x DAS HEIMAT-MAGAZIN FÜR DAS BAYERISCHE OBERLAND x
EIN BAYER IN TANSANIA „ICH MÖCHTE LEBEN VERÄNDERN“
ORT DER RUHE KRAFT SCHÖPFEN IM BENEDIKTBEURER KLOSTERGARTEN
JAHRE
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x DAS HEIMAT-MAGAZIN FÜR DAS BAYERISCHE OBERLAND x
„WIR ALLE MÜSSEN HINSEHEN“ EIN GESPRÄCH MIT KRIMIAUTORIN NICOLA FÖRG
GEFÜHRTE TOUREN IM OBERLAND EINZIGARTIGE NATURLANDSCHAFTEN ENTDECKEN
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Advertorial
Foto: ©Wolfgang Ehn
Foto: ©Elisabeth Eberth
Foto: ©Tourist-Info
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Foto: ©Simon Bauer
Ins Blaue hinein: Radfahrer entdecken Murnau vom Sattel aus
Tiefblaue Seen, schmucke Bilderbuchdörfer und im Hintergrund die Bergriesen: Murnau ist der ideale Ausgangspunkt für Radtouren durch die voralpine Bilderbuchlandschaft. Mit Staffelsee, Riegsee und dem Froschhauser See sowie dem artenreichen Murnauer Moos und den Ausläufern des Estergebirges im Hintergrund, trägt die Gegend zu Recht den Namen „Das Blaue Land“. Ein 300 Kilometer umfassendes Radwegenetz steht Freizeitsportlern rund um Murnau zur Verfügung. Sie wählen zwischen leichten und schweren Strecken, ansprechenden Themenrouten sowie geführten Rad-Ausflügen und können sich auch bei kleinen Pannen auf praktische Servicestationen am Wegesrand verlassen. Besondere Highlights in Murnau diesen Sommer: Die „Straßenrad-Europameisterschaft der Herren“ sowie das „Gravelbike Festival“ in Ohlstadt.
Murnau mit Auszeichnung zur „Fahrradfreundlichen Kommune“
Traumhafte Routen durchs Blaue Land – Gerne mit Radl-Guide
Veranstaltungshighlights für Radsportfreunde
Ein Blick über den Obermarkt auf das Bergpanorama am Horizont macht einfach Lust auf mehr Entdeckungen und Streifzüge rund um Murnau. Wer in die Pedale treten will, dies aber nicht alleine machen möchte, für den sind die geführten Radtouren der Tourist Information genau richtig. Routinierte Guides haben nicht nur die besten Techniktipps auf Lager, sondern kennen neben den kulturellen Highlights der Region natürlich auch jeden Gipfel, der sich am Horizont abzeichnet. Zusammen mit dem ausgebildeten Bike Guide, Tino Käßner, geht es durch die traumhafte Landschaft rund um Murnau. Weitere Infos zu geführten Radtouren und zur Region: Tourist Information Murnau Untermarkt 13 ∙ 82418 Murnau a. Staffelsee ∙ Tel.: 0 88 41 / 4 76 - 240, touristinfo@murnau.de ∙ www.murnau.de
Murnau trägt seit Anfang dieses Jahres die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Kommune“ und ist damit die einzige zertifizierte Gemeinde im Landkreis. Besonderes Plus: Insgesamt 14 Rad-Servicestationen, drei davon in Murnau selbst, wurden im Blauen Land an ausgewiesenen Routen errichtet. Hier können kleine Pannen mit Luftpumpe, Drehmomentschlüssel & Co. sowie einer „Aufbock-Möglichkeit“ behoben werden. Für die beste Orientierung vor Ort gibt es in der Tourist Information Murnau die passende Rad-Karte und natürlich aktuelle Tipps von den Mitarbeiterinnen. Letztere sind auch gerne bei der Buchung einer passenden Unterkunft behilflich. Von der Ferienwohnung und Pension über das charmante Stadt- bis hin zum Luxushotel bleiben keine Wünsche offen.
Am 14. August 2022 ist die Rad-Welt zu Gast in Murnau. Dann fällt im Rahmen der „European Championships Munich“ der Startschuss zur Straßenrad-Europameisterschaft der Herren. Damit unterstreicht Murnau einmal mehr seine Radsport-Kompetenz und freut sich auf eine gelungene Wettkampf-Atmosphäre sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm. Einen Monat später findet im Blauen Land, genauer in der idyllischen Gemeinde Ohlstadt, das 1. Gravel-Bike-Festival statt. Vom 8. bis 11. September stehen neben zahlreichen Gravel-Bike-Ausflügen auch Yoga-Einheiten und lockeres „get-together“ am Lagerfeuer auf dem Programm.
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
TITELBILD: © WWW.ERLEBE.BAYERN - OLIVER RAATZ
FOTO OBEN: BERNHARD HASELBECK
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wird zehn! Im Jahr 2012 als Hobby begonnen, ist unser Heimatmagazin inzwischen zum Beruf, wenn nicht sogar zur Berufung unseres kleinen Teams geworden. An dieser Stelle möchte ich ganz herzlich allen Mitarbeitenden und natürlich nicht zuletzt unseren Leserinnen und Lesern für ihre langjährige Treue danken! Auch in der 37. Ausgabe möchten wir Sie wieder wie gewohnt mit interessanten Geschichten rund ums Oberland unterhalten. Aber dieses Mal – sozusagen zur Feier des Jubiläums – werfen wir zusätzlich einen Blick über den Tellerrand unserer beschaulichen Heimat hinaus, und zwar gleich bis ins 9.000 Kilometer entfernte Tansania. Von seinem Engagement und der Situation in diesem Land hat mir der Chiemgauer Musikproduzent Bernd Almus sehr eindrücklich erzählt. Mehr darüber erfahren Sie ab Seite 24. Wer von Ihnen nicht gleich einen anderen Kontinent bereisen möchte, kann aber auch in der eigenen Region einiges entdecken. Sei es auf geführten Touren durch unsere beeindruckenden Naturschutzgebiete (ab Seite 10), im Meditations- und Kräutergarten des Klosters Benediktbeuern (ab Seite 32), an den Schauplätzen der erfolgreichen Krimis der Schriftstellerin Nicola Förg (ab Seite 36) oder bei einem Besuch der vielfältigen Kulturangebote (ab Seite 44). Sie sehen also, langweilig wird es in nächster Zeit garantiert auch vor der eigenen Haustür nicht! Einen friedlichen Sommer wünscht Ihnen Ihre
SANDRA JOHNSON, Chefredakteurin
Alle Angaben zu coronabedingten Beschränkungen entsprechen dem Kenntnisstand bei Redaktionsschluss.
HUMAN DESIGN – Eine Entdeckungsreise zu dir selbst! „Wenn Sie jemandem erlauben, so zu sein, wer er ist, und er Ihnen erlaubt, zu sein, wer Sie sind, dann ist das Liebe. Alles andere ist Tortur.“ Ra Uru Hu
Human Design kann helfen, deine Einzigartigkeit zu entdecken. Manchmal sehen wir nicht, was uns einzigartig macht oder wir stoßen im Alltag oder Beruf an unsere Grenzen. Die Kenntnis unseres Seelenplanes und damit der eigenen Persönlichkeit ermöglicht ein Leben mit weniger Widerstand hin zu mehr Leichtigkeit und Lebensfreude! Human Design steht für Self-Leadership und sorgt für ein Lebensambiente auf Augenhöhe, das von Wertschätzung und Selbstachtung geprägt ist. Sich selbst zu führen und zu leiten ist der erste Schritt, um es im Außen zu leben. Human Design kann Konditionierungen aufdecken, die sich über Jahre festgesetzt haben und die dich immer wieder davon abhalten, in deine Kraft zu kommen. Mit Human Design bekommst du ein starkes Werkzeug an die Hand, das dir hilft, die für dich richtigen Entscheidungen im Leben zu treffen und damit deinen persönlichen Magnetismus zu steigern. Und das solltest du nicht glauben, du solltest es ausprobieren. Als Human Design-Coach kann ich dir dabei helfen, dich selbst und auch die Menschen in deinem sozialen Umfeld besser zu verstehen.
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Freilichtmuseum Glentleiten – ganz Oberbayern an einem Tag INTERESSANTES OBERLAND Gut zu wissen: Aktuelles aus den vier Landkreisen
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FREIZEIT Erlebnistouren mit den Rangern Den Wundern der Natur auf der Spur
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Eine genießerische Auszeit Kurzurlaub in Österreich
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GENIESSEN Auch Hähne haben ein Recht auf Leben Die Geschichte des Bruderhahns Marinade macht Geflügel zart Zwei leckere Rezepte
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BESSER LEBEN „Dort, wo die Angst ist, da geht´s lang!“ Psychologin Dr. Gabi Pörner im Interview
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Kra quelle Klostergarten Zu Besuch im Kloster Benediktbeuern
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KULTUR Hohe Wogen am Starnberger See Im Gespräch mit Krimiautorin Nicola Förg
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Freiheit im Kopf Die mei Dahoam-Kolumne
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Lesenswert und sehenswert! Buch- und Filmtipps aus der Redaktion
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Gerne mal neben der Spur 30 Jahre Münchner Zwietracht
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Das Leben feiern – Martina Burger: Berufung Trauerrednerin ich Menschen, die in tiefer Trauer sind, beistehen und erreichen kann und möchte“, erzählt die freie Trauerrednerin, die nach einigen Umwegen endlich in ihrem Traumberuf angekommen ist. Ausgelöst durch die Pandemie hat sie die Ausbildung als Trauerrednerin nicht mehr „auf die lange Bank geschoben“. Im letzten Jahr legte die zweifache Mutter ihre Prüfung ab – und zwar mit Auszeichnung. Seitdem ist sie erfüllt von großer Dankbarkeit und Demut bei jeder Beisetzung, die sie bis jetzt begleiten durfte: „Hinter dem Rednerpult, vor allem aber im Gespräch mit den Menschen vor und nach einer Trauerfeier fühle ich mich ganz und gar richtig.“ Das Feedback der Angehörigen, die oft über die Beerdigung hinaus mit ihr im Kontakt bleiben, gibt ihr immer wieder die Bestätigung, dass sie die richtigen Worte und den passenden Rahmen gefunden hat, die den Menschen Kraft, Halt und Trost geben. Während der gesamten Beisetzung versteht sich Martina Burger als Bindeglied zwischen den Angehörigen und den Toten und
ersetzt den Begriff „Trauerfeier“ daher gerne durch „Erinnerungsfeier“. Ihr Motto lautet: „Bei aller Trauer ist es auch wichtig, im Rückblick und in der Würdigung der Verstorbenen deren Leben zu feiern!“ Martina Burger hat Spanisch, Französisch und Germanistik studiert und über zwei Jahrzehnte ein internationales Vertriebsunternehmen mit ihrem Mann aufgebaut. Außerdem arbeitet sie als ausgebildete Stimmund Sprechtrainerin in unterschiedlichen Bereichen und ist seit Ende letzten Jahres systemischer Coach. Als freie Trauerrednerin gestaltet Martina Burger ausschließlich weltliche Trauerfeiern und begleitet jede Art von Beisetzungen. Auf Wunsch der Angehörigen können auch religiöse Elemente mit in die Rede einfließen. Die gebürtige Hamburgerin lebt seit 27 Jahren im Süden von München und schätzt an ihrer Wahlheimat neben der wunderschönen Gegend besonders „das Echte, das ‚Geradeaus-Sein‘ und die – manchmal rustikale – Herzlichkeit der Menschen hier“. www.trauer-feier-worte.com TEXT + FOTO: BETTINA SEWALD
l„Schon vor 20 Jahren wusste ich, dass
MARTINA BURGER FREIE TRAUERREDNERIN
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Kunstwirte Murnau: „KunstKulinarische Reisen“ sen. Das finden auch die Murnauer Kunstwirte (www.kunstwirte. de), die alljährlich zu „KunstKulinarischen Reisen“ einladen. Sie finden dieses Jahr von Mai bis Oktober statt. Dabei verwandeln Murnauer Gastronomen ihre Lokale in ungewöhnliche Ausstellungsräume. Die Gäste können während ihres Besuchs die Kunst auf den Tellern und die, die an den Wänden hängt, genießen. Auf den „KuKuli-Reisen“ besuchen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene ausgewählte Restaurants und haben zugleich die Gelegenheit, die Künstler persönlich kennenzulernen. Wer mag, tritt die Tour mit dem Bus an und lässt sich von Station zu Station bringen. Wer die Outdoor-Variante wählt, spaziert zwischen Vorspeise und Dessert gemütlich durch Murnau. Mehr Infos unter www.murnau.de
Ein Blick in unser Depot Erstmals in seiner langen Geschichte bietet das Museum Werdenfels in Garmisch-Partenkirchen Einblicke in sein Depot. Gezeigt werden kleine und große Schätze, die dem Museum seit 1895 geschenkt oder gestiftet wurden, bzw. durch Ankauf den Weg ins Museum gefunden haben. Bis zum Umzug in das „Schlamp‘n-Haus“ in der Partenkirchner Ludwigstraße im Jahre 1972 war die Anzahl der Objekte in der Sammlung bis zur Inventar-Nummer 4523 angewachsen. Inzwischen konnte hier der Bestand auf über 11.000 erweitert werden, der natürlich nur zum Teil in den Dauerausstellungen gezeigt wird. Seit seiner Gründung 1925 unterstützt der Museumsverein Werdenfels e. V. die Sammlung mit zahlreichen Ankäufen und bereichert so über viele Jahre den Bestand des Museums. Freuen Sie sich auf zahlreiche Objekte aus dem Depot, wie ein unbekanntes Gemälde von Prof. Carl Reiser, ein Enten-Bild von $OH[DQGHU .RHVWHU DXV GHU /HLIKHLW 6WLIWXQJ RGHU GLH %URQ]H¿ JXU „Der Spurensucher“ von Hans Schwaighofer. Unser Fundus hält auch Objekte für Sie bereit mit Geschichten, wie verschiedene Schulbänke aus der Zeit vor 1950, oder .XULRVLWlWHQ DXV GHP WlJOLFKHQ /HEHQ ZLH GLH /DXÀ HUQKLOIH DXV Holz für Kleinkinder oder ein elektrischer Dauerwellenapparat der Firma „Fiwa“ aus dem Jahre 1940. Schenkungen aus der jüngsten Vergangenheit sind eine Reihe alter Werdenfelser Holzlarven sowie ein Eisenbeil aus der Hallstattzeit (500 v. Chr.) aus der Umgebung von Ohlstadt.
FOTO: KIRSTEN LUNA SONNEMANN
l Kunst und Genuss – zwei Passionen, die perfekt zusammenpas-
Miesbach
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Gute Gründe, mal wieder in die Sauna zu gehen lSaunieren ist eine wahre Wohltat für Körper und Sinne. Man fühlt sich einfach rundum entspannt – und am Ende des Tages bleibt das gute Gefühl, etwas für seine Gesundheit getan zu haben. Aber warum ist das so? Die positive Wirkung des Saunierens beruht auf dem Wechselspiel von Hitze und Kälte. Und das bietet viele Vorteile:
Saunieren macht schön Die Finnen sagen, dass Frauen nie schöner sind als nach der Sauna. Und tatsächlich scheinen regelmäßige Saunagänge wie ein Jungbrunnen zu wirken. Die Durchblutung der Haut wird verbessert, was für eine rosige und jünger aussehende Haut sorgt. Die hohe Luftfeuchtigkeit trägt zur Verbesserung trockener Haut bei und verlangsamt die Hautalterung.
