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EXKLUSIV: Häuser mit Daten, Fakten, Grundrissen

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gene Heim! Starte JETZT ins ei +49 5921 174-0 Einfach anrufen oder E-Mail senden ek.de hausinfo@guss Gussek-Haus Franz Gussek GmbH & Co.KG Euregiostr. 7 · 48527 Nordhorn www.gussek-haus.de

Weitere Informationen


EDITORIAL

Jedes Haus zählt! Liebe Leserin, lieber Leser, während ich dieses Editorial schreibe, sitzen die Staatschefs der Länder dieser Erde in Glasgow bei der 26. Uno-Klimakonferenz. Die Hoffnungen, dass der »Gipfel der letzten Chance« wie die Zusammenkunft in Glasgow genannt wird, ähnlich wie die historische Konferenz 2015 in Paris den nötigen gemeinschaftlichen Schwung Richtung mehr Klimaschutz zum Ergebnis haben wird, waren schon vor seinem Beginn gedämpft. Auch in Deutschland hat es der Klimaschutz in Anbetracht steigender Energiekosten zurzeit nicht leicht. Viele Menschen, die zur Miete wohnen, haben wenige Chancen, ihren Heizenergiebedarf deutlich zu reduzieren – sie müssen die höheren Kosten tragen. Wer sich wie Sie mit dem Gedanken trägt, ein eigenes Haus zu bauen, hat aber vielfältige Möglichkeiten, seinen Bedarf an fossilen Energien nachhaltig zu reduzieren, ja ihn sogar so zu minimieren, dass er langfristig finanziell kaum noch ins Gewicht fallen wird. Viele der Häuser, die wir Ihnen in dieser neuen bauen. vorstellen, glänzen durch einen solch minimalen Heizenergiebedarf. Manche können diesen sogar fast komplett selbst decken. Dank großzügiger KfW-Förderung für diese sehr energieeffizienten Wohnhäuser ist auch die Finanzierung dieser zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen fast für jeden Bauherren machbar. So können Sie ganz unabhängig von den Beschlüssen der Klimakonferenz in Glasgow einen eigenen, wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg!

Astrid Barsuhn, Chefredakteurin

Nachhaltige Bauweise, Holz aus heimischen Wäldern und die Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energien: Familie Helfenberger hat sich den Wunsch vom klimafreundlichen Einfamilienhaus schon erfüllt. Wann sprechen wir über Ihre Träume?

FAIRSTER

FERTIGHAUSANBIETER zum 9. Mal in Folge 8 weitere Anbieter erhielten die Note sehr gut Im Test: 30 Fertighaushersteller in Deutschland Ausgabe 37/2021


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INHALT

VILLEN & STADTHÄUSER

19 FERTIGHAUS

GLÜCKLICH LEBEN IM

52 SCHICKE FASSADEN 4  bauen. 12/1-2022


IMMER FRISCH BELÜFTET

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ARCHITEKTUR 12

Haus- und Innentüren Wissen: Willkommen!

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Villen & Stadthäuser Urban & exklusiv Reportage: Schön in Schale Reportage: Stilvoll im Grünen Reportage: Modern hoch drei

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Roomservice Leben ohne Barrieren

Moderner Holzbau 92 Reportage: Raffiniert umhüllt

ÖKOLOGIE 19 20 26 36

Fertighäuser Auch fertig ist alles möglich Reportage: Nochmal fertig gebaut Wissen: Fix & fertig vielseitig Wissen: Fertigbau ist schlau

52

Dach + Fassade Wissen: Schick von Kopf bis Fuß

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Dämmung Wissen: Die Wärme bewahren

TECHNIK 40 46

Wohnungslüftung Reportage: Wunschlos glücklich Wissen: Automatisch frische Luft

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Flächenheizung Wissen: Wärme aus der Fläche

GELD & RECHT 64 Wissen: Kraftstoff für die Bauwirtschaft

Sie sind besonders, zeigen Sie‘s. Aluminium Haustür + Vielfältige Designs, exklusiv in Les Couleurs® Le Corbusier + Einbruchschutz bis RC 3 + Keyless Entry

SERVICE

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Editorial Magazin Ihre regionalen Baupartner Impressum Vorschau

Titelfoto: GuiRebelo/rundzwei Architekten

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MAGAZIN•

Böden for future Massivholzdielen sind Natur pur, da sie aus einem Stück Holz gefertigt werden. Im Vergleich zu Mehrschichtparkett werden bei ihrer Herstellung weniger Energie und kein Kleber benötigt. Außerdem ist ein massiver Holzfußboden äußerst nachhaltig, da er mehrfach abgeschliffen und aufgefrischt werden kann und somit über viele Jahre – gut gepflegt über Generationen – nicht erneuert werden muss. Damit sie schön und widerstandsfähig bleiben, werden sie bereits im Werk mit einer speziellen, im Lebensmittelbereich zugelassenen Hartwachs-Öl-Oberfläche beschichtet. Dadurch sind sie unempfindlich gegen Flecken und brauchen wenig Pflege. > www.osmo.de

FLORALE FRISCHE Beim neuen, aus einer digitalen Aquarelltechnik entwickelten Designkonzept von Kendix, der Blooming-Kollektion, ist der Name Programm. Kompositionen von Blumen, floralen Silhouetten und ländlichen Ausblicken standen Pate beim kreativen Entwicklungsprozess. Unifarbene Stoffe ergänzen die Dessins, so dass ganzheitliche Einrichtungsprojekte umgesetzt werden können. > www.kendix.nl

LICHT FÜR LESEZEIT Herbst und Winter, die Jahreszeiten mit Kuschelfaktor. Im warmen Bett ein gutes Buch lesen ist jetzt eine wahre Freude. Wichtig ist dabei das richtige Licht. Mit dem Modell „Melampo“, gut platziert und in angenehmer Leuchtstärke, steht entspannter und spannender Lektüre nichts mehr im Wege. > www.artemide.com

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Baustoffe teurer – Verwendung falscher und nicht zugelassener Produkte? Zahlreiche Baustoffe sind in den letzten Monaten teurer und teilweise auch knapper geworden. Viele Baufirmen verwenden, um überhaupt die Arbeiten fortsetzen zu können, daher ersatzweise andere Produkte, für die aber möglicherweise keine Zulassungen bestehen. Was zumeist unabsichtlich geschieht, kann jedoch für Bauherren ärgerliche Folgen haben. Wenn die Produkte nicht die geforderten und notwendigen Eigenschaften für ihren Einsatzbereich haben, kann es zu Bauschäden kommen. So entdecken die VPB-Berater bei ihren regelmäßigen Baustellenkontrollen bisweilen falsch eingesetzte Baustoffe – insbesondere bei der Abdichtung des Hauses. Die Prüfung auf Eignung ist eigentlich Pflicht des einbauenden Fachunternehmens. VPB-Bauherrenberater Marc Ellinger: „Viele Handwerker sind froh, dass sie überhaupt Material bekommen und prüfen leider nicht akribisch genug, ob die Materialien zueinander passen. Die ausführenden Unternehmen sind jedoch in der Pflicht, vorab die Eignung anhand der technischen Merkblätter und anderer Zulassungsdokumente zu prüfen. Die Qualität der Bauausführung hängt stark von der Qualifikation der Bauleitung vor Ort ab. Hinzu kommt erschwerend: Die Firmen stehen unter enormem Druck, sie müssen in kurzer Zeit viel bauen. Auch die Bauherren sind, da auch sie unter Zeitdruck stehen, ihre bisherigen Wohnungen gekündigt oder auf Termin verkauft haben, im Zugzwang und daher oft und berechtigt ungeduldig. Die unabhängige baubegleitende Bau- und Qualitätskontrolle durch Sachverständige des eigenen Vertrauens ist für private Bauherren heute wichtiger denn je.“ > www.vpb.de

Smart Panel 8 Das JUNG KNX Touchdisplay Smart Panel 8 steigert Komfort und Sicherheit im Smart Home. Ohne zusätzlichen Server visualisiert es die Vorgänge in Ihrem KNX System. Per App lokal steuerbar und ideal für die Nachrüstung geeignet.

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MAGAZIN•

Dampf ablassen

MATERIALMIX

Stattliche 900 x 550 Millimeter beträgt die Kochfläche der „Downline Infinity“, alle vier Kochzonen des Induktionskochfeldes können gleichzeitig genutzt werden. Rechts befinden sich zwei Doppel-Kreisspulen mit intelligenten Zonen zur Erkennung der Größe des Kochgeschirrs. Ein einziger Lüfter bildet die Basis des saugstarken Lüftungssystems, der mittig gestellte Powermover lässt sich nach links und rechts verschieben, was die Absaugleistung der jeweils angesteuerten Seite verstärkt. Erhältlich für die Betriebsarten Abluft und Umluft oder permalyt®, einem regenerativen Filtersystem des Herstellers.

Das erste mit einem 3D-Betondrucker gefertigte Haus, ein zweigeschossiges Einfamilienhaus mit insgesamt rund 160 Quadratmetern Wohnfläche, wurde im westfälischen Beckum eröffnet. Die Wohn- und Schlafbereiche wurden – als warmer Kontrast zum Beton – mit großformatigen Dielen des „Lindura“-Holzbodens, natur-geölte Eiche rustikal, verlegt. > www.meisterwerke.com

> www.berbel.de

GEPRÜFTE BAUQUALITÄT Was wird wann geprüft? Welchen Nutzen bringt eine Qualitätskontrolle? Was ist wichtig bei dieser Kontrolle und was sind typische Verarbeitungsfehler? Antworten und Informationen rund um die Qualitätskontrolle am Bau gibt der VQC, Verein zur Qualitätskontrolle am Bau e.V., u.a. begleitet durch Video-Interviews mit Bauherren und Sachverständigen. Unter diesem QRCode oder unter > www.vqc.de

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Erhellend

Lange draußen auf der Terrasse sitzen und den Abend genießen – was gibt es im Sommer Schöneres. Werden die Abende wieder kürzer und auch kühler, ist eine Markise Gold wert. Durch sie hält zum einen die Wärme länger vor und – mit einem warmen, in die Gelenkarme eingearbeiteten, dimmbaren Akzentlicht versehen – ist auch für Beleuchtung gesorgt. Die Modelle 1 300, 1 600, 1 700 und 1 710 sind mit dieser Option ausgestattet. > www.markilux.com


NEU ENTFLAMMT Den neuen „Kingfire Gas“ gibt es in den drei Ausführungen Plano (im Bild), Podio und Doppio. Wie bei den Scheitholzvarianten des Herstellers basiert er auf der Kombination: Ofen und Schornstein = Eins. Im Standard ist er mit einer Fernbedienung ausgerüstet, optional kann er mit einem Kommunikationsmodul und der Schiedel App Inflame! über Smartphone oder Tablet gesteuert werden. Ohne Anheizphase kommt er auf Knopfdruck in nur wenigen Sekunden von 0 auf 100 Prozent Wärmeleistung. > www.schiedel.de

DURCHDACHTES und extravagantes Design war ausschlaggebend dafür, dass die faltbare Treppe „Klapster“ die Auszeichnung Treppe des Jahres 2019 erhielt. Die kreative Treppenkonstruktion schafft Platz, wo sonst keiner wäre. Einzelne, aus einer Stufe und zwei Wangenelementen bestehende Bauteile, werden ineinander gesteckt und befestigt. Im Falle eines Umzugs wird die Treppe einfach wieder abgebaut. > www.klapster.de

Mein Beitrag ... ... zum Klimaschutz.

Nachhaltig leben. In rundum ökologischen und energieeffizienten Häusern, in denen man gut, gern und gesünder wohnt. Und sich jeden Tag über eine ausgezeichnete Raumluftqualität freut, die weit über den Standard hinausgeht.

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MAGAZIN•

Einfach anschauen Die Stadtvilla „Modena“, Musterhaus in Birkenwerder bei Berlin, verfügt über eine Gesamtwohnfläche von 202 Quadratmetern. Das massiv gebaute Effizienzhaus 40 Plus mit Satteldach ist unter anderem mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, einer kontrollierten Be- und Entflüftungsanlage sowie einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Mit der dazugehörigen Smarthome-Einrichtung lassen sich neben dem Zugang zum Haus das Licht, die Heizung, Fenster und Rollläden und noch einiges mehr steuern. > www.roth-massivhaus.de

BESSER GESCHÜTZT Durch eine Zusatzausstattung an den Fenstern (im Bild blau hervorgehoben) lässt sich das Einbruchrisiko verringern. Das universelle Kippspatelschließblech ist für unterschiedlichste Fenster geeignet und leicht in den Fertigungsprozess zu integrieren. Das Modul widersteht einer Kraft von über einer halben Tonne. Detaillierte Infos finden Sie unter > www.winkhaus.de

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NEU IN NÜRNBERG Innen wie außen ist die moderne Flachdachkomponente „Relaxerker“ – eine Fenstersitzbank mit Blick in den Garten – ein Highlight des Musterhauses „Palermo“, das seit diesem Sommer in der Fertighauswelt Nürnberg zu besichtigen ist. Im Erdgeschoss ist außer dem offenen Wohn-Koch-Essbereich noch ein Gästezimmer untergebracht, Schlaf- und Kinderzimmer, sowie die Ankleide und ein großes Familienbad liegen im Obergeschoss. Bei schlechtem Wetter trocken ins Hausinnere zu gelangen ermöglicht der direkt am Hauseingang gelegene Carport. > www.rensch-haus.de

67 % der Deutschen zwischen 20 und 50 Jahren können sich vorstellen in einem Aktiv- oder Plus-Energiehaus zu leben. > www.generali.com


STECK-/KLICKSYSTEM

Voll ausgeleuchtet Eine pfiffige Lösung für Licht im Arbeitsbereich von Küchen sind hinterleuchtete Küchenrückwände. Die aus sechs Millimeter starkem Einscheiben-Sicherheitsglas hergestellte Wand wird per LED beleuchtet und ist in verschiedenen Motiven, in Mischweiß oder anderen Farben erhältlich. Sie ist nicht nur funktional, sondern schafft auch eine wohnliche Atmosphäre. > www.sprinz.eu

DAS HUF HAUS

FEELING

Der „Vinto 360°“ ist aufgrund seiner unterschiedlichen Dekore und verschiedenen Formate ein Allrounder – ob als Fischgrät, Bordüre, Quadrat, Kassette oder klassisch verlegt. Durch ein Rundum-Verlegungsprofil kommt man auch gut an schwer zugängliche Stellen. > www.logoclic.info

Entdecken Sie außergewöhnliche Architektenhäuser aus Holz und Glas: Mensch und Natur immer auf Augenhöhe. www.huf-haus.com/feeling


A R C H I T E K T U R • WISSEN • Ha u s - & In n ent ü ren

W

illkommen!

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Haus- und Innentüren sind Nutz- und Gestaltungselemente: Sie öffnen Räume oder verschließen diese komplett und müssen daher sowohl ästhetische, als auch vielfältige funktionale Anforderungen erfüllen.


Nach Hause kommen und sich willkommen fühlen: Als entscheidende Verbindung nach außen soll die Haustür einladend wirken sowie vor Wind und Wetter als auch ungebetenen Gästen sicher schützen.

LEICHTER HAND, bequem und sicher lassen sich Haustüren per Fingerscanner oder Keypad öffnen. Statt eines Schlüssels einfach den Finger auf den Scanner legen oder den Schließvorgang per Smartphone steuern. > www.siegenia.com SCHMÜCKEND zu jeder Jahreszeit ist ein Türkranz in angesagter Eukalyptus-Nachbildung. > www.homeluxeco.com FÜR FELLNASEN geht es dank Tierklappen in Wand, Fenster oder Haustür auch ohne Besitzer ins Freie und zurück. Die einbruchsicheren, luftdichten und wärmegedämmten Tiertüren sind per Fernbedienung, App, Bewegungsmelder und Chip-Erkennung über Halsbandanhänger steuerbar. > www.petwalk.at HAUSTÜR MIT DURCHBLICK: Der Holzton von Fensterrahmen, Haustür und Verschalung im Außenbereich ist so perfekt aufeinander abgestimmt, dass innen und außen miteinander verschmelzen. > www.josko.com ROBUST UND SICHER ist das neue mechanische Schließsystem „keyTec VSX“ mit sechs aktiven Stiftzuhaltungen je Seite sowie seitlichen Abfragestiften. Der Schlüssel in langlebigem Neusilbermaterial ist ergonomisch geformt, das Schloss durch Anbohrschutz besonders sicher. > www.winkhaus.de

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Wandöffner

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Auch im Innenbereich sind Türen nicht nur Verbindungs-, sondern auch Gliederungselemente: Wohn- und Nutzflächen werden klar und bestenfalls auf schicke Weise getrennt. – Reinkommen, Tür schließen und zu Hause sein genießen!

SEHR HARMONISCH wirkt das Gesamtbild, wenn Böden, Türen und Fenster aufeinander abgestimmt sind: Beim Smart Mix-Konzept lassen sich Farben, Materialien und Designs frei kombinieren. > www.josko.de SCHWEBEND mutet die Tür „Planar“ mit extra breitem Falz, der die Zargenbekleidung überdeckt, an. Geöffnet werden Türfalz und Holzzarge, in verschiedenen Farbkombinationen möglich, sichtbar. > www.jeld-wen.de FILIGRANE RAUMTEILER stellen Schiebetüren aus Glas dar: Die Wohnbereiche bleiben optisch verbunden, wirken weiter hell und großzügig, werden aber zoniert und Schall und Wärme abgeschirmt. > www.geze.de FLEXIBEL auf Innen- und Außenarchitektur abstimmbar ist das prämierte Haustürsystem „Les Couleurs® Le Corbusier“: Innen- und Außenseite lassen sich farblich unterschiedlich gestalten, die reversible Füllung, Rahmen, Griffleiste und Bänder sind in den harmonischen Le Corbusier-Farben wählbar. > www.heroal.de DRINNEN SEHEN, wer draußen vor der Tür steht: Eine Türkommunikationsanlage – wie hier im Design „LS“ – mit Kamera außen und korrespondierendem Bildschirm innen macht dies möglich. > www.jung.de

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Schöne Trennung

Private Räume und flexible Nischen abtrennen oder geöffnet lassen – ganz nach Lust und Laune. So entstehen Orte für persönlichen Rückzug und zur freien Entfaltung sowie ein Gefühl der Geborgenheit.

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WEISS GEHT IMMER: Zeitlos elegant fügt sich eine weiße Holztür in nahezu jede Wohnumgebung ein – oder wird im modernen Landhausstil zum schicken Hingucker. > www.holzvomfach.de WAHRE EYECATCHER im Industrial-Style sind diese Lofttüren mit schwarzen Rahmen. Aus verschiedenen Elementen wie ein- und zweiflügeligen Türen, Seiten- und Oberteilen sowie Glastrennwänden bis zu einer Größe von 5 x 4 Meter kombinierbar. Als Klarglas wird ein 6 mm starkes Verbundsicherheitsglas eingesetzt. > www.hoermann.de SCHWELLENLOSE TRENNUNG bietet das Laufschienensystem „Novo Slide Wall“. Dank beidseitiger Einzugsdämpfer lassen sich sowohl Holz-, als auch Glasschiebetüren mühelos bewegen. Noch mehr Komfort bietet ein lautloser Magnetschwebetürantrieb. > www.novoferm.de WOHNGESUNDES RAUMKLIMA unterstützen die schadstoffarmen Innentüren von Huga, die vom Sentinel Institut in die Datenbank „gesundheitsgeprüfter Bauprodukte“ aufgenommen wurden. Lüftungsgitter oder Überstromdichtungen sorgen zudem für steten Luftaustausch. > www.huga.de

Stadtvillen – repräsentativ und komfortabel. Die Hausline Cityline R von RENSCH-HAUS zeichnet sich durch zweigeschossige Wohnideen aus. Diese Stadtvillen stehen für urbane Lebensfreude und architektonische Modernität. Jedes Haus ist ein Design-Statement und präsentiert einen schlichten Stil und eine großzügige Raumaufteilung. Lassen Sie sich von den schicken Stadtvillen inspirieren: www.rensch-haus.com


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Wo wir& einausgehen Foto: www.schueco.com

dämmeigenschaften von Türblatt, -rahmen und Seitenteilen sorgen für geringe Wärmeverluste und sind, wie auch rundrum luftdichte Anschlüsse und mehrlagige Dichtungen, Pflicht. All dies verhindert Zugerscheinungen, sodass oft auf einen Windfang verzichtet werden kann. Diese zusätzliche Innentür zwischen Diele und Wohnraum mindert jedoch Wärmeverluste beim Öffnen der Haustür und verbessert den Schallschutz.

Clevere Türöffner

Das Design der Haustür spielt für die Wirkung des Eingangs und des gesamten Hauses eine große Rolle. Durch Materialart, Form, Farbe und Größe unterstreicht sie die Architektur eines Gebäudes. Oberfläche und Farbe der Haustür-Innenseite prägen widerum die Eingangsdiele. Ob Aluminium-, Kunststoff oder Holz, der Markt bietet für jeden Geschmack und Geldbeutel passende Haustüren. Ebenso hohen Wert wie auf die Optik sollte auf innere Werte gelegt und auf eine robuste, pflegeleichte und witterungsresistente Oberfläche geachtet werden. Darüber hinaus empfiehlt die Kriminalpolizei, für das Gesamtsystem aus Türblatt, Rahmen, Seitenteilen, Schlössern und Beschlägen mindestens einen Einbruchschutz entsprechend RC2. Hervorragende Wärme-

Für mehr Sicherheit sorgen zudem moderne Zutrittskontrollsysteme. Per Transponder, Keypad, Fingerscanner oder berührungslos via Bluetooth öffnet die Tür ganz bequem. Intelligente Verwaltung ermöglicht darüber hinaus eine zeitlich gesteuerte Rechtevergabe für spezielle Besucher. Alternativ verhindert eine Videoüberwachung das ungewollte Öffnen der Haustür für ungebetene Gäste. Moderne, zuverlässige Türkommunikationssysteme mit Kamera außen und Bildschirm innen erhöhen die Sicherheit erheblich. Mit einer vernetzten Videosprechan-

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Foto: www.hager.de

Herein!

Foto: www.jeld-wen.de

Türen sind mehr als pure Gebrauchsgegenstände. Sie trennen und verbinden, beeinflussen das Gesamtbild und unterstreichen, indem sie sich harmonisch einfügen oder gekonnt Akzente setzen, den jeweiligen Bau- und Wohnstil. Da wir sie ständig nutzen, sollten sie zudem komfortabel zu handhaben sein.

lage kann man sogar von unterwegs sehen, wer vor der Tür steht – und mit dem Gast oder Boten kommunizieren.

