzt. Mit seinen 376 Hektar Rebfläche gilt er sogar als die größte zusammenhängende Einzellage Deutschlands.
Bald nach dem mächtigen Wal nussbaum neben einer Rebhütte
mit Fensterläden zeigt ein kleiner Hinweispfeil nach rechts in den Grasweg. Hier ist der Rundweg erreicht. Zur Rechten liegt jetzt das Rheintal. Der Flussverlauf ist gut nachzuvollziehen an der di cken Nebelbank, die schwer vor den Vogesen liegt. Der nahe Tuni berg schält sich nach und nach aus den Nebelwolken. Bald wartet auch schon die erste Tafel mit In formationen am Wegesrand – und
Die Rebsorten sind vielfältig, die Ausblicke grandios: Kirchhofen schmiegt sich vor dem spitzen Staufener Burgberg und der Schwarzwaldkulisse (l.) ins Tal.
zu deren Füßen eine einladende Himmelsliege. Die ist schwenkbar, sodass das Liegen, der Sonne zu gewandt, selbst bei bescheidenen Temperaturen angenehm ist.
Bilderbuchpanorama
Weiter geht es auf grasgrünem Weg durch die Reben, an einem Rebhisli – Rebhäuslein – vorbei. Die hier angebrachten Infotafeln informieren über die jahreszeitlich anstehenden Arbeiten eines Win zers. Man läuft auf den Wasser hochbehälter auf Höhe Norsingens zu, auf dem eine Bank steht. Die 360°-Weinblick-Route biegt aber kurz vorher nach links oben ab. Nicht nur von dieser Stelle lohnt es sich zurückzuschauen. Der nördliche Teil des Batzenbergs liegt wie ein ausgebreiteter Herbstteppich zu Füßen. Ein Stück weiter führt der Weg knapp unter dem höchs ten Punkt des Hügelrückens vor bei. Der kleine Abstecher dorthin mündet in ein paar Stufen auf die kleine Aussichtsplattform des Weinbau- und Reblaus-Denkmals, wo in Stein gemeißelt zu lesen ist, dass das erreichte Gipfelplateau 328 Meter hoch liegt. Trotz der geringen Höhe bietet es einen überwältigenden Rundumblick.
Zurück auf dem 360°-Wein blick-Panoramaweg geht es süd wärts auf den wolkenverhangenen Blauen zu, der bei Gegenlicht sei nem Namen alle Ehre macht. Im rechten Winkel biegt der Weg nach Westen Richtung Kirchhofen ab, das mit seinem bolligen Kirchturm zwischen den Rebzeilen aus zumachen ist. Nachdem gleich darauf wieder eine scharfe Links kurve genommen ist, liegt auf den nächsten drei Kilometern das Schneckental zu Füßen. Die ganze Kette der Südschwarzwald-Rand berge von Schauinsland über Bel chen zum Blauen mit ihren vielen
AnzeigeLESEN & LAUSCHEN
L iterarische Begegnungen i n d e r OIGERDie Tage werden kürzer und kälter – für Literaturbegeisterte ist die Zeit gekommen, sich mit einem bequemen Sessel, einer kuscheligen Decke, einem energiesparsamen Leselicht und einem spannenden Buch einen schönen Abend zu machen. Neuerscheinungen gibt es viele – und gute Anregungen sind bei den Literaturtagen in der REGIO zu bekommen.
FreiburgerLiteraturgespräch
Vom Aufstoßen der Fenster
Das Motto des diesjährigen Frei burger Literaturgesprächs ist dem Titel des musikalischen Hörbuchs von Robert Stadlober, Klara Deutschmann und Daniel Moheit ent nommen, für das sie 19 frühe lyri sche Werke von Stefan Heym ver tont und eingespielt haben. Die vor und nach seiner 1933 erfolg ten Flucht vor den Nazis nach Prag entstandenen Gedichte prä sentieren sie am Abend des 11. November in einem Lesekonzert mit Gitarre und Akkordeon auf der Bühne des Literaturhauses.
Wie bei den anderen literari schen Begegnungen – mit Saša Stanišic (10.11.), Anna Kim,
Emine Sevgi Özdamar, Uljana Wolf, Sharon Dodua Otoo und anderen (12.11.) – geht es bei diesem 36. Literaturgespräch um Herkunft, Aufbruch und Flucht: Thematisiert werden die meist unfreiwillige und beschwerliche Überwindung von Grenzen, ver gebliche oder geglückte Suchen nach Asyl, die Sprachlosigkeit bei der Ankunft, die Trauer über Ver luste, die Sehnsucht nach den Zu rückgelassenen und die Wurzeln der Heimatlosen, die in Zeiten andauernden Exils zusehends ver kümmern – aber auch die Hoff nung der Zukunft oder die Zukunft der Hoffnung.
Zum Ausklang gibt es am Sonntag (13.11.) die „Vermessung eines poeti schen Kontinents“: Gespräche über 900
Todtnauberg
Literaturtage
Lesen auf dem Berg
Am letzten Wochenende im No vember ist Todtnauberg wieder ein mal das literarische Zentrum des Hochschwarzwalds. Zu den im dor tigen Kurhaus veranstalteten 17. Li teraturtagen reisen Autoren von nah und fern an und gestalten ein ab wechslungsreiches Programm.