Auszeit. Ohne Hektik, ohne Alltagsstress, sich einfach mal etwas Gutes tun – das entspannt am allermeisten. Saunieren macht glücklich In der Wärme produziert der Körper Glückshormone, die sogenannten Endorphine. Das blitzschnelle Abkühlen nach der Sauna ist ein wunderbarer „Hallo-wach-Kick“ und hilft dem Körper, sich auch im Alltag den wechselnden Klimareizen besser anzupassen. In der Saunawelt von monte mare in Schliersee laden unterschiedliche Saunen und Dampfbäder zum sanften Schwitzen ein. Hier genießen Sie fernab vom Alltag entspannte Urlaubsatmosphäre. www.monte-mare.de
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Saunieren entspannt Die angenehme Wärme hilft bei verspanntem Nacken und Rücken, und sie kann Kopfschmerzen und Migräneattacken vorbeugen. Aber nicht nur der Körper entspannt sich, auch die Seele profitiert von der Wohlfühlwärme und vor allem von der
FOTO: MONTE MARE
Schwitzen ist gesund Regelmäßiges Saunieren stärkt in der Tat das Immunsystem und hält so manchen Infekt frühzeitig in Schach. Finnische Studien zeigen sogar: Wer häufig in die Sauna geht, lebt länger. Der regelmäßige Besuch einer Sauna kann nachweislich den Blutdruck senken und den Kreislauf stabilisieren und dadurch vor Herzinfarkten, Schlaganfällen und anderen Herz-KreislaufErkrankungen schützen.
Öffnungszeiten Montag geschlossen Di, Mi, Fr bis Sonntag 14.00 – 16.00 Uhr Do 17.00 – 19.00 Uhr Graslitzer Straße 1 82538 Geretsried Tel. 0 81 71/62 98 ).) www.geretsried.de
Weilheim-Schongau
I N T E R E S SA N T E S AU S D E M L A N D K R E I S
Ganz nah dran – auf Tuchfühlung mit Emmi, Hugo & Co ziemlich neugierig sind, aber einen eigenwilligen Charakter und weit mehr draufhaben, als nur auf der Weide zu stehen, zu fressen und Milch zu produzieren, möchte Markus Holzmeier allen näherbringen, die ihn und sein Braunvieh durch das idyllische Voralpenland begleiten. „Man kann sogar mit ihnen kuscheln“, verrät der 21-Jährige, der mit Kuh Emmi einmal quer durch Deutschland nach Hannover gewandert ist. Schon als Kind habe er sich mit den jungen Kälbern beschäftigt, ist mit ihnen herumspaziert und hat ihnen sogar Kunststücke beigebracht. Das Abenteuer einer zweitägigen Kuhwanderung startet von Markus‘ Hof in Steingädele, einem kleinen Weiler zwischen dem Lech und der Wieskirche. Zur Begrüßung lassen sich die Vierbeiner ausgiebig von den Zweibeinern kraulen und striegeln. Danach ist klar, bei wem die Chemie stimmt und wer mit wem zum Zeltlager wandert. Der nächste Tag beginnt mit einem freundlichen „Muh“ und einem traumhaften Panorama, bevor man viel Zeit für Spiele, Kuh-Kuscheln und weitere Annäherungen zwischen Menschen und Tie-
TEXT: BIRGIT WERNER, FOTO: MARKUS HOLZMANN
l Dass Emmi, Hugo, Katja und Oskar richtig sanftmütig und
ren hat. Während abends die Würstel über dem Feuer brutzeln, erzählt der Kuhflüsterer spannende Geschichten und Anekdoten von der Arbeit mit seinen Rindviechern. Infos und Anmeldung unter: www.pfaffen-winkel.de oder www.markus-kuhgefluester.jimdosite.com
FOTO: WWW.ERLEBE.BAYERN - OLIVER RAATZ
Blick über den Lech und den Pfaffenwinkel
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ERLEBNISTOUREN MIT DEN RANGERN DEN WUNDERN DER NATUR AUF DER SPUR Bei Spaziergängen, Wanderungen und Radtouren mit Naturschutz-Rangern sehen Einheimische wie Urlauber die Schönheit des Oberlands und die Besonderheiten seiner Flora und Fauna mit anderen Augen T EXT RUDI STALLEIN
MEI DAHOAM
FOTOS: RUDI STALLEIN
FREIZEIT
Bei der Drahteseltour mit den Natur-Rangern (oben) entdecken die Teilnehmer botanische Raritäten wie den gekielten Lauch (kleines Foto) Die Baumstümpfe am Isarradweg sind ein „Reptilien-Biotop“, in dem sich Zauneidechsen und Kreuzottern wohlfühlen
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ie wunderbare Natur der Voralpenlandschaft zieht Erholungsuchende seit eh und je magisch an. Dies gilt umso mehr, seit die Pandemie die Reise-Landkarte neu gezeichnet und die Schönheit der eigenen Heimat wieder verstärkt in den Blick gerückt hat. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Naturidyllen. Denn nicht alle Besucher verhalten sich so, dass es Flora und Fauna guttut. Was wiederum das Aufgabenspektrum der Naturschutz-Ranger erweitert: Sie bieten in verschiedenen Regionen des Oberlands besondere Gelegenheiten, die Natur mit anderen Augen zu sehen – und dabei erstaunliche Entdeckungen zu machen.
schutzgebiet: In der Pandemie ist der Ausflugsverkehr im Tölzer Land südlich von München an seine Grenzen gestoßen, vor allem am Walchensee und an der Isar. Um Tagesgäste und Urlauber wie auch Einheimische für ein angemessenes Verhalten in der Natur zu sensibilisieren, hat der Tölzer Land Tourismus in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen im Frühjahr 2021 die Kampagne „Naturschutz beginnt mit Dir“ ins Leben gerufen. Ihr Gesicht sind ein Dutzend Natur-Ranger, die nicht nur des Nachts Wildcamper verjagen, sondern auch den Besuchern die Besonderheiten der Flora und Fauna in diesem herrlichen Stück Oberbayern nahebringen. Neuerdings tun sie das auch mit speziellen Touren, beispielsweise einer „Drahteselführung“ entlang der Isar von der Flößerstadt Lenggries bis zum Kurstädtchen Bad Tölz. Aber wie trostlos ist das? Nichts als Büsche, Sträucher, ein paar versprengte Kiefern und knöchelhohes Gestrüpp. Am Horizont wölbt sich das Brauneck wie ein Versprechen, dass es in der Nähe spannendere Landschaften gibt als diese öde Gegend am Isarradweg. „Ich fand es immer total langweilig, wenn ich hier vorbei geradelt bin“, gesteht auch Natur-Rangerin Sabine Gerg. Bis sie genauer hinschaute und erkannte, dass der kahle Abschnitt zwischen Wackersberg und Bad Tölz – eine „Ausgleichsfläche“ für den am nahen Skiberg angelegten Speichersee – „ökologisch besonders wertvoll“ ist. Hier wachsen wilde Orchideen, huschen Reptilien durchs Gehölz, über dem Mehlschwalben hin und her flitzen und zahllose Schmetterlinge den „wolligen Schneeball“ umgarnen. „Das ist echt ein Schmankerl“, sagt Sabine Gerg. Und es ist ein Grund, weshalb die Drahteselführung ins Leben gerufen wurde. „Die letzten Jahre haben wir vor allem damit verbracht, Struktur in die Besucherlenkung zu bringen“, erklärt die Sozialpädagogin, die seit fast vier Jahren als Natur-Rangerin aktiv ist. Das fruchte inzwischen, es werde weniger gegrillt, weniger übernachtet. „Jetzt widmen wir uns vermehrt der Aufklärung.“ Zum Beispiel mit der Radführung an der Isar. „Es heißt oft, dass diese Gegend nicht schützenswert ist, aber das stimmt nicht“, sagt die 48-Jährige kopfschüttelnd, „sie bietet eine enorme Artenvielfalt und Abwechslungsreichtum, das wollen wir bei der Tour zeigen.“ Deshalb richte sich das Angebot genauso an Einheimische wie an Urlauber und Tagestouristen.
Tölzer Land Mit dem Drahtesel zum Reptilien-Biotop Zurückgelassener Müll, kilometerweit am Straßenrand geparkte Autos, Wildcamper im Natur-
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Ranger-Arbeit live erleben Bei dieser „Reise durch die verschiedenen Entwicklungsstufen der Vegetation“, wie es Naturführerin Gaby Kammerloher beschreibt, die die Touren leitet, warten sechs Stationen, an denen die Besonderheiten
der Natur an der Isar erklärt werden. Dazu gehört die „Isarburg“, wo die reißende Strömung das Bild eines Wildflusses am spektakulärsten widerspiegelt. „Wenn man da durchgeht, kann die Strömung einen umdrücken“, weist Ranger Bernd Strobel auf die besondere Dynamik der Wasserwalzen hin. „Da kann es passieren, dass man nicht wieder hochkommt und im knietiefen Wasser ertrinkt.“ Immer wieder ein Thema sind auch die idyllisch im Fluss liegenden Kiesbänke. Dort brütet der Flussregenpfeifer, weshalb manche Areale in der Brutzeit von April bis Juli gesperrt werden. „Es ist für manche Leute schwer zu verstehen, warum sie die Kiesbänke nicht betreten sollen“, so Strobel, „aber die Eier, die die Vögel in den blanken Kies legen, sind vom Grau der Steine kaum zu unterscheiden.“ Zwischendurch ist auch mal Ranger-Arbeit live zu erleben. Spaziergänger haben im Naturschutzgebiet ihren Jagdhund von der Leine gelassen. „Das geht hier gar nicht“, sagt Sabine Gerg und folgt den Dreien durchs Gebüsch. Der Mann und die Frau verstehen, dass ihr Vierbeiner hier viel Schaden anrichten kann. „Da muss man mit Augenmaß reagieren“, erläutert die Rangerin. „Wir versuchen, die Leute mitzunehmen, zu erklären, warum, wieso etwas nicht in Ordnung ist. Das ist einerseits eine Schwierigkeit unseres Jobs, aber auch eine Herausforderung. Die meisten Gespräche sind positiv, nur wenige zeigen sich uneinsichtig.“ Ein weiteres Faszinosum ist das Reptilien-Biotop für bedrohte Arten. Etliche, scheinbar wahllos in die Landschaft geworfene Baumstümpfe dienen Zauneidechsen und Kreuzottern als Sonnenplateau. „Das ist eine künstlich angelegte Artenschutzmaßnahme“, erklärt die Rangerin. Als vor ein paar Jahren ein IsarHochwasser einen Teil des alten Radwegs weggespült hatte, wurde der Weg umgeleitet. Seither versperren
FOTO: RUDI STALLEIN
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die mächtigen Baumstümpfe die ehemalige Schneise. „Mancher, der hier radelt oder spazieren geht, fragt sich, was das soll“, sagt Sabine Gerg. Deshalb sei es so wichtig, darüber zu reden. „Wenn man weiß, weshalb man gewisse Dinge nicht tun sollte, hält man sich viel eher an Regeln.“
Bei Lenggries werden Ziegen nach historischem Vorbild zur Pflege der Isar-Griesflächen eingesetzt
WEITERE INFORMATIONEN Seit Herbst 2021 bieten die Natur-Ranger im Tölzer Land verschiedene naturkundliche Führungen an. Neben der Drahteseltour an der Isar (ca. elf Kilometer, Dauer etwa 2,5 Stunden) beispielsweise die Erlebnistouren mit dem Naturschutz-Ranger, eine sechs Kilometer lange Wanderung durchs Naturschutzgebiet am Walchensee. Ebenso nehmen auch Gebietsbetreuerinnen im alpinen Raum Gäste auf naturkundliche und ornithologische Führungen mit. Die Teilnahme ist kostenlos. Das neue Programm mit Touren und Terminen für 2022 ist voraussichtlich ab Mai erhältlich. Aktuelle Termine und allgemeine Infos rund um die Kampagne „Naturschutz beginnt mit Dir“ gibt es im Internet unter www.dein-toelzer-land.de/ranger-touren.
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Bild oben: Der Naturpark Ammergauer Alpen ist das Revier von Thomas Weber, Deniz Göcen und Dominik Landerer (von links) Bild unten: Rast am Wasserfall während einer Ranger-Tour
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Naturpark Ammergauer Alpen Botanik-Tour mit dem Ranger Wie ist noch mal das Moor entstanden? Zu welchem Tier gehören diese Spuren? Wie bewege ich mich unterwegs besonders naturverträglich? Solche und andere Fragen beantworten die Ranger, die mit interessierten Gästen den Naturpark Ammergauer Alpen durchstreifen. Jede Exkursion hat ein anderes Ziel: Mal erkundet die Gruppe die wilde Ammer, mal geht es an die blüten- und artenreichen Wiesmahdhänge oder einfach ins Moor. Dabei entdecken die Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa im Ettaler Weidmoos seltene Pflanzen wie Fieberklee, Karlszepter und Kuckuckslichtnelke, die sich an die besonderen Lebensbedingungen angepasst haben. Welche das sind und welche verschiedenen Arten von Mooren es gibt, erläutern die Ranger am „lebenden“ Objekt. „Wenn die Teilnehmer erfahren, dass die Torfschicht ein Jahr benötigt, um einen Millimeter zu wachsen, herrscht meistens erst mal Stille“, hat Naturpark-Koordinatorin Nina Helmschrott festgestellt. Denn dann werde vielen erst bewusst, wie fragil das Ökosystem ist – und wie wichtig, sich beim Wandern naturverträglich zu verhalten. Allerdings ist den Rangern daran gelegen, den erhobenen Zeigefinger in der Westentasche zu lassen. Jeder könne und solle sich in der Natur frei bewegen,
dabei aber die Lebensräume von Flora und Fauna nicht stören oder gar verletzen. Sensibilisieren der Naturliebhaber steht im Mittelpunkt. „Es gibt bestimmte Zeiten, in denen Tiere einfach ihre Ruhe brauchen“, erklärt Rangerin Deniz Göcen. Im Frühsommer beispielsweise zieht der seltene Flussuferläufer auf den Kiesbänken der Ammer seine Küken groß, deshalb besteht in dieser Zeit ein Betretungsverbot. Im Winter wiederum müsse das Wild mit wenig Nahrung auskommen und bis zur Schneeschmelze mit seinen Energiereserven haushalten. „Dann kann jede Störung durch den Menschen für die Tiere lebensbedrohlich sein“, verdeutlicht die Rangerin. „Wir haben natürlich immer Fernglas und Spektiv dabei, um ausreichend Abstand zu den Tieren zu halten“, sagt Deniz Göcen und verspricht „weitere kleine Überraschungen“, die unterwegs für Aha-Momente sorgen. Außer den Ranger-Touren gibt es auch noch „Expertenführungen“, dabei können die Teilnehmer zum Beispiel an der Seite einer Ornithologin oder einer Försterin ihren Wissensdurst stillen. Wer nicht nur für ein paar Stunden auf Entdeckungsreise gehen, sondern selbst mitanpacken und sich im Umweltschutz engagieren möchte, der findet im Angebot auch interessante Freiwilligenprojekte. An Arbeit mangelt es nicht: Mal muss ein Hang entbuscht werden, mal eine Skitourenroute freigelegt oder ein Bachlauf von ungewünschtem Wuchergewächs befreit werden. Nähere Auskünfte und Termine, zu denen Freiwillige sich anmelden können, gibt es auf der Naturpark-Homepage (siehe Kasten).
Neu: Naturparkschule in den Sommerferien Spannende Unterhaltung zu den Themen Wasser, Wiese, Wald und Moor verheißt das NaturparkschuleFerienprogramm, das während der bayerischen Sommerfeien 2022 im Naturpark Ammergauer Alpen angeboten wird. Bei Aktionen wie „Wasserforscher“, „Wiesenentdecker“ oder „Auf den Spuren der Moorleiche Rosalinde“, lernen die Kinder in freier Natur spielerisch auch etwas zur biologischen Vielfalt von Pflanzen und Tieren, über den Naturschutz oder die unterschiedlichen Landschaftsräume in der Naturparkregion.