Schön zu Hause Bei der Ausführung von Innentüren gibt es vielfältige Möglichkeiten: raumhoch, flächenbündig, mit schlichtem Drücker oder Griffmulden, in Holz, Glas oder Kunststoff. Wichtig ist, dass die Türen für ein stimmiges Gesamtbild sorgen und zum Einrichtungsstil passen: Ganzglastüren schaffen lichte Räume, passen aber ebenso wenig zum Landhausstil wie rustikal anmutende Holztüren in ein extrem modernes Gebäude. Besonders platzsparend sind Schiebetüren, die dezent in der Wand verschwinden. Sie sind zwar nicht komplett schalldämmend, dienen aber als Sichtschutz, helfen gegen Zugluft und schaffen eine flexible Lösung, um offene Bereiche wahlweise schließen zu können. • red/cm


Ö K O L O G I E • W I S S E N • Fertighäus e r

Auch fertig ist

Foto: www.fertigbau.de

alles möglich

Stressfrei bauen: schnell, zuverlässig, ohne großen eigenen (Zeit-)Aufwand – all das verspricht die moderne Holzfertigbauweise. Möglich macht dies das Gesamtkonzept aus hoch moderner industrieller Vorfertigung, mit nur einem Ansprechpartner für sämtliche Gewerkeleistungen sowie umfassenden Service- und Zusatzleistungen der Haushersteller. Dabei bieten sie längst keine billigen Typenhäuser mehr an, sondern ausgeklügelte, oft ökologische Bausysteme, die gepaart mit intelligenter, innovativer Technik höchste Energieeffizienz bieten und in vielfältiger, individueller Architektur umgesetzt werden.

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Ö K O L O G I E • RE PORTAG E • Fe r t i gh ä u s e r

Nochmal fertig gebaut Familie Müller baute bereits das zweite Mal ein Fertighaus in Ausbaustufe – dieses Mal jedoch ohne selbst Arbeiten zu übernehmen. Trotzdem aber mit großem Spareffekt, der Erfüllung individueller Wünsche und einigem Zugewinn an Platz und Wohnqualität.

Klinkerfassade, weißer Putz sowie zwei leicht versetzte Gebäudeteile und Pultdächer sorgen für ein spannendes Äußeres. Familie Müller* freut sich über ihr neues, großzügiges Zuhause mit schönem Garten und überdachter Terrasse.

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* Name von der Redaktion geändert


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Große Fenster und Glastüren sorgen für viel Tageslicht sowie weite Ausblicke in die idyllische Umgebung.

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Pudelwohl kann sich die ganze Familie heute in ihrem individuell gestalteten, neuen Zuhause fühlen: Der auf drei Seiten verglaste Wintergartenanbau lässt den Wohnbereich noch heller und großzügiger wirken. Lieblingsplatz zum Lesen oder Füße hochlegen ist neben den roten Sofas auch der gemütliche Ohrensessel vor der großen Glasschiebetür. Auch die Geschosstreppe ist tageslichthell, erlaubt dabei aber – dank der geschickt angeordneten liegenden Fenster – kaum Einblicke von außen. Dunkler Parkettboden wurde im gesamten Erdgeschoss verlegt: Er bildet die erdende und doch moderne Basis, zu der die hellgrauen, weißen und vor allem roten Möbel starke Akzente setzen.

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M Im eigenen Pool planschen: In ihrem großen Garten realisierte Familie Müller sich auch diesen Traum. Bewegungsund Möblierungsfreiheit sind auch im Obergeschoss dank des hohen Kniestocks in allen Räumen gegeben.

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it dem Bau eines Fertighauses als Ausbauhaus, bei dem Gewerke fremd vergeben oder Ausbauarbeiten in Eigenleistung erbracht werden, können Bauherren Kosten sparen. Familie Müller hatte damit bereits Erfahrung: Nur fünf Jahre zuvor hatte die Familie schon einmal ein Ausbauhaus mit Prohaus gebaut – und entschied sich nun zum erneuten Bau eines größeren Hauses. Grund dafür war der sich ankündigende Familienzuwachs. Anders als beim ersten Hausbau, bei dem Bauherr Christian Müller noch einige Arbeiten wie Dämmen und Tapezieren selbst übernommen hat, entschied sich die Familie beim zweiten Mal aus eigenem Zeitmangel dafür, alles von lokalen Handwerkern machen zu lassen. Diese haben beispielsweise die von Prohaus angelieferte Heizung eingebaut, die Heizschlangen für die Fußbodenheizung verlegt, den Estrich eingebracht und Sanitärleitungen installiert.

Eigenleistung ohne eigene Arbeit Auch das Parkett in den Wohnräumen (Räuchereiche, schwarz geölt), Fliesen im Bad sowie Spachtel- und Tapezierarbeiten ließen Müllers von Handwerkern erledigen. Dafür haben sie die Leistungsstufe „Premium E“ gebucht: Sie sieht die geschlossene Haushülle mit Fenstern

und Türen, geschlossene Innenwände inklusive Dämmung sowie die komplette Elektroinstallation als werkseitigen Lieferumfang vor. Prohaus bietet insgesamt fünf Leistungsstufen an, die unterschiedliche Umfänge für Eigenleistungen beinhalten. Bei allen Stufen enthalten ist das sogenannte „Finish-Paket“ mit Innentüren, Boden-, Wand- und Deckenbelägen sowie der kompletten Sanitärausstattung. Nach Fertigstellung der Betonbodenplatte – Müllers haben ohne Keller gebaut – haben die restlichen Arbeiten nur drei Monate gedauert.

Clever & sparsam verbessert Obwohl Familie Müller für alle Arbeiten ihres Ausbauhauses Handwerker beauftragt hat, rechnet Christian Müller einen Spareffekt von 25 000 bis 30 000 Euro gegenüber einer schlüsselfertigen Variante vor. Den Wintergarten, der nicht im Angebot enthalten war, hat Prohaus den Müllers gegen Aufpreis angebaut. Und auch Grundrissanpassungen waren problemlos möglich. Im neuen Zuhause ist ein 40 Quadratmeter großer Wohn-Essbereich Treffpunkt der Familie. Die Lage des Hauses am Feldrand veranlasste die Familie hier möglichst große Fenster einzuplanen, die zwar weniger Stellfläche bedeuten, dafür aber mehr Wohlbefinden durch viel Tageslicht erzeugen. Im Erdgeschoss gibt es außerdem ein Duschbad, einen kleinen Abstell- sowie einen großen Technikraum, wo auch die Heizung untergebracht ist. Im Obergeschoss befinden sich zwei Kinderzimmer, ein Home-Office für den Hausherrn, Familienbad und Schlafzimmer. Da die herstellertypische, zweischalige Außenwand – mit Holztafelbau innen, Luftschicht und Porenbeton- oder Verblendstein-Vormauerung – für besonders guten Wärme- und Schallschutz sorgt, schwärmt der Bauherr von den niedrigen Heizkosten, die „bei monatlich 55 Euro“ liegen. Der Verkauf des früheren Hauses hatte fast exakt die Anschaffungskosten des neuen Hauses gedeckt – ein echter Gewinn also: Mit reichlich Platz für alle Familienmitglieder, viel Grün drumrum, Pool und Wintergarten – in der Realität fast noch besser als gewünscht. • og/cm


BAD 10

ARBEITEN 10,5

KIND 11,5

GALERIE 7 SCHLAFEN 17

KIND 14

OBERGESCHOSS

8,93 m

11,83 m

TECHNIK 10

KOCHEN 9,5

DIELE 11

AR 5

WOHNEN/ ESSEN 40,5

DU/WC 4

ERDGESCHOSS

WINTERGARTEN 8,5

DATEN + FAKTEN Kundenhaus Prostyle 168 • WOHNFLÄCHE:

EG 88,5 m2, OG 70 m2

• BAUWEISE:

● Individuelle Archtiketurplanung

„Hybridwand“ aus Holzverbundkonstruktion und vorgemauerter Porenbetonwand, U-Wert mit Klinker-Verblendern 0,139 W/m2K, mit Putz 0,133 W/m2K, versetzte Pultdächer mit 20 Grad Neigung, U-Wert Dach 0,173 W/ m2K, 165 cm Kniestock einerseits, Vollgeschoss andererseits, dreifachverglaste Holzfenster, Ug-Wert 0,6 W/m2K; Ausbau: Bauseitig an Handwerker vergeben: Wände verspachteln, tapezieren, streichen, Bodenbeläge (Parkett im Wohnbereich, Fliesen im Bad)

● Ökologisches und gesundes Bauen

• TECHNIK:

● 30 Jahre Gewährleistung auf die Grundkonstruktion

• HERSTELLER:

Geld vom Staat: Jetzt maximalen Tilgungszuschuss nutzen oder Zuschuss direkt auszahlen lassen!

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Bis zu

Bauseitig an Handwerker vergeben: Heizungsinstallation: Gas-Brennwert-Therme mit 150 Liter Warmwasserspeicher, Solaranlage, Photovoltaikmodule (vom Haus zuvor übernommen), Sanitär, Fußbodenheizung mit Estrich

Fotos: Prohaus, made by Gussek-Haus

TRAUM-HÄUSER ÖKOLOGISCH GEBAUT

Prohaus, made by Gussek-Haus Euregiostraße 7, 48527 Nordhorn Tel.: 05921/712009-0, www.prohaus.com Prohaus ist eine Marke der Franz Gussek GmbH & Co. KG, die Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Doppelhäuser im gehobenen Ausbauhaus-Segment anbietet.

• LIEFERRADIUS:

Deutschlandweit und Beneluxstaaten

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie unter www.HausbauHelden.de/hersteller/ prohaus

● Förderfähiger Effizienzhausstandard ● Garantierter Festpreis ● Rundum-Service-Leistungen aus einer Hand

37.500 € für ein

Effizienzhaus KfW-40+ Entdecken Sie das, für ein Leben im Alter vorgedachte „Edition Select 186“, in einer YouTube-Videoreportage der HausbauHelden: www.wolf-haus.de/aktuelles Tel. 09701 – 91 11-0 | www.wolf-haus.de


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Fix & fertig

vielseitig

Moderne Interpretation des klassischen Satteldachhauses: Weiße Putzflächen umranden die Giebelfront, schwarze Rahmen und viel Glas kontrastieren schick dazu, während die Holzverschalung Geborgenheit verspricht.

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Klare Architektur und Gespür für nachhaltiges Wohlfühlwohnen

Auch Fertighäuser werden meistens individuell, bis ins Detail nach Bauherrenwünschen vom Architekten geplant und realisiert. Es sind also sämtliche Gestaltungsund Umsetzungsvarianten – vom Bungalow bis zum mehrgeschossigen Stadthaus – möglich. Hier einige Beispiele.

Raum für Geselligkeit bietet der offene Koch-Essbereich. Hingucker vorm Essplatz ist der „Weinkeller“ unter der Treppe: hinter Glas in Stahlrahmen, mit Lichtspots inszeniert.

Das neue Musterhaus „Klara“ in der Ausstellung Eigenheim und Garten in Fellbach bei Stuttgart ist genau für diese Region gemacht: Es nimmt die typische Architektursprache der Weinregionen in Baden-Württemberg auf und bildet sie auf moderne Weise ab. Auf der Giebelseite entstanden dank zurückspringender Fassade mit umrahmter Terrasse und loggiaartigem Balkon zwei große geschützte Freiflächen, die zu gemütlichen Abenden einladen. Die großflächige Verglasung bis in den First bietet viel natürliches Licht im Inneren sowie freie Ausblicke in die Natur. Eine Frühstücks- bzw. Nebenterrasse mit Laubencharakter hält einen dritten überdachten Freiraum parat. Die schlichte und gleichzeitig wohnliche Anmutung, die das Äußere ausstrahlt, wird im Hausinneren mit modern-eleganten sowie klassischen Elementen fortgeführt: edles Holz, Glas und schwarzer Stahl, dazu helle, gemütliche Textilien und gekonnt gesetzte Highlights. Ein trendiges Sitzfenster, Kaminofen und Holzliege sorgen im Wohnzimmer für kuschelige Atmosphäre. Letztlich zeigt sich „Klara“ aber auch in puncto Nachhaltigkeit auf der Höhe der Zeit: Mit Frischluftwärmetechnik inklusive Kühl- und Entfeuchtungsfunktion sowie CO2-Regelung und Photovoltaikanlage mit umweltfreundlichem Salzwasser-Batteriespeicher. > www.regnauer.de

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Ö K O L O G I E • WI SSEN • Fe r t i gh ä u s e r

Lieblingsplatz der Familie ist der Freisitz vorm Haus. Vom Architekten stammt die Idee, das abgeschleppte Dach über die gesamte Traufseite weiter zu ziehen und so einen geschützten Terrassenbereich zu schaffen.

Aktionshaus in modernem Baustil & mit freundlicher Wohnatmosphäre

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Viel Glas und Tageslicht im Wohnbereich wünschte sich das Ehepaar Späth – wie im „Sonneninselhaus“ im Musterhauszentrum am Firmensitz, bei dem ein erkerartiger Anbau den Wohn-Essbereich erweitert.

Wenn man sich schon Eigentum zulege, dann nur ein Haus mit großem Garten und hohem Freizeitwert, findet das Ehepaar Späth. Beides haben sie rund 15 Kilometer außerhalb von Tübingen in einer kleinen Gemeinde gefunden. Gute Kinderbetreuung und Infrastruktur inklusive. Noch dazu gab es keinerlei Einschränkungen durch Bauvorschriften – somit waren Elisabeth und Johannes Späth völlig frei in der Gestaltung ihres neuen Zuhauses. Sie entschieden sich für ein modernes Satteldachhaus mit Putzfassade und einigen, genau platzierten Holzverkleidungen, die dem Haus seinen besonderen Charakter geben und auf das ökologische Baumaterial der Konstruktion verweisen: Holz aus nachhaltig bewirtschafteten heimischen Wäldern. Um mehr Budget für Innenausstattung und Einrichtung zu haben, entschied sich Familie Späth für ein Aktionshaus aus der Edition Extra. Auf rund 140 Quadratmetern Wohnfläche bietet es ausreichend Platz fürs Familienleben: Im Erdgeschoss mit L-förmigem, offenem Wohn-Essbereich und zusätzlichem Musikzimmer, Technik- und Vorratsraum, im Obergeschoss mit großem Schlafzimmer, Familienbad, einem separatem Ankleideraum sowie einem Kinderzimmer für Sohn Frederik. > www.schwoererhaus.de

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Ö K O L O G I E • WI SSEN • Fe r t i gh ä u s e r

Offen, transparent und großzügig – in schöner Lage

Mit unverbaubarem Südblick, einem wunderschönen Garten und 580 Quadratmetern Fläche ist dieses Grundstück – trotz leichter Hanglage – ein wahres Juwel. Das erkannten auch die Bauherren von Haus Schönborn, die ursprünglich auf der Suche nach einem Altbau bzw. einer Bestandsimmobilie waren. Die Angebote fielen hierfür jedoch entweder sehr teuer oder sanierungsbedürftig aus – und die gewünschte luftige und offene Gestaltung wie in ihrem heutigen Haus wäre vermutlich auch nicht möglich gewesen. Die Planung ihres Traumhauses übergaben Silke und Sven Beyer an einen Architekten. Dieser entwarf ein geradliniges Gebäude, das eine enge Anbindung an den Garten und viel Raum fürs Familienleben bietet. Mit dem Entwurf in der Tasche machte sich das Paar auf die Suche nach der passenden Holzhausfirma. „Nach anfänglicher Offenheit für verschiedene Baustoffe, hatten wir uns wegen der Empfehlung unseres Architekten auf Holz festgelegt. Dazu passte, dass wir das ganze Haus möglichst nur mit einem Partner bauen wollten, wie es im Fertigbau üblich ist.“ Und die Erfahrungen beim Bauablauf fielen dann so positiv aus, dass das Paar, sollte es z.B. nach Auszug der Kinder noch einmal bauen, wieder mit einem Architekten planen und Keitel-Haus mit der Ausführung beauftragen würde. > www.fertighaus-keitel.de

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Garten und Landschaft werden dank der großen Fenster und Glasschiebetüren zum Teil des Wohngeschehens. Weiß und Anthrazit prägen den schlichten, klaren Stil. Wärme und Gemütlichkeit bietet der zweiseitig verglaste Kaminofen. Mit Ofenbank ganz zentral auch als Raumteiler im offen gestalteten Erdgeschoss platziert. Schiebetüren in satiniertem Glas erlauben eine platzsparende, dezente Abtrennung des Koch-Essbereichs zur ebenfalls offen angegliederten Diele .


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Den perfekten Sonntagnachmittag verbringt Dr. Konrad Ulrich mit seiner Frau Katja im Garten. Im Hausinneren setzten die Bauherren bei der Gestaltung vor allem auf Gemütlichkeit: Manches erinnert noch an den „british way of life“, andere moderne Elemente ergänzen die Lieblingsstücke der Familie aus dem englischen Herrenhaus.

Mit großem Platzangebot, viel Naturnähe und hohem Wohnkomfort – für heute und morgen

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Auf dem idyllischen Grundstück mit dem naturnahen Schwimmteich und blühenden Stauden schuf sich das Ehepaar ein nahezu traumhaftes Refugium. Dank der gekonnten Materialauswahl, wie der quarzgrauen Holzschalung, fügt sich das Gebäude harmonisch in die Umgebung ein.

Lange Zeit lebten die Eheleute und ihre drei Kinder in England. Vor einigen Jahren sind sie in die Heimat zurückgekehrt, um die Praxis des Vaters zu übernehmen. Seitdem wohnten sie in einem alten Einfamilienhaus aus dem Jahr 1927, das mehrfach erweitert worden war. „Dennoch war es recht eng und mit den vielen kleinen Zimmern und der schmalen Treppe absolut nicht zukunftstauglich“, berichtet Bauherr Konrad Ulrich. Nun haben Konrad und Katja Ulrich sich und ihren beiden jüngsten Kindern Klara und Kurt mit diesem individuell geplanten Bungalow einen gemütlichen Ankerpunkt geschaffen. Die Ulrichs sind beide Landärzte und beruflich stark eingebunden, sodass es ihnen besonders wichtig war, sich einen individuell gestalteten privaten Rückzugsort zum „Runterkommen“ zu schaffen sowie ein Domizil, in dem sie sorgenfrei alt werden können. Wichtig war ihnen dabei auch, dass das neue Zuhause trotz ebenerdiger Bauweise mit Altersruhesitz-Potenzial viel Platz bietet. Mit 248 Quadratmetern Wohnfläche ist dies auf jeden Fall gelungen: In der Mitte liegt ein Atrium, um das sich die Wohnräume auf der einen und die Schlafzimmer auf der anderen Seite reihen. Drei Schlafräume je mit Bad en suite, außerdem für Eltern und Tochter mit Ankleide und zusätzlich noch ein Gäste- oder Arbeitszimmer. > www.weberhaus.de

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Klare Kante in malerischer Umgebung – zwei Wohneinheiten mit Ausblick

Idyllisch am Fuße eines Weinberges an der hessischen Bergstraße gelegen, sticht das moderne Gebäude mit seiner klaren Formgebung direkt ins Auge. Das markante Flachdachhaus wurde für einen Bauherren geplant und realisiert, der bereits ein Haus von dem Haushersteller bauen ließ – das er selbst bewohnt. Dieses „Kundenhaus Dorstewitz 2“ wurde mit zwei großen Wohneinheiten von 80,5 Quadratmetern im Erdgeschoss und 100 Quadratmetern Wohnfläche im Obergeschoss geplant, die der Hausbesitzer beide vermietet. Mit seiner geradlinigen Kubatur setzt das Wohnhaus einen starken Akzent im Grün der Weinberge, die strahlend weiße Putzfassade wird durch schiefergraue Elemente – wie der Haustür, dem Garagentor und den (äußeren) Fensterrahmen unterbrochen. Das auskragende Obergeschoss dient gleichzeitig als Überdachung des Hauseingangs. Auch das Hausinnere ist modern, offen und freundlich gestaltet – zum Beispiel mit hellem Holzboden und weißen Einbaumöbeln. Große, bodentiefe Fenster und Glastüren öffnen den Wohnraum in die grüne Umgebung und schaffen angenehme, tageslichtverwöhnte Wohnräume. > www.fertighaus-weiss.de

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RAUM FÜR GANZ VIEL (ER)LEBEN!

Elegant fügt sich das moderne Flachdachgebäude in das Grün der umliegenden Landschaft. Selbst vom Arbeitsplatz aus bietet sich ein traumhafter Weinbergblick. Terrasse und Garten ergänzen das Raumangebot im Erdgeschoss. Große Verglasungen holen zudem natürliches Licht in den gemütlichen Wohnraum. Die Küchenzeile im Obergeschoss wird von einer geschützten Loggia nach draußen erweitert. Mit Blick in die Weinberge lässt sich hier angenehm im Freien speisen.

Mit 115 Jahren Know-How, heimischen Hölzern und natürlichen Materialien werden aus Ihren Wohnträumen individuelle Lebensmittelpunkte. Durchdacht, effizient und energetisch bis unters Dach.

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Fertigbau ist

schlau

Was ist ein Fertighaus und was zeichnet seine Bauweise, den (Holz-)Fertigbau, aus? Welches sind seine besonderen Stärken im Vergleich zu anderen Bauarten? Hier sind die wichtigsten Punkte zusammengetragen.

Foto: www.fingerhaus.de

Vorgefertigt in der Halle Eine Besonderheit des Fertighauses ist seine Vorfertigung. Es wird nicht kleinteilig vor Ort gebaut, sondern bis zu rund 90 Prozent in einer Werkshalle vorgefertigt. Oft aus einstigen Familienunternehmen wie Schreinereien oder Sägewerken entstanden, verfügen Holzfertighaus-Hersteller heute über riesige Fertigungsstraßen und beschäftigen Hunderte spezialisierte Mitarbeiter. Trocken, wetterunabhängig und mithilfe modernster Technik werden Wände und Dachteile präzise gefertigt und komplett vorbereitet. So werden sie später per Tieflader auf die Baustelle geliefert und mit einem Kran innerhalb kurzer Zeit – meist in ein bis zwei Tagen – wetterfest montiert. Bei der Vorfertigung im Werk kann die Qualität sehr gut überwacht und gewährleistet werden. Ein bis zwei Wochen nach der Hausmontage ist das Dach gedeckt, der Putz aufgetragen, sind Anbauten wie Dachgauben fertig und wesentliche Arbeiten an Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen abgeschlossen. Folgt nur noch der Innenausbau.

