SPIRIT 4 – Das SCB-Fan-Magazin

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SPIRIT

DIE EINMALIGE KARRIERE DER NUMMER 2

Beat Gerber hat das Schweizer Eishockey generell und den SCB speziell geprägt. Wir blicken mit «Bidu» und Weggefährten zurück auf seine aussergewöhnliche Karriere.

ANDREW EBBETT

Der Sportchef gibt Einblick in die Saisonanalyse und spricht über die Veränderungen im Kader.

Seite 16

KEHRLI / MOSER

Der langjährige Materialchef Frank Kehrli und sein Assistent Daniel Moser im Doppelinterview.

Seite 48

BEAT «BIDU» GERBER

You just drink. Alles andere machen wir.

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NOCH MEHR FOKUS AUF INDIVIDUELLE ARBEIT

Liebe SCB-Community

Wir stecken mitten im Sommertraining, welches Anfang Mai mit den Leistungstests begonnen hat. Ich darf nach der ersten Standortbestimmung festhalten, dass unsere Spieler die Off-Season in guter Verfassung in Angriff genommen haben.

Im Vergleich zur Vorsaison haben wir ein paar Neuerungen angestossen – und beispielsweise im Kraftbereich sogenannte «Fokusgruppen» gebildet. Weil es in der Mannschaft nur wenige Veränderungen gegeben hat, können wir beim Grossteil des Teams mit den Daten aus der letzten Saison arbeiten. Wir wissen also, wo die Spieler im physischen Bereich stehen, wo ihre Stärken und Schwächen sind. Resultierend aus diesen Messungen und Tests über mehrere Monate hinweg – Sprungkraft, Ausdauer, Schnelligkeit und so weiter – gibt es Spieler, die eher an der Maximalkraft arbeiten müssen, andere im Bereich Explosivität, Sprungtechnik. Auf dieser Basis haben wir die erwähnten «Fokusgruppen» gebildet.

Zudem können wir dank neuer, zusätzlicher Wattbikes nun jeden Spieler mittels persönlichem Watt-Programm «pushen». Diese Watt-Bereiche sind in sieben Zonen eingeteilt und erlauben analog der Herzfrequenz-Zonen individuell angepasste Ausdauerprogramme für jeden Spieler.

Eine weitere Anpassung ist, dass wir vermehrt spielerische Elemente einbringen. Es handelt sich um neuroathletische Inputs – das Stichwort: Hand-AugeKoordination. In diesem Bereich existieren Defizite. Er lässt sich beispielsweise mit Fokusübungen trainieren, schliesslich wird auch das Auge durch Muskulatur gesteuert. Im Eishockey ist diese Hand-Auge-Koordi-

nation zentral. Entsprechend wollen wir das Team dort auf ein höheres Level bringen.

Nicht zu vergessen: Ab Juni können wir mit dem LocalPositioning-System (LPS) von Kinexon arbeiten. Bisher haben wir während der Eistrainings und im Match die Spieler anhand ihrer Herzfrequenz-Werte «überprüft» und die Belastung gesteuert. Dank der neuen Technologie, die quasi wie ein GPS-System indoor funktioniert, werden wir stabile und zentimetergenaue Echtzeit-Trackingdaten jedes Spielers erhalten. Diese bilden nicht nur sein Befinden respektive seine Verfassung in Form der Herzfrequenz ab, sondern auch den «externen Load», also seine konkreten Aktionen auf dem Eis: beispielsweise den Beschleunigungsweg in einer speziellen Aktion oder die Distanzen, welche er zurücklegt.

Ich bin überzeugt, dass unsere Spieler die Saison 2023/24 auch dank dieser Anpassungen in einer sehr guten körperlichen Verfassung in Angriff nehmen werden.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen schönen Sommer.

STEVEN LINGENHAG, ATHLETIKTRAINER
Editorial | SPIRIT | 3
MEHR ERFAHREN

6 Die eindrückliche Karriere des Beat Gerber

16 Rück- und Ausblick: Sportchef Andrew Ebbett im Interview

24 Zuzüge: Diese Spieler werden auf die nächste Saison zum SCB stossen

31 Poster Fabian Ritzmann und Philip Wüthrich

32 Poster Beat Gerber

36 Marco Lehmann spricht über sein schwieriges erstes SCB-Jahr

39 Fanzone: Neue Fahne für die Stehplatzrampe

Titelbild: Beat Gerber

Foto: Reto Fiechter

42 Abgänge: Colin Gerber und die weiteren Spieler, die den SCB verlassen

45 Offener Brief von Chris DiDomenico

46 Sportgastro: Kulinarik an den Thunerseespielen

48 «Fräne» Kehrli und «Dänu» Moser: Die beiden Materialverantwortlichen blicken auf ihre Zeit bei der ersten Mannschaft zurück

54 SCB Future: Saisonbilanz mit Marc Weber

58 Splitter

60 Kolumne: Denis Jeitziner über Eid, Leid und Leidenschaft

62 Jüres Corner: Fundstücke aus der SCB-Geschichte

63 Sponsoren, Partner und Member

INHALT
ABGÄNGE
Inhalt | SPIRIT | 5

«DAS SCHWEISST ZUSAMMEN – FÜR IMMER»

2 Cupsiege, 6 Meistertitel, 20 Saisons: Beat Gerber hat beim SCB Spuren für die Ewigkeit hinterlassen. Der 40-Jährige spricht über das abrupte Ende, «ziemlich beeindruckende» Zahlen und einen speziellen Gratulanten.

Beat Gerber entschwindet in die Erinnerung – zurück an jenen Sonntagabend, der mit dem Tor von Biels Mike Künzle anderthalb Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit «Bidus» Abschied als Eishockeyprofi markieren sollte. Am 2. April 2023 empfängt der SCB den EHC Biel zum sechsten Spiel der Playoff-Viertelfinal-Serie. Normalerweise tritt Gerber vor dem Warm-up als letzter Spieler aufs Eis – und beim offiziellen Einlauf ändert die Reihenfolge, pflegt der Verteidiger als erster Feldspieler in die PostFinance Arena zu kommen. Doch an diesem Abend wird das Ritual durchbrochen. Gerber muss die Partie im grauen Hoodie von aussen verfolgen. Probleme mit der Bandscheibe hindern ihn am Einsatz. Der untere Rücken bereitet dem 40-Jährigen seit längerem Probleme. Wenn einer auf die Zähne beissen kann, dann er, «Bidu», von Ex-SCB-Sportchef Sven Leuenberger einst als «Krieger» bezeichnet. Doch dieses Mal sind die

Schmerzen zu stark. Gerber kann sich kaum bücken und Schuhe schnüren. Eine Schmerzspritze soll Abhilfe schaffen – doch die Besserung tritt nicht im erhofften Mass ein. Noch lässt der Rücken die Rückkehr nicht zu. Gerber hofft auf ein Comeback im Halbfinal, blickt auf die Uhr, 3:3, wenige Sekunden vor Schluss ist der SCB in Puckbesitz. Nicht nur Gerber rechnet mit der Verlängerung. Dann, Scheibenverlust, eine letzte Chance für Biel, Künzle, 3:4, auf der Matchuhr verbleiben anderthalb Sekunden. Und für Gerber wird alles dunkel. Nach dem abrupten Ende melden sich die Emotionen mit Verzögerung. Als sich in der Garderobe die Spieler tröpfchenweise erheben und Gerber zu seiner Karriere gratulieren, wird es emotional.

Beim SCB von 2003 bis 2023 1105 Spiele

34 Tore, 114 Assists, 148 Punkte Schweizer Meister 2003/04, 2009/10, 2012/13, 2015/16, 2016/17 und 2018/19

Cupsieger 2015 und 2021

«Mit einigen Spielern habe ich extrem viel erlebt. Das schweisst zusammen», sagt Gerber. «Für immer.»

Büne Hubers Dank, Martin Steineggers Werben

Drei Tage nach dem Aus sitzt Gerber in der verlassenen SCB-Garderobe. Er packt seine Tasche, räumt den Spind, zieht das Namenstäfelchen aus der

Text: Reto Kirchhofer Fotos:Tom Hiller, Archiv Jürg Wymann, Pius Koller, zvg
Als das Tor fiel, wurde alles dunkel. Ich wusste: Es ist fertig. Jetzt ist fertig! Du wirst nie mehr aufs Eis zurückkehren.
Beat Gerber
Beat Gerber | SPIRIT | 7

Halterung. Nach 24 Jahren in der höchsten Liga, 20 davon in Bern, ist Schluss mit Profieishockey. «Eine Riesenerfahrung, eine grosse Lebensschule» sei es gewesen, sagt Gerber. Zahlreiche Gratulationen hat er in der Zwischenzeit erhalten. Herausheben möchte er keine – zumindest nicht von Gratulanten aus dem Sport. «Aber dass zum Beispiel Büne Huber geschrieben und sich als SCBFan für alles bedankt hat, was ich für den Club geleistet hätte, das hat mich berührt.»

Gerber erwähnt, die 20 Jahre beim SCB seien «sehr schnell vorbeigegangen. Meine erste Saison hier 2003/04 ist jedenfalls in guter Erinnerung.» Doch die Geschichte des Eishockeyspielers Beat Gerber beginnt um einiges früher. In Heimenschwand geht er zur Schule, absolviert im Betrieb des Vaters eine Schreinerlehre. Seine zweite Passion gilt dem Eishockey. Auf der Natureisbahn Oberlangenegg bestreitet er die ersten Partien, wechselt danach runter

Travis Roche

Colin Gerber

6 Saisons Teamkollege von Beat Gerber: «Ich war auf dem Sprung in die erste Mannschaft, als ich einmal wegen einem Wehwehchen beim Physio auf dem Tisch lag. Dann kam Bidu in den Raum und überreichte mir symbolisch ein Hölzchen. Sein Kommentar dazu: ‹Du musst noch lernen zu beissen.› Dieses Beissen habe ich auch von Bidu gelernt. Und diese Erkenntnis nehme ich mit für meine Karriere.»

nach Langnau zum Eishockey-Zugpferd des Emmentals. Beim SCL entwickelt er sich zum NLA-Stammverteidiger. Gemeinsam mit Steve Hirschi gelingt «Bidu» der Sprung ins Nationalteam. Dort trifft er auf SCB-Captain Martin Steinegger. Dieser bearbeitet ihn und redet auf ihn ein, er solle doch zum SCB wechseln. Im Sommer 2003 erfolgt «Bidus» Transfer nach Bern — der Rest ist SCB-Clubgeschichte.

Gleich in seiner ersten Saison in Bern wird Gerber mit der Mannschaft Schweizermeister. Fünf Meistertitel und zwei

2008 bis 2014 mit Gerber beim SCB: «Beedoooo Bono! So nannten Brett McLean und ich Bidu Gerber. Beedoooo liebte Biertrinken, und er liebte es, zu lachen. Es kann keinen Menschen geben, der einmal mit Bidu im Team gespielt hat und ihn nicht mag. Die Art, wie er spielt, sein überragendes Grinsen und Lachen werden mich für immer begleiten. Ein toller Mitspieler, ein toller Freund. Er hat seinen Platz als Legende in Berns Geschichte zementiert.»

Cupsiege sollten hinzukommen. «Diese Titel machen mich sehr stolz», sagt Gerber. «Wir hatten in den Meisterjahren immer gute Teams. Aber das allein reicht nicht, du musst den Schritt ganz nach vorne dann auch machen.»

Gerbers Abwehrpartner wechseln in all den Jahren immer wieder, seine Rolle hingegen bleibt dieselbe. Er hält Martin Steinegger ebenso den Rücken frei wie später Roman Josi und Travis Roche. Offensiv tritt er kaum in Erscheinung. «Meine Stärke als Spieler war, dass ich wusste, was ich konnte. Und dies habe ich zu 100 Prozent umgesetzt. Ich liebte es, meinem Partner in der Abwehr den Puck zu spielen und anschliessend für ihn abzusichern.»

Rekorde auf Clubebene, Vorlage für Ambühl

Gerber erlebt manchen Wandel mit, auf wie neben dem Eis. In seinen ersten Jahren wird im Teambus beispielsweise fleissig gejasst. Mittlerweile sind Smartphone und Kopfhörer bei den

8 | SPIRIT | Beat Gerber

Bidus Best-of

Die speziellste Saison

2015/16. Unvorstellbare Hochs und Tiefs, die Playoffs auf Biegen und Brechen erreicht, dann zum Titel marschiert.