WEITERE INFORMATIONEN
Allgemeine Infos zur Arbeit der Ranger sowie zu den verschiedenen Führungen und den Freiwilligenprojekten finden sich im Internet unter der Adresse www.naturpark-ammergauer-alpen.de. Weitere Infos zur Region unter www.ammergauer-alpen.de
FREIZEIT
Bergwaldbühne FOTO: PATRIZIA MAJOWSKI
15. - 24.7.2022 Kulturk picknic n e im Grün
Pfaffenwinkel
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Seit 2019 ist Patrizia Majowski als „Mittlerin zwischen Menschen, Tieren und Pflanzenwelt“ im Pfaffenwinkel und dort speziell im Bereich des Lechs unterwegs. In ihrem Job als Rangerin überwacht sie beispielsweise die EinhalH tung der Betretungsverbote für O: FOT die Kiesbänke am Lech. Deren Schutz hat einen einfachen und sehr ein- leuchtenden Grund, der vielen aber nicht bewusst ist, wenn sie mit ihren Schlauchbooten anlegen: Im Kiesbett legt der vom Aussterben bedrohte Flussregenpfeifer seine Eier ab. Ihr Eingreifen sei keine Schikane, sie wolle niemandem sein Freizeitvergnügen vermiesen, sondern Verständnis wecken, versichert die studierte Biologin. Besonders am Herzen liegt der Lech-Rangerin die „Litzauer Schleife“, der letzte bayerische Wildflussabschnitt des einst so wilden Lechs. Bei einer geführten „Feierabendrunde an der Litzauer Schleife“ (5. 7. 22, 16.30 Uhr) erzählt sie der Gruppe von der Rettung dieses Abschnitts und von Maßnahmen zum Erhalten der letzten Wildflusslandschaften. Sie macht bewusst, „wie wertvoll Auen und Flüsse für die Biodiversität und letztlich für den Menschen sind.“ In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Schongau nimmt Patrizia Majowski Naturfreunde mit auf einen „gemütlichen Spaziergang am Lech bei Schongau“ (17. 6. 22). Es geht an den Lechleiten entlang zur Heidewiese an der Schongauer Alm. Auf der Tour erfahren die Teilnehmenden viel Wissenswertes über den Lech, seine Landschaften und deren Bewohner.
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Mit der Lech-Rangerin am wilden Fluss
Constanze Lindner Miss Verständnis
Sa 16.07.
Michael Fitz
Da Mo (Der Mann) So 17.07.
Poetry Slam
Do 21.07.
Lucy van Kuhl & die „Es-Chord-Band“ Alles auf Liebe
So 24.07.
Holger Paetz
Liebes Klima, gute Besserung!
WEITERE INFORMATIONEN
Termine und nähere Erläuterungen zu den Naturführungen in der Region gibt es im Internet unter www.lebensraumlechtal.de. Außerdem bietet Patrizia Majowski jederzeit buchbare individuelle Führungen an. Anfragen per E-Mail an ranger@ lebensraumlechtal.de
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Fr 15.07.
Informieren Sie sich bitte über die aktuellen Hygienevorschriften. Tickets über Bürgerbüro Wolfratshausen, allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie online via München Ticket erhältlich. www.muenchenticket.de
www.wolfratshausen.de
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FOTO: ANDREAS BIENERT
Eine genießerische Auszeit
Getreu nach dem Mo o „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“ haben unsere Autorinnen Heike Hoffmann und Birgit Werner ihren letzten Kurzurlaub in unserem wunderschönen Nachbarland Österreich verbracht, genauer gesagt in Kärnten und Vorarlberg. Dabei haben sie ganz besondere Plätze rund um den Millstä er See und Feldkirch entdeckt
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Magische Momente am Millstätter See Von frischen Fischen über das Naturerlebnis Moorsee bis zum Diner in der Glaskuppel: ein Besuch bei Peter Sichrowsky, Hotelchef und Ururenkel des letzten Kaiserfischers TEXT B IR G IT WE R NE R
Freitag: Wenn Peter zum Delikatessenfang einlädt Kraftvoll tauchen die Holzruder in das dunkelgrün-blaue Seewasser. Die Sonne flimmert golden über dem Wellengekräusel, während wir Peter, den fischenden Hotelier, in seinem Ruderboot begleiten. Er holt gerade die Reinanken aus dem Netz und erzählt dabei von der Tradition der Reinankenfischer, den Benediktinermönchen, die hier mit der Binnenfischerei begannen, und von denjenigen, die später auf dem See für den Kaiser in Wien und München die Lachsfische fingen. Er selbst ist einer ihrer Nachfahren. Sein Ururgroßvater war einer der letzten k. u. k. Hoffischer. „Die Fischerei ist eine Passion, die für mich, meine Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, zu einem erfüllten Leben dazugehört“, betont er. Kein Wunder, denn die Fischgründe am Südufer hat die Familie schließlich vom Kaiserfischer geerbt. Täglich fahren Peter Sichrowsky oder sein Vater hinaus, um nachzuschauen, was in den
langen Schwebenetzen gelandet ist. „Die Reinanke ist immer auf der Suche nach Plankton. Das macht sie zum Marathonschwimmer. Daher sind sie so schlank“, erklärt er den Gästen, die er regelmäßig mitnimmt auf seine Angeltouren. „Die hier dürfte fast drei Jahre alt sein. Das verraten die Schuppen. Sie sind ähnlich wie Jahresringe bei einem Baum.“ Blitzschnell verbreitet sich die Nachricht von unserer Angeltour in der Luft. Ein Schwarm Seemöwen lauert schon. Sie flitzen hin und her, balgen sich kreischend um ein paar Brocken. Möwe Moritz bleibt da eher cool und ist clever: Als Peters tägliche Begleitung weiß sie, holt er die Netze ins Boot, je nach Wind und Wetter, Strömung und Tageslänge, mit einem größeren oder kleineren Fang, bekommt sie meistens drei Fische ab, oder das, was zu viel ist. „Wir nehmen nur das aus den Netzen mit, was wir fangfrisch in der Hotelküche zubereiten. Heute steht Reinanken-Saltimbocca mit Zucchinigröstl auf der Speisekarte“, verrät Peter schmunzelnd.
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Bild unten: zur Glaskuppel: Einfach unvergesslich: bei Sonnenuntergang unter der lichtdurchfluteten Kuppel dinieren
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Bild rechts: Wenn Peter mit seinen Gästen die Schwebenetze einholt, erzählt er spannende Geschichten über die Fischereitradition
Samstag: Erlebnistour zum idyllischen Moorsee Die schönsten Aussichten auf den Millstätter See zeigt Peter am liebsten bei einer Radl-Tour. Als geprüfter MBike-Guide passt er die Routen immer ans Niveau der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. Spontan probiert er auch mal neue Wege aus. „Wir lassen unsere Gäste gerne an Dingen teilhaben, die uns selbst Freude machen“, betont er. Die Tour zum Egelsee, der auf einer Hügelkette zwischen Millstätter See und dem unteren Drautal liegt, gehört zu seinen Lieblingsrouten. Los geht’s bei der Seebodener Bucht. Auf urigen Wurzel-, Forst- und Schotterwegen erreichen wir nach
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sechs Kilometern unser Ziel, den Egelsee. Der natürliche Waldsee beeindruckt mit tiefer Stille und erstaunlicher Flora. Ein Bad im 25 Grad warmen Moor soll gesundheitsfördernd für Haut und Knochen sein. „Schaut“, ruft Peter, „die Tafeln erklären, wie wichtig es ist, diese seltene Moorlandschaft mit ihren Pflanzen und Tieren zu schützen.“ Er zeigt dabei auf Schwingrasen, der den See umgibt, Moorbeeren, Papillentorfmoos und blühende Rosmarinheide. Ein paar Schritte weiter breiten sich der fleischfressende Sonnentau und Wasserschlauch aus. Wir setzen uns auf den Steg, und Peter erzählt, wie sehr er den Egelsee mit seiner seltenen Flora und das ruhige Leben schätzt. Bewusst wurde ihm das allerdings erst nach seinem Studium in Moskau. „Zurückzukommen war für mich immer eine Option“, betont er. Es wird Zeit zum Aufbrechen. Wir radeln gemütlich auf 28 Kilometern zurück: entlang an kaiserlichen Villen, Strandbars und Seeterrassen am Nordufer. Als Extra erhaschen wir immer wieder grandiose Ausblicke auf das dunkelgrüne Wasser und genießen in Dellach im „Fischimbiss im Garten“ selbstgemachte Spezialitäten.
Sonntag: Wandern auf dem Weg der Liebe und dinieren in der Glaskuppel Einige schwimmen bereits morgens auf den See raus, wir ziehen die Wanderschuhe an. Rund um den See geht es angenehm gemächlich zu. Die Wege nennen sich „Slow Trails“, auf den Almen der Umgebung finden sich urige Berggasthöfe. Unser Ziel ist das 2.060 Meter hoch gelegene Granattor in den Kärtner Nockbergen. Der Höhenrücken im Norden birgt das größte Granatvorkommen der Alpen. Auf dem „Weg der Liebe – Sentiero dell‘ Amore“ wandern wir gemütlich von der Alexanderhütte über die Almen der Millstätter Alpe. Rubinrote Edelsteine weisen den Weg von Platz zu Platz. Sieben sind es insgesamt, ausgestattet mit einer Bank und Büchern, jedes voll mit Aphorismen und Gedichten aus der Weltliteratur. Sehr inspirie-
VILLA POSTILLION
Das Hotel in Millsta mit direktem Seezugang ist der ideale Ort für unbeschwerte Urlaubstage mit allem, was das Leben zum Genuss macht. Es wurde in den vergangenen Jahren aufwändig renoviert, sodass die meisten Räume, auch der Spa-Bereich, komple neu sind. Der Blick aus den Zimmern reicht über den reizvollen See bis zur malerischen Berglandscha . Ein genialer Platz für einen romantischen Sundowner ist der Badesteg zur Außensauna: Hier zeigt sich die Schönheit des Sees noch einmal in ihrem ganzen Ausmaß. Was die Kulinarik betri , verwöhnt die Küche mit ausgewählten Produkten aus der Region – vom reichhaltigen Frühstücksbüfe bis zum mehrgängigen Menü am Abend. www.villa-postillion.at
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rend. Die Zeit für Zweisamkeit bekommt hier oben einen besonderen Stellenwert. Zurück am Südufer steht die Sonne bereits tiefer und taucht den See in einen goldenen Schimmer. Es ist der perfekte Augenblick, feinste Kulinarik unter einer Glaskuppel zu genießen. An einem Extra-Logenplatz zaubert Spitzenkoch Rainer Werchner, der in Millstatt mit seiner Gattin das Cafe San Daniele führt, ein köstliches Vier-Gänge-Menü. Serviert wird marinierter „Kärntner Låxn“ mit Saiblingsmousse, Cremesuppe von Schälkastanien, Variationen vom heimischen Reh und als Dessert eine Lemontarte. Die Stimmung ist einzigartig, und wir erleben echte kulinarische Verwöhnmomente. „Ich spüre den Geschmack in meinen Gedanken“, weiß der Spitzenkoch und betont, dass alle Zutaten regional sind. Dazu ein romantischer
Sonnenuntergang und das Versprechen … magischer Millstätter See, das war nicht der letzte Besuch. www.millstaettersee.com, www.reinankenwirte.at
Das Granattor ist das heimliche Wahrzeichen der Region Millstätter See
MILLSTÄTTER SEE Dieser Prachtband erzählt von den Naturschönheiten des Millstä er Sees, der Fischerei und der Bergwelt, in der die schroffen Hohen Tauern direkt auf die san en Nockberge treffen – beides ein Eldorado für Wanderer, Biker und Bergsteiger. Neben überlieferten Erzählungen und Mythen erfährt man auch sehr persönliche Schilderungen und Familiengeschichten aller Art, von alteingesessenen Bauern bis zu „fremden“ Pionieren – meist Bürgerlichen und Adeligen –, die sich hier ihre schicken Sommerdomizile schufen. Das Buch mit vielen farbigen Bildseiten ist im Brandstä er Verlag erschienen, hat 224 Seiten und kostet 49,90 Euro.
Einfach mal abschalten und genießen im m o n t e m a re Schliersee
IHR URLAUB VOR DER HAUSTÜR monte mare Vitaltherme & Saunawelt · Perfallstr. 4 · Schliersee www.monte-mare.de/schliersee www.monte-mare.de
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Das „Ländle“ ist traditionell modern Im Ländle ist nichts weit entfernt. Diesen Satz hört man o unterwegs in Österreichs westlichstem Bundesland Vorarlberg. Auf das Wort „Ländle“ als Name für die eigene Gegend tri man überall. Es gibt Ländle-Milch und LändleKäse, Ländle-Eier und Ländle-Mehl, aus denen köstliche Käs-Knöpfle entstehen T E XT I FOTOS HE IKE HOFFMA NN
Vom Arlberg hin zum Bodensee und vom Bregenzer Wald zum Rhein, der zwischen Feldkirch und Hard die Grenze zur Schweiz markiert, ist Wien weit weg. Ein eigenes Ländle mit eigener Identität heißt hier Gäste mit großer Herzlichkeit willkommen. „Wundere dich nicht, wenn die Leute auf der Straße grüßen“, wird mir beim ersten Aufenthalt gesagt, und siehe da: Ein Junge radelt vorbei – „Servas“ sagt er und lächelt, während er weitersaust in Richtung des wunderschönen historischen Zentrums von Feldkirch. Das hübsche Städtchen war immer schon ein wichtiger Handelsplatz auf der Verbindungsroute von Süden nach Norden und von der Römerzeit bis heute. Gastronomische Perlen, quirlige Bars und Cafés teilen sich die
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Gewölbe unter Arkaden mit trendigen Läden am zentralen Platz, der etwas verwirrend „Marktgasse“ heißt. Dort bieten dienstags und samstags Marktleute die besten Produkte der Region an: Fisch vom Bodensee, Bergkäse aus dem Bregenzer Wald, Wildspezialitäten aus dem Walsertal, Bio-Gemüse und bunte Blumen in herrlicher Üppigkeit. Besonders am Bauernmarkttag finden kulinarische Schatzsucher alles, was Herz, Gaumen und Magen begehren, und zwar vom hausgebackenen Zopf nach Uromas Rezept bis hin zu ganz außergewöhnlichen Köstlichkeiten wie nussig-aromatischem Hanföl in Bio-Qualität. „Für unser Premium-Öl“, so Fabian Braitsch von „Hempions“, „werden in Vorarlberg angebaute Hanfsamen sanft geröstet. Das Öl daraus ist reich an gesunden Omega-Fett-
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säuren, Vitaminen und vielem anderem mehr.“ Feldkirch ist eingerahmt von Bergen, im Süden gehören sie schon zu Liechtenstein, im Westen grüßt der Schweizer Säntis. Doch vorher erhebt sich ein lang gestreckter Hügel: der Ardetzenberg. Sportliche erklimmen die „Himmelsleiter“; das ist eine beeindruckend steile Treppe, die als Direttissima hinaufführt. Eine Verschnaufpause könnte man am Rande des einzigen Weinbergs der Stadt machen. Hier wachsen die Trauben für einen köstlichen Weißwein und perlenden Sekt, erhältlich im Gasthaus und Hotel Schäfle in Feldkirch-Altenstadt, wo man auch Schnitzel vom Ländle-Kalb genießen könnte. Der Ardetzenberg bietet eine herrliche Aussicht auf die Stadt; auf dem Rücken des Berges ein sehenswerter Wildpark mit Mufflons, Uhus, Adler, Luchs und Fuchs. Im Wildschweingehege tummeln sich Frischlinge, während die Besucher am neu gebauten Kiosk, der von der Lebenshilfe geführt wird, bestens betreut werden. Gegenüber erhebt sich der Stadtschrofen, der ganz besondere Überraschungen bietet: den „Letzehof“, der 1982 in ein buddhistisches Studienzentrum verwandelt und sogar vom Dalai Lama besucht wurde. Das Gelände ist frei zugänglich. Wer mag, wandert an der Stupa vorbei auf den Schrofen und genießt die Aussicht. Zurück am Hof könnte man die Bibliothek oder den Laden besuchen, der Bücher zum Thema Buddhismus anbietet. Auf Anmeldung serviert das Zentrum auch einfache, aber gute vegetarische Speisen. Deutlich anspruchsvoller ist die kreative Küche der begabten Köchin Denise Amann, die als „Mizzitant“ bekannt wurde und mit dem Umzug nach Maria Grün sich nun Mizzi Green nennt. Nun kann man die Reise gestärkt fortsetzen. Auf jeden Fall sollte man in Zwischenwasser bei der Textildruckerei Rueff vorbeischauen – das Gebäude gestaltete Friedensreich Hundertwasser. Sehenswert die Basilika in Rankweil oder weiter nördlich die Wallfahrtskirche Bildstein. Von hier schweift der Blick fast über das ganze Ländle. Man möchte länger bleiben.