Ein Hausbau ist ein komplexes Projekt, bei dem auch rundherum zahlreiche Dinge organisiert und geregelt werden müssen. Fertighausfirmen stehen ihren Kunden von Anfang hierbei mit Rat und Tat zur Seite und informieren über alles, um das sich die Bauleute selbst kümmern müssen. Finanzierungsberatung, Bauplatzsuche sowie Planungs- und Genehmigungsablauf gehören aber oft zum Standard. Außerdem helfen oder übernehmen viele Hersteller den Papierkram, wenn es um die Beantragung von Förderungen bezüglich Effizienzhaus-Standard und Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) geht.

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Foto: www.adobestock.com; contrastwerkstatt

Service!


Alles aus einer Hand

Foto: www.viebrockhaus.de

Beim schlüsselfertigen Hausbau haben Bauherren für alle Gewerke – von der Bodenplatte bis zum Dach – einen Ansprechpartner. So ist ein reibungsloser Ablauf gewährleistet, jeglicher Stress und Zeitverzögerungen durch Abstimmungsfragen entfallen. Auch der Innenausbau wird hier auf Wunsch komplett übernommen und vom Hersteller in sechs bis zwölf Wochen ausgeführt. Ausstattungselemente, Materialien und Bauteile – vom Dachziegel über Innentüren bis hin zur Duscharmatur – werden mithilfe kompetenter Fachberater bei der sogenannten Bemusterung festgelegt.

Garantierte Preise & Qualität

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Durch die Vorfertigung ist der Hausbau genau planbar – und die Bauzeit sehr kurz: Vier bis sechs Monate dauert es von Vertragsabschluss bis Hausmontage plus etwa drei Monate für den Innenausbau. Dank dieser genauen Planbarkeit können Haushersteller – schon bevor dies 2018 verpflichtend wurde – fixe Fertigstellungstermine und Festpreisgarantien geben. Beides muss jedoch – wie alle Leistungen – im Vertrag bzw. der Bau-Leistungsbeschreibung festgehalten sein. Doch nicht nur Preis und Bauzeit sind fix, auch in puncto Bauqualität gibt es feste Standards: Das „RAL Gütezeichen Holzhausbau“ versichert, dass Fertigung und Montage regelmäßig von unabhängiger Seite überwacht werden, zudem verpflichten sich Mitglieder des Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) zur Einhaltung der Satzungsvorschriften der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau (QDF), die höchste Ansprüche an Vertragsgrundlagen, Energieeffizienz und Umweltschutz beinhalten. Fo

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to Fotos: www.weberhaus.de

Innovativ & effizient Haushülle und Technikausstattung sind im Fertigbau ein ausgeklügeltes Gesamtsystem, sodass die Kosten für den zu erwartenden Energiebedarf gut kalkulierbar sind. Auch um staatliche Förderungen tatsächlich zu bekommen, ist das reelle Zusammenspiel von Haus und Technik wichtig. Sind Investitionen in eine umweltfreundliche Wärmepumpe, PV-Anlage und Batteriespeicher zwar zunächst höher, kann sich diese auf lange Sicht – durch dauerhaftes Energiekostensparen sowie staatliche KfW-Förderung – auf jeden Fall lohnen. Somit garantieren viele Hersteller hohe Effizienzhaus-Standards.

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Foto: www.schwoererhaus.de

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Die Satzung der QDF verpflichtet grundsätzlich zu umweltund gesundheitsverträglichen Baulösungen. So setzen viele Hersteller neben der tragenden Konstruktion aus dem nachwachsenden und CO2-speichernden Baustoff Holz aus heimischer, zertifizierter Forstwirtschaft auch insgesamt auf natürliche Rohstoffe und wählen beispielsweise Holzfaser- und Zellulosedämmung. Diese Baustoffe schonen Umwelt und Mensch, da die ökologische Bauweise oft auch baubiologisch zuträglich ist. Auch künstliche, schadstoffgeprüfte Baumaterialien können die Anforderungen an ein wohngesundes Heim erfüllen. Gütesiegel, Emissionsnachweise oder Raumluftmessungen des fertiggebauten Hauses geben Sicherheit.

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Ökologisch & wohngesund

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Selbstausbau

Foto: www.schwoererhaus.de

Anders als beim schlüsselfertigen Bauen, werden beim Bau eines Ausbauhauses sogenannte Eigenleistungen erbracht. Viele Markenhersteller bieten beides an, oft in fein abgestimmten Ausbaustufen. Handwerklich versierte Bauherren können hiermit zehn bis 20 Prozent der Baukosten sparen, und viele Banken rechnen den Wert der Eigenleistung zum Eigenkapitalanteil hinzu. Manche Posten können die Haushersteller so günstig anbieten, dass sich mit der Eigenleistung kaum sparen lässt – Belagsarbeiten an Wänden und Böden, in der Stufe „fast fertig“, lohnen sich aber meistens, da hier vor allem die Lohnkosten hoch sind. Wichtig ist: Arbeitsaufwand, Kostenersparnis und Zeitbudget müssen zusammenpassen. Wer wenig Erfahrung hat, sollte vorab klären, welche Unterstützung der Hersteller durch professionelle Bauleitung, Workshops oder Online-Tutorials anbietet.

Bauen und Wohnen sind Gefühlssache: Schließlich ist unser Zuhause unser persönlicher Rückzugsort. Um also in puncto Wohngefühl einen besseren Vorgeschmack zu bekommen, können Bauinteressenten deutschlandweit unzählige Musterhäuser besuchen: Die fertig gebauten, komplett ausgestatteten Häuser, die ausschließlich zur Besichtigung dienen, geben gute Gelegenheiten, Raumgrößen, Möblierungsmöglichkeiten, Wohnraumklima, Belichtung usw. richtig einzuschätzen. Denn sich nur anhand von Zeichnungen oder Skizzen ein fertiges Haus vorzustellen, ist nicht einfach. Insgesamt 1 000 Häuser der Fertighaus- und Massivhausanbieter gibt es auf deren Firmengeländen oder in großen Ausstellungen zusammengefasst. In letzteren lassen sich die verschiedenen Firmen und deren Angebote gut miteinander vergleichen. Hier gibt es zudem regelmäßig Infoveranstaltungen und Hausberater beantworten Fragen zu Bauweise und Ausstattung.

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Foto: BDF/Jan-Peter Nüsken

Musterhäuser: Inspiration hautnah


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Foto: www.huf-haus.de

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Zusatzleistungen

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Ein großer Vorteil beim Bauen mit Fertighausherstellern ist, dass diese alles aus einer Hand liefern. Doch nicht nur Gebäude und Grundausstattung werden geliefert, viele Fertighausfirmen bieten darüber hinaus auch den Kellerbau an oder verweisen auf Partnerunternehmen. Auch Garagen aus eigener Herstellung gibt es oft und einige Firmen haben Fenster- und Treppenfertigung im Programm. Des Weiteren bieten manche Haushersteller passgenaues, hochwertiges (Einbau-) Mobiliar an und übernehmen die Licht-, Garten- und Küchenplanung, sodass ein rundum stimmiges Zuhause wie aus einem Guss entsteht. Das eigens oder durch Partnerschreinereien gefertigte Mobiliar ist dann exakt auf den Grundriss sowie in Küche und Bad auf Sanitärobjekte bzw. Küchengeräte abgestimmt. Einbau- und Garderobenschränke, individuelle Stauraumlösungen, Hochbett- und Galerieeinbauten sowie Schiebetüren oder anderes raumtrennendes Mobiliar werden zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis angeboten. Doch zum modernen Wohnkomfort gehört heute noch mehr – zum Beispiel auch bequeme Nutzbarkeit und Steuerung technischer Komponenten wie Licht oder Raumtemperatur. So haben viele Haushersteller beispielsweise auch smarte Hausautomationssysteme gleich mit im Angebot.

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T E C H N I K • REPORTAG E • Wo h n u n gs l ü f t u n g

WUNSCHLOS

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AUF DER GARTENSEITE öffnet sich die Stadtvilla mit hohen Glastüren zur Terrasse, darüber haben die Schlafzimmer Zugang zum Balkon.

Als sie noch zu dritt waren, baute Familie Böing ihr erstes Haus. Zehn Jahre später und inzwischen zu fünft, wurde es 500 Kilometer entfernt Zeit für ein neues, größeres Domizil – diesmal mit Pool und Einliegerwohnung. Und weil sie so zufrieden waren, beauftragten sie Fingerhaus auch beim zweiten Mal.

GLÜCKLICH 12/1-2022

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DETAILS

Großzügige Fensterflächen lassen viel Licht herein, die Fenstertüren stellen eine unkomplizierte Verbindung von Innenraum, Terrassen und Garten her. Pflegeleichte, hochwertige Bodenbeläge sind perfekt für die fünfköpfige Familie mit Hund und unterstützen in Verbindung mit der hellen Wandgestaltung den großzügigen Raumeindruck.

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»In unserer Küche dreht sich‘s nicht nur ums Kochen, sondern vor allem um uns als Familie.« Bauherrin Sabrina Böing

DAS ENTREE ist ein geräumiger und heller Verteilerraum, der die verschiedenen Hausbereiche erschließt. Von hier führen Treppen ins Ober- und Untergeschoss. DER ESSPLATZ ist durch eine Wandscheibe vom Wohnbereich getrennt. Der zentral platzierte Kamin kommt beiden Bereichen zugute. IM LOUNGIGEN Wohnbereich ist Platz zum Zusammensein für die ganze Familie. Die Fußbodenheizung trägt zur kuscheligen Gemütlichkeit bei verschiedensten Aktivitäten bei.

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DIE KINDERZIMMER sind mit jeweils 20 Quadratmetern großzügig bemessen. Hier ist genug Platz für Spielsachen, das Wohnzimmer bleibt frei davon.

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or 10 Jahren hatten Sabrina und Frank Böing ihr erstes Eigenheim mit Fingerhaus geplant und gebaut, damals für ihre dreiköpfige Familie auf 157 Quadratmetern. Nach 10-jährigem Praxistest und inzwischen um ein Zwillingspaar auf fünf Personen angewachsen, standen ein Umzug von 500 Kilometern und ein Neubau an. Wieder vertraute die Baufamilie der modernen vorgefertigten Holzbauweise und demselben Anbieter. Die Wohnfläche des neuen Traumhauses fällt ungefähr doppelt so groß aus wie die des Vorgängers und auch sonst blieb bei der Realisierung so gut wie kein Wunsch der Baufamilie offen. Einige Details lösten Böings beim zweiten Haus ganz bewusst anders als beim ersten. Äußerlich fiel die Entscheidung auf den Typus einer Stadtvilla mit flachem Walmdach und direkt verbundener Garage, weiß verputzt und mit anthrazitfarbenen Elementen wie Dachdeckung und Fensterrahmen kontrastreich abgesetzt. Der überdachte Eingang liegt repräsentativ an der Straßenseite in einem Einschnitt des Zwerchgiebels. Eine großzügige Diele mit Garderobe erschließt die zur Straße orientierten Bereiche wie das Gäste-WC und den geräumigen Hauswirtschaftsraum. Der Nebeneingang durch den Hauswirtschaftsraum bietet die von der Baufamilie gewünschte direkte Verbindung zur Garage und stellt eine Schmutzschleuse her.

Bei den Treppen vom Entree ins Unter- bzw. Obergeschoss entschieden sich Sabrina und Frank Böing für eine geschlossene Variante, damit keine Gegenstände mehr zwischen den Stufen hinunterfallen können, unter der Treppe bietet ein Abstellraum Staufläche. Eine doppelflügelige Ganzglastür bildet den Übergang in den offen angelegten Wohn- und Essbereich. Durch Schiebetüren lässt sich die Küche ganz nach Bedarf abtrennen oder mit dem großen Lebensbereich verbinden. Vor dem Wohnbereich erstreckt sich der Länge nach ein rechteckiger Pool mit umgebenden Terrassen und Outdoorküche. Sogar ein Wellnessbereich im Poolhaus gehört zu dem Anwesen.

WOHNEN WIE IM URLAUB Die Einliegerwohnung im Erdgeschoss mit eigenem Carport, separatem Eingang, kleiner Küche und Bad ist ein besonderer Gewinn im neuen Domizil, Freunde und Verwandtschaft wissen die außerordentliche Gastfreundschaft der Böings zu schätzen. Die Einliegerwohnung verfügt sogar über eine eigene Terrasse, übereck zum Garten gelegen – eine geschickte Lösung, wenn die Wohnung in späteren Jahren vermietet oder anders genutzt werden sollte. Im Obergeschoss liegen die großzügigen Privaträume: Ein Arbeitszimmer bildet den Puffer zwischen dem Elternbereich mit verbundenem Bad und Ankleide und dem Kindertrakt mit drei Zimmern und Bad. Ein lang gezogener Balkon orientiert sich zum Garten. Die nachhaltige Haustechnik bietet eine Wärmepumpe und eine automatische Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. So ist in dem effektiv gedämmten Haus keine Fensterlüftung nötig, es ist immer für ein gesundes Wohnraumklima bei gleichzeitiger Senkung der Energiekosten gesorgt. Mit ihrem für die fünfköpfige Familie maßgeschneiderten Traumhaus haben sich Böings eine Lebensqualität wie im Urlaub realisiert und teilen diese gerne mit anderen. Ihr Hauskonzept funktioniert im Jetzt und dank vorausschauender Technik und Planung auch in Zukunft. • av

Fotos: www.fingerhaus.de

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FERIENFEELING zu Hause vermitteln der stattliche Pool und die überdachte Outdoorküche. Das separate Poolhaus wartet auf mit einem Sauna- und Wellnessbereich.

DU/ WC 4,5

KÜCHE 4

KÜCHE 23,5

WOHNEN/ ESSEN 14

KIND 20,5

KIND 20,5

DIELE 3,5 WC. 3,5

DIELE 21,5

ARBEITEN 16,5

ABST 6

ELTERN 16

HWR 22,5

FLUR 12,5

ANKL 13,5

KIND 21

BAD 19

16,00 m

ESSEN/ WOHNEN 70

BAD 7,5

ERDGESCHOSS

14,50 m

OBERGESCHOSS

DATEN + FAKTEN Kundenhaus Böing • WOHNFLÄCHE:

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

EG 173 m2, OG 147 m2

• BAUWEISE:

Holzrahmenkonstruktion in Großtafelbauweise mit 240 mm Mineralwolledämmung, 60 mm Wärmedämmverbundsystem mit Putzfassade, U-Wert Außenwand 0,123 W/m2K; Kunststofffenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert: 0,6 W/m2K; Walmdach, 25 Grad geneigt, U-Wert Dach 0,178 W/m2K

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Lüftungsanlage, Fußbodenheizung, elektrische FunkRollläden, Somfy Smarthome-Steuerung

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 31,7 kWh/m2a Endenergiebedarf: 17,63 kWh/m2a

• HERSTELLER:

Fingerhaus GmbH, Auestraße 45 35066 Frankenberg/Eder Tel. 06451 504-560 www.fingerhaus.de

Der Hersteller Fingerhaus baut individuell geplante Ein- und Zweifamilienhäuser in umweltbewusster und energieeffizienter Holzfertigbauweise. Das Familienunternehmen wurde 1820 als Zimmerei nahe Frankenberg/Eder gegründet. Seit 1948 Fertighaus-Produktion, mehr als 15 000 realisierte Häuser; über 800 Mitarbeiter

• LIEFERRADIUS:

Deutschland, Österreich, Schweiz und auf Anfrage

NUTZEN SIE DAS KLIMASCHUTZPAKET, DAS AUCH IHREN GELDBEUTEL SCHONT! Setzen Sie auf die Ecodan Wärmepumpe und holen Sie sich bis zu 50 % Zuschuss für Ihre Heizung. // Zukunftsweisende InverterTechnologie // Förderfähig nach BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) // Unabhängig von fossilen Energieträgern

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie unter www.HausbauHelden.de/hersteller/ fingerhaus

UNTER DIE LUPE GENOMMEN: Noch mehr Infos zu diesem Haus gibt es auch in dem HauscheckVideo auf www.youtube.com/ HausbauHelden oder direkt über diesen QR-Code

Entdecken Sie die Details: ecodan.de


Fe r h t in gke u n gs l l elrü f t u n g T E C H N I K • WI SSEN • Wo

AUTOMATISCH ome-Office, Home-Schooling und Home-Learning: Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die meisten Menschen sehr viel mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen als früher. Oft sitzen auch mehrere Bewohner zusammen und denken an alles andere, als regelmäßig zu lüften. Vor allem in neu gebauten Niedrigenergiehäusern drohen dann unsichtbare, gesundheitliche Gefahren.

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Foto: www.wohnungs-lueftung.de

WO LAUERN DIE GEFAHREN FÜR MENSCH & GEBÄUDE?

Unsere Häuser werden immer energiesparender und luftdichter. Deswegen muss man auf die Zufuhr von genügend Frischluft achten. Denn dicke Luft beeinträchtigt das Wohlbefinden und kann zudem die Bausubstanz schädigen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund ums richtige Lüften.

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Die Luft in den Wohnräumen kann unter Umständen bis zu fünfmal höher als die Außenluft mit Schadstoffen wie Allergenen, Feinstaub, Schimmelpilzsporen und sogenannte VOC (flüchtige organische Verbindungen) belastet sein. Verursacher sind zum einen alltägliche Haushalts- und Reinigungsaktivitäten wie Putzen, Waschen, Wäschetrocknen und Kochen. Zum anderen belasten wir Menschen die Innenraumluftqualität, weil wir ständig Kohlendioxid ausatmen und Feuchtigkeit abgeben, wobei letzteres auch auf Zimmerpflanzen zutrifft. Zudem zeigen Untersuchungen des Umweltbundesamts, dass Baupro1 dukte, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände sowie Spielzeug chemische Stoffe freisetzen können – zum Teil auch kontinuierlich. Typische Folgen von „schlechter“ Raumluft sind Müdigkeit, Kopfschmerzen und Unwohlsein. Wer derartige gesundheitliche Beeinträchtigungen sowie Bauschäden durch Feuchtigkeit und Schimmelpilz vermeiden möchte, müsste im Schnitt etwa alle zwei bis drei Stunden für mehrere Minuten die Fenster öffnen, wobei die Lüftungsdauer von


FRISCHE LUFT der Jahreszeit abhängt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Räume je nach Jahreszeit, Klima- und Windverhältnissen zu wenig, zu viel oder falsch belüftet werden. Im stressigen Arbeits- und Familienalltag ist das oft jedoch auch schwierig umzusetzen. Und oftmals vermeiden die Hausbewohner das Öffnen der Fenster aus Angst vor Einbrechern, um Heizenergie zu sparen oder damit kein Lärm, keine Insekten und schlechte Gerüche in die Wohnräume gelangen. Obwohl vielen bewusst ist, dass regelmäßig und genügend frische Luft Stresssymptome mildern, die Konzentration steigern und einen gesunden und erholsamen Schlaf fördern.

WELCHE VORTEILE BIETET EINE LÜFTUNGSANLAGE? Als alltagstaugliche Problemlösung empfiehlt sich in Niedrigenergiehäusern eine kontrollierte, maschinelle Wohnungslüftungsanlage. Diese sorgt automatisch, komfortabel und zugleich energieeffizient für den notwendigen, bedarfsgerechten Luftaustausch in allen oder einzelnen, lüftungskritischen Räumen. Durch den kontrollierten Luftwechsel und eine Wärmerückgewinnung lassen sich die Heizkosten zusätzlich um 30 bis 50 Prozent senken. Im direkten Vergleich zu den durch die Fensterlüftung verursachten Wärmeverluste beträgt die Einsparung übrigens sogar bis zu 90 Prozent. Und es gibt noch weitere po-

Wann ist eine Lüftungsanlage notwendig? Für Wohnneubauten schreibt die Lüftungsnorm DIN 1946-6 (neu: 2019-12) ein sogenanntes Lüftungskonzept vor, welches von einem Fachmann erstellt wird, der mit lüftungstechnischen Anlagen vertraut oder in der Gebäudeplanung tätig ist, also z. B. einem Fachhandwerker oder Planer/Architekt. Dieser überprüft strukturiert, wie – aus Sicht der Hygiene und des Feuchte-Bauschutzes – bei unterschiedlichen Nutzungsbedingungen ein ausreichender Luftwechsel sichergestellt wird und der notwendige Luftaustausch erfolgen soll. Falls sich daraus die Notwendigkeit eines Wohnungslüftungssystems ergibt, muss der Fachmann eine Planung zur praktischen Umsetzung des Lüftungskonzepts vorlegen. Der Eigenheimbesitzer ist jedoch nicht verpflichtet, die empfohlene(n) Maßnahme(n) umzusetzen. Allerdings handelt er dann auf eigene Gefahr und trägt im Schadensfall das Risiko alleine – auch mit Blick auf eventuell notwendige Sanierungskosten, falls der Versicherer die Erstattung ablehnt oder kürzt. Tipp: Baufamilien können auch selbst prüfen, ob lüftungstechnische Maßnahmen notwendig sind oder nicht – und falls ja, welche Umsetzungsmöglichkeiten es gibt.

Kernelemente eines Zentrallüftungsgeräts sind Luftfilter, Wärmerückgewinnung und zwei Ventilatoren für Frisch- und Abluft, die jeweils mit einem separaten, verzweigten Luftleitungssystem verbunden sind. Ins Freie führen vom Zentralgerät ausgehend zwei Öffnungen: Der Auslass für die verbrauchte Fortluft sowie die Ansaugöffnung für die frische Außenluft. > www.heliosventilatoren.de

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T E C H N I K • WI SSEN • Wo h n u n gs l ü f t u n g

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Was tun bei zu trockener Luft? Je niedriger die Temperaturen, desto weniger Wasserdampf nimmt die Außenluft auf. Wird diese in den Wohnraum „gelüftet“ und erwärmt, wird die Innenraumluft dann schnell als zu trocken empfunden. Dieses Phänomen tritt bei einer bestimmungsgemäßen Fensterlüftung ebenso auf wie bei der Lüftung mittels Lüftungsanlage. Mit einem Hygrometer im Wohnraum können die Bewohner prüfen, ob eine (Zusatz-)Befeuchtung notwendig ist. Eine dauerhaft zu geringe Raumluftfeuchtigkeit von unter 40 Prozent kann die Staubentwicklung begünstigen sowie das allgemeine Wohlbefinden und den menschlichen Organismus negativ beeinflussen. Aus diesen Gründen empfehlen Fachleute bei niedrigeren relativen Feuchtewerten den Einsatz einer aktiven Befeuchtung. Dazu gibt es entweder Einzelgerätelösungen für den raumweisen Einsatz oder zentrale Befeuchtungssysteme für mehrere Räume, die sich auch ins zentrale Wohnungslüftungssystem integrieren lassen. Mit Blick auf Komfort, Energieverbrauch und Hygiene sollten die Geräte über Feuchtesensoren verfügen, nur im Bedarfsfall arbeiten und regelmäßig gewartet werden.