Der grösste Erfolg

Die sechs Meistertitel. Ich will keinen rauspicken. Jeder hat seine Geschichte.

Die grösste Enttäuschung

Das Gegentor im siebten Finalspiel 2012 gegen die ZSC Lions 2,5 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit.

Der speziellste Mitspieler

Simon Gamache hatte komische Rituale und trug immer ein Kopftuchdas siehst du selten in Eishockey-Garderoben. Trotzdem würde ich Tristan Scherwey als speziellsten Mitspieler nehmen. Wir haben auf und neben dem Eis viel erlebt und jeden «Schissdräck» zusammen gemacht. Er ist speziell auf eine positive Art.

Der schwierigste Mitspieler

Todd Elik war in Langnau manchmal anstrengend, hat aber alles für den Sieg gemacht. Ähnlich verhielt es sich mit Chris DiDomenico in Bern.

Der witzigste Mitspieler Gian-Andrea Randegger.

Der unangenehmste Gegenspieler

Yves Sarault. Er war in Bern, ging dann nach Davos und war sehr unangenehm. Stand Sarault auf dem Eis, musstest du den Kopf immer oben haben. Bei ihm wusstest du nie, was kommt.

Der beste Trainer

Kari Jalonen. Kari hatte die Mannschaft im Griff. Es gab eine Linie, seine Linie, an dieser musstest du dich orientieren.

Der schlechteste Trainer

Alan Haworth war ein hervorragender Spieler, aber als Trainer nicht mein Fall.

Das schönstes Tor

Da kann ich mich an keines erinnern. Es gab auch wenige (lacht).

Das wichtigstes Tor

In den Playoffs 2017 in Lugano.

Der beste Jasspartner

Marco Bührer. Leider hat uns Guy Boucher später das Jassen im Teamcar verboten – zumindest auf der Hinreise.

Der schlechteste Jasspartner

Am meisten Geld haben Marco Bührer und ich gegen Roland Gerber und seinen Jasspartner gewonnen. Ich weiss nicht mehr, ob es Philippe Furrer war.

Die Lieblingsanekdote

Es gibt etliche, die ich nicht mehr weiss. Und etliche, die ich nicht erzählen darf oder will. Spontan erinnere ich mich daran, wie wir im letzten Frühling auf die Teamreise nach London gingen. Abflug via Genf. Niemand dachte daran, dass für Reisen nach Grossbritannien die ID nicht mehr genügt. Gut zehn Spieler, ich inklusive, hatten den Pass nicht dabei. Also gings zurück nach Bern, Pass holen, danach mit dem Zug nach Zürich und mit viel Verspätung und Umwegen doch noch nach London.

Sven Leuenberger

Während zehn Jahren Sportchef beim SCB: «Bidu verkörpert Bern. Was man über den Berner sagt, trifft grösstenteils auch auf Bidu zu: Gemütlich, zielstrebig, im ersten Moment nicht sehr weltoffen, aber hat er dich ins Herz geschlossen, dann richtig. Beeindruckend ist Bidus Clubtreue. Und entscheidend ist dieses Unermüdliche, das Unnachgiebige, das Bodenständige, der Wille, jeden Tag alles zu geben. All das verkörpert Bidu. Und all das möchte das Berner Publikum sehen. Auf diese Weise widerspiegelt Bidu nicht nur als Mensch, sondern auch als Spieler den Berner!»

Larry Huras

SCB-Meistertrainer 2010:

«Im Frühling 2005 traf ich zwei Verteidiger namens Gerber in meinem Trainerbüro in Lugano. Der eine Gerber war gross, selbstbewusst, machte einen tollen Eindruck. Der andere Gerber war kleiner, ruhig, nervös. Ich dachte, das habe mit fehlendem Selbstvertrauen zu tun. Ralph Krueger war ein grosser Fan von Lukas Gerber. Er empfahl mir, ihn zu verpflichten. Ted Snell, mein langjähriger Assistent, kannte Bidu aus Langnau und schwärmte von seinem Charakter. Den sah ich nicht im Gespräch, deshalb holte ich Lukas Gerber. Er war ein harter Arbeiter. Aber Lukas hat ein normales, menschliches Herz. Bidu hat das Herz eines Grizzlybären. An diesem Tag lernte ich etwas: Um den wahren Charakter eines Menschen zu entdecken, musst du tiefer schauen. Bidu ist das perfekte Beispiel eines Spielers mit durchschnittlichem Talent, der durch harte Arbeit Überdurchschnittliches erreicht. Ich erhielt eine zweite Chance, mit Bidu zu arbeiten. Nur schon um ihn herum zu sein, machte mich in Bern zu einem besseren Trainer.»

Spielern Usus. Die direkte Kommunikation gehe immer mehr verloren, man spreche heute weniger miteinander, sagt Gerber. Bedauern schwingt mit. Er galt und gilt zwar nicht als grosser Kommunikator, ist aber einer, der den Austausch innerhalb des Teams enorm geschätzt, ja geliebt hat. «Am wenigsten fehlen wird mir am Profileben das Sommertraining – und am meisten fehlen werden mir die Emotionen und all die Erlebnisse, die du mit den Mitspielern teilen kannst.»

2009 2011 10 | SPIRIT | Beat Gerber
Das 1000. National-League-Spiel bestritt Beat Gerber am 23. April 2021 gegen den EV Zug.

Gerber sagt, er sei stolz auf das Erreichte. 1270 Spiele in der höchsten Liga, das sei eine «Riesenzahl». Wer sie durch die 24 Saisons rechnet, erhält einen Schnitt von 53 Spielen pro Jahr – «das ist ziemlich beeindruckend. Mein Körper hat lange mitgemacht, doch in den letzten Jahren spürte ich die Belastung zunehmend.» Auf SCB-Ebene hat Gerber mehrere Bestmarken gesetzt. Mit 20 Saisons im Club liegt er vor David Jobin (19 Jahre), und sechs Meisterschaften hat in der Clubhistorie kein anderer Spieler ge-

wonnen. Den ligaweiten Rekord von 1270 National-League-Partien werde er wohl nicht ewig behalten, mutmasst Gerber. Sein erster Verfolger Andres Ambühl hat den Vertrag in Davos unlängst um zwei Saisons verlängert. «Wenn ich sehe, mit welcher Energie er seine Kurven auf dem Eis zieht, muss auch nach diesen zwei Jahren nicht Schluss sein. ‹Büeli› wird die Marke mit grosser Wahrscheinlichkeit überbieten. Sollte er das schaffen, ich würde es ihm gönnen.»

Rennvelo statt Ferrari, Handwerk statt Trainer

So abrupt Gerbers Karriere mit dem Tor von Mike Künzle anderthalb Sekunden vor Schluss auch geendet hat: Er hatte sich während Monaten auf den Moment vorbereitet. Seine Frau und er hätten häufig über die Zeit nach dem Profisport diskutiert. Die Rückkehr in den Schreinerberuf in den Betrieb seines Bruders war zu Beginn ein Thema. «Aber ich bin seit Jahrzehnten weg aus diesem Job.

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

308 PLUG-IN HYBRID

PEUGEOT SEIT 1989 A B C D E F G B Abgebildetes Modell: 308 Plug-In Hybrid 225 e-EAT8, kombinier te CO2 -Emissionen (WLTP): 28 g/km, kombinier ter Verbrauch (WLTP): 1.2 l/100 km + 15.8 kWh/100 km, Energiee zienz-Kategorie: B.
LEBENSMITTEL – VOMFRITZ.CH METZGEREI-SPAHNI.CH

Auch die Schreinerarbeit hat sich verändert und ist weit entfernt von dem, was ich einst erlernt hatte.» Der Wunsch, im Eishockey zu bleiben, wurde immer grösser. Aber nicht nur der Eishockeyprofi Gerber, auch der Mensch Gerber vermag sich einzuschätzen. Er sagt: «Das Trainersein war kein Thema. Ich bin kommunikativ zu wenig gut für den Trainerjob, könnte aus diesem Grund weder ein Junioren- noch ein Amateurteam vernünftig führen.»

Künftig vereint Gerber beim SCB seine Passion fürs Eishockey und fürs Handwerk: Er hat im Mai seine Aufgabe als Materialchef der ersten Mannschaft in Angriff genommen. Auch der Sport soll nicht zu kurz kommen, wobei Gerber künftig nicht mehr auf dem Eis, sondern vermehrt auf dem Rennvelo unterwegs sein wird. Seinen Ferrari übrigens hat er im vergangenen August verkauft. «Ich hatte den Wagen zehn Jahre lang. Nun kommt eine neue Zeit.»

Auf ebendiese Zeit freut sich Beat Gerber. «Dass ich die Leidenschaft und das Herzblut für den SCB weiterhin ausleben kann – einfach in einer neuen Aufgabe –ist sehr speziell und ein unglaublich grosser Pluspunkt.»

Tristan Scherwey

14 Saisons lang mit Gerber beim SCB: «Mit 18 kam ich nach Bern. Als ich zum ersten Mal in der Garderobe der ersten Mannschaft sass, kam Bidu rein. Er hat mich weder beachtet noch gegrüsst. So begann unsere Reise. Wir haben unglaublich viele spezielle Momente erlebt: schöne, weniger schöne, emotionale, amüsante. Von Bidu habe ich gelernt, was es bedeutet, als Erster zu kommen und als Letzter zu gehen – ob im Eishockey oder anderswo. Das wurde zu meiner DNA. Ich werde die gemeinsame Zeit nie vergessen.»

2019 2020 2022 Beat Gerber | SPIRIT | 13

CHUNNSCH MIT UF THUN?

Seit Kurzem hat die Hockeysaison ja Pause. Jetzt schon vermisse ich es, mit euch die Spieler auf dem Eis anzufeuern. Inzwischen nutze ich die Zeit für meine Streifzüge in der Umgebung und entdecke dabei immer wieder neue Orte. Kürzlich war ich in Thun.

Als ich in Thun am Bahnhof aus dem Zug steige, stehe ich sogleich an der Schiffsanlegestelle und vor einem grandiosen Alpenpanorama. Mit diesem Ausblick macht die Stadt ihrem Namen als Tor zum Oberland alle Ehre. Sie ist aber eindeutig mehr als das. Als ich auf direktem Weg Richtung Aare spaziere, komme ich zur Oberen Schleusenbrücke, eine von zahlreichen Brücken in Thun. Hier beobachte ich Surferinnen und Surfer, die sehr geschickt und wendig die natürliche Flusswelle reiten. Das sieht ganz schön cool aus, finde ich.

Anschliessend zieht es mich stadteinwärts ins Bälliz. So heisst hier in Thun die Fussgängerzone und Einkaufsstrasse. Nach dem Flanieren durchs belebte Bälliz mit seinen netten Läden mache ich es mir auf dem Mühleplatz gemütlich. In geradezu mediterranem Ambiente trifft man sich hier am Wasser zum Eis, zum Essen, zum Kaffee oder zum Apéro. Einen Besuch im Schloss Thun auf dem nahegelegenen Schlosshügel habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ebenso

gelohnt hat sich ein Abstecher zum Schloss Schadau direkt am See. Im romantischen Schlosspark befindet sich in einem auffallenden, runden Gebäude übrigens das älteste Rundbild der Welt. Sehr lange schaue ich mir das sogenannte Thun Panorama an. Sagenhaft, wie viele Details aus dem damaligen Leben ich entdecke. Ob ich auf dem 38 Meter langen Rundbild sogar meinesgleichen gefunden habe? Wer weiss.

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16 | SPIRIT | Andrew Ebbett

«ES MUSS EIN COACH SEIN, DER DIE SCB-DNA VERKÖRPERT»

Sportchef Andrew Ebbett sagt, weshalb sich Bern verstärkt in Richtung Norden ausrichten will, und inwiefern die Playoff-Finalisten Genf und Biel für den SCB von Bedeutung sind.

Text: Reto Kirchhofer

Fotos: Reto Fiechter, Tom Hiller

Andrew, mit welchem Gefühl hast du den Playoff-Final zwischen Genf und Biel verfolgt?

Als Erstes muss ich sagen, dass ich während meiner Aktivzeit nach dem Ausscheiden meines Teams jeweils für längere Zeit nichts von Eishockey wissen wollte. Ob in der NHL oder in Europa: Den Rest der Playoffs habe ich nie verfolgt. Ich brauchte Abstand. Als General Manager hat sich der Fokus gewandelt, geht es nicht mehr um individuell basiertes Denken. Ich habe seit Beginn der Halbfinals in der National League gefühlt jeden Tag Eishockey geschaut, im Prinzip in einer Scouting-Funktion. Selbstverständlich gehörte die Finalserie dazu.

