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EDITORIAL
TITELBILD: © AMMERGAUER ALPEN GMBH / ANTON BREY
FOTO OBEN: BERNHARD HASELBECK
Liebe Leserinnen und Leser, eine turbulente Zeit liegt hinter unserem geliebten Heimatmagazin, und das gleich in zweifacher Hinsicht. Der Dahoam-Verlag wurde verkauft – wir freuen uns, nun Teil des Medienhauses Kastner AG zu sein, eines traditionsreichen Familienunternehmens mit Sitz in Wolnzach. Dann der Lockdown, der dazu geführt hat, dass ein Großteil unserer Auslegestellen schließen musste und die erste Ausgabe der mei Dahoam m unter neuer Regie nicht im Frühjahr erscheinen konnte. Umso schöner ist es, Ihnen nun mit ein bisschen Verspätung unsere Sommerausgabe präsentieren zu dürfen. Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, welche Themen unsere Leserinnen und Leser in dieser ungewöhnlichen Zeit wohl interessieren werden und sind zu dem Schluss gekommen, Sie wie gewohnt mit regionalen Geschichten, Berichten und Tipps – fernab von politischen Diskussionen – unterhalten zu wollen. Eines haben wir nämlich aus der Coronakrise gelernt: Was vorher schon fast selbstverständlich war, schätzen wir nun umso mehr. Seien es das süffige Weißbier im Biergarten, die Schmankerl in der vielfältigen Kulinarik-Szene oder die zahllosen Freizeitmöglichkeiten unserer Region. Mit diesem Fokus haben wir viele spannende Ausflugstipps quer durch das Oberland für Sie zusammengestellt – von abwechslungsreichen Radelrouten über wunderschöne Wandertouren abseits touristischer Hotspots bis hin zu kulinarischen Entdeckungsreisen und interessanten Ausstellungen. Und das alles natürlich unter der Prämisse der Einhaltung notwendiger Hygieneregeln. Selbst wenn Sie wie ich mit etwas Wehmut eine geplante Urlaubsreise absagen mussten, langweilig wird es in diesem Sommer also ganz bestimmt auch vor der eigenen Haustür nicht. Einen hoffnungsfrohen Sommer wünscht Ihnen Ihre
Sandra Johnson, Chefredakteurin Alle Angaben zu coronabedingten Beschränkungen entsprechen dem Kenntnisstand bei Redaktionsschluss. MEI DAHOAM
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Ab ins Grüne – Natur erleben an der Glentleiten
INHALT SOMMER
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Schatten zeiten Künstler zwischen Anpassung und Widerstand Eine Sonderausstellung
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SchloßmuseumMurnau Gabriele Münter / Der Blaue Reiter / Ödön von Horváth
MEI DAHOAM
INTERESSANTES OBERLAND Gut zu wissen: Aktuelles aus den vier Landkreisen
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Der dramatische Moment
FREIZEIT Auf zwei Rädern dem Sommer entgegen Vier abwechslungsreiche Touren durchs Oberland
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Schule mit Bergblick Almschnupperkurs für Neulinge
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SPEZIAL Man traut sich wieder! Hochzeit trotz Corona
Fotografien der Passionsspiele aus 170 Jahren
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GENIESSEN Was G´scheits für die Gspinnerten Eine Veggie-Tour durchs Oberland
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Slow Start mit Fast Food Richy's
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Sommerschmaus in Hülle und Fülle Köstlicher Snack: Gefüllte Zucchiniblüten
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Zu Tisch am Tegernsee Gastrotipps von Herzog Max bis Hilo Fuchs
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www.oberammergaumuseum.de
BESSER LEBEN Bienenliebe Das Organisationsgenie Honigbiene
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Bio tobt im Garten Öko-Paradies Naturgarten
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KULTUR Kunstwirte im Blauen Land Hochgenuss für Geist und Gaumen
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Lesenswert! Buch- und Reisetipps
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Erlebnisreicher Tugendpfad Neue Ausstellung im Kloster Beuerberg
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Sieben Tage Thomas Mann Bad Tölz feiert den Weltliteraten
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Sehenswert! Ausstellungen in der Region
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STANDARDS Editorial Impressum
03 50 MEI DAHOAM
I N T E R E S SA N T E S AU S D E M L A N D K R E I S
Bad Tölz-Wolfratshausen
Vegane Auszeit mit dem „Tölzer Veg“ andere haben sich mit dem veganen Lebensstil schon angefreundet. Wer auf seinen Körper und gesunde Ernährung achten möchte, den lädt der „Tölzer Veg“ ein, eine gewisse Zeit lang – idealerweise vier Wochen, so die Philosophie der veganen Auszeit – mal konsequent auf alle tierischen Produkte zu verzichten, sich mit Alternativen auseinanderzusetzen, viel auszuprobieren und sich zu informieren. Kurz: seine Ernährungsgewohnheiten auf den Kopf zu stellen – mit Kursen rund um Kochen, Ernährung, Bewegung und Entspannung. Vom 4. Oktober bis zum 1. November gibt es in Bad Tölz fast täglich Möglichkeiten, seinen Körper fit für den Herbst zu machen. Wer es durchhält, wird mit weniger Gewicht auf der Waage und geringerer Krankheitsanfälligkeit belohnt. Auftaktfest ist am ersten Sonntag (4. Oktober) mit einer Kochshow. Diesmal an den Töpfen: „Bavarian Vegan Headchef“ Serkan Tunca aus München. „Unser Angebot richtet sich an alle, die eingefahrene Ernährungspfade verlassen wollen und sich zwanglos auf eine Entdeckertour einlassen – durch die vegane Kulinarik ebenso wie den eigenen Körper“, sagt Brita Hohenreiter, Tourismusdirektorin von Bad Tölz, über das Konzept
FOTO: STADTMARKETING BAD TÖLZ
lManch einer mag diesem Trend mit Zweifeln begegnen,
für den „Tölzer Veg”, das im Jahr 2013 entwickelt wurde. Außerdem bieten in dieser Zeit wieder mehrere Restaurants und Cafés vegane Gerichte an. Als zusätzlichen Service hat das „Tölzer Veg“-Team auf seiner Homepage viele Tipps zusammengetragen, wo und wie man sich in der Isarstadt und Umgebung vegan ernähren kann. Inzwischen gibt es sogar ein kleines Kochbuch, in dem vegane Profiköche wie Björn Moschinski oder Sebastian Copien einige ihrer Lieblingsrezepte verraten. Es ist gegen eine Schutzgebühr von 2,90 Euro in den Tourist-Informationen erhältlich. www.bad-toelz.de/toelzerveg
Im Wald eintauchen frischem Harz und feuchtem Moos, im Unterholz raschelt es, und Vögel zwitschern in den Bäumen. Sich Zeit zu nehmen, in den Wald einzutauchen, bewusst abzuschalten und die Natur in allen Facetten zu genießen, ist gar nicht so einfach. In einem kleinen hügeligen Waldstück fordert die Erlebnis- und Wildnispädagogin Tanja Wassmann ihre Teilnehmer auf, sich ein gemütliches Plätzchen an einem Baum zu suchen und einmal nur zu lauschen, was Flora und Fauna zu erzählen haben. Achtsamkeits- und Wahrnehmungsübungen in der Natur gehören ebenfalls zum zweieinhalbtägigen Waldbaden-Programm. Und Herr Jäger, ein Förster der Bayerischen Staatsforsten, beleuchtet auf einer Bergtour den Wald einmal von einer anderen Seite. Die Teilnehmer erfahren Interessantes zum Biotop- und Naturschutz sowie über standortgerechte Baumarten, Waldpflege und Aufforstung. www.bad-toelz.de/de/ bad-toelz-infos/Waldbaden.html, www.waldhilfe.de
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FOTO: STADT BAD TÖLZ
lIrgendwo murmelt ein Bächlein, es duftet nach
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Weilheim-Schongau
Auf Entdeckertour mit dem Fernhandelsfloß l Am Anfang gab es nur eine Vision und ein kleines Modellfloß: Hans Hartung wollte auf dem Lech Erlebnisfahrten mit einem Floß veranstalten. Nachdem auch der Bürgermeister von der Idee überzeugt war, legte zweieinhalb Jahre später, im Sommer 2017, das 18,5 Meter lange Holzfloß zu seiner ersten Fahrt ab. „Das Schwierigste war nicht der Bau des Floßes, sondern alle Genehmigungen zu bekommen“, sagt Hans Hartung heute. Man befürchtete Gaudi-Fahrten, die die Tiere des „Natura-2000“-Gebiets stören könnten. Doch dem Flößer, der seit 20 Jahren auch ausgebildeter Stadtführer ist, schwebte eine andere Art des „Lech-Erlebnisses“ vor: „Wir bringen interessierten Besuchern den Lebensraum am Fluss näher und wecken so ihr Umweltbewusstsein.“ Damit holte er auch den letzten Kritiker aufs Floß. Hartung und seine sechs TÜV-geprüften Floßführer vermitteln nicht nur Einblicke in die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt am Lech, sondern auch in die jahrhundertealte Flößertradition. Schon in der Römerzeit war die
FOTO: TOURIST INFORMATION SCHONGAU
Lech-Floßfahrt ein beliebter Weg, um Waren aller Art von Füssen bis Augsburg und weiter über die Donau nach Wien und Belgrad zu schaffen. Hier auf dem Fluss waren die Kaufleute schnell unterwegs – und vor Räubern sicher. Heute sind es Familien, Naturinteressierte und Schulklassen, die von Juli bis September die eineinhalbstündige Rundfahrt durch die Landschaft am Lech genießen. Die Touren werden unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften durchgeführt. www.schongau.de
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Garmisch-Partenkirchen
l„Dank der Vielzahl an Gewässern in der Zugspitz Region findet jeder den passenden Wasserspaß und kann die Kraft des Wassers für sich erleben“, sagt Philipp Holz, Tourismusmanager der Zugspitz Region. Im Lauf von Jahrtausenden haben sich Bergbäche durch die Felsen der Alpen einen Weg gebahnt und so enge Schluchten, die Klammen, entstehen lassen. Wenn die Sonne entlang der Steilwände durchblitzt, zaubert sie in Kombination mit den Wassertropfen faszinierende Lichtspiele. Familien besuchen am besten die Leutascher Geisterklamm bei Mittenwald. Auf drei verschiedenen Lehrpfaden erzählt der „Klammgeist“ Geschichten. Mehr Abenteuer gefällig? Die Tour durch die Höllentalklamm, die in 1.047 Metern Höhe über dem Zugspitzdorf Grainau liegt, zählt zu den anspruchsvolleren. Der Weg führt entlang des wild-romantischen Hammersbachs auf engen Pfaden, die sich an steile Felswände drücken, durch halboffene Tunnel. www.zugspitz-region.de
Smaragdgrün, glasklar und erfrischend: Berg- und Badeseen lTürkisfarbenes Wasser und beste Blicke auf Waxenstein und die Zugspitze – gemeint ist nicht der gut besuchte Eibsee, sondern ein Geheimtipp: der kleinere Badersee in Grainau. In seinen smaragdgrünen Tiefen liegt die lebensgroße Skulptur einer Nixe, die am besten vom Boot aus betrachtet wird, denn das von unterirdischen Quellen gespeiste Gewässer ist auch im heißesten Sommer sehr kühl. Wer es lieber wärmer hat, besucht den familienfreundlichen Staffelsee bei Murnau mit seinen sieben Inseln. Besonders romantisch ist die Atmosphäre am Geroldsee im Isartal. Wer die idyllische Umgebung erkunden möchte, verbindet den Besuch des Sees mit einer kleinen Wanderung durch die umliegenden Wälder und blühenden Buckelwiesen. www.zugspitz-region.de
Bergwacht-Tipps zu Corona-Zeiten lDie Mittenwalder Bergwacht musste ihr 100-jähriges Jubiläum wegen der Pandemie auf 2021 vertagen. Corona brachte zudem einige strenge Sicherheitsregelungen mit sich, die den Rettern die Arbeit erschweren: „Wir gehen anders an die Einsätze heran“, so Heinz Pfeffer (52), der die Mittenwalder Bergwacht seit fast 20 Jahren leitet. „Zum Beispiel erkundigen wir uns davor nach Vorerkrankungen oder müssen Fieber messen.“ Zudem tragen die Retter im Einsatz FFP2-Maske, Schutzbrille, Aids-Handschuhe und oft auch Schutzkittel. Bei Einsätzen im Helikopter ist das eine besondere Herausforderung. Doch die Vorsicht tut Not, denn stecken Rettungskräfte sich an, kann das eine Kettenreaktion erzeugen und die 90 Mann starke Bereitschaft durch Quarantänemaßnahmen in Personalnot bringen. Allen Wanderern rät Heinz Pfeffer, in Corona-Zeiten neben einem ErsteHilfe-Paket und einem aufgeladenen Handy auch einen Mundschutz sowie Handschuhe in den Rucksack zu packen. Denn wer selbst Erste Hilfe leistet, wisse ja nicht, welche Vorerkrankungen der Gerettete habe. Im Notfall heißt es dann: 112 rufen. www.alpenwelt-karwendel.de
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FOTO: PR
FOTO: TOURIST-INFORMATION ZUGSPITZDORF GRAINAU
Eintauchen in die Welt der Klammen und Bergbäche
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Miesbach
Griabige Platzerl l Abschalten und Kraft tanken. Das gelingt richtig gut, wenn das Landschaftsbild, geprägt von imposanten Bergen und glasklaren Seen, zum intensiven Dialog mit der Natur inspiriert. Unter dem Motto „Raus in die Natur und dort ganz in Ruhe zu sich selbst finden, Spaß haben und Verantwortung tragen“ präsentiert die Alpenregion Tegernsee Schliersee einige Wander- und Ausflugstipps „fernab vom Schuss“. An „griabigen Platzerln“ kann man je nach Lust und Kondition die Region abseits touristischer Hotspots genießen. 1. Kultur-Spaziergang zur Skulpturlichtungg im Mangfalltal: Ausgangspunkt Hohendilching in der Gemeinde Valley. Der Bildhauer Tobel schuf direkt an der Mangfall einen Park voller eindrucksvoller Kunstwerke. Auf einer Wanderung am Mangfallufer oder hinauf zur Mangfalltalalm laden seine eindrucksvollen Skulpturen zum Staunen und Verweilen ein. 2. Ein grandioser 360-Grad-Panoramablick ist die Belohnung für einen kurzen Spaziergang zum Weyarner Lindl:l Ausgangspunkt zwischen Weyarn und Fentbach. Stände hier auch noch eine Kir-
FOTO: DIETMAR DENGER
che, es wäre „Bayern in Miniatur“: Maibaum, Hütterl, Aussichtsbank, und die Wirtschaft ist auch nicht weit weg. 3. Kultur-Wanderung oder entspannte Radtour durch Miesbach: Ausgangspunkt am Warmfreibad in der Badstraße. Ob zu Fuß oder mit dem Rad, die Untere und Obere Wies mit ihren „Himmelsspuren“, also Kapellen, Marterl, Hof- oder Feldkreuzen, lassen sich auf zwei Rundwegen ziemlich entspannt auf sieben Kilometern erkunden. www.tegernsee-schliersee.de/griabige-platzerl
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FOTO: ZUGSPITZ REGION/UDO BERNHART FOTO: FERIENREGION ZUGSPITZLAND/BENEDIKT LECHNER
Auf der Radtour entlang der Loisach durchs Voralpenland steht das Landschaftserlebnis (wie hier bei Eschenlohe) im Vordergrund
Auf dem Loisach-Radweg von der Quelle bis zur MĂźndung Die kleine Schwester der Isar (mit dem berĂźhmteren Isar-Radweg) ist als Radelrevier fast noch so etwas wie ein Geheimtipp. Was vor allem daran liegt, dass erst vor wenigen Jahren ein wichtiges TeilstĂźck des Radweges – der Abschnitt zwischen Beuerberg und Penzberg-Maxkron – fertiggestellt wurde. Nun radelt es sich von Biberwier bei Lermoos in Tirol, wo die Loisach ihren Ursprung gleich in mehreren Quellen hat, Ăźberwiegend auf bequemen Wegen bis nach Wolfratshausen. NĂśrdlich der FlĂśĂ&#x;erstadt mĂźndet die Loisach nach (laut Wikipedia) 113,2 Kilometern in die Isar. Sehr sportliche Radler strampeln die gesamte Tour in einem Tag ab, aber dann bleiben Genuss und GemĂźtlichkeit natĂźrlich auf der Strecke. Das wäre schade, denn der Loisach-Radweg bietet nicht nur RadelspaĂ&#x;, sondern ist auch mit allerhand Ablenkungen gespickt. Allein deshalb lohnt es sich, die Tour als mehrtätige Reise zu organisieren, dann ist der Weg auch mit Kindern gut zu bewältigen. Wer im Quellgebiet zwischen den Lechtaler Alpen und dem Mieminger Gebirge startet, bekommt den landschaftlich spannendsten Abschnitt gleich zu Beginn seiner Radreise geboten. Nordwärts schlängelt sich der Fluss mit atemberaubenden Ausblicken auf die Bergriesen ringsum durch das Ehrwalder Becken, westlich an der Zugspitze entlang und durch das Zugspitzdorf Grainau nach Garmisch-Partenkirchen. Dort empďŹ ehlt es sich, die Räder fĂźr einen Bummel durch die Altstadt und einen Cappuccino abzusperren. Auf der Weiterfahrt gen Norden erzwingen bei Farchant die rauschenden Kuhuchtwasserfälle den nächsten Stopp: Das ist eine Gruppe von drei Wasserfällen, deren drei Fallstufen sich auf insgesamt circa 270 Meter summieren. Damit gehĂśren sie zu den hĂśchsten Fällen in Deutschland.
