mei Dahoam Herbst/Winter 2020

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x DAS HEIMAT-MAGAZIN FÜR DAS BAYERISCHE OBERLAND x

DER KÖNIG DER BERGE UNTERWEGS AUF LUDWIGS SPUREN

FAIRER GENUSS SLOW FOOD IM OBERLAND

MEISTER DES „HUHNIVERSUMS“ CARTOONIST PETER GAYMANN IM PORTRÄT

TIERISCHE GAUDI WINTERWANDERN MIT LAMA KAMEL UND ESEL

FÜR SIE KOSTENLOS!

i e mDAHOAM HERBST / WINTER 2020 | € 3,50



EDITORIAL

TITELBILD: © MAURITIUS IMAGES / WESTEND61 / EYECATCHER.PRO

FOTO OBEN: BERNHARD HASELBECK

Liebe Leserinnen und Leser, da ich gerne andere Länder entdecke, freue ich mich schon jetzt auf die Zeit, in der einmal wieder alle Reisebeschränkungen aufgehoben sind. Aber man muss ja gar nicht immer in die Ferne schweifen, um Interessantes zu erleben. Wussten Sie zum Beispiel schon, dass man auch im Oberland ein bisschen Orient-Feeling genießen kann? Die Idee, auf sanften Wüstenschiffen durch unsere verschneite Heimat zu schaukeln, steht jedenfalls auf meiner To-do-Liste für die kalte Jahreszeit ganz oben. Und wer sich lieber nicht in luftige Höhen wagen mag, findet ab Seite 10 schöne Alternativen für einen gelungenen Wintertag in Begleitung gemütlicher Vierbeiner. Einer, der sich ebenso wie ich von faszinierenden Landschaften begeistern ließ, war König Ludwig der II. Autorin Sandra Freudenberg ist mehr als fünf Jahre auf seinen Spuren gewandert und gewährt uns ab Seite 26 einen Einblick in ihre eindrucksvollen Erfahrungen und Recherchen. Ab Seite 18 entführt uns unsere Food-Autorin Heike Hoffmann wie gewohnt in kulinarische Sphären. In diesem Heft nimmt Sie uns mit auf eine bedächtige Genussreise durch die „Slow Food“-Szene – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Und natürlich darf in einem Heimatmagazin auch die Kultur nicht zu kurz kommen. Neben einer kleinen, aber feinen Auswahl an Veranstaltungen – die dank ausgeklügelter Hygienekonzepte trotz Corona stattfinden können – stellen wir Ihnen den Cartoonisten Peter Gaymann vor (ab Seite 42). Unsere Autorin Bettina Sewald hat sich mit ihm zum Gespräch getroffen. Dabei hat sie unter anderem erfahren, wie er es schafft – wie sollte es anders sein –, nicht nur sein ganzes Leben, sondern sogar die Pandemie mit Humor zu meistern. Eine ebenso positive Einstellung wünscht Ihnen Ihre

Sandra Johnson, Chefredakteurin

Alle Angaben zu Veranstaltungen und Terminen entsprechen dem Kenntnisstand bei Redaktionsschluss.

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INHALT HERBST / WINTER

10 ƐƟ ůǀŽůů Feiern

26

Kultur hautnah erleben

reich erfolg en g a T

08025 7000-0 www.waitzinger-keller.de

Innen, außen, drinnen, draußen ...

SchloßmuseumMurnau Gabriele Münter / Der Blaue Reiter / Ödön von Horváth

. Erma Bossi, Les trois baigneuses, 1910/1915 , Aquarell, Privatsammlung

$TXDUHOOH XQG *UDÀNHQ der Klassischen Moderne Schloßmuseum Murnau 2NWREHU ELV -XOL

38

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INTERESSANTES OBERLAND Gut zu wissen: Aktuelles aus den vier Landkreisen

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Der dramatische Moment

FREIZEIT Tierischer Wanderspaß Winterliche Spaziergänge mit Lamas, Eseln und Kamelen

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Einsam auf dem Herzogstand Eine Winterwanderung auf König Ludwigs II. Spuren

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INNOVATION

Ein Traum von Toskana Urlaub in der Fa oria La Vialla

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Fotografien der Passionsspiele aus 170 Jahren

Es weihnachtet! Geschenketipps aus der Region

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www.oberammergaumuseum.de

Total verKORKst Individuelle Naturprodukte made in Wackersberg

16

SPEZIAL

GENIESSEN Slow Food: Erfolg im Schneckentempo Eine bedächtige Genussreise durchs Oberland

18

Alles vom Rind Variationen aus der Rindfleischküche

24

Der Grüne Markt

BESSER LEBEN Auf Bergwald-Pirsch mit einem Förster Ein informativer Gang durch heimische Wälder

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Gartenglück clever geplant Individuelle Lösungen für den eigenen Garten

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in Miesbach

KULTUR Typisch Gaymann Der Cartoonist Peter Gaymann im Porträt

42

Lesenswert! Buchtipps aus der Redaktion

45

Veranstaltungen ab November Unbedingt vormerken

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STANDARDS Editorial Impressum

03 50

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I N T E R E S SA N T E S AU S D E M L A N D K R E I S

Bad Tölz-Wolfratshausen

Per App von Bank zu Bank durchs Tölzer Filmland der heimlicher Star zahlreicher Film- und Fernsehproduktionen. Eine davon ist die ARD-Serie „Hubert ohne Staller“. Fans können die Drehorte rund um Wolfratshausen per App erkunden und dabei ihr Wissen über die TV-Polizisten unter Beweis stellen. Die „Mein Bankerl“-App verbindet nostalgische Sitzgelegenheiten mit verschiedenen Themenwegen rund um die Flößerstadt; über das Smartphone erhält man interessante Infos zu den einzelnen Stationen. Für Cineasten und SerienJunkies gibt es im Tölzer Land aber noch mehr zu entdecken: eine Stadtführung auf den Spuren des „Bullen von Tölz“ oder die Lieblingsplätze von „Wicki“, „Tonio und Julia“, „Derrick“ und Co., die man auf eigene Faust erkundet. www.toelzer-land.de/filmland; www.tourismus.wolfratshausen.de/meinbankerl

FOTO: ADRIAN GREITER

lDie malerische Kulisse des Tölzer Landes ist immer wie-

Dieser Herbst wird bunt! Heilbrunn bringt Farbe in den Herbst und verlängert die Saison. Kunstkurse, die im Frühling wegen der CoronaPandemie ausfallen mussten, finden ab Oktober bis Ende November statt. Auf dem Programm stehen u. a. die Themen Malerei, Kalligrafie, Urban Sketching, Transferlithografie oder Papierkunst. Die Kunstakademie hat ihren Sitz in den hellen, großzügigen Ateliers der Gabriel-von-Seidl-Parkvilla. Den Unterricht halten renommierte Künstler mit viel Erfahrung ab, die großen Wert auf individuelle Betreuung legen. Deshalb sind die Workshops mit zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern bewusst klein gehalten, damit die Dozenten jeden intensiv begleiten können. Weitere Informationen finden Sie unter www.kunstakademieeigenart.de.

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FOTO: KUNSTAKADEMIE EIGENART

lDie Kunstakademie EigenArt in Bad


I N T E R E S SA N T E S AU S D E M L A N D K R E I S

Bad Tölz-Wolfratshausen

Wellnessurlaub für zu Hause lZu einem rundum gelungenen Wellnesstag ge-

FOTO: WOLFGANG KRONWITTER

hören die wohltuende Wärme einer Sauna und die Entspannung im Wasser. Mit den mietbaren Sauna- und Badefässern vom „Wellnessfass-Verleih“ aus Lenggries können Sie sich dieses Wohlfühl-Erlebnis jetzt direkt vor die eigene Haustür oder in den Garten holen. Die Fässer bieten jeweils Platz für bis zu sechs Personen und werden ausschließlich mit Holz beheizt. Sie eignen sich ideal für einen romantischen Tag zu zweit, einen gemütlichen Mädelsabend, als besondere Überraschung für Feriengäste, Familie oder Freunde oder auch als außergewöhnliches Highlight bei Firmenevents. Mehr Infos unter wellnessfass-verleih.de

FÜ M U S I K AR NTEN Je t z t o n l i n anmelden e

11. Juni - 13. Juni 2021 Musikfest mit Volksmusik & Klassik www.saitenstrassen.de

HAUPTSPONSOR

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I N T E R E S SA N T E S AU S D E M L A N D K R E I S

Garmisch-Partenkirchen

lDie Zugspitz Region zeichnet sich durch ihre vielfältige Natur- und Kulturlandschaft aus und hat sich ganz besonders dem Nachhaltigkeitsgedanken verschrieben. Auf der einen Seite eine hohe Dichte an gepflegten Gaststätten und gemütlichen Hütten sowie gehobene Gastronomie. Auf der anderen Seite Landwirte, Köche, Metzger, Bäcker, Lebensmittelproduzenten, die mit Leidenschaft und Qualitätsanspruch ihrem Handwerk nachgehen. Die Zutaten für das klimafreundliche Menü waren in der Zugspitz Region schon immer vorhanden. Mit der Vernetzung von regionalen Erzeugern und lokalen Gastronomen hat man nun einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gemacht. Bei der Aktion „Klimafreundliches Menü“ koope-

rieren lokale Lebensmittelerzeuger mit Gaststätten aus der Region. So kommen einheimische Rinderarten „nose to tail“ auf die Teller der Restaurants, der Fisch ist eben noch im Gebirgsbach geschwommen, und das Brot wird aus gentechnikfreiem Getreide gebacken. Allen Partnern gemeinsam sind die kurzen Lieferwege: Die Produkte stammen aus dem Landkreis oder maximal aus Orten in einem Radius von 100 Kilometern. Zudem unterstützen Feinschmecker mit dem Genuss der klimafreundlichen Gerichte Artenvielfalt, nachhaltige Herstellungsweisen und Landwirte, die traditionelle Landschaftskultur hochhalten. www.zugspitz-region.de; www.zugspitz-region.de/kulinarik/ klimafreundlichesmenue.html

FOTOS: H1 COMMUNICATION/MARC HILLEN

Klimafreundlich schmausen

Winterwandern zur Kapelle in den Buckelwiesen tersteinmassiv im Hintergrund die Sonderbriefmarke 2017 der Deutschen Post. Maria Rast liegt direkt auf dem Winterwanderweg zwischen Krün und Mittenwald. Das kleine Idyll in den Buckelwiesen ist ein Paradebeispiel an Bürger-Engagement. Peter Manghofer aus Krün erinnert sich, wie er 1996 begann, für seine Idee der Kapelle zu werben: „Die Resonanz der Krüner war überwältigend. Maurer, Zimmerer, ja sämtliche Handwerker aus den Vereinen halfen mit. Auch Architekt Franz Mayer war sofort dabei. Finanziert wurde alles mit Spenden. Wir Krüner wollten einfach ‚Danke‘ sagen, weil es uns so gut geht.“ 1998 wurde Maria Rast – den Namen schlug Pfarrer Thomas Reiser vor – eingeweiht. Davor hatte sich Manghofer geschworen: „Wenn die Kapelle zustande kommt, werde ich sie Zeit meines Lebens pflegen.“ Er hielt Wort: Heute noch sperrt er das Kleinod täglich auf und zu, stellt zu Weihnachten eine Krippe auf oder dekoriert es zu Ostern. „Die Lage mit Blick auf den Wetterstein ist einfach herrlich“, meint der 68-Jährige. Das Idyll nutzte übrigens ein Schokoladenhersteller bereits als weihnachtliche Kulisse für einen Werbespot. www.alpenwelt-karwendel.de/a-winterwanderung-durchdie-buckelwiesen-bei-kruen

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FOTOS: ALPENWELT KARWENDEL/HUBERT HORNSTEINER

lHell erleuchtet, zierte die Kapelle Maria Rast mit dem Wet-


I N T E R E S SA N T E S AU S D E M L A N D K R E I S

Miesbach

Modellregion Naturtourismus Wettbewerb des Bayerischen Umweltministeriums als Modellregion Naturtourismus gewann. Thorsten Schär, Geschäftsführer der Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) erzählt, was das bedeutet: Welche Maßnahmen haben sich seitdem durchgesetzt? Da gibt es einige, die sogar nachhaltig sind: wie die Fortbildungen für Gästeführer, Outdooranbieter oder Sportvereine. Oder die umfangreichen regionalen Sensibilisierungsmaßnahmen mit den Einsätzen von Rangern. Zur Überprüfung der Maßnahmen sind weiterhin Zählanlagen im Einsatz, mit deren Hilfe wir anonymisierte Besucherzahlen erheben und prüfen können, ob zum Beispiel zeitliche Beschränkungen eingehalten werden. Das Projekt ist 2019 ausgelaufen, wie geht’s weiter? Wir möchten die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten weiterhin aufrechterhalten, gemeinsam Maßnahmen umsetzen und diese

FOTO: ATS

lDrei Jahre sind vergangen, seit der Landkreis Miesbach den

auch flächenhaft – und nicht nur in Projektgebieten wie während der Projektförderung bis 2019 – wirksam werden lassen. www.tegernsee-schliersee.de/naturtourismus

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Weilheim – Schongau

Große Kunst bei Polling eröffnet säulenhalle „STOA169“ wurde nach dreijähriger Planung und einjähriger Bauzeit mit Blasmusik und Politprominenz feierlich eröffnet. Bereits 2016 hatte der Initiator des Projektes Bernd Zimmer das 35.000 Quadratmeter große Grundstück am Flussufer der Ammer erworben. Mit dieser Säulenhalle realisierte er seine seit 30 Jahren existierende Idee: „Die beeindruckenden hinduistischen Tempel Südindiens, jeder individuell in seiner Ausformung, inspirierten mich zur STOA169.“ Als weltweit einzigartige Künstlersäulenhalle bringt sie international renommierte Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt zusammen. Jeder von ihnen prägt und gestaltet je eine Säule, die aber in der Summe ein gemeinsames Dach tragen. 81 Säulen wurden bereits installiert, bis zum Mai 2021 werden 40 weitere folgen. Die Säulenhalle, konzipiert nach antikem Vorbild, ist eine dauerhafte Setzung, die zeitgenössische künstlerische Ideen und unterschiedliche kulturelle Vorstellungen an einem Ort vereint. Sie setzt außerdem ein Zeichen für friedliche Koexistenz und Achtung der Natur. Das Dach der 3,90 Meter hohen Halle wird durchgehend begrünt und aus der Vogelperspektive nicht zu sehen sein. Um Wildtiere und Vögel nachts nicht zu

stören, verzichtet man auf dem gesamten Grundstück auf künstliche Lichtquellen. Gemeinnützig ausgerichtet und zum Zweck der Bildung und Erfahrungserweiterung geschaffen, versteht sich STOA169 auch als ein Archiv zeitgenössischer Kunst und knüpft somit an das demokratische Verständnis eines Museums an. Der Eintritt ist frei. www.stoa169.com

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FOTOS: STOA169 STIFTUNG/FELIX PITSCHENEDER

lEndlich ist es so weit: Der erste Bauabschnitt der Künstler-


FREIZEIT

TIERISCHER WANDERSPASS WINTERLICHE SPAZIERGÄNGE MIT LAMAS ESELN UND KAMELEN

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FREIZEIT

Winterwandern einmal anders: Statt allein durch den verschneiten Wald zu stapfen, kÜnnen Tierliebhaber die winterliche Bergwelt auch in Begleitung exotischer Vierbeiner entdecken. Allerdings kann es passieren, dass man bei diesen Touren mit Lamas und Alpakas, Eseln und Kamelen von der Landschaft nicht so viel mitbekommt – weil die Tiere so faszinierend sind T EXT RUDI STALLEIN