Mit Genf und Biel ermittelten die beiden besten Teams der Regular Season den Meister. Zufall?

Nein. Daraus lässt sich auch eine Verbindung zu unserer Inkonstanz ziehen. Servette und Biel waren von Beginn weg

die besten Teams. Jede Saison ist ein Prozess, in welchem du selten Schritte überspringen kannst. In der Vorbereitung geht es darum, gute Gewohnheiten und Grundlagen zu erarbeiten und zu implementieren. Im September beginnt die Saison, basierend auf den erarbeiteten Grundlagen entwickeln sich Team und Spieler weiter. Dies geschieht kontinuierlich, damit du im Frühling bereit bist, um den Titel zu spielen. Wir konnten uns spät in der Saison steigern. Aber wer monatelang durch die Saison stolpert, kann nicht einfach im März den Schalter umlegen und den Titel erwarten. Im Übrigen haben auch in Schweden und in Deutschland die Nummern eins und zwei der Qualifikation im Playoff-Final den Meister ermittelt. Das ist ein Zeichen.

Welche Erkenntnis ziehst du punkto Spielstil aus der Finalpaarung mit Meister Genf und Biel?

Es war ein spannender Kontrast: Hier Biel, «free flowing», mit Stärken im Umschalt- und Konterspiel. Da Genf, mit direktem Zug, Robustheit und Physis vor dem Tor – dazu auch mit den nötigen Skills. Dieser Genf-Stil müsste auch zu uns passen.

Du hast die Steigerung des SCB spät in der Saison erwähnt. Haben dich die guten Leistungen gegen Schluss versöhnlich gestimmt oder vielmehr geärgert, weil die Mannschaft zu spät gezeigt hat, zu was sie fähig wäre?

Ein Aus im Viertelfinal ist nie das, was ein Club wie der SCB anstrebt. Letztlich war auch der Viertelfinal gegen Biel ein Spiegelbild mit Gutem und Schlechtem. Ich war grundsätzlich die ganze Saison lang frustriert, weil wir ab und an das Potenzial zeigten, etwa gegen den ZSC und Servette, dann aber zuhause Ajoie und Langnau unterlagen. Wir haben bewiesen, zu was wir fähig sind. Der grosse

18 | SPIRIT | Andrew Ebbett
Wir müssen unser Spiel vereinfachen: mehr Nord-Süd, weniger Ost-West.

Schritt wird es nun sein, dies auf konstanter Basis abzurufen.

Du hast die Saison analysiert. Kannst du ein paar Eckpunkte aufzählen?

Beginnen wir beim grössten Problem: der Inkonstanz. Wir haben gegen die Top-4-Teams mehr Punkte geholt als gegen die schlechtesten Teams. Das sagt vieles aus. In dieser Hinsicht gilt es Mentalität und Leistungsbereitschaft zu hinterfragen. Bei einem anderen Punkt liefert Biel Anschauungsunterricht: Der EHCB hat die Kräfte über die ganze Saison hinweg hervorragend verteilt und jüngeren Spielern Vertrauen gegeben. Ich bin überzeugt, dass du in der National League nur erfolgreich sein kannst, wenn du die Eiszeiten besser verteilst, als wir das getan haben. Mit sechs Ausländern ist das Niveau gestiegen, es gibt viele Back-to-backPartien. Also: Der SCB muss nächste Saison ein Vier-Linien-Hockey praktizieren. Und was ebenfalls ein Eckpunkt ist: Wir müssen in den «Special Teams» bessere Werte erreichen. Ich werde diesbe-

SCB Kader Saison 2023/24

züglich die Coaches in die Pflicht nehmen, um sicherzustellen, dass sich unser Powerplay und Boxplay wesentlich verbessern.

Es gab in der vergangenen Saison einige Störfaktoren. Wurden diese aufgearbeitet?

Es gab Dinge, die wir besser hätten «handeln» sollen. Ich möchte hier nicht ins Detail gehen. Einige Diskussionen sind intern und sollen auch intern bleiben. Aber Störfaktoren, eine gewisse

Unruhe und Unrast, das gehört zum SCB, gehört zum Eishockeyplatz Bern. Wer vor der grössten Kulisse Europas spielt, steht auch unter grösserer Beobachtung und wird mit höherem Interesse konfrontiert. Als SCB-Spieler musst du diese Begleiterscheinungen

im positiven Sinn verwenden.

Wie meinst du das?

Als

habe ich es geliebt, in Bern tätig zu sein! Wenn du im Idealfall vor

akzep-
annehmen
tieren,
und sie
Spieler
Dominik Kahun.
Eckpunkt im SCB-Angriff:
Torhüter 30 Philip Wüthrich 17.01.1998 183 cm 82 kg 80 Andri Henauer 26.03.2002 181 cm 75 kg 84 Daniel Manzato 17.01.1984 184 cm 82 kg Verteidiger 4 Nick Meile 08.02.2004 190 cm 91 kg 9 Mika Henauer 02.03.2000 178 cm 83 kg 14 Louis Füllemann 30.03.2004 179 cm 79 kg 44 Jesse Zgraggen 20.04.1993 185 cm 87 kg 58 Romain Loeffel 10.03.1991 178 cm 85 kg 60 Julius Honka (FIN) 03.12.1995 181 cm 84 kg 62 Samuel Kreis 04.04.1994 180 cm 84 kg 65 Ramon Untersander 21.01.1991 183 cm 86 kg 68 Éric Gélinas (CAN) 08.05.1991 193 cm 101 kg Stürmer 8 Joshua Fahrni 21.10.2002 181 cm 87 kg 10 Tristan Scherwey 07.05.1991 178 cm 86 kg 13 Noah Fuss 14.09.2001 170 cm 75 kg 15 Oscar Lindberg (SWE) 29.10.1991 185 cm 91 kg 20 Santiago Näf 08.06.2002 187 cm 85 kg 21 Simon Moser 10.03.1989 187 cm 95 kg 23 Marco Lehmann 19.03.1999 175 cm 75 kg 24 Dominik Kahun (GER) 02.07.1995 180 cm 82 kg 25 Vincent Ryser 13.02.2002 182 cm 86 kg 27 Martin Frk (CZE) 05.10.1993 185 cm 95 kg 47 Sven Bärtschi 05.10.1992 180 cm 94 kg 79 Thierry Bader 01.09.1997 187 cm 75 kg 86 Joël Vermin 05.02.1992 180 cm 86 kg 91 Fabian Ritzmann 15.01.2002 192 cm 97 kg 98 Benjamin Baumgartner 22.04.2000 176 cm 75 kg Coaching Staff AC Mikael Hakanson (SWE) 31.05.1974 AC Christer Olsson (SWE) 24.07.1970 GC Jeff Hill (USA) 10.03.1985 Steven Lingenhag 01.02.1992 Stand Mitte Mai

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17000 Zuschauern in der PostFinance Arena spielst, dann musst du «ready» sein. Ansonsten wirst du es von einigen Seiten zu spüren kriegen. Das ist eine grosse Herausforderung, die dich weiterbringt. Du kriegst es ja auch entsprechend zu spüren, wenn du erfolgreich bist. Der SCB braucht eine Kerngruppe an Spielern, die solche Herausforderungen annimmt, eng beisammen ist und äussere Einflüsse nicht ins Team vordringen lässt.

Gibt es einschneidende Änderungen in der spielerischen Ausrichtung?

Wir müssen unser Spiel teilweise vereinfachen: mehr Nord-Süd, weniger OstWest. Oder anders formuliert: Weniger quer spielen, sondern mit mehr Zug, direkt nach vorne – und dort Aggressivität und Physis reinbringen. In den PrePlayoffs traten wir in Spiel 1 und 3 gegen Kloten mit «North-Style» auf, ebenso im Viertelfinal in den Partien 3 und 4 gegen Biel.

Mit Verlaub: Entspricht das dem modernen Eishockey?

Wir streben eine Hybrid-Taktik an. Selbstverständlich ist Puckbesitz ein

wichtiger Faktor. Aber diesen Faktor gilt es mit der SCB-DNA zu verbinden, die auf Aggressivität und Leidenschaft basiert. Die Analytics zeigen: Wer mehr Zeit in der Zone des Gegners verbringt, der gewinnt. Entsprechend muss unser Fokus darauf liegen, den Puck möglichst schnell aus der eigenen Zone in die Zone des Gegners zu bringen, ihn dort zu halten und zu kreieren.

Bedarf es grösserer Änderungen beim Spielerpersonal?

Es benötigt ein paar Anpassungen im Sommer. Diesbezüglich soll der neue Trainer seine Gedanken beitragen.

Wie ist der Stand der Dinge bei der Trainersuche?

Wir suchen einen Coach, der uns in gewisser Weise zurück zu den Basics führt – und wie vorhin erwähnt: in Richtung Norden. Es muss ein Coach sein, der die SCB-DNA verkörpert, die Spieler zur Verantwortung zieht, gut kommuniziert und die neue Spielergeneration führen und fordern kann. Über allem steht, einen Trainer zu finden, mit dem wir über mehrere Jahre arbeiten und Stabilität erreichen können.

Gibt es einen Zeitplan?

Nein. Ich lasse mir bewusst Zeit. Es ist ein zentraler Entscheid. Nun haben wir Mitte Mai, in den nächsten Wochen werde ich mit einigen Kandidaten ausführliche Gespräche führen. Es ist das Ziel, den neuen Coach im Juni gefunden zu haben. So könnte er sich bis zu Beginn des Eistrainings akklimatisieren und einleben.

Zurück zur Spielerseite: In der Vorsaison gab es 13 Zuzüge und noch mehr Abgänge. Das Motto war «Aufbruch». Und jetzt?

Ist das Motto «Rock’n’Roll»! (lacht) Im Ernst: Als ich als Sportchef übernahm, stand die erste Saison im Zeichen des Evaluierens. Wir holten danach 13 Spieler. Im zweiten Jahr ging es darum, zu schauen, wie sich die neuen Spieler einfügen, wie sich das Team findet, was funktioniert und was nicht. Nun wollen wir anpassen, was nicht funktioniert hat – und dann während der Saison konstant zu den Besten gehören.

Wie wird sich die Mannschaft durch die Abgänge von Chris DiDomenico und Beat Gerber verändern?

Andrew Ebbett | SPIRIT | 21

MITEINANDER STARK

JanWiegand

Intensivmediziner und Leiter Medical Team

Unsere Mitarbeitenden bilden sich kontinuierlich weiter und bleiben so stets auf der Höhe ihrer anspruchsvollen Aufgaben. W ir unterstützen sie dabei, zum Beispiel mit Nachdiplomstudien in der Intensivpflege oder der Anästhesie. Die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen gehört zu uns wie das Trainingslager zum Eishockey. Weitere Infos:

«Auf Weiterbildung ver zichten? Das nennt man ein klassisches Eigengoal.»
DIE LINDENHOFGRUPPE IST MEDICAL PARTNER DES SCB.

Es gibt ja weitere Abgänge, aber diese beiden Spieler werden sicher eine Lücke hinterlassen. Mit «DiDo» verlieren wir 53 Punkte, mit Bidu enorm viel Routine und einen stillen Leader. Ich sehe darin aber die Chance, eine neue Hierarchie zu bilden. Jüngere Spieler werden eine grössere Rolle erhalten, zudem kehrt Marco Lehmann zurück – und mit Martin Frk kommt ein Skorer. Also sehe ich in Bezug auf die 53 «verlorenen» Punkte kein Problem. In der Abwehr könnten Jesse Zgraggen und Sämi Kreis das Vakuum in Bezug auf «stille Leader» füllen.

Was erwartest du konkret von der Verpflichtung von Samuel Kreis?

Ich freue mich sehr. Er bringt etwas rein, was uns letzte Saison hinten gefehlt hat: ein sehr solides Zwei-Weg-Spiel. Sämi hat in Biel und Zug auch in wichtigen Playoff-Spielen überzeugt und ist in eine ruhig interpretierte Leader-Rolle gewachsen. Und er ist einer von uns – willkommen zurück!

Bei den Ausländern sind die Zuzüge von Julius Honka und Martin Frk fix. Deine Einschätzung?