In der „Marktgasse“ schlägt das kulinarische Herz von Feldkirch
GENÜSSE FÜR KÖRPER UND SEELE Hotel Landgasthof Schäfle in Feldkirch-Altenstadt www.schaefle.cc Wirtscha zum Schützenhaus in Feldkirch www.schuetzenhaus.at Buddhistisches Kloster Letzehof www.rabten.eu
www.DasGlaszimmer.de
Restaurant Mizzigreen bei Frastanz www.mizzitant.at Textildruckerei Rueff, von Hundertwasser gestaltetes Industriegebäude in Zwischenwasser www.rueff.at
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AB 28. APRIL IM KINO
Erst nachdem Felix die Ungerechtigkeiten des Krieges zu spüren bekommt erkennt er, dass Familie und Freundschaft wichtiger sind als jegliche Ideologie. Zwischen all der Verzweiflung gibt es Hoffnung und ein magisches Glaszimmer als geheimnisvollen Rückzugsort. Christian Lerch beschreibt das Leben des zehnjährigen Felix kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs.
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„Ich wollt, ich wär Zweinutzungshuhn“ DAS TRAURIGE LOS DES BRUDERHAHNS
Die Hennen scharren auf dem Mist, der Gockel passt auf und scheucht seine Damen unter Bäume oder Büsche, nähert sich ein Greifvogel. Die Tiere finden Würmer, Raupen und Schneckeneier – eiweißreiche Fu erergänzung zu den Körnern, die sie im Stall vorfinden. Dort können sie in Ruhe Eier legen und auf Stangen die Nacht verbringen, bis der Hahn am Morgen kräht. Ein neuer Tag beginnt in der Bauernhof-Idylle, die selten geworden ist T E XT I FOTOS HE IKE HOFFMA NN
Früher gehörte Geflügel zu beinahe jedem Hof, die Bäuerin kümmerte sich meistens darum und verdiente mit dem Verkauf der Eier ein bisschen dazu. Die Glucken brüteten in Nestern, bis die Küken schlüpften – je zur Hälfte männliche und weibliche Tiere. Doch nur die weiblichen legen Eier, so wurden die männlichen aufgezogen und geschlachtet. Ein knusprig-duftender Gockel war ein Festtagsbraten. Solche alten Hühnerrassen wie das Augsburger Huhn oder das Vorwerkhuhn – beide im Übrigen im Freilichtmuseum Glentleiten zu besichtigen – werden als „Zweinutzungshühner“ bezeichnet. Sie legen allerdings nicht etwa „jeden Tag ein Ei“, sondern höchstens die Hälfte der Menge der modernen Hybridhühner, die auf Eierleistung gezüchtet sind. Andere wiederum werden auf maximalen, schnellen Fleischansatz getrimmt. Auch hier gewinnen die weiblichen Tiere – was also tun mit Bruderhähnen, die
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keine Eier legen? Aufziehen, heißt es seit Anfang dieses Jahres per Bundesgesetz. Doch was tierfreundlich klingt, sieht in der Realität ganz anders aus.
Der magere Bruderhahn Jürgen Fischer vom Unser-Land-Geflügelhof in Hohenfurch sagt sehr klar, dass die Aufzucht der Bruderhähne keineswegs ressourcenschonend ist – die Hähne leben 14 Wochen, danach werden sie geschlachtet, denn eine längere Aufzucht würde zu anderen Schwierigkeiten führen. In diesem Alter werden sie geschlechtsreif, damit auch aggressiv. Die Hähne haben bis dahin mehr Kosten verursacht und Energie verbraucht, als sie letztendlich liefern. So brauchen die Küken in den ersten beiden Wochen 38 °C im Stall. Sie fressen mehr und am Ende gibt es nur jämmerliche 200 bis 250 Gramm Fleisch pro Gockel. Im Winter werden daraus Sup-
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pen und Thai-Curry hergestellt. Im Sommer gibt es Bratwürste und Burger-Patties. Den Bruderhahn im Ganzen könnte man gut grillen – er hat zwar wenig Fleisch, aber viel knusprige Haut. Es ist schnell klar, dass die Kosten der Aufzucht, Schlachtung und Vermarktung nur durch den Erlös des Fleischverkaufs nicht gedeckt sind – sie werden notgedrungen durch einen höheren Eierpreis aufgefangen. „Wir hoffen“, so Jürgen Fischer, „dass die Kunden die 3 Cent mehr pro Ei akzeptieren.“
ADRESSEN FÜR NACHHALTIGES EINKAUFEN Fischerhof: Unser-Land-Hof mit eigener Bruderhahn-Aufzucht, Eiern, Geflügel & mehr (www.fischerhof.info) Packlhof: Eine Familie, ein Ziel: beste Bioprodukte (www.packlhof.de; www.packlhof.bayern) Zum Bertenbauer: Hofladen mit Eiern, Geflügel & mehr (www.zum-bertenbauer.de) Informative Webseiten mit Rezepten und Tipps: www.brudertier.bio und www.huhn-hahn.de
Marinade macht Geflügel zart Ob Honig, Olivenöl oder Sauerrahm: Ein Bad in etwas Marinade macht das Fleisch zart und würzt gleichzeitig. So wird auch das etwas festere Fleisch von Bruderhähnen oder Suppenhühnern zur Delikatesse T E XT I FOTOS HE IKE HOFFMA NN
Huhn mit Honig-Kräuter-Marinade
Marinierte Schnitzelchen
Zutaten für 2–4 Personen • 2 Bruderhähne • 100 g Honig • ca. 3 EL Kräuter, z.B. Thymian, Lavendel oder Origano • Paprika, schwarzer Pfeffer, Salz • 1–2 Zehen Knoblauch
Zutaten für 4 Personen • 400 g Fleisch vom Bruderhahn oder Suppenhuhn • 4 EL Sauerrahm, • Mehl, • 2 Eier, Salz • reichlich Semmelbrösel, • Butterschmalz, • Olivenöl Marinade: • 1 Handvoll Salbeiblätter, • 3 Knoblauchzehen, gehackt • 1/8 l Olivenöl, • 0,1 l Weißweinessig, • 0,1 l Weißwein
Zubereitung Knoblauch fein hacken, zusammen mit Kräutern und Gewürzen zum Honig geben, gut vermischen und abschmecken. Die Marinade darf ruhig kräftigwürzig schmecken. Hähne damit einreiben und anschließend im Kühlschrank einige Stunden durchziehen lassen. Dann herausnehmen und Zimmertemperatur annehmen lassen. Schließlich auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Blech geben und bei 140° C etwa 1 Std. im Ofen garen. Gegebenenfalls zum Schluss den Grill einschalten. Die Fleischstücke sollen innen zart und außen knusprig sein. Grillt man das Fleisch auf dem Holzkohlegrill, sollte genügend Abstand zur Glut eingehalten werden – langsam knusprig grillen, heißt die Devise.
Zubereitung Das rohe oder gegarte Geflügelfleisch schräg in dünne Scheiben schneiden, mit dem Sauerrahm vermischen und ca. ½ Std. durchziehen lassen. Die Eier mit Salz würzen und verquirlen. Mehl sowie Semmelbrösel separat in Tellern bereitstellen. Die Fleischstücke zunächst im Mehl, dann im Ei und schließlich in den Semmelbröseln wenden. Reichlich Butterschmalz und Olivenöl in einer weiten Pfanne erhitzen, die Schnitzelchen darin hellbraun braten. Für die Marinade Salbeiblätter fein hacken, zusammen mit dem Olivenöl mit einem Stabmixer pürieren. In einen Topf geben, Essig und Wein zugießen, 5 Min. leise köcheln lassen. Schließlich die Schnitzelchen auf einer Platte anrichten, mit der abgekühlten Marinade übergießen und ca. 3 Std. durchziehen lassen.
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IM EINSATZ FÜR DIE
GESUNDHEIT Es gibt Momente, in denen sich der Blick auf die Welt und auf das eigene Leben verändert. Beim Chiemgauer Musikproduzenten und leidenscha lichen Foto- und Videografen Bernd Almus ist ein solcher Moment seine erste Reise nach Nyangao im südlichen Tansania T E XT S A N D RA J OHNSON I FOTOS B E R ND A LMU S
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BESSER LEBEN
Drei Wochen vor seinem ersten Einsatz im rund 9.000 km entfernten St. Walburg‘s Hospital in der Region Lindi erreicht den damals 45-Jährigen ziemlich überraschend der Anruf, dass die Tutzinger Artemed Stiftung ihn als Fotografen nach Tansania schicken möchte. Der Kontakt zwischen ihm und der Stiftung sowie das beiderseitige Interesse an einer Zusammenarbeit besteht zu diesem Zeitpunkt schon seit etwa einem Jahr. Bernd Almus, den ich als Komparsenkollegen am Filmset des ZDF-Taunuskrimis „Muttertag“ als tiefgründigen und feinfühligen Menschen kennengelernt habe, ist gleich Feuer und Flamme für die neue Herausforderung. Auch wenn er bisher selbst noch nicht viel gereist ist und vor allem noch nie in einem Entwicklungsland war, lässt er sich von der Sorge von Freunden und Familie, „dass es in Afrika doch viel zu gefährlich für ihn sei“, nicht beirren und fängt voller Vorfreude an, seine Koffer zu packen. Je näher der Abflugtermin rückt, desto größer wird freilich die Nervosität: „Habe ich wirklich alles Wichtige eingepackt?“, „Kann ich die Erwartungen der Stiftung erfüllen?“, „Wie komme ich mit den neuen Eindrücken vor Ort klar?“ Doch ein Zurück kommt für ihn nicht infrage. Beruhigend ist ein Video-Call mit den Mitreisenden, in dem er präzise auf die Bedingungen vor Ort vorbereitet wird.
Eine Reise voller Emotionen Am 11. September 2021 ist es dann endlich so weit. Bernd Almus trifft sich mit einem Team aus Elektrikern, Architekten und ITSpezialisten am Münchner Flughafen, und die 30-stündige Reise beginnt. Erst geht es mit einem Linienflug nach Doha (Katar), von dort nach Daressalam (Tansania). Die nächste Etappe bringt Almus, den Flugangst quält, allerdings an seine Grenzen. Mit einer zwölf Personen fassenden Cessna-Maschine – geflogen von einem Nachwuchspiloten, der seine letzten Trainingsstunden absolviert, und bis unters Dach mit Equipment für den Einsatz vor Ort vollgepackt – macht sich das Team auf die Reise nach Lindi. Nach einer holprigen Landung auf der staubigen Sandlandebahn wird die Gruppe bei 36 Grad im Schatten persönlich vom Chef des Hospitals, Charles Laiser, und seinen Mitarbeitern empfangen. Die nächsten zwei Stunden mit dem Auto durch die Dörfer sind sehr aufwühlend für Bernd Almus. „Obwohl man mich vorgewarnt hatte, dass einen die Eindrücke beim ersten Besuch überwältigen können, ging mir die Mischung aus der puren Schönheit der Landschaft und der so offensichtlichen Armut der Bevölkerung dann trotzdem erst einmal unfassbar nahe“, erzählt er. Das Ziel der Fahrt ist das St. Walburg‘s Hospital im ländlichen Ort Nyangao nahe des Indischen Ozeans. Herausforderungen eines Buschkrankenhauses Der Grundstein für das St. Walburg‘s Hospital wurde bereits vor knapp 80 Jahren gelegt. Die Missionsbenediktinerinnen von Tut-
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Bernd Almus vor dem Eingang der Klinikverwaltung FOTO: GENI S. MABELYA
Das Areal des St. Walburg‘s Hospitals umfasst rund 333 Hektar
Klinikchef Charles Laiser
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Bild links oben: Krankenschwester Dorice Makotta bei ihrer Arbeit auf der Neugeborenenstation Bild links unten: Diplom-Ingenieur Patrick Somweber kürzt zusammen mit freiwilligen Helfern aus Nyangao das neue Starkstromkabel der Klinik Bild rechts oben: Chefarzt Dr. Masanja E. Kasoga mit Kollegen bei der Visite auf der gynäkologischen Station Bild rechts unten: Kreatives Schulprojekt „Who I am“ mit Kindern der Primary School in Nyangao
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zing halfen der Bevölkerung von Nyangao in einer klei- Gesundheitsversorgung Tansanias näher betrachtet. In nen Krankenstation mit einfachen Mitteln bei gesund- größeren Städten, wie zum Beispiel Daressalam, ist die heitlichen Beschwerden. Als Schwester Dr. Thekla Versorgung vergleichsweise gut, doch je weiter man Stinnesbeck 1958 die kleine Krankenstation übernahm, aufs Land kommt, umso mehr nimmt die Qualität ab. war noch nicht absehbar, dass sich daraus ein Kranken- Bereits in den größeren regionalen Krankenhäusern haus mit 220 Betten besteht ein deutliches Gefälle, und entwickeln würde. „Wie wichtig Gesundheit ist, die Anzahl der PatiZu verdanken ist merken wir meist erst in Zeiten enten pro Arzt oder dieser Umstand der Ärztin steigt. unermüdlichen Tatder Krankheit. Ein Glück, wenn es kraft von ihr und Sr. Eine flächendedann die Möglichkeit gibt, einen Arzt ckend gute VersorRaphaela. Sr. Thekla gung scheitert an baute die kleine Staaufzusuchen oder ins Krankenhaus tion in ein Krankender schlechten Infzu gehen. Doch sehr viele Menschen haus mit 75 Betten rastruktur des Lanum. Sr. Raphaela, auf der Welt haben dieses Privileg nicht.“ des, an fehlenden Straßen und mandie die Klinik von Artemed Sti ung gelhaften Kommu1981 bis 1994 leitete, richtete das St. nikationsmöglichWalburg‘s Hospital völlig neu aus und erweiterte es auf keiten zwischen den entlegenen Regionen und den die heutige Bettenanzahl. Im Jahr 2018 übernahm die Städten. In den District-Hospitälern, wie dem St. Walburg‘s Hospital, kommen auf ein KrankenhausArtemed Stiftung das Projekt. Wie hilfreich und wichtig die Arbeit der beiden Bene- bett etwa 1.000 Patienten und ein Arzt oder eine Ärzdiktinerschwestern war, wird deutlich, wenn man die tin auf circa 100.000 Einwohner. Das Hospital in Ny-
Vom Wunsch, Leben zu verändern Bernd Almus, der in Tansania der Einfachheit halber nur „Mista B.“ (Mister B.) genannt wird, dokumentiert bei seiner ersten Reise nicht nur Operationen, Besprechungen und Schulungen, sondern auch die Einsätze in den Dörfern (www.mista-b.de). Besonders berührt ihn dabei die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen, die ihn als Fremden mit offenen Armen empfangen. Auch die Gespräche über die Wünsche und Träume der dörflichen Bevölkerung stimmen ihn nachdenklich: „Es ist schon heftig, wie selbstverständlich für uns viele Dinge in Deutschland sind.“ Almus‘ erster Reise folgen zwei weitere und ein Ende seiner Vor-Ort-Einsätze ist – zumindest, wenn es nach ihm geht – noch lange nicht in Sicht. Da er den Menschen, die ihn so vertrauensvoll aufgenommen haben, etwas zurückgeben möchte, sammelt er nach seiner ersten Reise von Kollegen und Freunden rund 600 Euro. Auch der Waginger „Wellnessgarten“, bei dem Bernd Almus als Saunameister tätig ist, spendet. So kann er bei seinem zweiten Besuch in Tansania eine halbe Tonne Lebensmittel für die Versorgung der Menschen vor Ort erwerben. Bei der zweiten Reise lernt er im Hospital die 30-jährige Zuwena Saidi Millanzi kennen, die von ihrem Verlobten zur Ehe gezwungen wurde und daraufhin ihr Studium abbrechen musste. Die Ehe zerbrach, und die junge Frau wurde in absolute Armut getrieben. Notgedrungen zog sie in ihr Elternhaus zurück, wo sie heute zusammen mit ihren beiden Kindern, ihrer Mutter und ihrer Schwester lebt. Bei seinem dritten Aufenthalt in Nyangao kann Almus Millanzi mit einer finanziellen Unterstützung überraschen, sodass sie ihr Jura-
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Franz Marc Paul Klee Gustave Flaubert
FRANZ MARC MUSEUM
13.03.2022 17.07.2022 Franz Marc Museum Kochel am See
Franz Marc, Getötetes Reh, 1913 (Detail), Franz Marc Museum, Stiftung Etta und Otto Stangl
angao ist für rund eine Million Menschen der einzige Zugang zu medizinischer Hilfe. Behandelt werden durchschnittlich rund 90.000 Patienten jährlich. Im St. Walburg‘s Hospital sind die Fachbereiche der Inneren Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe, Pädiatrie, Zahnheilkunde und Augenheilkunde vertreten. Die dazugehörige Apotheke versorgt die Patienten mit Medikamenten, auch eine physiotherapeutische Praxis steht zur Verfügung. Besonders intensiv kümmert sich das Krankenhaus um Schwangere und Kleinkinder, denn noch immer sterben in Tansania viel zu viele Mütter und Kinder bei der Geburt oder an vermeidbaren Krankheiten. Die Kinder- und Müttersterblichkeit kann jedoch nicht allein im Krankenhaus gelöst werden. Deshalb geht das Personal auch in die umliegenden Dörfer, um die Probleme an der Wurzel zu packen. Oft mangelt es den Müttern an Wissen über gesunde Ernährung, Hygiene und die richtige Versorgung von Kleinkindern.
