smarlive 2-2021

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SMART HEALTH

länger zuhause

tellen Sie sich vor, Sie sind nicht mehr so agil wie noch vor Jahren, Sie sind vielleicht auf Rollator oder Gehstock angewiesen. Vielleicht benötigen Sie von Zeit zu Zeit Unterstützung von einem Familienangehörigen oder gar einem Pflegedienst. Egal, der Wunsch so lange wie möglich in der eigenen Wohnung zu bleiben, ist bei vielen älteren Menschen fest verwurzelt. Die Wohnung oder das Haus sind voller Erinnerungen, die niemand gerne aufgeben möchte. Auch wenn es möglicherweise in einer Einrichtung des betreuten Wohnens sicherer ist. Aber die eigenen vier Wände verlassen? Nein, das kommt meist nicht in Frage. Mit AAL, gemeint ist mit der Abkürzung Ambient Assisted Living, übersetzt alltagsunterstützende Assistenzlösungen, können Sie smarte Technik nutzen, um länger in der eigenen Wohnung oder dem Haus zu bleiben. Der Einstieg in die smarten alltagsunterstützenden Assistenzlösungen ist sehr niederschwellig. Viele von uns haben bereits schon ein solches AAL-Gerät im täglichen Einsatz, wissen es aber meist nicht. Wer zum Beispiel beim Blick auf die Armbanduhr auf eine Apple Watch schaut, gehört bereits in die Kategorie. Der Hersteller aus Cupertino schreibt dazu: „Wenn die Apple Watch Series 4 oder neuer einen schweren Sturz erkennt, kann sie dir helfen, die Rettungsdienste zu benachrichtigen, falls erforderlich.“ Aber wie sieht das konkret im Alltag aus?! Die Feuerwehr München hat im April 2019 von einem Fall berichtet, bei dem eine Seniorin in ihrer Wohnung schwer gestürzt ist. Die Apple Watch der 80-Jährigen erkannte den Sturz und informierte die Rettungsleitstelle und den als Notfallkontakt hinterlegten Sohn der alten Dame. Die Leitstelle hörte eine Ansage, die über den schweren Sturz informierte und die Koordinaten der Trägerin weitergegeben hat. Der Disponent ermittelte anhand der GPS-Koordinaten Straße und Hausnummer und alarmierte einen Rettungswagen. Als die beiden RettungsDieser Raumtemperaturregler mit sanitäter vor verschlossener Display passt dort rein, wo normalerTür standen, wurde die weise ein Lichtschalter sitzt. Berufsfeuerwehr München

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KOMMENTAR

CARSTEN STEINKE Dipl. Medieninformatiker (FH) Chefredakteur Smartlive

Mit smarter Technik können Senioren länger im eigenen Haus oder der Wohnung bleiben. Das ist Fakt. Ob es der simple Bewegungsmelder ist, der automatisch das Licht einschaltet und somit einen Sturz verhindert oder die Smartwatch, die nach einem Sturz nach dem Befinden fragt und im schlimmsten Fall sogar den Notruf wählen kann. Smarte Home ist nicht nur etwas für junge Nutzer. Bei weitem nicht. Senioren werden zum Beispiel Smart Speaker lieben. Ich weiß, wovon ich rede.

Foto: Jung

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Von Carsten Steinke


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