Ich weiss, viele Leute tun das Thema als Ausrede ab: Aber wir hatten im Januar auch wegen der vielen Verletzten eine Baisse. Ohne Romain Loeffel gewannen wir nur drei von elf Spielen. Auch aus diesem Grund wurde Julius Honka verpflichtet. Er ist vielseitig einsetzbar, hat offensive Stärken und ist ruhig am Puck. Unsere Verteidiger totalisierten in der abgelaufenen Saison 18 Treffer. Honka gelangen in Schweden in dieser Spielzeit deren 14. Er bringt Skills und Kreativität, ebenso wie Martin Frk. Ich habe nun zwei Jahre lang nach einem Stürmer gesucht, der einen Center wie Dominik Kahun perfekt ergänzen, von Kahuns Vorlagen und Übersicht profitieren kann. Ich bin überzeugt, in Frk diesen Spieler gefunden zu haben.

Welche Puzzleteile fehlen noch?

Wir halten Ausschau nach ein, zwei zusätzlichen Spielern. Diesbezüglich sind wir nicht in Eile.

Wird der SCB mit sechs oder sieben Ausländern in die Saison starten?

Wir hatten in der ersten Phase einige Spiele mit nur drei einsatzfähigen Ausländern. Deshalb streben wir an, vor dem Saisonstart bereits sieben Ausländer unter Vertrag zu haben, damit wir von Beginn weg das Kontingent von sechs spielberechtigten Ausländern ausschöpfen können.

Vor kurzem wurde der Garderobentrakt einem Facelifting unterzogen – respektive: Viele Meisterfotos und Auszeichnun-

gen sind nicht mehr an den Wänden. Weshalb?

Auf wie neben dem Eis gilt: Wir wollen die Dinge vereinfachen. Selbstverständlich sind wir stolz auf die Erfolge, stolz auf Vergangenes. Die ruhmreiche Geschichte ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Organisation. Aber wir wollen nicht in der Vergangenheit leben. Nun sind die Wände leer, damit die aktuelle Mannschaft im übertragenen Sinn neue Bilder kreieren und ihr Kapitel schreiben kann.

«Nun sind die Wände leer, damit die aktuelle Mannschaft im übertragenen Sinn neue Bilder kreieren kann.»
Andrew Ebbett | SPIRIT | 23

«ES WAR MEIN WUNSCH, ALS REIFERER, BESSERER SPIELER ZURÜCKZUKEHREN»

Samuel Kreis hat den SCB nach drei Meistertiteln 2017 verlassen. Sechs Jahre später ist der 29-Jährige zurück in Bern – und spricht im Interview über seine Entwicklung.

Willkommen zurück beim SCB. Ist es für dich ein «nach Hause kommen»?

Einerseits ja, weil ich einen Bezug zu Bern habe. Die Eltern leben nach wie vor in der Region, in Burgdorf, die Schwester lebt in der Stadt Bern. Zudem habe ich den grossen Teil meiner Eishockeykarriere inklusive Nachwuchs beim SCB verbracht. Anderseits hatte ich in den vergangenen Jahren keinen starken Bezug mehr zum SCB. Aber nun freue ich mich sehr, wieder für den Club zu spielen.

Mit welchen Erinnerungen bist du zurückgekehrt?

Ob als SCB-Junior, später als Spieler der ersten Mannschaft und zuletzt als Gegner: Es war immer cool, die Atmosphäre in der PostFinance Arena zu spüren und zu erleben. Diese Erinnerung ist präsent – verbunden mit der Vorfreude, wieder im SCB-Dress einlaufen zu können. In Erinnerung sind natürlich auch die Erfolge und die gute Stimmung, die immer im Team geherrscht hat.

Du hast beim SCB in der Meistersaison 2012/13 in der ersten Mannschaft debütiert. Nach fünf Jahren (178 Spiele, 6 Tore, 15 Assists), drei Meistertiteln und einem Cupsieg hast du Bern verlassen. Inwiefern konntest du dich seither entwickeln?

Sehr stark. Da ist die persönliche Ebene. Ich bin als halber Bub weggegangen und habe mich als Mensch stark entwickelt. Und da ist die Ebene als Spieler. Ich habe vor einigen Monaten mit ein paar Kollegen in Zug auf YouTube einen Match aus

24 | SPIRIT | Die Zuzüge
Foto: Urs Sahli

den SCB-Meisterplayoffs 2016 mit Trainer Lars Leuenberger angeschaut. Als ich mich spielen sah, hab ich mich fast nicht wieder erkannt. Meine Spielweise ist reifer geworden; ich weiss, was ich einer Mannschaft geben und wie ich ihr helfen kann.

Was kannst du geben – respektive wie kannst du helfen?

Ich habe mich zu einem soliden ZweiWeg-Verteidiger entwickelt, der vielseitig einsetzbar ist, auch im Powerplay und im Boxplay. Ich habe Qualitäten in der Offensive, konnte aber mit BoxplayEinsätzen speziell auch mein Defensivspiel in den letzten Jahren stark verbessern.

Und da wäre die private Entwicklung: Du bist jetzt Papa.

Genau, unser Sohn ist 16 Monate alt (lacht). Und ja, ein Kind zu haben, das

Der SCB ist eine Organisation, die sich durch eine klare Mentalität auszeichnet: hart arbeiten und alles tun, um erfolgreich zu sein.

relativiert vieles im Leben. Ich bin ein Spieler, der das Eishockey immer sehr stark nach Hause genommen hat. Ich konnte kaum abschalten, Eishockey hat mich sehr stark beschäftigt. Du musst mich richtig verstehen: Das tut es noch immer. Aber nun ist zuhause eine andere Art der Ablenkung da – und ich spüre, mir tut das gut.

Nach der Zeit beim SCB hast du vier Saisons in Biel und zwei Jahre in Zug gespielt. Welche Erfahrungen nimmst du mit?

Biel hat ein familiäres Umfeld. Ich habe während meiner Zeit gesehen und erlebt, wie das Team und die ganze Organisation Jahr für Jahr einen Schritt vorwärts gemacht haben. Ich erhielt Verantwortung, hatte eine gute Rolle. Nach vier Saisons entschied ich mich für den Schritt aus der Komfortzone und ging nach Zug. Man darf schon sagen, dass der EVZ im Schweizer Eishockey in den letzten paar Jahren die prägende

Julius Honka –ein «Alleskönner» für die SCB-Abwehr

Der SC Bern hat den finnischen Verteidiger Julius Honka für zwei Jahre bis Frühling 2025 verpflichtet.

Honka wurde 2014 im NHL-Draft in der ersten Runde von den Dallas Stars gezogen. Von 2016 bis 2019 kam er für Dallas auf 87 Partien (13 Punkte) in der National Hockey League. Danach kehrte der Verteidiger zu seinem Stammclub Jyväskylä zurück.

Die letzten beiden Saisons bestritt Honka in Schweden bei Luleå – und dies äusserst erfolgreich. 2021/22 erreichte er mit seiner Mannschaft den Playoff-Final und wurde ligaweit zum Verteidiger mit den meisten Toren ausgezeichnet. In der abgelaufenen Saison war Honka in der Champions Hockey League der Spieler mit der besten Plus-/Minus-Bilanz und wurde als wertvollster Spieler (MVP) der CHL nominiert. Nach 119 Partien, 28 Toren und 32 Assists für Luleå hat sich der 27-jährige Finne entschieden, seine Karriere in der Schweiz beim SC Bern fortzusetzen. Honka gilt als starker Zwei-Weg-Verteidiger mit ausgezeichnetem Schuss und läuferischen Qualitäten. «Julius Honka hat zwei sehr gute Jahre in Schweden absolviert. Seine offensiven Fähigkeiten und seine Spielübersicht werden unsere Mannschaft vorwärtsbringen», sagt SCB-Sportchef Andrew Ebbett.

Foto: zvg Lulea HF Foto: Philipp Hegglin / PH Sports Photography

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Organisation gewesen ist. Ich erlebte denselben Anspruch wie in Bern: Erfolg haben, unter Druck stehen, viele Spiele gewinnen, nur Siege stellen die Leute zufrieden. Diese Kultur kannte ich vom SCB, und in Zug ist sie gewachsen. Ich habe viel gelernt, durfte im Team eine grössere Rolle einnehmen als erwartet.

Und weshalb bist du nun wieder in Bern?

Bern war in vielerlei Hinsicht die beste Lösung. Sportlich war es ein Wunsch, irgendwann als anderer, reiferer, besserer Spieler zurückzukehren. Ich hatte während meiner ersten Zeit beim SCB absolut berechtigterweise nicht jene Rolle, die ich später in Biel und in Zug einnehmen durfte. Also war es ein Ziel, nochmals in einer grösseren Rolle ein Teil des SCB zu sein. Zudem ist es für die Familie eine Rückkehr und wir haben entschieden, den Lebensmittelpunkt nach Bern zu verlegen.

Wie würdest du jemandem den SCB erklären, der den Club nicht kennt?

Der SCB ist eine Organisation, die sich durch eine klare Mentalität auszeichnet: hart arbeiten und alles tun, um erfolgreich zu sein – auf eine gesunde, gute Art. Der SCB ist eine Organisation, die zeitweise polarisiert. Und der SCB ist ein Arbeitgeber, bei dem du weisst, was von dir verlangt wird – sei es als Spieler oder als Mitarbeiter im Büro. Und bei dem der Druck etwas höher ist als anderswo. Das soll auch so sein. (rek)

Martin Frk –175 Stundenkilometer Schussgewalt

Der SC Bern hat den tschechischen Stürmer Martin Frk (29) für zwei Saisons bis Frühling 2025 verpflichtet.

Frk wurde 2012 in der zweiten Runde von den Detroit Red Wings gedraftet. In der NHL kam er für Carolina, Detroit und Los Angeles zum Einsatz; er totalisiert 124

NHL-Partien und 41 Punkte.

Den Grossteil seiner Karriere verbrachte Frk in der American Hockey League (AHL). Dort hat er sich als regelmässiger Torschütze erwiesen und in 440 Spielen 177 Treffer erzielt. Deren 72 gelangen ihm in den letzten beiden Saisons für Springfield und Ontario – es handelt sich um die Farmteams von St. Louis respektive Los Angeles. Im AHL-All-Star-Game 2019/20 gewann der 29-jährige Rechtsschütze die Auszeichnung für den härtesten Schuss (175 km/h).

SCB-Sportchef Andrew Ebbett sagt: «Wir haben Martin die letzten beiden Jahre beobachtet. Seine Skorerwerte sind beeindruckend. Zudem haben uns seine Konstanz und seine Einstellung überzeugt: Er will in jedem Spiel das Beste herausholen.»

Louis Füllemann und Nick Meile –erster Profivertrag

Der SC Bern stattet die beiden Verteidiger Louis Füllemann und Nick Meile mit einem Profivertrag für drei Jahre bis 2026 aus.

Der 19 Jahre alte Louis Füllemann hat in der aktuellen Spielzeit für den SCB sein Debüt auf höchster Stufe gegeben (10 Partien, 1 Assist).

Grösstenteils spielte der Verteidiger in dieser Saison in der Swiss League beim Partnerteam Basel und in der Berner U20-Mannschaft unter Trainer Mario Kogler.

Nick Meile, ebenfalls 19-jährig, erhielt in der Saison 2021/22 erstmals Einsätze in der National League. In der aktuellen Spielzeit kam er für die erste Mannschaft (3 Spiele, 1 Assist), die Berner U20-Equipe sowie für das SwissLeague-Team SC Langenthal zum Einsatz. Zudem bestritt Meile mit der Schweizer Auswahl die U20-Weltmeisterschaft.

Louis Füllemann und Nick Meile haben beim SC Bern sämtliche Juniorenstufen durchlaufen. «In den vergangenen Monaten konnten beide Spieler einen grossen und wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung tätigen», sagt Sportchef Andrew Ebbett.

«Louis und Nick haben sich den ersten Profivertrag mit ihrer Arbeitseinstellung, ihrer Zielstrebigkeit und dank ihrer Fortschritte verdient.»

Louis Füllemann Nick Meile
Die Zuzüge | SPIRIT | 27
Foto: zvg Springfield Thunderbirds
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ABHAKEN, VERGESSEN UND NEU ANGREIFEN

Als am Silvesterabend 2021 bekannt wurde, dass mit Marco Lehmann einer der talentiertesten Schweizer Stürmer für drei Jahre beim SCB unterschrieben hat, war die Freude über diesen Transfer bei Spieler und Club riesig.