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Weitere Infos: > www.mindestfeuchte40.de

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1 Ein praktischer Montageort für ein zentrales, kompaktes Lüftungsgerät kann auch ein Wandschrank sein. Dort findet im oberen Bereich bei Bedarf auch ein Luftleitungsverteiler seinen Platz. > www.wolf.eu 2 In der Außenwandhülse dieses dezentralen Lüftungsgeräts befinden sich Ventilator(en), Wärmerückgewinnung und Filter. Bei diesem Modell werden pro Raum mindestens zwei Geräte benötigt, weil sie im Wechselbetrieb arbeiten. > www.stiebel-eltron.de

sitive Aspekte, die das Wohlbefinden der Bewohner steigern: Zum einen wird eine ungesund hohe Kohlendioxid-Konzentration vermieden, die zu Müdigkeit oder mangelnder Konzentration führen kann. Denn etwa 15 bis 20 Atemzüge in der Minute mit einem Volumen von etwa einem halben Liter Luft macht ein Erwachsener im Durchschnitt. Ein modernes Wohnungslüftungssystem transportiert zudem die bereits erwähnten Ausdünstungen und unangenehmen Gerüche aus neuen Möbeln und Baumaterialien ab. Und Lärm aus der Umgebung, der sonst durchs offene Fenster dringt, bleibt draußen – auch nachts. Eine interessante Zusatzausstattung sind spezielle Pollen- und Feinstaubfilter. Diese werden in den Außenluftstrom eingebaut und reduzieren so das Eindringen von Allergenen sowie von Ruß- oder Staubpartikeln in die Wohnräume auf ein Minimum. Eine enorme, ganzjährige Entlastung für Kinder und allergiegeplagte Menschen.

WELCHE ARTEN VON LÜFTUNGSGERÄTEN GIBT ES? Bei der praktischen Umsetzung unterscheidet man zentrale und dezentrale Systemlösungen. Dezentrale Lüftungsgeräte werden vorwiegend im Geschosswohnungsbau oder in energetisch sanierten Gebäuden eingesetzt, falls nur einzelne Räume

maschinell belüftet werden müssen. Hauptvorteil: Die Montagearbeiten sind prinzipiell relativ einfach und rasch umgesetzt, da kein Luftleitungsnetz erforderlich ist. Jedes aktive Lüftungsgerät wird direkt in die Außenwand des zu belüftenden Raums integriert. Alternativ gibt es auch Lüfter, die sich architektonisch und optisch vorteilhaft in den Fensterbereich integrieren lassen. Als Kosten sind zwischen etwa 800 und 1 200 Euro pro Einzelgerät zu kalkulieren. Zum Vergleich: Etwa 5 000 bis 9 000 Euro kostet ein zentrales System fürs komplette Eigenheim. Das bedeutet: Bei vielen zu belüftenden Räumen könnte die dezentrale Variante auch teurer sein. Tipp: Im Rahmen der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ vergibt die KfW-Bank an Baufamilien gedeckelte Direktzuschüsse sowie alternativ zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen, wobei die Konditionen vom gewählten Effizienzhausstandard abhängen. Förderfähig ist dabei auch eine Lüftungsanlage, die beim „KfW-Effizienzhaus 40 Plus“ sogar verpflichtend einzubauen ist. Im Eigenheim-Neubaubereich sind zentrale Zu- und Abluftsysteme mit Wärmerückgewinnung mit Abstand am beliebtesten. Kernelement ist ein Zentrallüftungsgerät, in das hochwertige Luftfilter sowie zwei Ventilatoren für den Zu- und Ablufttransport eingebaut sind. Um die frische und die verbrauchte Luft vom Lüftungsgerät


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Wie lassen sich Lüftungssysteme energiesparend nutzen? Um die Energiekosten und die Treibhausgas-Emissionen möglichst gering zu halten, sollte schon bei der Produktauswahl auf stromsparende Ventilatoren geachtet werden; bei manchen Geräten hilft ein Energielabel bei der Orientierung. Unabhängig von der Art des Lüftungssystems ist der Einsatz einer Wärmerückgewinnung empfehlenswert. Diese sorgt dafür, dass während der Heizsaison bis zu 95 Prozent der Wärmeenergie aus der Abluft auf die kühle Zuluft übertragen werden. Dadurch muss, bei gleichem Wärmekomfort, die Zuluft deutlich weniger nachgeheizt werden. Sogenannte Enthalpie-Wärmeüberträger sorgen zusätzlich für die Befeuchtung der Luft im Winter Zu- und Abluft-Zentralgeräte können in Verbindung mit einem Erdwärmetauscher die Zuluft im Winter etwas vorwärmen und im Sommer etwas abkühlen. Auch ein intelligentes, digitales Regelsystem, das oft auch eine Vernetzung mit App-Anbindung ermöglicht, trägt zur Energieeffizienz bei: mittels Temperaturfühler und Sensoren, die zum Beispiel auf Feuchte und Kohlendioxid reagieren, wird die Luftzufuhr abhängig vom Bedarf aktiviert, reduziert oder abgeschaltet.

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zu den Räumen und zurück zu transportieren, sind zwei voneinander getrennte, verzweigte Leitungssysteme notwendig. An verschiedenen Stellen der Zu- und Abluftleitungen sitzen raumseitig sichtbare Durchlässe und Ventile, die an der Wand, auf dem Fußboden oder an der Decke montiert werden.

ARBEITEN LÜFTUNGSGERÄTE LEISE UND HYGIENISCH? Ein wichtiger Komfortpunkt für viele Eigenheim- und Wohnungsbesitzer, insbesondere in Schlafzimmern, ist die Geräuschentwicklung der maschinellen Wohnungslüftung. Um bei kritischen baulichen Situationen störende Geräuschübertragungen von Raum zu Raum oder vom Lüftungsgerät in die Räume zu vermeiden, kann der Handwerker bei einer zentralen Anlage spezielle Luftleitungsverteiler und Schalldämpfer installieren. In Verbindung mit dezentralen Lüftungsgeräten gilt es, auf die jeweiligen Schallemissionen des Produkts zu achten und zu checken, ob bei Bedarf ein optionales Schalldämmset verfügbar ist, um zusätzlich

einen eventuell störenden Außenlärm abzudämpfen. Generell sind Lüftungsgeräte mit Filterelementen ausgestattet. Allergiegeplagte Haushalte wählen am besten ein Modell, welches sich mit speziellen Feinstaub- und Pollenfiltern im Zuluftbereich bestücken lässt. Wichtig: Die belasteten Filterelemente regelmäßig erneuern, was man in Eigenregie machen kann. Hilfreich ist hierbei eine Filterwechselanzeige. Etwa alle drei bis fünf Jahre ist es laut Expertenrat sinnvoll, das Lüftungssystem von einem Fachmann warten zu lassen. Der Handwerker checkt dabei nicht nur das Lüftungsgerät selbst, sondern überprüft auch, ob die Ventilatoren richtig arbeiten. Übrigens: Es ist ein Mythos, dass man die Fenster geschlossen lassen muss, falls ein Lüftungssystem eingebaut ist. Aus Hygienegründen ist das Fensterlüften bei richtig eingestellten Anlagen zwar unnötig. Doch wer vor allem an wärmeren Tagen den Kontakt zur Außenwelt sucht, öffnet einfach das Fenster – und achtet darauf, dass das Lüftungsgerät ausgeschaltet ist. • jw

Die kompakten Zentrallüftungsgeräte gibt es auch in flachen Ausführungen, die sich dann in einem Zwischendeckenbereich installieren lassen. Später sieht man nur noch eine Revisionsöffung, welche eine gute Zugänglichkeit für Wartungsarbeiten ermöglicht. > www.vaillant.de



SCHICK VON KOPF BIS FUSS Fassade und Dach sind das Bollwerk des Hauses gegen Wind und Wetter. Aber sie schützen es nicht nur, sie bestimmen auch ganz wesentlich sein Aussehen.

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Foto: „Konzepthaus“ in Erkheim, www.baufritz.com

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Temperatur

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er sich in Neubaugebieten umschaut, trifft vorwiegend auf Häuser mit Putzfassade. Dabei sollten sich Bauherren nicht nur wegen des meist damit einhergehenden Wärmedämmverbundsystems (WDVS) und seinen ökologischen Fallstricken Gedanken zu Alternativen machen. Fassadenbekleidungen sind auch optisch gesehen ein Gewinn. Denn sie eröffnen eine grandiose Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten bis hoch zum First, da bei einigen Materialien (z.B. Schiefer und Metall) Fassade und Dach aus einem Guss gefertigt werden können.

Die Fassade ist mehr als die schützende Haut des Hauses, sie ist sein Gesicht. Zwar können auch manche Fassadenverkleidungen, z. B. Klinkerriemchen, als WDVS ausgeführt und geklebt sein. Im All­ gemeinen handelt es sich jedoch um hinterlüftete Vorhang­ fassaden (VHF). Bei ihnen sorgt ein mindestens 20 Millimeter breiter, oben und unten „offener“ Luftraum zwischen dem Fassadenmaterial und der Außenwand bzw. deren Dämmung dafür, dass die Luft hinter der Fassade zirkulieren kann. Kondenswasser oder eventuell eingedrungene Feuchtigkeit kann so abtrocknen, ohne die Dämmung zu beeinträchtigen. Die Fassadenmaterialien werden hierzu auf einer Unterkonstruktion aus Holz, Aluminium oder Stahl angebracht. Bei Metall ist es wichtig, für eine thermische Trennung zu sorgen, damit nicht unnötig Wärme verloren geht. Vorgehängte Fassaden sind teurer als die klassischen Wärmedämmverbundsysteme, da ihre Konstruktion aufwendiger herzustellen ist. Dabei sind die reinen Materialkosten für das Fassadenmaterial wenig aussagekräftig. Während Putz fertig verarbeitet mit circa 50 Euro zu Buche schlägt, rechnet man bei Holz zwar ebenfalls ab 50 Euro – rein für das Material. Wesentlicher ist jedoch, was nach der Montage unterm Strich steht. Und das summiert sich bei der fertigen Holzfassade je nach Material, Art der Schalung und Oberflächenbehandlung schnell auf über 100 Euro. Das große Plus der VHF ist jedoch ihre gestalterische Vielfalt. So stehen an Materialien Holz, Schiefer und andere Natursteine, verschiedene Metalle, Schichtpressstoffplatten, Glas oder Kunststoffe zur Verfügung. Und wem das noch nicht genügt, der kann die Materialien auch kombinieren und so das kreative Spektrum noch erweitern. • bs

Temperatur Sonne

Wasserdampf

Regen / Eis / Wind

Lärm / Schall

Lärm / Schall

Luftdruck DÄMMSTOFF HINTERLÜFTUNG VERTIKALPROFIL FASSADENBEKLEIDUNG Brandschutz

Die hinterlüftete vorgehängte Fassade (VHF) ist die gängigste Konstruktion für alle Arten von Verkleidungen. Sie bietet Raum für Dämmung und eventuell eindringende Feuchtigkeit trocknet dank der Hinterlüftung schnell ab, sodass es zu keinen Schäden kommen kann. > www.prefa.de

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BAUKOSTEN Verkleidungen sind zwar meist teurer als eine verputzte Fassade, wer besondere Ansprüche an Individualität und Optik seines Hauses hat, wird die Mehrkosten aber nicht scheuen. Zudem relativieren sich diese bei Materialien, die keine regelmäßige Wartung und Pflege benötigen. PFLEGEBEDARF Je nach Material kann dieser ganz unterschiedlich ausfallen: von alle fünf bis zehn Jahre ein Auffrischungsanstrich wie bei Holz bis zu nahezu wartungsfrei wie bei Metallverkleidungen, Klinker und Naturstein (z.B. Schiefer). LANGLEBIGKEIT Eine gute Konstruktion und Verarbeitung vorausgesetzt, kann man bei den meisten Fassadenverkleidungen von einer längeren Haltbarkeit ausgehen als die für Putz prognostizierten 50 Jahre. Eine fachmännisch ausgeführte Schieferfassade bringt es beispielsweise auf eine Lebensspanne von 100 Jahren und mehr. RECYCLING Hier spielen zwei Faktoren eine Rolle: Wie gut können die verschiedenen Komponenten an ihrem Lebensende getrennt werden? Und lassen sie sich effektiv wiederverwerten, am besten mit möglichst geringem Verarbeitungsaufwand? Putzfassaden mit Wärmedämmverbundsystem schneiden dabei oft schlecht ab.

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Attraktive Platte

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2 Faserzement-Wellplatten bestimmen den charakterstarken Auftritt dieses Einfamilienhauses. Nicht nur die Fassade, sondern auch das Dach ist in das robuste Material gehüllt. > www.eternit.de

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3 Die grauen Faserzementplatten kontrastieren auf attraktive Weise mit den Fensteröffnungen in der Fassade und betonen den Bauhausstil des Gebäudes. > www.keitel-haus.de 4 Die lebhafte Dachlandschaft sowie der Giebelbereich dieses Wohnhauskomplexes in Finnland ist mit Zinkstehfalz verkleidet. Dank Vorbewitterung verfügt es von vorneherein über die typische Patina. > www.rheinzink.de

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Foto: Conné van de Grachten

1 Die Aluminium-Paneele „Siding.X“ kamen hier in unterschiedlichen Längen und Breiten zum Einsatz. Das macht zusammen mit ihrer strukturierten Oberfläche aus X-Kantungen den besonderen Reiz dieser Fassade aus. > www.prefa.de


Fassadenplatten sind äußerst vielgestaltig und werden in verschiedenen Materialien, Formaten, Oberflächenstrukturen und Farben angeboten. Das reicht von großflächiger Bahnenware über Tafeln bis hin zu kleinformatigen Schindeln. An Material stehen die Metalle Aluminium, Stahl und Zink zur Verfügung sowie Faserzement, Schichtpressstoff (HPL) und Kunststoffe. So vielfältig wie die Materialien, so vielfältig sind auch die technischen Eigenschaften dieser Fassadenbekleidungen. Metalle sind quasi unverwüstlich, haben aber auch ihren Preis. In Schindelform sind sie besonders einfach zu montieren. Bahnenware wie beispielsweise Stehfalzprofil erfordert mehr Expertise bei der Verlegung, ist aber andererseits so flexibel, dass es sich jeder Gebäudeform anpasst. Auch Faserzement- und HPL-Platten sind witterungsbeständig und formstabil. Erstere bestehen aus Zement und Zellulose und werden als plane Platten oder in der typischen gewellten Form angeboten. Letztere dürfte jeder als gängigste obere Schicht für Küchenarbeitsplatten kennen. Die Dekorpapierschicht in HPL-Platten bietet unendliche Möglichkeiten der Gestaltung, sowohl was die Farbe als auch das Muster angeht. Damit lassen sich z.B. Natursteine täuschend echt imitieren.

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PLUS/MINUS Verschmutzung leicht +zubei reinigen ändert seine Far+beMetall unter dem Einfluss von UV-Strahlung nicht, hat eine sehr lange Haltbarkeit und ist wartungsfrei Vielfalt von Farben und Dekoren bei HPL-Platten Faserzementplatten sind kostengünstig Faserzement und Metall ist nicht brennbar die meisten Metallverkleidungen sind relativ teuer hoher Energie-Input bei der Herstellung von Aluminium

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In Stein gekleidet Naturstein ist der Inbegriff für den edlen Baustil herrschaftlicher Gebäude und steht für eine werthaltige, exklusive Ausstrahlung. Das Image von Klinker wird dagegen von Rustikalität und Wetterbeständigkeit bestimmt. Für beide Materialien findet sich heute ein sehr viel breiteres Gestaltungsspektrum. Das Aussehen von Naturstein variiert je nach Gestein, Herkunft und Oberflächenbehandlung. Meist kommt er aus Übersee, aber es gibt auch heimische Produkte, wie der Jurakalkstein aus Sollnhofen, die aus ökologischer und Fairhandelssicht positiv zu bewerten sind. Klinker besteht aus Ton, der bei hohen Temperaturen gebrannt wird, und ist in den Tönen Rot, Gelb, Braun und Grau im Handel. Je nachdem wie stark die Farbe changiert, entstehen ruhige oder lebhafte Fassadenbilder. Kalksandstein ist ebenfalls ein sehr witterungsfestes Material aus Sand und Kalk. Die Verblender in Grau- und Weißtönen sind mit glatter oder strukturierter Oberfläche erhältlich. 1

PLUS/MINUS Witterung und Schädlinge +können dem Material nichts anhaben langlebig, quasi unverwüstbar hoher Schall- und Brandschutz vor allem dunkle Steinsorten wie Schiefer verändern ihr Aussehen über ihren gesamten Nutzungszeitraum kaum variabel im Design, von rustikal bis modern helle Steinarten mit einer rauen Oberfläche wie Sandsteine sind anfällig für Verschmutzungen (deshalb evt. Oberflächenbehandlung) vor allem exklusive Steinsorten sind eine teure Angelegenheit

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1 Für Fassaden aus Kalksandstein werden frostfeste Verblender verwendet. Mit einer Imprägnierung wird ihre Dauerhaftigkeit noch erhöht. > www.ks-original.de

3 Der gelbe Sandstein von Carl Picard zeigt im Dämmerlicht seine Wandelbarkeit und erscheint fast rötlich. > www.natursteinverband.de www.picard-natursteinwerk.de

2 Alles andere als uniform – für „Haus Gaisbach“ kamen Verblendklinker in unterschiedlichen Farbnuancen zum Einsatz, von Cremeüber Rot- bis hin zu Braun- und Schwarztönen. > www.gussek-haus.de

4 Wie ein dunkler Monolith wirkt dieses Wohnhaus, das von der Fassade bis zum Dach mit Schiefer verkleidet ist. Wenige symmetrische Fensteröffnungen verstärken diesen Eindruck. > www.rathscheck.de

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Gut Holz Als nachwachsender Rohstoff ist Holz ein ökologischer, CO2-bindender Baustoff. Seine natürliche Ausstrahlung macht es zum beliebtesten Material für die Fassadenverkleidung von Einfamilienhäusern. Diese kommt besonders deutlich zur Geltung, wenn das Holz unbehandelt bleibt. Allerdings muss man dann eine naturgemäße Vergrauung in Kauf nehmen. Alternativ kann man zu Farbe greifen, entweder als Lasur, bei der die Maserung sichtbar bleibt oder als deckender Anstrich. Weitere Gestaltungsoptionen sind die verschiedenen Deckungsformen wie Stülp-, Rhombus-, Boden-Deckelschalung – senkrecht oder waagrecht – und Schindeln. Wichtig ist immer ein konstruktiver Holzschutz. Diesen erreicht man z. B. durch schützende Dachüberstände und bauliche Maßnahmen, die sicherstellen, dass Niederschlagswasser schnell ablaufen kann und das Holz nicht durchnässt.

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1 Tradition – modern interpretiert. Mit Holzschindeln lässt sich auch ganz moderne Architektur umsetzen, wie „Haus Brunner“ von Sonnleitner beweist. > www.sonnleitner.de 2 Einheitlich und doch ganz individuell. architektonisch sind diese vier Reihenhäuser identisch, aber Farbe verleiht ihnen ihren unverwechselbaren Look.

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Außerdem schützt der Anstrich das Holz vor Witterungseinflüssen und Vergrauung ist auch kein Thema. > www.osmo.de 3 Mit seiner zweischaligen Blockwand setzt „Haus Engel“ ganz auf den umweltfreundlichen Baustoff Holz und demonstriert dies auch mit der blau lasierten Holzoberfläche. > www.stommel-haus.de


PLUS/MINUS und CO -bindendes Mate+rial,nachwachsendes dessen Einsatz sich positiv auf die Ökobilanz 2

auswirkt natürliches, warmes Erscheinungsbild, variantenreich durch die gewachsene Maserung großes Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten durch Farbanstriche, unterschiedliche Formate, Deckungen und Holzarten bei richtiger Pflege langlebig und robust regelmäßige Kontrolle und Wartung nötig, um Risse und Beschädigungen frühzeitig zu erkennen und zu reparieren behandelte Oberflächen müssen circa alle fünf (geölt) bzw. zehn Jahre (lasiert) nachgestrichen werden unbehandelte Hölzer vergrauen – je nachdem, wie sie der Witterung ausgesetzt sind – ungleichmäßig, das führt zu einer fleckigen Optik

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Foto: epr/Saint-Gobain, www.isover.de

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Energie sparen heißt die Devise. Beim Hausbau bedeutet dies, für eine Hülle zu sorgen, durch die möglichst wenig Wärme nach außen entweicht. Eine gute Dämmung vom Keller bis zum Dach ist der Schlüssel dafür.

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DIE WÄRME K

aum ein Neubau kommt heute ohne eine Wärmedämmung aus. Denn ohne sie ist es schwierig, die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes zu erfüllen. Nur noch wenige monolithische Wandkonstruktionen aus Ziegel, Poren- oder Leichtbeton schaffen das, benötigen dann aber außergewöhnlich starke Außenwände. Einfacher und meist auch kostengünstiger ist es deshalb, das Haus mit einer entsprechend dicken Dämmschicht auszustatten. Zur Auswahl steht ein breites Spektrum an Dämmstoffen. Je nach Ausgangsmaterial lassen sie sich grob in drei Kategorien unterteilen: synthetisch, mineralisch und nachwachsend.

Klassische Vertreter der synthetischen Fraktion sind Kunststoffschäume wie Polyurethan (PU) und Polystyrol (EPS, XPS). Zu den mineralischen zählen Steinwolle, Glaswolle und Schaumglas. Am vielfältigsten ist die Gruppe der Nachwachsenden. Ihr Spektrum umfasst vor allem pflanzliche Materialien wie Hanf, Holz, Jute und Stroh in unterschiedlicher Aufbereitung sowie das tierische Produkt Schafwolle.

Eigenschaften je nach Einsatzbereich Der Einsatzbereich und die dadurch geforderten Eigenschaften beeinflussen die Art der Dämmung. So muss sie bei den erdberührten Kellerwän-


den wasser- und druckbeständig sein. Wenn das Untergeschoss nicht zu Wohnzwecken genutzt wird, genügt es, lediglich die Kellerdecke zu dämmen. Das spart Kosten, da die Fläche sehr viel kleiner ist und man zu einem günstigeren Material greifen kann, da die Anforderungen nicht so hoch sind. Man sollte jedoch bedenken, dass sich eine nachträgliche Dämmung unter Erdbodenniveau nur mit einem hohen Aufwand realisieren lässt.