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RUBRIK

Lamas und Alpakas machen Wanderungen zu einem besonderen Erlebnis. Ihre Ruhe und ihre Ausstrahlung lassen einen die Anstrengungen des Gehens vergessen

Die kuscheligen Vierbeiner sind nicht nur gemĂźtliche Wanderbegleiter, sondern Touren mit ihnen sind auch beliebte Geschenke fĂźr Kindergeburtstage und andere Events

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FREIZEIT

Mit Lamas an der Leine wandern Vor allem Lamas und ihre kleineren Verwandten, die Alpakas, liegen als tierische Wanderbegleiter im Trend. Einer der Ersten, der in Oberbayern Touren und Events mit den wolligen und langhalsigen Vierbeinern angeboten hat, ist Olaf Fries aus Valley. Seit 2008 organisiert der leidenschaftliche Lama-Fan, im Hauptberuf Programmierer, mit seiner Firma „Mangfall-Lamas“ Trekkingtouren im Oberland mit den aus Südamerika stammenden Tieren. Derzeit warten fünf Lamas – die drei Stuten Anahi, Inka und Latisha sowie die Hengste Charly und Simba – auf „Kundschaft“. Und die setzt sich sehr bunt zusammen. „Das geht wirklich querbeet: Alte und Junge, Familien mit Kindern, 20-jährige Pärchen. Manche haben keine Ahnung, was sie erwartet, andere sind Wiederholungstäter“, erzählt Fries. Ebenso unterschiedlich sind die Anlässe, zu denen seine Vierbeiner gebucht werden, dazu gehören zum Beispiel Firmenevents ebenso wie Junggesellenabschiede, Mädelsausflüge und Kindergeburtstage. Das Lama-Trekking, das von Olaf Fries und dessen Sohn Felix geführt wird, gibt es in verschiedenen Varianten. Am Anfang steht immer ein gemeinsames Kennenlernen. Jeder sucht sich ein Tier aus, bekommt ein Halfter in die Hand und darf das Tier einfangen. Nebenbei erzählen Olaf und Felix von ihren Erfahrungen mit den Tieren und ihren eigenen spannenden Touren. Vor allem die 14-tägige Pilgerreise von München nach Bregenz, die Sohn und Vater gemeinsam unternahmen, liefert Gesprächsstoff. Einen winzigen Eindruck davon gewinnen die Teilnehmer der Trekkingtouren im Mangfalltal. Zum Einstieg eignet sich eine zweistündige Wanderung, wahlweise mit Alpakas oder Lamas, ab Poschmühl entlang der gemütlich da-

hinfließenden Schlierach. „Wichtig ist, dass es zu den Leuten passt“, sagt Fries. Deshalb gebe es kein Schema F. „Wir passen uns immer den Teilnehmern an.“

Einkehr mit Ausblick Am meisten Spaß bereite eine ausgedehntere Trekkingtour von Poschmühl zur Stadlbergalm, wo es zur Einkehr eine wunderschöne Aussicht gibt – nach München, zum Wendelstein, in die Blauberge. Unterwegs gibt es viel zu sehen, was der Vater und der Junior ihren Gästen gerne erklären. Aber so schön die Landschaft auch ist, in der Hauptsache gehe es um die Tiere, erläutert Fries. „Ein Lama ist ja kein Schaukelpferd, das man hinter sich herzieht.“ Und das „Führen“ wolle durchaus gelernt sein. „Das Ziel ist, dass der Mensch das Tier führt. Aber wenn einer zu zaghaft ist, passiert es auch mal umgekehrt“, ergänzt er lachend. Und in einem Punkt, der die meisten Teilnehmer bei Wintertouren beschäftigt, kann Fries die Leute schnell beruhigen. „Nein“, antwortet er entschieden auf die Frage, ob den Tieren nicht kalt sei. „Denen ist eher zu warm.“ Sind Lamas doch ursprünglich in den Hochebenen Südamerikas zu Hause. Herrliche Ausblicke bietet auch die Lama-Tour, die Elisabeth Astner (in Kooperation mit „MangfallLamas“) ab Brannenburg zum Berggasthof Kogl anbietet. Vom Ort wandert die Gruppe mit maximal acht Tieren los. Alles Hengste und Wallache, die sechs Stuten bleiben daheim. „Sonst wird’s zu stressig“, sagt Astner und lacht. Zunächst geht es auf die Schwarzlack mit der kleinen Wallfahrtskirche Mariahilf. Von dort ist es noch eine gemütliche halbe Stunde bis zum Gasthof, wo sich Tiere und Menschen eine Pause gönnen und Letztere nebenbei den Blick übers Inntal zum Simssee und zum Kaisergebirge genießen. „Es gibt in

Großes Hallen-Schwimmbecken Wildwasser-Strudel im Außenbereich Erlebnisbecken mit Luftperl-Liegen · Kleinkinderbecken Liegewiese mit Panorama-Aussicht · Kiosk

ser Eintritt o l n te s o k h c Tägli arte PLUS ! ng k te s ä G r e d mit % Ermäßigu rte 30 ieser Gästeka Mit der Lenggr ußer Mehrbadekarten). te (a auf alle Eintrit MEI DAHOAM

Ganzjährig geöffnet (ÖZ unter: www.lenggries.de) · An der Mittelschule · Goethestraße 22a · 83661 Lenggries · Tel. (08042) 509596 · isarwelle@lenggries.de


RUBRIK

Die sanftmütigen, geduldigen Esel lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Wohl auch deshalb sind sie nicht nur für Wanderungen mit Kindern ideal, sondern zudem für den Einsatz in Therapien gut geeignet

meinen Augen nichts Besseres“, beschreibt die 39-jährige Erzieherin ihre Leidenschaft für die Ausflüge mit den zotteligen Vierbeinern. Vor zwölf Jahren habe sie sich auf einer Lama- und Alpaka-Ausstellung sofort verliebt in die „feinen, liebevollen, einfühlsamen Tiere“. Vielen ihrer heutigen Gäste geht es wohl ebenso. Wem die rund vier Stunden dauernde Wanderung zum Kogl zu anstrengend erscheint, dem bietet Elisabeth Astner einen kürzeren, etwa sieben Kilometer langen „Spaziergang“ von Brannenburg zum Festplatz auf der Biber, wo die – von den Teilnehmern selbst mitgebrachte – Brotzeit aus den Packtaschen geholt wird. Übrigens: Vor dem berüchtigten Spucken, das den Lamas nachgesagt wird, muss sich niemand fürchten. Die Attacken gelten in der Regel nur den Artgenossen. Und schließlich gebe es Schlimmeres. „Ein Pferd tritt aus“, zählt Astner ein weiteres Argument pro Lama auf.

Esel bestimmen das Tempo Sanftmütig, aufmerksam, geduldig – solche Charaktereigenschaften werden auch Eseln zugeschrieben. Deshalb eignen sie sich ebenfalls wunderbar als Wanderbegleiter. „Ihre Ruhe und der Rhythmus übertragen

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sich auf den Menschen“, schwärmt Anahid Klotz. So sei das Wandern mit Eseln die pure Entschleunigung. Im Jahr 1998 hat sie mit zwei Eseln angefangen, heute stehen elf auf ihrer „Asinella Eselfarm“ in Pähl, wenige Kilometer südlich des Ammersees. Dort bietet Klotz nicht nur Eselwandern an, sondern auch Kurse zum Thema „Natürliches Horsemanship mit Eseln“, zudem arbeitet sie therapeutisch mit den Tieren. Insgesamt sieben verschiedene Touren sind im Angebot. Während die zweitägigen Wanderungen nur im Frühling, Sommer und Herbst durchgeführt werden, stehen Tagestouren mit Eseln ganzjährig im Terminkalender – im Winter mit der Einschränkung, dass es witterungsbedingt nicht in die Berge geht, sondern in die nähere Umgebung. Maximal sieben Esel bilden eine Gruppe. „Das ist die ideale Größe“, sagt Anahid Klotz. Dann können bis zu 14 Zweibeiner mitgehen, je einer rechts und links des Tieres. „Wir gehen neben den Tieren, nicht voraus, das ist wichtig“, betont sie. Aber das erläutert sie den Teilnehmern, bevor sie mit dem großen Eddi („der ist unglaublich beliebt“), dem kleinen Benjamin oder „Scherzkeks“ Don Camillo auf Wandertour gehen. Was die Eselliebhaberin

FOTOS: BAYERN KAMELE, MANGFALL LAMAS, ASINELLA ESELFARM, ELISABETH HANUS

Während Lamas und Esel bei Wanderungen geführt werden, kann man auf Kamelen gemächlich durch die Winterlandschaft schaukeln


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gar nicht mag? Wenn man ihre gutmütigen Vierbeiner der Sturheit bezichtigt. „Ein Esel kann gar nicht störrisch sein“, meint Klotz. „Er achtet eben sehr auf Sicherheit. Wenn er sich nicht weiterbewegt, hat er Bedenken. Dann sollte man erst mal schauen, was los ist.“ Bei ihren Touren nimmt sie es damit sehr genau. Und wer dann nach der Wanderung, zu der ein Picknick mit der mitgebrachten Brotzeit gehört, „immer noch behauptet, dass Esel stur sind, muss eine Runde ausgeben“, sagt sie schmunzelnd.

Mit dem Wüstenschiff durchs verschneite Mangfalltal Kamele? Das sind wohl die letzten Tiere, die man im Oberland vermuten würde. Doch im Mangfalltal, rund 30 Kilometer südlich von München, sind Dromedare (die mit einem Höcker) und Trampeltiere (die derer zwei auf dem Rücken tragen) seit mehr als 25 Jahren ein vertrauter Anblick. Damals schaffte sich der Vater von Konstantin Klages die ersten drei Kamele an – und infizierte damit, vermutlich unbeabsichtigt, seinen Sohn. Der zählt auf dem Kamelhof der Familie in der Nähe von Grub inzwischen an die 30 Kamele, zahlreiche Lamas, Esel, Pferde, Alpakas und Ziegen. Da sind jede Menge tierische Abenteuer garantiert. Ein Highlight ist das Kamelreiten. Die Touren, die von Konstantin und seiner Ehefrau Bianca geführt werden, finden ganzjährig statt. Im Winter, wenn die Wälder und Wiesen in der Gegend weiß überzuckert sind und Ali und Attila, Kalif, Shakir und Leila sowie weitere Artgenossen auf gut gepolsterten Schwielensohlen im Wiegeschritt durch den Schnee stapfen und ihre in luftiger Höhe sitzenden „Reiter“ durch die Winterlandschaft schaukeln, ist so eine Tour ein ganz besonderes und nachhaltiges Erlebnis. Höchstens acht Kamele bilden eine Karawane; wenn größere Gruppen zusammenkommen, werden sie von Eseln und Lamas begleitet. Bevor die „Wüstenschiffe“ zu ihrer Tour durch Wälder und Wiesen, entlang plätschernder Bäche und durch den Teufelsgraben, eine eiszeitliche Schmelzwasserrinne, starten, werden sie kurz mit den „Kamelwanderern“ vertraut gemacht. Diese dürfen den bereits vorab gesattelten Tieren das Stroh aus dem Fell bürsten. Anschließend werden die Tiere ein kurzes Stück den Berg hinunter zum „Aufstiegsplatz“ geführt. Das Aufsteigen funktioniert mittels einer Staffelei, so müssen sich die Kamele nicht ständig hinknien. „Das ist schonender für die Tiere“, erklärt eine Mitarbeiterin. „Wir haben hier ja keinen weißen Wüstensand.“ Rund eineinhalb Stunden dauert der unvergessliche Ausflug. Bei der Rückkehr zum Hof wartet auf jeden Teilnehmer schon ein heißer orientalischer Tee zum Aufwärmen.

INFOS ZU DEN TIERISCHEN TOUREN Lama- und Alpaka-Touren: Auskun zu den Angeboten von Olaf Fries und Elisabeth Astner gibt es bei „Mangfall-Lamas“, Hohendilching 17 a, 83626 Valley, Tel. 0 80 24 / 4 77 45 88, info@mangfall-lamas.de, www. mangfall-lamas.de. Die Preise variieren je nach Tour zwischen 18 und 27 Euro für Kinder bis 15 Jahre, Jugendliche und Erwachsene zahlen 24 bis 36 Euro. Zwei Jugendliche/Erwachsene mit einem Lama zahlen 36 bzw. 54 Euro. Eselwanderungen: Asinella Eselfarm, Anahid Klotz, Am Gasteig 4, 82396 Pähl, Tel. 0 88 08 / 92 42 80 oder 01 76 / 29 23 25 65, hallo@asinella .com, www.asinella.com. Tagestouren kosten für Erwachsene 45 Euro, für Kinder 34 Euro. Paare zahlen 88 Euro. Beliebt sind auch die einmal im Monat sta findenden Mondscheinwanderungen mit Eseln (max. acht Teilnehmer, selber Preis). Wandern mit Kamelen: Bayern-Kamele, Bianca und Konstantin Klages, Kamelhof 1, 83626 Grub, Tel. 0 80 63 / 99 66, info@bayern-kamele.de, www.bayern-kamele.de. Das Kamelreiten kostet für einen Erwachsenen mit einem Kamel 55 Euro, zwei Erwachsene mit zwei Kamelen zahlen pro Person 50 Euro, drei Reiter kosten pro Nase 45 Euro, ab vier Reitern und vier Kamelen sind 40 Euro pro Person zu zahlen. Für Kinder kostet es jeweils 10 Euro weniger. Zu dem rund 1.500 Quadratmeter großen Kamelhof gehören ein beheiztes Beduinenzelt, ein Kamelmuseum, ein Indoor-Spielplatz sowie ein Basar und ein Streichelzoo. Wegen der Corona-Pandemie ist der Kamelhof derzeit jedoch kein „Besucherhof“, sondern steht nur den Gästen zur Verfügung, die einen Ausri , Touren oder ein sonstiges Event gebucht haben.

KULTUR

PUR MEHR GENUSS ZU KLEINEN PREISEN

DAS WAHLABO 2021

DER STADT WOLFRATSHAUSEN

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FOTOS: VERKORKST

INNOVATION

Total verKORKst Wie so oft bei guten Geschichten fängt auch diese mit einer einfachen Idee an: Vor zwei Jahren wollte Maria Riesch eine Vase aus Weinkorken basteln, die sie im Internet gesehen hatte. Heute entwickelt sie zusammen mit ihrem Lebenspartner Andreas Bauer und den zwei neu gewonnenen Freunden in Spanien, Marianne und Rainer, wunderschöne und einzigartige Dekorationsgegenstände aus Kork – Lampen, Windlichter, Schalen und noch vieles mehr. Jedes Stück ist ein individuelles Naturprodukt – mit viel Liebe und Leidenschaft von den Vieren in Handarbeit hergestellt T E XT MA R ION B Ü R KNE R

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INNOVATION

M

it ihren Kreativideen aus Kork waren Marianne und Andreas der Hingucker auf dem letztjährigen Tölzer Christkindlmarkt. Angefangen beim weltweit größten Herz aus Weinkorken, das am Anfang der Marktstraße stand und fleißig als Fotomotiv genutzt wurde. 4.824 Korken hat Andreas in über 500 Stunden Arbeit zusammengeklebt. An ihrem Stand weiter unten in der Marktstraße leuchtete es vor allem abends wunderschön. Da Kork wasserabweisend ist, kann die große Standleuchte, die aus einer einzigen urigen Korkrinde gefertigt ist, sogar auch bei strömendem Regen draußen bleiben. Durch das wechselnde Licht einer LED-Lampe wurde sie spektakulär ausgeleuchtet. Kork eignet sich auch ideal als Windlicht. Da er nicht brennt, Korkeichen selbst Waldbrände unbeschadet überstehen, können Kerzen direkt in die Korkrinden gestellt werden. Dafür lassen Maria und Andreas in Lenggries extra schwarz pulverbeschichtete Kerzenhalter anfertigen. Manchmal fräst Rainer Muster in die Rinde, damit der Kerzenschein ein noch tolleres Lichtspiel zaubert. Befestigt werden die Korkkreationen auf Schieferplatten. Auch diese sind extrem witterungsbeständig und langlebig. „Außerdem schließt sich so der Kreis wieder, denn die Korkeichen wachsen besonders gut auf schieferhaltigen Böden“, erklärt Andreas begeistert, der sich in den vergangenen Jahren viel Wissen über Kork angeeignet hat.

