Winterausgabe 2020 der InForm, dem Gesundheitsmagazin des Dürener Krankenhauses

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Bleiben Sie gesund

Das hilft den Venen Gerade Patienten mit Erkrankungen der Venen profitieren vom Sport – vielleicht sogar noch mehr als ein gesunder Mensch. Ärzte empfehlen Sportarten, bei denen besonders die Beinmuskulatur zum Einsatz kommt. Sportwissenschaftlerin Christiane Kraft gibt Tipps für den richtigen Venensport: Die Kontraktion der Beinmuskulatur sorgt dafür, dass das Blut zum Herzen zurücktransportiert wird und nicht in den Venen versackt. Durch den Sport gekräftigte Beinmuskeln unterstützen die Venen auch beim Rücktransport des Blutes im Sitzen und im Stehen. Gerade Sportarten wie Wassergymnastik, Aquajogging oder Schwimmen wirken sich günstig

auf die Venen bzw. das Lymphsystem aus. Die Beine müssen sich allerdings unter Wasser befinden, damit ein höherer Wasserdruck die Venen komprimiert. Das Blut muss durch einen verringerten Venendurchmesser gepresst werden. Die Kälte des Wassers sorgt ebenfalls dafür, dass sich die Venen zusammenziehen. Die Bewegung unter Wasser hat somit

Gut zu wissen Sollten Sie bereits mit einer Kompressionstherapie behandelt werden, dann sollten Sie Ihre Kompressionsstrümpfe auch bei allen sportlichen Aktivitäten tragen. Die Wirkung der Strümpfe wird durch die gezielte Bewegung der Beinmuskulatur verstärkt. Vermeiden Sie Ballsportarten wegen der Verletzungsgefahr: Ruckartige Bewegungen können dazu beitragen, die Venenklappen zu verletzen. Kraftsport ist ebenfalls nicht zu empfehlen, weil hier zu viel Druck entsteht, wenn das Blut aus dem Bauchbereich zurück in die Venen gedrückt wird. Unser Tipp: Schließen Sie sich einer Gefäßsport- und Venengruppe an. Unter der fachlichen Anleitung speziell ausgebildeter Trainer werden Sie mit gezieltem Gehtraining und gezielter Beingymnastik vertraut gemacht. Zudem können Sie sich in der Gruppe mit anderen Venenpatienten austauschen.

Gefäßsport und Venengruppe im Gesundheitszentrum des Krankenhauses in Düren Gefäßsport und Venengruppe: Mo von 16.00 bis 16.45 Uhr

Herzsportgruppe für Gefäßpatienten: Do von 9.15 bis 10.15 Uhr

Nähere Informationen im Büro des Gesundheitszentrums, Tel 02421-301122.

einen ähnlichen Effekt wie eine Kompressionstherapie. Bei der Kompressionstherapie fördert Druck von außen den Abfluss des Blutes aus dem Venensystem Richtung Herz. Diese Therapie ist die von Venenärzten am häufigsten eingesetzte Behandlungs­ methode. Der Wasserdruck regt nicht nur das venöse System an, sondern auch den Lymphfluss und schwemmt Wassereinlagerungen im Gewebe aus. Ein Wasserdruck einen Meter unter der Wasseroberfläche übt denselben Druck auf die Gefäße aus wie der stärkste Kompressionsstrumpf. Im Gegensatz zum Strumpf spürt man aber den Wasserdruck selbst bei stark geschwollenen Beinen nicht. Weitere empfehlenswerte Sportarten sind Radfahren, Nordic Walking, Wandern, Walking, leichtes Joggen, Skilanglauf, Tanzen und Gymnastik. Wichtig ist es, die Bein- und Waden­muskulatur zu bewegen und zu trainieren. Durch sie wird das Blut zum Herz zurücktransportiert. Beim Radfahren möglichst aufrecht sitzen, damit die Blutversorgung im Bauch und in der Leiste nicht abgeschwächt wird.

Sportwissenschaftlerin Christiane Kraft

InForm – Gut informiert mit dem Dürener Gesundheitsmagazin – Ausgabe 3.2020

Grafik: © Eva Cornejo/vecteezy.com

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