Die SCB-Fans jubelten, die Rapperswiler waren traurig und SCB-Sportchef Andrew Ebbett gab zu Protokoll, «dass einer der talentiertesten und besten jungen Spieler mit einer hervorragenden Einstellung zum SCB stösst». Der in Kloten gross gewordene Goalgetter der Rapperswil-Jona Lakers hatte sich entschieden, zum Verein zu wechseln, für den er schon seit frühester Jugend schwärmte. André Rötheli, Martin Plüss und Ivo Rüthemann waren seine Idole. So war es denn auch logisch, dass Marco Lehmann die Chance packte und vom oberen Zürichsee an die Aare wechselte. «Der SCB war immer mein Traum, ich wollte einen weiteren Schritt vorwärts machen und war überzeugt, beim SCB eine tragende Rolle übernehmen zu können.» Für einige kam der Wechsel überraschend, weil Rapperswils Weg in den letzten Jahren steil nach oben zeigte, der SCB sich jedoch schwer tat, an vergangene und erfolgreiche Zeiten anzuknüpfen. Eine Journalistin liess sich sogar zur Bemerkung verleiten, der Transfer sei allein deshalb zustande gekommen, weil in Bern mehr zu verdienen sei als in der Rosenstadt. Doch der schnöde Mammon spielte keine Rolle – vielmehr ging ein Bubentraum in Erfüllung.

Der perfekte Einstieg

Marco Lehmann kam im Sommer 2022 in Bern an und beeindruckte von der ersten Stunde an. Beim traditionellen Lauf auf den Niesen über 11674 Stufen mit einer Höhendifferenz von 1669 Metern war er der Schnellste des gesamten SCB-Kaders. Kurz darauf machte das SCB-Fanionteam auf Einladung der Hornussergesellschaft Bern-Beundenfeld die Kleine Allmend unsicher und versuchten sich die Spieler mit Stecken und Nouss. Auch dort brillierte der Neuling. Zwar flog das Spielgerät nicht ganz so weit wie bei Captain Simon Moser, der noch heute in jeder Nationalliga-A-Gesellschaft mit seinen Streichen um die 300 Meter zu den Langschlägern zählen würde. Aber auch bei ihm flog der Nouss weiter als bei den meisten seiner Teamkol-

legen. «Ich habe mich im Team hervorragend integriert, wurde sehr gut aufgenommen und freue mich auf die kommende Saison», meinte damals der Neuling. Das Angebot von Beundenfeld-Präsident Martin Thomet, im Sommer für seine Gesellschaft zu hornussen, schlug er (vorerst) aus.

Text: Pierre Benoit Foto: Reto Fiechter
36 | SPIRIT | Marco Lehmann

Die Ferien auf Kreta

Voller Selbstvertrauen und Vorfreude auf die kommende Saison flog Marco Lehmann kurz darauf in die Ferien. Sonne, Meer und Sand, dazu leckeres Essen –die Destination Kreta, die grösste der griechischen Ferieninseln, bot sich an. Doch genau dort begann die lange Leidenszeit – heute mag Marco Lehmann die fünf Buchstaben Kreta gar nicht mehr hören. «Dorthin fliege ich sicher nie mehr», blickt der Mann zurück auf die schlimme Zeit. Bereits am zweiten Tag plagten ihn Schmerzen, er litt an einer Magen-Darmverstimmung – von einem Tag auf den anderen war alles anders. «Ich flog vorzeitig in die Schweiz zurück, begab mich nach der Landung in Kloten sogleich auf die Notfallstation. In der Folge suchten zahlreiche Ärzte und Spezialisten monatelang nach den Gründen für meine schlechte Verfassung. Es wurde alles unternommen, vieles versucht und untersucht, doch der Virus war nicht wegzubringen. Ich litt unter postinfektiösen Beschwerden, die Magenprobleme blieben, an ein Training war nicht zu denken, geschweige denn an ein Spiel.» So war Marco Lehmann in der vergangenen Saison zum Zuschauen verurteilt, befand sich oft in der PostFinance Arena und hielt den Kontakt mit seinen Mannschaftskollegen trotz aller Schwierigkeiten so weit wie möglich aufrecht.

Jetzt

wird alles anders

Diese Saison, da ist sich Marco Lehmann sicher, wird alles anders. Er hat sich körperlich erholt, befindet sich noch nicht ganz, aber beinahe auf dem «VorKreta-Fitnessstand» und ist bereit, anzugreifen. In Bern hat er sich bestens eingelebt, wohnt in einer schmucken, grosszügigen Wohnung in einem Berner Vorort nahe der PostFinance Arena mit Blick auf Bantiger und bei klarer Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau. «Bei gutem Wetter fahre ich mit dem Velo ins Training, regnet es, kann ich auch mal mit dem Auto den kurzen Weg fahren. Das Velo benütze ich auch am Samstagmorgen, wenn kein Spiel stattfindet. Dann fahre ich in die Altstadt auf den Märit, kaufe Gemüse und Salat ein, frisch und knackig muss es sein.» Nicht selten hat der Hobbykoch Besuch. Seine Eltern und Bruder Nico, der bei Thurgau in der Swiss League auf Torjagd geht, kommen zu Besuch. Dann steht Marco am heimischen Herd und kocht ganz einfach etwas grössere Portionen. Eben: frisch und knackig. Und mit frischem Elan und hoffentlich mehr Glück als zuletzt steigt der Profi, der seit Kindsbeinen die Nummer 23 trägt, voller Hoffnung in die kommende

Wohnung mischen Herd und kocht ganz einfach Saison.

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MIT NEUER FANFAHNE IN DIE SAISON

Vor den SCB-Heimspielen in der PostFinance Arena ziert sie jeweils die grösste Stehrampe der Hockey-Welt: 20 Meter breit und 40 Meter hoch!

Die Fanfahne des SC Bern ist fixer Bestandteil der Pre-Game-Zeremonie der Mutzen. Und damit das auch in Zukunft so bleibt, wird auf die Saison 2023/24 eine neue Fanfahne angefertigt. Die alte ist in die Jahre gekommen. SCB-Fans können bei der Gestaltung der neuen Fanfahne massgebend mitwirken.

Bis zum 9. Juni könnt ihr Ideen für die neue Fanfahne bei den Fandelegierten per E-Mail (fandelegierte@scb.ch) einreichen. Diese bestimmen danach eine Vorauswahl an drei Sujets. Aus diesen drei Ideen soll in einem nächsten Schritt per Abstimmung auf scb.ch das Gewinner-Sujet auserkoren werden.

Besuche daher die SCB-Website oder die Social Media-Kanäle, um mehr über die Abstimmung zu erfahren.

Vielen Dank fürs Mitmachen und viel Freude mit der neuen Fanfahne!

Fanzone | SPIRIT | 39

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«DIESES GEFÜHL WERDE ICH FÜR IMMER IN MIR TRAGEN»

Als 12-Jähriger kam er zum SCB – 13 Jahre später verlässt Colin Gerber den Club in Richtung Rapperswil. Er sagt zum Abschied: «Ich bin unglaublich stolz, durfte ich für Bern spielen.»

Wer «Gerber» und «SCB» hört, denkt wohl als erstes an Beat «Bidu» Gerber. Erst recht in diesem Frühling 2023, der hinter die beeindruckende Karriere des langjährigen SCB-Verteidigers den Schlusspunkt gesetzt hat.

Und trotzdem: In den letzten Jahren galt beim SC Bern das Motto «Gut, gibt’s Gerber» – in Anlehnung an den früheren Slogan einer Käsefirma – nicht nur wegen Bidu, dem Rekordspieler, sondern eben auch wegen einem weiteren Verteidiger namens Gerber: Colin.

Colin Gerber hat in Bern ebenfalls seine Spuren hinterlassen und sich zum Prototypen eines Spielers entwickelt, der sich durch den clubeigenen Nachwuchs mit Geduld, Biss und Talent sukzessive nach oben gearbeitet und gespielt hat. Als 12-Jähriger wechselte Gerber von Burgdorf nach Bern. Sein Vater Roland war einst Goalie in der höchsten Schweizer Liga, Sohn Colin aber bevorzugte die Defensivarbeit eine Reihe weiter vorne. «Weshalb ich nicht Torhüter geworden bin, weiss ich nicht», sagt Colin Gerber. «Als ich mit Eishockey begann, stand vielleicht gerade keine Mietausrüstung für Torhüter zur Verfügung. Und mein Vater hat mich auch nie in eine Richtung gepusht.»

Gerber durchlief fortan die Nachwuchsstufen bei SCB Future, gewann in der Kategorie U17 sowohl 2014 als auch 2015 den Meistertitel und durfte im Fol-

gejahr auch mit der Berner U20 die Meisterschaft feiern. In der Saison 2017/18 erhielt Gerber mit noch nicht einmal 20 Jahren die ersten Einsätze im Fanionteam, bestritt den Grossteil der Spielzeit aber beim SC Langenthal. Schliesslich diente ihm die zweithöchste Liga auch 2018/19 als Durchlauferhitzer: Gerber erhielt in Olten Eiszeit und Verantwortung und kam beim SCB in 13 Qualifikationsspielen zum Zug.

Der Hühnerhaut-Moment

Nach dem Playoff-Aus der Oltner kehrte Gerber zum SCB zurück – und wurde von Trainer Kari Jalonen im Playoff-Final gegen Zug prompt ins kalte Wasser geworfen. Er kam an der Seite von Ramon Untersander zum Einsatz – und durfte zum Abschluss seiner ersten Playoffs auf höchster Stufe erneut einen Meisterkübel stemmen. «Zuerst die Erfolge bei den Junioren, danach zum Einstieg gleich der Titel auf oberster Stufe: Besser kannst du dir das nicht erträumen», sagt Colin Gerber. Dann rückt er die Mütze zurecht, blickt zu seinem leeren Garderobenspind und sagt: «Ich habe wirklich bis ins Innerste daran geglaubt, dass wir mit Bern auch diese Playoffs 2023 rocken werden.» Es wäre ein Abschied mit Ausrufezeichen gewesen, denn nach 13 Jahren beim SCB zieht Gerber nun weiter, nach Rapperswil. Wenn Gerber sagt, es seien «grosso modo erfolgreiche Jahre» in Bern gewesen, dann denkt er nicht nur an die er-

Beim SCB von 2017 bis 2023

227 Spiele

5 Tore, 20 Assists, 25 Punkte Schweizer Meister 2018 / 19 Cupsieger 2021

wähnten Titel, sondern entschwindet auch in die nähere Vergangenheit, regelmässige sportliche Rückschläge inklusive. Umso stärker hatte er sich einen erfolgreichen Abschluss seiner SCBZeit erhofft.

Ein einschneidender Moment war in den vergangenen Wochen die dritte PrePlayoff-Partie gegen Kloten, als bei Colin Gerber vor dem Spiel ganz kurz der Gedanke aufkam, es könnte sich um das letzte Spiel im SCB-Dress handeln. «Hey, was ist, wenn du heute das letzte Mal im Heimdress vor dieser Kulisse einläufst? Bei diesem Gedanken habe ich Hühnerhaut gekriegt – doch dann war er sofort wieder weg, weil ich umso stärker überzeugt war, dass ich das nicht will und wir mit dieser Mannschaft in den Playoffs weit kommen werden.»

Schliesslich endete die Saison nach sechs Viertelfinalspielen gegen Biel. Gerber sagt: «Schaue ich zurück auf meine SCB-Zeit, überwiegt das Positive. Ich bin unglaublich stolz, durfte ich für Bern spielen.»

Die neue Perspektive in Rapperswil

Bereits im Nachwuchs hatte der grossgewachsene Verteidiger mit den blonden Locken gelernt, was es bedeutet,

Text: Reto Kirchhofer Fotos: Tom Hiller, SCB Colin Gerber
42 | SPIRIT | Colin Gerber

den Bären auf dem Trikot zu tragen. «Wenn du für den SCB spielst, haben extrem viele Leute eine hohe Erwartung an dich. Das fordert von jedem Spieler, dass er die beste Leistung aufs Eis bringt. Wer diese Herausforderung annimmt, wird zu einem besseren Spieler.»

Mit 25 Jahren ist für Gerber nun aber der Zeitpunkt gekommen, «etwas anderes zu sehen in meiner Karriere». Sowohl der Spieler als auch SCB-Sportchef Andrew Ebbett sind in den Gesprächen zum Schluss gekommen, dass ein Clubwechsel für Gerbers Entwicklung das Beste ist. «Womöglich kann Colin in einem an-

WEITERE ABGÄNGE

Neben Beat Gerber (Titelstory), Colin Gerber (links) und Chris DiDomenico (Seite 45) verlassen folgende sechs Spieler den SC Bern: (Stand Mitte Mai)

Beim SCB von 2021 bis 2023 76 Spiele 1 Tor, 6 Assists, 7 Punkte

deren Club mit einer noch grösseren Rolle weitere Fortschritte erzielen», sagt Ebbett, «und bei uns sind die Türen für ihn nicht geschlossen». Gerber sagt, er sehe in Rapperswil die Möglichkeit, sich als Spieler und als Person weiterzuentwickeln. «Ich möchte sehen, wo mein Maximum liegt – und hierfür braucht es manchmal einen Clubwechsel, eine neue Perspektive.»