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FREIZEIT
Kloster Ettal ist ein kultureller Höhepunkt bei der Radreise durch die Ammergauer Alpen
Sportliche Naturliebhaber kommen im Graswangtal (li.) und im Naturschutzgebiet Pulvermoos (re.) auf ihre Kosten
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FOTOS: AMMERGAUER ALPEN/ANTON BREY; ZUGSPITZ REGION/WOLFGANG EHN, UDO BERNHART
Auf der „Königsrunde“ verlocken zahlreiche hübsche Gasthöfe wie hier in Unterammergau zur Einkehr
Über Oberau und Eschenlohe rollen die Räder mal am Ufer der Loisach entlang, mal durch blumenreiche Moor- und Sumpflandschaften, an Teichen und Tümpeln vorbei nach Ohlstadt, wo Museumsliebhaber der Kaulbach-Villa einen Besuch abstatten sollten. Alternativ bietet sich das Freilichtmuseum Glentleiten in Großweil für einen ausgedehnten Museumsbummel an, bevor es durchs Blaue Land weiter geht zum Kochelsee, den die Loisach durchfließt. An dessen Ufer empfiehlt sich die neue Kristall-Therme Trimini für eine Relax-Pause, wenn die Corona-bedingte Zwangspause dort beendet ist. Zwischen Eschenlohe und Benediktbeuern, der schattige Biergarten des dortigen Klosters ist unser nächster Pflichtstopp, folgt der Loisach-Radweg übrigens dem Bodensee-Königssee-Radweg. Ein weiteres Kloster lohnt in Beuerberg eine Rast, besonders während der jährlichen Ausstellung, die heuer unter dem Thema „Tugendreich“ steht (siehe auch Seite 47). Von Beuerberg rollen die Räder auf der ehemaligen Trasse der 1972 stillgelegten Isartalbahn nach Eurasburg, von dort ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Flößerstadt Wolfratshausen, dem Ziel dieser erlebnisreichen Radeltour. Weitere Informationen:: Ferienregion Zugspitzland, www.zugspitzland.de
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Fotos: Adrian Greiter
Auf den Spuren des Märchenkönigs durchs Graswangtal Einige herausragende kulturelle Attraktionen und einzigartige Landschaften wie das idyllische Graswangtal verbindet die Radtour auf den Spuren König Ludwigs II. durch den Naturpark Ammergauer Alpen. Die „Königsrunde“ beginnt in Oberammergau. Vom Passionsspieldorf führt der Radweg nach Ettal, wo die insgesamt circa 41 Kilometer lange Radelrunde für einen Blick in die imposante barocke Basilika und die Rokoko-Sakristei unterbrochen werden sollte. Ebenfalls lohnend ist ein Besuch in der Schaukäserei Ettal. Wer beim Zuschauen durch die große Fensterfront Appetit auf die goldgelben Laibe bekommen hat, gönnt sich vor der Weiterfahrt eine kleine Käsebrotzeit im Stüberl. Für den großen Hunger parkt man die Räder am besten am Gasthof Ettaler Mühle, der sich in einer denkmalgeschützten ehemaligen Wassermühle befindet. In einem der schönsten Biergärten in der Umgebung kommen bayerischer Zwiebelrostbraten mit Speckbohnen, klassischer Schweinsbraten oder Bergsteigerschnitzel, gefüllt mit Senf, Zwiebeln und Speck, auf den Tisch. Bekannt für seinen frischen Saibling ist der Gasthof zum Fischerwirt im wenige Kilometer entfernten Graswang. Der Weg dorthin führt von Ettal durch das Naturschutzgebiet Weidmoos. Naturliebhaber können hier die Radtour für eine kleine Wanderung zu den Ammerquellen unterbrechen. Das Highlight der Königsrunde wartet am Ende des Graswangtals: Schloss Linderhof.
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www.tourismus.wolfratshausen.de
Entlang der Isar finden sich immer wieder schöne Plätze zum Verweilen (li.) Romantische Wege führen den Radler durchs Tölzer Land (re.)
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Das Lieblingsschloss König Ludwigs II., der als Jugendlicher regelmäßig seinen Vater auf der Jagd im Graswangtal begleitete, ist ein Pflichtstopp auf dieser Radeltour. Die Anlage ist ein faszinierendes Dokument der Traumwelt des bayerischen Märchenkönigs. Im Innern des als „Lustschloss“ nach französischem Vorbild errichteten Schlosses begeistert die prachtvolle Ausstattung, eine Mischung aus französischem und bayerischem Rokoko, mit einzigartigen Möbeln. Viel bewundert ist das „Tischleindeckdich“, das im Speisesaal steht – ein ungewöhnlicher Speisenaufzug, der in der Küche bestückt und durch eine Lücke im Boden in den Speisesaal hinaufgefahren wurde. Ebenso außergewöhnlich sind die weitläufigen, das Schloss umgebenden Parkanlagen mit dem Marokkanischen Haus und dem Maurischen Kiosk. Den Dramen Richard Wagners entstammen die drei im Park errichteten „Bühnenbilder“ Hundinghütte, Einsiedelei des Gurnemanz sowie die riesige, künstliche Venusgrotte, die jedoch wegen aufwendiger Sanierungsarbeiten voraussichtlich bis 2024 geschlossen ist.
Durch das Nordtor des Parks gelangen die Radler auf die andere Talseite, wo die Räder gemütlich durch das Kohlbachtal und Graswang nach Dickelschwaig rollen. Vorbei an der Ettaler Mühle und durchs Weidmoos geht es zurück zum Startpunkt in Oberammergau, wo die Tour um eine landschaftlich schöne Schleife nach Unterammergau und zurück entlang der Ammer verlängert werden kann. Weitere Informationen:: Ammergauer Alpen GmbH, www.ammergauer-alpen.de
Von der Isar zum Kirchsee Einen wunderschönen Fleck des Tölzer Lands entdecken Radelfans bei einer Tour zwischen Lenggries und dem Kloster Reutberg. Los geht’s am Bahnhof in Lenggries, von wo man vorbei am Erlebnisbad Isarwelle durch Felder und Wiesen zum Ortsteil Steinbach fährt. Dort bietet sich das Bauernhofcafé Zum Hansbaur für eine erste kurze Rast an. Gestärkt radelt es sich relativ entspannt durch die hügelige Landschaft nach Gaißach und weiter über Greiling und Reichersbeu-
FOTOS: © OBERBAYERN TOURISMUS/PETER VON FELBERT; STADT BAD TÖLZ
Die Marktstraße in Bad Tölz (o. li.) lädt unterwegs zum Bummeln ein, der Kirchsee (o. re.) zu einem Sprung ins kühle Nass
Sportlich rund um den Wendelstein Die Tour hat es in sich und ist nichts für untrainierte Gelegenheitsradler, denn auf dem etwa 50 Kilometer langen Rundkurs, für den ein Mountainbike das passende Gefährt ist, sind insgesamt rund 1.600 Höhenmeter zu bewältigen. Die Anstrengung wird jedoch mit einer grandiosen Landschaft rund um einen der berühmtesten Berge am Alpenrand belohnt. Ob vor oder nach der Radtour oder als willkommene Abwechslung nach halber Umrundung – den Ausblick vom Gipfel des Wendelsteins sollte sich niemand entgehen lassen. Hinauf geht es vom Bayrischzeller Ortsteil Osterhofen mit der Seilbahn oder von Brannenburg auf der anderen Seite des Berges mit der nostalgischen Zahnradbahn, was ein besonderes Erlebnis ist. Viel Zeit einzuplanen, ist für die Rundfahrt in jedem Fall ratsam, denn es warten unterwegs zahlreiche Aussichtspunkte. Dazu verleiten einige Wirtshäuser zum längeren Verweilen.
Kernige Anstiege und lauschige Plätze wie am Weiher bei Weyarn warten in der Wendelsteinregion
Der erste herrliche Blick auf den majestätischen Wendelstein bietet sich schon kurz nach dem Start in Bayrischzell, wenn es entlang des Lifts hinauf zum Sudelfeld geht. Über Grafenherberg geht es stetig bergauf, bergab in Richtung Tatzelwurm. Dort lohnt sich ein Abstecher zu den Wasserfällen. Auf der Weiterfahrt Richtung Brannenburg warten vor allem nach dem Stausee ein paar steile Abwärtspassagen, bevor der Weg nach dem Passieren des Bahnhofs der Zahnradbahn wieder bergauf führt, an der bewirtschafteten Schlipfgrubalm vorbei bis zur urigen Schuhbräu-Alm. Dort, auf 1.157 Metern Höhe, lohnt sich, nachdem gut die Hälfte der Tour geschafft ist, die Einkehr. Auf den Tisch kommen Kasknödel und andere tirolerisch-bayerische Spezialitäten. Gut zehn Kilometer weiter geht es vorbei an der Wirtsalm – nachdem die Räder zwischendurch auf dem steilen Abstieg ins Jenbachtal ein Stück geschoben bzw. getragen werden mussten – hinauf zum höchsten Punkt der Tour auf 1.200 Metern. Danach radelt man abwärts – zunächst nach Ellbach und dann durchs Leitzachtal, durch Fischbachau und Birkenstein zurück zum Auto auf dem Parkplatz an der Wendelstein-Seilbahn. Weitere Informationen:: Alpenregion Tegernsee Schliersee Kommunalunternehmen, www.tegernsee-schliersee.de Wegen der diversen Auflagen und Schutzmaßnahmen kann es bei Museen und Gasthäusern gelegentlich zu Einschränkungen oder Wartezeiten kommen. Deshalb ist es ratsam, sich vor der Tour bei der Tourist-Information oder auf den jeweiligen Internetseiten zu erkundigen.
Ländliche Idylle bei Fischbachau FOTOS: DIETMAR DENGER/ALPENREGION TEGERNSEE SCHLIERSEE KU
ern nach Sachsenkam. Von dort ist es nicht mehr weit zum Kloster Reutberg, dem kulturellen Höhepunkt dieser Rundfahrt. Nach der Hälfte der Tour mundet im herrlichen Biergarten des historischen „Klosterbräustüberls“ mit weitem Blick über die Landschaft das selbstgebraute Bier. Dazu schmeckt eine halbe Bauernente vom Grill mit Knödel und Apfelblaukraut oder die „Reutberger Brotzeit“ mit Schinken, Käse, Kaminwurzen und Bierbrot. Tipp für Vegetarier: die „hausgemachten Heumilchtopfpflanzerl“ (Bergkäsepflanzerl). Nach der zünftigen Einkehr lockt nur knapp drei Kilometer entfernt der idyllische Kirchsee zum Relaxen. Im Sommer bringt ein Sprung in den Moorsee eine willkommene Abkühlung. Aber Achtung: Baden ist nur an einem kleinen Bereich am Nordufer gestattet sowie an einer nur zu Fuß vom Kloster aus erreichbaren Badestelle am Südufer. Der See liegt im Naturschutzgebiet Ellbach-Kirchsee, das wir bei der Weiterfahrt ausgiebig genießen können. Die nächste Station ist Bad Tölz, wo ein Bummel durch die Marktstraße auf dem Programm steht. Bevor es weitergeht, lohnt der kurze Weg auf den Kalvarienberg, wo sich von der Leonhardikapelle ein herrlicher Blick über das Isartal bietet. Überwiegend dicht am Ufer der Isar entlang führt der Radweg zurück zum Ausgangspunkt in Lenggries. Dieser insgesamt knapp 50 Kilometer lange, als mittelschwer einzustufende Rundkurs verläuft überwiegend auf öffentlichen, aber meist wenig befahrenen Straßen sowie auf Feld- und Waldwegen. Weitere Informationen:: Tölzer Land Tourismus, www.toelzer-land.de; Tourist Information Lenggries, www.lenggries.de
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MAN TRAUT SICH WIEDER! HOCHZEIT TROTZ CORONA „Denn das Glück, geliebt zu werden, ist das höchste Glück auf Erden“, formulierte einst der Dichter und Philosoph Johann Gottfried von Herder (1744 – 1803) und setzte damit dem Bund der Ehe ein würdiges Statement!