Nachhaltigkeit und Variabilität Alles was Andreas anpackt, scheint er zu 100 Prozent und mit Leidenschaft zu tun. Das macht ihn zu einem wahren Verkaufstalent. Seine Begeisterung schwappt auf die Kunden über, und so kaufen sie nicht nur einen einzigartigen Dekorationsgegenstand, sondern wissen am Ende auch viel über das Naturmaterial Kork. „Kork ist feuerfest, wasserabweisend, verrottet nicht, ist lebensmittelecht und extrem leicht“, erklärt Andreas. „Außerdem muss kein Baum dafür sterben.“ Denn Kork ist die Rinde der Korkbäume. Diese wachsen vor allem in Portugal und in Teilen Spaniens. Erst nach 20 bis 35 Jahren wird ein Korkbaum das erste Mal geschält. Das machen geschulte Schäler. Die erste Schälung ist noch besonders wild und großporig. Daraus lassen sich noch keine Weinkorken herstellen. Meist wird diese Schälung gehäckselt und gepresst und zu Korkböden oder Pinnwänden verarbeitet. Für das verKORKst-Team hat diese wilde Rinde aber einen besonderen Charme. Etwa alle neun bis zehn Jahre dürfen die Bäume dann wieder geschält werden. Ab der dritten Schälung ist der Kork gut und dicht genug, um edle Weine zu verschließen. Das Schälen schadet,

Einzigartig und sehr angesagt – Kerzen und Adventsschmuck in der Korkschale liebevoll dekoriert

wenn es richtig gemacht wird, dem Baum nicht. Die Korkbäume selbst stehen unter Naturschutz und dürfen nicht gefällt werden. „Es ist erstaunlich, dass dieses tolle Material noch so wenig verarbeitet wird“, sagt Andreas. „Die Portugiesen nutzen Kork schon lange. Auch Schüsseln und Löffel fertigen sie daraus.“ Schüsseln in verschiedenen Größen und Formen sind neben Lampen und Windlichtern auch die Verkaufsschlager von verKORKst. Sie präsentieren dekorativ Obst oder Knabbereien, dienen als außergewöhnliche Brotkörbe oder Seifenschalen. Die neuesten Korkideen sind Schlüsselbretter, Blumenkästen sowie Toilettenpapier- und Schirmständer. Zur Adventszeit arrangiert Maria außerdem tolle Adventsgestecke aus Korkrinde in verschiedenen Größen. Die sollen dann auch – leider erst im nächsten Jahr wieder – auf dem Tölzer Christkindlmarkt angeboten werden, zusammen mit den vielen anderen schönen Kreationen vom verKORKst-Team. Gerne können Kunden auch eigene Wünsche äußern. In jedem Fall ist ein Unikat von verKORKst eine schöne Geschenkidee. Zu kaufen gibt es alle Artikel bei Maria und Andreas zu Hause in Wackersberg sowie bei ausgewählten Partnern (www.verkorkst-kreativ.de).

Die Schalen aus Korkrinden sind Deko und Gebrauchsgegenstand in einem

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GENIESSEN

SLOW FOOD ERFOLG Von Italien in die Welt und damit freilich auch ins Oberland. Nachhaltigkeit statt Verschwendung, regional statt von irgendwo her, Handwerk und Genusskultur statt Einheitsbrei und Convenience, transparent statt anonym, Tradition statt Hektik und Netzwerk statt Konkurrenz. Statt Fast Food eben Slow Food. Eine bedächtige Genussreise durchs Oberland TEXT H EI K E H O F F M AN N

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FOTOS: HEIKE HOFFMANN

IM SCHNECKENTEMPO


GENIESSEN

Gut – sauber – fair Warum gerade Essen so wichtig ist, scheint in den reichen Industrieländern zunächst überraschend, doch es ist diejenige Alltagshandlung, die auf den Globus den allermeisten Einfluss hat. Rund 100.000 Mahlzeiten nimmt jeder Mensch durchschnittlich im Lauf seines Lebens ein. Damit wird auch schnell klar: Jede einzelne Person kann viel bewirken. Mit jedem Einkauf und mit jeder Mahlzeit stimmen wir quasi mit Messer und Gabel ab, ob wir nachhaltig produzierte Lebensmittel oder eine fragwürdige Nahrungsmittelindustrie mit all ihren Skandalen und chemischen Zusatzstoffen unterstützen wollen. Wie wir uns ernähren, hat nicht nur Auswirkungen auf unser Leben und unsere Gesundheit, sondern auch auf Landwirtschaft, Klima, Wirtschaft, Umwelt und nicht zuletzt auf ganze Kulturlandschaften. Gut, sauber und fair sollen Slow-Food-Lebensmittel sein. Gut, weil frisch aus der Region, nachhaltig und im

FOTO: © CLAUS SCHUNK

s brodelte schon lange in Küchen, Kellern und Vorratskammern und vor allem in den Herzen von Genießern. Traditionsgaststätten und handwerkliches Können verschwanden, auf den Speisekarten dominierten Packerlsoßen und Fertigprodukte. Schlimmer noch: In den Zentren der Städte eröffneten immer mehr Filialen von Kettenrestaurants, die Essen anboten, das man sich im Stehen, im Vorbeieilen nebenher und meistens alleine einverleiben kann. Fast Food eben, das meist aus Fleisch zwischen Brötchenhälften geklemmt oder Pseudo-Pizza besteht, müde Salatblättchen als Vitamin-Alibi dazu. Der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, fiel 1986 mit der Eröffnung der Filiale des US-amerikanischen Fast-Food-Giganten McDonald‘s mitten im Herzen von Rom, direkt an der wunderschönen Spanischen Treppe gelegen. Die friedlichen Kämpfer um den italienischen Aktivisten Carlo Petrini schlossen sich zusammen, um zu retten, was noch zu retten war. Slow Food war geboren. Ihre Ziele waren einfach: Sie wollten für regionale Traditionen und kulinarischen Genuss eintreten. Inzwischen hat sich die Bewegung zu einem umfassenden Konzept für Lebensmittel entwickelt, das die engen Verflechtungen zwischen Ernährung, Natur, Politik und Kultur berücksichtigt. Heute ist Slow Food eine weltweite Bewegung geworden, mit Millionen Mitgliedern in über 160 Ländern, darunter bereits seit 1992 auch in Deutschland und in unseren Nachbarländern Schweiz und Österreich.

Franz Inselkammer und Carlo Petrini genießen Ayinger Bier

KLOSTERBRÄUSTÜBERL REUTBERG GMBH www.klosterbraeustueberl-reutberg.de KLOSTERBRAUEREI REUTBERG E.G. www.klosterbrauerei-reutberg.de

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Einklang mit der Natur produziert, mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen, der Tiere und der Umwelt. Fair bedeutet: vernünftige Preise für Erzeuger, angemessene Löhne im Handel und in der Gastronomie. Massentierhaltung ist selbstverständlich verpönt, hingegen werden bäuerliche Betriebe unterstützt, die regional und ökologisch produzieren.

Viele Familienbetriebe liefern Heumilch an die Naturkäserei. Inge Bias-Putzier und Heiner Putzier kümmern sich um Slow Food Pfaffenwinkel

Genussregion Oberland Hierzulande präsentiert sich Slow Food als Verein, unterteilt in sogenannte „Convivien“, was so viel wie „Tischgemeinschaften“ bedeutet. Gemeint sind regionale Gruppen von Mitgliedern; sie gibt es in den Städten wie München oder Augsburg, auf dem Land im Allgäu, im Chiemgau und Rosenheimer Land sowie im Fünfseenland und im Pfaffenwinkel. Allerlei genießerische Events werden gemeinsam organisiert. Man besucht beispielsweise eine regionale Käserei, verkostet Milch und lernt dabei, wie unterschiedlich sie schmecken kann, je nachdem, was die Kühe zu fressen bekamen und – ebenso wichtig – wie und ob die Milch nach dem Melken behandelt wurde. So stammt die Milch, die von der Naturkäserei TegernseerLand verwendet wird, von Tieren, die im Sommer auf der Weide leben und im Winter Heu zu fressen bekommen, erklärt Sophie Obermüller. Die Milch ist naturbelassen und nicht in Bezug auf Eiweiß- oder Fettgehalt „eingestellt“. Daher schmeckt sie nicht immer gleich, und sie wird von vielen Menschen vertragen, die auf industriell veränderte Milch mit Unverträglichkeiten reagieren. Die Käserei, die eine Vielzahl von Käsesorten produziert, zählt neben einer stattlichen Anzahl anderer Betriebe zu den Förderern von Slow Food. Mit dem Geld werden Projekte unterstützt, die sich mit Lebensmittelqualität und nachhaltiger, regionaler Produktion beschäftigen, wie beispielsweise sozial und ökologisch innovative Betriebsformen in der Milchwirtschaft oder auch der Fleischerzeugung. Die Genossenschaft in Kreuth hat durch ihre Gründung

CLAUDIA GROSS

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vor wenigen Jahren das Überleben kleiner, bäuerlicher Familienbetriebe gesichert. Gewachsene ländliche Strukturen zum Wohle der Region zu erhalten, gelingt auch mit der Erzeugung von bayerischem Bier nach dem Reinheitsgebot. Die Brauerei in Aying von Franz Inselkammer ist seit Mai 2000 Slow-Food-Mitglied. Der Senior war seinerzeit die treibende Kraft für den Beitritt zu der Vereinigung. Sein Credo lautete immer schon: „Heimatverbundenheit, Bodenständigkeit, Ehrlichkeit, beste Zutaten und handwerkliche Braukunst machen die Qualität eines Produkts aus.“ So hat Slow Food in der engagierten Bräufamilie einen Förderer par excellence gefunden, dem die „Lobby für den Geschmack“ ein Herzensanliegen ist. „Wo, wenn nicht in Aying“, so der Betrieb stolz, „wird sinnlich greifbar, welch erfolgreiche Alternative ein ganzheitliches regionales Konzept für ein mittelständisches Familienunternehmen in Zeiten der Globalisierung und der zunehmenden Konzentration in der deutschen Brauereilandschaft sein kann.“ Slow-Food-Gründer Carlo Petrini habe es sich nicht nehmen lassen, das Unternehmen in dem malerischen Ort, südöstlich von München gelegen, persönlich zu besichtigen: Am 20. Februar 2004 besuchte er Brau-

im klostermaieressen

land

erei und Brauereigasthof und war, so berichtet Inselkammer mit großer Freude, sehr beeindruckt. Betriebe, die nach der Philosophie von Slow Food arbeiten, finden wir hier bei uns im Oberland in den letzten Jahren immer mehr. Es lohnt sich also, sich in der Nachbarschaft umzusehen, „denn häufig“, so Heiner Putzier, der zusammen mit seiner Frau Inge das Convivium Pfaffenwinkel von Weilheim aus betreut, „ist zu wenig bekannt, welch Vielfalt die Region bietet“. Adressen von nachhaltig arbeitenden Unternehmen, ökologischer Landwirtschaft mit Direktvermarktung, Märkten und Läden sowie Gasthöfen findet man auf der Internetseite des Vereins.

Noahs Arche, neu bestückt Was ein Miteinander in der Region bewirken kann, dafür ist die Rettung des Murnau-Werdenfelser Rindes ein Beispiel. Aufgrund der Industrialisierung der Lebensmittelbranche drohen viele Nutztierrassen, Gemüsesorten, handwerkliche Zubereitungsarten oder traditionelle Produkte verloren zu gehen, weil sie aufgrund ihrer aufwendigen Herstellung oder Aufzucht als unrentabel gelten. Slow Food hat deshalb die sogenannte „Arche des Geschmacks“ ins Leben gerufen.

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den wintergenießen

die

k ultu rerleben

im klostermaier

zuhause sein


GENIESSEN Murnau-Werdenfelser Rinder waren kurz vor dem Aussterben. Engagierte Bauern züchten die robuste heimische Rinderrasse inzwischen wieder

Neben Nutztieren findet man hier auch samenfeste alte Gemüse und Feldfrüchte oder beinahe vergessene Obstsorten sowie handwerklich hergestellte Produkte oder traditionelle Verfahren. Einer dieser Arche-Passagiere aus dem Oberland ist das Murnau-Werdenfelser Rind. Industrielle „Fleischerzeugung“ greift nur auf wenige Turbo-Rassen zurück; das kleine, aber robuste Rind war massiv vom Aussterben bedroht, die Bestände sind heute noch kritisch. Es ist bestens an hiesige Bedingungen angepasst, kommt mit Moorlandschaften genauso zurecht wie mit Steillagen. Es diente den Bauern in vorindustrieller Zeit als sogenanntes „Dreinutzungsrind“, nämlich als Arbeitstier und zusätzlich als Milch- ebenso wie Fleischlieferant. Die Qualität der Milch der MurnauWerdenfelser Kühe ist hervorragend, ebenso wie die des Fleisches. Es wird von einigen guten Metzgereien angeboten, und Gerichte daraus finden sich auf den Speisekarten von Gasthäusern der Region. Doch in der „Arche des Geschmacks“ befinden sich auch andere hiesige Tierrassen wie das Alpine Steinschaf, das Augsburger Huhn oder das Schwäbisch-Hällische Landschwein. Viele von diesen Tieren werden übrigens im Freilichtmuseum Glentleiten, zwischen Kochel und Murnau gelegen, gehalten und können im Sommer besucht werden.

Der Sonntagsbraten „Retten durch Aufessen“ heißt der Slogan; es mag paradox klingen, doch wer Artenvielfalt erhalten möchte, muss den Absatz ankurbeln und Genießer finden, die für qualitätsvolles Biofleisch einen angemessenen Preis bezahlen. Ein simpler Rat, wie man sich teureres Fleisch ganz einfach leisten kann: weniger Fleisch essen und dafür auf Tierwohl und Qualität achten. Slow Food plädiert für die Wiedergeburt des Sonntagsbra-

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Fleisch ist ein wertvolles Lebensmittel, das als Sonntagsbraten wertgeschätzt werden soll

tens, der liebevoll zubereitet wird und eben eins ist: etwas Besonderes. Unter der Woche könnten doch die Fleischportionen viel kleiner ausfallen oder auch mal ganz durch vegetarische Gerichte ersetzt werden. Die Vielfalt ist groß, auch in bayerischen Landen, wo Wirtshausküche immer noch häufig aus „Fleisch mit Beilagen“ besteht. Doch man sollte sich daran erinnern, dass unser Fleischverzehr noch vor wenigen Jahrzehnten etwa die Hälfte der heutigen Menge ausmachte und Kartoffeln, Nudeln, Gemüse oder Mehlspeisen zum Alltag gehörten. Diese Sonntagsbratenkultur findet man beispielsweise beim „Moarwirt“ in Hechenberg, beim „Jägerwirt“ in Kirchbichl bei Bad Tölz oder beim „Il Plonner“ in Oberpfaffenhofen. Noch mehr SlowFood-Gasthöfe verzeichnet der Genussführer des Vereins, der eigentlich im Zwei-Jahres-Takt erscheint; diesen Herbst wäre der Band 2021/2022 erschienen, wäre nicht Corona dazwischengekommen. Die Auswahl der Betriebe erfolgt durch die Mitglieder, die die Restaurants mehrmals testen und hinter die Küchenkulissen schauen. Doch dies war heuer schlechterdings nicht möglich. Damit allerdings kein Stillstand eintritt und die Slow-Food-Gastronomie unterstützt wird, gibt es den aktuellen Führer im Buchhandel zum halben Preis.