SPEZIAL
Studium ab Juli 2022 fortsetzen und als examinierte internationale Staatsanwältin abschließen kann. „Als ich ihr mitgeteilt habe, dass wir das Geld für ihr Studium sammeln konnten, brach Zuwena in Tränen aus vor Freude. Das werde ich nie vergessen!“, erzählt Bernd Almus gerührt. Wenige Tage zuvor war die komplette Wasserversorgung des Hospitals wegen eines Defekts der rund 30 Jahre alten Wasserpumpe ausgefallen. Dr. Veronika Hofmann, die Geschäftsführerin der Artemed Stiftung, setzte alle Hebel in Bewegung, um mit ihrem Team aus
Deutschland und den ortsansässigen Fachleuten die Versorgung wieder herzustellen. Bernd Almus war mit Zuwena Millanzi gerade im Büro von Charles Laiser, als der Anruf kam, dass das Wasser wieder läuft. „Dieses Glücksgefühl, als ich als Erster den Wasserhahn aufdrehen durfte und tatsächlich wieder klares Wasser aus der Leitung kam, kann ich gar nicht beschreiben. Und dazu noch die Unterstützung Zuwenas, das alles machte mich und so viele meiner Freunde und Kollegen einfach nur stolz und froh, dass wir helfen konnten“, sagt Almus.
ÜBER DIE ARTEMED STIFTUNG Das Ziel der Artemed Stiftung ist es, dass alle Menschen – unabhängig von Herkunft, Geschlecht sowie sexueller und religiöser Orientierung – eine so gute medizinische Versorgung erhalten, dass sie ein selbstbestimmtes und gutes Leben führen können. Jahrelang haben der Mutterkonzern, die Artemed SE, und ihre Kliniken durch Spenden an verschiedene gemeinnützige Organisationen und durch einmalige Hilfsaktionen ihren Beitrag zur Verbesserung der Situation in mehreren Ländern geleistet. Der Wunsch nach einer strategischen, langfristigen und nachhaltigen Hilfe wurde schließlich immer größer, sodass im Jahr 2012 unter der Leitung von Geschäftsführerin Dr. Veronika Hofmann (siehe Foto oben und unten rechts) eine eigene Stiftung gegründet wurde – die Artemed Stiftung mit Sitz in Tutzing. Für die Stiftung sind über 200 ehrenamtliche Helfer in Myanmar, Bolivien und Tansania im Einsatz. Dank ihnen konnten rund 150 Projekteinsätze durchgeführt und mehrere Tausend Arbeitsstunden in die Gesundheitsversorgung der Patienten investiert werden. Die Arbeit der M.A.T.E.-Teams: Dass ein Krankenhaus verfügbar ist, bedeutet nicht automatisch eine gute medizinische Behandlung. Die Mitarbeiter vor Ort helfen, wo Hilfe benötigt wird, doch oft fehlt nicht nur medizinisches, sondern auch
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administratives Wissen. Zudem muss die technische Infrastruktur stetig verbessert werden. Deshalb führen die deutschen M.A.T.E.-Teams (Medicine – Administrative – Technical – Environment) nicht nur Einsätze vor Ort durch, sondern bieten auch regelmäßig Webinare an. Auf diese Weise werden die medizinische, administrative und technische Unterstützung sowie der Ausbau einer ressourcenschonenden Arbeit sichergestellt. Durch den stetigen Austausch und ein monatliches Reporting – sowohl in medizinischer als auch finanzieller Hinsicht – kann eine transparente Steuerung der Projekte garantiert werden. Möchten auch Sie Mitglied der M.A.T.E.-Teams werden? Infos finden Sie unter https://artemedstiftung.de/ einsatz-vor-ort/. „Gemeinsam heilen helfen“ Unterstützen Sie die Artemed Stiftung bei ihrer Mission und schenken Sie Menschen in Not mit Ihrer Spende Gesundheit! Spendenkonto: Artemed Stiftung IBAN: DE50 7002 0500 0009 8584 00 BIC: BFSWDE33MUE Bank für Sozialwirtschaft 100 % der Spenden kommen in den jeweiligen Projekten an. Die Verwaltungskosten der Artemed Stiftung übernimmt der Mutterkonzern, die Artemed SE.
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Bei seinem ersten Aufenthalt in Nyangao lernt er auch den St. Agnes Chor kennen, einen Gospelchor, der aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des St. Walburg‘s Hospitals besteht. Nach der anstrengenden Arbeit treffen sich die rund 30 Mitglieder des Chors in der Kirche des Hospitals, um selbst komponierte Lieder einzustudieren. „Kurz vor meiner Abreise stand ich mitten im Chor. Jeder hat aus tiefstem Herzen gesungen, das war unbeschreiblich schön“, erinnert sich Almus, der
auch selbst Musiker ist. Noch an diesem Tag wurde eine gemeinsame Produktion vereinbart, und so packte er bei den nächsten beiden Einsätzen sein Studioequipment mit ein, um die Songs aufzunehmen. Die erste weltweite Veröffentlichung dieser Zusammenarbeit ist für Mai 2022 geplant. Das absolute Herzensprojekt des Musikers für 2023 ist die Einladung des Chors von Nyangao nach Deutschland. Ich werde auf jeden Fall bei einem Auftritt dabei sein!
Bild links: Zuwena S. Millanzi mit ihrer jüngsten Tochter Nurin und Mutter Tabia Bild rechts: Chorleiter und Apotheker Andrea Halfani mit Sängerinnen und Sängern des St. Agnes Chors
IM KLOSTERMAIER ZUHAUSE SEIN. WIRKLICH. Unser familiengeführtes Hotel und Restaurant in Icking – in unmittelbarer Nähe zu Wolfratshausen – bietet Ihnen als Gast das absolute Rundum-Wohlfühl-Paket: vom Frühstück bis zum Abendmenü, vom Wellnessbereich bis zur Terrasse mit Alpenpanorama, vom Parkplatz hinterm Haus bis zum praktischen S-Bahn-Anschluss direkt nach München. MEI DAHOAM
Klostermaier Hotel & Restaurant, Mittenwalder Straße 9, 82057 Icking, www.klostermaier.bayern
BESSER LEBEN
„DORT WO DIE ANGST IST DA GEHT‘S LANG!“ Dr. Gabi Pörner ist Psychologin und Pädagogin. Neben ihrer Arbeit als Trainerin und Coach für Führungskrä e und Privatpersonen veröffentlicht sie Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung, Selbstführung und Stärkung des Selbstvertrauens. Sie lebt und arbeitet in Grünwald. Im Interview spricht sie über ihr neuestes Buch „Aus der Angst in die Kra “
Frau Dr. Pörner, Sie sprechen in Ihrem Buch davon, dass Angst zu Unrecht einen schlechten Ruf hat. Wie meinen Sie das? Angst dient zuerst dazu, dass wir blitzschnell handeln können, sie schützt uns vor Gefahren und sichert damit unser Überleben. Heutzutage bekommen wir aber oftmals Angst, wenn es nicht unmittelbar um das Überleben geht – z.B. vor Präsentationen, Prüfungen oder wenn es darum geht, die eigene Meinung zu vertreten oder Nein zu sagen. Viele Menschen verstehen Angst als Gegner, den sie möglichst schnell loswerden wollen. Wir können Angst unter einem positiven Blickwinkel betrachten. Angst wirft uns auf uns selbst zurück und will unser Selbstbild schützen. Sie enthält viele Chancen für persönliches Wachstum: • Sie rüttelt an Gewohnheiten, stellt Vertrautes infrage und legt so den Samen für weitere Entwicklung. • Sie kann uns auffordern, ehrlich zu uns selbst zu sein, auch wenn es erst mal nicht nur angenehm ist, uns selbst mit unseren Stärken und Schwächen wahrzunehmen und uns zu akzeptieren. • Sie kann der ausschlaggebende Antrieb für Veränderungen sein, lässt uns kreativ nach neuen Lösungen suchen. • Sie weist uns auf Probleme hin, kann uns auf bestimmte Überzeugungen und Verhaltensweisen aufmerksam machen und zu guter Planung und Vorbereitung verhelfen. Das ist doch eine Menge! Sie sagen, dass Glaubensmuster aus der Kindheit unser heutiges Verhalten auch in Sachen Angst steuern. Wie ist das genau zu verstehen? Wir werden in ein bestimmtes Umfeld mit bestimmten Werten und Normen hineingeboren und lernen durch Erziehung, welche Eigenschaften und Verhaltensweisen in diesem Umfeld als wünschenswert bewertet werden. Wenn wir uns entsprechend verhalten haben, wurden wir gelobt und fühlten uns gut. Wenn wir etwas falsch gemacht haben, wurden wir geschimpft und fühlten uns schlecht. Auf diese Weise entwickelten wir im Zusammenspiel mit unseren Talenten im Lauf der Zeit bestimmte Überzeugungen, die
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auch Glaubenssätze genannt werden, die uns selbst betreffen. Diese sind weitgehend unbewusst, bestimmen aber unser Verhalten. Je mehr wir einen Glaubenssatz verinnerlicht haben, desto mehr glauben wir, dass es „so ist und nicht anders“. Wir müssen uns auf eine bestimmte Weise verhalten, um uns Anerkennung, Wertschätzung und Liebe zu sichern. Manche Menschen haben gelernt, dass sie sich anstrengen, bescheiden oder hilfsbereit sein müssen. Andere müssen schnell, stark sein oder viel leisten. All diese Eigenschaften sind hilfreich, doch wenn wir uns auf eine bestimmte Weise verhalten müssen, dann ist dies zwanghaft. Wir haben keine Wahl im Hinblick auf unser Verhalten und treiben uns ständig an. Das ist einseitig, bringt uns in Stress. Wir geraten aus der Balance. Angst kommt dann hoch, wenn wir von unseren Glaubenssätzen abweichen. Zum Beispiel, wenn jemand hilfsbereit sein muss, so hat
BESSER LEBEN der- oder diejenige Angst, sich abzugrenzen und Nein zu sagen. Muss jemand schnell sein, so können schon Pausen mit unangenehmen Gefühlen verbunden sein. Es gibt auch Glaubenssätze, die andere betreffen. Diese sind mit unseren eigenen Erwartungen an sie verbunden, beispielsweise: „Andere müssen entgegenkommend, freundlich, hilfsbereit, zuverlässig … sein.“ Wenn diese unsere Erwartungen nicht erfüllen, kann das besonders in Beziehungen Kindheitsängste aktivieren, wie die Angst, nicht gut genug zu sein, abgelehnt oder verlassen zu werden. Und wie schafft man es, für sich nicht mehr stimmige Glaubenssätze durch neue zu ersetzen? Wenn wir merken, dass wir in bestimmten Situationen immer wieder in Stress kommen, können wir überlegen, welche mentalen Muster dahinterstecken. Dann können wir neue Sätze kreieren, die zu mehr Wahlfreiheit und Gelassenheit führen. Schon, wenn wir das „ich muss“ durch ein „ich kann“ ersetzen, gewinnen wir mehr Freiraum. Ängste nehmen ab. Was hat die Bewältigung von Ängsten mit dem Verlassen unserer Komfortzone zu tun? Wann immer wir kurz davor sind, etwas Neues zu tun, spüren wir unsere Stresssymptome, das ist normal. Sie machen uns wacher, aufmerksam und bereiten uns auf das Handeln vor. Wir interpretieren dies oft als Angst. Prof. Alison Wood Brooks von der Harvard Business School hat eine Studie zum Thema „Umdeuten von Angst“ gemacht und Folgendes festgestellt: Wenn Studienteilnehmende Angst vor neuen Aufgaben, Präsentationen und Prüfungen als „angeregt sein“ oder „aufgeregt sein“ oder gar als „Vorfreude“ bewerteten, dann waren sie zuversichtlicher und erfolgreicher. Es lohnt sich also, immer wieder einen Schritt aus der Komfortzone zu machen. Zudem erweitern wir unseren Horizont, gewinnen an Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, Energie und Mut, uns für das, was uns wichtig ist, einzusetzen! Was sind Ihrer Erfahrung nach wirksame Bewältigungsstrategien? Bewusste Selbstwahrnehmung ist wichtig, damit wir uns bewusst regulieren und in unserer Kraft bleiben können:
• Es gilt zu akzeptieren, dass in manchen Momenten Angst da ist. Allein das führt oftmals zu Entspannung. • Wir können sie umdeuten oder den Fokus der Aufmerksamkeit verlagern. • Sobald wir Frühsignale von Stress erkennen, können wir bewusst langsam und tief atmen und unsere Aufmerksamkeit verlagern. • Unser Gehirn hat evolutionsgeschichtlich gelernt, auf Dinge zu schauen, die irritierend, verunsichernd oder ängstigend sind. Dieses Erbe tragen wir in uns. Wir leiden unter einer negativen Verzerrung der Realität – das hat uns auch Corona gezeigt. Doch gerade in herausfordernden Situationen ist es wichtig, in unserer Kraft zu bleiben, uns bewusst zu stärken und auf Dinge zu achten, die gut sind, denn selbst in der dunkelsten Nacht leuchten Sterne! Deshalb ist es wichtig, als Gegengewicht zur Angst bewusst zu fühlen, was uns Kraft gibt – Natur, schöne Erinnerungen, gute Gespräche –, und diese guten Gefühle auch im Körper zu spüren. • Angst bekommen wir, wenn wir uns Sorgen um mögliche zukünftige Ereignisse machen. Wenn wir dies erkennen, können wir bewusst unsere Aufmerksamkeit wieder auf die Gegenwart und unsere aktuellen Tätigkeiten lenken. Dies alles ist zu Beginn nicht einfach, aber langfristig lohnenswert, weil wir uns durch diese Übungen selbst stärken, sodass wir uns zuversichtlich auf Neues einlassen und konstruktiv mit Veränderungen umgehen können. Verlosung
AUS DER ANGST IN DIE KRAFT Wie ich meine inneren Stärken erkenne und nutze
ist im Fischer & Gann Verlag erschienen und für 17 Euro im Buchhandel erhältlich. Wir verlosen drei Exemplare unter verlosung@dahoam-verlag.de, Stichwort „Innere Stärken“ (Einsendeschluss 15. 06. 2022).
