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Hacker sind auf Social-Media-Seiten unterwegs Schützen Sie Ihren Account Das Thema ist nicht neu, aber die Cyber-Kriminellen haben es längst nicht mehr nur auf Prominente oder Politiker als Zielscheiben abgesehen. Es kann jeden erwischen, der bei Facebook und Instagram einen beruflichen oder privaten Account betreibt. Das musste jüngst auch unsere 100% VEST Kolumnistin Britta Beyer, Expertin für Business und Lifecoaching, erfahren. Zunächst erhielt sie eine auf den ersten Blick seriös aussehende E-Mail, in der sie gebeten wurde, ihr Passwort zu bestätigen. In einem solchen Fall ist es meist nicht nachprüfbar, ob es sich tatsächlich um eine Mail vom Online-Dienst handelt. Am besten löschen Sie die Mail deshalb direkt. Wenn Ihr Account bereits gehackt wurde, können Sie vielleicht noch rechtzeitig Zugriff zu Ihrem Konto bekommen oder es zumindest in Zukunft besser schützen.
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aben Sie den Verdacht, dass Ihr Account gehackt wurde, werden Sie sofort aktiv. Im schlimmsten Fall haben Sie keinen Zugriff mehr auf Ihre Social-Media-Kanäle bei Facebook/Instagram oder sie existieren nicht mehr. Dann wird es aufwendig. Im Vorfeld können Sie die Funktion „Erhalte Anmeldungswarnungen bei Logins über unbekannte Geräte“ aktivieren. So werden Sie per E-Mail oder Textnachricht gewarnt, wenn jemand über eine fremde IP-Adresse Ihren Account hacken will. Wenn Ihre Facebook-Freunde plötzlich Nachrichten erhalten, die nicht von Ihnen kommen oder Ihnen Seiten gefallen, die Sie gar nicht kennen, ist das ein klarer Anhaltspunkt. Bei Instagram sind es häufig Fotos und Kommentare, die ohne eigenes Wissen gepostet wurden. Facebook bietet verschiedene Tools zur Überprüfung des Kontos. Ist eine Anmeldung noch möglich, können Sie über „Einstellungen und Privatsphäre“ zu „Einstellungen“ und dann zu „Sicherheit und Login“ klicken. Auf der Seite „Sicherheit und Login“ sehen Sie unter „alle ansehen“, auf welchen Geräten Sie derzeit angemeldet sind. Fahren Sie zusätzlich mit der Maus über das Gerät und lassen Sie sich die IP-Adresse anzeigen. Sollten Sie ein Gerät nicht kennen, melden Sie es sofort aus Ihrem Account ab und ändern Sie Ihr Passwort. Bei Instagram können Sie sich unter „Aktivität/Anmeldungen“ ebenfalls die letzten Anmeldungen anzeigen lassen. Es sind aber lediglich das Datum und die Zeit erkennbar, nicht Ort und IP-Adresse. Bei Verdacht auf Fremdzugriff ändern Sie Ihr Passwort in der Nutzerverwaltung. Für ein neues Passwort gilt es, Hackern kein leichtes Spiel zu ermöglichen! Anschließend schalten Sie alle Zugriffe von Drittanwendungen aus. Und: Insofern Sie Ihr altes Passwort an anderer Stelle im Netz genutzt haben, vergeben Sie auch dort jeweils ein neues Kennwort. Generell gilt: Verwenden
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Sie ein Passwort nie auf mehreren Internet-Plattformen, denn das erleichtert den Zugriff für Hacker. Schwieriger ist es, wenn professionelle Hacker am Werk waren. Dann haben Sie keinen Zugriff mehr auf Ihren Account, da sich das Passwort selbst über Ihr E-Mail-Konto nicht mehr herstellen lässt. Die Hacker haben Ihre E-MailAdresse gekapert, über diese ein neues Passwort für Ihren Account erstellt und eine neue E-Mail-Adresse hinterlegt. Sollten Sie in der Nutzerverwaltung Voreinstellungen getroffen haben, informiert Sie Instagram über Änderungen an Ihrem Account. Über den Link „Diese Änderung rückgängig machen“ in der Nachricht können Sie gegensteuern. Ändern Sie das Passwort und stellen Sie das Konto über eine neue sichere Mail-Adresse wieder her. Denken Sie außerdem daran, den Zugriff von Drittanbieter-Apps zu verbieten und die optionale Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Bei dieser Art von Authentifizierung ist eine Anmeldung nur mit einem Passwort und einem zusätzlichen Code möglich. Letzterer wird aufs Handy geschickt oder Sie können den Code mit einer App auf dem Smartphone generieren. Legen Sie einen neuen Account auf keinen Fall mit Ihren alten Daten an. Instagram registriert dann nur diesen und Ihr altes Profil ist nicht mehr zugänglich – die Daten sind unwiederbringlich verloren. Natürlich können Sie, wenn Sie allein nicht weiterkommen, auch den Support kontaktieren. Doch das kann dauern oder komplett ins Leere laufen. Britta Beyer jedenfalls, die ihre Accounts beruflich nutzt, kam mit dem freundlich-dynamischen Service-Roboter nicht zum Ziel und auch E-Mails und Briefe blieben unbeantwortet. Eine Erfahrung, mit der sie nicht allein ist. Viele Facebook- und Instagram-User müssen wie sie ihre Accounts mühsam wieder aufbauen. Auf Hilfe vom Betreiber haben sie vergeblich gewartet.