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Gemeinsamkeit: Gärtnern und zusammen kochen gehÜren zu den Aktivitäten von Slow Food Pfaffenwinkel

Gemeinsam genieĂ&#x;en und Jam-Kochen Manchmal treffen sich die gemächlichen und frĂśhlichen GenieĂ&#x;erinnen und GenieĂ&#x;er auch einfach zum gemeinsamen Kochen, Ratschen, Rezepte austauschen. „Jam-Kochen“ nennen sie es, also Kochen mit dem, was da ist. Denn hoch im Kurs steht auch gemeinsames Gärtnern, sei es, indem man Panzen fĂźr den eigenen Garten tauscht, eine Solawi-Gärtnerei (Solawi = Solidarische Landwirtschaft) unterstĂźtzt oder im nächstgelegenen „Sonnenacker“ von der Solidargemeinschaft „Unser Land“ BiogemĂźse anbaut. Die Ziele der Solidargemeinschaft ähneln in vielen Bereichen denen von Slow Food, sodass man gerne zusammenarbeitet. „Nur gemeinsam geht was vorwärts, mit Konkurrenzdenken blockiert man sich doch nur gegenseitig!“, so Inge Bias-Putzier von Slow Food Pfaffenwinkel.

SLOW FOOD DEUTSCHLAND Slow Food Deutschland ist ein Verein, 1992 als erster auĂ&#x;erhalb Italiens gegrĂźndet. Er hat rund 14.000 Mitglieder, die in 80 regionale Gruppen, darunter das Slow Food Youth Netzwerk, gegliedert sind. Diese Gruppen nennen sich „Convivien“, also Tischgemeinscha en. In der Region aktiv sind die Convivien Pfaenwinkel, FĂźnfseenland und natĂźrlich MĂźnchen. Wer Slow Food in der Region Tegernsee, TĂślzer Land und Zugspitzregion unterstĂźtzen mĂśchte, kann sich gerne an Heiner Putzier wenden, der fĂźr den Pfaenwinkel zuständig ist.

www.slowfood.de; www.slowfood.de/pfaffenwinkel

Nächste Veranstaltungen:

14. 11. Milchverkostung beim Albrechthof in Polling

21. 11. „Jam-Kochen“ in der Gärtnerei Sonnenwurzel in Reichling

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GENIESSEN

ALLES VOM RIND Im Oberland hat die Haltung von Rindern jahrhundertealte Tradition. Die Tiere, wie etwa die Edelrasse Murnau-Werdenfelser, werden im Sommer auf die Weide oder auch auf die Alm getrieben, im Winter fressen sie Heu T E XT U N D FOTOS HE IKE HOFFMA NN

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ie Beweidung verhindert die Verbuschung und schafft daher Platz für eine Vielzahl von blühenden Pflanzen, die wiederum Nahrungsgrundlage für Bienen, Schmetterlinge und andere Tiere sind. Solche Naturweiden binden durch ihren Humus jede Menge CO2. Artgerecht gehaltene Rinder sind daher keine Klimakiller, sondern

Gesottene Rinderschulter Die österreichische Rindfleischküche ist bekannt für die vielen Variationen vom Siedfleisch. Am bekanntesten ist der Tafelspitz, doch man kann im Prinzip alle Teile des Rindes sieden. Das bedeutet: sanft in einer Brühe garen, die hinterher eine fantastische Soße oder Suppe abgibt.

das Gegenteil davon. Wenn Sie Milchprodukte oder Fleisch von heimischen Rindern kaufen, tragen Sie also ganz einfach zum Klimaschutz bei, auf genießerische Art noch dazu. Unsere Rezeptbeispiele verwenden günstige Teile des Tieres und verraten eine der vielen Möglichkeiten, aus Resten neue Köstlichkeiten zu zaubern.

Fleisch rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen, sodass es Raumtemperatur annehmen kann. Fett oder Sehnen keinesfalls wegschneiden. Falls kein Fett gewünscht ist, erst nach dem Garen entfernen. Alle Zutaten in einen Schnellkochtopf geben, einmal aufwallen lassen, bis die Dichtung schließt. Dann bei sanfter Temperatur in ca. 45 Min. weich garen. Keinesfalls jetzt schon salzen! Selbstverständlich kann man das Gericht auch in einem normalen Topf zubereiten, dann dauert es aber etwa viermal so lang. Ist das Fleisch zart und weich, aus der Brühe nehmen und warm halten. Zwiebel, Lorbeerblätter und Pfefferkörner entfernen und den Sud bei offenem Topf auf die Hälfte einkochen lassen. Dann mit einem Stabmixer pürieren und abschmecken – mit Salz, Pfeffer, vielleicht einem Löffelchen Senf oder auch Meerrettich aus dem Glas. Durch die Kartoffeln bekommt die Soße eine schöne Bindung. Fleisch in Scheiben schneiden, frischen Meerrettich darüber hobeln und zusammen mit der Soße anrichten. Dazu passt Gemüse der Saison, etwa Karotten, Sellerie, Pastinaken oder gekochte Rote Bete.

Tipp: Knochenbrühe

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Rinderknochen Wasser Knochen in kochendem Wasser kurz blanchieren. Dieses Kochwasser wegschütten. Dann die Knochen in einen großen Topf füllen, mit kaltem Wasser aufgießen, sodass die Knochen gerade eben bedeckt sind. Auf kleiner Flamme 1 bis 2 Std. sieden lassen. Brühe durch ein Sieb gießen und kühl stellen. Das Fett setzt sich dann oben ab und kann abgenommen werden. Diese einfache Knochenbrühe ist Basis für Soßen und Suppen und kann hervorragend eingefroren werden.

FOTOS: HEIKE HOFFMANN; PR

1 kg Rinderschulter, Wade oder Beinscheiben 1 Zwiebel 2–3 Lorbeerblätter einige Pfefferkörner 1,5 l Wasser oder entfettete Knochenbrühe (siehe Tipp rechts) 200 g Kartoffeln, geschält und gewürfelt 30 g Butter 200 ml Sahne ein Stück frischen Meerrettich


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Gartenkräuter-Knusperschnitzel So werden aus Bratenresten Köstlichkeiten. 4 dünne Bratenscheiben Mehl 1–2 Eier Semmelbrösel ungesüßte Cornflakes Kräuter, z.B. Thymian, Petersilie Salz, Pfeffer

Panade vorbereiten: Cornflakes mit einem Nudelholz etwas zerkleinern, mit Semmelbröseln und Kräutern gut mischen. Eier verschlagen, mit etwas Salz und wenig Pfeffer würzen. Schnitzel zuerst in Mehl, dann im Ei und schließlich in den Kräuterbröseln wenden. In reichlich Rapsöl knusprig ausbacken.

Rinderbäckchen in Rotwein 4 Rinderbäckchen Die Rinderbäckchen zunächst 10 Min. 1 kräftiger Rotwein in leicht gesalzenem Wasser kochen. An- 2–3 Karotten schließend überschüssiges Fett entfernen. 1 Zwiebel Karotten und Zwiebel schälen und – 1–2 Stangen Bleichsellerie ebenso wie den Bleichsellerie – in sehr fei- einige Zweige Salbei, Rosmarin ne Würfel schneiden. Gemüse und Fleisch Olivenöl in Olivenöl anbraten, den Wein angießen Salz, Pfeffer und aufkochen, bis ein Gutteil des Weines ca. 750 ml Knochenbrühe (siehe Tipp) verdampft ist. Dann Brühe angießen, sodass die Bäckchen bedeckt sind, und Kräuter zufügen. Nicht oder kaum salzen, da die Brühe später eingekocht wird. Auf kleiner Flamme nun 2,5 bis 3 Std. köcheln lassen. Die Bäckchen sind gar, wenn man sie mit einer Gabel leicht einstechen kann. Die Bäckchen warm stellen und die Brühe einkochen lassen, sodass eine dichte Soße entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Bäckchen dann in Scheiben von 0,5 cm schneiden, mit der Soße überziehen und mit Kartoffelbrei und Gemüse der Saison servieren.

Wir unterstützen die heimische Landwirtschaft! 9 Faire Vergütung unserer Landwirte 9 Artgerechte Haltung und langsame Aufzucht in Bayern 9 Regionale Futtermittel ohne Zusatzstoffe und Gentechnik 9 Kontrollierte Tierhaltung mit Herkunftsnachweis u. v. m. Unser saftiges und hocharomatisches MurnauWerdenfelser Rindfleisch gibt es in der Fleischtheke und als Premium-Burger in den Tiefkühltruhen zahlreicher REWE-, EDEKAund BASIC-BIO-Märkte im bayerischen Oberland. Besuchen Sie uns online und erfahren Sie mehr über unser Engagement, die Fleischqualität und unsere Bezugsquellen.

www.murnauwerdenfelser.de

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EINSAMKEIT IST EIN SELTENES GEFÜHL

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Zwischen Jochberg und Herzogstand (1.731 m) hat der Isargletscher ein großes Tor geschliffen. Zur gleichen Zeit als Kolumbus Amerika neu entdeckte, wurde durch dieses Tor die Kesselbergstraße gebaut: Das von Intellektuellen, Künstlern und Musikern geliebte Uferörtchen des Walchensees und der Ort Kochel am gleichnamigen See stehen seither durch diese Straße in Verbindung. Von ihrem höchsten Punkt aus führt der „Königliche Reitweg“ zum Herzogstand hinauf T EXT SA NDRA FR E U DE NB E RG FOTOS STE FA N R OSE NB OO M

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Das Haupt des Jochbergs zeigt sich gekrönt von einer Schneefahne. Nachtwasserblau legt sich samten die Winternacht über König Ludwigs einstigen Pavillon auf dem Herzogstand

er Spätwinter schickt noch einmal Schnee und Sturm über die Bayerischen Alpen, als wir uns – sehr spät für eine Bergtour – am Mittag am Einstieg zum Reitweg für die Besteigung des Herzogstands treffen. Dieser wird gerne als „Münchner Hausberg“ bezeichnet, was nichts anderes als „überlaufen und unromantisch“ besagt. Wir werden das Gegenteil erleben in dieser winterlichen Vollmondnacht auf einem der von König Ludwig II. so geliebten Berggipfel.

Von Freundschaft und Liebe Der Reitweg, so bequem er angelegt ist, muss dennoch der Nachtmahr eines jeden Pferdes gewesen sein: Sieben Kilometer bergauf und knapp 900 Höhenmeter sind für ein Reittier viel. Als junger Mann unternahm Ludwig gemeinsam mit seinen Reitknechten ausgedehnte Ritte, weit durchs Gebirge. Die Männer reisten dabei inkognito, übernachteten in einfachen Gasthöfen und sogar gemeinsam in einem Zimmer. Im Oktober 1865 war der König zwei Wochen lang in Begleitung von Reitknecht Joseph Völk unterwegs. Eine

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tiefe Männerfreundschaft hatte sich zwischen den beiden entwickelt. So konnte sich Ludwig an seinem 20. Geburtstag gleich an zwei innigen Freundschaften erfreuen. „Nachmittags mein lieber Völk bei mir, traute Augenblicke“, so lautet sein Tagebucheintrag. Und am selben Tag hatte Paul Maximilian Lamoral Prinz von Thurn und Taxis sich für Ludwig als Lohengrin verkleidet und, auf einem künstlichen Schwan stehend, sich über den Alpsee bei Hohenschwangau ziehen lassen. Dabei sang er Ausschnitte aus der gleichnamigen Oper, die er mit Richard Wagner eingeübt hatte. Ein Orchester, versteckt hinter Bäumen, begleitete ihn dabei. Die umliegenden Berge wurden mit bengalischen Feuern illuminiert. Diese Zeit vor dem Krieg 1866 muss unbeschwert romantisch für den bildschönen König gewesen sein, eine Ode an die Freundschaft, ein Hoch auf das Leben. Paul und Ludwig – das war zweifelsfrei eine Liebesgeschichte. 1866 wirft Ludwig ihn jedoch in hohem Bogen aus seinem Hofstaat und versetzt ihn ins Regiment seiner Mutter. Paul hatte eine Liaison mit


einer jungen bürgerlichen Sängerin begonnen. Die Geschichte endet böse: Paul wird dem Adelsstand enthoben, arbeitet als Schauspieler und stirbt verarmt mit 35 Jahren an Tuberkulose.

Bergwald und Bergwild Prachtvolle Ahornbäume, uralte Buchen und Weißtannen säumen unseren Weg. Als sich der Wald zum ersten Mal öffnet und das erste Hochtal sich zeigt, sehen wir von rechts kommend den Pionierweg, der auf den Reitweg stößt – ein schmaler Pfad, der sich zwischen Wald und Wiese mal rechts, mal links windet. Ich mag Pfade, am liebsten jene, die von Wildtieren schmal und unscheinbar angelegt wurden, an die sich Jäger zur Pirsch niederlassen, um den Tieren auf dem Weg zu Wasser und Nahrung aufzulauern. König Ludwig II. übernahm einen großen Teil seiner Hütten vom jagdversessenen Vater, König Max II. Der hatte die Hütten als Jagdunterkünfte anlegen lassen. König Ludwig untersagte jedoch sofort nach dem Tod des Vaters die Jagd in den Revieren um seine Hütten; solange er dort weilte, wollte er kein Wild in seiner Nähe getötet wissen. In vielen Windungen, eindeutig mit mehr Mühe als gewöhnlich angelegt, zieht der Weg höher und gibt den Blick auf die weißen Kalkwände des Herzogstandmassivs frei. Wären da nicht die über uns hinwegfegenden Schneewolken, wir würden eine prachtvolle Aussicht genießen: über das Latschengrün hinunter zum lichtblauen Walchensee, auf die Hauptstadt der Bayern in der Ferne, auf den Ortler und das Ötztaler Eismeer. Dort der Starnberger See, dann der Ammersee und darüber auch noch der heilige Berg, Andechs. Auch Riegsee und Staffelsee kämen zum Vorschein – ein prachtvoller Ausblick auf das, was einst ein Königreich war. Wo sich Ludwig als „König vor Gottes

Dort oben auf freier „ Bergeshöhe ist die Seele dem Schöpfer näher, schöner und erhabener ist es da als im Qualm der Städte, wo die wahren Freuden ihren Sitz nicht haben.

(König Ludwig II. 1868 in einem Brief an seine Erzieherin Sybilla von Leonrod)

Gnaden“ als Verbindung zwischen Himmel und Erde sah – als ein Scharnier zwischen Natur und Menschheit. So verstand er sich und seine Aufgabe als König. Heute jedoch könnte man sich auf dem Berg kaum entfernter von anderen Lebewesen fühlen. Das Wild ist längst weit abgestiegen, um in sicheren Mulden auf besseres Wetter zu warten. Der Schneesturm tobt durch die Baumkronen, rüttelt an den steif gefrorenen Ästen und pfeift durch die undichten Stellen meiner Bekleidung. Mir ist kalt, mir ist bang: „Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde“, erinnere ich mich entfernt an die Worte, die Jesus Christus den törichten Jungfrauen einst mahnend zurief.