Den Auftakt macht am Freitag nachmittag ein Duo aus Freiburg: Die preisgekrönte Hörbuchspreche rin Doris Wolters und der Kompo nist und Pianist Andreas Erchinger präsentieren in der neuen Reihe „Klassiker – vergessene Literatur neu entdecken“ ihre Interpretation eini ger Werke von Mascha Kaléko. „Wo hin immer ich reise, ich fahr nach Nirgendland“ nennen sie ihre Retros pektive auf das Leben und Schaffen dieser außergewöhnlichen Lyrikerin, die nach mehreren lebensrettenden Fluchten nirgendwo mehr heimisch wurde. Auch bei der Rückkehr nicht.
Von einem eher unbeschwerten Zurückkommen liest hingegen Mi chael Krüger, der langjährige Chef des Hanser Verlags; seine Erzählung „Was in den zwei Wochen nach der Rückkehr aus Paris geschah“ ist eine spitzfindige Gesellschaftsbetrachtung.
Am Samstag geht es weiter auf Rei sen: In Marie Malcovatis Roman „Als hätte je ein Vogel verlangt, dass man ihm ein Haus baut“, begeben sich drei Frauen bis zum Polarkreis, weil sie dort mit einem bestimmten Mann ein Hühnchen zu rupfen haben.
Abends sind dann Katerina Poladjan und Catalin Dorian Florescu im Ge spräch – über Veränderungen und mögliche Hoffnungen in ihren Her kunftsländern Russland und Rumänien.
Beide haben den beginnenden Wandel in ihren jüngsten Büchern thematisiert, aus denen sie lesen: „Zukunftsmusik“ (Poladjan) und „Der Feuerturm“ (Florescu).
INFO 25.–27. November www.hochschwarzwald.de
Entgrenzen
Im grauen November präsentiert die BuchBasel Literaturliebhabern Buntes und durchaus auch mal Borstiges: Das Literaturfestival bringt vom 18. bis 20. November über 100 Autorinnen und Autoren zu über 70 Veranstaltungen ans Rheinknie. BuchBasel setzt nicht nur auf klassische Lesungen, sondern präsen tiert ebenso experimentelle Crossover-Projekte, Konzerte und Kinderveranstaltungen.
Zur Einstimmung lesen am Freitag ab 16 Uhr Autorinnen und Autoren im Schaufenster des Kaufhaus Manor. Im Sommercasino treffen sich am Freitag ab 20.15 Uhr Künstlerinnen und Künstler aus dem deutschsprachigen Raum zum „43. Slam Basel“. Gäste mit literarischen Ambitionen sollten sich den Samstag vormerken: Ab 11 Uhr können im Innenhof des Volkshaus’ maximal zwei Seiten Text abgegeben und mit Profis besprochen werden. Am KeckKiosk steigen am Samstag ab 16 Uhr Freiluftlesungen. Zudem wird am Sonntag ab 11 Uhr im Foyer des Theaters zum 15. Mal der Schweizer Buchpreis verliehen.
Zu den prominenten Gästen der BuchBasel zählt dieses Jahr Sibylle Berg. Die renommierte Autorin
stellt am Freitag ab 20.30 Uhr im Festsaal des Volkshaus’ den Roman „RCE“ vor, musikalisch begleitet von der Basler Rapgruppe „Was das?“. Zeitgleich ist im Unionsaal des Volkshaus’ Tsitsi Dangarembga mit ihrem Roman „Verleugnen“ auf der Bühne. Die Trägerin des Frie denspreises des Deutschen Buch handels 2021 ist eine der großen Stimmen Simbabwes.
In der Reithalle der Kaserne ist am Samstag ab 17 Uhr Pankaj Mishra zu Gast. Nach Sachbüchern und Essays hat er mit „Run and Hide“ nun einen Roman geschrieben. Dieser zeichnet das kontrastreiche Bild einer sich glo balisierenden Gesellschaft, die sich von Macht und Reichtum verleiten lässt, und des emotionalen und mora lischen Preises, den sie dafür zahlt. Am Sonntag erleben Gäste im Festsaal des Volkshaus’ ab 14 Uhr die US-ameri kanische Autorin Donna Leon bei ei ner Lesung aus „Milde Gaben“, dem 31. Fall ihrer kultigen venezianischen Krimifigur Commissario Brunetti.
18.–20. November www.buchbasel.ch/de
HONIG, ZIMT UND KARDAMOM
In Mireille Osters kleiner, mitten in Straßburg gelegenen Lebkuchenmanufaktur wird das köstliche Pain d’Épices gebacken, für das das Elsass seit 600 Jahren berühmt ist. In ihrer Backstube entstehen in Handarbeit 44 verschiedene Sorten dieses „Gewürzbrots“, das auch außerhalb der Weihnachtszeit himmlische Genüsse verspricht – und hält.
Der kleine Laden ist leicht zu übersehen. Denn anders als andere Geschäfte in der Rue des Dentel les in der Straß burger Altstadt wirbt er nicht bis auf die Straße hin aus für sein Innenle ben. Und wäre da nicht der kaum wahrnehmbar zarte Duft nach Zimt und Honig, würden Zufallspassanten wohl einfach an dem un scheinbaren, weil nicht tou ristisch herausgeputzten Haus ohne Fachwerk vorbeigehen.
Und gleich darauf zum Pont St. Martin abbiegen, der über die Ill in die Rue des Moulins führt.