Hinter der Fassade Bei den Außenwänden hat man die freie Wahl: Im Massivbau wird gerne zu Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) gegriffen. Im Holzfertigbau wird die Dämmung (Platten oder Zelluloseflocken) zwischen die tragen-

den Holzständer eingebracht. Soll der Energiebedarf weiter heruntergeschraubt werden, sodass im Extrem Passiv- oder Nullenergiehausstandard erreicht wird, muss nach außen noch eine zusätzliche Dämmschicht montiert werden. Der Einsatzort „geneigtes Dach“ stellt erst mal keine besonderen Anforderungen an das Material. Das Dämmmaterial wird auf und zwischen den Sparren untergebracht. Eine durchgehende Dämmschicht auf den Sparren hat den Vorteil, dass sie eine einheitliche Dämmwirkung ohne Wärmebrücken über die gesamte Dachfläche liefert. Beim Flachdach kommt es darauf an, ob sich die Dämmung über oder unter der Abdichtung befindet. Denn wenn sie der Witterung

BEWAHREN Dächer können zwischen den Sparren gedämmt werden. Zusätzlich oder ausschließlich kann eine Schicht auf die Sparren gepackt werden, wenn erhöhte Anforderungen an den Wärme­ schutz vorliegen oder wenn im obersten Geschoss Sichtbalken­ decken gewünscht sind. > www.bauder.de

Wenn sehr hohe Dämmwirkungen auf engstem Raum gefordert sind, z.B. bei Flachdächern, kommt die Vakuumplatte „Ultra VIP“ zum Ein­ satz. > www.puren.de

Wärmeleitstufe Maß für die Dämmfähigkeit eines Materials ist der Wärme­ durchgangskoeffizient U. Er wird in W/m²K gemessen und gibt an, wie viel Wärme durch einen Quadrat­ meter eines Bauteils gelangt. Dabei spielt die Dicke und Wärmeleitfä­ higkeit Lambda (฀λ) der verwendeten Materialien die Hauptrolle. Für die Beurteilung von Dämmstoffen kann man sich an der Wärmeleitstufe (WLS) orientieren. Sie leitet sich aus den drei Ziffern hinterm Komma des Wärmeleitfähigkeitswerts her. Für im Hausbau übliche Materialien liegt dieser zwischen 0,03 und 0,05 W/m²K – je niedriger, desto besser. Mineralwolle wird der WLS 032­040 zugeordnet, Hartschaum rangiert zwischen 023 und 040, während sich nachwachsende Dämmstoffe zwischen 036 und 055 bewegen. Spitzenwerte erzielen Vakuum­ dämmplatten mit ฀λ=0,004 W/m²K. Sie ermöglichen Dämmdicken von einem Fünftel im Vergleich zu Mineralwolle und damit besonders schlanke Konstruktionen.

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Im erdberührten Be­ reich wird sogenannte Perimeterdämmung eingesetzt. Sie muss wasser­ und druck­ beständig sein. Beim Fertigkeller mit „Klima­Plus Wand“ wird die rosafarbene Außendämmung bereits im Werk auf­ gebracht. > www.knecht.de

Dämmen im Verbund In Verbindung mit einer Putzfassa­ de kommen häufig Wärmedämm­ verbundsysteme zum Einsatz. Sie sind schnell und einfach zu montieren, kostengünstig und die Dämmstoffdicke lässt sich leicht den gewünschten Dämmwerten anpassen. Dabei werden Platten bzw. Matten aus EPS, Mineralwolle oder Holzfaser auf das Mauer­ werk geklebt und/oder gedübelt – je nach statischer Anforderung. Kleben hat den Nachteil, dass es die Trennung und das Recycling erschwert, wenn das Haus einmal sein Lebensende erreicht hat und rückgebaut werden soll. Der Aufbau eines Wärmedämm­ verbundsystems (siehe Grafik) sieht folgendermaßen aus: 1 Mineralischer Kleber 2 Dämmung 3 Organische Armierungsmasse 4 Armierungsgewebe 5 Organischer Oberputz > www.sto.de

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ausgesetzt ist, dürfen nur geeignete Dämmstoffe wie XPS oder Schaumglas verwendet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt für den Wohnwert in der obersten Etage ist der Faktor sommerlicher Hitzeschutz. Hier spielt das Volumengewicht eine große Rolle – je höher, desto mehr Wärme wird geschluckt. Dämmstoffe mit einer sogenannten Phasenverschiebung sind besonders wirkungsvoll. Sie geben die Wärme erst zeitversetzt weiter und zwar nachts, wenn es kühler ist. Vor allem Holzfaserdämmstoffe puffern die Tageshitze sehr effizient.

Immer ein Gewinn für die Umwelt Egal, ob synthetischer, mineralischer oder nachwachsender Dämmstoff – für die Umwelt lohnt er sich immer. Denn schon nach ein bis zwei Jahren hat er den Energie-Input, der in ihm steckt, wieder hereingespielt. Allerdings gibt es große Unterschiede.

Denn hier kommt es nicht nur darauf an, wie gut die Wärme am Entweichen gehindert wird. In die ökologische Betrachtung muss auch die sogenannte „Graue Energie“ einfließen. Sie beinhaltet den Energieaufwand für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes hat die Herstellung der Wärmedämmung nur einen Anteil von 6-7 Prozent an den CO2-Emissionen, die insgesamt beim Hausbau entstehen. Nachwachsende Dämmstoffe schneiden sehr gut ab, da in ihnen Kohlenstoff gebunden ist und ihre Verarbeitung meist keinen großen Energieaufwand erfordert. Andererseits ist ihre Dämmleistung oft nicht ganz so gut. Vertreter der mineralischen Gruppe benötigen dagegen für ihre Produktion eine Menge Energie.

Verhalten im Brandfall Während die mineralische Dämmung von sich aus nicht brennbar ist,


Die Kellerdecke Wenn das Untergeschoss nicht bewohnt und somit auch nicht beheizt wird, kann man auf eine Däm­ mung der Außenwände verzichten. Dann muss jedoch unbedingt die Kel­ lerdecke vor Wärmeverlus­ ten geschützt werden. Dies kann mit Dämmplatten auf ihrer Unterseite erfolgen. „Linitherm PAL KD BioZell“ verfügt nicht nur über eine hohe Dämmwirkung, die eine dünne Plattenstärke ermöglicht. Mit einer ökologischen Beschichtung und dem vom Sentinel Haus In­ stitut empfohlenen Polyurethan­Dämmkern stellt es außerdem ein emissions­ armes Kellerdeckendämmsystem dar. > www.linzmeier.de

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muss bei den anderen Dämmstoffen Vorsorge getroffen werden. Bei Kunststoffschäumen und den meisten nachwachsenden Dämmungen werden bei der Produktion Flammschutzmittel hinzugefügt, sodass ein ausreichender Brandschutz gewährleistet ist. Für vorgehängte hinterlüftete Fassaden mit geschossübergreifenden Hohlräumen gelten besondere Regeln. Für sie schreibt der Gesetzgeber spezielle Brandschutzmaßnahmen vor, wenn das Gebäude höher als sieben Meter ist. Dann muss es geschossumlaufend mit Brandsperren ausgestattet werden. Diese verhindern die Ausbreitung eines Feuers durch den sogenann-

ten Kamineffekt im Hinterlüftungsspalt. Solche Brandsperren können aus Stahlblech gefertigt werden. Der Dämmstoff-Hersteller Isover hat außerdem einen Brandriegel entwickelt, der aus nicht brennbarer Steinwolle besteht. Nicht zu vernachlässigen ist zudem der Kostenfaktor. Denn was nützt eine ökologisch hochwertige Dämmung, wenn ihre Schicht wegen des höheren Preises dünner ausfällt? Am preiswertesten sind Wärmedämmverbundsysteme aus Schaumstoff, während Dämmstoffe aus nachwachsenden Materialien das Budget mehr strapazieren. Aber egal, für welche Dämmung man sich entscheidet, für Umwelt und Geldbeutel lohnt sie sich immer. • bs

Im Holzhausfertigbau wird die Dämmung bereits im Werk in die Gefache der Außenwände integriert. > www.steico.de

Die Sonne ist nicht nur Lebenselixier und Energiespender für uns Menschen, sondern sie sorgt auch für das Wachstum unseres Baustoffes Holz. Mit ihrer Kraft liefert die Sonne außerdem regenerative Energie. Somit setzen wir das Fundament für Nachhaltigkeit und den ökologischen Fußabdruck. Wir waren die Ersten in der Branche, die Plusenergie konsequent in den Serienstandard erhoben haben. Ein KAMPA Haus verbraucht weniger Energie als es selbst erzeugt und entspricht heute schon den Standards von morgen. Neben Heizung und Warmwasser reicht der erzeugte Strom der Photovoltaikanlage auch für Haushaltsgeräte, Licht und für Elektromobilität. So macht es seine Bewohner zu Selbstversorgern und weitestgehend unabhängig von Energiepreisen – höchste staatliche Förderung inklusive. Das innovative KAMPA E&H System wurde sogar mit dem einzigartigen Systemzertifikat von Viessmann ausgezeichnet.

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Kraftstoff für die

Bauwirtschaft? J

eder Bauinteressent, der sich auf die Suche nach einem Baugrundstück befindet, weiß davon ein Lied zu singen: Grundstücke sind rar und deswegen vor allem in attraktiven Regionen extrem teuer. Politischer Handlungsbedarf herrscht beim Thema Baulandgewinnung schon lange. Im Sommer 2021 hat die Politik nun reagiert und das sogenannte Baulandmobilisierungsgesetz in Kraft gesetzt. Die Änderungen waren überfällig, da sich die jüngste Novelle des Städtebaurechts bereits auf Beschlüsse des Koalitionsvertrages von 2018 gründet. Dieser sah vor, dass die Kommunen bei der Aktivierung von Bauland und bei der Sicherung bezahlbaren Wohnraums unterstützt werden sollen. Den Gesetzentwurf bezeichnete der Bundesinnenminister in seiner Presseerklärung vom 4.11.2020 gar als „Meilenstein der Wohnungspolitik“. Mit dem Baulandmobilisierungsgesetz solle der Bauwirtschaft als „Motor unserer Volkswirtschaft neuer Kraftstoff“ gegeben werden. Vor allem aber weitet das Gesetz die staatliche Regulierung und die damit verbundenen Rechtseingriffe in die Immobilienprojektent-

wicklung zulasten privater Bauherren aus. Sind mit dem „Baulandmobilisierungsgesetz“ trotzdem auch Chancen verbunden?

AUSWEITUNG KOMMUNALER VORKAUFSRECHTE Zuerst handelt es sich bei dem Baulandmobilisierungsgesetz um ein Baulandbeschaffungsgesetz. Die Fälle, in denen Gemeinden bei Grundstücksverkäufen ein kommunales Vorkaufsrecht auf Grundlage des Baugesetzbuches (BauGB) ausüben können, werden ausgeweitet1). Zudem haben die Gemeinden nun drei statt bislang zwei Monate Zeit, ein Vorkaufsrecht auszuüben. Vorkaufsrechte bestehen jetzt beispielsweise auch in Gebieten, für die ein städtebaulicher oder auch nur anlagenbezogener Missstand vorliegt und die Grundstücke dadurch erhebliche nachteilige Auswirkungen auf das soziale oder städtebauliche Umfeld aufweisen – gemeint sind sogenannte „Schrott-Immobilien“. Die Gemeinden können zudem Satzungen für Gebiete mit unbebauten oder brachliegenden Grundstücken erlassen, für die dann Vorkaufsrechte ausgeübt werden können. 1) BauGB § 24 Abs. 1 Satz 1 Nr. 6, Nr. 8, § 25 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3

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Foto: Wolfilser, adobestock.com

Bauen wird in Deutschland immer teurer. Das liegt auch an den stetig steigenden Preisen für Baugrundstücke – dieses ist hierzulande nämlich Mangelware. Für Erleichterung auf dem Bauland-Markt soll das am 23. Juni 2021 in Kraft getretene „Baulandmobilisierungsgesetz“ sorgen. Unser Gastautor erklärt den komplexen Rechtstext und ob er wirklich für günstigere Baugrundstücke sorgen kann.


Unser Gastautor Rechtsanwalt Frank-Florian Seifert ist Fachanwalt für Verwaltungsrecht und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Bau- und Immobilienrecht im Deutschen Anwaltverein. > www.arge-baurecht.de

Voraussetzung für dieses neue Vorkaufsrecht ist aber, dass dieses Gebiet zugleich ein „Gebiet mit einem angespannten Wohnungsmarkt“ ist.

GEBIETE MIT ANGESPANNTEN WOHNUNGSMÄRKTEN Nicht nur aus diesem Grund müssen private Immobilienbesitzer ab jetzt unbedingt darauf achten, ob ihr Grundstück in einem „Gebiet mit einem angespannten Wohnungsmarkt“ liegt2). Solche Gebiete werden von den Landesregierungen durch Rechtsverordnung bestimmt. In diesen Gebieten kann neben Vorkaufsrechten und Baugeboten vor allem das Umwandlungsverbot zur Anwendung kommen. Ein „Gebiet mit einem angespannten Wohnungsmarkt“ liegt vor, wenn die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnungen in einer Gemeinde oder einem Gemeindeteil zu angemessenen Bedingungen besonders gefährdet ist – dies wird beispielsweise das gesamte Land Berlin betreffen. Diese neue städtebauliche Gebietskategorie als Grundlage zahlreicher möglicher staatlicher Rechtseingriffe wird ab jetzt Teil jeder öffentlich-rechtlichen Due Diligence sein müssen. Der Gesetzgeber hat die Geltungsdauer der Rechtsverordnung zunächst bis 31.12.2026 befristet. Damit bleibt es dem neuen Bundestag überlassen, über die Verlängerung dieses grundrechtsrelevanten Eingriffsinstrumentariums zulasten der Eigentums- und Baufreiheit zu entscheiden.

DAS „UMWANDLUNGSVERBOT“ Zuletzt drohte das Baulandmobilisierungsgesetz am sogenannten „Umwandlungsverbot“ zu scheitern

– welches im Gesetzgebungsverfahren bis zuletzt höchst umstritten war und noch ist. Es besagt, dass Landesregierungen in einem „Gebiet mit einem angespannten Wohnungsmarkt“ durch Rechtsverordnung die Bildung von Wohnungseigentum einer Genehmigungspflicht unterwerfen können. Das betrifft Wohngebäude, die bereits am Tag des Inkrafttretens der Rechtsverordnung bestanden. Sollen in ihnen zum Beispiel Mietwohnung zu Eigentumswohnungen umgewandelt werden, bedarf dies einer Genehmigung. Ausgenommen davon sind Neubauten und bestehende Wohngebäude mit nicht mehr als fünf Wohnungen, für die diese Genehmigungspflicht bundesgesetzlich eigentlich ebenfalls nicht gilt. Aber: Die Landesregierungen können eine abweichende Anzahl von Wohnungen zwischen 3 und 15 bestimmen. Wenn auch § 250 BauGB einigermaßen verharmlosend mit „Bildung von Wohnungseigentum in Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten“ betitelt wird, handelt es sich in der Sache gleichwohl um ein „Umwandlungsverbot“, da eine Genehmigung nur noch unter ganz engen Voraussetzungen erteilt werden wird. So ist eine Genehmigung beispielsweise nur zu erteilen, wenn das Wohnungsoder Teileigentum zur eigenen Nutzung an Familienangehörige des Eigentümers oder zur eigenen Nutzung an mindestens zwei Drittel der Mieter veräußert werden soll. Selbst wenn keine Genehmigungspflicht für eine Umwandlung in einem „Gebiet mit einem angespannten Wohnungsmarkt“ besteht, kann eine solche immer noch aufgrund der Lage des Wohngebäudes in einem „Gebiet zur Erhaltung der Zusam-

mensetzung der Wohnbevölkerung“, soziales Erhaltungsgebiet, sogenannter „Milieuschutz“3), erforderlich sein.

DER BEBAUUNGSPLAN ZUR WOHNRAUMVERSORGUNG Als „Kernstück“ der jüngsten Städtebaurechtsnovelle wird der „Bebauungsplan zur Wohnraumversorgung“ angesehen*4). Mit diesem auf den Sektor „Wohnen“ beschränkten Bebauungsplan soll „schnell und einfach“ der unbeplante Innenbereich (nur) für die Errichtung von Wohngebäuden überplant werden können. Nur scheinbar vermittelt dieses Instrument den Eindruck, dies wäre für private Grundstückseigentümer, Entwickler und Investoren ausschließlich günstig. Zu bedenken ist, dass mit der Überplanung dem Grundstückseigentümer das bestehende Baurecht des unbeplanten Innenbereichs „weggenommen“ wird. Außerdem ist zu erwarten, dass die Aufstellung eines „Bebauungsplanes zur Wohnraumversorgung“ mit dem Abschluss eines städtebaulichen Vertrages zur Umsetzung eines sozialen Baulandmodells verbunden wird, um mit Mietpreis- und Belegungsbindungen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen – eines der Hauptanliegen des Gesetzgebers.

ERLEICHTERUNGEN FÜR BEFREIUNGEN Letztlich ist für die Rechtspraxis nicht zu erwarten, dass allein die inhaltliche Beschränkung auf den Sektor „Wohnen“ zu „schnelleren und einfacheren“ Bebauungsplänen führt. Gemeindepolitik und fehlende Verwaltungskapazitäten sowie das behördliche „Das haben wir schon immer so gemacht“ werden leider entscheidend bleiben.

2) BauGB § 201a; 3) BauGB § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; 4) BauGB § 9 Abs. 2d

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GELD & RECHT • WISSEN • B a u l a n d mo bi l i s i e r u ng sg esetz

Die Lage eines Grundstückes in einem „Gebiet mit einem angespannten Wohnungsmarkt“ kann aber auch ihr Gutes haben. Sollte in diesem Gebiet ein Bebauungsplan bestehen, kann von dessen Festsetzungen – insbesondere zur Erhöhung des Nutzungsmaßes – unter erleichterten Voraussetzungen zugunsten des Wohnungsbaus eine Befreiung erteilt werden. Bislang durfte eine Befreiung nicht die „Grundzüge der Planung“ berühren. Auf diese Voraussetzung wird nun verzichtet5). Ausdrücklich werden zudem die „Wohnbedürfnisse der Bevölkerung“ als Rechtfertigungsgrund für eine Befreiung genannt.

NUTZUNGSMASSE NUR NOCH „ORIENTIERUNGSWERTE“ Der Bauherr will in der Regel maximale Geschoss- oder Wohnfläche. Die Baunutzungsverordnung6) setzte diesem nachvollziehbaren Wunsch bislang allerdings „Obergrenzen“, die grundsätzlich nicht überschritten werden durften. Regelmäßig streiten sich Bauherren und Genehmigungsbehörde um eine Befreiung von diesen Grenzen. Um dieses bislang festgesetzte Maß der baulichen Nutzung zu „flexibilisieren“, werden die bisher geltenden „Obergrenzen“ im Baulandmobilisierungsgesetz zu „Orientierungswerten“. Diese Änderung soll insbesondere Nachverdichtungen erleichtern. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie „flexibel“ die Baubehörden im Einzelfall mit den nun möglichen „Orientierungswerten“ tatsächlich umgehen werden. So erfreulich die vom Gesetzgeber gewollte „Flexibilisierung“ auch ist: Die Obergrenzen selbst, an denen sich zu „orientieren“ ist, wurden nicht

geändert. So weit reichte der gesetzgeberische Mut dann doch nicht.

im Fall der Aufstellung eines Bebauungsplanes nicht mehr geregelt.

DAS „DÖRFLICHE WOHNGEBIET“

FAZIT

Nachdem mit der Städtebaurechtsnovelle 2017 das „urbane Gebiet7) als neue Baugebietskategorie eingeführt wurde, ermöglicht das Baulandmobilisierungsgesetz nun mit dem „dörflichen Wohngebiet8) die Festsetzung eines weiteren, neuen Baugebiets. Im urbanen Gebiet sind variable Nutzungsmischungen, vergleichsweise hohe Nutzungsmaße und tagsüber höhere Lärmgrenzwerte zulässig. Das dörfliche Wohngebiet soll dem Wohnen sowie der Unterbringung von land- und forstwirtschaftlichen Nebenerwerbsstellen und nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieben dienen. Wie im urbanen Gebiet auch, muss die Nutzungsmischung nicht gleichwertig sein.

WEITERE REGELUNGEN Neben diesen bedeutsamsten Neuregelungen hat der Gesetzgeber beispielsweise noch hervorgehoben, dass die Aufstellung von Bebauungsplänen insbesondere bei der Ausweisung von Flächen für den Wohnungsbau in Betracht kommen kann9), und den Katalog der Festsetzungsmöglichkeiten eines Bebauungsplanes um „Flächen für Ladeinfrastruktur elektrisch betriebener Fahrzeuge“10) und „Naturerfahrungsräume“11) ergänzt. Bis 31.12.2022 können Außenbereichsflächen für Wohnnutzung im „beschleunigten Verfahren“ überplant werden12). Demgegenüber hat der Gesetzgeber das im Referentenentwurf noch vorgesehene Ersatzgeld für naturschutzrechtliche Eingriffe

Den vom Bundesinnenminister zitierten „Kraftstoff“ liefert das Baulandmobilisierungsgesetz Bauherren und Bauwirtschaft sicherlich nicht. Ziel und Zweck des Gesetzes ist es zuallererst, den Gemeinden Instrumente an die Hand zu geben, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen – von der Baulandbeschaffung über das Aufstellen von Sektor-Bebauungsplänen bis zur Genehmigungspflicht der Bildung von Wohnungseigentum. Selbst dabei erscheint das „Sammelsurium“ neuer Regularien und Rechtseingriffe uninspiriert und mutlos. Grundlegenden Themen, die schon seit Jahrzehnten einer Lösung bedürfen, wie das der Bewältigung von Immissionsschutzkonflikten in der Planung, wurden überhaupt nicht angepackt. Das Baulandmobilisierungsgesetz sollte aber auch nicht voreilig kaputtgeredet werden. Zugunsten privater Grundstückseigentümer, Entwickler oder Investoren kann ein „Bebauungsplan zur Wohnraumversorgung“ durchaus schnell und einfach Baurecht schaffen. Bloße „Orientierungswerte“ für das zulässige Nutzungsmaß können die Nachverdichtung erleichtern. Entscheidend aber wird bleiben, mit welchem Elan und mit welchem Mut nun die Gemeindepolitik und vor allem die Gemeindeverwaltung mit ihren stark begrenzten Ressourcen die Regelungen des Baulandmobilisierungsgesetzes umsetzen. Ohne Beteiligung der privaten Bauwirtschaft wird das Gesetz jedenfalls wirkungslos bleiben. • Dr. Frank-Florian Seifert

5) BauGB § 31 Abs. 3; 6) Baunutzungsverordnung (BauNVO) § 17 Abs. 1; 7) BauNVO § 6a; 8) BauNVO § 5a; 9) BauGB § 1 Abs. 3 Satz 1; 10) BauGB § 9 Abs. 1 Nr. 11; 11) BauGB § 9 Abs. 1 Nr. 15; 12) BauGB § 13b

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Urban & exklusiv

Villen und exklusive Stadthäuser stehen für die Erfüllung höchster Wohnwünsche: Mit eindrucksvoller Architektur, von dezent bis opulent, klassisch bis modern und meist sehr hochwertig in Materialwahl und Ausstattung, versprechen sie maximalen Wohnkomfort und absolute Behaglichkeit: Wohnräume, die keinerlei Wünsche offen lassen.