Irreal und prächtig In diesem Moment des Zauderns und Zögerns reißt die Wolkendecke auf, ein Zauberberg tut sich vor uns auf: Der Jochberg, wild vom Sturm umweht, zeigt sich von einer riesigen Schneefahne gekrönt. Prächtiger und mächtiger habe ich nie einen Berg gesehen! Zu seinen Füßen der silbern schimmernde Walchensee, dessen Ufer sich in Wolken- und Felsspiegelungen

EIN

JOSEPH VILSMAIER FILM

HANNAH HERZSPRUNG

SEBASTIAN BEZZEL

DEMNÄCHST IM KINO MEI DAHOAM


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Ich passiere das Herzogstandhaus, steige schnell tiefer und blicke nach oben: Etwas blinkt. Ist das ein Signal? Ja, das ist ein Signal, ein Leuchtsignal: Stefan, oben auf dem Gipfel wie ein Leuchtturmwärter, sendet mir einen Gruß aus Licht! Noch ein Signal und noch eines – morst er? Ich will antworten, aber weiß nicht wie. Schließlich jodle ich ihm zu – meine Güte, ich jodle – und lache. Die Dämmerung fängt mich ein, und ich gehe noch langsamer und mit noch mehr Bedacht.

Der schmale Grat zwischen Herzogstand und Heimgarten trennt Licht vom Schatten an diesem einsamen Abend

schier aufzulösen scheinen. Die Grenze zwischen Irdischem und Himmlischem ist verschwunden, Realität und Fantasie sind verschmolzen. Stefan, im Schneegestöber, versucht den Moment festzuhalten. Er steht da mit seiner Kamera und ist selig. Durch die dichten Latschenkiefern zieht der schmale Weg an der Hangflanke hinauf, der Schnee ist tief, und wir kämpfen bei jedem Schritt. Nach 40 Minuten erreichen wir den Aussichtspavillon auf dem Gipfel des Herzogstands. Schnell packen wir uns in unsere Daunenjacken, teilen fast andächtig Tee und Käse. Der kleine achteckige Bau hat eine offene Tür, zu der der Sturm Schnee hineinweht. Mir ist klar, dass meine Ausrüstung für eine kalte Nacht hier oben nicht ausreichen wird. Beklommen beschließe ich, allein zurückzugehen, und dies möglichst schnell, denn in etwa zwei Stunden wird es dunkel. Stefan bleibt.

Einsam auf Münchens Hausberg Bereits nach wenigen Schritten rutsche ich, weil ich die Grödel nicht angelegt habe. Ich bin gewarnt und möchte so schnell wie möglich und so sicher wie möglich weiter. Stefan, allein oben im Schneesturm, er fehlt mir. Dass ich ihn so bald schon vermissen würde. Vermissen, das ist ein ganz seltenes Gefühl geworden, weil wir meinen, auf digitale Weise immer in Verbindung zu sein.

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Die Herzogstandhütte und der König der Berge Ludwig war vom Herzogstand sehr angetan und ließ sich neben der Jagdhütte des Vaters sein Königshäuschen mit einer Aussichtsplattform errichten. Den Auftrag übernahm Paul Schwarzenberger, Zimmermeister aus Lenggries. Sein Ururenkel ist heute ein bedeutender Architekt, der in Vorderriß die Restaurierung des Königshauses vornahm; dessen Sohn hat den Anbau der Soiernhäuser übernommen. Zum ersten Mal übernachtete Ludwig 1867 auf dem Herzogstand, den er bis 1885 alljährlich besuchte. Immer zwischen dem 24. Juni und 3. Juli war er dort, egal bei welchem Wetter. Das Hauptgebäude bestand aus dem Königszimmer, sehr schmuck mit Kassettendecke, und acht weiteren Zimmern. Auf den umliegenden Gipfeln, dem Herzogstand, dem Fahrenberg (1.877 m) und dem Martinskopf (1.882 m), ließ er kleine Belvederes zum Lesen, Verweilen und Speisen errichten. Damit das Essen auch warm auf den Tisch kam, wurde neben einem dieser Pavillons auf dem Martinskopf sogar eine Kochhütte gebaut. Nach dem Tod des Königs wurden die Herzogstandhäuser, also die königliche Hütte, Jägerhaus mit Stallungen, Remise, Pavillons auf dem Herzogstand und auf dem Fahrenberg, an die Alpenvereinssektion München verpachtet. 1895 schlug der Blitz in die Telefonleitung ein, und das Jagdhaus von Max II. brannte ab. Der Deutsche Alpenverein (DAV) baute es wieder auf und ergänzte das Königshaus um weitere Schlafgelegenheiten. Die Gäste bestürmten den Berg. Der DAV verkaufte schließlich die Häuser, der Grund ist nicht bekannt. 1990 erfassten zwei große Feuersbrünste die Gebäude auf dem Fahrenberg; die Feuerwehr von Walchensee beschreibt es so:

Nach mehreren Bränden wurden die ehemaligen königlichen Häuser erneuert


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„Am 06. Januar 1990 löste der Abwurf eines brennenden Feuerwerkskörpers durch einen 16-jährigen Fahrgast aus der damals noch bestehenden Herzogstand-Sesselbahn einen nur schwierig zu bekämpfenden Flächenbrand aus. Begünstigt durch die damals herrschende Trockenheit und eine fehlende Schneedecke breitete sich das Feuer in rasender Geschwindigkeit über den ganzen Fahrenberg aus. Rund 200 Einsatzkräfte stellten sich am Berghang dem vom Aufwind immer wieder neu angefachten Feuer. Sie erhielten Unterstützung von Bundeswehrhubschraubern aus der Luft gegen die übermächtigen Flammen, die aus Glutnestern immer wieder aufflammten. In der Nacht zum 08. Januar kam nach ununterbrochenem zweitägigem Einsatz ein Wetterumschwung der Mannschaft zu Hilfe. In wenigen Stunden fiel rund ein dreiviertel Meter Schnee, der mithalf, den überdimensionalen Flächenbrand schließlich zum Großteil einzudämmen. Aber selbst nach 14 Tagen waren die Feuerwehrler noch damit beschäftigt, immer wieder auflodernde Glutnester unter den Wurzelstöcken der Bäume zu bekämpfen. Noch heute machen sich im Waldbestand am Fahrenberg Spätfolgen dieser Brandkatastrophe bemerkbar.“ (Webseite der Freiwilligen Feuerwehr Walchensee) Im Herbst des gleichen Jahres folgte dann der Brand der übrigen Herzogstandhäuser. Nachdem die Ausbreitung des Feuers wegen der abseitigen Lage lange unbemerkt blieb, hatten die Einsatzkräfte der Feuerwehr bei ihrem Eintreffen keine Chance mehr, den Brand einzudämmen. Die Häuser brannten bis auf die Grundmauern nieder. Die Neuerrichtung des heutigen Herzogstandhauses ist dem Altbürgermeister von Walchensee, Siegfried Zauner, zu verdanken. Der letzte verbliebene Pavillon auf dem Herzogstandgipfel wird vom Forstbetrieb Bad Tölz gepflegt.

ZUM NACHWANDERN Der im Text beschriebene Weg ist der ehemalige Reitweg des Königs, der Klassiker unter den Routen. Das bedeutet: Hier ist man selten allein unterwegs! Der Weg führt von der Kesselbergstraße/Passhöhe (859 m) zum Gipfel (1.731 m), die Gehzeit beträgt etwa 2,5 Stunden einfach. Eine Variante ist der Pionierweg, der ab Schlehdorf auf 18,7 km Länge auf den Herzogstand führt. Dabei sind 1.264 Höhenmeter zu überwinden. Im Winter ist eine Gehzeit von etwa 6,5 Stunden einzuplanen. Tipp: Wer zum Beispiel am Wochenende der Betriebsamkeit auf dem Herzogstand ausweichen möchte, wandert über die Pfundalm auf den Hirschhörnlkopf (1.513 m). Der Gipfel liegt noch hinter dem Jochberg, bietet aber eine großartige Aussicht auf den Herzogstand und das Fünfseenland. Die Tour beginnt in Jachenau, am Parkplatz bei der Kirche hinter dem Gasthof Schützenhaus; Gehzeit ca. 2 bis 2,5 Stunden, 750 Höhenmeter. Nach weniger als zwei Stunden erreicht man das sonnige Plateau der Pfundalm. Über den breiten Grasrücken führt der Weg zum Gipfel des Hirschhörnlkopfs. Von dort hat man den besten Blick auf die königlichen Berge und den Herzogstand, auf die runden Stubaier Buckel sowie das Wettersteingebirge mit der Zugspitze. Auch ein Zipfel des Kochelsees, Staffelund Riegsee sind zu sehen. Selbst der Ammersee, der Starnberger See und München sind zu erkennen.

Sandra Freudenberg ist über mehr als fünf Jahre auf den Spuren von König Ludwig II. gewandert. Sie hat mit Urahnen von Almbauern gesprochen, mit Architekten, Forschern und Liebhabern. In Zusammenarbeit mit dem Fotografen Stefan Rosenboom ist das Buch In den Bergen lebt die Freiheit – Wanderungen auf den Spuren von König Ludwig II. entstanden. Es ist im Knesebeck Verlag erschienen und kostet 30 Euro. Wir verlosen 2 Exemplare unter verlosung@dahoam-verlag.de, Stichwort „Sandra Freudenberg“ (Einsendeschluss: 7. 12. 20).

FAST SO SCHÖN WIE URLAUB IN DER TOSKANA

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VEREINBARUNG

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SPEZIAL

EIN TRAUM VON TOSKANA URLAUB IN DER FATTORIA LA VIALLA

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Die Piazetta ist das Herzstück der Fattoria La Vialla, wo fleißig produziert und von den Gästen probiert wird Unsere Autorin durfte einen Vormittag lang bei der Weinlese helfen. Seither trinkt sie Wein mit einem neuen Bewusstsein

hin hat die Fattoria einen großen und kleinen Badesee sowie einen Reiterhof, sodass es einem im Urlaub sicher nicht langweilig wird. Für Ausflüge in die nähere Umgebung kann man die Wanderschuhe einpacken oder ein E-Bike ausleihen. Selber kochen oder essen gehen? Ganz nach Gusto. Ob ich noch mal 20 Jahre brauche, um wieder dorthin zu fahren? Sicher nicht ... Aber wenn die Zeit knapp ist, lohnt sich ein Kurzbesuch beispielsweise in der „Speisekammer“ in Rosenhof bei Mintraching (Regensburg). Hier kann man alle Produkte der Fattoria La Vialla probieren und hat dann ohne große Anreise die Toskana auf der Zunge.

FOTOS: BETTINA SEWALD; PR

en ersten Wein habe ich in der Fattoria La Vialla bestellt, da hatte ich noch keine Kinder und wurde von einer Freundin quasi angeworben. Erst mal vorsichtig habe ich eine Kiste Weißwein bestellt – und war sehr angetan. Das ist über 25 Jahre her, und damals war biodynamische Landwirtschaft für mich eigentlich etwas für Idealisten im Sinne von netten Spinnern. Vor etwa 20 Jahren war ich auf der Durchreise von Siena nach Arezzo und wollte, immer noch skeptisch, den Betrieb mal anschauen und mich davon überzeugen, ob das denn wirklich alles „so pur und bio“ ist, wie es in den Prospekten steht. Seitdem träumte ich davon, in diesem Vorzeige-Paradies einmal Ferien zu verbringen. Kaum sind 20 Jahre vergangen, hat es endlich geklappt. Die Fattoria La Vialla ist inzwischen der größte Biobauernhof der Toskana. Seit über 200 Jahren befindet sich hier das malerische Anwesen La Vialla, das die Familie Lo Franco 1978 vor dem Verfall gerettet und Schritt für Schritt erweitert hat. Die über 17 Landhäuser, die hinzugekommen und als Ferienhäuser umgebaut sind, verteilen sich großzügig auf einer Fläche von 1.400 Hektar inmitten von Weinbergen und Olivenhainen. Ganz nebenbei bemerkt die größte Demeter-zertifizierte Fläche Europas! Das Landhaus La Vialla ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt des Familienbetriebs mit immerhin 160 Mitarbeitern, die mit ihren typischen rot-weiß karierten Schürzen, den weißen Hauben und einem immer fröhlichen Lächeln die Seele der Fattoria sind. Auf der Piazetta trifft man andere Feriengäste, die zum Essen oder Einkaufen in der Bottega vorbeikommen. Es kommen aber auch Tagestouristen, die sich für eine Führung in dem biodynamischen Betrieb angemeldet haben. Wer denkt, dass biologische und biodynamische Landwirtschaft das Gleiche ist, der erfährt hier eine neue Welt. Hier greift alles ganzheitlich ineinander. Und alles ist ebenso ursprünglich wie hochmodern. Es werden die Soßen gekocht und in Schraubgläser gefüllt, die Kekse wie die Pizza im Holzsteinofen gebacken. Mit der Restwärme lässt sich wunderbar das Fleisch als Hauptgang für das Abendessen garen. Das Mehl wird schonend gemahlen, mit den ausgesiebten Fasern werden die Hühner und Schafe gefüttert. Statt Düngemittel gibt es Hornmist (mit Kuhmist gefüllte Kuhhörner, die über die Wintermonate im Acker vergraben werden). Zurück geht diese Art der Landwirtschaft auf die Ideen Rudolf Steiners (lesenswert dazu ist der Wikipedia-Eintrag zur biodynamischen Landwirtschaft). Klingt vielleicht zuerst etwas seltsam. Aber die zahlreichen Auszeichnungen und Preise, die die Wände der Fattoria zieren, geben dem Konzept recht. Und sie machen Appetit auf mehr. Mehr Urlaub und mehr Genuss – auch wenn das Meer ein kleines Stück entfernt liegt und allenfalls für einen Tagesausflug einlädt. Immer-


Geschenkideen

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Kulinarisch Individuelle Präsentkörbe mit italienischer Feinkost in jeder Preisklasse. Erhältlich bei ToscAnna Bad Tölz: www.toscanna.de

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BESSER LEBEN

AUF BERGWALD-PIRSCH MIT EINEM FÖRSTER TEXT B IR G IT WE R NE R

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BESSER LEBEN

ür Franz Jäger ist es sein Wunschberuf. „Geografisch liegt mein Gebiet im Bereich zwischen Bayrischzell und dem Kochelsee.“ Das sei eine Region, die der „Vorstufe zum Paradies“ schon ziemlich nahekomme, sagt er augenzwinkernd. Bei unserem Spaziergang gewährt der 45-jährige Förster Einblicke in seinen Arbeitsalltag und nimmt sich Zeit, meine Fragen zu beantworten. Anschaulich stellt er die Herausforderungen dar, die die trockenen Sommer an den Wald stellen. Kommen alle Bäume mit den klimatischen Veränderungen zurecht? Was bedeuten die Hieroglyphen auf den gefällten Stämmen? Und wie ist das mit der Nachhaltigkeit?