Doch der Duft liegt in der Luft. Also wandert der suchende Blick noch einmal über das Gebäude, entdeckt hoch oben ein Ladenschild – und fin det unten, neben einer geöffneten Tür schließlich ein Schaufenster. Dort bleibt er an einem großen goldenen PuttenEngel hängen, der auf einem Tisch chen sitzt und die Weihnachtszeit ein zugeigen scheint. Zu seinen Seiten je ein Stuhl mit Lebkuchenherzen – mit und ohne Botschaften aus Zucker guss. „Pain d’Épices – Mireille Oster“ ist seitlich am Glas zu lesen. Und die Öffnungszeiten. Mehr nicht.
Beim ersten Blick in den kleinen Laden, der zum Schaufenster gehört, fallen die Regale aus hellem Holz an weiß gestrichenen Wänden auf. Sie sind von oben bis unten mit schön gestalteten Zellophanpäckchen be stückt – mit den Schätzen des Hauses: verschiedene Geschmacksvarianten von zu Würfeln geschnittenen flachen Lebkuchen. Hübsche Kärtchen an den Regalbrettern weisen auf ihre klingenden Namen und die teils exotischen Zutaten hin. Außer „7 Épices“, „Mirabelle“ und „Citron“ ist da zu lesen „Pain d’Amour“ (mit Feigen), „Pain des Anges“ (mit Orangenblütenhonig), „Nuits de Chine“ (mit Reiswein) oder „Verdi“ (mit Maronenmehl und Amaretto);
Mireille Osters Honig-Gewürzkuchen werden als Laibe, Tafeln oder Blöcke gebacken und präsentiert.
Salut
DER BLICK AUS DEM ELSASS
die Fülle des Angebots an sorgsam komponierten Aromen macht die Auswahl schwer.
44 Sorten Honig-Gewürzkuchen sind hier nach Auskunft der freund lichen Verkäuferin zu finden, die höchst schmackhafte „Versucherle“ anbietet. Sie werden in der neuen Backstube gebacken, sagt sie – über dem anderen Laden an der Rue du Vieux Marché des Poissons, nicht weit vom Münster. Der in der Rue des Dentelles wahrnehmbare spezi fische Duft komme daher, dass die Köstlichkeiten hier verpackt werden. Sowohl die kleinen Spezialitäten als auch die Laibe, die Blöcke und die langen Tafeln, die auf einem Tisch in der Ladenmitte angerichtet sind.
Vor allem in der neuen, größeren Backstube wirkt Mireille Oster, die das von ihrem Großvater 1933 ge gründete Geschäft seit 1980 führt. Seither hat sie die traditionelle Leb kuchen-Bäckerei verfeinert und neu erfunden. Mit ungewöhnlichen In gredienzien, die sie auf ihren Reisen entdeckte, ausprobierte und daraus ihre Pains d’Épices für jede Gelegenheit kreierte – und für jede Jahreszeit.
Jill Köppe-Ritzenthaler lebt bei Neuf-Brisach. Fürs REGIO Magazin schaut sie sich regelmäßig im Dreiländereck um. Diesmal blickt sie auf Grenzen, die zu Bindestrichen werden.
Unser Sohn ist gerade zum Stu dium ausgezogen. Er belegt einen deutsch-französischen Studien gang in Deutschlands ältester Stadt, in Trier, an der Mosel gele gen. Etwa 50 Kilometer moselauf wärts liegt das Dreiländereck Luxemburg, Deutschland und Frankreich. Dort wurde auf einem Schiff 1985 das Schengener Ab kommen unterzeichnet und damit die Grenzkontrollen zunächst zwi schen Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten, später dann an allen europäischen In nengrenzen abgeschafft.
Interessant ist, dass sich die ehe maligen Grenzübergänge so unter schiedlich entwickelt haben. An der Mosel südlich von Trier wech selt man heute die Fluss- und da mit die Landesseite, ohne es wirk lich zu merken. Andernorts, so im elsässischen Lauterburg, liegt ein ehemaliges Zollhaus seit einigen Jahren „en ruines“, als wüsste nie mand, wem der Trüm merhaufen eigentlich gehört. Und mancher orts floriert der kleine Grenzverkehr genau dort besonders gut,
wo früher die Zollbeamten das Sa gen hatten. So beispielsweise zwi schen Kehl und Straßburg oder Breisach und Vogelgrun.
Genau dort will aber nun eine ganz andere Einrichtung ein Trait d’union – ein Bindestrich – zwi schen beiden Ufern und Ländern sein: Art’Rhéna, das deutsch-fran zösische Kulturzentrum auf der Rheininsel. Neben einem großen Veranstaltungssaal mit Blick auf beide Rheinseiten und einem Sprachbarrieren überschreitenden Bühnenprogramm haben hier die Services Culture, Jeunesse und Transfrontalier wie auch die Grenz gänger-Beratungsstelle Infobest und der Eurodistrikt ihren Sitz. Das Motto der Rheininsel lautet deshalb „Ici on vit la Grenz‘“ –Hier leben wir die Grenze. Jeden Tag, mit allen Freuden und man chen Hindernissen. Der Weg ist sicherlich steinig und noch lang, aber vielleicht reden wir ja in naher Zukunft weniger über Grenzen, sondern erfreuen uns mit unseren Nachbarn an Unterschieden und Gemeinsamkeiten und sagen: „La Grenz n’est que dans la tête“ – Die Grenze existiert nur im Kopf.