in verbindliches Ja zum Leben und Ja zur Liebe ist in diesem Frühjahr und Frühsommer 2020 eine besondere Herausforderung. Unzählige Hochzeitstermine wurden aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben. Wann man wieder uneingeschränkt mit Familie und Freunden im großen Kreis feiern darf, ist derzeit noch ungewiss. Aber gerade in Zeiten wie diesen haben Verbindlichkeit und Vertrauen offenbar Hochkonjunktur. Will heißen: Man traut sich wieder! Karin Schmid vom Landhotel Klostermaier in Icking sagt: „Dieses Jahr ist wirklich alles anders. Viele haben ihre Hochzeit auf den Herbst oder gleich ins nächste Frühjahr
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oder in den nächsten Sommer verschoben.“ Aber einige Paare hätten spontan die Gunst der Stunde genutzt und sich das Ja-Wort gegeben. „Normalerweise können wir im Frühjahr gar keine spontane Hochzeit ausrichten“, erzählt die erfahrene Gastronomin mit etwas Wehmut. Und setzt ganz pragmatisch hinzu: „Aber dieses Jahr ist wie es ist, und dann freuen wir uns mit den Frischverheirateten, die spontan ihre Hochzeit planen und anfangs wirklich nur zu zweit zum Essen gekommen sind.“ Inzwischen könne man die Trauzeugen und auch ein paar weitere Familienmitglieder mitbringen – unter Berücksichtigung der geltenden Abstandsregeln. Ab wann im Landhotel Klostermaier wieder „wie früher“ gefeiert werden könne, sei
FOTO: STEPHANIE SMUTNY FOTOGRAFIE
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Der „schönste Tag im Leben“ verdient auf jeden Fall das schönste Kleid für die Braut
noch nicht absehbar. „Aber ich hoffe, ab Herbst wird es wieder leichter“, schickt Karin Schmid, die das Landhotel zusammen mit ihrer Tochter Katharina führt, einen Wunsch gen Himmel. Beim Thema „Hochzeit“ gerät sie ins Schwärmen: „Ich freue mich schon, wenn’s wieder richtig losgeht und wir vom Sektempfang auf der Terrasse mit Bergblick über ein ausgewähltes Hochzeitsmenü bis zum Hochzeitswalzer mit Life-Band wieder alles anbieten
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können.“ Ein neuer Trend setze sich auch jetzt weiter fort: Im „Klostermaier“ möchten es manche Brautpaare wirklich „ganz in Weiß“. „Sie stoßen dann auf ihr Bündnis mit einem süffigen Flötzinger-Weißbier an“, verrät Karin Schmid mit einem Lächeln …
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FOTOS: LANDHOTEL KLOSTERMAIER
Eine festlich gedeckte Tafel mit Blumenarrangements je nach Saison runden den feierlichen Rahmen perfekt ab. Feine Canapés auf feinster Spitze verwöhnen Augen und Gaumen der Hochzeitsgäste
SPEZIAL Doch bevor es ans Anstoßen geht, muss, egal ob spontan oder von langer Hand geplant, für eine schöne Hochzeit eine mehr oder weniger lange To-do-Liste abgearbeitet werden. Nicht selten halten Paare erst nach der richtigen Location Ausschau, bevor sie einen Termin in Standesamt oder Kirche vereinbaren. Wenn der Termin steht, geht es an die Detailplanung. Für viele ist dann das Brautkleid die nächste wichtige Frage. Ein besonders vielseitiges Sortiment findet man im Oberland im Brautmodengeschäft „amorella“ in Ohlstadt. Vom Vintage-Kleid bis hin zum Prinzessinnentraum bietet Daniela Tadday eine exklusive und wunderschöne Auswahl an Brautmode. Außergewöhnlich schöne Ringe für die Ewigkeit hält das „Goldlädli“ in Lenggries bereit. Auf Wunsch fertigt die Goldschmiedin Annelies Dornseifer die Eheringe auch ganz individuell. Direkt nebenan in der Marktstraße 11 lohnt sich ein Blick ins Archiv von Bettina Krinner. Die sympathische Fotografin setzt seit fast 30 Jahren Brautpaare ins rechte Licht. Mit den professionellen Fotos kann man sich dann ein Leben lang an den „schönsten Tag im Leben“ erinnern – und ihn auch mit denjenigen teilen, die nicht mitfeiern konnten.
land
hotel klostermaier ȯ durchgängig warme Küche
Mo.-Sa. 11.30 -21.30h Sonn- / Feiertags 11.30 -21.00h unser
Landhotel Klostermaier mit Restaurant Mittenwalder Strasse 9 82057 Icking Deutschland Tel. +49(0) 8178 86787/0 Fax. +49(0) 8178 86787/77
Frühstück
unser
Mittagessen
info@landhotel-klostermaier.de www.landhotel-klostermaier.de unser
die
k ultu r erleben
Abendessen
ȯ Frisch & regional
Alle Lebensmittel sind aus unserer Region.
im klostermaier
Essen gehen
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WAS G’SCHEITS FÜR DIE GSPINNERTEN
EINE VEGGIE-TOUR DURCHS OBERLAND Ob man nun grundsätzlich auf Fleisch verzichtet oder einfach mal Lust auf Gemüse, vitaminreiche Salate, Linsen, Couscous oder Risotto hat – man findet kreative vegetarische Gerichte inzwischen in vielen Gasthöfen, Kneipen, Cafés und Restaurants im Oberland TE XT HE IKE H OFFMA NN
M Beim „Schützenwirt“ in Ellbach gibt’s bayerische und afrikanische Schmankerl auch vegetarisch. Bisweilen sogar vegan und immer köstlich ist Mona Ridders Küche in Augsburgs „Lokalhelden“
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it neuer Besetzung startete 2019 der „Schützenwirt““ in Ellbach bei Bad Tölz. Heike Welker und Ousman Darbo machten aus dem Traditionsgasthaus ein ideales Lokal für Fleischliebhaber mit vegetarischer Begleitung, denn die Karte bietet „Was G’scheits“, also Fleischgerichte, aber auch „Fleischlos für die Gspinnerten“. Die bekommen traditionelle Kässpatzen, oder es werden kreative Köstlichkeiten serviert wie ein Steirischer Erdäpfel-Kürbisstrudel oder Domoda mit Saubohnen und Kürbis. Die afrikanische Spezialität mit Gemüse und Couscous gibt es auch in Varianten mit Fleisch oder Fisch – warum? Koch Darbo stammt aus Gambia. Gesunde Küche – von Ligurien und der Küche seiner „nonna“ inspiriert – zelebriert Marco Bastiani (www.echt-besonders.de/marcobastiani) bei Ihnen zu Hause ganz nach Wunsch mit Fleisch, aber sehr gerne auch vegetarisch und vegan. Man vereinbart mit ihm das Menü, und wenn man mag, kauft er ein, kocht und macht sogar hinterher die Küche sauber. Unter dem Motto „Bayerische Tradition trifft italienische Würze“ bietet „Il Plonner“, “ der Dorfgasthof in Oberpfaffenhofen, Pizza und Pasta mit Gemüse oder bayerisches Risotto aus heimischem Urgetreide. Auf der Tageskarte findet man Wild oder Fisch, aber auch Gnocchi mit Roter Bete oder Geräucherten Tofu mit Kohlrabi und Miso.
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FOTOS: HEIKE HOFFMANN, SCHÜTZENWIRT ELLBACH, ECHT.BESONDERS
Beim Steak & Meze Lokal Efendii in Großweil weichen Vegetarier einfach auf die herrliche Vorspeisenvielfalt aus und bestellen gleich mehrere Meze. Wer gekonnt zubereitete vegetarische oder gar vegane Gerichte genießen möchte, findet dies bei Mona Ridders „Lokalhelden“ in Augsburgs schönem Bismarckviertel oder in Murnaus Altstadt in dem hübschen Café-Bistro Miteinander. r Die Tageskarte verkündet indische Linsensuppe, Falafel oder Süßkartoffel-Kokos-Suppe. Im „Schlossgarten“, ebenfalls in Murnau, gibt’s unter anderem wunderbare Bowls mit Ziegenkäse. Ligurische Gemüseküche gehört zu Marco Bastianis Spezialitäten. Er zelebriert Frische zu jeder Jahreszeit, vom Spargel im Frühling über die vielen Sommergemüse bis zu herbstlichen Genüssen
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SL OW S TA RT MI T FAST F O O D MI T „ R I C H Y ’ S S A LT ’N‘ P EP P ER“ E RFÜ L LT S I CH IC KI N G ER WIRT EINEN TRAU M T E XT B E TTINA SE WA LD
ie Ära „Weiß“ im Gasthaus Rittergütl in der Gemeinde Icking, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, ging im Oktober 2019 zu Ende. Der Betrieb in dem beliebten Ausflugslokal läuft unter dem neuen Pächter aber reibungslos weiter. Der frühere Wirt Richard Weiß hat sich indes einen Traum erfüllt und ist seit ein paar Wochen mit seinem Foodtruck „Richy’s Salt ’n‘ Pepper“ unterwegs. „Nach 25 Jahren im Familienbetrieb hatte ich das Gefühl, ich muss noch mal etwas anderes machen“, verrät der 53-Jährige. „Ich hatte nach den vielen Jahren Vollzeit-Gastronomie den Eindruck, ich bin 24/7 für das Restaurant im Einsatz,“ so Weiß, „es blieb einfach zu wenig Zeit für die Familie.“ Das neue Leben gefällt ihm gut: „Dieses Jahr hatte ich quasi meinen ersten richtigen Vatertag – und das, obwohl meine Kinder inzwischen schon 15 und 11 sind!“ Weiß ist seit Mitte April mit „Richy’s Salt ’n‘ Pepper“ im Raum Gelting/Geretsried unterwegs. Und so behutsam, wie er die Übergabe des „Rittergütls“ geplant hatte (er hat den neuen Pächter über sechs Monate eingearbeitet, unter anderem damit die beliebtesten Gerichte für die Gäste erhalten bleiben), so umsichtig hat er auch die Inbetriebnahme seines Trucks vorbereitet. Er betont: „Ich wollte bewusst ein ‚Soft Opening‘, wollte genug Zeit haben, den Truck für mich passend auszustatten und die neuen Handgriffe zu lernen.“ Quasi ein Slow Start mit Fast Food! Zu den neuen Standards gehören Curry-Wurst, Süßkartoffel-Pommes und eine knackige Salatbar. Das klassische Steak-Sandwich und die vegetarischen Topfenbergkäsepflanzerl runden die Auswahl ab. Darüber hinaus gibt es ein wechselndes Wochengericht: mal Fleischpflanzerl oder Falafel, mal ein Thai-Curry oder ganz klassisch ein Burger. „Dazu kommt in den nächsten Wochen noch eine Art Summer Bowl, also etwas Leichtes, Frisches, das auch die Damen aus den umliegenden Büros an den Foodtruck locken soll“, erklärt Weiß. Sein Verständnis von Fast Food geht eben einen Schritt weiter. Die Gäste sollen „nicht nur einfach schnell, sondern auch lecker und gesund satt werden“. Fürs Erste steht „Richy‘s Salt ’n‘ Pepper“ montags und dienstags im Geltinger Gewerbegebiet West (Vespa-Laden) von 10 bis
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FOTOS: KARIN REHEIS, BETTINA SEWALD
Slow Start mit Fast Food: Richard Weiß erfüllte sich nach langen Jahren als Chef im Landgasthof Rittergütl den Traum von seinem eigenen Foodtruck „Richy’s Salt 'n' Pepper“ und genießt den neuen Arbeitsalltag
14 Uhr und mittwochs und donnerstags in Geretsried in der Böhmerwaldstraße (Autoteile Konrad) von 10 bis 15 Uhr. Freitags hat Weiß frei. „Dann kann ich in Ruhe für den Party-Service oder ein privates Catering am Wochenende einkaufen.“ Langweilig wird’s dem passionierten Koch also auch mit seinem geregelten Arbeitsablauf nicht. Und im neuen Business ist auch noch einiges zu tun: „Ich brauche schnellstmöglich Flyer, Visitenkarten und Accounts bei Instagram, Facebook und Twitter, damit mir die Leute folgen können und sehen, wo ich wann bin und welches Wochengericht auf der Karte steht.“ Dabei unterstützt ihn die Web-Designerin Karin Reheis, die das Logo von „Richy‘s Salt ’n‘ Pepper“ entwickelt hat. Selbstverständlich könne man demnächst das Essen auch telefonisch vorbestellen, damit alles parat stehe, wenn die Leute in die Mittagspause kommen. Nach getaner Arbeit kann er jetzt seinen Kindern bei den Hausaufgaben über die Schulter schauen – und endlich auch mal zu Hause etwas Leckeres kochen.
FOTO: HEIKE HOFFMANN
SOMMERSCHMAUS IN HÜLLE UND FÜLLE GEFÜLLTE ZUCCHINIBLÜTEN ucchiniblüten sind eine Delikatesse und dabei einfach und schnell zuzubereiten. Wachsen Zucchini im eigenen Garten, erntet man die Blüten am besten morgens, dann sind sie weit geöffnet. Ist die Füllung bereits zur Hand, kann man die Blüten gleich füllen. Ein kleines Mittagsgericht oder eine köstliche Vorspeise steht bereit. Blüten vom Kürbis sind genauso geeignet.
Grundzubereitung für alle Varianten Von den Blüten entfernt man den wattigen Stempel. Der schmeckt nicht. Waschen sollte man sie möglichst nicht, lediglich sichtbarer Schmutz und kleine Tierchen werden vorsichtig beseitigt. Dann eine kleine Portion Füllung hineingeben, die Blüten verschließen und anschließend in eine ofenfeste Form legen, die man zuvor mit etwas Butter oder Olivenöl gefettet hat. Dann gibt man etwas frisch geriebenen Parmesan oder Grana und noch einige Butterflöckchen darüber und schiebt die Blüten für ca. 10 Minuten in den Ofen (180 °C Umluft oder 200 °C Ober-/Unterhitze). Am besten sofort servieren. Gärtnervorteil: Wenn es viele Zucchini gibt, kann man die ganz kleinen Früchte ernten, die noch Blüten haben. Die Früchte schneidet man mit einem sehr scharfen Messer längs ein. Sind sie gegart, kann man sie ganz einfach fächerartig auseinanderdrücken. Ein kleines Naturkunstwerk! Die Füllungen: verschiedene Variationen Die Füllungen reichen jeweils für etwa 8 bis 10 Zucchiniblüten, je nach Größe. Natürlich eignen sie sich auch für andere Gemüsesorten, zum Beispiel Champignons, Tomaten oder Auberginen.
KÄSE UND KRÄUTER
Insgesamt etwa 100 g Mozzarella, milden Weichkäse oder jungen Gouda (oder eine Mischung daraus) in kleine Würfel schneiden, mit etwas frisch gehackter Petersilie oder/und Basilikum vermengen.
FÜLLUNG MIT HÜHNERFLEISCH & Ã ' 9@ NiWW\]b]k fZY`W\Yb [YVfUhYb & Ã ' 9@ 7f aY ZfU W\Y Y]b][Y ?UdYfb YhkU %$$ [ [Y[UfhYg < \bYfÒ Y]gW\ (Resteverwertung!) GU`n kY] Yf DZY Yf Fleisch fein zerkleinern, mit den weiteren Zutaten veraYb[Yb ibX UVgW\aYW_Yb"
FÜLLUNG MIT HEIMISCHEM FISCH
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KARTOFFEL-BASILIKUMFÜLLUNG
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CLAUDIA GROSS
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ZU TISCH AM TEGERNSEE GASTROTIPPS VON HERZOG MAX BIS HILO FUCHS Idyllisch, malerisch und paradiesisch. Superlative über das Tegernseer Tal gibt es viele, und alle stimmen. Auch als lukullisch und den Sternen nah beschreiben Lobeshymnen die Landschaft rund um den See, und auch dies ist wahr. Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es so viele Restaurants, Gourmettempel gar, mit so vielen Auszeichnungen, darunter die „Überfahrt“ in Rottach-Egern. Küchenchef ist Christian Jürgens, der inzwischen wohl zu den dienstältesten 3-Sterne-Köchen hierzulande gehört. Jörg Steinleitners Krimis spielen am Tegernsee, jeweils ein passendes Rezept des Gastrostars runden die Geschichte kulinarisch ab, obwohl Kommissarin Anne Loop ihren Hunger eher im schlichteren „Bräustüberl Tegernsee“ stillt T E XT HEI KE H O FFMAN N
Bett zu niedrig? Pflege zu Hause? Vorsorge fürs Alter?