„Bergwälder sind urwaldartiger“ Schon nach ein paar Metern empfängt uns der Wald mit üppig wachsenden Farnen, rötlich leuchtenden Buchenblättern und kontrastreichen dunkelgrünen Weißtannen, durch die die Herbstsonne funkelt. Prächtige Stauden von Fingerhut und Waldweidenröschen machen sich breit. Dort, wo weniger Bäume stehen, können Blütenpflanzen gut gedeihen. Ihre meterhohen Blütenstände locken Bienen, Hummeln und andere Insekten an. Bergwälder seien wesentlich ursprünglicher und urwaldartiger als Flachlandwälder, betont Jäger. Für Weißrückenspecht, Haselhuhn und Alpenbock gelten sie als die letzten Rückzugsgebiete in Deutschland. Gerade im Bergwald findet man noch viel ungenutztes Holz und „unaufgeräumte“ Bereiche. Das liege vor allem an der anspruchsvollen und gefährlichen Waldarbeit. Oft mache es die wilde Natur sehr schwer, sich durch das Dickicht zu kämpfen. „Diese einzigartigen, aber auch sehr sensiblen Lebensräume prägen unsere Heimat. In ihnen leben hochspezialisierte Tiere und Pflanzenarten, die für unsere Kultur und unser Leben von besonderer Bedeutung sind, wie zum Beispiel das Rotwild, dessen Geweih als Knopf Lederhosen ziert“, erzählt Jäger. Für die Voralpenraumbewohner haben die Bergwälder zudem eine lebenswichtige Funktion, denn sie schützen vor Stein-

FRANZ JÄGER, BAYERISCHE FORSTVERWALTUNG

Eine Lichtung tief im Wald nahe Bichl. Sattgrünes Moos. Über den Baumwipfeln weht ein laues Lüftchen. Es ist ein schöner und trockener Herbsttag. Ich treffe mich auf einem bewaldeten Berggipfel, dem Fahrtkopf, mit Franz Jäger. Als Bergwaldoffensive-Förster der Bayerischen Forstverwaltung berät und unterstützt er die privaten Waldbesitzer beim Waldumbau und der Stabilisierung von dringend pflegebedürftigen Bergwäldern MEI DAHOAM


Grenzen – Bestands-, Abteilungs- und Besitzgrenzen Zwei große weiße Streifen am Baum stehen für eine Abteilungsgrenze, drei Streifen für eine Distriktgrenze. Diese Ordnung ist notwendig, um Waldorte und Waldbesitzer klar voneinander abzugrenzen

Naturschutz – Biotopbaum Diese dauerhaft angebrachte Wellenlinie kennzeichnet beispielsweise Bäume mit Höhlen oder Horsten, in denen Eulen oder Mopsfledermäuse leben. Es können aber auch alte Baumveteranen sein. Gemeinsam ist ihnen, dass sie nicht gefällt werden sollen

Pflanzung Auch wenn sich der Wald aus sich selbst heraus verjüngen kann und soll, muss an manchen Stellen nachgepflanzt werden. Zum Beispiel, um nach einem Sturm Wald zu begründen oder eine Baumart zu etablieren, die dort bislang nicht wächst. Damit Waldarbeiter wissen, wo sie die jungen Bäume pflanzen sollen, werden die Bereiche MEI DAHOAM markiert. „Bu“ steht in diesem Fall für „Buche“

schlägen, Muren- und Lawinenabgängen. Und weil ihr Boden sehr viel Wasser speichert, wird die Hochwassergefahr reduziert.

Ökosystem Wald „Der Wald im Gebirge ist für mich auch ein einzigartiger Erholungsort, der auf unglaubliche Art und Weise wohltuende Wirkung auf Körper und Geist hat“, schwärmt Jäger, der schon als Junge wusste, dass er einmal Förster werden will. Er lenkt meinen Blick auf einen abgestorbenen Buchenstamm. Ist das Totholz? „Ja, aber er ist nicht tot!“ In ihm stecke erstaunlicherweise viel mehr Leben als in einem gesunden Stamm. „Dieser Stamm ist eine richtige Schatzkammer, denn das verrottende Holz bildet die Lebensgrundlage für unzählige spezialisierte Tier-, Pilz-, Moos- und Flechtenarten“, erklärt der Förster. Ein Specht hat sich hier eine Wohnung gezimmert. „Diese Höhle bewohnt der aber nicht allein. Wildbienen und Hornissen legen dort ihre Nester an, aber auch brütende Kleiber, Hohltauben oder Eulen ziehen mit ein.“ Irgendwo raschelt es im Unterholz: Ein Eichhörnchen flitzt vorbei. Franz Jäger lächelt: „Eichhörnchen sind bei genauer Betrachtung faszinierende Tiere. Beobachten Sie mal, wie sie sich im dreidimensionalen Raum des Waldes bewegen und sich perfekt an diesen Lebensraum angepasst haben.“ „Für den Wald gibt es keine Reparaturanleitung“ Dass auch der Bergmischwald die Auswirkungen des Klimawandels direkt zu spüren bekommt, zeigt mir Jäger beim nächsten Borkenkäferloch in einem alten Fichtenbestand. „Wir erkennen, wenn die Bäume erkranken, wenn der Sturm den Wald verwüstet oder wenn sich Waldschädlinge wie der Borkenkäfer aufgrund der wenigen Niederschläge, wie im Sommer 2019, rasant vermehren.“ Wenn er auch nicht so viel unterwegs sei, wie man sich das vorstelle, sei für den Bergwald vor allem das wichtig, was außerhalb des Büros passiere, betont Jäger. Beim Kampf gegen den Borkenkäfer ist Eile geboten: „Hat der erst einmal einen Baum befallen, hilft es nur noch, ihn zu fällen.“ Die Stämme müssen dann möglichst schnell aus dem Wald geschafft werden, sonst sucht sich der Schädling sein nächstes Opfer. Wir rasten unter einer Fichte und beobachten Waldameisen. Spannend, wie sie sich um die vielen Eingänge ihres Hügels drängen und was sie alles anschleppen. „Die sind völlig harmlos, wir schätzen an ihnen, dass sie auch mit Borkenkäfern aufräumen“, weiß Jäger. Ist es wahr, dass es besonders der Fichte an den Kragen gehen wird? „Leider ja, denn sie liebt es eher kühl und niederschlagsreich, und man merkt ja doch, es wird langsam a bisserl wärmer bei uns“, seufzt Jäger. Auf etwa der Hälfte der Waldfläche Bayerns ist die Fichte unsere wichtigste Baumart. „Wissenschaftliche Studien sagen voraus, dass die fichtenreichen Bestände auch im Bergwald zunehmend Probleme mit Trockenheit, Borkenkäferbefall oder Windwurf bekommen werden. Wie das aussieht, kann man derzeit in Nordbayern beobachten. Dort stirbt die Fichte flächig ab. Aber auch andere Baumarten wie Kiefer und Buche haben es dort mittlerweile schwer. Wir versuchen den Bergwald im Hinblick auf die zu erwartenden Veränderungen vorsorglich mit Weißtanne, Bergahorn, Buche und Lärche ‚anzureichern‘: So veredelt, ist er weitaus stabiler, klimatoleranter und günstiger zu bewirtschaften“, betont Franz Jäger. Die Devise lautet: weniger Fichte, mehr Tanne. Anders als die Fichte wurzelt die Tanne tief und kommt mit der Wärme viel besser klar. Weißtannen seien die „Laubbäume unter den Nadelbäumen“. „Ihre Sämlinge zählen zu den Lieblingsspeisen von Rehen, Hirschen und Gämsen“, erklärt Jäger.

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FOTOS: ANJA STIEHLER BAYERISCHE STAATSFORSTEN

Striche, Punkte, Buchstaben – was aussieht wie eine groß angelegte Schnitzeljagd, sind sichtbare Zeichen einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Damit alle wissen, was Sache ist, setzt der Förster an den Bäumen Markierungen. Hier eine Auswahl:


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WAS IST DIE BERGWALDOFFENSIVE? Weil die Anpassung der Bergwälder an den Klimawandel und der Erhalt ihrer Schutzfunktionen die Eigentümer vor besondere Herausforderungen stellt, hat die Bayerische Staatsregierung bereits 2008 im Rahmen des Klimaprogramms die Bergwaldoffensive (BWO) ins Leben gerufen. Sie verfolgt nach dem Grundsatz „Vorbeugen ist besser als Heilen“ das Ziel, Bergwälder an den Klimawandel anzupassen und sie nicht zu Sanierungsfällen werden zu lassen (www.bergwald-offensive.de).

Gebrauchsanweisung für den Wald Mit diesem Ratgeber legt der Bestsellerautor die Quintessenz seines Waldwissens vor – anschaulich, praxisnah und unterhaltsam. Er erklärt, wie man Tierspuren richtig liest, wann und wo man am besten Wild beobachten kann oder welche Beeren, Pilze, Blä er und Triebe essbar sind.

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„Den Wald früh, mäßig und oft bewirtschaften“ 2,6 Millionen Hektar Wald gibt es in ganz Bayern. Das ist fast ein Viertel der gesamten Waldfläche Deutschlands. Damit ist Bayern das waldreichste Bundesland der Republik. Ein entscheidender Punkt bei der Waldbewirtschaftung sei das Thema Nachhaltigkeit: „Erfunden haben den Begriff die Förster, und das schon vor mehr als 200 Jahren. Nutze nie mehr Holz, als in einer Generation von selbst wieder nachwächst.“ Wer einen Wald besitzt, schließt immer einen „Generationenvertrag“ ab. Nachhaltige und schonende Waldbewirtschaftung gehen dabei Hand in Hand. Einer der Förstergrundsätze lautet: den Wald früh, mäßig und oft bewirtschaften. Immerhin habe intensive Aufklärungsarbeit mittlerweile viele Waldbesitzer vom Waldumbau überzeugt und so zu einem Umdenken in der Waldbewirtschaftung geführt. Doch eines müsse uns allen klar sein, gibt mir Jäger nach unserem Waldspaziergang mit: Die Natur könne man auch als Förster nur bedingt beeinflussen. Wir müssten uns bewusst sein, dass vor allem wir Nutznießer der Natur seien und nicht umgekehrt (www.aelf-hk.bayern.de).

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BESSER LEBEN

k c ü l g n e t r Ga

CLEVER GEPLANT

Fast jeder hat ihn: den Wunsch nach einem eigenen grünen Paradies. Der Blick in andere Gärten setzt manchmal ungeahnte Kreativität frei: „So eine Sitzecke am Badeteich habe ich mir schon immer gewünscht, diese rustikale Mauer wäre genau richtig für den Grillplatz.“ Da kommt eine Idee zur anderen, bis – zumindest im Kopf – der eigene Traumgarten schon fast komplett ist. Selbst auf dem kleinsten Grundstück lassen sich wundervolle Outdoor-Räume verwirklichen. Ganz nach dem Motto der berühmten Gartengestalterin Gertrude Jekyll: „Die Schönheit eines Gartens hat im Grunde nichts mit der Größe zu tun.“ TEXT B IR G IT WE R NE R

FOTO: JÜRGEN BECKER

sind. Auch großwüchsige mediterrane Pflanzen, wie Oleander oder Olivenbaum, sind herrliche Blickfänge. Übrigens: Die Terrasse wirkt größer und schafft zudem eine harmonische Verbindung, schließt sie zum Garten hin mit einer gebogenen Kante ab.

Kein Garten gleicht dem anderen. Jedes Grundstück lässt sich durch Auswahl und Anordnung der Pflanzen zu einer individuellen grünen Oase formen. Hinzu kommen dann noch bauliche Aspekte wie Wege, Mauern, Pavillon und Sitzbänke, die der Fläche eine besondere Note geben. Die Terrasse ist dabei der Platz, der am meisten genutzt wird. Hier genießen wir das Leben. Meist grenzt sie direkt ans Wohnzimmer und verschmilzt mit dem Grün zu einer Einheit. Liegt die Terrasse leicht erhöht, sind Stufen aus Holz, Naturstein oder Klinker, dekoriert mit attraktiven Pflanztöpfen, eine gute Idee. Eine chillige Sitzgruppe, dazu ein Sonnenschirm und niedrige Hecken verwandeln eine ebenerdige Terrasse in einen eigenständigen Raum. Romantisches Flair zieht ein mit blühfreudigen Petunien und Zauberglöckchen, während Lavendel, Rosmarin und Oregano den Duft des Südens verströmen und sofort eine anregend-heitere Atmosphäre verbreiten. Sommerblüher lassen sich effektvoll in Szene setzen, werden sie in großen Kübeln präsentiert, in denen mehrere Arten wirkungsvoll miteinander kombiniert

Gartenräume mit großer Ausstrahlung sind planbar Ob winzig klein, schmal und lang oder Hanglage – für jedes Grün gibt es eine individuelle Lösung. Eigentlich ist es in Gärten wie mit der Einrichtung eines Hauses: Wo wenig Platz ist, muss man eben noch sorgfältiger planen, konsequenter gestalten und aus allen Widrigkeiten eine echte Tugend machen. Ideen müssen her. Größe und Zuschnitt des Grundstücks setzen dabei den Rahmen. Materialien, Pflanzen, Formen und Stile bieten die Möglichkeit, den Garten eindrucksvoll zu gestalten. Das zu planen ist ein Prozess, der sich Stück für Stück erarbeiten lässt. Deshalb lohnt es sich, vor dem ersten Spatenstich mit unseren fünf Fragen zu klären, was man wirklich möchte und was möglich ist. 1. Welchen Stil soll der Garten haben? Stöbern Sie in Zeitschriften und Büchern oder studieren Sie andere Gärten. Dort gibt es jede Menge Inspirationen. Wer gerne kocht, für den könnte ein Kräutergarten eine schöne Idee sein. Oder sollte der Garten eher romantisch-verspielt sein, mit üppiger Pflanzen-

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Zwischen Teich und Buchs lässt es sich ungestört genießen

fülle, elegant mit klaren Formen und Sichtbeton oder etwa naturnah und nachhaltig? „Der gewünschte Stil erleichtert die Auswahl der Materialien für Terrasse, Wege und Beeteinfassungen sowie der Pflanzkombinationen“, betont die Landschaftsgärtnerin Julia Knittel aus Weilheim. So sind zum Beispiel die meisten Stauden im Winter oberirdisch nicht sichtbar, treiben im Frühling neu aus, beeindrucken im Sommer mit farbstarken Blüten und werden im Herbst mit ihren trockenen Blütenständen zu fast künstlerischen Gartenelementen. Aber auch Laubgehölze, viele Halbsträucher, Zwiebelblumen oder Knollengewächse geben dem Grundstück durch das Jahr immer wieder ein neues Gesicht.

2. Wie ist das Grundstück beschaffen? Bevor die Ideen skizziert werden, ist eine Bestandsaufnahme auf Millimeterpapier hilfreich. „Gartengestaltung auf kleinem Raum ist eine echte Herausforderung“, weiß Julia Knittel, „das Wichtigste ist der sichere Blick für Proportionen.“ Mit klarer Linienführung, geschickter Raumaufteilung und einem zurückhaltenden Pflanzkonzept kann man viel bewirken. „Notieren Sie alles, was Ihnen wichtig erscheint, zum Beispiel: wo scheint im Sommer die Abendsonne,

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FOTO: JÜRGEN BECKER

Wer den Garten in verschiedene Räume einteilt, erweckt Neugierde

möchte ich beim Blick aus dem Küchenfenster einen blühenden Apfelbaum sehen, wann blüht was, wie weit fällt der Schatten eines großen Baumes, was will ich verdecken“, rät Julia Knittel. Ihre Beobachtungen stellen Sie als Symbol, Schrift oder Bereich dar. Farbig ausgemalt, wirkt das Ganze noch plakativer.

3. Welche Ansprüche soll mein Garten erfüllen? „Gartenbesitzer sollten immer bedenken, dass das grüne Paradies nie statisch ist, sondern sich den wandelnden Anforderungen der unterschiedlichen Nutzer anpasst“, erklärt die Landschaftsgärtnerin. Sandkasten


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und Schaukel für die Kids, Grillplatz für Papa, Gemüse- oder Kräuterbeet für Mama, Platz fürs Gartenhaus oder vielleicht ein Kneipp-Becken. „Auch bei der Bepflanzung ist darauf zu achten, ob sie primär als Sichtschutz dient, Blumen zu jeder Jahreszeit gewünscht sind, Gräser mit ihrer Pracht im Herbst beeindrucken sollen und Tiere im heimischen Grün eine Rolle spielen“, betont die Gartenplanerin.