FIT FÜR DEN WINTER
Gartenarbeiten imSpäth
Einige milde Herbsttage und vereinzelte, späte Blüten können nicht darüber hinwegtäuschen: Im November geht der Herbst langsam, aber sicher in den winter über. Höchste Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie der Garten winterfest gemacht werden kann.
Kübelpflanzen sind meist nicht frosthart und müssen rechtzeitig in ein geeignetes Winterquartier ge bracht werden. Helle Garagen und Kellerräume oder unbeheizte Trep penhäuser sind ideale Orte dafür. Ab und zu sollten Sie den einge topften Schätzchen einen Schluck Wasser gönnen und sie auf Schäd linge kontrollieren, mehr Pflege ist nicht nötig. Oleander, Oliven bäumchen und Echter Lorbeer vertragen übrigens problemlos ei nige Minusgrade. Empfindlicher
sind Zitrusgewächse. Die brauchen unbedingt vor den ersten eisigen Nächten ein frostsicheres Quartier. Wenn die ersten Sommerblumen dem Frost zum Opfer gefallen sind, ist es Zeit, Balkon- und Pflanz kästen zu leeren. Die Pflanzgefäße werden anschließend gereinigt und frostfrei bis zum Gebrauch im nächs ten Frühjahr verstaut.
Falllaub sollte regelmäßig vom Rasen und von den Wegen gekehrt werden. Statt Unmassen welker
Blätter in die Biotonne zu stopfen, kann das Herbstlaub als Mulch schicht unter Sträuchern verstreut werden. Oder es wird als Isolier material für draußen überwintern de, bedingt frostharte Kübelpflan zen um die Pflanzgefäße gepackt und mit Vlies oder Maschendraht ummantelt. Zu viel des Guten kann auf der kommunalen Grün schnittdeponie entsorgt werden. Rasen kommt kurz geschoren bes ser über den Winter, deshalb ist jetzt die beste Zeit fürs letzte Mähen.
Text & Fotos: Frank von Berger
müssen zusätzlich mit Vlies oder Jute verpackt werden, um unbe schadet durch den Winter zu kommen. Im Obstgarten sollten Sie Fruchtmumien an den Zwei gen entfernen und außerdem Leimringe an den Baumstämmen anbringen. So wird Frostspannern und anderen Schädlingen der Weg in die Baumkronen erschwert. Wintergemüse wie Endiviensalat oder Lauch, das auf den Beeten bleibt, kann mit Folien vor starken Frösten geschützt werden. Emp findliche Knollenpflanzen wie In disches Blumenrohr, Gladiolen und Dahlien im Ziergarten nach den ersten leichten Nachtfrösten ausgraben. Die abgetrockneten
und vom Restlaub befreiten Knol len überwintern am besten an ei nem frostfreien, dunklen Ort in offenen Kisten. Tipp: Wer die Knol len nach Sorten getrennt und mar kiert einlagert, erlebt in der nächsten Saison keine unliebsamen Farb kapriolen im Beet. Aber vielleicht lieben Sie ja auch Überraschungen
Das große Saubermachen
Wenn alle botanischen Schätze in Sicherheit gebracht wurden, ist die „Hardware“ an der Reihe: Rei nigen Sie Gartenwerkzeuge vor der Winterpause und reiben Sie alle Metallteile mit einem geölten Lap pen ab. Rasenmäher sollten mit entleerten Benzintanks, Akku-Ge räte hingegen mit voll aufgelade nen Stromspeichern in die Winter pause gehen. Und im Winter nicht benutzte Gartenmöbel haben, ge reinigt und an einem geschützten Ort untergestellt, eine deutlich längere Lebendauer, als wenn sie im Freien verbleiben. Das Entlee ren der Regentonnen, Schläuche und Wasserleitungen sowie das Abstellen der Wasserhähne im
KOLUMNE
GEFÄHRLICHE SCHÖNHEIT
Die Heilpflanzen-Expertin über den giftigen Blauen Eisenhut
Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist in den Höhen des Schwarzwaldes, besonders auf feuchten Wiesen und an Bach läufen, zu entdecken. Eisenhute erfreuen mit ihren blauen Blüten rispen, doch alle Teile der Pflanze sind – bereits bei Berührung – hochgiftig. Eisenhut steht unter Naturschutz und ist auf keinen Fall zur Selbst behandlung geeignet.
Bekannt ist die Pflanze auch unter den Namen Großmudders Mütz, blauer Pantoffel, Giftkraut, Sturm hut, Wolfskraut und Fuchswurz.
In früheren Geschichten erzählte man sich, dass der Blaue Eisenhut dem Geifer des Höllenhundes Cerberus entsprungen sei. Im Altertum war der Eisenhut mehr als Giftpflanze bekannt denn als Heilkraut. Schwer ter und Pfeilspitzen wurden damit
Während der Obstbaum einen Leim ring bekommt, leuchtet der Amber baum im wunderschönen Herbstkleid.
In der Homöopathie und der Volksmedizin wird Großmudders Mütz in Form von Globuli bei Er kältungskrankheiten und als Schmer zöl bei Verspannungen eingesetzt.
