Düsseldorfer Schauspielhaus — Spielzeitheft 22/23

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Maximal gegenwärtig — Rainald Goetz über den Roman »Johann Holtrop« als Theaterstück auf der Bühne — Die Fragen stellte Robert Koall Der Roman des Büchner-Preisträgers Rainald Goetz aus dem Jahr 2012 erzählt vom Aufstieg und Fall eines fiktiven Spitzenmanagers in den Nullerjahren. Der Text ist eine messerscharfe Analyse des Zeitgeschehens zum Anbeginn des 21. Jahrhunderts, als die sogenannte westliche Welt und ihre Werte ins Kippen gerieten. Nach dem großen Erfolg von Goetz’ »Reich des Todes« ist dies die zweite Koproduktion mit dem Schauspiel Köln, in der Mitglieder beider Ensembles auf der Bühne stehen werden.

Die allerjüngste Vergangenheit ist stärker vom Vergessen betroffen als die fernste Ferne. Auf welchem Punkt des Zeitstrahls steht »Johann Holtrop«? Es war schon beim Erscheinen ein historischer Roman. Aber den Nachhall des Weltzustands, den der Text untersucht, spüren wir doch bis heute, oder? Ja, die verrückte Zeitvertreibung aus der Gegenwart, der Werke, des Ich. Ich denke ja immer, es ist alles da, es ist alles klar, ich muss es nur noch kurz hinschreiben, es geht ganz schnell. So war es auch bei »Johann Holtrop«, als ich 2009 direkt nach »loslabern« damit anfing. Da war die Finanzkrise von 2008 noch ganz gegenwärtig, sie hatte den gesamten Bereich der Wirtschaft grell ins kollektive Bewusstsein gebracht, und so wollte auch ich plötzlich all das verstehen: Wie ist es mit dem Geld, den Krediten, den Banken, den Unternehmen, wie ist dieses gigantische Räderwerk im Einzelnen gemacht, dessen Komplexitäten die Gesellschaft in jedem Vollzug fundamental, zugleich fast immer unbemerkt bestimmen? Immer wenn Krise ist und die Zeitungen und sonstigen Medien, quasi monothematisch gleichgeschaltet, voll sind von diesem EINEN aktuellen Thema und Weltausschnitt, kann man besonders viel Neues, vor allem auch Spezialisiertes, Kompliziertes darüber erfahren, weil die Energie der Ereignisse in die Berichte und Erklärungen der Wissenden übergeht und man selbst, von der kollektiven Neugier wunderbar mitgetragen, täglich neu all das immer sofort auch lesen, aufnehmen, verstehen und vertiefen möchte. Lust. Es ist die Lust an Gesellschaft, Öffentlichkeit, Krise, Gegenwart und Denken. So war es jetzt gerade zwei Jahre mit Corona, so ist es jetzt erneut und aktuell besonders drängend mit dem Krieg. Aber die Literatur biegt in der Bearbeitung der Dinge dann in einen ganz eigenen Sonderweg ab, denn sie nimmt sich Zeit, so viel Zeit, wie

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Freunde und Förderer

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Don Giovanni von Jens Ohlin und Hannes Meidal inspiriert von Mozarts Oper

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Weißt du, was das Junge Schauspiel ist? — Vorwort

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Keine Gegenwart für immer von Bonn Park

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Johanna (to go) von Friedrich Schiller

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Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch

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Extras im Schauspiel

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Artist in Residence Bongile Mantsai

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Die fünf Leben der Irmgard Keun

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