4. Ist ein Farbkonzept von Bedeutung? Die Abstimmung der Blütenfarben ist enorm wichtig, weiß Knittel, „denn längst nicht alle Farbtöne harmonieren miteinander; ist ein Beet farblich zu ungeordnet, wirkt das Ganze sehr chaotisch und kunterbunt.“ Zwei kontrastierende Farben, die in verschiedenen Tönen von hell bis dunkel und blass bis kräftig eingesetzt werden, geben dem Beet einen edlen Touch. Sehr attraktiv sind auch Verläufe von Gelb über Orange bis Dunkelrot oder von hellem Blau bis in tiefdunkles Violett. „Blattschmuckpflanzen mit grünem Laub spielen bei der Gestaltung eine wichtige Rolle“, so Julia Knittel. Sie treten als Vermittler zwischen leuchtenden Blütenfarben auf. Derzeit liegen monochrome Farbgestaltungen im Trend. Wie wäre es mit Classic Blue, der angesagten Pantone-Farbe im Jahr 2020? Pflanzen und Gemüse in blauen Farbtönen, wie Lavendel, Iris, Traubenhyazinthe oder Beeren, sind absolute Hingucker, vermitteln zudem Weite und lassen kleine Gärten dadurch größer wirken.

DESIGNGÄRTEN FÜR KLEINE BUDGETS Dass Designgärten kein Vermögen kosten müssen, zeigt der renommierte Gartengestalter Lars Weigelt anhand anschaulicher Vorhernachher-Fotos, praxisnaher Texte und Pläne in diesem Ratgeber. Gute Ideen, eine klare Formensprache und konsequente Planung sind wichtiger für das Ergebnis als ein „dickes“ Konto. Gemeinsam mit zwölf Hauseigentümern hat Lars Weigelt deren Gärten neu geplant und realisiert. Es wurden vor allem auch der Nutz- und Erholungswert der Gärten erhöht – angefangen von der Verringerung des Pflegeaufwands über die Verbesserung des Sichtschutzes bis hin zu individuell gewünschten Detaillösungen. Es ist inspirierend zu sehen, welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn es nur ein bestimmtes Gartenbudget gibt. Verlag: BJVV, 216 Seiten, Lars Weigelt, 29,95 Euro

5. Inwieweit sind räumliche Gliederung und Pflanzen entscheidende Gestaltungselemente? Durch eine Aufteilung in Räume bekommt der Garten ein Gesicht. Selbst kleine Grundstücke gewinnen an Größe, wenn verschiedene Bereiche optisch voneinander abgegrenzt sind und nicht alles sofort einsehbar ist. Wege oder Sitzplätze strukturieren vertikale Elemente wie Hecken. Mauern oder gestaffelte Pflanzungen bringen die räumliche Dimension. Das Beet sollte so bestückt sein, dass ein Wechsel aus hohen und niedrigen Pflanzen entsteht, rät der Gartenprofi, „denn das sorgt für räumliche Tiefe und optische Weite“. Höhere Sträucher oder ein kleinkroniger Baum erzielen besonders auf Mini-Grundstücken eine enorme Wirkung – sie bieten Sichtschutz und haben hohen Zierwert. Auch mit Rank-Obelisken und Pergolen mit Kletterpflanzen entsteht der gewünschte Effekt im Garten. „Pflanzen zu kombinieren, ist eine Kunst – und eine Wissenschaft für sich: Was wo wächst und wie es sich entwickelt, sollte man wissen, bevor es an die Planung geht“, sagt Julia Knittel (www.knittel-gartengestalter.de).

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KULTUR

TYPISCH GAYMANN

Der Cartoonist Peter Gaymann lebt seit drei Jahren in der Großgemeinde Schäftlarn im Süden der Landeshauptstadt. Nach 26 Jahren in Köln wollte seine Frau wieder zurück in ihre bayerische Heimat. „Wir haben uns hier wieder sehr gut eingelebt“, freut sich der 70-Jährige, der fürs nächste Jahr eine große Ausstellung im Buchheim Museum am Starnberger See plant. Sie musste 2020, wie so vieles, wegen Corona verschoben werden T E XT B E TTINA SE WA LD

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FOTOS: BETTINA SEWALD, PETER GAYMANN

MEISTER DES „HUHNIVERSUMS“ TROTZT AUCH CORONA HUMOR AB


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Peter Gaymann gehen die Ideen nicht aus. In seinem schönen Atelier wird manches Fundstück vom Straßenrand zum Kunststück

DONAUSCHWABEN

MUSEUM DER STADT

GERETSRIED ... DIE EINFACH ANDERE GESCHICHTE

SIEBENBÜRGEN

SCHLESIEN

SUDETENLAND

GERETSRIED

I N F O R M AT I O N

o entstand ganz ungeplant neben seinem aktuellen Buch Typisch Bayerisch! (siehe Verlosung Seite 45) ein weiteres namens Typisch Corona!, in dem er die ersten Tage des Lockdowns in gewohnt verschmitzte Form brachte. Der „Meister des Huhniversums“ meisterte, wie sollte es anders sein, auch die Pandemie mit Humor. „Dieses Jahr ist schon eine besondere Situation“, fasst Gaymann (man spricht es: Geimann) die vergangenen Monate zusammen. Anfangs seien ja alle Ausstellungen und Aktionen (unter anderem in Starnberg) abgesagt oder verschoben worden. Aber für den jung gebliebenen 70-Jährigen ist ein Tag ohne Zeichnen vermutlich wie ein Tag ohne Atmen: „Vom ersten Tag des Lockdowns bis Pfingsten habe ich jeden Tag wie eine Art Tagebuch gezeichnet – da sind immerhin 80 Bilder entstanden.“ Der gebürtige Freiburger zeichnet ohne Unterlass. Inzwischen wurden über 100 Bücher, zahlreiche Kalender – unter anderem in der Reihe „Demensch“ – und unzählige Postkarten veröffentlicht. Im Rahmen der Buchheim-Ausstellung „70 Jahre – 70 Hühner“ sind neben den Zeichnungen auch 70 unterschiedliche Hühner-Figuren aus Metall gefertigt worden, die man auf einer Steinplatte montiert beispielsweise in den Garten stellen kann. Von jeder der etwa einen Meter hohen, wetterfesten Figuren gibt es nur fünf handsignierte Exemplare, die im nächsten Jahr vorgestellt werden. Gaymann: „Es stand ja recht früh fest, dass es heuer im Sommer weder die große Ausstellung noch eine große Geburtstagsfeier geben wird.“ Jetzt freut er sich auf 2021. Seit Ende 2017 bewohnt Gaymann mit seiner zweiten Frau Viktoria Steinbiß-Gaymann ein ehemaliges Gasthaus in der Gemeinde Schäftlarn. Und „gastfreundlich“ trifft es ziemlich genau, wenn man in dem

Öffnungszeiten Montag geschlossen Di, Mi, Fr bis Sonntag 14.00 – 16.00 Uhr Do 17.00 – 19.00 Uhr Graslitzer Straße 1 82538 Geretsried Tel. MEI DAHOAM 0 81 71/62 98 ).) www.geretsried.de


großzügigen Refugium willkommen geheißen wird. Das lichtdurchflutete Haus ist ebenso geschmackvoll wie originell eingerichtet. „Wir sind nach fast 20 Jahren in Köln hier inzwischen richtig angekommen“, verrät Peter Gaymann. Unter anderem mit der Ausstellung „Tschö Köln, Grüß Gott München“ im Frühjahr 2018 im Münchner Auktionshaus Neumeister habe man es ihm hier sehr leicht gemacht, sich heimisch zu fühlen. „Außerdem hat meine Frau, als ich sie im Jahr 2000 kennen lernte, noch in München gewohnt, und wir hatten die ersten Jahre eine Fernbeziehung“, führt der zweifache Vater und Großvater weiter aus. Es habe also von Anfang an die Option gegeben, irgendwann auch mal in München zu leben. Peter Gaymann erzählt: „Kaum angekommen, waren wir schon wieder mittendrin im Geschehen.“ Mit viel Herzblut engagiert er sich neben seinen zahlreichen Aufgaben gemeinsam mit Co-Inspirator Gerhard Polt für die Errichtung des „Forum Humor und komische Kunst“ in der ehemaligen Viehmarktbank im Münchner Schlachthofviertel (www.forum-humor.de). Gaymann: „Leider hat die Stadt München ‚dem Humor‘ erstmal eine Absage erteilt und blockiert jedwede finanzielle Unterstützung. Wir kämpfen aber weiter und arbeiten an einem neuen Konzept, um in Eigenregie das Haus des Humors zu realisieren.“ Peter Gaymann ist geprägt durch eine rundweg positive Lebenseinstellung und schafft es immer irgendwie, dem Leben eine heitere Seite abzugewinnen. Auch wenn’s wirklich ernst und traurig wird. „Schwierige Themen reizen mich sehr“, nimmt er die Her-

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ausforderungen des Lebens an und kümmert sich mit seinem Projekt „Demensch“ um den menschlichen Umgang mit dem Krankheitsbild Demenz. Darüber hinaus ist er seit vielen Jahren aktiver Botschafter beim Bundesverband Kinderhospiz e. V. Der zweifache Vater und Großvater weiß: „Auch schwerstkranke Kinder wollen einfach mal lachen.“ Und weiter: „Wenn ich sie mit meinen Zeichnungen in wirklich schweren Stunden ein bisschen aufheitern kann, ist mir das eine große Freude.“ Zusätzlich spendet Gaymann die Erlöse vom Verkauf seiner Bilder, die im Rahmen seiner interaktiven Lesungen entstehen. Ob und wann diese Lesungen allerdings wieder stattfinden können, steht in den Sternen – und gegebenenfalls auf seiner Homepage www.gaymann.de. Sein neues Zuhause in Schäftlarn hat übrigens im Vergleich zu Köln einen buchstäblich nahe liegenden Vorteil. Es liegt nämlich ein Stück näher an seinem geliebten Italien. Dort lebte und arbeitete er von 1986 bis 1991. Zuvor brachte er sich neben seinem Studium und den ersten Arbeitsjahren als Sozialpädagoge das Zeichnen selber bei. „Meine ersten Zeichnungen entstanden ganz unaufgeregt für die Studentenzeitung“, erinnert er sich. Das Zeichnen habe sich dann quasi verselbstständigt. Sein erstes Buch erschien 1984. Und es gab kaum eine Buchhandlung oder Schreibwarenhandlung, die in den 80er-Jahren nicht seine Postkarten im Ständer vor der Tür hatte. „Das waren etwa zwei Millionen Postkarten pro Jahr“, fasst er den Erfolg der ersten Jahre zusammen. Ein Großteil seiner Bücher beschäftigt sich neben den Hühnern, die zum festen Bestandteil seiner Karriere geworden sind, mit Reisen, Essen und/oder Trinken. Das Atelier unterm Dach ist seine Spielwiese. Die Zeichnungen sind ordentlich in Schubladen sortiert. In Regalen, auf den Dachbalken und an den Wänden findet sich darüber hinaus Unzähliges, was dem Kreativling noch alles in die Finger gekommen ist. Ein ausgetretener Fußball als Fischkopf, Barbie-Puppen als schillernde Nixen oder Müll vom Straßenrand als kunstvolle Collage, um nur einige zu nennen. Im Regal stehen die Bücher dicht gedrängt. Er hat von jedem Buch mindestens drei Exemplare. „Manche Titel sind nicht mehr lieferbar, da übernehme ich gelegentlich auch die Restposten und habe die dann auf Lager, wenn ich direkt angeschrieben werde“, verrät der überaus produktive Cartoonist. Im September erschien, nach 30 Jahren fruchtbarer Zusammenarbeit mit dem Frauenmagazin Brigitte, sein letzter Beitrag als „P.GAY“ in der Reihe „Die Paar Probleme“. Doch sein liebevoll-kritischer Blick auf die Menschen mit ihren „paar Problemen“ lässt ihn sicher auch künftig weiter zeichnen …


KULTUR BUCH

Peter Gaymann

BUCH

Typisch Bayerisch!

Typisch Bayerisch! Mit hat sich der Cartoonist Peter Gaymann im Rahmen seiner „Typisch“-Reihe mit seiner neuen Heimat ebenso liebevoll wie spitzfindig auseinandergesetzt. Egal, ob der bayerische Löwe den „Zuagroasten“ frisst oder die Nachbarin das Multikulti auf der Wäscheleine thematisiert, Gaymann scha mit spitzer Feder den Spagat, dass alle Beteiligten schmunzeln müssen. Er ist fix wie eh und je – und hat dem Jahr 2020 geschuldet tatsächlich auch schon ein veröffentlicht, mit dem er tagebuchartig die ersten Wochen des Lockdowns ins Bild setzte. Beide Bücher im Belser Verlag, hat 80 farbige Seiten und kostet 18 Euro, gibt es für 14 Euro. unter Wir verlosen 3 signierte Exemplare von verlosung@dahoam-verlag.de, Stichwort „Peter Gaymann“ (Einsendeschluss: 7. 12. 20).

BUCH

Liebe machen Der Münchner Schauspieler, Kabare ist und (Drehbuch-)Autor Moses Wolff ist frischgebackenes Mitglied der Münchner Turmschreiber und wartet mit einem neuen Roman auf. ist ein tragiromantisches Road-Movie, das geradezu danach schreit, verfilmt zu werden: Dagmar und Götz sind schicksalha füreinander bestimmt und verlieben sich 1970 auf dem Oktoberfest ineinander. Doch sie verlieren sich sofort wieder aus den Augen, bleiben dann aber über diesen prägenden Augenblick über viele, viele Jahre hinweg in einer inneren Verbindung. Es folgen unzählige Situationen, in denen sich die beiden immer wieder knapp verpassen. Eingebe et ist die Erzählung in viele historische Momente, die auch die Geschichte der Bundesrepublik plus USA und Griechenland skizzieren, mit echten Sternstunden der Popkultur inklusive einer Hommage an den legendären King of Pop Michael Jackson. Prädikat: Dieses Buch ist unbedingt empfehlenswert für alle, die gerne eine Wiesn 2020 gehabt hä en! Es liest sich schwungvoll wie eine Fahrt in der Krinoline und schaltet automatisch das Kop ino ein. hat 286 Seiten, ist im Piper Verlag erschienen und kostet als Taschenbuch 10 Euro.

Das Buch eines Sommers Nach dem megaerfolgreichen Sachbuch kommt der in Bayern geborene Wissenscha sjournalist und Schri steller Bas Kast mit seinem RomanDebüt nicht ohne Einblicke in die Welt der Neurowissenscha ler und Ernährungsexperten aus. Macht aber nix! Das Fachgebiet bleibt dezent im Hintergrund. Im Fokus steht die berührende Lebensgeschichte von Nicolas, der als Ich-Erzähler von verpassten Chancen und seinem (fast) gescheiterten Lebenstraum schreibt beziehungsweise spricht. Der Untertitel „Werde, der du bist“ legt nahe, dass man diese einfühlsame, lebensphilosophische Erzählung für eine leichtfüßige Selbstanalyse nutzen darf, um die eigenen Lebensträume und -ziele zu hinterfragen und nicht länger auf die lange Bank zu schieben. Zeitgleich mit dem Erscheinen des Buchs beim Diogenes Verlag, 240 Seiten (gebunden), ist auch das Hörbuch fertig geworden, wunderbar gelesen von Gert Heidenreich. Beides kostet 22 Euro. Wir verlosen 2 Hörbücher und 2 Romane unter verlosung@dahoam-verlag.de, Stichwort „Bas Kast“ (Einsendeschluss: 7. 12. 20).