EIN ZUHAUSE
FÜR DIE SEELE
Mit ihren Nanas ist Niki de Saint Phalle weltberühmt geworden. Derzeit ist eine Retrospektive der 2002 verstorbenen Künstlerin im Kunsthaus Zürich zu sehen und zu erleben: Ein Spaziergang zwischen Nanas, ausufernden Ölgemälden, fantasievollen Reliefs, „blutrünstigen“ Schießbildern und begehbaren Skulpturen.
Text: Kornelia StinnSelbstbewusst posiert die riesige schwarze Mosaik-Nana im Mittel punkt der Ausstellung. Die Arme ausgebreitet, hebt sie graziös ein Bein. Trotz aller Schwere wirkt die Figur dynamisch, wie die Vorbotin eines Zeitalters, in dem Frauen die Macht haben, Frauen mit dunkler Hautfarbe. Bei all ihrem fröhlichen Optimismus erinnert die Figur aber auch an die Unterdrückung von Menschen mit dunkler Haut farbe in einer Welt, in der Frauen
vielerorts um ihr Recht auf Selbst bestimmung kämpfen. Drei Jahre vor ihrem Tod hat Niki de Saint Phalle diese monumentale Skulp tur geschaffen und damit ihr Cre do aus den 1960er-Jahren aufge griffen: „Alle Macht den Nanas.“
Bevor sie 1965 begann, ihre üppigbunten Ur-Frauen in die Welt zu setzen, hatte sie bereits mit „Schieß bildern“ für Furore gesorgt. Sie zielte mit einem Gewehr auf Farbbeutel,
die sie auf Gipsreliefs angebracht hatte, um „das Blut zum Fließen“ zu bringen. Aggressive Gesten in einer männerdominierten Welt, in der sie sich als machtlos erlebte. Als zweites von fünf Kindern in Frankreich geboren, wächst sie in einer aristokratischen Familie auf. 1948 arbeitet sie zunächst als Fo tomodell und heiratet den Schrift steller Harry Mathews. Als das Paar sich 1960 trennt, bleiben die Kinder Laura und Philip beim Vater. Im
Buntes Sehvergnügen verbindet die Ausstellung mit spannenden Einbli cken in den Lebenslauf von Niki de Saint Phalle.
1992 veröffentlichten Künstlerbuch „Mon secret“ offenbart sie in einem Brief an ihre Tochter, von ihrem Vater als 11-Jährige missbraucht worden zu sein.
Das „Innen“ erkunden
„Sehr jung erhielt ich die Botschaft, dass Männer Macht hatten, und die wollte ich“, schreibt sie in einem Brief an ihren Förderer Pontus Hultén, den damaligen Direktor des Moder na Museet in Stockholm, „ich wollte, dass die Außenwelt auch mir gehörte.“ In der Kunst fand sie ein Medium, um ihr Trauma zu verarbeiten und ihrem Kampf um Selbstbestimmung Ausdruck zu verleihen. Nach ers ten autodidaktischen Versuchen mit Ölmalerei wachsen ihre Werke mehr und mehr in den Raum: Sie klebt Fundstücke auf, komponiert sehr fantasievolle Reliefs mit allem, was ihr in die Finger kommt, vom
sich selbst in ihren „Schießbildern“ zum Teil des Werkes – die Geburts stunde der Aktionskunst. Es gelingt ihr als einzige Frau, Mitglied der Künstlergruppe Nouveaux Réalistes zu werden, zu der unter anderem Antoni Gaudí, Jackson Pollock und ihr neuer Lebensgefährte Jean Tinguely gehören. Das erste ge meinsame Festival 1962 in Nizza bringt ihr Ausstellungsmöglichkei ten in Europa und New York.
Die Welt steht ihr offen, an ihrer Seite die Nanas: „Ich wollte, dass die Nanas die Macht über die Welt übernehmen.“ Die üppigen Frauenfiguren mit ausladenden Hüften haben auf den ersten Blick so gar nichts mit ihrer zarten Schöpferin zu tun – und sind doch Ausdruck ihres persönlichen Ringens. So mag die 25 Meter lange liegende Nana namens „Hon“ mit begehbarer Vulva wie unter einem Brennglas auf der verwundeten Seele ihrer Schöpferin erscheinen.
Die Erkundung des „Innen“ findet in einem Architekturprojekt seinen
und bewohnbaren Skulpturen lebt (l.o.) Tea Party, ou Le Thé chez Angelina, 1971, Foto mumok © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich (l.u.) Nana Mosaïque Noire, 1999, Foto Archiv Würth © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ProLitteris, Zurich
Alemannisches vonStefan P fl mua
KOLUMNE
HOCH LEBE DIE VIELFALT!
Der Mundart-Autor aus Schallstadt über Äpfel und Sprache
Am erschte Wuche-n-End im Oktober het mr könne z Staufe im Obstparadies bim Martin Geng un uff de Landesgarteschau in Neue burg bi de Veranstaltung „Ausflug in die Obstsortenkunde“ staune: bsunders über d Vielfalt an Apfel sorte.
Bim Martin Geng sin 150 devun ussg’schtellt gsin, uff de Landesgar teschau 60. Noch 1950 het mr in Ditschland 4500 Apfelsorte zählt mit 4500 Name. Un schu simmer bi de Sproch, bi de Mundart. Dere gehn aafange Wörter un Redewen dunge uss. S git si noch, aber mr hört si allwiil seltener.