Vom Himmel zum See Im „Herzoglichen Bräustüberl Tegernsee“ speist man – freilich deftig bayerisch, wie es sich für eine Brauereigaststätte gehört – vorzüglich. Die Benediktiner, bekannt für eher weltzugewandten Genuss und Bierbraukunst, hatten die Abtei am See gegründet. Seit der Säkularisation 1803 residiert hier die herzogliche Linie der Wittelsbacher und teilt das Kloster heute mit Brauerei, Klosterkirche, Gymnasium und eben dem „Bräustüberl“. Der im Volk beliebte Herzog Maximilian, der Zither-Maxl, hielt sich gern am Tegernsee auf und ist Namensgeber der erst vor kurzer Zeit vor dem Verfall geretteten Traditionswirtschaft Herzog Maximilian im Herzen von Gmund. Neben dem Zitherspiel pflegte der Herzog die Jagd in den Wäldern und Bergen vom Brauneck bis zum Hirschberg – eine Passion, die auch Georg Ertl, der Wirt des wunderschön gelegenen Almgasthauses Aibl hoch über Kreuth pflegt. Und er versteht sein Handwerk so gut, dass Sternekoch Jürgens dort seinen Hunger stillt, allerdings erst, wenn er eine Runde um den See gelaufen ist. Denn beim Ertl Schorsch gibt’s saftige, resche Enten, Wild mit hausgemachten Spätzle und ordentlich Soße, zum Abschluss des Sternekochs Leibspeise, den köstlichen Erdbeerstrudel. Ertl meint auf die Frage, weshalb es denn am Tegernsee so viele gute Restaurants gibt: „Man muss hier anständig kochen, weil der Christian da ist, denn die Gäste wollen auch an den anderen Urlaubstagen gut essen.“
Künstlertreff mit Seeblick Illustre Gäste mit verwöhnten Gaumen besuchten schon früher gern den Tegernsee, darunter Ludwig Thoma und Olaf Gulbransson, die beide hier lebten. Sie trafen sich meist im „Lieberhof“, von dessen Terrasse man einen sagenhaften Blick übers ganze Tal hat. Dort steht der Holzofen, in dem heute täglich Brot gebacken wird, das als Crostini geröstet bayerische Antipasti oder rahmigen Kartoffelkäs begleitet und auch mit schlichter, aber ebenso köstlicher Almbutter schmeckt. Wirt Johannes Rabl betreibt in der Tradition der Benediktinermönche einen Bauernhof in der Nähe. Das Kotelett vom Bio-Schwein stammt aus eigener Aufzucht. Fischliebhaber hingegen begeben sich ein wenig weg vom See ins Tal der Weißach und pausieren in Wildbad Kreuth. Wo früher die Granden der bayerischen Politik schwarzen Limousinen entstiegen, labt man sich heute im Gasthaus Altes Bad, das sich im Besitz von Helene von Wittelsbach befindet. Katrin Engelmann kocht am historischen Ort mit der berühmten Heilquelle grundehrliche saisonale Fri-
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Traditionsschmankerl am herrlichen Platz: Guten Appetit! (o.) Einst Kloster, heute beherbergt das stattliche Gebäude auch Brauhaus und Bräustüberl (li.) Kochleidenschaft: sowohl feine wie bodenständige Küche am Fuße des Hirschbergs (re.) Leidenschaft für Forelle, Saibling & Co: Fischwirtschaftsmeister Alexander Wiemann Malerische Speisekarte, malerischer Ort: Herzogliche Fischzucht in Wildbad-Kreuth
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scheküche, in der, so betont sie, industrielle Produkte oder Geschmacksverstärker nichts verloren haben. Braucht‘s auch nicht, denn die Zutaten bezieht sie aus der Region. Das Wild stammt vom örtlichen Jäger, das Dinkelmehl für die hausgebackenen Kuchen von der nahen Leitzachmühle.
A runde Sach Ganz jung, aber sicher eine historische Tat ist die Gründung der Naturkäserei TegernseerLand in Kreuth. Da vereint sich vieles Gute, Interessante, Positive und Mutige: Weil der Milchpreis viel zu niedrig ist, als dass kleine Bauernhöfe überleben könnten, grübelte eine Gruppe so lange, bis die Lösung gefunden war. Man veredelt die Milch selbst und produziert Käse, Joghurt, Butter. Eine Genossenschaft wurde gegründet, deren
DONAUSCHWABEN
MUSEUM DER STADT
GERETSRIED ... DIE EINFACH ANDERE GESCHICHTE
SIEBENBÜRGEN
SCHLESIEN
SUDETENLAND
GERETSRIED
I N F O R M AT I O N
Ein Dom für Fische In Wildbad Kreuth verbrachte auch die Familie Mann Ferienzeiten mit ihren Kindern, darunter dem Sohn Thomas, der später einer der berühmtesten deutschen Dichter werden sollte. Thomas Mann, so sagt man, sei Feinschmecker gewesen. Nicht üppig, aber gut sollte es sein. In seinem berühmten Roman „Buddenbrooks“ wird daher wohl nicht zufällig edler Fisch auf Meißener Porzellan gereicht. Nehmen wir also an, er habe auch am Tegernsee Fisch genossen. Der könnte natürlich aus dem See stammen. Welche Wasserbewohner sich darin tummeln, kann man übrigens im Aquadome in Bad Wiessee lernen. In einem stattlichen, 60.000 Liter fassenden Süßwasser-Aquarium werden die verschiedenen Wasserzonen des Sees nachgestellt. „Becken für Becken erschließt sich so der Fischbestand des Sees“, meint Stefan Boes, Herausgeber der Zeitschrift „KulturLand“ und Co-Autor des Buches „Lieblingsplätze. Tölzer Land – Tegernsee – Schliersee“, der den Aquadome auch deshalb zu seinen präferierten Orten am See zählt, weil hier im Bruthaus Renken oder Seeforellen herangezogen werden, die es aufgrund der heutigen Umweltbedingungen schwer haben. Doch auch in Fischzuchten mit weiten Teichen, gespeist von frischem Quellwasser aus den Bergen, werden die Tiere aufgezogen. Die Herzogliche Fischzucht Wildbad Kreuth gibt es schon lange, heute jedenfalls bietet Fischwirtschaftsmeister Alexander Wiemann Forellen,
Lachsforellen und Saiblinge an, fangfrisch, geräuchert oder zu cremiger Paté verarbeitet. Man kann sie täglich von Montag bis Sonntag erwerben oder vor Ort an gemütlichen Tischen zwischen den Teichen auf Brettchen hübsch angerichtet verspeisen und sich dazu ein kühles Helles oder ein Gläschen Wein schmecken lassen. Mit Rudern und Schwimmen hielt sich Thomas Mann fit, seltener zwar, aber immerhin auch mit Bergsteigen. Er sei in den Ferien zum ersten Mal auf dem Gipfel eines höheren Berges gewesen, wo man „kolossalen Fernblick bei Sonnenaufgang bis in die tiefsten Alpen“ hätte. Den 1.668 Meter hohen Hirschberg südlich des Tegernsees hatte er bestiegen. Vom Aufstieg hungrig geworden, könnte man das nach dem Berg benannte Gasthaus in Kreuths Ortsteil Scharling besuchen. Das Gasthaus zum Hirschberg besteht seit 1882 als Gasthof, durchaus möglich, dass der Schriftsteller sich dort eine Brotzeit genehmigte. Heute jedenfalls kocht Daniel Bößhar hier mit Leidenschaft und Verstand, bayerisch mit gekonntem Blick über den Tellerrand hinaus, wie sein köstliches Blutwurstgröstl auf zartem Selleriepüree mit marinierten Apfelscheiben oder die Maishendlbrust aus hiesiger Zucht mit glasiertem Gemüse beweisen.
Öffnungszeiten Montag geschlossen Di, Mi, Fr bis Sonntag 14.00 – 16.00 Uhr Do 17.00 – 19.00 Uhr Graslitzer Straße 1 82538 Geretsried Tel. MEI DAHOAM 0 81 71/62 98 ).) www.geretsried.de
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Traumplatz: eine Skulptur vor dem Atelier der Künstlerin Hilo Fuchs
Einfach a runde Sach: die Genossenschaft Naturkäserei Tegernseer Land in Kreuth
Mitgliederzahl immer noch wächst. Der Käse wurde zunächst in Kerschlach hoch über dem Ammersee hergestellt, doch bald baute man in Kreuth eine Produktionsstätte mit Gastronomie und Laden, Schaukäserei und Bauerngarten – einfach ein schönes Beispiel heimischer Handwerkskunst. Ein Schritt in die richtige Richtung in der Landwirtschaft ist sicher die Gründung des Boarhofs. Hier leben Maria und Markus Bogner vor, was möglich ist, wenn man mit Fleiß, aber auch einer visionären Leidenschaft ans Werk geht. Im Laden und im Café bieten sie die eigenen Bio-Produkte an, darunter bisweilen auch Fleisch von eigenen glücklichen Schweinen.
Schweine sind schöne Tiere „Schweine sind schöne Tiere, und schmecken tun sie auch“, meint die Tegernseer Künstlerin Hilo Fuchs auf einer ihrer Fliesen der Serie „Sprücheklopfen“. Damit man Tiere aber mit gutem Gewissen essen kann, achtet sie sehr auf artgerechte Haltung und schonende, stressfreie Schlachtung, am besten ganz ohne Transport. Deshalb geht sie gern ins „machtSINN“, vormals in Gmund, das ab August in Holzkirchen zu finden ist. „Das familiengeführte kleine Lokal mag ich sehr gerne, weil ihr Regio-Konzept überzeugt und ich dort sogar mal Fleisch esse. Er ist Koch, sie ist Ernährungs-
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wissenschaftlerin. Ihr ‚machtSINN‘-Laden und -Lokal ist Teil der Ökomodell-Region Miesbacher Oberland. Keines der Tiere, die sie in ihrem Restaurant verarbeiten, wird lange transportiert, noch werden sie im Schlachthof geschlachtet“, so die Künstlerin, die seit fünf Jahren im Ort Tegernsee wohnt und ihre neue Heimat kulinarisch erkundet. Von ihrem Atelier hat Hilo Fuchs einen traumhaften Blick auf den See: „Es liegt direkt am Tegernseer Höhenweg und fällt auf mit all den Figuren, die sich in meinem Skulpturengarten befinden.“ Sie bietet regelmäßig Workshops in Keramik und Malerei – sicher bekommen die Teilnehmenden auch kulinarische Tipps mit auf den Weg. Ihr persönlicher Gastrotipp Nummer zwei ist der „Tegernseer Hof“ in Finsterwald, einem Ortsteil von Gmund, der biete ein „sehr vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis und gute vegetarische Angebote, die sehr munden. Das rustikale Ambiente innen überzeugt und ist richtig gemütlich“. Thomas Kellermann ist 2020 der zweite Küchenchef am See, der sich über einen Michelin-Stern freuen durfte. Dichter, die den Tegernsee liebten, schauen ihm quasi beim Kochen zu, denn die Wände seines Gourmetrestaurants Dichterstub’n sind mit Porträts bekannter bayerischer Literaten geschmückt – darunter Ludwig Thoma und an seiner Seite Ludwig Gang-
FOTOS: HEIKE HOFFMANN; HILO FUCHS (STATUE)
Am Boarhof leben auch die Schweine glücklich
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hofer, Franz von Kobell und Karl Stieler, der Sohn des Hofmalers Joseph Karl Stieler, der Schöpfer der berühmten Schönheitengalerie des bayerischen Königs Ludwig I. In Stielers Wohnhaus in Tegernsee ist heute das Westerhof-Café untergebracht. Kellermann kocht gerne regionale und saisonale Gerichte auf hohem Niveau, öfter mal zusammen mit Kollegen wie Hans Haas, der bis vor Kurzem die Geschicke des legendären Münchner „Tantris“ leitete, oder auch Lois Neuschmid vom Rottach-Egener „Haubentaucher“.
ALLE AUF EINEN BLICK Almgasthof Aibl ?fYih\ p kkk"U]V`"XY Atelier Hilo Fuchs Tegernsee | www.hilofuchs.com Boarhof 6UX K]YggYY!<c`n p kkk"VfchnY]h!`YVYb"XY Gasthaus Altes Bad K]`XVUX ?fYih\ p kkk"U`hYgVUX"XY Gasthaus zum Hirschberg ?fYih\!GW\Uf`]b[ p kkk"[Ugh\Uig!nia!\]fgW\VYf["XY
Heike Hoffmann/Stefan Boes: Lieblingsplätze. Tölzer Land – Tegernsee – Schliersee. Gmeiner Verlag, 18,00 Euro
Gasthof Herzog Maximilian Gmund am Tegernsee | www.gasthof-maximilian.de
Wir verlosen 3 Exemplare unter verlosung@dahoam-verlag.de, Stichwort „Lieblingsplätze“ (Einsendeschluss: 4. 8. 2020)
Herzogliche Fischzucht Wildbad Kreuth K]`XVUX ?fYih\ p kkk"Ñ gW\YfY]!_fYih\"XY
Gourmetrestaurant Dichterstub’n FcȜ UW\!9[Yfb p kkk"Y[YfbYf!\cYZY"XY
Herzogliches Bräustüberl Tegernsee HY[YfbgYY p kkk"VfUighiVYf`"XY Hotel Tegernseer Hof Gmund | www.dertegernseerhof.com Lieberhof HY[YfbgYY p kkk"`]YVYf\cZ"XY
Ein Garten Eden Wer jetzt meint, einen Großteil der kulinarischen Perlen rund um den schönen See bereits zu kennen, irrt. Gründe für weitere Entdeckungsreisen gibt es mehr als genug. Idealer Reisebegleiter hierfür ist das im Februar dieses Jahres erschienene Buch über die „Lieblingsplätze“ an Tegernsee, Schliersee und im Tölzer Land bis hin zu Kochelsee und Starnberger See. Hier sind Tipps für Ausflüge, Wander- oder Radtouren, Familienziele, Kunst und Kultur genauso versammelt wie weitere kulinarische Höhepunkte. Als Einladung in einen Paradiesgarten bezeichnen es die Autoren.
machtSINN ;aibX UV %" ," &$&$ ]b <c`n_]fW\Yb p kkk"aUW\hg]bb"VUmYfb Naturkäserei TegernseerLand Kreuth | www.naturkaeserei.de Restaurant Haubentaucher FcȜ UW\!9[Yfb p kkk"\UiVYbhUiW\Yf!hY[YfbgYY"XY Restaurant Überfahrt FcȜ UW\!9[Yfb p kkk"U`h\c Wc``YWh]cb"Wca Westerhof-Café Tegernsee | www.westerhofcafe-im-stielerhaus.de
„DAS GUTE LIEGT SO NAH...“ Î nachhaltige Landwirtschaft Î beste Heumilchprodukte Î ehrliche Regionalität
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SCHULE MIT BERG
BLICK
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Mit den Armen voller Eisenstäbe, Bänder und Zangen geht es zum „Koppeln“
Sennerinnen zäunen, um die Tiere zu den besten Futterstellen zu leiten
Im Stall geht es nicht nur ums Melken. Die Ausbilderinnen Maria und Ingrid sind Verfechterinnen von Alternativmedizin: Majoransud bei Durchfall, Globuli statt Spritzen
Kühe geben Milch, wenn sie gekalbt haben. Etwa 100 Tage nach der letzten Geburt werden sie wieder trächtig
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cht Menschen zwischen 17 und 60 Jahren aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen interessieren sich für eine Auszeit oben auf dem Berg. Ein Lebenstraum. Vom Dasein im Einklang mit der Natur sind sie fasziniert. Doch inmitten der Rindviecher wartet nicht nur Postkartenidylle, sondern auch jede Menge harter Arbeit. Um die zu lernen, gibt es den Almschnupperkurs. Organisiert wird er vom Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern e. V. (AVO) in Holzkirchen. Zwei Krankenschwestern sind dabei, zwei Hauswirtschaftsmeisterinnen, eine Schneiderin, ein Ingenieur, sogar eine Mathematiklehrerin und ein Kirchenmaler. Die meisten von ihnen sind „fachfremd“, also nicht in der Landwirtschaft groß geworden. Vierbeiner gibt es hier noch mehr als Zweibeiner: Insgesamt 65 Rinder werden auf der Schlechtenbergalm im Kampenwandgebiet gehalten. Drei Landwirte bewirtschaften diese als Gemeinschaftsalm.