Die Datenverarbeitung im Rahmen unserer Gewinnspiele dient ausschließlich dem Zweck der Durchführung des Gewinnspiels und zur Versendung der Gewinne. Die uns vorliegenden Daten werden grundsätzlich nicht an Dritte weitergegeben, es sei denn, die Weitergabe ist für die Durchführung des Gewinnspiels oder die Versendung des Gewinns erforderlich. Nach Beendigung des Gewinnspiels werden Ihre im Rahmen des Gewinnspiels verarbeiteten Daten grundsätzlich innerhalb von 30 Tagen gelöscht. Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklären Sie sich mit diesen Bedingungen einverstanden. Ein Widerruf ist jederzeit unter mail@dahoam-verlag.de möglich.

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KAL ENDER

KULTUR

Redaktionstipps

17.12.20 – 16.5.21

UNTERHALTUNG Bis zum Jahresende bringt der Waitzinger Keller dank eines ausgeklĂźgelten Hygienekonzepts auch zu Corona-Zeiten ein buntes Programm auf die BĂźhne. So begeistert zum Beispiel die Traunsteiner Musikerin Claudia Koreck mit einem Duo-Konzert ihres neuen Albums „Auf die Freiheit“ (13.11.), der Alpenkasperl läutet mit „Kasperl sucht den Nikolaus“ die schĂśne Vorweihnachtszeit ein (4. 12.), und das Fools-Ensemble im Freien Landestheater Bayern präsentiert die ungewĂśhnliche Adventsgeschichte „Du spinnst wohl“ (19. und 20. 12.). Weitere Veranstaltungen unter www.waitzinger-keller.de

FOTO: ANIAN IRL, MALERWINKEL, 1920ER JAHRE, PRIVATBESITZ

AUSSTELLUNG

BIS 31. 12.

FOTO: WAITZINGER KELLER

Das pi oreske Dorf Mi enwald mit seinem charakteristischen Kirchturm vor der groĂ&#x;artigen Kulisse von Karwendel und We erstein wurde seit Ende des 19. Jahrhunderts zum beliebten Motiv zahlreicher Maler. Anian Irl (1860 – 1936) kam 1893 als erster Berufsfotograf aus Erding nach Mittenwald, richtete dort ein Fotoatelier ein und grĂźndete einen Ansichtskartenverlag. Zusammen mit seinem Sohn und anderen Fotografen prägte er das Bild entscheidend mit, das wir heute davon haben, wie es im Markt Mi enwald bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs aussah. In der Ausstellung „Gleicher Blickwinkel – Mi enwald gemalt und fotograďŹ ert!“ treen FotograďŹ en und Gemälde aus zwei Privatsammlungen aufeinander – historische Realität und kĂźnstlerische Interpretation. www.geigenbaumuseum-mi enwald.de

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BIS 4. 7. 2021 AUSSTELLUNG Mit einer Auswahl von Aquarellen, Zeichnungen und DruckgraďŹ ken aus Privatbesitz und dem eigenen Bestand präsentiert das SchloĂ&#x;museum Murnau in der Sonderausstellung „Innen, auĂ&#x;en, drinnen, drauĂ&#x;en â€Śâ€œ selten gezeigte Blä er von KĂźnstlern der Klassischen Moderne, die sich meisterha mit dem Innenund AuĂ&#x;enraum auseinandersetzten: menschenleere Stadtlandscha en von Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Ro lu; beschauliche Interieurs von FĂŠlix Vallo on, Gabriele MĂźnter und David Hockney; quirliges GroĂ&#x;stadtleben und Sehnsuchtsorte bei Karl Hubbuch, August Macke sowie Erma Bossi. www.schlossmuseum-murnau.de


KALENDER

Redaktionstipps

11. – 13. 6.21 MUSIKFEST

DAVID HOCKNEY, TWO VASES IN THE LOUVRE, 1974, FARBRADIERUNG, LEIHGABE AUS PRIVATBESITZ, © DAVID HOCKNEY

Ein Musikfest mit Volksmusik und Klassik: Vom 11. bis 13. Juni 2021 spielt d‘Musi in den drei Gemeinden Mi enwald, Krün und Wallgau. In jedem Ort laden zahlreiche Bühnen (alle bewirtet) zum Musikgenuss ein. Hü enmärkte bieten regionale Spezialitäten, Brauchtum und traditionelles Handwerk zum Entdecken. Außerdem auf dem Programm: Musik in Gastwirtscha en, ein ökumenischer Volksmusikgo esdienst, Frühschoppen, klassische Kurz-Konzerte im Geigenbaumuseum Mi enwald, Geigenbaudemonstrationen, Kinderprogramme und vieles mehr. Mit Musikgruppen aus Bayern, Baden-Württemberg und Tirol. Auch aus internationalen Partnerregionen reisen Musikanten an. www.saitenstrassen.de

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KAL ENDER

KULTUR

Redaktionstipps

NOVEMBER

13. 11.

27. 11.

STERMANN & GRISSEMANN

LESEN FÜR BIER

Dinzler Kaffeerösterei Zirkuszelt, Irschenberg

Haus Sebaldus, Bad Kohlgrub

Feine Beschimpfung, Sinnsabotage und Selbstdemontage, Nonsens, bizarre Parodie, Persiflage und Polemik: Das alles zusammen ergibt das „Stermann & Grissemann“-Universum. Beim Programm „Gags, Gags, Gags“ flitzen die beiden von einer Pointe zur nächsten, ohne dabei mit den auserzählten Standard-Witzen des deutschen Kabare s zu langweilen.

19. 11. CLAUDIA KORECK TOUR

KleinKunst & Kultur im Kramerwirt, Arzbach Neue Songs und ein Best-of gleichermaßen ist die „Auf die Freiheit“-Tour von Claudia Koreck, die den bayerischen Dialekt wieder im Musik-Mainstream verankerte. Leise, laut, intim, kra voll, humorvoll – dieses emotionale Wechselspiel ist es, was ihre Live-Performances so unglaublich macht.

22. 11. S’ LEM IS KOA NUDLSUBBN Tiefstollenhalle, Peißenberg Derber Humor aus dem bayerischen Alltag: Dafür steht der Addnfahrer. Mit über 250.000 Facebook-Followern und insgesamt weit über einer Million Klicks auf seine Youtube-Videos hat sich der Landwirt mit dem Filzhut und den grell-orangen Hosenträgern zur Internetsensation gegrantelt.

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Das Spiel um Bier hat einfache Regeln: Gäste können Texte mitbringen, von Tagebucheinträgen über Zeitungsberichte und Betriebsanleitungen bis hin zu ganz alten Schinken. Moses Wolff und zwei Schauspielkollegen lesen vor. Das Publikum bestimmt, wie gelesen wird, und entscheidet danach per Applaus, ob der Text des Gastes oder die Performance besser war – der Sieger kriegt ein Bier. Reservierung ist nötig: Tel. 0 88 45 / 70 00 oder info@haus-sebaldus.de

28. 11. „AUF A WORT“ – DIE SONGS VON STS Ludwig-Thoma-Saal, Tegernsee Die besten Hits von den MusikIkonen aus der Steiermark präsentiert die STS-Coverband „Auf A Wort“. Die Mischung aus tiefgründigen Texten und gefühlvoller Musik, die die sechs Österreicher zu Fan-Lieblingen und Kultmusikern gemacht hat, erklingt seit 2012 nicht mehr im Original. „Großvater“, „Fürstenfeld“ und andere Evergreens der Austro-Popper werden nach ihrem Rückzug aber nahezu gleichwertig von „Auf a Wort“ in Live-Konzerten geschme ert.

Di - So, 10 - 17 Uhr (Nebensaison: 11 - 16 Uhr) . Mo geschl. Ballenhausgasse 3 . D-82481 Mittenwald

Aktuelles unter:

www.geigenbaumuseum-mittenwald.de

29. 11.

12. 12.

EVELYN HUBER – HARFE SOLO

BAYERISCHE VOLKSMUSIK ZUM ADVENT

Barocksaal, Kloster Benediktbeuern

Barocksaal, Tegernsee

Musikalische Momente zum Abschalten, zum Eintauchen in Zauberwelten. Locker und charmant moderiert von der Musikerin selbst. Kop ino vom Feinsten. Die Trägerin des Bayerischen Kulturpreises bietet ein besonders hingebungsvolles, feuriges und dennoch meditatives Klangerlebnis.

Klassische Töne und Volksmusik erklingen regelmäßig im Barocksaal oder der katholischen Pfarrkirche St. Antonius Bad Wiessee. Mehrmals im Jahr gastiert hier die Konzertreihe „Schlosskonzerte der Stadt Tegernsee“.

18. 12. CARL ORFF‘S WEIHNACHTSGESCHICHTE Loisachhalle, Wolfratshausen

DEZEMBER

5. 12. HENRI BONAMY Loisachhalle, Wolfratshausen Das Philharmonische Orchester Isartal spielt mit Henri Bonamy als Dirigent und Solist gleichermaßen. Zwei Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Jean Sibelius‘ zweite Symphonie stehen im Zentrum des Konzerts.

Der Tölzer Knabenchor gehört zu den berühmtesten und erfolgreichsten Knabenchören der Welt und bestreitet mehr als 150 Konzert- und Opernau ri e im Jahr. Die talentierten Sänger bringen Carl Orff‘s Weihnachtsgeschichte auf die Bühne. Orffs kompositorischer Lebensweg ist in einem Satz zu beschreiben: Reduktion aller musikalischen Bestandteile auf ein Minimum. Seine Fassung der Weihnachtsgeschichte beginnt mit den Erlebnissen der Hirten in der Heiligen Nacht – im bayerischen Dialekt – und endet beim „Gloria in excelsis Deo“ der Engel.


HERKUNFT

KALENDER

Redaktionstipps

NACH SAŠA STANIŠI Ć REGIE: FELIX HAFNER

31. 1. JANUAR 2021 BIS SONDERAUSSTELLUNG 6. 1. LENGGRIESER KRIPPERLWEG

Oberammergau Museum, Oberammergau

Vom 27. November 2020 bis zum Dreikönigstag 2021 kann man in Lenggries Kripperl anschauen. Zahlreiche Geschä e sowie die Pfarrkirche St. Jakob präsentieren in der Weihnachtszeit in den Schaufenstern Krippen aus dem Familienbesitz und die handgeschnitzten Krippenfiguren des Lenggrieser Schnitzers Georg Willibald.

15. 1.

BIS 21. 2.

PAM PAM IDA

ANSELM KIEFER – „OPUS MAGNUM“

Kurhaus, Bad Tölz Blockflöte, Sambatrommel und Streichquarte sorgen für einen fetzigen Ri durch die Poplandscha . Die Gruppe Pam Pam Ida lässt auch mal die 1980er durchblitzen und kommt doch wieder bei den heutigen Charts an. Heraus kommt eine rasante musikalische Achterbahnfahrt.

22. 1. DIE GROSSE JOHANN STRAUSS GALA Kultur- und Tagungszentrum Murnau Mitglieder des Gala Sinfonie Orchesters Prag haben bei der Huldigung des Ausnahmekomponisten international bekannte Solisten und das Johann Strauß Balle mit dabei. Die Revue ist ein besonderes Erlebnis für Fans des Walzerkönigs und Freunde der Opere e und Klassik.

ABKARTEN 22 089.523 OKT 2020 46 55

„DER DRAMATISCHE MOMENT“

Berührende Momente, große Effekte und ein Ausflug in die Historie: Die Fotoausstellung im Museum Oberammergau zeigt Fotografien der Passionsspiele aus 170 Jahren – so alt ist nämlich das älteste Bild der Ausstellung, das den Christusdarsteller 1850 beim Einzug nach Jerusalem zeigt. Noch bis Januar kann man die Ausstellung von Dienstag bis Sonntag besuchen.

Ortszentrum, Lenggries

RUBRIK

www.muenchner-volkstheater.de

Franz Marc Museum, Kochel a. See Sechs großformatige Fotografien und 23 Vitrinen hat Anselm Kiefer unter dem Titel „Opus Magnum“ zusammengefasst. Wie Zeitkapseln enthalten die Glasbehälter die verschiedenen Topoi seines Werks und umfassen ein komplexes, assoziationsreiches Ensemble von Dingen und Bedeutungen. Von diesem Themenreichtum ausgehend fragt die Ausstellung nach der wichtigen Rolle von literarischen, mythologischen und biblischen Topoi im Werk Anselm Kiefers und stellt den Vitrinen kurze assoziative Texte von zeitgenössischen Schri stellern, darunter Marion Poschmann, Christoph Ransmayr und Ferdinand von Schirach, gegenüber. Über diesen literarischen Zugang werden die immer gleichen und stets aufs Neue variierten Motive Anselm Kiefers neu beleuchtet.

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IMPRESSUM

Bett zu niedrig? Pflege zu Hause? Vorsorge fürs Alter?

Chefredaktion: Sandra Johnson (V. i. S. d. P.)

Höhenverstellbare Bettsysteme ... ... für leichtes Aufstehen aus dem eigenen Bett

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Marion Bürckner, Sandra Freudenberg, Heike Hoffmann, Bettina Sewald, Dominik Stallein, Rudi Stallein, Birgit Werner Lektorat: Gabriele Ernst VERLAG: DAHOAM VERLAG

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Stephanie Lackermeier Tel.: 0 80 41 - 77 89 3 sl-advertising@gmx.de Bettina Sewald Tel.: 01 70 - 9 02 25 66 sewald@dahoam-verlag.de Sandra Heller Tel.: 01 51 - 53 52 01 26 heller@dahoam-verlag.de Vertrieb: Peter Aschauer Leserbriefe: johnson@dahoam-verlag.de Druck: Kastner AG, Schloßhof 2 – 6, 85283 Wolnzach Verlagsanschrift: DAHOAM VERLAG Schloßhof 2 – 6, 85283 Wolnzach Telefon: 08442/9253-35 E-Mail: mail@dahoam-verlag.de Internet: www.dahoam-verlag.de Copyright: Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Bilder, Manuskripte, Waren keine Haftung. Nachdruck, Aufnahmen in Online-Dienste und Internet, Vervielfältigung auf Datenträger wie z. B. CD oder DVD etc. nur nach schriftlicher Zustimmung von DAHOAM VERLAG.

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Der Boandlkramer UND DIE EWIGE LIEBE So etwas ist dem Boandlkramer (Michael Bully Herbig) ja noch nie passiert: Zum ersten Mal, seit Tausenden von Jahren, wird er von Amors Pfeil getroffen. Als er die Gefi (Hannah Herzsprung), die Mu er vom Maxl, erblickt, ist es um ihn geschehen – der Tod hat sich unsterblich verliebt! Der liebestrunkene Boandlkramer lässt sich auf einen mehr oder weniger klugen Deal mit dem Teufel (Hape Kerkeling) ein und bringt dadurch nicht nur den gö lichen Plan durcheinander – es droht sogar das absolute Chaos! Mit Michael Bully Herbig, Hape Kerkeling, Hannah Herzsprung, Josef „Seppi“ Staber, Sebastian Bezzel, Rick Kavanian u. v. m. Regie: Joseph Vilsmaier, Drehbuch: Marcus H. Rosenmüller, Ulrich Limmer und Michael Bully Herbig. Bereits 2008 begeisterte der Boandlkramer in Joseph Vilsmaiers Kinoerfolg „Die Geschichte vom Brandner Kaspar“. In seiner letzten Arbeit widmet Vilsmaier ihm nun einen eigenen Film.

FOTO: OBS/LEONINE

Ab 17. Dezember NUR im Kino!


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