Winterausgabe 2020 der InForm, dem Gesundheitsmagazin des Dürener Krankenhauses

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Neues aus der Medizin

Die Probleme der Steinreichen... Gallensteine sind oft stille Begleiter durchs Leben. In den meisten Fällen bleiben sie unbemerkt und bereiten keine Probleme. Anders sieht es aus, wenn Steine die Gallenblase verlassen und auf Wanderung gehen. Gallenkoliken sollten auf jeden Fall ernst genommen werden. Im Gallen- und Pankreaszentrum des Krankenhauses Düren arbeiten Internisten, Chirurgen, Radiologen und Onkologen Hand in Hand, um Erkrankungen des Gallen­ systems oder der Bauchspeicheldrüse zu therapieren. „Gallensteine sind weit verbreitet“, erklärt Dr. Serhat Aymaz, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Intensivmedizin, und sieht aus medizinischer Sicht zunächst keinen Grund zur

Die Gallenblase hat ungefähr die Größe einer Birne.

Beunruhigung. Über alle Altersgruppen bilden sich bei etwa zehn Prozent der Menschen die Steine, in zwei Drittel der Fälle bleiben diese aber unbemerkt. „Gallensteine entstehen, wenn sich die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit beispielsweise durch falsche Ernährung oder hormonell bedingt verändert“, sagt Dr. Aymaz. „Normalerweise sorgen Gallensäuren dafür, dass das wasserunlösliche Fett Cholesterin in Lösung bleibt. Gerät die Mischung aus dem Gleichgewicht, kristallisiert das Cholesterin, es wachsen Gallensteine, die sich nicht mehr auflösen.“ Besondere Vorsorge gibt es nicht Frauen sind häufiger betroffen als Männer, hellhaarige Menschen häufiger als dunkelhaarige, weiß der Mediziner. Das generelle Risiko steigt mit jeder Lebensdekade, Übergewicht und ungesunde, zu fettreiche Ernährung erhöhen es zusätzlich. Eine besondere Vorsorgeuntersuchung gibt es nicht. Werden Gallensteine bei-

spielsweise bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt, wird der Patient informiert – ein Eingriff ist aber nur in Ausnahmefällen notwendig. „Erst wenn sich Symptome zeigen oder es zu Komplikationen kommt, müssen wir tätig werden“, erklärt Dr. Aymaz. Kleine Steine gehen auch so ab Um aufgenommene Speisen zu verdauen, beziehungsweise Fette zu spalten, produziert die Leber Gallen­ saft, der kontinuierlich über den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgegeben wird. Die Gallenblase bildet ein zusätzliches Reservoir, das bei Bedarf „angezapft“ werden kann, indem sich die Gallenblase zusammenzieht und sich entleert. So können kleinere und auch größere Steine die Gallenblase verlassen. Bleiben sie aber beispielsweise im Gallengang stecken, kann es zu einem Rückstau der Galle kommen. Es entwickelt sich eine Gelbsucht, Haut und Augapfel des Betroffenen

InForm – Gut informiert mit dem Dürener Gesundheitsmagazin – Ausgabe 3.2020

Grafik: © SciePro/Adobe Stock

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