Dort werden die Alm-Aspiranten von den Sennerinnen Ingrid Scheck und Maria Anner unterrichtet. Seit sieben Jahren gibt es den zweitägigen Crash-Kurs für Melken, Mähen und Milchverarbeitung. Für die 27-jährige Maria, eine der beiden Dozentinnen, ist es der zehnte Sommer auf der Michl-Alm, der Nachbaralm der Schlechtenbergalm. Maria strafft ihren blonden Pferdeschwanz und steigt in eine robuste Latzhose, ebenso in Gummistiefel. Sie unterrichtet die Alm-Amateure gerne. Auch ihre Kollegin Ingrid Scheck, deren muskulöse Arme verdeutlichen, wie gut sie anpacken kann, ist mit Freude dabei: „Ich habe sofort zugesagt“, erzählt die Bäuerin mit einem breiten Grinsen und stopft die widerspenstigen braunen Haare zurück unter ein Stirnband, „als der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern Sennerinnen suchte, die zukünftigen Anwärtern den Almalltag zeigen.“ Die 46-jährige Ingrid weiß seit ihren Teenagertagen, dass Almen keineswegs Heidi-Romantik bedeuten. Seit 29 Jahren ist die Landwirtin im Sommer Sennerin. In Aschau führt sie gemeinsam mit ihrem Mann Lorenz den Talhof mit 24 Tieren, denn zu einer Alm gehört immer eine Landwirtschaft unten im Ort. Das wissen nicht alle. Beim Almschnupperkurs lernen die Teil-
© Foto: THERME ERDING
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_ Blockhausbau seit 1996
Rimslrain 169 1/2 83646 Wackersberg www.nicolog.de info@nicolog.de
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nehmer unter Marias und Ingrids wachsamen Augen die Traditionen und die Arbeit auf der Alm hautnah kennen. Am wichtigsten ist – seit Jahrhunderten – die Verantwortung für Vieh, Wege, Wasser und Weiden.
Grandioser Ausblick Keine Frage: Almarbeit ist alles andere als leicht. Aber eben auch sinnstiftend. Zuerst sind die Neulinge denn auch begeistert vom grandiosen Ausblick: felsige Gipfel, dichte Wälder, blumengesprenkeltes Grün. Im Hintergrund das leise Läuten der Kuhglocken. Doch dass das harmonische Bild täuscht, darüber wurden sie schon bei der Anmeldung informiert. „Sennen ist harte Arbeit, bei Wind und Wetter, sieben Tage die Woche. Kühe kennen kein freies Wochenende“, sagt Susanne Krapfl, die Organisatorin des Almschnupperkurses. Dennoch: Die Arbeit auf der Alm liege voll im Trend. Beim AVO bewerben sich etliche um einen Platz als Senner auf Zeit. Sogar mehr Interessenten als freie Almstellen gebe es meist. „Grundkenntnisse im Umgang mit Rindern sollte man für den Job idealerweise mitbringen“, erklärt Susanne Krapfl, oder eben andernfalls am Almschnupperkurs teilnehmen. Berufsgruppen ohne landwirtschaftliche Erfahrung meistern ihre Almsommer übrigens genauso gut wie Bauernkinder. Am wichtigsten sei die Fähigkeit, gut mit sich selbst allein sein zu können. Die Arbeit mit den Tieren könne jeder lernen. Allein sein jedoch kann man oder eben nicht. Es gibt eine Menge zu lernen – auf geht’s Das Handfeste lockt mitunter auch zivilisationsmüde Zeitgenossen, die gerne idealisieren, auf die Alm. Im Kurs hingegen ist es bodenständig. Im wahren Wortsinn. Als Erstes steht nämlich das Säubern der Stallböden auf dem Stundenplan. Während die Kursteilnehmer über-
AUFTAKTFEST MIT KOCHSHOW 04. Oktober ab 19:00 Uhr
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schwänglich schrubben, büxen die Kühe aus – zu einem kulinarischen Ausflug auf die Sonnenterrasse der Schlechtenbergalm, die Ingrid bewirtschaftet. Die Geranien sind einfach zu köstlich. Ingrid und Maria zeigen den Lehrlingen, wie sie die Leckermäuler von ihrer Zwischenmahlzeit abbringen können. Behutsam berühren sie die Tiere, damit die wissen, dass jetzt die Sennerinnen die Regie übernehmen. „Weg von hier, meine Damen! Auf geht’s!“, befiehlt Maria. Es gibt eine Menge zu lernen: Kühe dirigieren, Almkräuterkunde, Zentrifugieren, Buttern und die Gesetze, an die sich Almbauern halten müssen. Sogar die Geschichte der Almwirtschaft wird durchgenommen. Mittlerweile prasseln schwere Tropfen aufs Dach der Schlechtenbergalm. Sauwetter. Trotzdem ziehen alle eifrig ihre Gummistiefel an, als die Theorie vorbei ist. Endlich nach draußen!
Saubere Holztröge für Feinschmecker Jeder bekommt einen Stecken. „Nie ohne Stock zu den Tieren“, erklärt Ingrid, „gerade am Anfang, wenn man die Tiere noch nicht kennt!“ Er dient als Abstandshalter, als dezenter Richtungsgeber oder zur Abwehr. Mit Stock und den Armen voller Eisenstäbe, Bänder und Zangen marschieren alle zum „Koppeln“: Das Vieh wird mit mobilen Zäunen auf einer Fläche gehalten, bis sie gut abgefressen ist. „Nur wenn die schnell wachsenden Gräser von den Kühen gefressen werden, können auch die Kräuter und Wildblumen wachsen“, erklärt Ingrid. Sämtliche Quellen im Gebiet müssen die Sennerinnen und Senner in spe auch regelmäßig kontrollieren und reinigen. Immerhin brauchen Kühe bis zu 100 Liter Wasser am Tag. Also schrubbt die Almklasse die Holztröge, denn Kühe sind Feinschmecker. Verschmutztes Wasser saufen
04. Oktober – 01. November 2020 Für eine begrenzte Zeit auf tierische Lebensmittel verzichten, gemeinsam kochen, sporteln, kräuterwandern, in teilnehmenden Gasthäusern essen gehen – und staunen, was mit dem eigenen Körper passiert: Das ist der „Tölzer Veg“. Machen Sie mit! Informationen und Programm www.bad-toelz.de/toelzerveg Tourist-Information Bad Tölz Tel. 0 80 41 / 78 67-0
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sie nicht. Zum Ärger der Senner gibt es immer wieder Touristen, die in den Viehtränken ihr sonnencremeverschmiertes Gesicht oder, noch schlimmer, ihre Räder waschen. Manche Wanderer beschweren sich auch, dass die Sennerin geschützte Pflanzen abschneidet. Sie wissen nicht, dass die das darf – obwohl es sonst verboten ist. Genau das sollen die Kursteilnehmer jetzt umsetzen: die Berghänge von Sträuchern befreien. Wacholder, Almrausch, Disteln, Farn und Latschen müssen weg, um das Verbuschen und Verwildern zu verhindern. „Schwenden“ heißt das in der Fachsprache – das Säubern der Almflächen von unerwünschten Gehölzen. „Wie Unkraut jäten im Garten, bloß in XXL-Dimensionen“, amüsiert sich Ingrid, als es mit „der Zwick“ auf die Weiden geht. Die Gartenschere steckt immer in ihrer Arbeitshose. Wenn sie unerwünschten Anflug wurzeln sieht, egal wo, schnipselt sie den sofort ab.
Almwirtschaft hat viele Facetten Nach dem Schwenden geht es zum Melken. Die Kühe gehen nicht immer freiwillig dorthin, wo man sie haben will. Für Ingrid und Maria ist ihre Herde wie eine große Schar Kinder. Manche sind bockig und unfolgsam, manche verspielt und verträumt. Jedes Tier hat einen Namen und eine Persönlichkeit. „Hanna zum Beispiel ist besonders anhänglich“, sagt Maria und krault das buntscheckige Jungtier. Einmal an der Stalltür angekommen, machen es Marias Milchkühe den Kursteilnehmerinnen leicht. Sie gehen brav auf ihre Stammplätze und holen sich Streicheleinheiten ab. Maria schüttet ihnen Futter in den Trog und kettet jede an. Eine Kuh muss „angemolken werden“, erklärt sie, denn von allein gibt sie keine Milch. Dafür wischt die Sennerin die Zitzen mit einem Papiertuch sauber; diese knetende Berührung setzt das Hormon Oxytocin frei,
INFOS ZUM SCHNUPPERKURS Das Fachzentrum Almwirtscha organisiert zusammen mit dem AlmwirtgW\UȌ `]W\Yb JYfY]b Y]bYb ^}\f`]W\Yb 5`agW\biddYf_ifg" BYVYb j]Y` DfUl]g [Y\h Yg Ub XYb VY]XYb HU[Yb UiZ Y]bYf 5`a UiW\ ia X]Y H\YaYb. K]Y \Uh g]W\ X]Y 5`ak]fhgW\UȌ jYf}bXYfh3 KY`W\Y <YfUigZcfXYfib[Yb []Vh Yg XifW\ XYb Klimawandel?
TIPP
Wer das erste Mal auf eine Alm geht, sollte si VYggYf Z f Y]bY c\bY A]`W\_ \Y YbhgW\Y]XYb" 8Yf 5`ak]fhgW\UȌ `]W\Y JYfY]b CVYfVUm! Yfb Y" J" 5JC . Ö8Ug AY`_Yb ]gh Y\Yf Z f Wiederholer.“ Der Almwirtscha liche Verein jYfa]Ȝ Y`h 5`aghY``Yb" KYf g]W\ Z f XYb 5`a! gW\biddYf_ifg ]bhYfYgg]Yfh. HY`". $ ,$ &( # ( *$ '- -% %&/ 5bgdfYW\dUfhbYf]b. GigUbbY ?fUdÒ
auch bekannt als „Kuschelhormon“. Es verstärkt die Bindung zwischen zwei Lebewesen, egal ob Zwei- oder Vierbeiner. „Eine Kuh reagiert auf Hektik wie ein Fernseher auf Blitzeinschlag“, fügt Maria in die Runde hinzu. Deshalb: Alles mit Ruhe und Geduld! Trotz der Plackerei fühlen sich die Schüler auch am zweiten Tag „herrlich herausgerissen aus dem Alltag“. Wieder geht es um Tiergesundheit. Darauf folgt erneut Praxis – Weide und Stall, melken, buttern, käsen, Vieh umtreiben, Zaun bauen, schwenden. Fast alle können sich am Ende des Seminars vorstellen, einen ganzen Almsommer in den Bergen zu verbringen. Zum Abschluss gibt es das Zeugnis und den anerkennenden Schlussapplaus von den Lehrerinnen Maria und Ingrid. Die umliegenden Gipfel strahlen in der Abendsonne. Auch in der Schnupperkurs-Runde leuchten die Augen. Martina, eine der beiden Krankenschwestern, schwärmt: „Das Almleben ist jede Mühe wert.“
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BIENENLIEBE Jetzt brummt‘s und summt‘s wieder in Natur und Garten: Bienen. In der warmen Jahreszeit schwirren sie aus, immer auf der Suche nach frischen Pollen und Nektar. Ganz gleich ob Honig-, Wild- oder Stadtbiene, die kleinen behaarten Insekten sind nicht nur sehr busy, sondern auch unentbehrlich für unser Ökosystem TEXT BI R G I T WER NER
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ine emsige Honigbiene umwirbt rund 3.000 Blütenkelche am Tag. Gelockt vom Duft und suchend nach leckerem Nektar macht sie sich dabei unermüdlich ihre Taschen voll. Und das seit 40 Millionen Jahren – immer nach dem gleichen Staatensystem. Dabei sind Honigbienen uns Menschen so ähnlich wie kein anderes Insekt. Nun, sie haben sechs Beine und vier Flügel, doch abgesehen davon leben sie wie wir auf dichtestem Raum zusammen und bilden eine äußerst differenzierte Arbeitsteilung aus: als Ingenieure, Architekten, Meister der Vorratswirtschaft; sie navigieren und kommunizieren auf hohem Niveau und leisten sich ein komplexes Sozialsystem. „Es ist schon ein echter Wahnsinn, wie Bienen sich organisieren und was sie leisten. Ich bin immer noch fasziniert davon, wie schnell sie diese gleichmäßigen Waben bauen“, beschreibt der Fachwirt der Imkerei Georg Nagl unser kleinstes und drittwichtigstes Nutztier.