Zum Schluss sagt Colin Gerber, was ihm aus seiner Zeit in Bern am stärksten in Erinnerung bleiben wird: «Ich habe bisher nichts anderes erlebt als den SCB. Und trotzdem bin ich überzeugt, dass das Garderobenleben genauso sein muss, wie es in Bern ist. Dieses Gefühl, mit den Jungs hier auf etwas hinzuarbeiten, Hochs und Tiefs zu erleben, das werde ich für immer in mir tragen. Es ist einzigartig.»

Beim SCB von 2022 bis 2023 63 Spiele 4 Tore, 12 Assists, 16 Punkte

Beim SCB von 2022 bis 2023 42 Spiele 14 Tore, 22 Assists, 36 Punkte

Beim SCB von Feb. bis April 2023 13 Spiele 0 Tore, 2 Assists, 2 Punkte

Diese Saison ohne Einsatz. In den Saisons 2019/20 und 2020/21 bestritt er 64 Spiele für den SCB (Fangquote 91,79%).

Josh Teves Cody Goloubef Christian Pinana Tomi Karhunen Tyler Ennis Ronny Dähler Beim SCB von 2020 bis 2023 13 Spiele
«Bei uns sind die Türen für Colin nicht geschlossen.»
Abgänge | SPIRIT | 43
SCB-Sportchef Andrew Ebbett
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Beim SCB von 2022 bis 2023 55 Spiele 25 Tore, 36 Assists, 61 Punkte

Liebe SCB-Fans!

Die vergangene Saison war ein Auf und Ab – sie endete für mich, für euch und für den ganzen SCB leider viel zu früh. Ich möchte euch auf diesem Weg Danke sagen, dass ihr mich mit offenen Armen empfangen habt. Ich bin ja nicht gerade der Typ Spieler, der bei Auswärtspartien gefeiert und geliebt wird. Insofern habe ich euren Empfang und die Unterstützung sehr geschätzt. Es war mir eine Ehre, für einen der grössten Clubs in Europa zu spielen. Diese Erfahrung war einzigartig, selbst für einen Spieler wie mich, der die Schweizer Liga schon sehr gut kennt.

Jeder im Team hat die letzten Monate gekämp und versucht, das Beste heraus- zuholen. Für mich war es eine komplett neue Erfahrung mit vielen neuen Mitspielern, einem neuen Coachingstaff, einer neuen Atmosphäre. Ich habe die Zeit genossen, viel gelernt, und ich werde das alles mitnehmen für die nächste Herausforderung.

Wenn du als einer der grössten Clubs in Europa giltst, hast du entsprechend Auf- merksamkeit. Ja, es geht viel ab im und um den SCB. Doch diesen Umstand habe ich nie als negativ erachtet. Aber ich habe ihn insofern gespürt, als ich so stark wie zuvor bei keinem anderen Club im Fokus gestanden bin. Habe ich diese Situation und die hohe Aufmerksamkeit immer korrekt gehandelt? Nein. Die Emotionen bringen manchmal das Beste aus mir hervor – und ja, manchmal auch das Schlechteste. Ich hatte mich nicht immer im Griff, handelte im Frust falsch. Aber ich bin ein Mensch, und Menschen kannst du nicht immer kontrollieren. Ein paar Sperren weniger, das wäre sicher hilfreich gewesen. Die vielen Bussen, mit denen war ich übrigens nicht immer einverstanden, und dazu machte ich meiner Freundin einen Heiratsantrag: Ich kann euch sagen, da gab es einige teure Wochen und Monate in Bern.

Aber eben: Ich bin dankbar für die Zeit. Sport ist Business. Manchmal sagt dir dein Gefühl, dass das Gras nicht mehr grün ist und du weiterziehen musst. Das tue ich. Ich wünsche dem SCB alles Gute für die Zukun und bald wieder einen Meistertitel.

Euch Fans sage ich: Unterstützt die Bären, was immer auch passieren mag. Spieler kommen und gehen, die Leidenscha für den Club aber, die währt ewig. Bis bald – dann wieder in einem anderen Jersey, Chris!

Chris DiDomenico
Chris DiDomenico | SPIRIT | 45

THUNERSEESPIELE: GÄNSEHAUT UND KULINARIK

Zum 20. Jubiläum bringen die Thunerseespiele Dällebach Kari in einer Neuinszenierung zum zweiten Mal auf die Bühne. Also alles beim Alten? Nicht ganz – mit Sportgastro werden die Musicalmacher heuer von einem neuen Cateringpartner unterstützt.

Er sei einmal mitten in der Nacht mit dem Fahrrad bergab durch die Stadt gefahren. Da rief ein Polizist «Haut a, Kari, ke Liecht». Da ruft Kari zurück «Gang uf d Site, ke Bräms». Es ist eine von zahlreichen Anekdoten über das Stadtberner Original Karl Tellenbach, besser bekannt als Dällebach Kari. Wegen seiner Hasenscharte wurde der Coiffeurmeister stets belächelt, auch von seinen Kunden. Dazu kommt eine komplizierte Liebe zur Fabrikantentochter Annemarie. Trotz-

dem, oder vielleicht gerade deshalb, erreichte Kari mit seinem legendären Witz schnell Kultstatus. Grund genug für die Musicalmacher der Thunerseespiele, in ihrem 20. Jubiläumsjahr die Geschichte mit Berner Tradition in einer Neuinterpretation wiederauferstehen zu lassen. «Wann immer wir mit Menschen über die Thunerseespiele sprechen, hören wir wunderbare Anekdoten und emotionale Erinnerungen an Dällebach Kari. Das hat uns dazu bewogen, das Musical noch

einmal auf unsere Seebühne zurückzuholen», so Markus Dinhobl, ausführender Produzent der Thunerseespiele.

Kulinarische Höhepunkte aus der Region

Im Gegensatz zu Dällenbach Kari ist der neue Cateringpartner Sportgastro heuer zum ersten Mal mit von der Partie. Sven Rindlisbacher, Chief Hospitality Officer des Berner Gastronomieunter-

Die Seebühne mit Aussicht auf die Oberländer Alpen zieht jährlich Zehntausende Menschen nach Thun.
46 | SPIRIT | Sportgastro

nehmens, ist hocherfreut über die neue Partnerschaft: «Cateringpartner einer Veranstaltung mit solchem Kultstatus wie die Thunerseespiele zu sein, löst natürlich ein ganz besonderes Gefühl in einem aus. Deshalb haben wir uns mächtig ins Zeug gelegt, um den Besuchern neben dem Musical ein grossartiges kulinarisches Erlebnis zu bieten.» Diese Begeisterung ist im breiten F&B-Angebot spürbar: die grosse Auswahl von Gerichten und Leckerbissen regionaler Lieferanten sorgt bei einem Besuch der Thunerseespiele auch für kulinarische Highlights. «Dass die bisherigen Partner der Organisatoren allesamt aus der Region stammen und nachhaltige Produkte anbieten, freut uns. Die Besucherinnen und Besucher können sich entsprechend auf höchste Qualität verlassen», führt Rindlisbacher aus. Denn auch hier gilt: es schmeckt dort am besten, wo es herkommt. Kombiniert man das noch mit der traumhaften Aussicht über den Thunersee, den dahinterliegenden Bergen und einer Gänsehaut auslösenden Musicaldarbietung ist ein Abend voller schöner Erinnerungen garantiert.

Gänsehaut an traumhafter Kulisse

Zum 20. Mal steht Thun von Mitte Juli bis Ende August ganz im Zeichen der wohl schönsten Musicalbühne der Schweiz. Dort, wo Evita im gleichnamigen Musical mit traumhafter Stimme vom Balkon sang, die Multimillionärin Claire Zachanassian in «Der Besuch der alten Dame»

Über Sportgastro

Rache für ein altes Unrecht nehmen will oder Romeo und Julia ihre leidvolle Liebesgeschichte erlebt haben – dort sehen Besucherinnen und Besucher heuer bereits zum zweiten Mal die Geschichte um Dällenbach Kari. Die grandiosen Musicals auf der einzigartigen

Die Sportgastro AG – Schwestergesellschaft der SCB-Eishockey AG – vereint mehrere Gastronomiebetriebe und -Brands unter einem Dach. Neben dem Hauptsitz in der PostFinance Arena, wo das Unternehmen die komplette Gastronomie betreibt, existieren mehrere unterschiedliche Konzepte, welche in und rund um Bern betrieben werden. Gastgeberin mit einer gepflegten Küche, Planerin und Logistikerin von Events, flexibler und kreativer Gastro- und Dienstleistungsbetrieb – das ist Sportgastro.

UNSERE GASTROPARTNER

Thuner Seebühne mit Aussicht auf die hohen Gipfel des Oberlandes ziehen jedes Jahr ein Publikum von rund 75000 Personen an.

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DER FILTERKAFFEE IN WALES UND DIE GEPÄCKPROBLEME IN FINNLAND

In der ersten Mannschaft wird im Bereich Material ein Wandel vollzogen. Fräne Kehrli (61) blickt auf 20 Jahre als Materialchef zurück – sein Assistent Dänu Moser (54) auf deren 6. Es entwickelt sich ein munteres Gespräch über Ordnung und Leidenschaft, Marco Bührers lockere Schraube und Patrik Bärtschis Unordnung sowie unerwartete Herausforderungen in der Champions Hockey League.

Text: Reto Kirchhofer

Fotos:Tom Hiller, Archiv Jürg Wymann, Reto Fiechter, zvg

Wie seid ihr zum SCB gekommen?

Fräne Kehrli: Im Jahr 2002, ich führte in einer Karosseriewerkstatt vier Mitarbeiter, kam Sven Leuenberger auf mich zu. Er war damals noch aktiver SCBSpieler und wollte mir die Nachfolge von Benu Müller als Materialwart schmackhaft machen. Für mich kam dieser Job

inklusive Wochenendarbeit aber vorerst nicht in Frage. Später gab es auch Kontakt mit Ueli Schwarz, der Sportchef in Langnau war. Sven und Ueli wussten um meine Leidenschaft für den Sport und für das Handwerk. Schliesslich konnte mich Sven überzeugen, einmal mit SCBSportchef Roberto Triulzi zusammen-

zusitzen. Ich sagte mir: «Hey, ich bin bald 40, wenn ich wechsle, dann jetzt.» So begann die Reise. Es kamen im Verlauf der Jahre immer mehr Aufgaben hinzu. Plötzlich waren da auch Cupspiele und Champions Hockey League. Im Herbst 2016 war ich total auf den Felgen und völlig erschöpft. Die Zeichen des Körpers waren klar: Es geht nicht mehr allein. Ich brauchte Hilfe. So kam Dänu ins Spiel. Dänu Moser: Ich bin durch meine Partnerin Judith (Browne – Head of Ticketing, die Red.) zum SCB gekommen. Neben meinem Malerberuf auf dem Bau übernahm ich beim SCB ehrenamtlich viele kleine Aufgaben: Ich half in der Animation aus, etwa beim Einsammeln der Pucks. Später war ich unter Riccardo Fuhrer für die Goalie-Statistik zuständig. Im Tausch mit Jürg Kumli wechselte ich schliesslich von der Statistik zum Material, assistierte Fräne an Matchtagen, opferte für die ChampionsHockey-League-Reisen meine Ferien. Wobei «Opfern» das falsche Wort ist. Es war ein «Dürfen», kein «Müssen».

Kehrli: Als ich unter dieser Erschöpfung litt, wurde ein Teilzeitmandat von Dänu

Sven Leuenberger holte «Fräne» Kehrli als Materialchef zum SCB.
48 | SPIRIT | Frank «Fräne» Kehrli und
«Dänu»
Daniel
Moser

zum Thema. Doch Marc Lüthi sagte: «Entweder Vollzeit oder gar nicht.»

Moser: Als das Angebot auf dem Tisch lag, musste ich nicht zweimal überlegen. Ich ging zu meinem Arbeitgeber, für den ich 30 Jahre gearbeitet hatte, und sagte: «Vielen Dank für alles. Aber ich möchte unbedingt zum SCB.» Am 1. Januar 2017 habe ich offiziell angefangen.

