Lust auf REGIO | 05.2022
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Nach langer Bauzeit wurde Ende April die 29. Baden-Württembergische Landesgartenschau eröffnet: in Neuenburg, der kleinsten Stadt, die jemals eine solche Präsentation von Grünflächen-, Garten- und Landschaftsgestaltung ausrichtete. Viel Prominenz aus „the Länd“, dem Elsass und der Schweiz war dabei, als die Tore sich öffneten – für 164 Tage. Danach wird das Land zwischen Stadt und Fluss zum Naherholungsgebiet für alle.
Erkunden & Erleben
Text & Fotos: Erika Weisser
Wer zu Fuß von dem westlich von Neuenburg gelegenen Stadtpark am Wuhrloch weiter in Richtung Westen zu den Rheinwiesen geht, muss zwei verkehrsreiche Straßen unterqueren – die Autobahn A5 und die Westtangente. Doch hier unten ist davon nicht viel zu spüren: Die aus der Schweiz stammende Sulzburger Künstlerin Léonie von Roten hat die beiden lange vernachlässigten und bis vor Kurzem ziemlich düsteren und ausgesprochen unwirtlichen Unterführungsröhren in eine farbenfrohe, gut beleuchtete Freskengalerie verwandelt. Seither hat man das Gefühl, durch ein artenreiches Biotop zu spazieren, in eine geheimnisvolle Unterwasserwelt einzutauchen. Urtierchen
und andere Wasserbewohner bevölkern die blaugrundigen Wände des ersten Tunnels, Schmetterlinge, Eidechsen und eine beeindruckende Gottesanbeterin beleben das bunt bemalte Beton-Mauerwerk des zweiten.
Stadt. Land. Fluss. Auch der Weg zwischen den beiden insgesamt 23 Hektar großen Parkteilen der Landesgartenschau wurde neu gestaltet. Hier grünt und blüht es, kleinere Trockenmauern und Bruchsteinportale an den Durchgängen schaffen neue Lebensräume für Insekten und diverse kleine
Bodenbewohner. Die ersten Vorboten des künftigen Gewimmels machen sich schon bemerkbar: Hummeln summen in der duftenden Luft, emsige Ameisen kreuzen den Weg, hie und da deutet sich ein Maulwurfshügel an, wärmen sich Eidechsen in der Sonne.