GELD-Magazin, March 2022

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BANKING . Kurzmeldungen

Zentralbanken

Abschied vom Negativzins Renditen steigen. Mittlerweile erwarten die Märkte heuer mehrere Zinserhöhungen in den letzt weigerte sich die EZB, eine diesjährige Zinserhöhung auszuschließen. Die Märkte ge­ hen deshalb davon aus, dass die EZB ihre Ne­ gativzinsen bis Ende 2022 beenden wird und nicht erst 2024, wie noch vor einem Monat erwartet. Die EZB ist jedoch mit gegensätz­ lichen Faktoren konfrontiert. Die Inflation ist

Schoellerbank: Blick nach China

in Deutschland erhöht, hinkt in Frankreich, Spanien und Italien dagegen hinterher. Die

„Meisterhaft pariert“. Der chinesische Renminbi konnte gerade im Laufe der

negativen Zinsen in Europa haben jedenfalls

Corona-Pandemie seinen Wert gegenüber westlichen Währungen deutlich stei­

dazu beigetragen, die Renditen auf Staatsan­

gern und gerät neben der globalen Weltleitwährung Dollar zunehmend in den

leihen der Industrieländer zu verankern, da­

Blickpunkt von Deviseninvestoren. Dazu meint die Schoellerbank: „Die ersten

her könnte ein Ausstieg aus dieser Politik laut

Wellen der Corona-Pandemie wurden in China aus wirtschaftlicher Sicht mei­

J.P. Morgan auch anderswo höhere Anleihen­

sterhaft pariert. Der Einbruch des Realwachstums fiel deutlich geringer aus als

renditen bewirken.

in vielen westlichen Ländern. Auch die bisherige Erholung war fulminant –

Credits: beigestellt/Archiv; flickr.com/photos/fotoblasete/antonioxalonso; lovelyday12/stock.adobe.com

USA, Großbritannien und der Eurozone. Zu­

vorübergehend wurden annualisierte Wachstumsraten von fast 20 Prozent erzielt.“ Taktisch scheint laut den Experten die jüngste Stärke des Renminbis – nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Wirtschaftspolitik – etwas abgeschwächt. Längerfristig und fundamental spricht aber vieles für einen stabilen oder sogar

Bank-Aktien: Starke Performance

starken Renminbi im Vergleich zum Dollar. Währungsinvestments unterliegen jedoch hohen Risiken und sollten jedenfalls von Anlageexperten begleitet wer­

Neubewertung. Lob für die

den, weshalb sie sich nach Meinung der Schoellerbank hauptsächlich als strate­

Raiffeisen Bank gibt es von

gische Diversifikationsmöglichkeit eignen.

Skagen Focus. Portfolioma­ nager Jonas Edholm analy­ siert: „Anfang 2021 wurde das Unternehmen von Rechts­

DIE ZAHL DES MONATS

8,5 Billionen

streitigkeiten und höheren Kreditrückstellungen geplagt. Jonas Edholm, Portfoliomanager bei Skagen Focus

Diese Streitigkeiten sind mitt­ lerweile beigelegt, und die

summen der Notenbanken geradezu explodiert – auf 8,7 Billionen Dollar bei der

tung unseres Kursziels führte.“ Die weniger erfreu­

Fed und 8,5 Billionen Euro bei der EZB Ende 2021. Robert Almeida, Stratege bei

liche Konsequenz für Raiffeisen: „Der Aktienkurs ist

MFS Investment Management, kommentiert: „Das sind große Zahlen. Ihre wahre

in weniger als einem Jahr um mehr als 80 Prozent

Dimension sieht man aber erst, wenn man sie ins Verhältnis zum BIP setzt: Die

gestiegen, weshalb wir uns von dieser Position

Bilanzsumme der Fed beträgt über 38 Prozent des US-BIP und die der EZB fast

trennten.“ Des Weiteren hat Edholm in seinem Port­

70 Prozent der Wirtschaftsleistung des Euroraums. Weil ich kein Notenbanker

folio zwei Regionalbanken, die Shiga Bank und die

bin, weiß ich auch nicht, wie die viele Billionen Dollar schweren Wertpapierbe­

Keiyo Bank, hinzugefügt. Aufgrund des extrem hoch

stände abgebaut werden sollen. Aber ich weiß, dass es so nicht weitergehen

bemessenen Eigenkapitalanteils in ihren Bilanzen,

kann.“ Das Anschwellen der Bilanzsummen zeigt nach Ansicht des Experten je­

bestehe bei diesen Banken erheblicher Spielraum für

denfalls sehr gut das Ausmaß der Finanzrepression in den letzten Jahren – also von Maßnahmen, die für einen Zins unter der Inflationsrate sorgen, sodass sich

höhere Kapitalzuweisung an die Aktionäre. Über­

die Staaten günstiger verschulden konnten. Das führte zu starken Verzerrungen.

Performancetreiber im vierten Quartal.

haupt bezeichnete der Experte regionale Banken als

FOTO: beigestellt/Eugénie Jozéphine

nisse erzielt, was zu einer Neubewertung in Rich­

Credits: beigestellt; pixabay

Bank hat sehr gute Ergeb­ „So kann es nicht weitergehen“. In den letzten gut zwölf Jahren sind die Bilanz­

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