Von der Karosseriewerkstatt zum Job als SCB-Materialchef: Fräne, welches waren zu Beginn die grössten Hürden?

Kehrli: Weil Benu Müller zwar die Spieltage nicht mehr abdecken, aber als Materialchef doch nicht ganz aufhören wollte, konnte mir Roberto Triulzi zu Beginn nur ein 50-Prozent-Pensum anbieten. Dies war finanziell für mich nicht zu stemmen. Peter Schär – er war Direktor der Löwengarage, «Mister Peugeot»

und ein riesiger SCB-Fan – bot mir an, mich in seiner Werkstatt ebenfalls zu 50 Prozent anzustellen. So kombinierte ich diese beiden Jobs im ersten Jahr. Es bleibt mir als das härteste und intensivste Jahr in Erinnerung.

Moser: Ich war dankbar, dass mir Fräne zu Beginn alles beibrachte und mich toll in die Aufgabe einführte. Die ersten vier Monate bis zum Playoff-Ende im April 2017 war ich immer auf 300 – schliesslich wollte ich es allen recht machen und meinen Teil beitragen. Nach dem Meistertitel wurde ich krank, der Stressabbau forderte Tribut. Aber ich bin sehr schnell in die Aufgabe reingewachsen und habe rasch gemerkt, was Fräne am wichtigsten ist: Ordnung!

Kehrli: Ich bin penetrant in Sachen Ordnung. Da hatten Dänu und ich die eine oder andere sanfte Auseinander-

setzung. (lacht) Aber wir wurden uns meistens einig. Ich habe Dänus Zuverlässigkeit und seine Art sehr geschätzt.

Moser: Auseinandersetzung ja, aber wir sind nie aneinandergeraten. Ordnung und Sauberkeit standen im Zentrum. Häufig wurden wir auch gefragt: Weshalb wäscht ihr die Trainingsleibchen jeden Tag? Ganz einfach: Wir wollten nicht, dass es stinkt. Und die Garderobe musste in einem Zustand sein, der auch Spontanbesuche von Sponsoren oder Medien erlaubte, ohne sich schämen zu müssen. An Fränes Vorliebe für Ordnung hatten übrigens einige Spieler zu beissen. (lacht)

Kehrli: Zum Beispiel Patrik Bärtschi. An seinem Platz war immer ein «Puff». Also füllte ich einmal ein Wägeli mit all seinen Sachen und sagte zu ihm: «So, und jetzt kannst du alles nochmals frisch einräu-

«Fräne» und «Dänu» lassen sich 2019 auf dem Bundesplatz mit dem Pokal feiern.

men – und zwar richtig.» Ich weiss, dass man sich so nicht unbedingt beliebt macht. Aber es war meine Art, die Spieler zu erziehen, damit Ordnung herrschte.

Sowohl in Fränes erster Saison 2003/04 als auch in Dänus erstem Jahr 2017 gab es sogleich den Meistertitel. Wie war das?

Moser: Das war ein unglaubliches Erlebnis – sehr intensiv, sehr emotional, sehr schön.

Kehrli: Erfolg hilft immer – dies wurde der ganzen Organisation auch in den letzten Jahren speziell bewusst, als eben der Erfolg ausblieb. Gewinnst du, bist du auf der glücklichen Seite, und es ist so: Erfolg macht glücklich.

Was ist das Schönste an der Aufgabe des Materialwarts?

Kehrli: Magst du Sport und Handwerk, bist du auf der schönen Seite. Dann spielen Belastung, unregelmässige Arbeitszeit und die langen Tage eine un-

tergeordnete Rolle. Einen solchen Job machst du aus Freude, aus Leidenschaft – und dann kommt viel zurück. Moser: Du bist dein eigener Chef, hast eine vielseitige Büez, bei der du manchmal nicht weisst, was der nächste Tag bringt. Und du kannst einen kleinen Teil zu einem grossen Erfolg beitragen, der viele Menschen in und um Bern bewegt.

Welches ist die grösste Herausforderung im Job?

Moser: Es gibt Momente, in denen es eilt, du innert kürzester Zeit funktionieren und das Richtige tun musst. Zum Beispiel, wenn einem Spieler auf dem Eis das Helm-Bändeli reisst, oder wenn das Eisen am Schlittschuh ersetzt werden muss und der Coach möchte, dass dieser Spieler im nächsten Einsatz wieder dabei ist.

Kehrli: Dann darfst du nicht ins Schlottern geraten, muss unter Druck jeder Handgriff sitzen. Das ist effektiv die grösste Herausforderung. Einer meiner

heikelsten Fälle betraf Goalie Marco Bührer. Einmal fiel während eines wichtigen Matchs eine Schraube aus einem seiner Schlittschuhe. Wenn der Goalie ein technisches Problem hat, musst du die Reparatur innert einer halben Minute vornehmen können, sonst muss der Torhüter ausgewechselt werden. Ich hatte keine Chance, innert nützlicher Frist eine passende Schraube aufzutreiben. Ich ging aufs Feld und fand tatsächlich die verlorene Schraube im Schnee auf dem Eis. Ich drehte sie wieder in den Schuh, Bührer konnte weitermachen. Hätte ich sie nicht gefunden, hätte Bührer zumindest den Rest des laufenden Drittels verpasst.

Inwiefern hat sich der Job verändert?

Kehrli: Schleichend sind immer neue Aufgaben hinzugekommen. Und die Ausrüstung entwickelt sich natürlich von Jahr zu Jahr. Zudem wird heute der Erholung mehr Beachtung geschenkt, ebenso der Ernährung. Das geht alles

50 | SPIRIT | Frank «Fräne» Kehrli und
Daniel «Dänu» Moser

unter den Begriff Professionalität. Letztlich hat es auf jede Saison hin einige Änderungen gegeben – und das macht auch den Reiz dieser Aufgabe aus.

Was für viele Leute ebenso reizvoll sein könnte: Profisportler bei der täglichen Arbeit zu erleben – quasi ungeschminkt zu sehen, wie Spieler ticken. Wie habt ihr das erlebt?

Kehrli: Ich war zu Beginn über all die Rituale erstaunt. Tristan Scherwey zum Beispiel wusste jedes Mal beim Einlaufen, wo ich stehe. Und wehe, ich stand einmal an anderer Stelle! Dann fühlte er sich in seiner Vorbereitung gestört, weil etwas nicht so war wie gewohnt. (lacht)

Ich reichte ihm sein Paar Handschuhe meistens mit meiner linken Hand. Wenn ich ihm sie ausnahmsweise mit der rechten übergab, blieb er stehen und schaute mich verdutzt an. Simon Gamache war auch ein spezieller Vogel: Während sich alle Spieler vor dem Match im Durchgang vor der Garderobe versammelten, spielte er jeweils draussen im «Bärengraben» mit den Einlauf-Kids. Grundsätzlich darf ich sagen: In all den Jahren gab es nicht mehr als eine Handvoll Spieler, bei denen ich sagen musste: «Der war anstrengend.»

Moser: Das stimmt. Es war eine tolle Zeit mit der Mannschaft. Unvergessen sind für mich auch die gemeinsamen Reisen,

Not
macht erfinderisch: Freiluft-Trocknung auf dem Parkplatz in Cardiff. Ordnung muss sein: Fräne und Dänu haben stets auf eine saubere und aufgeräumte Garderobe geachtet.

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etwa an Auswärtsspiele der Champions Hockey League. Da gab es lustige Geschichten und Begebenheiten…

…zum Beispiel?

Moser: Auf einer Champions-LeagueReise flogen wir von Växjö nach Cardiff. Von aussen sah das Stadion wunderbar aus, aber die Garderobe war, ich kann es nicht anders beschreiben, ein Loch. Zum Teil fehlten sogar die Kleiderhaken. Als Trainer Kari Jalonen die Garderobe sah, löschte es ihm ab und er sagte sofort das Training ab. Wir liehen beim Materialchef von Cardiff einen Ventilator aus, um die vom Vorabend noch feuchten Trikots zu trocknen. Doch Kabel und Steckdose sahen nicht vertrauenser-

weckend aus – und vor allem war es überall nass. Also verwarfen wir die Idee und trockneten die Shirts auf dem Parkplatz, während wir mit den Physiotherapeuten picknickten.

Kehrli: In der Kaffeemaschine war noch der Filterkaffee vom Morgen von den Salzburgern, die am Abend zuvor in Cardiff gespielt hatten. Wir riefen dann die Materialbetreuer von Salzburg an –mit ihnen hatten wir ein sehr gutes Verhältnis – und fragten: «Dürfen wir euren Kaffee noch austrinken, den ihr da heute Morgen gebraut habt?» (lacht)

Moser: Wir liessen es dann bleiben. (lacht)

Kehrli: Ich erinnere mich an eine Auswärtsreise nach Finnland. Wir spielten in

Turku und hatten am nächsten Tag einen Flug nach Oulu inklusive Match gegen Kärpät. Es war zeitlich knapp berechnet, aber wir kamen pünktlich am Flughafen an. Drei, vier Männer beluden den Flieger mit den Eishockeytaschen. Es dauerte und dauerte. Plötzlich nahmen sie das Gepäck wieder raus und begannen von vorne. Unser Sportchef Sven Leuenberger wurde nervös und nervöser. Um 13:30 Uhr war der Flieger noch immer nicht beladen, und wir sollten dreieinhalb Stunden später in Oulu spielen. Schliesslich lupfte es Sven den Hut, er boxte durch, dass ein damaliger Physiotherapeut, Sandra Rolli und ich aufs Areal gingen und beim Laden halfen. Innert einer halben Stunde waren die Taschen verstaut, ob im Bauch des Flugzeugs oder auf den Sitzen. Wir verspürten dann einen gewissen Stolz, dass wir im Eishockeyland Finnland den Leuten am Flughafen zeigten, wie ein Flugzeug mit Eishockeytaschen beladen wird. In Oulu wartete der Transport, es ging direkt in die Garderobe zum Spiel.

Neben all den speziellen Erinnerungen: Was nehmt ihr mit aus eurer Tätigkeit?

Kehrli: Ich habe sehr viele tolle Leute kennengelernt, durfte schöne Reisen und sportlich erfolgreiche Zeiten erleben. Dafür bin ich dankbar. Der SCB ist ein grosser Club: Bist du erfolgreich, wirst du hochgejubelt, läuft es nicht, «preicht» es dich umso härter. Aber die entstandenen Freundschaften bleiben. Ich habe die Aufgabe stets mit viel Herzblut ausgeführt. Künftig werde ich bei SCB Future zuständig sein für den Materialbereich – mit dem Ziel, einige Dinge zu professionalisieren und unseren Nachwuchsspielern einen Super-Service zu bieten.

Moser: Natürlich nimmst du die Erfolge mit, die Emotionen auch – und die Erinnerungen, etwa an das längste Spiel in der Schweizer Playoff-Geschichte, als wir auswärts in Genf nach Mitternacht gewannen. Und sehr gerne nehme ich die Erfahrung aus der Zeit mit Kari Jalonen mit, als wirklich alle am selben Strick gezogen und miteinander gearbeitet haben. Nun freue mich auf meine neue Aufgabe bei Berger Sport in Konolfingen.

Jeder Handgriff muss sitzen: Dänu Moser wechselt die Kufen während des Spiels auf der Bank.
Frank «Fräne» Kehrli und Daniel «Dänu» Moser | SPIRIT | 53

DIE PLANUNG ERFOLGREICH DURCHGEFÜHRT

Marc Weber, Managing Director SCB Future, blickt auf die vergangene Saison zurück.

Fotos:SCB, Reto Fiechter

Eine Saison bei SCB Future durchzuplanen, an alles zu denken, nichts zu vergessen, ist eine wahre Sisyphus-Arbeit. Sisyphus’ Aufgabe bestand darin, einen Felsblock einen steilen Hang hinaufzurollen, doch ihm entglitt der Stein stets kurz vor Erreichen des Gipfels und er musste immer wieder von vorne anfangen.

Nun, beim Nachwuchs des SCB geht es nicht darum, Steine einen steilen Hang hinaufzurollen, sondern – sehr vereinfacht ausgedrückt – den Puck im gegnerischen Tor unterzubringen. Doch mit dieser Vereinfachung wird man der Arbeit, die Marc Weber, der Managing Director Future im SCB zusammen mit seiner Crew Jahr für Jahr mit bestem Wissen und Gewissen zum Wohl des Nachwuchses im SCB erledigt, nicht gerecht.