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B

In der Tat finden sich auch bei heutigen repräsentativen Gebäuden deutliche Anleihen ihrer Vorfahren: Von überragenden Giebeln über pompöse Säulen bis hin zu weitläufigen Veranden und Balkonen, die ein wohlproportioniertes Ganzes bilden. So kann man ganz offensichtlich bei einigen heutigen prachtvollen Bauten, die Erfüllung einer Art Sehnsucht nach Tradition und Eleganz deutlich erkennen. Doch es geht selbstverständlich auch anders. Eine Villa kann genauso gut ein modernes Gebäude, geprägt von geradliniger Architektur, mit großem Platzangebot und auf höchstem ästhetischem Niveau gestaltet sein.

Form und Funktion im perfekten Einklang So folgen heutige exklusive, architektonische Gestaltungen nicht selten dem klaren, geradlinigen Baustil des Bauhaus. In den 1920er-Jahren begann mit dem Bauhaus der Schritt in die Moderne: Form, Farbe, Materialität und Praktikabilität sowie die Konzentration auf das Wesentliche stehen im Fokus. Und noch heute steht „Bauhaus“ für eine Gestaltungsart, die zwar weg von Extravaganz und Ausgefallenheit, ihren Schwerpunkt auf Funktionalität und Ästhetik setzt, aber auch meint, dass gutes Design Form und Funktion in allerbester Weise vereint. Ob klassisch oder modern, da „Villa“ im ursprünglichen Sinne außerdem für einen Zufluchtsort steht – ein Ort, an den man sich zurückziehen kann und der ausreichend Raum und Möglichkeiten für individuelle Verwirklichung bietet –, geht es vor allem darum, dieses Haus so zu gestalten, dass es persönliche Ansprüche und Bedürfnisse voll erfüllt. • cm

Eindrucksvoll und herrschaftlich, dabei höchst modern gestaltet, präsentiert sich diese Treppe raumnehmend und gleichzeitig in filigraner Eleganz. Das weitläufige Entree mit Panorama-Verglasungen, großem Luftraum und viel Tageslicht bildet die sehr passende Bühne für diese skulpturale Umsetzung. > www.weberhaus.de

Schlichte Eleganz mit Anklängen an den Bauhaus-Stil zeigt die Stadtvilla „Lugana“ in nobler Berliner Randlage. Ein über zwei Etagen vollverglaster Erker holt viel Licht ins Innere, über dem dahinter liegenden Essplatz öffnet sich zudem ein Luftraum von fast sechs Metern. > www.roth-massivhaus.de

Foto: Ortwin Klipp, München

eim Begriff „Villa“ entsteht im Kopf das Bild von besonders eindrucksvoller Architektur, eines noblen, ausladenden Gebäudes auf einem großem Grundstück. Tatsächlich war „Villa“ ursprünglich ein prächtiges Herrenoder Landhaus der Antike. Doch zunächst war mit „Villa“ ein herrschaftliches Haus auf dem Land gemeint. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts, als es mit der Industrialisierung und dem wirtschaftlichen Aufschwung zu einem regelrechten Bauboom kam, hielt das vornehme, frei stehende Haus Einzug in die urbane Umgebung. Es entstanden neben den typischen städtischen Bauten in vielen größeren Städten auch zahlreiche Vororte, die fast nur aus Villen bestanden und dem Großbürgertum dienten.

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • V i l l en & St a dthäuser

Schön

1

2 3

1 Mit großer Terrasse und Pool bietet der Garten für die Familie viel zusätzlichen Freiraum: Tagsüber spielen hier die Kids – und die Eltern verbringen lauschige Abende am Kamin. 2 Der Essbereich öffnet sich mit einer beeindruckenden Übereckverglasung zum Gartenraum, der Richtung Straße von der Garage abgeschirmt wird. 3 Glas, Holz, Stein: Die klare Materialität und Formgebung wird schon im Eingangs- und Treppenbereich sichtbar. Dazu viel Tageslicht sowie akzentuierende Beleuchtung. 4 Große Glas- und Freiflächen lassen das Gebäude leichter wirken und erlauben dezente Ein- und vielfältige Ausblicke.

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4

Eine regelrechte Oase schufen die Architekten Engelshove für eine vierköpfige Familie in Rheine an der Ems: Auf einem schmalen Grundstück entstand diese attraktive, zweigeschossige Villa.

in Schale 12/1-2022

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N 1 Die raumhohe Verglasung über die gesamte Küchenbreite bietet nicht nur reichlich natürliches Licht – der Raum erscheint zudem auch geräumiger. 2 Der Zuweg zum Haus führt vorbei am vorgelagerten Garten mit Pool. 3 Dank des durchdachten Lichtkonzepts wird der Wohnraum tagsüber mit reichlich Tageslicht versorgt, abends schafft indirekte Beleuchtung ein gemütliches Ambiente.

2

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ahe der Ems, nur durch eine Grünanlage getrennt, liegt das Grundstück, auf dem die Architekten Anja und Jochen Engelshove dieses Wohnhaus bauten. Mit viel Fingerspitzengefühl gestalteten sie dieses attraktive Zuhause für eine junge, vierköpfige Familie, das klare Eleganz und Behaglichkeit ausstrahlt, mit sensibler Materialkomposition besticht und dabei extrem wohnlich bleibt. Zur Straßenseite schotten Garage und Tor das Grundstück dezent ab. Von dort führt ein Weg vorbei an Garten und Pool zum Haus. Schon von Weitem zeichnet sich der kubische Bau durch seine feinsinnige Anmutung aus: Hell gebrannter Klinker sorgt als schmaler, flacher Stein eingesetzt für ein besonders elegantes Fassadenbild. Als Kontrast zum Stein: großformatige, transparente Glasflächen. Dass die verschiedenen Kuben des Gebäudes vor allem durch Rücksprünge im Obergeschoss zueinander versetzt sind, lockert das Gesamtbild zusätzlich auf und schafft auf dem Dach im Obergeschoss eine zusätzliche Freifläche. Die Terrasse im Erdgeschoss erhielt durch den weiten Rücksprung der Fassade eine schützende Überdachung.

Clever platziert Um das lange, schmale Grundstück optimal zu nutzen, gliederten die Architekten die Fläche so, dass das Gebäude im hinteren Teil platziert, davor der große Garten, mit Terrasse und Pool und dahinter ein weiterer, privater Gartenbereich angelegt wurden. „Das schmale Grundstück erforderte eine kreative Lösung, um allen Räumen eine Orientierung und Zugang zum Freiraum zu ermöglichen“, sagt Architektin Anja Engelshove. Der Hauseingang liegt dementsprechend seitlich. Beim Betreten des Hauses gelangt man in das großzügige Entree, das über die offen gestaltete, skulpturale Holztreppe sowie den großen Luftraum Erd- und Obergeschoss sofort miteinander verbindet. Außerdem holt die zweigeschossige Verglasung im Treppenbereich viel Tageslicht herein – und der offene Blick in den Küchenbereich beziehungsweise dessen große

1 Fensterfront lässt direkt ein Gefühl von Weite entstehen. Koch- und Essbereich bilden dann Richtung Garten eine Linie, der Wohnbereich liegt geschützt übereck zu Küche und Flur. Während sich Küche und Essplatz mit raumhohen Verglasungen weit nach außen öffnen, wurde der Wohnbereich etwas geschlossener und heimeliger – zwar mit ebenfalls raumhoher Verglasung Richtung Garten, aber liegendem Fensterband auf der Hauseingangsseite – gestaltet. Ein Kamin, der sich auf dem Terrassenbereich fortsetzt und quasi spiegelbildlich wiederfindet, trennt Wohn- und Essbereich. Die raumhohen Glasschiebeelemente ermöglichen verschiedene schwellenlose Übergänge zwischen innen und außen. Für Alltagstauglichkeit im Familienleben sorgen mehrere Einbauten im Eingangs- und Flurbereich sowie der Hauswirtschaftsraum im hinteren Teil des Gebäudes. Er bietet zusätzliche Staufläche und ist sowohl von der Diele als auch von der Küche direkt zugänglich.

Hochkarätiges Gesamtkonzept Auch das Obergeschoss, in dem klassisch die privaten Rückzugsräume untergebracht sind, ist sehr familienfreundlich gegliedert: mit großzügigem, separiertem Elternbereich aus Schlafzimmer, Ankleide, Wellnessbad mit Sauna und vorgelagerter Dachterrasse auf der Gartenseite. Auf der anderen Seite mit zwei beinah gleich großen, geräumigen Kinderzimmern und eigenem Kinderbad. Doch neben der gelungenen Innen- und Außengestaltung mit moderner charakterstarker Architektur, durchdachtem Grundriss, ästhetisch anspruchsvollem wie funktionalem Innenausbau, Licht- und Gartenkonzept punktet dieses Familienhaus überdies auch mit inneren Werten: Das Gebäude verfügt über eine zweischalige, massive Außenwand und erstklassige, moderne Verglasungen sowie eine innovative Haustechnik aus umweltfreundlicher Sole-Wärmepumpe und PV-Anlage mit Batteriespeicher – und erfüllt so den KfW-Effizienzhaus 40 Plus-Standard. • cm


DATEN + FAKTEN Haus Rheine • WOHNFLÄCHE:

EG 116 m2, OG 93 m2

KIND 16,5

BAD 22

KIND 17

• BAUWEISE:

Massivbauweise: zweischaliges Mauerwerk, mit Hintermauerung aus Porotonziegeln, Mineralwolle-Dämmung und Verblender/ Mauerklinker, U-Wert Wand 0,14 W/m²K; Aluminiumfenster, Schiebe- und Türsysteme (Schüco), Ug-Wert 0,6 W/m²K, Flachdach mit Bitumenabdichtung, U-Wert Dach 0,103 W/m²K

SCHLAFEN 20 ANKL. 9

LUFTRAUM

BAD 8,5

• TECHNIK:

Sole-Wärmepumpe, kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und Befeuchtungswärmetauscher, Fußbodenheizung; Frischwasser-Pufferspeicher; Photovoltaikanlage mit 12 KW-Batteriespeicher; KNX-Smarthome-System

OBERGESCHOSS 18,99 m 10,11 m

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 13,3kWh/m²a KfW-Effizienzhaus-Standard 40 Plus KOCHEN 27

• ENTWURF & AUSFÜHRUNG:

Ingenieurbüro I Architektur I Bauunternehmen Anja und Jochen Engelshove Dieselstraße 3, 48485 Neuenkirchen Tel. 05973/90923-0, www.engelshove.de

WOHNEN/ ESSEN 53

FLUR 20,5

WC 3,5

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Seit 1994 Bauunternehmen, seit 1998 Architektur- und Ingenieurbüro: Schwerpunkt gehobener Wohnungsbau, Neu- und Umbauten, individuelle Planung und Ausführung von Wohnhäusern, Objekt- und Gewerbebauten, Innenarchitektur und Lichtkonzepte; 19 Mitarbeiter im Büro, zehn Mitarbeiter im Rohbauunternehmen

HWR 12

ERDGESCHOSS

Fotos: Studio Arnt Haug

3

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • V i l l en & St a dthäuser

Stilvoll 1 1 Große Glasschiebetüren schaffen im Wohnzimmer viel direkte Verbindung zu Terrasse und Garten. 2 Eindrucksvoll öffnet sich der Luftraum über der Geschosstreppe bis unter das Dach. 3 Weiß und Grautöne bestimmen die geschmackvolle Einrichtung. Das Eichen-Parkett schafft dazu eine wohnlich warme Basis in Wohn- Essund Kochbereich. 4 Terrassenartig angelegte Beete gleichen die Hanglage des Grundstücks im Garten aus.

2

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4


3

Mit schönem Garten und endlich genug Freiraum bietet dieses Haus ein wahres Wohnparadies für eine junge Baufamilie.

im Grünen 12/1-2022

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A

ls ihnen das Leben in der Stadtwohnung allmählich zu eng wurde, fasste eine junge Familie aus Hessen den Entschluss, ein eigenes Haus zu bauen. Schon länger hatte das Paar sich mehr Platz gewünscht – mit kleinem Kind wurde dieser Wunsch nach einem schönen eigenen Garten und Freiheiten wie auch mal ohne schlechtes Gewissen den Kinderwagen irgendwo abstellen zu können, immer konkreter. Irgendwo draußen, außerhalb der Stadt im Grünen, sollte das Traumhaus entstehen. 1 Das Elternschlafzimmer bietet über den geschützten Balkon hinweg weiten Ausblick ins Grüne. Ankleide und Bad sind direkt angegliedert. 2 Die Badewanne im Elternbad wurde direkt vor den Fenstern platziert, so dass hier beim entspannten Baden die Sicht in den Abendhimmel genossen werden kann.

1

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Individuell in Holzbauweise Die Bauherren hatten sehr genaue Vorstellungen von ihrem neuen Zuhause – das auf keinen Fall ein Haus von der Stange sein sollte. Darum setzten sie sich mit einer Architektin zusammen, die Entwürfe nach genau ihren persönlichen Wünschen und Ideen machte. Mit diesen Entwurfsplänen im Gepäck machte sich die Familie dann erneut auf, um weitere Inspirationen zu sammeln: Im Musterhauspark Bad Vilbel kamen sie so mit der Firma Kampa ins Gespräch, als sie hier das Musterhaus Lanos besuchten. Das Konzept von Plus-Energie-Häusern in nachhaltiger moderner Holzbauweise sagte den angehenden Bauherren sofort zu. Blieb also nur noch zu klären, ob der Haushersteller auch die bereits bestehenden Entwürfe

2 – mit seinen doch recht hohen Spannweiten – realisieren konnte. „Kampa bestätigte uns ganz schnell, dass unsere Architektenpläne in Holzbauweise umsetzbar sind“, erinnert sich der heutige Hausbesitzer an diese freudige Nachricht, denn „es konnte endlich so richtig losgehen.“

Schön & energiesparend Nach den Kellerarbeiten folgte der Rohbau: Das Haus wurde gestellt. Als die ersten Schwertransporter zum Bauplatz in der engen Straße kamen, war die ganze Familie dabei: „Das war richtige Millimeterarbeit“, erzählt der Bauherr. „Wie die Fahrer der großen LKWs mit unserem Haus hierher zum Grundstück fuhren und den Kran irgendwie sicher aufstellten, obwohl man dachte, es wäre eigentlich gar kein Platz dafür da. Das war schon sehr beeindruckend.“ Nur wenige Monate nach Beginn der Bauarbeiten konnte die Familie bereits in ihr neues Zuhause einziehen. Die geräumige und stilvoll gestaltete Villa bietet der Familie im Erdgeschoss einen geräumigen Wohn-Essbereich mit angegliederter, optional durch eine Schiebetür abtrennbarer Küche. Durchdacht und besonders alltagstauglich sind sowohl der direkte Zugang aus der Garage in die Diele, als auch der gerade Weg vom Eingang in den Hauswirtschaftsraum, der wiederum in die Küche führt. Im Obergeschoss kommen neben dem Elternschlafzimmer mit Ankleide zwei Kinderzimmer und ein Gästezimmer unter – plus drei Bäder: ein Eltern-, ein Kinder- und ein Gästebad. Doch nicht nur der großzügige, durchdachte Grundriss sorgt für hohen Wohnkomfort: Die Bewohner genießen ganzjährig ein angenehmes Wohnraumklima – auch dank reversibel einsetzbarer Wärmepumpe, die im Sommer angenehme Raumtemperaturen schafft. Die hoch gedämmte Gebäudehülle sorgt für geringe Wärmeverluste und damit für niedrigen Heiz- und Kühlenergiebedarf. So verbraucht das KfW-Effizienzhaus 40 Plus weniger Energie als es selbst über die PV-Anlage auf dem Dach erzeugt. „Regenerativ und umweltschonend. Das ist ein gutes Gefühl.“ • cm


11,30 m

BAD 15

SCHLAFEN 23

WOHNEN/ ESSEN 64

ANKLEIDE 17,5

KÜCHE 22

ABST. 2

FLUR 15

HWR 10

KIND 18,5

BAD 8

KIND 18,5

16,90 m

WC 4

BAD 6 ABST. 2

DIELE 28 GARAGE

GAST 20

ERDGESCHOSS

OBERGESCHOSS

DATEN + FAKTEN Setros Kundenplanung • WOHNFLÄCHEN:

EG 130 m2, OG 143,5 m2

• BAUWEISE: Diffusionsoffene Holzverbundkonstruktion „MultiTec“ mit hinterlüfteter Putzfassade, U-Wert 0,1 W/m²K; Holz-Alu-Fenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,5 W/m2K; Walmdach 17 Grad geneigt, U-Wert Dach 0,111 W/m²K • TECHNIK: Luft- Wasser-Wärmepumpe, Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung und Kühlfunktion, Photovoltaikanlage und Energiespeicher

Fotos: www.kampa.de

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 13,5 kWh/m2a Endenergiebedarf: 5,7 kWh/m2a KfW-Effizienzhaus 40 Plus

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

Kampa ist eine bekannte Marke für Premium-Einfamilienhäuser in nachhaltiger und energieeffizienter Holz-Fertigbauweise. Jedes Kampa-Haus wird als Plus-Energie-Gebäude ausgelegt, verbraucht also weniger Energie, als es selbst erzeugt. Firmenzentrale in Aalen/Waldhausen, Produktionsstätten in Bad Saulgau, Freiwalde und Werder über 500 Mitarbeiter in der Gruppe.

• LIEFERRADIUS:

Deutschland und benachbartes Ausland

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie unter www.hausbauhelden.de/hersteller/ kampa

• HERSTELLER:

Kampa GmbH Kampa-Platz 1, 73432 Aalen-Waldhausen Tel. 07367/92092-0, www.kampa.de

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • V i l l en & St a dthäuser

Modern 1

2 3

1 Das Grundstück wurde optimal ausgenutzt – nicht zuletzt, indem mit drei Wohngeschossen in die Höhe gegangen wurde. 2 Bindeglied zwischen übereck angeordneter Küche und Wohnbereich bildet der tageslichthelle Essplatz. 3 Ein elegantes und doch wohnlich anmutendes Formund Farbspiel zeigt sich besonders im Bereich der geradläufigen Treppe: hier treffen klares Weiß und warm wirkendes Holz zusammen. 4 Zum entspannten Lesen und Verweilen lädt ein gemütliches Sitzfenster im Wohnbereich ein.

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4

Dieses Stadthaus bezieht sich mit seiner klaren würfelförmigen Kubatur eindeutig auf die Bauhausarchitektur – und fügt sich damit elegant in das moderne Wohngebiet ein.

hoch drei 12/1-2022

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • V i l l en & St a dthäuser

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1 Im Dachstudio können die Bewohner im Hängesessel schaukeln und die Seele baumeln lassen. 2 Das Familienbad auf mittlerer Ebene bietet mit großen Fenstern viel Tageslicht und schöne Ausblicke ins umliegende Grün. Hingucker ist die Badewanne, die im Stahlrahmen gehalten beinah zu schweben scheint.

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ie klare, geradlinige Architektursprache, die man mit dem Bauhausstil verbindet, steht gleichzeitig für eine zeitlose Ästhetik und Funktionalität. So bot sich – anders als es bei einer Stadtvilla im „Hamburger Kaffeemühlen“-Stil mit Walm- oder Zeltdach gewesen wäre – bei dieser modernen Villa mit Bauhaus-Anleihen die Möglichkeit, buchstäblich oben noch eins drauf zu setzen. Da Baugrundstücke in der Stadt meist relativ knapp bemessen sind, gilt es, durch geschickte Planung möglichst viel Wohnfläche zu erzeugen, was hier mit drei Geschossen ohne Dachschrägen sehr gut gelungen ist. Durch seine Höhe und mit strahlend weißem Putz wirkt das Gebäude edel und imposant, mit der ins Architekturkonzept eingebundenen langen Garage praktisch und durchdacht. Das auskragende Dach erlaubt den Zutritt von der Garage ins Haus trockenen Fußes.

Großzügiges Wohngefühl Im Haus gelangt man zunächst in eine geräumige Diele mit sinnvoller Garderobennische und einer bequem begehbaren, geradläufigen Geschosstreppe aus Holz. Linkerhand führt sie in ein Duschbad, rechter Hand in einen großen Hauswirtschaftsraum, der neben der Haustechnik auch einiges an Staugut aufnehmen

1 kann. Geradeaus durch die Diele, vorbei an der Treppe, gelangt man in die Küche. Der Kochbereich geht offen ins Wohngeschehen über, ist aber gleichzeitig mittels Kochhalbinsel klar zoniert. Mit Holz-Sockel und Thekenbank in einem Möbelstück eine willkommene Abwechslung zu sonst oft üblichen Hockern. Der Essplatz ist dank großflächiger Übereckverglasung üppig mit Tageslicht versorgt. Sollte jedoch auch einmal das Sonnenlicht blenden oder den Innenraum im Sommer zu warm werden lassen, bieten von außen schützende Raffstores, die zum Teil an den Fenstern und Terrassentüren angebracht sind, Abhilfe. Der große Wohnbereich liegt übereck zur Küche und damit in einer Art geschützter Nische. Sowohl vom Koch-Essbereich, als auch dem Wohnbereich bieten sich direkte Zugänge auf die übereck verlaufende Holzterrasse. Für ein großzügiges Wohngefühl sorgt hier außerdem die Sonderrohbauhöhe von 2,85 Metern.