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FOTO: ZENTRUM FÜR UMWELT UND KULTUR (ZUK) IM KLOSTER BENEDIKTBEUERN
KRAFTQUELLE KLOSTERGARTEN
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Mi ags ist es besonders schön. Über dem Meditationsgarten im Kloster Benediktbeuern strahlt die Sonne, und es herrscht eine himmlische Ruhe. Nur emsige Bienen und Insekten veranstalten ein leises Summ-Konzert. Sie schwirren von Kräuterspitze zu Kräuterspitze und tänzeln elegant auf der Suche nach Nektar über die zarten Blüten von Rose, Kapuzinerkresse und Co. Die Zeit scheint stillzustehen T EXT B IR G IT WE R NE R
Der Grundriss dieses kreisrunden Themengartens im Kloster Benediktbeuern orientiert sich an dem berühmten Fußbodenlabyrinth der Kathedrale von Chartres. Er ist ein Symbol für den Lebensweg des Menschen, der meist nicht geradlinig, sondern verschlungen und mühsam verläuft, aber immer ein Ziel hat. Auf dem Weg in die Mitte zu einem Quellstein streift man vorbei an vier Beetkreisen mit Symbol- und Küchenkräutern, aber auch jenen für alle Sinne und solchen, die heilen. Klostergärten gehen auf die Benediktinermönche zurück, die nach der Philosophie des Benedikt von Nursia lebten. Sie verpflichteten sich dem „ora et labora“ – dem Beten und Arbeiten –, lebten autark, und alles, was sie zum Leben brauchten, produzierten sie selbst. Mit dem Kreuzgang außenrum bot der Garten den Mönchen zudem Erholung.
Nicht aus der Reihe tanzen In länglichen, rechteckig angelegten Beeten wurde jeweils nur eine Pflanzenart kultiviert. Damit war gewährleistet, dass die Kräuter rein blieben und es nicht zu Verwechslungen kam. Diese saubere Gliederung in Obst-, Gemüse- und Kräutergarten war so erfolgreich, dass sich Bürger und Bauern das Konzept abschauten und die gleichen Pflanzen in ihre Gärten holten. Ringelblume und Kamille, Salbei und Minze waren beliebt, aber auch Rosen, Lilien oder Schwertlilien. Sie zählen heute eher zu den Zierpflanzen. Natürlich durften Heilpflanzen, um Kranken zu helfen, nicht fehlen. Einige darunter waren sehr giftig, deshalb hatten nur der Abt und der Apothekermönch Zugang. Im „Benediktbeurer Rezeptar“ aus dem Jahr 1250 ist genau verzeichnet, welche Pflanzen bei welchen Krankheiten wirksam sind und wie sie verarbeitet werden müssen. Insgesamt 57 Rezepte für Beschwerden nahezu jedes Körperteils sind dort zu finden. Verwendet wurden fast ausschließlich heimische Pflanzen wie Schwertlilie, Brennnessel oder Beifuß.
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Klostergärten haben sich über die Jahrhunderte verändert. Man könnte meinen, sie sind längst ein Auslaufmodell. Doch immer mehr Menschen interessieren sich dafür. Woran liegt das? Gefragter denn je sind Orte der Ruhe und Langsamkeit und des Aussteigens aus dem Hamsterrad. Wir brauchen Orte der Achtsamkeit, der Harmonie und Schönheit, aber auch Orte der Gastfreundschaft und der Freude am Leben. Und Orte, an denen nicht die Kategorien wie Erfolg, Macht, Nützlichkeit, wertvoll und bedeutungslos, Schnelligkeit und Ellenbogen gelten. Im Klostergarten ist alles gleich wichtig. Allem wird mit Wertschätzung begegnet, und es hat den ihm zukommenden Platz. Lädt nicht gerade der Klostergarten ein, das Fragen nach Sinn, nach der Erfahrung des Göttlichen zu wecken und nach einer Antwort zu suchen?
¥&@?@M F<II CD@M \I?@I was er braucht. Und alle gehen bereichert weg.“ Pater Karl Geißinger
Dann haben Klostergärten eine spezielle Aufgabe in der heutigen Gesellschaft? Durchaus. Sie versprühen meist eine besondere Atmosphäre: Ruhe, Ästhetik, mit allen Sinnen wahrnehmen, ins Hier und Jetzt eintauchen, Begegnung mit der Natur, mit sich selbst, erahnen, dass das Leben einen tiefen Sinn hat. Ein Klostergarten zeigt uns, was Leben heißt: geboren werden, jung sein, in der Blüte des Lebens stehen, alt werden, sterben, wiedergeboren werden. Wo kann man heute sonst das Leben als diesen ewig gleichen, heilsamen Prozess erfahren? Unser Wissen über Heilpflanzen hat seinen Ursprung im Klostergarten. Mönche vertieften dort ihre Studien in Medizin und
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FOTO: (ZUK) IM KLOSTER BENEDIKTBEUERN
Pater Karl Geißinger SDB aus dem Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) im Kloster Benediktbeuern kennt sich aus mit Pflanzen und deren Heilkra . Mit Autorin Birgit Werner spricht der Theologe und Sozialpädagoge über den Wert und Nutzen des Klostergartens in der heutigen Zeit
Kräuterheilkunde und gaben ihre Kenntnisse innerhalb des Klosters weiter. Was können wir davon in unseren Alltag mitnehmen? Die Gelehrten sahen in der Krankheit eine Disharmonie des Menschen in Bezug auf seinen Körper, seinen Geist und seine Seele. Heilpflanzen verfügen nicht nur über Stoffe, die heilend sein können, sondern brauchen, um ihre Wirkung zu entfalten, die Veränderung der Lebensweise, die Neuausrichtung auf das Gute, Wahre und Schöne. Besucher tauchen bei uns einerseits in die faszinierende Welt der klösterlichen Kräuterheilkunde ein, andererseits werden sie über die Symbolik der Pflanzen wieder auf Werte hingewiesen, die für unser heutiges Leben von elementarer Bedeutung sind. In unserem Garten wird man oft verzaubert von den Düften, Farben und Formen, dem Schmecken, Betasten und Ausprobieren der Kräuter. So gelingt es, den Alltag zu vergessen und im Hier und Jetzt zu weilen und wenigstens für kurze Zeit zufrieden und froh zu sein.
Geheimnisse der Benediktbeurer Klostergärten Führung durch den Meditations- und Kräutergarten des Zentrums für Umwelt und Kultur mit Pater Karl Geißinger: 30. 04., 04. 06., 14. 06., 01. 07. 2022 Gartenexerzitien mit Pater Geißinger: So 12. 06. bis Do 16. 06. 2022 Nähere Informationen: www.zuk-bb.de
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KLOSTERGÄRTEN – PARADIESE DER STILLE
Sonnenschein durch dieses kleine Paradies zu streifen und hier das Leben in seiner Vielfalt und Schönheit wahrnehmen zu dürfen, ist ein besonders kostbares Geschenk. Unser Klostergarten ist der Ort, an dem ich mich zu Hause fühle, wo es mir gut geht und ich spüre, dass alles, was existiert, seinen Platz und sein Lebensrecht hat. Alles gehört zusammen und kommt letztlich aus der Hand des Schöpfers.
PATER GEISSINGERS WICHTIGSTE HEILPFLANZEN Rose bei Heuschnupfen, leichten Herzproblemen, Kopfschmerzen und Schwindel Arnika wirkungsvoll bei Blutergüssen, lindert Sonnenbrand und Insektenstiche
Das Interesse an Klostergärten und an der Vielfalt vergessener Würz- und Gemüsepflanzen erlebt besonders in diesen turbulenten Zeiten eine Renaissance. Der Bildband entführt mit herrlichen Fotografien in die schönsten Klostergärten Deutschlands. Er lädt ein, in die Geschichte einzutauchen und die Ruhe zu erfahren, die diese Gärten ausstrahlen. Das Buch hat 136 Seiten, ist im Jan Thorbecke Verlag erschienen und kostet 24,99 Euro.
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Mönchspfeffer bei Wechseljahresbeschwerden, lindert Akne und andere hormonell bedingte Beschwerden; Arzneipflanze des Jahres 2022
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Wermut für Magen und Darm sowie bei Leberschwäche FO
FOTO: K. FINKEN © 2015 JAN THORBECKE VERLAG, OSTFILDERN
Sie haben einmal gesagt, Sie müssen nicht in Urlaub fahren, denn durch den Klostergarten zu streifen, sei für Sie Erholung und ein großes Vergnügen. Das müssen Sie bitte genauer erklären. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, an einem Ort zu leben, an dem es einen solchen Garten gibt. Auch ich, der oft aus der Hetze des Alltags in den Garten flüchtet, kann dort Kraft schöpfen. Bei Regen oder
Weihrauch gut bei Rheuma und Arthritis, Neurodermitis oder chronischen Darmentzündungen Frauenmantel entzündungshemmend und schmerzlindernd, bei Durchfallerkrankungen und anderen Magen-Darm-Problemen Salbei hil bei Husten, Halsschmerzen, aber auch bei Verdauungsproblemen, Zahnfleischentzündungen und übermäßigem Schwitzen Ysop krampflösend und entzündungshemmend Labradorveilchen wirkt bei Erkältungen, Hauterkrankungen, Wunden und rheumatischen Beschwerden
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GRÖSSE & PREISLAGE Liebevoll zusammengestellte Geschenk-Arrangements Ich freue mich auf Ihren Besuch Ihre Anna Stumpf TOSCANNA GENUSSVOLL LEBEN AUGUST-MORALT-STRASSE 3 83646 BAD TÖLZ TEL. 08041 / 79 40 94
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VEREINBARUNG
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HOHE WOGEN AM STARNBERGER SEE Lesevergnügen und Spannung, Menschliches und Nachdenkliches – typisch Nicola Förg eben
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In den frühen Morgenstunden treibt ein SUPBoard auf dem Starnberger See. Darauf eine übel zugerichtete tote Frau. Es ist der See des Kini und von Sissy, die Sommerfrische der Jahrhundertwende-Intellektuellen. Und heute heillos überrannt: Wassersportgeräte aller Art werden eingesetzt. „SUP an SUP, auch ohne Jesus zu sein, hä e man trockenen Fußes übers Wasser wandeln können.“ SUPs sind in der Tat das größte Problem, weil leider viel zu viele Verwender überall – auch in geschützten Schilfzonen – die Boards einsetzen. „SUP-Piloten latschen dennoch durch und zerstören die Nester. Merken das teils gar nicht, dass sie aktiv bei der Ausro ung einer Art dabei sind.“ Sie stören Brutvögel und zerstören Lebensräume – und haben keine Ahnung von Schi ahrtsregeln oder den Bedürfnissen der heimischen Fischer. Da ist viel Konfliktpotenzial, da mordet es sich trefflich …
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FOTO: HEIKE HOFFMANN
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KULTUR
Unsere Autorin Heike Hoffmann hat mit Nicola Förg die Schulbank gedrückt. So manche Kneipen der Krimikommissare im Allgäu waren auch ihr Zuhause. Der Zufall wollte es, dass beide dorthin gezogen sind, wo Oberbayern an das Allgäu grenzt, wo es zwischen dem Ammersee, dem Lech und den Bergen noch recht beschaulich zugeht. Doch während die Krimiautorin auf die Frage „Sommer oder Winter“ mit „eindeutig Winter“ antwortet, zieht es die Foodjournalistin in den mediterranen Süden I N T ERVIEW HE IKE HOFFMA NN
Der neue Krimi Hohe Wogen spielt am Starnberger See, dem Top-Naherholungsgebiet der Münchner, was Konflikte bringt. Aber stimmt das Klischee von den zerstörerischen Städtern und den Naturmenschen auf dem Land überhaupt? Überall ist das Kernproblem, dass zu viele Menschen mit zu vielen Freizeitaktivitäten und dazugehörigen Geräten die Wildtiere immer weiter zurückdrängen und stressen. Ich war oft mit Rangern im Gespräch, sie betreiben nur noch Besucherlenkung, sie sind nur noch Erklärbären, die den Freizeitwütigen sagen, warum sie etwas nicht tun sollen. Mit Corona blieben alle in Deutschland. Alle beseelt, dass genau am Tag X das ultimative Erlebnis hermuss. Ohne eventuell einen Plan B zu haben, wenn es irgendwo extrem voll ist. Aber statt womöglich umzuplanen, parkt man Wiesen, Wege, Einfahrten zu. Es gibt alpine Regionen, die Wege bereits „entschildert“ haben, wo Regionen Outdoor-Plattformen bitten, Touren herauszunehmen, weil der Ansturm für die Natur und die Wildtiere nicht mehr kompensierbar ist. Auch ein egoistischer Weilheimer ist eine Bedrohung, es ist schwer zu sagen, wer sich als Einheimischer bezeichnen darf, aber darum geht es auch nicht: An alle geht der Weckruf, über den Tellerrand zu sehen, was das Frei-
zeitverhalten betrifft. Alles ist via Internet in 24 Stunden da, ich kann alles binnen Sekunden auf sozialen Netzwerken kommentieren. Das verdirbt, man will auch das Freizeiterlebnis jetzt und sofort und perfekt. Aber das geht nicht immer oder nur zum Nachteil von Tieren und anderen Menschen! Wenn man die Gegend kennt, in der die Krimis spielen, stimmt jede Kurve. Du bindest aber auch Hintergründe aus Kultur und Geschichte ein. Das ist doch eine immense Arbeit … Natürlich! Das ist mein Beruf! Und da bin ich Journalistin genug, um jedes Thema immer wasserdicht zu recherchieren. Es braucht Tierärzte, Amtstierärzte, Jäger, Biologen, Anwälte, Polizisten – die sich auf ihrem Terrain wirklich auskennen. Ich will ja ein bisschen Wissen mundgerecht „einschmuggeln“, und da kann man sich nie Halbwissen oder nur Internetwissen erlauben! Das ist man den Menschen, die sich in einem Themengebiet auskennen, auch schuldig! Und da viele Leserinnen und Leser meine Orte nacherleben wollen, sind die selbstverständlich authentisch. Wir radeln viel, ich erspüre Orte, ich muss sie sehen, hören, riechen – und es gibt welche, da gehört eine Leiche einfach hin …
49.Tegernseer Woche
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für Kultur und Brauchtum