Niki de Saint Phalle Kunsthaus Zürich, bis 8. Januar 2023 Schirn Kunsthalle
So hab i im Wörterbuch „Wää rerdütsch“ (Wehr) vun Bruno Schäuble gfunde: „Du machsch jò wiê d’Muus am Fade.“ Was ä Un terschied zu: „Du übertreibst“! Oder: „Dèmm haa-n-y e Pfanne vòll aaghänkcht“ für „ordentlich Bescheid geben“. Die Voralbergerin Inge Dapunt würd sage: „Was ma alls hört: da könnt ama z Höra und z Saha vergo.“ Und damit uns das Hören und Sehen nicht vergeht und auch nicht das Schmecken, müssen wir sie bewahren: die Vielfalt der Mundart und der Apfelsorten.
HIMMLISCHE
Himmelreich
Beim Hofgut Himmelreich wird Inklusion in allen Facetten praktisch und theoretisch gelebt und in den beruflichen Alltag integriert. Aktuell läuft dort das erste Jahr „FSJ inklusiv“ im Gastro-Bereich, das vom Leiter der Hotellerie und Gastronomie, Mike Münch, initiiert wurde. Küchenleiter Reinhold Fritz setzt in der Lehrküche und im Gasthaus mit seinem Team alles Erlernte in die Praxis um.
netrazh
Text: Reinhold Wagner
„Wir stellen uns Fragen wie: ‚Wie melden wir uns am Telefon?‘ oder ‚Auf welche Art ist das Kassensystem oder die Theke machbar? Manuell oder elektronisch?‘“, erläutert Münch die Anforderungen, die auf Menschen mit speziellen Fähigkeiten zukom men. Und natürlich auch auf die, die mit ihnen Hand in Hand und Seite an Seite arbeiten.
Noch mehr als anderswo benötigen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Hofgut Himmelreich – mit Aka demie, Hotellerie und Gastronomie – klare, geregelte Strukturen und regelmäßige, feste Zeiten. Die von krankheitsbedingten Ausfällen und dem fast überall beklagten Personal mangel geprägten Corona-Jahre stellen Ausbilder und Leitungsteam daher vor zusätzliche Herausforderungen.
Denen stellt sich seit Ende August der als Interims-Küchenleiter eingesprun gene Koch Reinhold Fritz, der auf eine langjährige Erfahrung in der ge hobenen und internationalen Gastro nomie zurückgreifen kann.
Nach Stationen bei Harald Wohl fahrt und im Freiburger Colombi sammelte der aus Norddeutschland
stammende Koch auch Erfahrungen in Seniorenresidenzen und gutbür gerlicher Küche, bevor er sich selbst ständig machte und nun die neue Herausforderung annahm. „Autisten und Menschen mit Down-Syndrom reagieren eventuell empfindlicher als andere, und es ist mehr Geduld gefragt“, führt er als Unterschiede
zu seinen bisherigen Mitarbeitern an. „Aber es macht auch Spaß und ist spannend anders.“ Und mit ei nem fragenden Blick auf seine hin ter ihm stehende Küchenhelferin fügt er lachend hinzu: „Sie können diesen Menschen einfach nicht böse sein!“
bawhcSiereh
Im Haus zum Stockfisch am Eingang der Freiburger Herrenstraße haben Ralph und Monika Schwab im Sommer 2018 die Fischerei Schwab eröffnet –einen kleinen Laden, in dem es außer frischen Fischen und Spezialitäten aus Meer, Seen und Flüssen auch guten Rat für ihre Zubereitung gibt. Drei Rezepte haben sie Lust auf REGIO verraten.
Rezepte & Fotos: Fischerei Schwabhcs e im Winter – mit Tippsausd er F
mit Süßwasserfischen nach Art der
Pfeffer
Vortag:
der Mühle
geräucherten Aal von
Haut und der Mittelgräte befreien.
abgelöste Aalfleisch in den Kühl schrank stellen und die Haut und die
blanchieren. Die Fischfilets sowie das Aalfleisch in 1–2 cm große Stücke schneiden. Butter in einem Topf erhitzen und unter ständigem Rühren Mehl da zugeben (Mehlschwitze) – dies kurz an gehen lassen. Mit dem kalten Fischfond aufgießen und unter Rühren aufkochen. Sahne dazugeben. Die Fischwürfel rund um salzen und pfeffern und zusammen mit dem Gemüse in die kochende Suppe geben, darin 2–3 Minuten bei nur kleiner Hitze ziehen lassen.
Nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zur Fischsuppe nach Art der Matelote als Hauptgericht kann gerne ein frisches Brot serviert werden.
1 unbehandelte Orange
1 unbehandelte Zitrone
Gräten der Lachsforelle mit einer Pin zette ziehen, abwaschen und trocken tupfen. Den Piment im Mörser grob zerstoßen und mit dem gehackten Ingwer, Meersalz und Zucker vermi schen. Die Filets mit der Hautseite nach unten auf ein Blech oder Teller
legen. Die hergestellte Gewürzmi schung gleichmäßig auf den Filets verteilen und leicht einreiben. Die Schalen der Orange und Zitrone abreiben und ebenfalls auftragen. Mit Klarsichtfolie abdecken und 12 Stun den im Kühlschrank durchziehen las sen. Nach dem Beizvorgang die Filets mit kaltem Wasser abwaschen und tro cken tupfen. Kurz vor dem Verzehr mit einem scharfen Messer dünne Scheiben von der Lachsforelle abschneiden.