Freiraum mit Relax-Faktor Im Obergeschoss, also auf mittlerer Ebene, erschließt ein zentraler, geradliniger Tageslicht-Flur die privaten Rückzugsräume der Familie: auf der einen Seite ein Kinder- und ein Arbeitszimmer, auf der Stirnseite ein weiteres, etwas größeres Kinderzimmer und auf der dritten Seite das Elternschlafzimmer mit Ankleide sowie dem Familienbad mit Badewanne, Walkin-Dusche und geschütztem Toilettenbereich. Bei morgendlichem Stau kann ins Duschbad im Erdgeschoss ausgewichen werden. Das dritte Geschoss, das on top kam, hält zusätzliche Gelegenheit bereit, sich zurückzuziehen – entweder im Wohnstudio oder auf der großzügigen Dachterrasse mit herrlichen Ausblick auf die Umgebung. Freiraum im wahrsten Sinne des Wortes bieten zudem auf der Gartenseite des Hauses weitere gestaffelte Terrassenflächen, die im Erdgeschoss den Wohnraum nach draußen erweitern und umgekehrt durch die großen Glasflächen und -schiebetüren als umliegendes Grün zum Teil des Wohnens werden. • red/cm


DATEN + FAKTEN Edition Select 284

STUDIO 43

• WOHNFLÄCHEN:

EG 95,5 m2, OG 98,5 m2, DG 43 m2

• BAUWEISE:

Holzverbundkonstruktion mit Steinmineralwolldämmung, Putzfassade, U-Wert Außenwand 0,26 W/m2K, Kunststoff-Fenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert: 0,5 W/m2K; Flachdach mit Kiesschüttung und 2 Grad Neigung, U-Wert Dach 0,15 W/m2K

• TECHNIK:

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung

DACHGESCHOSS

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 35,8 kWh/m2a Heizwärmebedarf: 22,1 kWh/m2a KfW-Effizienzhaus 55

• HERSTELLER:

Wolf-Haus Koppenmühle, 97705 Burkardroth/Gefäll Tel. 09701/91110, www.wolf-haus.de

KIND 17

SCHLAFEN/ ANKLEIDE 23,5

• UNTERNEHMEN & PORTFOLIO:

„Ein Haus mit dem wunderKIND 12,5

Wolf-Haus ist ein inhabergeführter Familienbetrieb in der 4. Generation. Der aus einer Zimmerei entstandene Holzhaus-Hersteller fühlt sich bis heute Tradition und Handwerkskunst verpflichtet, als Handwerksbetrieb im besten Sinne. Spezialisiert ist der Anbieter aus Unterfranken mit seinen rund 170 Mitarbeitern auf individuell geplante, energieeffiziente und nach Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) förderfähige Holzhäuser

baren Werkstoff Holz schenkt seinen Bewohnern ein unnachahmliches Raum-

ARBEITEN 13,5

klima, eine Quelle der Kraft, und einen Ort, an den man sich sicher und

BAD 14

geborgen fühlt.”

FLUR 18

• LIEFERRADIUS:

INFOS: Tel.: +49 2247 9172-30 www.stommel-haus.de

Deutschland

OBERGESCHOSS

Weitere Infos zum Hersteller und ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/wolfhaus

13,67 m

11,98 m

3 Relaxzone mit Ausblick: Die Dachterrasse ist das private Sonnendeck der Familie, ein Rückzugsort im Freien.

WOHNEN/ ESSEN/ KOCHEN 62,5

Fotos: www.wolf-haus.de

3

WC/DU 7

DIELE 10

TECHNIK 16

ERDGESCHOSS

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T E C H N I K • WI SSEN • F l ä c h en h ei z u n g

Foto: Halfpoint, adobestock.com

WÄRME AUS

Unsichtbare Wärmespender, behagliche Strahlung, hygienischer Betrieb und niedrigere Energiekosten – mit diesen und weiteren Vorzügen punkten Flächenheizungen bei Baufamilien. Wir erklären, wie sie funktionieren und stellen unterschiedliche Arten von Fußboden- und Wandheizsystemen vor.

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A

n einem kalten Wintertag auf einem Fliesen- oder Parkettboden barfuß laufen, faul herumlümmeln oder mit den Kindern spielen? Kein Problem mit einer Fußbodenheizung, denn die sorgt mit ihrer großflächigen Wärmestrahlung für die entsprechende Behaglichkeit.

Kostengünstiger heizen Aufgrund seiner großen Übertragungsfläche benötigt ein Flächenheizsystem nur geringe Heizwasservorlauftemperaturen von maximal etwa 35 Grad. Deshalb lässt es sich zum einen hervorragend mit energiesparenden Wärmeerzeugern wie Wärmepumpen, Gas-Brennwertgeräten und Sonnenkollektoren kombi-

nieren. Denn gerade diese Systeme arbeiten umso effizienter, je niedriger die Heizwasservorlauftemperaturen sind – dies gilt insbesondere für die beliebte Wärmepumpenheizung. Zu1 dem erlaubt das großflächige System aufgrund seiner höheren Strahlungstemperatur eine Absenkung der Lufttemperatur um bis zu zwei Grad ohne Behaglichkeitseinbuße. Diese Vorteile schonen letztlich auch den Geldbeutel und die Umwelt. Im Vergleich zu Heizkörpern sorgt die Flächenheizung für eine ausgeglichene Temperaturverteilung und geringe Luftgeschwindigkeiten in den Räumen, wodurch der Staubtransport und Staubnester stark vermindert werden. Außerdem entziehen


DER FLÄCHE beheizte Fußböden den Staubmilben und Bakterien ihre Lebensgrundlage: die Feuchtigkeit. Im Haushalt lebende Asthmatiker und Stauballergiker werden dadurch entlastet. Und nicht zu unterschätzen ist, dass sich die Baufamilie keine Gedanken über Themen wie hygienische Reinigung, Anordnung und Optik von sichtbaren Heizflächen machen muss.

Angenehm temperiert Um gesundheitliche Belastungen für die Beine zu vermeiden, wurden für die Fußbodenoberfläche maximal zulässige Temperaturwerte festgelegt: Für die Aufenthaltszone sind es 29 Grad, die während der Heizperiode aber nur an eiskalten Tagen erreicht werden. Die durchschnittlichen Oberflächentemperaturen liegen bei angenehmen 22 bis 24 Grad. In den schmalen Randzonen mit erhöhtem Wärmebedarf, zum Beispiel unter bodentiefen Fenstern, darf die Temperatur maximal 35 Grad betragen.

Systeme im Überblick Reine Elektro-Fußbodenheizungen kommen im Neubaubereich aus Effizienzgründen bislang nur in Ausnahmefällen zum Einsatz. Die flachen Matten werden bei Bedarf unterstützend in bestimmten Räumen oder Bereichen installiert, zum Beispiel in Bad, WC und Wellnessbereichen. Die meisten Baufamilien entscheiden sich für eine Wärmepumpenoder Gas-Brennwert-Heizung in Verbindung mit einer heizwasserdurchströmten Fußbodenheizung. Um unterschiedliche Anforderungen erfüllen zu können, bieten die Hersteller verschiedene Systemvarianten an. Bei den sogenannten Nasssystemen kommt zunächst eine Hartschaumschicht mit Abdeckfolie zur Wärme- und Trittschalldämmung auf die Rohbetondecke. Dann erfolgen das Auslegen und Fixieren der Heizrohre, die anschließend von einem Fließ- oder Zement-Estrich umhüllt werden. Dieser Heiz-Estrich

Abkühlung im Sommer Ist das Flächenheizsystem mit einer geeigneten Wärmepumpe gekoppelt, kann es an heißen Sommertagen für eine gewisse Abkühlung sorgen. Dazu wird kühles Wasser durch die Rohrschlangen geleitet. Dieses nimmt einen Teil der Wärme aus den Räumen auf und führt sie ab. Allerdings ist die Kühlleistung der Flächenheizung aus technischen Gründen und wegen des Feuchteschutzes begrenzt. Sie reicht aber aus, um die Wohnräume bei Innentemperaturen von über 26 Grad um etwa zwei bis vier Grad zu verringern. Klimaneutral wird so ein Kühlbetrieb, falls der Antriebsstrom von der eigenen Photovoltaikanlage kommt.

Wärmepumpen arbeiten in Verbindung mit Flächenheizsystemen besonders energiesparend und umweltschonend. Hier der Schichtaufbau eines klassischen Fußbodenheizungs-Nasssystems mit Estrich. > www.roth-werke.de

dient gleichzeitig als Wärmespeicher, Lastverteilschicht und als Untergrund für den Bodenbelag. Der Bodenbelag darf erst nach einer längeren, festgelegten Abbinde- und Aufheizzeit verlegt werden. Flächenheizsysteme mit speziellen Trockenestrichplatten sind vorteilhaft, wenn es auf eine kurze Bauzeit ankommt. Basiselement ist eine Trägerplatte, die mit Aluminium-Wärmeleitlamellen zur Aufnahme der Heizrohre bestückt wird. Auf eine Abdeckfolie werden dann die Trockenestrichplatten schwimmend gelegt. Anschließend lässt sich der Bodenbelag rasch und fast ohne Wartezeit aufbringen. Wo es beim Fußbodenaufbau auf jeden Höhenmillimeter und auf eine

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T E C H N I K • WI SSEN • F l ä c h en h ei z u n g

Heizkörper ergänzend nutzen

Basiselement dieses relativ flachen Trockensystems ist eine (gedämmte) Trägerplatte, die mit Alu-Wärmeleitlamellen zur Aufnahme der Heizrohre bestückt wird. > www.uponor.de

Eine schnell trocknende Vergussmasse ermöglicht es bei FußbodenheizungsNasssystemen, die Wartezeit bis zur Verlegung des Bodenbelags deutlich zu verkürzen. > www.viega.de

Die Aufbauhöhe und die relativ lange Abbindezeit eines klassischen Fußbodenheizungs-Nasssystems lässt sich in Verbindung mit einem Estrich-Zusatzmittel reduzieren. > www.viega.de

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Trotz der Vorzüge von Flächenheizungen haben Heizkörper noch längst nicht ausgedient. Vor allem in selten beheizten Räumen sowie in WCs und Bädern sorgen sie für rasche Wärme und bieten Platz zum Ablegen und Aufhängen von Textilien und Handtüchern: um sie vorzuwärmen und zu trocknen. Lieferbar ist ein vielfältiges Produktangebot mit unterschiedlichen Farben und Oberflächen. Manche Multitalente lassen sich mit funktionellem Zubehör wie Haken und Ablageflächen erweitern. Praktisch sind Modelle, die teil- oder vollelektrisch arbeiten, und sich so auch unabhängig von der Heizung betreiben lassen, zum Beispiel während der Übergangszeit.

rasche Fertigstellung ankommt, bietet sich der Einsatz von Flach- oder Dünnschichtsystemen an. Mit Aufbauhöhen ab etwa 15 Millimetern (ohne Dämmung und Bodenbelag) sind sie in Nass- und Trockenausführung verfügbar. Vorteilhaft bei der Nassausführung ist, dass oft nur eine relativ dünne Ausgleichsschicht nötig ist, die rasch begeh- und belegbar ist.

Bodenbeläge und Fußbodenheizung Bei Fußbodenheizungssystemen lassen sich alle gebräuchlichen Bodenbeläge nutzen. Dennoch sollten Baufamilien und Handwerker auf eine entsprechende Kennzeichnung sowie auf die Verlegehinweise der Hersteller achten – dies betrifft vor allem textile Bodenbeläge, die einen relativ hohen Wärmeleitwiderstand aufweisen. Sehr gut einsetzbar sind insbesondere Platten aus Natur- oder Betonstein sowie keramische Fliesen, weil sie die Wärme optimal leiten. Auch Holz und Parkett sind grundsätzlich geeignet, sofern die Materialstärke

nicht zu dick ausfällt sowie das Quellund Schwundverhalten niedrig ist. Ähnliches gilt auch für Laminat und elastische Beläge aus Linoleum, PVC und Kork.

Wand und Decke nutzen Als Ergänzung zur Fußbodenheizung bieten sich vor allem die Wandheizsysteme immer dann an, wenn die verfügbare Fußbodenfläche nicht ausreicht, um den Raumwärmebedarf zu decken. Zum Beispiel in kleinen Bädern und in Wohnräumen mit Bodenbelägen mit erhöhtem Wärmedurchlasswiderstand, wie bei Holzdielenböden. In Wohnräumen, insbesondere unter Dachschrägen, ließe sich ergänzend auch noch der Deckenbereich zum Heizen nutzen. In Deutschland ist die Deckenheizung im Eigenheimbereich allerdings noch nicht sehr verbreitet. Der Schichtaufbau der Wand- und Deckensysteme ist prinzipiell ähnlich wie auf dem Boden. Es gibt verschiedene Putz- und Trockensysteme sowie spezielle, vorgefertigte Systeme


Das Haus heizen nur mit Strom?

in Elementbauweise, die sich rasch montieren lassen. Im Vergleich zu den Fußbodensystemen ist die Wärmeübertragung in der Regel höher, weil es keinen „bremsenden“ Belag gibt. Tabu sind übrigens Wandbereiche mit dicht stehender Möblierung.

Intelligent geregelt Um eine energiesparende und komfortable Wärmeverteilung in den Räumen zu erreichen, baut der Fachmann ein geeignetes Einzelraum-

EFFEKTVOLL INDIVIDUELL.

regelsystem ein. Die meisten Produkte arbeiten inzwischen drahtlos und sind zum Teil vernetzbar. So ermöglichen sie ein bequemes Einjustieren und Kontrollieren aller Temperaturwerte sowie der Heizzeiten. Übrigens: Eine Nachtabsenkung lohnt sich aufgrund der Systemträgheit im Energiesparhaus nicht. Interessant wird die Absenkung erst während einer mehrtägigen Abwesenheitsphase. Wichtig ist darüber hinaus noch, dass der Handwerker zum Schluss

Eine Wandheizung bietet sich z. B. im Dachgeschoss als Ergänzung zur Fußbodenheizung an. > www.aquatherm.de

den sogenannten hydraulischen Abgleich durchführt: Er justiert dazu die jeweiligen Heizkreise am Verteiler so ein, dass kein Raum mit Heizwärme über- oder unterversorgt wird – dies wirkt sich günstig auf die Effizienz und den Wärmekomfort aus. Noch sparsamer arbeiten intelligente Einzelraumregelsysteme, die sogar während des Betriebs das Flächenheizsystem permanent hydraulisch abgleichen und somit für optimale Wärmeverhältnisse sorgen. • jw

Das Leben ist manchmal schon kompliziert genug. Gut, dass es bei KILSGAARD ganz einfach ist, den passenden Tür-Typ für jeden Wohn-Typ zu finden. Zum Beispiel unsere Typ 15 Modellreihe, mit der du dir unverwechselbares Design in deine vier Wände holst. Entdecke uns jetzt www.kilsgaard.de

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Illus: dzm1try , Anna Frajtova; adobestock.com

Strombetriebene Flächen-, Heizkörper- und Infrarot-Heizsysteme zur ganzjährigen Vollbeheizung eines Eigenheims lohnen sich, wenn überhaupt, nur in Einzelfällen. Denn die Effizienz-, Energiekosten- und Umweltbilanz von direktbetriebenen Stromheizungen fällt im Vergleich zur Elektro-Wärmepumpe in Verbindung mit einer Heizwasser-Flächenheizung deutlich schlechter aus. Interessant könnte der Einsatz der vergleichsweise preiswerteren Elektro-Heizelemente allerdings in Niedrigst- und Passivenergiehäusern sein – insbesondere, falls dort ein Luftheizsystem im Einsatz ist. Denn dann arbeiten sie nur zeitweise und bedarfsabhängig, um „Wärmelücken“ auszugleichen.


A R C H I T E K T U R • ROOMSERVICE • Lebe n o h ne Barrieren

DAS INKLUSIVE

ZUHAUSE 1

Barrierefrei zu bauen ist keine Frage des Alters, sondern ein Beleg für die Weitsicht der Bauherren. Im Interview erklärt Steffen Grebe den Unterschied zwischen barrierearm und -frei, warum es sich für alle lohnt, ihren Wohnalltag von unnötigen Hindernissen zu befreien und wie man das am besten bewerkstelligt. Steffen Grebe ist Produktmanager Entwässerungstechnik bei Viega

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Fotos: www.viega.de

Ganz kurz zur Einstimmung: Was ist der Unterschied zwischen barrierefrei und barrierearm? Steffen Grebe: Vereinfacht könnte man sagen: Barrierearmut bedeutet noch lange nicht Barrierefreiheit. Denn wie es die Begriffe bereits vermuten lassen, können bei einer barrierearmen Wohnung durchaus noch Barrieren vorhanden sein. Der Eigentümer kann frei entscheiden, was er wie gestaltet. Ganz anders verhält sich dies in einer barrierefreien Wohnung. Sie muss tatsächlich frei von Barrieren sein. Gelegentlich hört man auch den Begriff „behindertengerecht“. Dieser kann aber aufgrund der Vielzahl an möglichen Behinderungen nicht verallgemeinert werden. Wer muss barrierefrei bauen? Gibt es beim privaten Hausbau Vorschriften, die Bauherren beachten müssen? Steffen Grebe: Eine Verpflichtung zum barrierefreien Bauen besteht nur für öffentliche Bauträger. Und zwar sowohl bei einem Neubau als auch bei einer Sanierung. Dies resultiert aus dem Behindertengleichstellungsgesetz. Im privaten Bereich kann der Bauherr beziehungsweise der Eigentümer selber entscheiden, an welche Standards er sich halten möchte. Tatsache ist jedoch, dass der Wert eines Gebäudes durch eine barrierefreie Ausstattung steigt. Zudem fördert der Staat unter bestimmten Voraussetzungen die Reduzierung von Barrieren – wie zum Beispiel über die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Badezimmer. Das Gebäude wird im Endeffekt also an die individuellen Bedürfnisse der Nutzer angepasst. Und das betrifft dann nicht nur die späteren Lebensabschnitte, sondern auch das sogenannte Generationen-Wohnen. Können Sie hierzu ein Beispiel machen? Vielleicht anhand des Badezimmers, wo es ja im besonderen Maße um Komfort geht. Steffen Grebe: Neben einer Küche braucht jedes Wohnhaus mindestens ein Badezimmer. Dazu kommen Schlaf- und Wohnzimmer. Je nach Familiengröße kommen weitere Schlafräume hinzu. Eventuell benötigt man ein zusätzliches Arbeits- und/oder Gästezimmer. Häufig vergessen werden bei der Bedarfsanalyse Abstellund Technikräume. Auch Flure und insbesondere der Eingangsbereich werden von Planungslaien oft zu sparsam bemessen.

Flexibel für Groß und Klein Im Badezimmer ist es besonders wichtig, dass die Ausstattung über Jahre hinweg Freude bereitet. Gefragt ist deswegen neben einem ansprechenden und zeitlosen Design insbesondere auch ein großes Maß an Funktionalität und Komfort. Deswegen sollte die Badeinrichtung nicht nur gut aussehen, sondern Nutzern jeden Alters und jeder Größe gerecht werden. Das gelingt zum Beispiel wenn Waschtisch und WC höhenverstellbar sind. Bewerkstelligt kann dies werden mit dem individuell verstellbaren „Viega Prevista Waschtisch-Element“ (oben) und dem „Viega Prevista WC-Element“ (unten). Auf Knopfdruck lassen sich Waschtisch und WC auf die gewünschte Höhe senken oder heben. Die Mechanik wird von einer hochwertigen Glasplatte abgedeckt.

Welche Räume beziehungsweise Bereiche des Hauses sind für eine barrierearme Planung besonders wichtig? Steffen Grebe: Eine barrierearme Planung sollte das Gesamtkonzept des Hauses im Blick haben. Angefangen beim Zugang zum Haus, über die Schlafräume, die Küche und das

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A R C H I T E K T U R • ROOMSERVICE • Lebe n o h ne Barrieren

Altersgerecht aber nicht altbacken: Dieses Badezimmer zeigt eine ebenso schicke wie sichere Ausstattung mit bodengleicher Duschfläche, höhenverstellbarem WC und Waschtisch sowie praktischen Haltegriffen an WC und im Duschbereich.

Komfortabel. Sicher. Barrierefrei.

Ratgeber für eine vorausschauende Planung

Noch mehr Infos zum Thema barrierefreies Bad, was es bezüglich der Planung zu berücksichtigen gilt, wo man Unterstützung und individuelle Beratung oder Fördermittel für den Umbau bekommen kann gibt es online unter > www.aktion-barrierefreiesbad.de Neben umfangreichen Ratgebern findet man hier auch eine Checkliste zur barrierefreien Badplanung und kann eine sehr informative, kostenlose Broschüre anfordern.

Bodengleiche Duschflächen mit fast unsichtbarer Entwässerung wie den „Advantix“-Duschrinnen sind zu Recht ein Trend: Sie sind nicht nur schwellenfrei, sondern sehr pflegeleicht und sehen schick aus. Kombiniert mit einer Ganzglas-Duschwand vergrößern sie das Badezimmer außerdem optisch.

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Und ab wann kann man von einem barrierefreien Badezimmer sprechen? Steffen Grebe: Barrierefrei ist ein Badezimmer, wenn es die Anforderungen der DIN 18040 erfüllt. Darüber hinaus greifen hier die VDI Richtlinien 6000 und 6008 sowie die Musterbauordnung des jeweiligen Bundeslandes. So müssen beispielsweise Waschtische unterfahrbar sein oder für Rollstuhl-

fahrer entsprechende Bewegungsflächen vor dem WC eingehalten werden. Auch die Beschaffenheit der Dusche, die Abmessungen von Sanitärobjekten oder die Türaufschlagrichtungen regelt diese Norm. Eine barrierefreie Dusche muss zum Beispiel 120 x 120 Zentimeter groß sein, eine rollstuhlgerechte Dusche 150 x 150 Zentimeter. Der Zugang zur Dusche sollte mindestens 80 Zentimeter breit sein, für Rollstuhlfahrer 90 Zentimeter. Das klingt für mich so, als wäre ein barrierefreies Badezimmer teurer als ein herkömmliches. Steffen Grebe: Das lässt sich nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Aber ich gehe davon aus, dass ein barrierefreies Badezimmer schon allein durch die Größe, Stichwort Bewegungsflächen, und die benötigten Produkte, wie zum Beispiel Haltegriffe oder spezielle Toilettenspülungen, teurer sein wird. Bei einem barrierearmen Bad hängt der Preis dagegen primär von den Wünschen und Vorstellungen der Bewohner ab. Kommen wir auf das barrierearme Badezimmer zurück. Komfort ist ja

Fotos: www.viega.de

DAS MODERNE BAD:

Gibt es denn Mindestgrößen für bestimmte Räume? Steffen Grebe: Im Badezimmer möchte man sich wohlfühlen, sich entspannen oder frisch in den Tag starten – am besten natürlich ohne fremde Hilfe. Eine bodengleiche Dusche ist deshalb ein absolutes Must-have. Sie weitet das Badezimmer optisch, kann individuell gestaltet werden und bietet einen schwellenlosen Zugang. Das ist nicht nur für ältere Personen interessant, sondern auch wenn man zum Beispiel durch einen Unfall für eine gewisse Zeit gehandicapt ist oder wenn kleine Kinder im Haushalt sind. Auch höhenverstellbare WC- und Waschtischelemente zahlen auf das Konto des „Badezimmers für Generationen“ beziehungsweise des „Komfort-Badezimmers“ ein.