Bedrohungen für Honigbienen Auf einer blühenden Wiese im Pfaffenwinkel, zwischen hohen Grashalmen, stehen unter Streuobstbäumen braune Bienenkästen. Fast könnte man sie übersehen. Nur ein paar Schritte von ihnen entfernt ist dieses unverkennbare Geräusch zu hören: ein tiefes, nicht endendes Summen. Beim genaueren Hinschauen entdeckt man sie: die Bienen von Georg Nagl. „Hier leben 70 Wirtschaftsvölker – mal mehr, mal weniger –, bis zum Sommer
können es sogar fast 100 werden“, erklärt der Bienenprofi, der zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn auch Völker auf Gut Dietlhofen bei Weilheim, im Schlosspark Höhenried, in Murnau und im Gemeindebereich Eglfing betreut. An diesen Orten gibt es ein abwechslungsreiches und ausreichendes Angebot an Nahrung für die Bienen. Dass die schwarz-gelb gestreiften Arbeiterinnen ordentlich gestärkt werden, sei sehr wichtig, denn nur ein gut versorgtes Bienenvolk habe eine Chance gegen Krankheitserreger und Parasiten. Schuld am Tod vieler Völker, darüber sind sich Bienenforscher und Experten einig, sind die Varroamilbe, die als Parasit an Bienen lebt, und die industrialisierte Landwirtschaft mit ihren Monokulturen. Es fehlt an Blühstreifen, an Hecken und an Landwirten, die die Fruchtfolgen einhalten. Außerdem werden zu viele Pestizide eingesetzt, die auch Insekten schädigen. Um die in den 1980er-Jahren nach Europa eingeschleppte Varroamilbe zu bekämpfen, behandeln Imker ihre Bienen mit verschiedenen Mitteln. In der Bio-Imkerei dürfen jedoch nur solche eingesetzt werden, die aus natürlichen Grundstoffen bestehen: Chemie ist verboten. Macht ein Imker das richtig, geht es seinen Bienen gut, wie eine EU-Studie, die von 2012 bis 2014 insgesamt 17 europäische Länder erfasste, bestätigt.
Imkern erhält die Artenvielfalt Georg Nagl ist seit 40 Jahren Imker aus Leidenschaft, wobei die Bio-Imkerei immer noch eher ein Hobby für ihn ist, das zuweilen
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aber doch recht zeitintensiv sein kann: „Nach Sonn- und Feiertagen fragen Bienen nicht. Wenn das Wetter passt, egal ob sonnig oder kalt, muss ich raus, oft von fünf Uhr morgens bis spät abends. Es gibt immer etwas zu tun. Völker müssen versetzt oder Schwärme in neue Beuten verfrachtet werden“, erklärt der Experte. Wichtig sei eine solide Ausbildung, immer wieder Schulungen und das Gespräch mit Imkerkollegen. „Wenn man jemanden vom Imkern überzeugen wollte, würde ich den Umweltgedanken reinbringen. Wir haben ein Riesenproblem mit dem Insektensterben und den Bienen. Mit Bienen meine ich auch Wildbienen und Hummeln. Alle sind für unsere Ernährung sehr wichtig. Ohne sie würde in der Natur nichts funktionieren, denn etwa 80 Prozent unserer Nutz- und Wildpflanzen werden durch sie bestäubt“, betont Georg Nagl. Die Honigbiene sei nicht vom Aussterben bedroht, für die sorgt der Imker. Vielmehr müsse die Artenvielfalt Advertorial
Von den Brüdern der Schokolade und dem Herrn des Kaffees: Federblumen, Hinterglasmalerei, Lebzelterei und wie man diese handgefertigten, schönen Dinge an den Mann bringt, damit kannten sich die Murnauer bereits im 18. Jahrhundert aus. Noch heute arbeiten im lebendigen Markt am Staffelsee findige Menschen, die sich ganz der Handarbeit verschrieben haben und wissen, was den Zeitgeist trifft. Tradition, Handwerk, Qualität – das Erfolgsrezept der Schokoladenmanufaktur Murnau besteht aus diesen drei Ingredienzien. Die Brüder Mike und Max Krönner, die 2015 das alte Bauernhaus in der Seidlstraße gekauft und um einen gläsernen Anbau für die Produktion erweitert haben, sind zwar noch keine 30. Doch die Familientradition – die Herstellung feinster Torten, Tafeln, Pralinen und schokoladiger Verführungen aller Varianten – nahm vor genau einem Jahrhundert ihren Lauf: 1920 goss der Ururgroßvater die erste Schokolade in Form. Heute macht einen großen Teil der Produktion (acht Tonnen verarbeiteter Schokolade im Jahr) die Bruchschokolade aus. „So können wir Top-Qualität zu erschwinglichen Preisen anbieten“, erklärt Mike und reicht ein Stückchen zum Probieren. Die Auslage macht Lust auf mehr. Was den Rohstoff angeht, haben die Brüder 2012 eine klare Entscheidung getroffen: Sie kaufen ausschließlich die Edelsorte des Kakaos und lassen die Konsumsorte, die immerhin 97 Prozent des Weltmarktes beherrscht, links liegen. „Wir beziehen unseren Kakao ohne Zwischenhändler direkt beim Erzeuger, vor allem in Venezuela, Peru oder Ecuador aber auch in Ghana“, erklärt Mike. Nur so ließe sich die Ausbeutung der Bauern vermeiden. Der Anbau der schattenliebenden Kakaofrucht in Mischplantagen zwischen Mangos und Bananen mache indes den Einsatz von Dünger und Pestiziden größtenteils überflüssig. Wer wissen will, wie gut das Resultat einer so nachhaltigen Arbeit schmeckt, nimmt an einer der vielen Verkostungen teil, schaut mittwochs oder freitags bei Führungen den Patissiers über die Schulter oder setzt sich in den sonnigen Innenhof der Manufaktur, in dem Feigen und Pfirsiche wachsen. Dienstag bis Sonntag ist Cafébetrieb, gerade das Frühstück ist bei Murnauern und Gästen sehr beliebt. Nur wenige Meter von der Schokoladenmanufaktur entfernt
befindet sich die Murnauer Kaffeerösterei. Auch ideologisch liegen die Chocolatiers und der Kaffeesommelier Thomas Eckel nah beieinander. „Wir kaufen meist direkt bei den Kaffeebauern, sowohl in Äthiopien, dem Ursprungsland des Kaffees, aber auch in Brasilien, Peru, Mexico oder in Indien“, sagt der diplomierte Röstmeister, „so bekommen wir beste Qualität und die Erzeuger einen gerechten Lohn“. Auch das Rösten der von Hand geernteten Bohnen geschieht so schonend wie möglich. In kleinen Chargen langsam und gleichmäßig rösten die Murnauer ihren Kaffee in gasbetriebenen Trommelröstern und lassen ihn danach „an der frischen Alpenluft abkühlen“. Wer wissen will, woraus sich die Liebe der Murnauer für alles, was selbst und gut gemacht ist, speist, der sollte durch Unter- und Obermarkt an den kleinen, inhabergeführten Läden vorbei ins Schloßmuseum spazieren und sich hier vor allem die Räume zum traditionellen Gewerbe und Hausgewerbe in Murnau anschauen. Kunstblumen aus gefärbten Gänsefedern, anspruchsvolle Hinterglasmalerei, in der sich später selbst die berühmte Expressionistin Gabriele Münter versuchen sollte, sowie Honigwein und Honigkuchen der Lebzelter zeugen vom handwerklichen Geschick der alten Murnauer Familien. Kirchenrechnungen belegen wiederum, wie beliebt die Exporte vom Staffelsee ab dem 18. Jahrhundert waren: Murnauer Federn fanden in Böhmen, aber auch in der Schweiz und den Niederlanden zum Beispiel als Altarschmuck guten Absatz. Und Hinterglasbilder aus der Region erreichten lange vor Amazon und Co gar Skandinavien und Südamerika.
Weitere Infos: Tourist-Information Murnau im Rathaus | Untermarkt 13 82418MEI Murnau a. Staffelsee DAHOAM Tel.: 0 88 41 / 476-240 www.murnau.de
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„Nichts gleicht der Seele so sehr wie die Biene, sie fliegt von Blüte zu Blüte wie die Seele von Stern zu Stern, und sie bringt den Honig heim wie die Seele das Licht“
gerettet werden. Wenn Bienen die Wildfrüchte nicht bestäuben, haben Vögel und Kleintiere keine Nahrung. Seine Begeisterung für die emsigen Tiere entdeckte Georg Nagl bereits als kleiner Junge: „Mein Vater hatte auf dem Hof ein Bienenhaus mit etwa 16 bis 20 Völkern, die er mit großer Leidenschaft betreute. Schon früh habe ich mich immer in der Nähe des Bienenhauses rumgetrieben und die Tiere bei ihrer Arbeit beobachtet.“
Ein durchorganisierter Superorganismus Bevor es auf Tuchfühlung mit den Bienen geht, heißt es erst einmal Imkerhut mit Schleier überziehen und die fleißigen Insekten ein bisschen in der Theorie kennenlernen. In einem Bienenvolk leben drei verschiedene Arten von Honigbienen: bis zu 50.000 Arbeiterinnen, einige hundert Drohnen und eine Königin. Sie unterscheiden sich sowohl in ihrer Größe als auch in ihren Aufgaben. Die Arbeiterinnen durchlaufen während ihres Lebens mehrere Phasen – von der Brutpflege und Instandhaltung des Stocks bis zur Nahrungsbeschaffung. Obwohl Arbeiterinnen nur 12 bis 14 Millimeter groß sind, können sie 50 bis 70 Mikroliter Blütennektar transportieren. Das ist fast ihr eigenes Körpergewicht. Sie sind in der Regel unfruchtbar, die Fortpflanzung übernehmen ausschließlich die Drohnen und ihre Königin. Zuerst zeigt Georg Nagl die Fluglöcher der Stöcke, wo die Bienen munter hinein und hinaus fliegen. Ich betrachte eine Zeit lang das Treiben am Flugloch. Viele ankommende Bienen haben dicke orangefarbene Pollenhöschen an den Hinterbeinen. Ein paar klammern sich an der Anflugrampe fest und schlagen mit den Flügeln. Damit sorgen sie für die Ventilation des Stockes. Dann nimmt Georg Nagl den Deckel von einem der Bienenstöcke ab. Am entnommenen Wabenrahmen kann man erkennen, wie fleißig die Bienen schon waren – so besteht die Hälfte des
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V I CTOR H UGO, F RAN ZÖ SISCHER SCHRIFTSTELLER ( 1802 – 1885)
Rahmens bereits aus mit Wachs verdeckelten, mit Honig gefüllten Waben. Und ich habe sogar Glück. Eine der rund 100 auf dem Rahmen sitzenden und krabbelnden Bienen ist die Königin. „Die ist daran zu erkennen, dass sie mit ihren 25 Millimetern länger ist als die Arbeiterinnen. Außerdem ist sie Dreh- und Angelpunkt für jedes Volk“, erklärt der Experte. Sie sorgt für den Nachwuchs und hält das Volk zusammen, dazu bedient sie sich besonderer Duftstoffe, sogenannter Pheromone, die den gemeinsamen „Stallgeruch“ schaffen. Bei der Betrachtung des emsig wuselnden Volkes kommen wir den flauschigen Insekten so nah, dass man sie fast streicheln mag. „Geht denn das?“, frage ich. „Na klar“, betont der Imker, hält mir den Rahmen entgegen und fordert mich auf, es zu versuchen. Zaghaft streiche ich über die Masse an winzigen haarigen Leibern und stelle überrascht fest, wie warm und weich sich die kleinen Wesen anfühlen. Doch die zeigen sich völlig unbeeindruckt von meinen Fingern. „Keine Angst. Bienen sind eigentlich friedlich. Wenn ich ihnen nichts tue, tun sie mir auch nichts. Sie sterben schließlich, wenn sie stechen“, so der Imker. Fühlen sich die Tiere jedoch in die Enge getrieben oder liegt gar Spannung in der Luft, wie beispielsweise bei einem Gewitter, ist auch mit den Bienen nicht zu spaßen. Dass das Wetter bei der Imkerei generell eine große Rolle spielt, weiß Georg Nagl: „Erfolgreiches Arbeiten mit einem Bienenvolk fängt schon damit an, das Wetter richtig zu deuten. Ist es zu kalt, kann die Bekämpfung der Varroamilbe nicht richtig wirken. Ohne diese Behandlung haben derzeit die Völker kaum eine Möglichkeit zu überleben.“ Anhand der Wetterprognose planen Imker auch solche Maßnahmen wie die Standortwahl, denn die Entwicklungsrhythmen eines Bienenvolkes orientieren sich am Verlauf der Jahreszeiten der Blühpflanzen und sind somit stark
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Bienen retten, Imker werden? „Um den Fortbestand der Bienen zu schützen, muss man nicht Imker werden“, meint Nagl. „Wer einen Balkon oder einen Garten hat, kann bienenfreundliche Blumen wie Akelei, Lavendel, Lupine oder Aster pflanzen.“ Aber auch ein sogenanntes wildes Eck im Garten sei als Lebensraum ideal für viele Insekten. Im privaten Garten könne außerdem auf die Nutzung chemischer Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Sie werden oft nicht fachgerecht eingesetzt und schaden den Bienen enorm. Generell ist darauf zu achten, keine Blüten ohne Pollen und Nektar zu pflanzen, da die Biene darin keine Nahrung findet. Der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) bietet unter www.nabu.dee eine Liste mit Pflanzen, die attraktiv für Insekten sind. Mehr zu Imker Georg Nagl und seinem biozertifizierten Honig: www.bioimkerei-nagl.de
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von den Trachtverhältnissen am Standort abhängig. „Darunter verstehen wir Imker das den Bienen in der unmittelbaren Umgebung zur Verfügung stehende Angebot an Pollen, Nektar und Honigtau“, erklärt Nagl. Wichtig sei es, dass die Sammlerinnen nicht zu weit fliegen bei der Nektarsuche, denn je länger sie fliegen müssen, desto mehr Energie verbrauchen sie selbst, und das senkt den Gesamtertrag für das Bienenvolk.
Bienengemäß imkern. Das Praxis-Handbuch. Günter Friedmann, 6@J 6iW\jYf`U[ IJD &( -- Î Der Autor ist einer der Pioniere der ökologischen Imkerei und hat die Richtlinien der Demeter-Bienenhaltung mit entwickelt. In G XXYihgW\`UbX VYhfY]Vh Yf X]Y kY`hkY]h [f hY 8YaYhYf!=a_YfY] Ã Y]bYb XYf kYb][Yb UbYf_UbbhYb 5igV]`Xib[gVYhf]YVY Z f XYb =a_YfVYfiZ ]b 8YihgW\`UbX"
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DAS BIO TOBT IM GARTEN Ein harmonisch gestalteter Naturgarten weckt die Sinne. Er ist abwechslungsreich, romantisch und bietet Lebensraum für viele Tiere. Richtig angelegt, herrscht ein ökologisches Gleichgewicht. „Gut“ oder „schlecht“ gibt es in diesem Mikrokosmos nicht, nur ein Miteinander TEXT B I R GI T WERNE R
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n rund 20 Millionen privater grüner Paradiese Deutschlands wird gepflanzt, gesät und gejätet. Während der eine Rhododendren und bizarre Ziergehölze geschmackvoll um eine Rasenfläche arrangiert, liebt dessen Nachbar mannshohe Disteln und Brennnesseln inmitten einer üppigen Wildblumenwiese. Ob nun gärtnerische Zucht und Ordnung kontra natürliche Dynamik, exotische Gewächse kontra Wildpflanzen – irgendwo zwischen diesen beiden Welten bewegt sich die Mehrheit der deutschen Gärten. „Der Mensch wird immer mehr dazu verführt, sich auch im eigenen Grün Trends zu unterwerfen. Ist es heute die Zen-Kultur, kann es morgen schon das angesagte Toskana-Ambiente sein. Pflanzen von überall sorgen dann für das gewünschte Flair“, weiß Dorothee Dernbach, Umweltschutzingenieurin und Inhaberin eines geprüften Fachbetriebes für Naturnahes Grün. Deutschlandweit gibt es 20 solcher Betriebe. „Der Naturgarten ist keine kurzlebige Mode. Er stillt die Sehnsucht nach dem Echten, dem Ursprünglichen, denn es geht um ein Garten- und Naturverständnis, in dem unbeschreiblich viel Leben steckt“, erklärt Dernbach.