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KULTUR In Garmisch und im Oberland ermitteln inzwischen seit vielen Bänden die Kommissarinnen Irmi und Kathi, zwei selbstbewusste und dabei sehr empathische Frauen. Sind „starke Frauen“ Dein Thema? Ich finde es charmant, starke Frauentypen zu kreieren. Ich finde es auch überzeugender, wenn ich als Frau mich ins Seelenleben und Privatleben von Frauen hineindenke, und seien es nur Reflexionen von Irmi übers Älterwerden, über Falten und Cellulite … Ich mag beide Figuren, weil sie total unterschiedliche Lebensentwürfe darstellen und zwei Generationen. Irmi ist über Sechzig, definitiv über die Lebensmitte hinaus, sie weiß, dass man nicht unverwundbar und das Leben endlich ist. Das macht sie behutsamer. Kathi hingegen ist Ende Dreißig, sie ist eine Urgewalt, bildhübsch, oft zu schnell in Wort und Tat und doch gutmütig, klar und ehrlich. Sie sind beide echt, sie stammen aus der Region, sind keine Psychopathinnen wie oft in TV-Formaten. In Deinen Krimis geht es auch immer um Tier- und Naturschutz. Mein Eindruck: Du wirst von Band zu Band immer präziser, deutlicher, politischer. Werden die Probleme größer? An kritischen Themen mangelt es nicht, die Welt wird immer schneller, die Menschen immer egomanischer: Mit Förgs Krimis und Hoffmanns Reisekochbüchern laden wir Sie auf eine spannende Entdeckungsreise ein. Wir verlosen je 3 Exemplare der folgenden Bücher unter verlosung@dahoam-verlag.de. Bi e geben Sie das Stichwort zu Ihrem Buchwunsch an. Einsendeschluss: 15. 06. 2022. Krimi Hohe Wogen von Nicola Förg (Stichwort: Förg); Reisekochbücher Ammerseerenke bis Zwetschgendatschi (Stichwort: Ammersee) und Genuss vom Gardasee (Stichwort: Gardasee) von Heike Hoffmann
VERLOSUNG
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Jeder meiner Krimis hat ein zentrales Thema, das mich irgendwann einmal angesprungen hat, bewegt, betroffen macht und beutelt. Ich glaube, Das stille Gift war da der Punkt, wo ich mich endgültig emanzipiert habe. Bis dahin wurde es ja immer bekrittelt, dass ich nicht witzig genug bin und belehre. Aber im Stillen Gift, wo es um den irrwitzigen Anbau von Energiepflanzen in Monokulturen geht, um die kritische Sicht auf Biogasanlagen und Glyphosat, da war ich mutig – und stur. Die Recherche war „sportlich“, ich bewegte mich auf dünnem Eis. Ab da wurde es eher zum USP: Die Förg ist im Reigen der bayerischen Autorinnen und Autoren die mit den Umweltthemen, die den Finger in gesellschaftliche Wunden legt. Ich recherchiere intensiv, wir alle müssen hinsehen statt uns wegzuducken! Das bin ich den Tieren, der Natur und den Lesern schuldig! Du schreibst nicht nur Krimis – welches sind die anderen Bücher und wovon handeln sie? Ein Herzensprojekt war der im Herbst 2021 erschienene Roman Hintertristerweiher, der auf zwei Zeitebenen eine Geschichte über das Ungesagte zwischen der Kriegsgeneration und den Nachgeborenen, über Heimat und Heimatlosigkeit, Seelenorte und Seelenverwandte erzählt. Aurelie, eine französischstämmige Lehrerin aus München, wird von ihrer Tante Isabelle als Erbin eingesetzt. Neben Immobilien am französischen Atlantik umfasst es auch einen Tiergnadenhof sowie eine Seegaststätte am Hintertristerweiher. Bedingung: Aurelie muss ein Jahr den Hof führen; gelingt das zur Zufriedenheit, wird das Erbe, das alles in allem rund 20 Millionen umfasst, freigegeben. Wenn nicht, dann erbt jemand anderer. Perfide daran: Der Notar sagt nicht, wer der Alternativerbe ist. Auch hier geht es um zwei tolle Frauen … Was ich auch mag, ist mein Weihnachtsbuch Das Winterwunder von Dublin und der humorige Roman Glück ist nichts für Feiglinge, in dem eine junge Frau ihrer Katze, die wohl in den Bus des Nachbarn eingestiegen ist, bis nach Island hinterher reist. Fatal: Die Katze hat vorher noch Verstörendes mir einer Catcam aufgenommen …
Freiheit im Kopf Seit vor zwei Jahren diese vermaledeite Corona-Pandemie begonnen hat, wurde nicht nur gestritten über Maßnahmen, mit denen die Politik die Verbreitung des Virus einzudämmen versuchte, sondern leidenschaftlich auch über Wörter und ihre Bedeutung. „Solidarität“ etwa wurde als Begriff überstrapaziert und bisweilen auch ins Gegenteil verkehrt, weil sich Solidarität im Wortsinn eigentlich nicht einfordern lässt. Und darüber, was wirklich solidarisch gewesen wäre in der Corona-Pandemie, ließe sich wohl länger streiten. Wenn Sie mich fragen, hätte Solidarität in Pandemiezeiten auch bedeuten müssen, Minderheiten nicht aus dem Alltagsleben zu drängen. Die Älteren nicht wegzusperren. Angehörigen die Möglichkeit zu geben, weiterhin würdevoll Abschied zu nehmen. Und Kindern nicht die Maske aufzuzwingen, wenn sie darunter nicht richtig atmen können. Denn obgleich viele Maßnahmen von der Politik als alternativlos beschrieben wurden in den vergangenen zwei Jahren, zeigt ein Blick in andere Länder doch, dass es sehr wohl Alternativen gegeben hätte. „Die eigene Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt“, war in den vergangenen zwei Jahren häufiger zu lesen, wenn es darum ging, den Einschränkungen einen, sagen wir, moralischen Unterbau zu verschaffen. Dabei ließe sich diese Geschichte auch andersherum erzählen. Nämlich so, dass auch die Freiheit der Impfbefürworter enden müsste, wo die Freiheit der Impfskeptiker beginnt. Oder die Freiheit der vulnerablen Gruppen enden müsste, wo die Freiheit
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der Kinder beginnt. Spätestens, seitdem sich jeder nach seiner Façon vor Covid-19 schützen kann. Ab Mitte März 2022 sind, vorerst jedenfalls, einige Maßnahmen gefallen. Ein Öffnungsschritt in die richtige Richtung. Ich befürchte gleichwohl, dass sich viele Menschen schwertun werden, auch gedanklich den Schritt herauszuwagen aus der Unfreiheit. Manche, weil sie inzwischen ihre Mitmenschen nicht mehr als potenziell gesund, sondern als potenziell ansteckend betrachten. Andere, weil es ihnen ein gutes Gefühl gibt, durch das Einhalten von Regeln einen Beitrag zu leisten. Und wieder andere, weil sie sich im Frühjahr vor dem Herbst fürchten, obwohl niemand sagen kann, was da kommen wird. Auch Karl Lauterbach nicht. Ich glaube jedenfalls, dass viele von uns erst wieder lernen müssen, was Freiheit bedeutet. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass es ein großes Privileg ist, in einer freien Gesellschaft zu leben. Und dazu gehört auch das Wissen, dass das Leben immer gefährlich war, auch vor Corona schon, und Freiheit immer auch Risiko bedeutet. Ich habe mich übrigens impfen lassen, um im Sommer 2021 halbwegs sorgenfrei über die Alpen radeln zu können. Einer meiner besten Freunde hat sich nicht impfen lassen und dafür etwa in Kauf genommen, monatelang nicht mit mir ins Wirtshaus zu dürfen. So hat, finde ich, jeder auch irgendwie seinen Beitrag geleistet. Jetzt ist es an der Zeit, Freiheit wieder ganz oben auf die Agenda zu setzen. Und die beginnt bekanntlich im Kopf.
FOTO: SOPHIE WANNINGER
ÜBER DEN AUTOR:
Ben Krischke ist Redakteur beim Politikmagazin Cicero. Er hat Journalistik in München studiert und arbeitete für verschiedene Zeitungen und Magazine. An dieser Stelle schreibt er kün ig regelmäßig über Themen aus Politik und Gesellscha . Der gebürtige Memminger lebt in München.
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BUCHTIPPS Unerhört
Ungebeugt
Ronald Papen soll sich nach 13 Jahren Zwangspause um seine Tochter Kim kümmern. Eine tiefgründige Familiengeschichte mit Wurzeln in der ehemaligen DDR und viel Ruhrpo -Road-Movie-Potenzial nimmt seinen Lauf. Es geht um Zusammengehörigkeit mit all ihren feinen Nuancen, wenn Beziehungen eben nicht dem Goldschni Standard entsprechen. Es geht um Vater und Tochter, die sich viel zu spät kennenlernen, und um die Vielschichtigkeit des Lebens, die sich allein in der Verwendung des Ausdrucks „unerhört“ (Ronald Papens Lieblingswort) darstellen lässt. Erzählt wird Der Markisenmann als Retrospektive aus Sicht der Tochter, die im Jahr 2005 quasi zur Strafe die Sommerferien bei ihrem Papa in einer Fabrikhalle in Duisburg verbringen soll. Wegen der weiblichen Erzählperspektive wurde das gleichnamige Hörbuch auch nicht vom Autor Jan Weiler, sondern von der Schauspielerin Lisa Hrdina eingelesen. Auch das unerhört gut! Der Markisenmann ist im Heyne Verlag erschienen, hat 336 Seiten und kostet 22 Euro. Das Hörbuch gibt’s als Download beim Hörverlag für 14,95 Euro.
Liesl Karlstadt, Lena Christ, Kadidja Wedekind, aber auch Keto von Waberer, Maria Beig oder Marianne Ach: Sie alle waren beziehungsweise sind schri stellerische Naturgewalten und Erzählerinnen bayerischer (Volks-) Geschichten. Starke Frauen, die in Bayern geboren und aufgewachsen sind und durch die Kulturlandscha in ihrer jeweiligen Zeit geprägt wurden. In der Reihe „edition monacensia“ wurden ihre Erzählungen in einer Anthologie von den Literaturwissenscha lerinnen Dr. Edda Ziegler und Dietlind Pedarnig zusammengestellt: 26 zeitkritische, humorvolle, tragische und teils kämpferische Texte. Geschrieben von Frauen, die sich, bei aller Unterschiedlichkeit, doch in einem Punkt einig waren und sind: Sie haben sich unbeugsam und hartnäckig gegen die Übermacht der männlichen Kollegen behauptet und ihren Platz im Literaturhimmel vehement eingefordert und erfolgreich verteidigt. Bayerische Schri stellerinnen ist im Allitera Verlag erschienen, hat 236 Seiten und kostet 16,90 Euro.
www.oberammergaumuseum.de
Ein ermutigendes Buch voller Musik, Freiheit und Abenteuerlust! Der in Mi enwald geborene Autor Max Trommsdorff lässt seine Heimat zurück und marschiert in 18 Monaten mit seiner Gitarre im Gepäck einmal um den Globus. Ohne Kreditkarte, ohne Handy und ohne Scheu, sich auf ein ganz neues Leben einzulassen. Als Straßenmusiker stap er im Tiefschnee los, um sich und seiner Familie zu beweisen, dass man auch ohne einen Cent in der Tasche ganz schön herumkommen kann. Mit einer guten Portion Neugier und Fernweh ausgesta et, traf er viele wertvolle Wegbegleiter, die ihn alle nachhaltig verändert haben. Die Reise führte ihn rund um die Welt und letztlich doch zu sich selbst. Nach seiner Rückkehr in die Geigenbauerstadt holte er seinen Schulabschluss nach, studierte und arbeitet heute als Leiter der Gruppe AgriPhotovoltaik am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Unplugged – Mit Gitarre um die Welt ist im Knesebeck Verlag erschienen, hat 400 Seiten und kostet 20 Euro, als eBook 17,99 Euro.
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TEXTE: BETTINA SEWALD | FOTOS: PR
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Eine Gebäude- und Rauminstallation z u r P a s s i o n 2022 2 3 . 4. — 1 6 . 1 0 . 2 0 2 2
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Kaiserschmarrndrama Das Glaszimmer
1945, kurz vor Kriegsende: Anna (Lisa Wagner) und ihr el ähriger Sohn Felix (Xari Wimbauer) flüchten aus dem zerbombten München und suchen Unterschlupf in Annas niederbayerischem Heimatdorf. Schnell wird klar, dass Anna und Felix, die in München in einem liberalen Musikerumfeld zu Hause waren, nicht so recht in das kleine Dorf passen. Ihr Nachbar Feik (Philipp Hochmair), ein alter Schulfreund von Anna, hat sich zum strammen Nazianhänger entwickelt. Feik hat es sich zur Aufgabe gemacht, das ganze Dorf auf Linie zu halten. Während Anna nur schwer die überzeugte Nationalsozialistin spielen kann, will Felix um jeden Preis vermeiden, als Außenseiter zu wirken, und so lässt er sich schnell durch die Propaganda von Feik und seinem Sohn Karri (Luis Vorbach) blenden. Zum Glück findet Felix im neuen Haus einen geheimnisvollen Rückzugsort: ein magisches, funkelndes „Glaszimmer“. Erst nachdem er die Ungerechtigkeiten des Krieges zu spüren bekommt, erkennt er, dass Familie und Freundscha wichtiger sind als jegliche Ideologie. Sehr sehenswerter Kinder- und Familienfilm! Ab 28. April 2022 im Kino Wir verlosen 3 x 2 Kinofreikarten und 3 Bücher zum Film unter verlosung@dahoam-verlag.de, Stichwort „Glaszimmer/Film“ bzw. „Glaszimmer/Buch“ (Einsendeschluss 10. 05. 2022).
Die Idylle des niederbayerischen Provinzpolizisten Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) ist in Gefahr. Das liegt weniger daran, dass das dor ekannte Webcam-Girl ermordet wurde – diesen Fall geht der Franz mit der gewohnten Tiefenentspanntheit an. Ausgerechnet jetzt sitzt sein aufdringlicher, aber stets hilfreicher Co-Ermi ler Rudi (Simon Schwarz) nach einem Unfall im Rollstuhl und gibt natürlich Franz die Schuld dafür. Als Rudi sich dann auch noch auf dem Hof einnistet und eine Rundumbetreuung von Franz erwartet, ziehen erste dunkle Wolken im Paradies auf. Richtig bedroht wird Eberhofers Ruhe aber durch Dauerfreundin Susi (Lisa Maria Po hoff), die sich mit Franz‘ verhasstem Bruder Leopold (Gerhard Wi mann) verbündet hat, um neben dem Hof ein Doppelhaus mit Gemeinscha ssauna zu bauen – was auch Papa Eberhofer gehörig gegen den Strich geht. Und als wäre das Dorfleben mit einer rebellischen Motorradgang und Marihuana-Fleischpflanzerln nicht schon bunt genug, muss Franz auch noch entdecken, dass seine Freunde Simmerl (Stephan Zinner) und Flötzinger (Daniel Christensen) Stammkunden beim Mordopfer waren. Wir verlosen 3 DVDs (Stichwort: Kaiserschmarrndrama) unter verlosung@dahoam-verlag.de (Einsendeschluss: 15. 06. 2022).