Das Holzhaus vom Baubiologen IBN konsequent wohngesund und ökologisch nachhaltig. Baubiologie Michael Mark GmbH 77963 Schwanau (Deutschland) 9141 Eberndorf (Österreich) Bauregionen: Bay, BW, RP, HE, SL, Österr.

recht schön und gut, aber ich möchte natürlich auch, dass mein Badezimmer optisch auf der Höhe der Zeit ist. Steffen Grebe: Bodengleiche Duschen sind absolut im Trend, ich würde sogar sagen, bei einer modernen Badplanung geht kein Weg an ihnen vorbei. Wenn Sie sich für eine geflieste Duschfläche entscheiden, haben Sie bezüglich der Gestaltung, wie Farbe oder Design, ein geradezu überwältigendes Angebot an Möglichkeiten. Dazu passend wird dann die Duschrinne ausgewählt, wie beispielweise Advantix Cleviva von Viega, die in unterschiedlichen Ausführungen in den vier Farben Gold, Champagner, Kupfer-Gold und Schwarz sowie in gebürstetem Edelstahl erhältlich ist. Auch wenn Sie sich für unsere höhenverstellbaren WC- und Waschtischelemente entscheiden, müssen Sie keine optischen Kompromisse eingehen. Sie sind mit allen gängigen Keramikmodellen kombinierbar. Noch eine kurze Frage zu den bodengleichen Duschen, die ja in aller Munde sind: können diese überall eingebaut werden? Steffen Grebe: Im Prinzip ja. Im Neubau wird eine bodengleiche Dusche ja so oder so von Anfang an in die Planungen einbezogen. Bei einer Sanierung müssen die entsprechenden Einbauhöhen für die Abläufe vorhanden sein. Wir haben uns mit dieser Problematik beschäftigt und bieten zum Beispiel Advantix Cleviva auch in einer Variante für die Sanierung an. Durch ihre sehr geringe Aufbauhöhe kann der Traum von einer bodengleichen Duschlösung auch nachträglich realisiert werden. Herzlichen Dank für das Gespräch!

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Sicherheit beim Bauen, Kaufen und Modernisieren durch Beratung vom Verband Privater Bauherren Wir begleiten Sie in allen Belangen kompetent, unabhängig, persönlich und bundesweit vor der Vertragsunterzeichnung •schon der Bauphase •während der Bauabnahme •bei •nach der Fertigstellung kostenloses Informationsmaterial unter www.vpb.de

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Einen zusätzlichen Beitrag zum Thema barrierefreie, bodengleiche Duschen gibt‘s online unter > www.HausbauHelden.de/ ratgeber/ratgeber-innenausbau oder direkt über diesen QR-Code.

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IHRE HAUSANBIETER VOR ORT Sie suchen ein zuverlässiges Unternehmen für Ihren Hausbau – oder Häuser zum Anschauen und Anfassen in einer Musterhausausstellung? Hier finden Sie beides – geordnet nach Bundesländern.

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arum denn in die Ferne schweifen – wenn das Gute liegt so nah? Dieses alte Motto hat heute in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Vordergrund stehen, mehr denn je Gültigkeit. Auch, und gerade beim Hausbau. Und bequem ist es natürlich, wenn man einen kompetenten Anbieter in der Nähe hat. Die hier aufgeführten Hausbaufirmen bieten in der Regel Häuser in den verschiedensten Architekturstilen, mit hoher Ausstattungsqualität, sehr guter Energieeffizienz sowie einem Full-Service-Angebot. Dazu gehören

selbstverständlich eine ausführliche, kompetente und individuelle Beratung rund um den Hausbau sowie umfangreiche Serviceleistungen – von der Finanzierungsberatung vorab bis zum Kundendienst im Anschluss. Geballte Häuserkompetenz von vielen Anbietern an einem Ort finden Sie in den vorgestellten Musterhausausstellungen, wo Sie Häuser aller Stilrichtungen im Originalformat unter die Lupe nehmen können. Auch hier gibt es ausführliche Beratung und Informationen rund um den Hausbau.

I H R E R E G I O N A L E N B A U P A R T N E R I N B AY E R N Häuser anschauen, anfassen und erleben in der Musterhausausstellung Poing bei München. Schlendern Sie durch das 59000 m² große Areal und verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuellen Angebote führender Haushersteller. Etwa 60 moderne Häuser in unterschiedlichsten Architekturstilen stehen Ihnen offen – treten Sie ein und erleben Sie, wie Ihr Wohntraum in der Realität aussehen kann. Fachberater vor Ort stehen Ihnen auf Wunsch mit Rat und Tat zur Seite. Erleben Sie eine einzigartige Mischung aus Information und Unterhaltung rund ums Bauen.

Bauzentrum Poing Senator-Gerauer-Str. 25 85586 Poing/Grub Tel. 089/99020760 info@bauzentrumpoing.de www.bauzentrumpoing.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, auch Feiertage, Montag Ruhetag, Eintrittspreise: 4 Euro Erwachsene, 2 Euro ermäßigt

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I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N BA D E N -W Ü R T T E M B E R G 2020

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CUBE

Liefergebiet: Baden-Württemberg und angr. Länder

Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH BEWUSST LEBEN – BEWUSST BAUEN Holzbautradition seit 1861: Bittermann & Weiss aus Gerchsheim baut Ein- und Zweifamilienhäuser in diffusionsoffener Holzverbundbauweise. Jedes Haus wird mit den Bauherren individuell geplant und mit größter Sorgfalt gebaut. B&W-Häuser zeichnen sich durch beste Wärmedämmung und ein gesundes Wohnklima aus. Als regionaler Baupartner realisieren wir partnerschaftliches „Miteinanderbauen“. Besuchen Sie unsere Musterhäuser in Mannheim, Fellbach (siehe Bild) und Gerchsheim/Firmensitz.

Weitere Infos zu Bittermann & Weiss auf www.HausbauHelden.de/hersteller/bittermannweiss

Energieeffiziente Häuser für jeden Geschmack Lehner-Haus ist seit Jahrzehnten im Holzfertigbau eine bekannte Adresse. Das Unternehmen baut energieeffiziente Unikate, neben Ein- oder Mehrfamilienhäusern auch Büro- und andere Objektgebäude. Bauherren realisieren ihre Ideen zu einem sehr attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Musterhäuser finden Sie in Ulm, Günzburg, Fellbach, Poing und Bad Vilbel sowie hochmoderne HausbauForen in Bad Waldsee (Bodenseeraum) und Heidenheim. Liefergebiet: Deutschland

Bittermann & Weiss Holzhaus GmbH Am Geißgraben 6 97950 Gerchsheim Tel. 09344/9209-0 info@bw-holzhaus.de www.bw-holzhaus.de

Lehner-Haus GmbH Aufhausener Str. 29-33 89520 Heidenheim Tel. 07321/9670-0 Fax 07321/967011 info@lehner-haus.de www.lehner-haus.de

Weitere Infos zu Lehner-Haus finden Sie auf www.HausbauHelden.de/hersteller/lehner-haus

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N S AC H S E N Neue Ausstellung in Dresden In unmittelbarer Nähe der sächsischen Landeshauptstadt befindet sich die Musterhausausstellung der neuen Generation „nachhaltig – ökologisch – zukunftsorientiert“. Der Park umfasst insgesamt 15 nagelneue Musterhäuser verschiedenster Baustile. Erfahrene Spezialisten stehen beratend zu allen Themen rund um das Traumhaus zur Seite und beantworten gern individuelle Fragen zu Planung, Finanzierung, Förderung, Bauweise, Grundriss, Hausmodell, Sicherheit, Energie und Nachhaltigkeit. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr, Eintritt frei

UNGER-Park Dresden/OttendorfOkrilla An der A4, Abf. Ottendorf-Okrilla Zur Kuhbrücke 11 01458 Ottendorf-Okrilla Tel. 0371/369850 www.unger-park.de

I H R E R EG I O N A L E N BAU PA R T N E R I N Ö S T E R R E I C H Blaue Lagune präsentiert Werner Sobeks Aktivhaus Das innovative Modulbaukonzept, das Architekt Werner Sobek mit Unternehmer Klaus Fischer entwickelte, ist in der Blauen Lagune zu besichtigen. Die Rolle der Blauen Lagune als Europas führendes Ausstellungszentrum und internationaler Trendsetter rund um Bauen, Architektur und Innovation wird somit ausgebaut. Lagune-Eigentümer Erich Benischek trug als Berater der AH Aktiv-Haus GmbH wesentlich dazu bei, das Konzept für die Serienreife weiterzuentwickeln und einen Produzenten zu finden. Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonn- und Feiertag geschlossen, Eintritt frei

Ausstellungszentrum Blaue Lagune 2351 Wiener Neudorf/ Österreich A2 Südautobahn, Abfahrt Mödling/SCS Tel. 0043/15261103 office@blauelagune.at www.blauelagune.at

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • Mo d er n er Holzb au

Aus dem Baukörper herausgezogene Dachteile vergrößern die wetterunabhängig nutzbare Fläche. Durch die Integration des Schornsteins in die Lattenhülle entsteht eine charmante Asymmetrie.

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Raffiniert umhüllt

In Berlin-Nikolassee haben rundzwei Architekten die Urform des Wohnhauses mit Satteldach neu interpretiert. Eine filigrane Hülle aus Weißtannenlatten überzieht Fassade und Dach, schafft private Außenräume und sorgt für eine optimale Ausnutzung des kompakten Grundstücks.

mit Holzkleid 12/1-2022

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • Mo d er n er Holzb au

Die Bereiche zum Kochen, Essen und Wohnen sind in einer L-förmigen Abfolge von „lebhaft“ bis „ruhig“ angeordnet. Eine Wandscheibe trennt den Wohnraum vom Entree. Über dem Essbereich erstreckt sich ein Luftraum bis unter das Dach und „verzahnt“ so den offenen Koch-EssWohnbereich mit den beiden darüberliegenden Ebenen. Das Esszimmer ist das kommunikative Herzstück der Villa. Übereck öffenbare Terrassentüren erweitern das Haus in den Garten.

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DETAILS

Boden- und Treppenbeläge sowie die Einbauschränke in Flur und Küche sind aus natürlich belassenem Eichenholz gefertigt. Eine schöne Kombination bildet dazu das graue Linoleum auf den vertikalen Oberflächen von Schränken und Schubladen.

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • Mo d er n er Holzb au

ESSEN 20,5

WOHNEN 19

EINGANG 9,5

ARBEITEN/ GAST 11

BAD 2 ABSTELL 2,5

KOCHEN 19

ERDGESCHOSS

Eine Schiebetür verbindet Eltern- und Kinderbad. Schwarze Stahlprofile, Schalter und Armaturen kontrastieren mit dem hellen Travertin an Boden und Wänden.

Im Dachgeschoss bietet die offene Galerie einen hochwertigen Aufenthaltsraum – mit Platz am Kamin und Zugang zur Dachterrasse.

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10,20 m 10,20 m

Die Nr. 1 Hausbau-Community

SCHLAFEN 18,5

BAD 3,5

BAD 7

FLUR 4

KIND 15

KIND 14

HAUSBAU HELDEN

OBERGESCHOSS

DATEN + FAKTEN Pergolahaus • WOHNFLÄCHEN:

UG 65,5 m2, EG 83,5 m2, OG 62 m2, DG 28 m2

• BAUWEISE:

10 mm Gipsfaserplatte, 40 mm Holzfaserdämmung, 15 mm OSB (Dampfbremse), 180 mm Holzständer mit Zelluloseeinblasdämmung, 40 mm Holzfaserdämmplatte, Fassadenbahn schwarz unicolor, Lattung 40/60, Holzverkleidung, U-Wert Außenwand 0,15 W/m²K; Holz-Alu-Fenster mit Dreifachverglasung, U-Wert 0,9 W/m²K; 45 Grad geneigtes Satteldach mit 10 mm Gipsfaserplatte, 40 mm Holzfaserdämmung, 15 mm OSB (Dampfbremse), 240 mm Holzsparren mit Zelluloseeinblasdämmung, 60 mm Holzfaserdämmplatte, Dachbahn, Lattung 40/60, Konterlattung 40/60, 20 mm Trapezblech anthrazit, Holzverkleidung mit Abstandshaltern, U-Wert Dach 0,14 W/m²K

• TECHNIK:

Mini Gas-BHKW, Lüftung mit Wärmerückgewinnung

• ENERGIEBEDARF:

Primärenergiebedarf: 11 kWh/m2a, Heizwärmebedarf: 38,64 kWh/m2a, Endenergiebedarf: 59,3 kWh/m2a Effizienzhaus 55

• ENTWURF

rundzwei Architekten BDA Reeg & Dufour PartGmbB Goethestrasse 2-3 10623 Berlin, Tel. 030/20237645, www.rundzwei.de

• PORTFOLIO:

Für rundzwei Architekten bilden Research und Design die zwei zentralen Parameter für ein fundiert nachhaltiges und modernes Architekturverständnis, bei dem Raum, Materialität, Resourcen, lokale Geschichte und natürliche Umgebung mit anspruchsvollem Design verbunden werden. Die Projekterfahrung des Büros reicht vom städtebaulichen Maßstab bis hin zum Produktdesign. rundzwei Architekten BDA erhalten für ihre Arbeiten Preise und Auszeichnungen, sie halten regelmäßig Vorträge zum nachhaltigen Planen und Bauen und werden zu nationalen wie internationalen Wettbewerben als Teilnehmer oder Juroren eingeladen.

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A R C H I T E K T U R • REPORTAG E • Mo d er n er Holzb au

Der Zaun aus vertikalen Cortenstahl-Lamellen bildet einen raffinierten Kontrast zur horizontalen Anordnung der Holzhülle.

98  bauen. 12/1-2022

er Form nach haben rundzwei Architekten aus Berlin mit dem „Pergolahaus“ ein klassisches giebelständiges Einfamilienhaus mit Satteldach an der ruhigen Wohnstraße nördlich der Potsdamer Chaussee platziert. Gar nicht klassisch ist dagegen die Ausformulierung: Eine homogene Hülle aus filigranen Weißtannenlatten überzieht das gesamte Gebäude, auch das Blechdach. Mit der Betonung des archetypischen Baukörpers und der Auflösung der Form durch die herausgezogenen Vordächer hat diese Hülle eine starke ästhetische Wirkung – und sie erfüllt mehrere Funktionen. Die einheitliche Dach- und Fassadenhaut dient mit ihren Zwischenräumen als Sicht- und Sonnenschutz und bildet gleichzeitig einen Übergangsbereich zwischen innen und außen. Die links über Hauseingang mit Terrasse und rechts über den Carport mit Fahrradstellplätzen weitergeführten Dachflächen vergrößern elegant die wettergeschützten Bereiche und nutzen das Grundstück optimal aus. So werden die vom Baurecht geforderten Abstände exakt eingehalten, auch wenn die Carport-Pergola bis an die östliche Grundstücksgrenze reicht. Von dem verlängerten Dach geschützt, betritt man das Haus über eine schmale Terrasse an der linken Traufseite. Dem Eingang mit Garderobe sind ein Arbeitszimmer und ein Gästebad zugeordnet. Eine geradläufige Treppe führt nach oben zu den Privaträumen, eine weitere erschließt das Untergeschoss mit Wellnessbereich, Haustechnik und Abstellflächen. Auf das räumlich dichte Entree folgt der offene und luftige Bereich zum Kochen, Essen und Wohnen. Der Essplatz liegt zentral wie ein Scharnier in der Ecke dieses L-förmigen Raumes, von hier aus öffnen sich große Fenstertüren übereck in den Garten. Durch seine zurückgezogene Lage im Winkel und die Entfernung von der lebhafteren Küche hat der Wohnbereich um den Kamin eine besonders intime Atmosphäre. Über dem Essbereich erstreckt sich ein Luftraum über alle drei Wohnebenen bis unters Dach und bildet mit der offenen Küche und dem Wohnraum ein vertikales „L“.

Die beiden oberen Wohnebenen kommunizieren über eine Galerie mit dem Lebensbereich und sind durch eine filigrane abgehängte Stahltreppe miteinander verbunden. Im ersten Obergeschoss befinden sich, wiederum L-förmig um den Luftraum angeordnet, das Schlafzimmer für die Eltern und zwei Kinderzimmer. Das gemeinsame Badezimmer ist vom Elternschlafzimmer und vom zentralen Flur aus zugänglich. Über eine Schiebetür lassen sich Eltern- und Kinderbad je nach Bedarf trennen oder verbinden. Die halb gewendelte Treppe führt schwungvoll vom Flur in den Luftraum über dem Lebensbereich und weiter ins Dachgeschoss.

WIE IM BAUMHAUS Hier bietet die offene Galerie am Kamin einen privaten Rückzugsraum, über eine Glasschiebetür verbunden mit der ins Dach eingeschnittenen Terrasse. In einer Teil-Überdachung des geschützten Sitzplatzes in Höhe der Baumkronen taucht das „Pergolathema“ wieder auf. Ein abgetrennter Raum mit großen Fensterflächen dient als Gästezimmer auf dieser Ebene. Bis auf die Kelleraußenwände ist das Gebäude ein reiner Holzbau, alle Verbindungen von Bauteilen wurden mit Hinblick auf späteres Recycling mechanisch ausgeführt, auf geklebte Verbindungen wurde weitestgehend verzichtet. Die Außenwände sind mit Holzwolle gedämmt, die Wände innen mit Gipsfaserplatten und einem Kalkputz versehen. Die Baustoffe Holz, Gips und Kalk nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie auch wieder an die Raumluft ab – dies erhöht vor allem im Winter deutlich die Wohnqualität. Ein Gas-Blockheizkraftwerk im Untergeschoss erzeugt Wärme und Strom. Die leicht abgesetzte Gebäudehülle schützt vor Aufheizung durch die Sonne und die Pergolen dienen als Sonnenschutz vor den seitlichen Fassaden. Mit Themen wie „Dichte und Weite“ oder „Licht und Schatten“ schaffen die Architekten Spannung und Raffinesse und bieten den Bewohnern verschiedenste Lieblingsplätze mit jeweils eigener Stimmung. „Klassisch“ im besten Sinne. • av

Fotos: Gui Rebelo/rundzwei Architekten

D

Über Lichtschächte fällt Tageslicht in den Pool- und Fitnessbereich im Untergeschoss.


24/7

VERLAGSLEITUNG Christian Schikora, Tilmann Münch CHEFREDAKTION Astrid Barsuhn (ab) verantwortlich Oliver Gerst (og) stellvertretend REDAKTION Christine Meier (cm), Susanne Neutzling (ne) Barbara Stierle (st), Gerd Walther (gw) ASSISTENZ Susan Carlizzino-Hoog, Ilona Mayer E-Mail: bauen@fachschriften.de STÄNDIGE MITARBEITER Volker Lehmkuhl (vl), Reinhard Otter (rot), Astrid Voss (av) Jürgen Wendnagel (jw), Zeichnungen: Dieter Ernst, Elke Raff Porträt-Foto Editorial: Oliver Röckle LAYOUT Dolde Werbeagentur GmbH, 70327 Stuttgart Heike Heinemann, Suzanne Tempes HERSTELLUNG Anja Groth (Ltg.) ANZEIGEN Wolfgang Loges (Verkaufsleitung), E-Mail: loges@fachschriften.de Claudia Pastor (Disposition), E-Mail: pastor@fachschriften.de VERTRIEB PARTNER Medienservices GmbH Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK westermann DRUCK | pva Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig ABONNEMENT-SERVICE Abonnement-Service „bauen.“, Medienplatz 1, 76571 Gaggenau Telefon 07225/916190, Telefax 07225/916177 E-Mail: abo@fachschriften.de PREIS Einzelheft 4,80 €, Direktbestellung im Verlag zuzüglich Versandkosten unter www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften Jahresabonnement (6 Hefte) inkl. Porto und MwSt. Inland 28,80 €. (Ausland 34,80 €), Mindestbezugszeitraum 1 Jahr BANKKONTO: HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506, BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – sowie Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autorennamen gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangt eingereichte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Der Fachschriften-Verlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart und im Deutschen Massivholz- und Blockhausverband e.V. (DMBV), München ISSN-Nummer 0170-0138 Printed in Germany

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IN DIE HÖHE BAUEN bedeutet Bauplatz und somit auch viel Geld beim Grundstückskauf sparen. Ob als Doppelhaushälfte, Reihen- oder auch als Kettenhaus. Interessiert? Dann freuen Sie sich auf die nächste bauen. und die von uns für Sie ausgewählten Beispiele.

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FACHSCHRIFTEN-VERLAG GMBH & CO.KG Höhenstraße 17, 70736 Fellbach Telefon 0711/5206-1, Telefon Redaktion 0711/5206-218 Telefon Anzeigen 0711/5206-290 E-Mail: bauen@fachschriften.de www.fachschriften-verlag.de, www.HausbauHelden.de

VORSCHAU

IMPR ES S U M •

SELBSTVERSORGER! Plusenergiehäuser produzieren mehr Energie als ihre Bewohner verbrauchen. Alles Wesentliche über diese zeitgemäße Bauweise, über Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit sowie aktuelle Fördermöglichkeiten in der bauen. 2/3-2022. WOHLFÜHLEN IM BAD Selbst Morgenmuffel starten in einem Badezimmer, das sich wie eine kleine Wellnessoase anfühlt, gut in den Tag. Tipps dafür gibt‘s im nächsten Heft.

WANDGESTALTUNG

DIE NÄCHSTE bauen. ERSCHEINT AM 15.01.2022

Floral, abstrakt, oder einfach nur unifarben? Wandgestaltung ist individuell und vielfältig. Mehr zum Thema in der nächsten Ausgabe von bauen. ab 15.1.22.

12/1-2022

bauen. 99



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