34 HGV-Zeitung Dezember 2021
TRENDS
Gäste mögen außergewöhnliches Design Betriebskonzept: Konsequente Umsetzung führt zu wirtschaftlichem Erfolg Gute Architektur und schönes Design gehören heute zu den wichtigsten Faktoren, einen Beherbergungsbetrieb zu buchen. „Das Auge isst mit.“ Unter diesem Motto fand anlässlich der Fachmesse Hotel 2021 ein Gespräch mit Martin Kirchlechner, Inhaber des Ottmanngutes in Meran und Präsident der Gruppe Historic South Tyrol, statt. Die Gesprächsleitung hatte Edith Oberhofer, Bereichsleiterin Konzept & Marketing der HGV-Unternehmensberatung. Laut einer Studie der Buchungsplattform hrs wächst das Interesse an Design-Hotels seitens der Hoteliers als auch der Gäste. Die Unterkunft selbst wird für den modernen Reisenden immer wichtiger und ist nicht mehr nur „Schlafplatz“. Die Gäste möchten nicht mehr in einem standardisierten Zimmer übernachten, son-
dern sehnen sich nach Individualität, Originalität und Design. Das Ungewöhnliche kann heutzutage ein Alleinstellungsmerkmal sein, welches den Grund der Buchung darstellt. Auch in Südtirol hat sich diesbezüglich enorm viel getan. Es gibt mittlerweile sehr viele Hotels, welche besonderen Wert auf ein originelles, visuelles Konzept und eine außergewöhnliche Architektur legen. Sie nennen sich Design- oder Boutiquehotel und man findet sie auf spezialisierten Portalen wie pretty-hotels.com oder urlaubsarchitektur.de. Aber woher kommt gerade jetzt das vermehrte Interesse an den schönen Dingen des Lebens? Martin Kirchlechner ist davon überzeugt, dass das Interesse immer schon da war. Heutzutage sei das Thema Design allerdings inmitten der Gesellschaft angekommen. Schönes Design sei auch für einen Großteil
Edith Oberhofer im Gespräch mit Martin Kirchlechner, Inhaber des Ottmannguts in Meran. der Gesellschaft leistbar. Auch im Alltag der Menschen spielt Ästhetik eine immer wichtigere Rolle. Der Mensch wohnt zunehmend schön und urlaubt auch schön. Martin Kirchlechner hat sich mit dem Ottmanngut seinen Traum erfüllt und bietet in einem wunderschönen Jugendstil-Ambiente mitten in Meran Zimmer mit Frühstück an und lässt sich dies auch angemessen
bezahlen. In allem, was er tut, spielt der Qualitäts-Gedanke eine große Rolle: beim Umbauen, beim Kauf eines neuen Möbelstücks oder bei der Auswahl der Frühstücksprodukte. Er kennt seine Zielgruppe und weiß, dass sie sich im Ottmanngut nicht einen Platz zum Schlafen, sondern ein Stück Lebensgefühl kauft. Bei der Frage nach der Definition von Luxus spielen
weniger das Verschwenderische und das Prachtvolle eine Rolle, sondern mehr und mehr bewusster Konsum, sprich ein Ringen nach dem Weniger, das schlussendlich ein Mehr ist. Das Ottmanngut ist ein Musterbeispiel dafür, dass auch kleine Strukturen aufgrund eines schlüssigen Konzeptes und der konsequenten Umsetzung wirtschaftlich erfolgreich arbeiten können. eo
Freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Mobilität: Vorteilskarten laden zum autofreien Urlaub in Südtirol ein Mit Bus und Bahn kommt man in Südtirol fast überall hin. Ein dicht geknüpftes öffentliches Verkehrsnetz und präzise abgestimmte Fahrpläne sorgen für größtenteils stündliche und halbstündliche Verbindungen zwischen den Ortschaften und hin zu beliebten Ausflugszielen. Viele Unterkunftsbetriebe überreichen ihren Gästen bereits bei der Ankunft eine Gästekarte als Willkommensgeschenk. Diese ist nicht nur die persönliche Eintrittskarte für unvergessliche Urlaubserlebnisse, sondern enthält auch Leistungen der Mobilcard oder museumobil Card. Für Gäste von am Projekt nicht teilnehmenden Betrieben gibt es die Möglichkeit, über eine Kaufkarte den freien Zugang zur öffentlichen Mobilität zu erhalten. Mit der Mobilcard können alle öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb Süd-
tirols einschließlich der Regional- und Regionalexpresszüge bis Trient sowie das PostAuto Schweiz zwischen Mals und Müstair beliebig oft genutzt werden. Die Mobilcard gibt es für einen Tag, für drei oder für sieben aufeinanderfolgende Tage. Kinder zwischen sechs und 13 Jahren erhalten alle Mobilcards auch als ermäßigte Junior-Karten. Nicht gültig sind die Fahrten in den Fernverkehrszügen wie EC-Zügen, Railjet oder Frecciargento sowie in den Sommermonaten auf den Buslinien Toblach-Prags, Toblach-3-Zinnen/Aronzohütte und Welsberg-Pragser Wildsee. Die museumobil Card beinhaltet neben dem Fahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel jeweils einen Besuch in über 80 Museen, Ausstellungen und Sammlungen in Südtirol. Erhältlich ist die museumobil
In Südtirol gibt es ein dicht geknüpftes öffentliches Verkehrsnetz. Foto: IDM/STA/Manuela Tessaro Card für drei oder für sieben aufeinanderfolgende Tage. Die bikemobil Card ermöglicht neben der Nutzung von Bus und Bahn, Südtirol auch noch mit dem Fahrrad zu er-
kunden. Die bikemobil Card kombiniert zusätzlich zu den öffentlichen Verkehrsmitteln einen Tagesausflug mit einem Leihfahrrad. Mit dem Leihfahrrad kann man
z. B. von Meran nach Mals fahren und mit der Vinschger Bahn bequem die Rückreise antreten. Sie ist für einen, für drei oder für sieben aufeinanderfolgende Tage zu erwerben und somit eine hervorragende Lösung bei Fahrradtouren, um auf den Fahrradtransport in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu verzichten. Erhältlich sind die Verkaufskarten bei den südtirolmobil-Verkaufsstellen, in den Tourismusbüros, bei den beteiligten Radverleihen sowie einigen an der Aktion teilnehmenden Museen. Mit diesen Vorteilskarten ist die Möglichkeit geschaffen worden, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Südtirol zu erkunden und damit auch zu einer möglichst umweltfreundlichen Mobilität in Südtirol beizutragen. Martin Rabensteiner, IDM Südtirol