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ahn GmbH Herzogstandb lchensee .MEI 32 Wa 24DAHOAM 8 6 k ec en n n Am Ta ahn.de . info@herzogstandb 6 3 2 58 . 088
KULTUR
GERNE MAL NEBEN DER SPUR 30 JAHRE MÜNCHNER ZWIETRACHT Was macht eine Oktoberfestband ohne Oktoberfest? Für die „Münchner Zwietracht“ stellt sich die Frage so gar nicht! Es wird gefeiert. Punkt. Immerhin feiert die Stimmungsband heuer ihr 30-jähriges Bestehen. Und auch, wenn seit der Corona-Krise einiges im Argen liegt, lassen sich die professionell gut gelaunten Musiker nicht unterkriegen TEXT B E TTINA SE WA LD
FOTO: MÜNCHNER ZWIETRACHT
„Langweilig wird’s bei uns nie“, lacht Moik im Musikantenstadl, der ebenfalls sofort begeistert war. Er lud die Heinzi Fuhrmann, Gründungsmitglied jungen Musiker in die Sendung und und Trompeter der „Münchner Zwietracht“. Zum Pressegespräch hat der wollte sie auch gleich mit auf Tour 61-Jährige nach Icking ins heimische nehmen. „Aber da hatten wir ja noch Wohnzimmer eingeladen. Der Kaffee gar keine Band“, erinnert sich Heinzi auf dem Tisch duftet verführerisch und Fuhrmann schmunzelnd und erklärt passt recht gut zur „Münchner Zwiedie Unterschiede zu reinen Studiomusikern. Karl Moik habe daraufhin getracht“! Der Name steht stellvertretend sagt: „Ja mei, dann gründet’s halt ‘ne für die gelungene Mischung von brasiBand“, fällt Köbele lachend ein. Das lianischer und bayerischer Kultur, gewar quasi der Startschuss. Karl Eichinnauer von zwei Trachten: „Zwietracht“ ger (inzwischen nicht mehr aktiv da(nicht etwa Zwietracht im Sinne von bei) kündigte seinen Job bei der VersiStreit). Es geht bei der beliebten Oktocherung. Andi John (Drums) und Ralf berfestband aber natürlich nicht um Kaffee, sondern um eine musikalische Wolfgang Köbele, Chris Furtner, Andi Häckel, Peter Lautenschlager, Gollmitzer (Keyboard), beide inzwischen ebenfalls ausgeschieden, kamen Verschmelzung – von brasilianischen Heinzi Fuhrmann und Danny Klupp (von links unten gegen den dazu. „So wurden wir nahezu über Rhythmen und bayerischen Texten. So Uhrzeigersinn) Nacht eine Band“, erinnert sich Köbele. darf Ideengeber und Bandmitgründer Wolfgang Köbele zum Pressetermin auf keinen Fall fehlen. Mit leuchtenden Augen erinnert Kurz nach der Produktion des Albums „Münchner Zwietracht“ er sich an die Initialzündung: „Ich war Ende der 80er-Jahre öfter ging’s mit Karl Moik 1992 zum ersten Mal auf die „Stadl-Tour“. in Brasilien und hörte diese typische Musik mit diesem Rhyth66 Tage lang. Mit Stars wie Patrick Lindner und Margot und Maria Hellwig. Von da an ging’s mit bayerisch-brasilianischem mus, der einem sofort ins Blut geht.“ Beim Mitwippen und Schwung auf die Erfolgsspur. Weitere Festivals und FernsehauftritSchunkeln wurde ihm schlagartig klar: „Da kann man super bayete kamen. 1995 dann der Einzug aufs Oktoberfest (erst Hipporische Texte drauf singen!“ Damit ging es los. Zurück in der Heidrom, dann Marstall). Hier heizten sie – auch mit Unterstützung mat funkte er sich mit Heinzi Fuhrmann und Karl Eichinger zuder prominenten Gäste wie Thomas Gottschalk, Michelle Hunzisammen und entflammte die beiden sofort für die Idee zu diesem ker und DJ Ötzi – dem Publikum ein. Die „Münchner Zwieneuartigen Musik-Mix. Die Geburtsstunde von „Juche auf der tracht“ schwamm auf der Erfolgswelle ganz nach oben. Von Münhohen Alm“ stand kurz bevor. Zusammen mit Karl Eichinger hat chen bis Brasilien und rund um die Welt. „Das ist eigentlich das, Köbele weitere Stücke geschrieben, mit Heinzi Fuhrmann (damals was uns von den vielen anderen Oktoberfestbands unterscheidet“, noch in Dachau) hat er das Demo aufgenommen und an verschiedene Plattenfirmen geschickt. meint Heinzi Fuhrmann, „dass wir von Anfang an auch ganz woanders Musik machen durften.“ Die Sehnsucht nach dem OktoJosef Bauer aus Ebenhausen, damals bei VIRGIN zuständig für die berfest gibt es halt nicht nur in München. Und weil nicht alle in Sparte Volksmusik (unter anderem erfolgreich mit Nicki und Padie bayerische Landeshauptstadt kommen können, ereilte sie imtrick Lindner) ließ sich von dem einzigartigen Rhythmus anstemer und immer wieder der Ruf aus der Ferne. Bei dem Stichwort cken und bot dem Trio gleich einen Plattenvertrag an. Das war „Wo wart ihr denn schon überall?“ sprühen die Namen der Spiel1990; 1991 gab es das erste Studioalbum. Das landete bei Karl
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14. Mai: 25. Juni: 9. Juli: 17. September: 15. Oktober: Abos it jederze h c li erhält
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orte und die damit verbundenen Erinnerungen wie ein Konfettiregen ins Isartal: Mexiko! „Ach ja, weißt du noch in Acapulco? Das Knödeldrehen in der Hotelküche!“ USA, Marokko, Japan oder Korea? „Da war doch das Foto mit den hübschen Mädchen!“ Und die Schweiz!? „Oh, ja! Da durften wir sogar mal Panzer fahren!“ Zwischendrin 80 bis 90 Konzerte pro Jahr, ein Abstecher mit Rudolph Mooshammer zum Eurovision Song Contest 2001 (Teilnahme beim ESC-Vorentscheid in Hannover). Dann folgten unter anderem der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde für drei Grand-PrixTeilnahmen innerhalb von neun Monaten und eine Einladung zur „German-American Steuben-Parade“ nach New York. Heuer kommt im Künstler-Magazin die Auszeichnung als „Künstler des Jahres“ in der Sparte „Party- und Oktoberfestband“ gerade recht – im Jubiläumsjahr. Die Band, inzwischen mit Kultstatus und teils neuer Besetzung, verneigt sich auch nach 30 Jahren noch vor ihrem Publikum. Die „Münchner Zwietracht“ hat nie aufgehört, sich immer wieder neu zu erfinden und gleichzeitig dabei treu zu bleiben. „Als wir angefangen haben, da haben wir unsere Visitenkarten auf Heiligenbildchen gedruckt“, verrät Wolfgang Köbele mit einem Augenzwinkern. Man habe ja auf sich aufmerksam machen müssen. Und es sei ihm immer ein Bedürfnis gewesen, „etwas neben der Spur zu gehen“, ein bisschen zu provozieren und mal etwas Neuartiges auszuprobieren. So mischte er ganz unkonventionell bei den Bühnen-Outfits Hawaii-Hemden mit Lederhosen. „Also der Karl und ich“, schränkt Köbele verschmitzt ein und erklärt: „Wir waren die lustigen Burschen in Knallfarben, und der Heinzi im klassischen Look war unser Anker für das Bodenständige.“ Jetzt müsse nur die Pandemie ihren stählernen Griff lockern. Der Terminkalender für die kommenden Monate ist schon gut gefüllt. Mit verschiedenen Titeln vom Jubiläumsalbum stürmen sie seit diesem Frühjahr die (Online-)Charts, auch in Österreich und den Niederlanden. „Vor allem unsere ‚Münchner Madln‘ kommen gut an“, weiß Heinzi Fuhrmann zu berichten. Ob es heuer ein Oktoberfest geben werde? Schulterzucken unisono. „Aber wenn, dann wird es vermutlich ganz anders als bisher“, mutmaßt Wolfi Köbele und geht für den September 2022 eher von einer weiteren Wirtshaus-Wiesn aus. Egal wie, die „Münchner Zwietracht“ tritt an, um das Publikum zu unterhalten: „Wo auch immer wir auf die Bühne gehen, wir wollen, dass die Menschen für zwei, drei Stunden Spaß haben. Dass sie kurz mal den Alltag und die Sorgen vergessen.“ Dafür brennen sie auch noch nach 30 Jahren. Heinzi Fuhrmann lacht: „30 Jahre! Dann haben wir ja grad mal Halbzeit bis zur Rente!“
Schäf tlarner KONZERTE
Redaktionstipps KAL ENDER
KULTUR
23.4.–16.10.22
AUSSTELLUNG
AUSSTELLUNG
Die Ausstellung „Tierschicksale. Franz Marc, Paul Klee und Gustave Flaubert“ beschä igt sich mit der Frage, welche Einflüsse Franz Marc dazu inspiriert haben, im Frühjahr 1913 apokalyptische Motive in sein Werk einzuführen und die paradiesische Stimmung, die bis dahin vorherrschte, mit einer bedrohlichen Atmosphäre zu durchsetzen. Eine zentrale Frage ist, welche Rolle dabei seine Auseinandersetzung mit der Novelle Gustave Flauberts Die Legende von Sankt Julian dem Gastfreien (1877) spielte, die Marc illustrieren wollte. www.franz-marc-museum.de
20 Jahre Schongauer Sommer
Das Oberammergau Museum zeigt zu den 42. Passionsspielen unter dem Titel „(IM)MATERIELL – Stoff, Körper, Passion“ ein spektakuläres Gesamtkunstwerk aus Gebäude- und Rauminstallation sowie Ausstellung. Ein riesiger blauer Kubus, gefertigt aus den Volksgewändern der Passionsspiele 2000 und 2010, umbaut das Gebäude und durchschneidet auch im Inneren die irritierend umgestalteten Räume des Museums. Durch Verhüllungen, Verfremdungen und Lichtprojektionen werden nur einige wenige Exponate hervorgehoben. Kernbestand der Sammlung sind figürliche Holzschnitzereien aus vier Jahrhunderten, die das Leben, Leiden, die Ängste, Sorgen und Hoffnung der Menschen thematisieren und damit an das Thema Passion anknüpfen. www.oberammergaumuseum.de
FOTO: EINDRÜCKE AUS DEN VERFREMDETEN RÄUMEN, OBERAMMERGAU MUSEUM, ANDREA SORG
FOTO: FRANZ MARC, NOAH MIT DEN FÜCHSEN, 1913 FRANZ MARC MUSEUM, KOCHEL AM SEE
13.3.–17.7.22
Historischer Markt 05.08. – 15.08.2022 ∙ 12 – 24 Uhr auf dem Festplatz an der Lechuferstraße
MEI DAHOAM Schongauer Sommer e. V. Postfach 1332 | 86953 Schongau info@schongauer-sommer.de ∙ www.schongauer-sommer.de
Redaktionstipps KAL ENDER
KULTUR
14.5.–15.10.22
AUSSTELLUNG
KONZERTREIHE
Großes Hallen-Schwimmbecken Wildwasser-Strudel im Außenbereich Erlebnisbecken mit Luftperl-Liegen · Kleinkinderbecken Liegewiese mit Panorama-Aussicht · Kiosk
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In der Rokoko-Klosterkirche Schä larn als Konzertraum werden im Rahmen der „Schä larner Konzerte“ seit mehr als vier Jahrzehnten unvergessliche musikalische Abende geboten. Fünf Termine stehen zwischen dem 14. Mai und dem 15. Oktober auf dem Programm. Meist stehen dem Orchester in der neuen Saison zwei oder mehr international gefragte Solisten gegenüber, zum Beispiel der Opernsänger Alejandro Marco-Buhrmester und die Violinistin Sarah Christian. Die beiden konzertanten Sinfonien Mozarts sowie dessen Arie mit konzertierendem Kontrabass und Bariton werden für vielstimmige Abwechslung sorgen. Und es gibt auch wieder Haydn – drei Sinfonien und zwei Ouvertüren! Insgesamt erwartet die Zuhörer ein klassisches „Schä larner“ Programm. www.schae larner-konzerte.de
FOTO: ANJA BRANDSTÄTER
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FOTO: NACHLASS CHRISTA DICHGANS CONTEMPORARY FINE ARTS, BERLIN
Das Schloßmuseum Murnau zeigt in einer Kabine ausstellung unter dem Titel „Ein Ding für sich allein“ Skulpturen aus seiner Sammlung. Mit Werken von in Murnau tätigen Bildhauern wie Rudolf Pfefferer, einem Weggefährten von Gabriele Münter, Herbert Vohlwasen und Hubert Lang bis hin zu Arbeiten von Christa Dichgans, Markus Lüpertz, Arnulf Rainer, A. R. Penck und O o Wesendonck vermi elt die Ausstellung unterschiedlichste künstlerische Positionen. Allen gemeinsam sind das Spiel mit dem Wesen des Gegenständlichen und die intensive Ausdrucksform, erreicht durch raffinierte Stilmi el der Reduzierung, Verzerrung oder Übersteigerung. www.schlossmuseum-murnau.de
GGREVE
12.4.–12.6.22
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Redaktionstipps
FOTO: GÄSTE-INFORMATION SCHLIERSEE, JUDITH WEBER
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26.–29.5.22 GARTENSCHAU
FOTO: GÄSTE-INFORMATION SCHLIERSEE
„Bi e eintauchen in ein buntes Pflanzen- und Blumenmeer“, heißt es dieses Jahr endlich wieder. Die beliebte Schau im Kurpark und auf der Seefestwiese ist inzwischen fester Bestandteil im Schlierseer Veranstaltungsjahr. Besucher erfahren in Vorträgen von Experten Wissenswertes zum Thema Garten. Der bekannte BR-Gartenexperte Andreas Modery moderiert wie gewohnt äußerst unterhaltsam alle Fragen und verrät wertvolle Tipps. An den zahlreichen Ständen kann man neben Pflanzen auch Gartengeräte, Deko-Artikel oder Möbel kaufen. Für den diesjährigen Kinder- und Jugendwe bewerb hat sich der Veranstalter von den Scarecrow Festivals aus England inspirieren lassen. Wer die schönste, lustigste oder kreativste Vogelscheuche gebastelt hat, entscheiden die Besucher. Unterstützt wird dieser We bewerb von der Bücheroase Schliersee, die für die Gewinner Büchergutscheine bereithält. www.schlierseer-gartenzauber.de
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Redaktionstipps KA L E N D E R
27.–29.5.22 Nach zweimaliger pandemiebedingter Absage ist es dieses Jahr endlich wieder so weit: Die Aktion KleinKunst organisiert zusammen mit der Stadt Penzberg das beliebte Tollhubfest auf Gut Hub. Am 27. Mai ist der Kabare ist Andreas Rebers mit seinem Programm „Ich helfe gern“ in der Tenne zu sehen. Der Kartenvorverkauf wird ab 15. März von „Wohnkultur Baumgartner“ in Penzberg (Tel.: 0 88 56 / 8 20 91) organisiert. Der Eintri spreis beträgt 25 Euro. www.kleinkunst-penzberg.de
FOTO: JANINE GULDENER
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Sa. 28. Mai Fr. 27. Mai Familientag Alternativmarkt
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„Ich helfe gerne“
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www.aufstellpool.de Franz Schindler, Schulstr. 7, 83556 Griesstätt MEI DAHOAM
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Redaktionstipps KAL ENDER
15.–24.7.22
KLASSIKFESTIVAL
OPEN AIR
FOTO: NIKOLAI LUND
3.–6.6.22
Nach der coronabedingten Absage im letzten Jahr starten die Organisatoren des „Jubiläumsfestivals“ nun voller Hoffnung in eine neue Veranstaltungssaison, dieses Mal mit vier großen Komponisten des 18., 19. und 20. Jahrhunderts, Franz Schubert, Johannes Brahms, César Franck und Alexander Skrjabin, sowie als besonderem Höhepunkt mit einer Au ragskomposition von Aziza Sadikova. Unterschiedlichste Musikstile aus den jeweiligen Epochen werden dargeboten unter anderem vom Armida Quarte , Goldmund Quarte , Henschel Klavier Trio und von Pablo Barragán. www.jubilaeumsfestival.de
Im Sommer wird die Bergwaldbühne in Wolfratshausen wieder mit Kultur belebt. Fünf Veranstaltungen versprechen beste Unterhaltung in außergewöhnlichem Ambiente. Constanze Lindner macht den kabarettistischen Anfang, gefolgt von Liedermacher Michael Fitz am Tag danach und einem Poetry Slam am Sonntag. Lucy van Kuhl sorgt mit ihrer Band am 21. Juli für ein ironisches Musik-Highlight und Holger Paetz beendet die Reihe mit einem herrlichen Kabare abend. www.wolfratshausen.de
FOTO: ERIK DREYER
KULTUR
15.–17.9.22 KONZERT „MundART meets Classic“ vereint hervorragende MundART-Künstler wie „dicht & ergreifend“, Andreas Eckert („Pam Pam Ida“) sowie den „Oimara“ und jeweils einen speziellen Gast pro Abend mit den exzellenten Münchner Symphonikern auf einer Bühne. Bei den Premieren in München, Augsburg und Nürnberg werden außergewöhnliche Arrangements live zeigen, wie ein Symphonieorchester mit Musikstilen wie Rap, Hip-Hop, Soul und Dialektpop auf beeindruckende Weise verschmelzen kann. Energetische, mitreißende und dabei sehr unterschiedliche Musikgenres bieten ein ganz besonderes Konzerterlebnis. www.mundartmeetsclassic.de
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19.–23.10.22
KULTURWOCHE
FILMFESTIVAL
Rund 30 Veranstaltungen, von Führungen über Lesungen bis hin zu Konzerten, bieten den Besuchern der alljährlich sta findenden „Tegernseer Woche“ die Möglichkeit, die vielfältige und face enreiche Kultur aus dem Tegernseer Tal zu erleben. Das ausführliche Programm liegt ab Anfang August vor. Dann sind auch Eintri skarten erhältlich. Begleitet wird die Kulturwoche wie gewohnt von der Tegernseer Kunstausstellung im Alten Schalthaus in Tegernsee. www.tegernsee.com
Sommerakademie 2022 MALEN | ZEICHNEN DRUCKEN | GESTALTEN
Klassische Dokumentarfilme, originelle Kurzfilme, spannende Dokudramas, eindrucksvolle Porträts – im modernen Bergfilm lassen sich viele Filmgenres und unendlich viele Themen entdecken. Beim „Internationalen Bergfilm-Festival Tegernsee“ können sich die Gäste wieder von der Faszination der Berge sowie von der Kreativität der Filmemacher und Protagonisten beeindrucken lassen. Bis zum 31. Mai 2022 können Filmer ihre Neuproduktionen aus der ganzen Welt einreichen. Das Programm für das Bergfilm-Festival erscheint in der zweiten Augusthäl e. www.bergfilm-tegernsee.de
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FOTO: STADT TEGERNSEE
22.9.–3.10.22
FOTO: THOMAS PLETTENBERG
KULTUR
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Die schöne Müllerin, Sehnsucht, Schwanengesang Liebesbotscha en, Die Winterreise
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