Optional kann man für den Extra kick an Geschmack und Optik zum Schluss nochmals frischen Abrieb von Zitrone und Orange obendrauf geben. Gut zu wissen: Ab Fertigstellung ist das gebeizte Fischfilet im Kühlschrank gekühlt für 3 bis 4 Tage haltbar.
AUSZEIT FÜR HERBSTMUFFEL
Thermen in derREG
O
Die Tage werden kürzer, draußen wird es zunehmend ungemütlich. Warum nicht kurz der Kälte mit einem Abstecher in eines der Bäder der REGIO entfliehen? Auf eine lange Suche kann verzichtet werden, hier dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Auf den folgenden Seiten stellen wir verschiedene Wohlfühlorte vor.
Text: Pascal Lienhard, Jennifer PatriasRulantica
Action trifft Entspannung
Im südbadischen Rust können Badebegeisterte den trüben Wintertagen entfliehen und in der Wasserwelt Rulantica in eine mystische skandinavische Welt eintauchen.
Von den insgesamt 13 nordisch thematisierten Badebereichen sind zehn ganzjährig geöffnet. Zahl reiche Rutschen, ein riesiges Wellenbecken, ein Wasserspielplatz und die neue Rundfahrattraktion „Tønnevirvel“ sorgen für viel Spaß. In neun Rund booten können bis zu sechs Passagiere im glaskla ren Nass schaukeln.
Auch die kleinen Besucher kommen ganz auf ihre Kosten. Im idyllischen „Trolldal“ können sie zwischen Trollen im Wasser spielen und das faszi nierende Ambiente genießen.
Diejenigen, die es im Winter lieber gemütlich haben, lassen in der Themenbahn „Snorris Saga“ die Seele baumeln. Entlang einem 250 Meter lan gen Lazy River können es sich die Badegäste auf ei nem Gummireifen gemütlich machen und an schroffen Felsen, mächtigen Kiefern und einem imposanten Schiffswrack vorbeischippern.
Kulinarisch hat das Wasserbad natürlich auch viel zu bieten. Egal ob kleiner Appetit oder großer Hunger: Elf gastronomische Betriebe bieten neben Pizza, Pasta und Salaten auch Cocktails zwischen sprudelnden Wasserwänden und malerischen Stalaktiten an.
Wer genug vom Wasser hat und sich eher nach viel Wärme sehnt, der ist im exklusiven Ruhe- und Saunabereich „Hyggedal“ gut aufgehoben. Auf 1000 Quadratmetern warten unter anderem ge mütliche Liegemöglichkeiten und drei textilfreie Holzsaunen auf Besucher ab 18 Jahren.
Rulantica, Roland-Mack-Ring 1, 77977 Rust Online-Buchung: tickets.rulantica.de
Ausstellungen
KUNSTMUSEUM BASEL
Fun Feminism
Witz & Ironie in der Kunst von Frauen, Basel, bis 19.3.23 www.kunstmuseumbasel.ch
KUNSTVEREIN KIRCHZARTEN
... FLOR
Skulpturen & Silberstift-Zeichnungen von Herta Seibt de Zinser Kirchzarten, bis 20.11. www.kunstverein-kirchzarten.de
MUSEUM FÜR NEUE KUNST
Peter Dreher
Malen, um zu malen Freiburg, bis 19.2.23 www.freiburg.de/museen
MARKGRÄFLER MUSEUM
Rheinreise
Vielseitige Werke, Malerei und Fotografien von Rosa Lachenmeier Mülheim, bis 26.3.23 www.markgraefler-museum.de
MUSEUM FÜR NEUE KUNST
Phänomen Großmann trifft auf künstlerische Fotografie Freiburg, bis 19.2.23 www.freiburg.de/museen
VITRA DESIGN MUSEUM
Hello, Robot
Science Fiction trifft auf Realität: Design zwischen Mensch und Maschine Weil am Rhein, bis 5.3.23 www.design-museum.de
AUGUSTINERMUSEUM
Freiburg und Kolonialismus Strukturen der Unterdrückung und Ausbeutung Freiburg, bis 11.6.23 www.freiburg.de/museen
DREILÄNDERMUSEUM
Der Rhein/Le Rhin Seine Bedeutung für die Kultur und Geschichte der Menschen am Oberrhein, in deutscher und französischer Sprache Lörrach, 10.11.22 bis 2.7.23 www.dreilaendermuseum.eu
FONDATION BEYELER
Jubiläumsausstellung 25 Jahre Fondation Beyeler mit großer Sammlungsausstellung Basel, 30.10.22 bis 8.1.23 www.fondationbeyeler.ch
HAUS DER NATUR Vielfalt vor der Kamera
Herbst und Winter am Feldberg Feldberg, bis 31.12. www.haus-der-natur-feldberg.de
MUSEUM DER KULTUREN BASEL
Frohe Festtage!