Mit der Natur – nicht gegen sie Ist man bereit, sich in ihre Abläufe ein wenig hineinzudenken, ist der berühmte grüne Daumen gar nicht mehr so wichtig. Eher ist es umgekehrt: Im Öko-Paradies wächst vieles von selbst. Es existiert eine sorgsam gehütete und umweltfreundlich gepflegte lebendige Vielfalt: von der Königskerze bis zum Salat, von der Blaumeise bis zur Erdkröte. Ringelblumen blühen neben Kohlköpfen, Vögel bauen ihr Nest im Hollerstrauch, Wiesel verstecken sich im Steinhaufen, Marienkäfer und Florfliegen halten die Blattläu-
se im Zaum. Für sie alle ist Platz. „Man muss nur anfangen. Durch gezielte Pflanzung mit Gehölzen oder Stauden ist schon das kleinste Fleckchen Erde, angereichert mit etwas Schotter und Grünkompost, ein idealer Standort für wunderschöne, reich blühende Hochstauden“, ermuntert Dorothee Dernbach. Sich immer nur am Kriterium der Herkunft zu orientieren, wird dem Grundgedanken eines Naturgartens auch nicht gerecht. Vielmehr kommt es darauf an, sinnvoll Pflanzen auszuwählen, die möglichst viel zu bieten haben: Pollen und Nektar für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, nahrhafte Blätter für Raupen, Samen oder Beeren für Vögel und Kleinsäuger und nicht zuletzt schöne Blüten und schmückendes Laub für eine ansprechende Optik.
Wildpflanzen, aber kein Wildwuchs Nicht nur, dass emsiges Tierleben Schädlingen auf natürliche Art den Garaus macht, der Kontakt mit der Natur ist auch Balsam für die Seele. Ein einziger Marienkäfer frisst täglich bis zu 60 Blattläuse, und ein Spatzenpaar vertilgt im Sommer einen ganzen Eimer Schadinsekten. Bereits mit einfachen Maßnahmen wie einem kleinen Wildblumenbeet lassen sich erstaunlich viele Gäste anlocken. Bunt und vor allem vielfältig sollte es sein. Auf magerem und nährstoffarmem Boden gedeihen Wildpflanzen am besten. Ist die Erde zu nährstoffhaltig, kann sie mit Sand und Kies abgemagert werden. „Es gibt eine unendliche Vielfalt heimischer Wildpflanzen wie der Faulbaum, die Salweide oder die Skabiosen-Flockenblume, die mit ihrem prächtigen Farbspektrum ein langweiliges Fleckchen Erde mit spannendem Leben füllen“, so Dorothee Dernbach. „Besonders apart sind wiederentdeckte, einheimische Pflanzenschätze wie die seltene Strauch-Kronwicke, ein Schmetterlingsblüher, der ausdauernd und herrlich zitronengelb blüht. Oder die Rosa glauca. Mit ihren leuchtend pinkfarbenen Blüten, auffallend blauroten Blättern und glänzenden Hagebutten ist sie ein absoluter Blickfang.“
GartenMöbel
für mei Urlaub dahoam!
Bio-Garten oder naturnahe Gartengestaltung? Experten sind sich einig: Die Begriffe lassen sich nicht eindeutig voneinander abgrenzen und werden häufig synonym verwendet. Ein Naturgarten ist nicht nur ästhetisch, er lockt darüber hinaus zahlreiche Insekten und andere Tierchen an. Dadurch entstehen kreative Lebensräume für Mensch und Fauna. Beim biologischen Gärtnern geht es darum, das heimische Grün im Ganzen und als Einheit zu betrachten, in dem auch Gemüse und Obst für die Küche angebaut werden. Einiges haben jedoch beide Ansätze gemeinsam: Insektizide und Pestizide kann man getrost vor der Gartentüre lassen. Die Art der Gestaltung ist preisgünstiger als herkömmliches Gärtnern, denn wer im heimischen Grün biologisch und naturnah arbeitet, braucht wenige Hilfsmittel und spart Arbeit. Auf gute Nachbarschaft „Die können nicht miteinander!“ Dieser Spruch trifft auch auf einige Pflanzen zu, denn manche können sich einfach nicht riechen. Verkümmern die einen durch zu enge Nachbarschaft, fördern sich andere gegenseitig und entwickeln einen prächtigen und gesunden Wuchs. Stark duftende Kräuter wie Basilikum, Thymian und Pfefferminze sondern sogar Wirkstoffe ab, die bei einigen Schädlingen extrem unbeliebt sind. Während Kapuzinerkresse besonders Woll- und Schildläuse in Schach halten kann, dämmen Schnittlauch und andere Mitglieder der Allium- oder Zwiebelfamilie Mehltau auf Rosen ein. Und Knoblauch unter Erdbeeren oder Rosen schützt vor Pilzbefall. Sollte doch einmal gespritzt werden, dann bitte nur mit sanften Mitteln wie Schmierseife oder Pflanzenjauchen.
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Ein sogenanntes Trockenbeet bietet Pflanzen Lebensraum, die auch mit wenig Nährstoffen auskommen (o.)
Auf den Boden kommt es an
Von oben nach unten: Auf ein paar essbare Gewächse sollte man im Naturgarten keinesfalls verzichten
Rotkehlchen auf Holunder
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Honigbiene auf Borretsch
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Distelfalter auf Wasserdost
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Das wichtigste Element in einem Bio-Garten ist der Boden, der als eigenständig lebender Organismus betrachtet werden muss. „Es macht keinen Sinn, aus einem schattigen Grundstück einen Trockenrasen zaubern zu wollen. Man sollte die Gegebenheiten vor Ort genau analysieren und aus den zahlreichen Pflanzengemeinschaften solche auswählen, die sich an Ort und Stelle gut etablieren“, begründet Thomas Hartmann, Diplombiologe und Gärtnermeister, die richtige Standortwahl. „So gehören an einen trockenen, heißen Standort Gelber Lein, Steppensalbei, Drachenkopf oder Weinberglauch. Und werden in einem biologisch bewirtschafteten Nutzgarten verschiedene Gemüsesorten angebaut, macht es durchaus Sinn, den Boden mit Nährstoffen wie Kompost anzureichern.“ Das ist nicht schwierig: Eier-, Obst- und Gemüseschalen (keine Fleischabfälle), Teebeutel, verwelkte Topfpflanzen sowie Grasschnitt und andere Gartenabfälle in einen Komposter oder Drahtcontainer werfen, für ausreichende Belüftung sorgen und das Ganze mit einer Mistgabel ein- oder zweimal jährlich wenden.
Öko-Paradies auf Balkonien Natur pur in Kübeln, Töpfen und Blumenkästen mit heimischen Gewächsen ist nicht nur etwas fürs Auge, sondern kann auch auf dem Balkon aktiv zum Tier- und Pflanzenschutz beitragen. Wer seine Pflanzen in nährstoffreiche Erde aus einem Gemisch aus Sand, Grünkompost und Lehm setzt, kann längst vergessenen Schätzen wie der Felsenbirne, einem Rosengewächs, der Zwergweichsel, einem Strauch mit süßen Früchten, oder der Alpenwaldrebe, einer Clematisart, zu neuem Ansehen verhelfen. An sonnigen Plätzen fühlen sich Frühlingsthymian, Karthäusernelke oder das Taubenkropfleimkraut sogar in kleinen Töpfen wohl. Bei
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Frisches Bio-Rindfleisch von Gut Schwaigwall â&#x20AC;&#x201C; ein gutes StĂźck Qualität
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Natur bewusst|er|leben Š B. Ritschel
entsprechender Beschattung kann selbst GemĂźse in hohen GefäĂ&#x;en gezogen werden. Ein Naturgarten besitzt nie eine endgĂźltige Gestalt, er ist immer im Wandel, und genau darin liegt auch seine Anziehungskraft. Wer das Motto â&#x20AC;&#x17E;Vielfalt ist Trumpfâ&#x20AC;&#x153; berĂźcksichtigt, wird viel Freude mit Flora und Fauna haben. Das Buch â&#x20AC;&#x17E;Der Naturgartenâ&#x20AC;&#x153; räumt auf mit Mythen und Halbwahrheiten Ăźber naturnahe Gartengestaltung â&#x20AC;&#x201C; etwa, dass nur einheimische WildpďŹ&#x201A;anzen erlaubt sind oder dass ohne Brennnesseln gar nichts geht. Stattdessen bietet es Anregungen, wie man Gärten Ăśkologisch sinnvoll und zugleich auf hohem ästhetischem Niveau anlegen kann. Als Leitbilder stellt es natĂźrliche Lebensbereiche wie Wiese und Wald, Steppe und Sumpf vor und zeigt, wie man deren typischen Charakter auf einen Garten Ăźbertragen kann.
www.naturgarten.org Verein fĂźr naturnahe Garten- und Landscha sgestaltung. 8Yf D]cb]Yf XYf BUhif[UfhYbVYkY[ib[ ibX ;fÂ&#x2019;bXYf XYg JYfY]bg 8f" FY]b\UfX K]Č&#x153; \Uh UiW\ nU\`fY]W\Y 6Â&#x2019;W\Yf ni X]YgYa H\YaU jYfÂ? Ybh`]W\h" www.bluehende-landscha .de 8Ug Ă&#x2013;BYhnkYf_ 6`Â&#x2019;\YbXY @UbXgW\UČ&#x152; Ă&#x2026; ghY``h g]W\ X]Y 5iZ! [UVY XUg BU\fib[gUb[YVch ZÂ&#x2019;f X]Y 6`Â&#x2019;hYb VYgh}iVYbXYb =bgY_hYb ni jYfVYggYfb ibX ]\bYb XUiYf\UČ&#x152; [Yg]W\YfhY @YVYbgVYX]b[ib[Yb ni gW\U Yb" <]Yf Ă&#x2018; bXYh aUb nU\`fY]! che Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen Naturschutz und Landwirtscha . www.naturgarten-bau.de BUhif[UfhYbVUi AUfh]b GW\fÂ?ZYf` KÂ&#x2019;fagYYkY[ % ,&($& GYYg\Uidh/ Ă&#x2013;:UW\VYhf]YV ZÂ&#x2019;f BUhifbU\Yg ;fÂ&#x2019;b Ă&#x192; YadZc\! len von Biolandâ&#x20AC;&#x153;
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KUNSTWIRTE IM BLAUEN LAND HOCHGENUSS FÜR GEIST UND GAUMEN Seit Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Franz Marc und andere Malerfreunde Anfang des 20. Jahrhunderts hier ihre legendäre Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ gründeten, ist Murnau eng mit der Kunst verbunden. Bis heute verfügt der Ort im „Blauen Land“ über eine ausgesprochen lebendige Kunstszene – und zudem eine sehr kreative Gastronomie. Beides kombiniert auf genussreiche Weise das Projekt „Kunstwirte“, das heuer bereits zum vierten Mal stattfindet TE XT RU DI STA LLE IN
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om Biergarten des „Ähndl“ mit seinen mächtigen Kastanien schweift der Blick übers Murnauer Moos. Hinüber zu den Bergen des Estergebirges, des Karwendels und der Ammergauer Alpen, die sich am Horizont wölben. Drinnen in der urigen Gaststube, zwischen Hirschgeweihen und dem Kruzifix in der Ecke, bestaunen kunstinteressierte Gäste die Landschaftsskizzen und Zeichnungen, mit denen die Künstlerin Karin von der Saal ihre Sicht unter anderem aufs Moos zeigt. Und auf den Tellern, die der kleinen Reisegruppe serviert werden, hat der Küchenchef ein eigenes kleines Kunstwerk aus Strudel vom Saibling und Forelle auf Spitzkohl kreiert. Einmalig.
Wirtshäuser als Ausstellungsräume Es ist eine ganz besondere Begegnung mit der Kunst, die der Maler und Bildhauer Marc Völker und die Fotografin und Malerin Kirsten Luna Sonnemann vor drei Jahren ins Leben gerufen haben, gemeinsam mit Ulrich Weisner, dem Inhaber des Restaurants Auszeit und Initiator der „Staffelseewirte“. Die Restaurants und Gasthöfe dieser Vereinigung stehen für hochwertige und nachhaltige Küche, in der regionale Produkte raffiniert zubereitet werden.
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Im historischen Kern des Marktes reihen sich hinter den malerischen Fassaden der Biedermeierhäuser vom Anfang des 20. Jahrhunderts Ateliers und Galerien einheimischer Künstler, die die Tradition Murnaus als Künstlerort lebendig halten. 2017 setzten Völker und Sonnemann erstmals ihre Idee um, Künstler und Wirte zusammenzubringen und aus Wirtshäusern kulinarische Ausstellungsräume zu machen. Das Konzept ging auf. Heuer findet das Projekt „Kunstwirte im Blauen Land“ bereits zum vierten Mal statt. Elf Künstler aus Murnau und Umgebung präsentieren bis Mitte November zeitgenössische Kunst in elf Gasthäusern und Restaurants. Ein Highlight sind dabei die KunstKulinarischen Rundfahrten, die an verschiedenen Terminen auf zwei unterschiedlichen Routen durchgeführt werden. So war es, wie in den Jahren zuvor, auch in diesem Jahr geplant. Dann kam Covid-19 und mit der Schließung der Gastronomie auch das Aus für die ersten Rundfahrten. Nachdem die Wirtshäuser inzwischen wieder geöffnet sind, hoffen die Veranstalter nun auf die Herbsttermine. „Wir tun alles dafür, dass die Rundfahrten stattfinden können“, betont Marc Völker. Wegen der räumlichen Enge in machen Lokalen könnte es jedoch erforderlich sein, aus zwei Routen eine zu machen, so der Organisator.
FOTO: LUNA SONNEMANN
KULTUR
Bei diesen Touren, die von einem Kunstexperten begleitet werden, sind die Künstler selbst vor Ort, sodass sich ein reger Austausch zwischen den Betrachtern und den Menschen hinter den Werken entwickeln kann. Die Frage, was sich die Künstlerin oder der Künstler bei dem einen oder anderen Bild gedacht haben mag, ist dann schnell beantwortet.