Weihnachts- und Neujahrskarten aus verschiedenen Ländern Basel, 17.11.22 bis 8.1.23 www.mkb.ch
KUNSTMUSEUM HASEMANN-LIEBICH
Advents- und Weihnachts ausstellung
Vorweihnachtliche Stimmung Gutach, 19.11.22 bis 22.1.23 www.kunstmuseum-hasemannliebich.de
Foto: © Laura NickelPEAC MUSEUM FREIBURG
Allerbeste Aussichten Neue Generation Kunst Freiburg, 27.11.22 bis 26.3.23 www.peac.digital
KUNSTHALLE MESSMER
Lichtkunst 40 Werke aus der internationalen Lichtkunstszene Riegel 28.10.22 bis 26.2.23 www.kunsthallemessmer.de
ANTIKENMUSEUM
BASEL Ave Caesar
Von Römern, Galliern und Germanen: Die Bedeutung des Rheins für die frühe Geschichte unserer Region Basel, bis 30.4.23 www.antikenmuseumbasel.ch
Kabarett/Comedy
FREITAG, 4.11.2022
Uli Boettcher Auszeit Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de
Negah Amiri
„Toxisch Positiv“ Bürgersaal, Rheinfelden, 20 Uhr www.rheinfelden.de
SONNTAG, 6.11.2022
Alte Bekannte
Bunte Socken Paulussaal, Freiburg, 18 Uhr www.paulussaal-freiburg.reservix.de
MONTAG, 7.11.2022
Hannes und der Bürgermeister Hergott, no hilf mr halt nuff! Burghof Lörrach, 20 Uhr www.burghof.com
FREITAG, 11.11.2022
Robert Griess Apocalypso, Baby! Schlachthof Lahr, 20 Uhr www.populahr.de
SAMSTAG, 12.11.2022
Jean-Philippe Kindler Deutschland umtopfen Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de
Dui do on de Sell „Und du lach’sch halt“ Martinskirche, Freiburg, 20 Uhr www.karoevents.de
FREITAG, 18.11.2022
Nektarios Vlachopoulos
Das Problem sind die Leute Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de
SAMSTAG, 19.11.2022
Madeleine Sauveur „Lassen Sie mich durch, ich bin Oma!"
Theater Kumedi, Riegel, 20 Uhr www.kumedi.de
SONNTAG, 20.11.2022
Bea von Malchus Säwentitu Vorderhaus, Freiburg, 19 Uhr www.vorderhaus.de
FREITAG, 25.11.2022
Thilo Seibel ParOdiesisch Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr www.vorderhaus.de
SAMSTAG, 26.11.2022
Dui do on de Sell Reg mi net uf Stadthalle Endingen, 20 Uhr www.reservix.de
Frank Grischek
Hauptsache wir sind zusammen Roccafe, Denzlingen, 20 Uhr www.roccafe.de
SONNTAG, 27.11.2022
Fitzek
„Fürchte dich nicht! Außer vor dir selbst“
Konzerthaus Freiburg, 20.30 Uhr www.pq-world.de
DONNERSTAG, 24.11.2022
The Addams Family Rasante Musicalkomödie von Andrew Lippa Oberrheinhalle, Offenburg, 20 Uhr www.kulturbuero.offenburg.de
Oper/Operette
MITTWOCH, 2.11.2022
Der Schatzgräber Von Franz Schreker, in deutscher Sprache, Inzenierung: Christof Loy Opéra national du Rhin, Straßburg, 20 Uhr, auch am 8.11. www.operanationaldurhin.eu
FREITAG, 4.11.2022
Der Freischütz Carl Maria von Weber / Showcase Beat Le Mot Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de
SAMSTAG, 26.11.2022
Premiere: Wozzeck Von Alban Berg Theater Freiburg, 19.30 Uhr www.theater.freiburg.de
Chrysanthema
Tanz
SAMSTAG, 5.11.2022
VIDA!
Die Showsensation Paulussaal, Freiburg, 20 Uhr www.paulussaal-freiburg.reservix.de
FREITAG, 18.11.2022
Premiere: PLI 22 Stühle + Rhythmus Theater Freiburg, 20 Uhr www.theater.freiburg.de
FREITAG, 25.11.2022
Premiere: Ciao Ciao Ein Zirkusabenteuer Theater Basel, 18 Uhr auch am 28.11. www.theater-basel.ch
Theater
DIENSTAG, 1.11.2022
Draußen vor der Tür Schauspiel von Wolfgang Borchert Theater Freiburg, 19 Uhr auch am 24.11. www.theater.freiburg.de
Samstag, 22. Oktober, bis Sonntag, 6. November Innenstadt Lahr www.chrysanthema.de
Musical
SAMSTAG, 5.11.2022
La Cage aux Folles
Das weltbekannte Musical nach dem Stück von Jean Poiret als turbulente Komödie Theater Baden-Baden, 20 Uhr auch am 6., 19. & 20.11. www.theater-baden-baden.de
ZWEI WOCHEN BLUMEN UND KULTUR
Lebensfreude in den Alltag zaubern – das setzt die Stadt Lahr um, indem sie die ganze Innenstadt in ein farbenfrohes Blu menmeer verwandelt. Auf dem Urteilsplatz ist ein 25 Meter großer Chrysanthemen-Drache zu bestaunen. Die Partnerstädte in Frankreich, Kanada und Costa Rica werden durch län dertypische Elemente im Blumenschmuck sichtbar. Neu gibt es abends von 17 bis 21 Uhr eine faszinierende Lichtinszenie rung der Blumenbeete. Eine Ausstellung und diverse Musikund Kultur-Veranstaltungen runden das Programm ab. Es wer den auch Führungen angeboten.
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SIE HABEN LUST AUF MEHR?
Das komplette Heft ist ab dem 28. Oktober im Handel erhältlich.