Die KunstKulinarischen Rundfahrten Auf jeder Rundfahrt sorgen fünf Locations mit fünf Gängen und den Werken von fünf Künstlern für Augenschmaus und Gaumenkitzel gleichermaßen. Die Reise beginnt mit einer kurzen Einführung durch Marc Völker und Kirsten Luna Sonnemann im KUHAUS. In der Schokoladenmanufaktur munden als Appetizer geräucherte Forelle von der Schlehdorfer Fischzucht auf Schokolade, während die Malerin und diplomierte Schmuckdesignerin Ute Bauer-Schröter es „genießt, wenn die Betrachter in meinen Arbeiten spazieren gehen“. Im Seerestaurant Alpenblick gibt es zu den neoexpressionistisch geprägten Bildern von Lawrence Trombetta gebackenen Uffinger Bergkäse auf Kräutersalat mit Apfel-Feigen-Chutney. Die Werke des Malers und Typographen Walter Kraft konkurrieren im Restaurant al lago mit hausgemachten Tagliolini mit Riegseer Rinderragout und einem herrlichen Blick auf den See. Im Restaurant Auszeit genießen die Kunst-Reisenden selbige mit Blick auf das Münter-Haus, dazu gibt es Saibling in der Speckkruste auf Lauchgemüse und Landschaftsbilder der in Bad Bayersoien lebenden Malerin Annemarie Bahr. Zum Dessert serviert das „Griesbräu“ mitten in Murnau zu den Werken der Malerin Stefanie Speermann ein hausgemachtes Weißbier-Eis und Bierlikör-Brûlée an karamellisierten Apfelspalten. Die weiteren teilnehmenden Lokale und Künstler in diesem Jahr sind: Angerbräu (Andy Fritsch, Malerei), Fröhliches Wirtshaus (Regina Wuschek, Mixed Media), Zum Beinhofer (Greta Rief, Grafik), Bichoff’s Ähndl (Karin von der Saal, Grafik), Alpenhof Murnau (Marc Völker, Malerei), Zum Murnauer (Silke Lühr, Skulptur). Die Wirtshäuser sind auch ohne geführte Rundreise immer einen Besuch wert. Nur auf die Künstler muss man dann verzichten, und das Essen ist à la carte, aber ebenso schmackhaft.
TERMINE DER KUNSTKULINARISCHEN RUNDFAHRTEN Die diesjährige Ausstellung findet bis Mitte November statt. Wegen der Corona-Pandemie konnten die KunstKulinarischen Rundfahrten im Frühjahr nicht stattfinden. Die nächsten geplanten Termine sind: 4./11. September, 9./16. Oktober sowie 6./13. November. Aufgrund der Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen kann es kurzfristig zu Änderungen bei den angefahrenen Gasthäusern sowie Ausstellungen kommen. Die Planungen dazu waren bei Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen. Gebucht werden kann die Tour zum Preis von 125 Euro pro Person über die Tourist Information Murnau (www.murnau.de). Weitere Informationen: www.kunstwirte.de
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KULTUR
REISE
FOTO: BETTINA SEWALD
BUCH
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KAL ENDER
Redaktionstipps
30. 5. – 1. 11. AUSSTELLUNG Erlebnisreicher Tugendpfad
Seit fünf Jahren zeigt das Diözesanmuseum Freising im ehemaligen Salesianerinnen-Kloster in Beuerberg außergewöhnliche Ausstellungen zu Aspekten des klösterlichen Lebens und schlägt dabei Brücken zwischen Tradition und Moderne. Das gilt besonders für die neue Ausstellung, die unter dem Titel „Tugendreich – Neue Zeiten. Alte Werte?“ einlädt, sich intensiv mit den unterschiedlichen Face en des Tugendbegriffs auseinanderzusetzen. Die Frage, wie die Gesellscha leben will, wird ja durch die Corona-Pandemie gerade neu angestoßen. „Wie kann ich klug, gerecht, tapfer und maßvoll sein in einer Welt, die sich in rasanter Geschwindigkeit wandelt und damit auch unser überliefertes Wertesystem infrage stellt?“ Das, sagt Christoph Kürzeder, Leiter des Diözesanmuseums Freising, sei die Kernfrage, der sich die Besucherinnen und Besucher auf dem „Beuerberger Tugendpfad“ gegenübersehen. Die Ausstellung fußt auf zehn Grundtugenden. Da sind zunächst die Kardinaltugenden: Klugheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit und Maßhalten. Hinzu kommen die christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung, „die heute o mal so ein bisschen SeelenWellness bedeuten“, so Kürzeder. Dann sind da noch die klösterlichen Grundtugenden Armut, Keuschheit und Gehorsam. „Während früher die klösterliche Tugend des ‚einfältigen Gehorsams‘ eingefordert wurde, bewundert man heute den zivilen Ungehorsam der „Fridays for Future“, verdeutlicht der
Kurator einen Wertewandel, dem sich die Ausstellung ebenso widmet wie den sogenannten „Corona-Tugenden“, die der Fotograf Thomas Dashuber aus aktuellem Anlass in einer dokumentarischen Fotoserie präsentiert: Verzicht, Geduld, Zuversicht, innere Einkehr, Besonnenheit, Nächstenliebe, Vertrauen. Eine Vielzahl von Interaktionsmöglichkeiten bindet die Besucherinnen und Besucher aktiv in die Schau mit ein – beispielsweise mit einer Station zur Tugend des Maßhaltens. An der Station der Klugheit kommt Künstliche Intelligenz zum Einsatz und individuelle Lebensweisheit(en) aus dem Fundus des Ordensgründers Franz von Sales zum Ausdruck. Im ehemaligen Schwesternchor verzaubert der Lichtkünstler Mischa Kuball mit seiner Installation „Seven Virtues“ den Ort des Gebets in ein poetisches Tugendreich. Auch die Kulinarik kommt nicht zu kurz. Im Refektorium, dem ehemaligen Speiseraum der Schwestern, oder im Biergarten gleich neben dem blühenden Klostergarten können Ausstellungsbesucher verweilen und die feinen Speisen der modernen Klosterküche genießen. Die Ausstellung „Tugendreich – Neue Zeiten. Alte Werte?“ findet bis zum 1. November 2020 im Kloster Beuerberg sta . Geöffnet ist sie mi wochs bis sonntags sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen: www.dimu-freising.de/klosterbeuerberg; instagram.com/ klosterbeuerberg
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FOTOS: DIÖZESANMUSEUM MÜNCHEN FREISING/CHRISTOPH SCHALAKSY, THOMAS DASHUBER
Neue Ausstellung im Kloster Beuerberg: „Tugendreich – Neue Zeiten. Alte Werte?“
KULTUR 24. – 29. 10. LITERATURFESTIVAL Sieben Tage Thomas Mann Bad Tölz feiert den Weltliteraten vom 24. bis 29. Oktober erstmals mit einem Festival, das zukünftig alle zwei Jahre Literaturkenner in die Isarstadt locken soll. Die Veranstaltung wird sich jeweils einem der Werke Manns von verschiedenen Seiten annähern. In diesem Jahr steht die Meisternovelle „Der Tod in Venedig“ im Fokus mit Vorträgen, Lesungen sowie Lieder- und Kinoabenden Dass Thomas Mann mit seiner Frau und seinen Kindern lange Zeit in München lebte, dür e vielen bekannt sein. Was die meisten nicht wissen: Der spätere Literaturnobelpreisträger ha e auch ein Landhaus in Bad Tölz. In diesem „Herrensitzchen“ – so nannte Thomas Mann liebevoll sein repräsentatives Landhaus mit Blick auf die Berge und die Stadt – verbrachte die Familie von 1909 bis 1917 die Sommer und teils auch manchen Winter. Die schmucke Jugendstilvilla unweit des Waldfriedhofs ist das einzige noch im Originalzustand erhaltene Wohnhaus
THOMAS MANN
Festival 2020
Thomas Manns im deutschsprachigen Raum. Sie ist in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich, lässt sich aber wunderbar von außen betrachten. Die enge Verbundenheit Thomas Manns mit seiner Wahlheimat blitzt in seinem Werk „Der Tod in Venedig“ immer wieder auf. So gedenkt etwa die Figur Gustav von Aschenbach „seines Landsitzes in den Bergen, der Stä e seines sommerlichen Ringens“, doch sind es wohl Thomas Manns eigene Erinnerungen an sein „Herrensitzchen“. Jene Stä e, an der er selbst von 1911 bis 1913 um die Fertigstellung der Novelle gerungen ha e. Das von der Lübecker Thomas-Mann-Gesellscha unterstützte Festival glänzt mit Namen wie dem Lyriker Albert Ostermaier oder dem Tenor Julian Prégardien, der das Festival bereits am 18. Oktober im Kurhaus eröffnet. Ganz nah kommt man dem berühmten Schri steller übrigens auch im „Thomas Mann Zimmer“ der Tölzer Stadtbibliothek. Dort befinden sich auch die Nachbildungen seines Schreibtischs und eines Porträts des Künstlers von Max Liebermann – alles Requisiten aus dem Breloer-Film „Die Manns – ein Jahrhundertroman“. Seit 2019 ehrt der Heilklimaort seinen berühmten Gast außerdem mit einem nach ihm benannten Themenweg. Der Rundweg führt an acht Stationen vorbei, die anhand von historischen Bildern, Zitaten und Textpassagen an Thomas Mann erinnern. Seit Mai ist der drei Kilometer lange Weg um eine A raktion reicher, denn auf Höhe des Klammerweihers, wo einst die Kinder von Thomas Mann badeten, wurde eine „Leseoase“ in Gestalt einer umfunktionierten Telefonzelle eröffnet. Hier finden Interessierte Bücher von und über Thomas Mann, aber auch Krimis, Romane oder Kinderbücher anderer Autoren. www.bad-toelz.de, www. facebook.com/thomasmann.badtoelz Das Literaturhaus München widmet Thomas Mann, der 1938 bis 1952 im US-Exil lebte, unter dem Mo o „Democracy will win“ eine Ausstellung, die bis 4. Oktober wort- und bildreich in die Mi e des 20. Jahrhunderts entführt. Das räumliche und metaphorische Zentrum der Ausstellung ist die Villa, in der die Manns während und nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten. www.literaturhaus-muenchen.de/ausstellung/thomas-mann-2
„Der Tod in Venedig“
24. – 29. OKTOBER 20
LESUNGEN, KONZERTE, VORTRÄGE UND FILMABEND u. a. mit Thomas Loibl, Julian Prégardien und Gerold Huber
Informationen unter bad-toelz.de/thomasmannfestival Referat für Stadtmarketing, Tourismus- und Wirtschaftsförderung, Max-Höfler-Platz 1, 83646 Bad Tölz
18.10. OUVERTÜRE
KAL ENDER
Redaktionstipps BIS 8.11.
AUSSTELLUNG
MITTENWALDER FASNACHT
ittenwalder Fasnac M e re Larven ht Di und ih
=a ;Y][YbVUiaigYia ]b A]h! tenwald setzt sich eine Schau a]h Y]bYa VYgcbXYfYb 6fUiW\ UigY]bUbXYf. X]Y :UgbUW\h ni ZY]Yfb ibX XUVY] @UfjYb ni hfU[Yb" 8]YgY @UfjYb U`gc AUg_Yb \UVYb eine jahrhundertelange Traditicb Ã&#x192; X]Y }`hYghY ghUaah Uig XYa >U\f %*))" 8]Y 5igghY``ib[ Yfn}\`h UVYf b]W\h bif X]Y ;YgW\]W\hY XYf geschnitzten und gefassten Masken, sondern es geht auch um die Gungel, um Raunzen und Raufen,
10. 1. â&#x20AC;&#x201C; 8.11. 2020
?Â&#x2019;bgh`Yfb nk]gW\Yb 5bdUggib[ und Widerstand widmet das GW\`cÂ&#x161;aigYia AifbUi X]Y GcbXYfUigghY``ib[ Ã&#x2013;GW\UÈ&#x153; YbnY]! tenâ&#x20AC;&#x153;. Sie zeigt eindrucksvoll, wie Künstler mit Unterdrückung und NYbgif ia[]b[Yb" A]h 8mghcd]Yb jcb :fUbW]gWc XY ;cmU 5`ZfYX ?iV]b ibX :fUbn jcb GhiW_ ;Y! a}`XYb ibX ;fUÃ&#x2018; _Yb jcb :fUbn Marc, Paul Klee, Käthe Kollwitz, CÈ&#x153; c 8]l ibX j]Y`Yb kY]hYfYb XYW_Yb X]Y 9ldcbUhY XYb NY]h! raum von der Revolution und der F}hYfYdiV`]_ %-%,#%-%- Â&#x2019;VYf nkY] KY`h_f]Y[Y V]g \]b nia [YhY]`hYb 8YihgW\`UbX UV" 5fVY]hYb jcb F]hU XY AimbW_ <Ubg @Ub[ ibX Hans Angerer regen die Besucher XUni Ub XUg Y][YbY dc`]h]gW\Y und moralische VerantwortungsVYkigghgY]b ni gW\}fZYb" www.schlossmuseum-murnau.de
Ballenhausgasse 3 | D-82481 Mittenwald
www.geigenbaumuseum-mittenwald.de >U[[`gW\ihnYf ibX GW\Y``YbfÂ&#x2019;\fYf Ã&#x192; _ifnia. X]Y `YVYbX][Y ;YgW\]W\! hY XYf :UghbUW\h ]b A]È&#x153; YbkU`X
und dem Werdenfelser Land. www.geigenbaumuseummi enwald.de
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BIS 8.11. FOTOAUSSTELLUNG Das Thema dieser Ausstellung zu XYb CVYfUaaYf[UiYf DUgg]! cbggd]Y`Yb ]gh XYf XfUaUh]gW\Y AcaYbh. A]a]_ ibX ;Ygh]_ XYf einzelnen Darstellerinnen und 8UfghY``Yf X]Y gY]h Â&#x2019;VYf ')$ >U\fYb AYbgW\Yb fÂ&#x2019;\fYb ibX VYkY[Yb kc``Yb" 8Ug ;YaY]bXY! UfW\]j CVYfUaaYf[Ui VYkU\fh einen umfangreichen Bestand jcb :chc[fUÃ&#x2018; Yb UiZ Ã&#x192; X]Y }`hYghY jcb XYb DUgg]cbggd]Y`Yb ghUaah jcb %,)$" 8]Y 5igghY``ib[ Xc_i! aYbh]Yfh XUa]h %+$ >U\fY DUgg]!
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Der Grüne Markt
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IMPRESSUM Chefredaktion: Sandra Johnson (V. i. S. d. P.) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Heike Hoffmann, Karin Lochner, Bettina Sewald, Dominik Stallein, Rudi Stallein, Birgit Werner Lektorat: Gabriele Ernst VERLAG: DAHOAM VERLAG Inhaber: Wolnzacher Anzeiger, E. Kastner KG Anzeigen: Sven Kretzer Tel.: 01 72 / 8 15 43 08 kretzer@dahoam-verlag.de
Glücklich, wer auf dem Markt einkauft. . .
Stephanie Lackermeier Tel.: 0 80 41 - 77 89 3 sl-advertising@gmx.de Bettina Sewald Tel.: 01 70 - 9 02 25 66 sewald@dahoam-verlag.de Vertrieb: Peter Aschauer Leserbriefe: johnson@dahoam-verlag.de Druck: Kastner AG, Schloßhof 2 – 6, 85283 Wolnzach Verlagsanschrift: DAHOAM VERLAG Schloßhof 2 – 6, 85283 Wolnzach Telefon: 08442/9253-35 E-Mail: mail@dahoam-verlag.de Internet: www.dahoam-verlag.de Copyright: Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Bilder, Manuskripte, Waren keine Haftung. Nachdruck, Aufnahmen in Online-Dienste und Internet, Vervielfältigung auf Datenträger wie z. B. CD oder DVD etc. nur nach schriftlicher Zustimmung von DAHOAM VERLAG.
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