Von April bis April

Begonnen hat die vergangene Saison für die SCB-Nachwuchsteams Ende April vergangenen Jahres, und bereits jetzt wieder fliessen im Sommertraining

die Schweisstropfen über die Stirnen der Nachwuchsspieler der Kader der U20-Elit und U17-Elit.

«Die Planung, die wir vor Saisonbeginn 2022/23 erstellt haben, konnten wir erfolgreich durchführen», sagt Marc Weber. «Während den Sommermonaten trainierten wir auf allen Altersstufen gezielt im Athletikbereich, davon sogar sechs Wochen auf dem Eis.» Wie gut die Trainercrew auch untereinander funktioniert, lässt sich erahnen, wenn man erfährt, dass sich sämtliche Trainer für ein Weitermachen entschieden haben. Kontinuität ist denn auch ein wichtiges Puzzle-Teil im Erfolgskonzept von SCB Future.

Wichtige Weiterbildungen

Wichtig sind für Marc Weber auch die Weiterbildungen in «seinem» Team. Eingeladen zu diesen Anlässen waren Vertreter der umliegenden Vereine, die nicht nur in der Hockeyschule eng mit dem SCB zusammenarbeiten. RotBlau, Bern 96, Wisle, Schwarzenburg, Dragon Thun und München-

buchsee waren dabei – der SCB legt Wert darauf, dass sich auch die in der Hockeyschule beteiligten Klubs stets auf dem neusten Stand der Ausbildung befinden. Für die Athletik-Weiterbildung, welche von Steven Lingenhag und Sandro Thom geleitet wurde und im Nachwuchsbereich ein zentrales Thema ist, waren zusätzlich Vertreter des SC Langenthal mit von der Partie.

Viele Ergänzungs-Trainings

Dass bei SCB Future wirklich nichts dem Zufall überlassen wird, beweisen die

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Steven Lingenhag, Athletiktrainer der ersten Mannschaft, gibt sein Wissen auch an die in der Hockeyschule beteiligten Klubs weiter.

Powerskate-Trainings und die speziellen Einheiten mit den ehemaligen Spitzencracks Mark Streit und André Rötheli, die einen wesentlichen Beitrag zur Weiterbildung der Nachwuchsspieler beitragen.

Wichtig für die ganze Nachwuchsabteilung vom SCB sind die Organisa-

tionen und Unternehmen, welche die Jugend fördern. Neben zahlreichen Sponsoren und Gönnern gilt es den Future Gold Club und die Freunde des SCB zu nennen, die moralische und finanzielle Unterstützung leisten. Schön, konnten wieder Turniere im normalem Rahmen durchgeführt werden.

Beim Feusi Cup für die U13 nahmen im August fünf Teams teil, beim Novo-Cup Ende Dezember für die Altersklassen U9/U11 waren es sogar 16 Teams. Spass, sportlicher Ehrgeiz und Jubel über erfolgreiche Tore standen nebst dem Schliessen neuer Freundschaften im Vordergrund. (be)

Von den Besten lernen: André Rötheli (links) und Mark Streit trainieren den SCB-Nachwuchs.

HOCKEYSCHULE BERN – DIE ERSTEN GEHVERSUCHE AUF DEM EIS

Die Hockeyschule Bern hat zum Ziel, Mädchen und Buben spielerisch für das Eishockey zu begeistern.

Die GVB Privatversicherungen AG unterstützt die Hockeyschule als Naming Partner und leistet einen wertvollen Beitrag für die Nachwuchsförderung in der Region.

In der Hockeyschule Bern lernen die EishockeySchülerinnen und -Schüler von Grund auf, sich auf dem Eis zu bewegen und mit dem Puck und Stock umzugehen. Fähigkeiten im Schlittschuhlaufen werden auf dieser Stufe noch nicht vorausgesetzt.

GROSS & CHLY

TOP OF EUROPE

Bereits zum 22. Mal in Serie steht der SCB an der Spitze der europäischen Zuschauerrangliste. Der Slogan vom Zuschauerzahl-Presenter in der PostFinance Arena, «Jungfrau – Top of Europe», passt also nach wie vor perfekt. Der SCB ist und bleibt Top of Europe.

Während der Qualifikation besuchten im Schnitt 14 750 Zuschauer die Heimspiele der Mutzen in der PostFinance Arena. Dies entsprach einer Auslastung von 86.61 Prozent. Gegenüber der Vorsaison wurde der Schnitt auf 1402 Besuchern pro Spiel erhöht. In den beiden Pre-Playoff-Heimspielen gegen Kloten konnte

die Auslastung bei einem Schnitt von 15 928 Zuschauern auf 93.52 Prozent gesteigert werden. In der Viertelfinalserie gegen Biel schliesslich waren zwei der drei Heimspiele ausverkauft. Diese Playoff-Zahlen flossen aber nicht ins europäische Ranking ein, welches ausschliesslich auf der Regular Season ba-

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siert. Der SCB behauptete seine kontinentale Vormachtstellung vor den Kölner Haien (Schnitt 13 901) und Omsk (11 527). Auch die National League stellte als Liga einen europäischen Bestwert auf. Durchschnittlich besuchten 7005 Fans die NL-Partien. (rek)

REGULAR SEASON 2021 / 22 REGULAR SEASON 2022 / 23 Club Kapazität 2021 / 22 Auslastung 1. SC Bern 17 031 13 348 78.38 2. Fribourg-Gottéron 9 009 8324 93.17 3. ZSC Lions 11 200 8020 71.61 4. EV Zug 7 200 6708 93.16 National League 7 565 6144 76.27 5. Lausanne HC 9 600 6052 63.05 6. HC Ambrì-Piotta 6 775 6017 88.82 7. EHC Biel-Bienne 6 562 5263 80.70 8. HC Lugano 6 733 4960 73.67 9. Genève-Servette HC 7 135 4833 67.73 10. SCL Tigers 6 000 4742 79.03 11. HC Davos 6 547 3988 60.91 12. SCRJ Lakers 6 100 3927 64.37 13. HC Ajoie 5 078 3626 76.17 Club Kapazität Reg. Season Auslastung Pre Playoff Auslastung Playoffs Auslastung 1. SC Bern 17 031 14 750 86.61 15 928 93.52 16 747 98.33 2. ZSC Lions 12 000 11 459 95.49 12 000 100.00 3. Fribourg-Gottéron 9 009 8922 99.04 8947 99.31 4. Lausanne HC 9 600 7099 73.95 National League 8 102 7005 86.46 10 809 94.11 8100 97.94 5. EV Zug 7 200 6975 96.88 7200 100.00 6. HC Ambrì-Piotta 6 775 6480 95.65 7. Genève-Servette HC 7 135 6264 87.80 6987 97.93 8. EHC Kloten 7 624 6109 80.13 7135 93.59 9. EHC Biel-Bienne 6 562 5843 89.05 6562 100.00 10. HC Lugano 6 733 5026 74.65 6110 90.75 5757 85.50 11. SCL Tigers 6 000 4991 83.18 12. HC Davos 6 547 4978 76.04 5860 89.51 13. SCRJ Lakers 6 100 4956 81.25 6100 100.00 14. HC Ajoie 5 078 4222 82.52 Zuschauerzahlen | SPIRIT | 57

«Mutze Cast» mit Noah Fuss

An der 70. BEA-Ausgabe ist der 21-jährige SCB-Stürmer Noah Fuss zum LivePodcast hingesessen. Im «Mutze Cast» sprach Fuss unter anderem über seine bisherigen Eishockey-Erfahrungen. Wie kam er zum Eishockey? Wie gelang ihm der Sprung in die erste Mannschaft? Wie fühlte er sich bei seinem ersten Spiel im SCB-Dress gegen Fribourg-Gottéron? Doch Noah Fuss kann es nicht nur auf dem Eis, er scheut auch auf dem Tennisplatz kein Duell. Der «Mutze Cast» mit Noah Fuss ist via Spotify, Apple Podcasts oder online auf der SCB-Homepage verfügbar. Viel Spass beim Reinhören!

Abschied von Marc «Maggi» Brechbühl

Sie sind vom Heimspielbetrieb des SC Bern nicht wegzudenken: alle Helferinnen und Helfer des Animationsteams. Diese versammeln sich jeweils vor der Saison zu einem Kick-off-Event und tauschen sich nach der Spielzeit beim traditionellen Dankesessen aus. Zum Animationsteam gehören 15 Personen, dazu sind jeweils die fünf SCB-Hostessen eingeladen.

Im Rahmen des jüngsten Dankesessens Mitte Mai wurde Marc alias «Maggi» Brechbühl verabschiedet. Er hat sich entschieden, nach 27 (!) Jahren das SCB-Animationsteam zu verlassen. «Maggi» hat in der Animation über all die Jahre hinweg praktisch in jeder Funktion und jedem Bereich gearbeitet: Sei dies bei der Musik, beim LED-Ring, beim Licht und im Bärengraben beim

Sicherstellen des korrekten SpielerEinlaufs sowie Ehrungen und Pausenaktivitäten. Claudia Weber, Marketing Managerin bei der SCB Eishockey AG, sagt: «Maggi war überall einsatzbar, stets zuverlässig und für uns schlicht Gold wert.»

Der SCB dankt Marc «Maggi» Brechbühl herzlich für seine jahrelange Arbeit und Treue.

Das SCB-Animationsteam mit Marc Brechbühl (hinterste Reihe Zweiter von links).

Noah Fuss mit Talkmaster Urs Sahli.
58 | SPIRIT | Splitter

Urs Kauer: 47 Jahre lang Freude am Hobby

Als der SCB 1959 auf der Ka-We-De mit einem 5:4 gegen den HC Davos den ersten Meistertitel erspielte, sah Urs Kauer als kleiner Knirps zum zweiten Mal einen SCB-Match.

Inzwischen sind geschätzt ein paar Tausend dazugekommen, rund deren 4000 in seiner Funktion als Chef und Mitglied der Zeitnehmerequipe, und nicht zu sprechen von denen, als er dem SCB als

Zuschauer die Daumen drückte. Dies wird er auch weiterhin tun, auch nach seinem Rücktritt nach 47-jähriger Tätigkeit. Von SCB-CSO Rolf Bachmann und Peter Bischoff, Head of Events Logistics, wurde er nicht nur zum Mittagessen eingeladen, sondern auch mit einer Dauerkarte, die dem Junggebliebenen lebenslang den Eintritt zu den Heimspielen des SCB ermöglicht, geehrt.

Zwei Arbeitskollegen, beim SCB als Zeitnehmer tätig, ermutigten den jungen Urs Kauer vor 47 Jahren, doch auch mitzumachen. Gesagt, getan. Unter Georges Conus und später Werner Meister begann die lange Karriere, in der Urs Kauer während 24 Jahren das ganze Team leitete und auch an der WM 1990 als Chef fungierte. Aus dieser Zeit blieb eine spezielle Begebenheit in Urs Kauers Erinnerung haften. «Einer meiner Kollegen, für die Strafbank zuständig, unterhielt sich mit dem Rücken zum Spielfeld mit einem Kollegen, während ein Kanadier auf die Strafbank geschickt wurde. Weil er die Türe nicht öffnete, blieb der Spieler, die Hände auf dem Stockende gestützt, vor der Türe stehen, ehe ihm mein Kollege endlich Einlass gewährte.»

Ende vergangener Saison ist die Zeit des Zeitnehmers Urs Kauer auf eigenen Wunsch abgelaufen. Urs Kauer: «Jetzt sollen jüngere Kollegen an die Macht. Ich werde weiterhin dabei sein, aber nicht mehr als neutraler Funktionär, sondern als SCB-Fan, der sich freut, wenn die Mutzen gewinnen.» (be)

Ramon Untersander tritt aus dem Nationalteam zurück

An der Eishockey-WM in Tampere und Riga im Mai standen auch die drei SCBSpieler Romain Loeffel (Schweiz), Dominik Kahun (Deutschland) und Oscar Lindberg (Schweden) im Einsatz. SCB-Stürmer Tristan Scherwey verzichtete aus familiären Gründen auf die WM-Kampagne 2023. Und Ramon Untersander informierte den Schweizer

Nationaltrainer Patrick Fischer unmittelbar nach dem Saisonende mit Bern über den Rücktritt aus dem Nationalteam. Der 32-jährige Berner Verteidiger sagt: «Ich habe es immer als grosses Privileg empfunden, für die Schweiz zu spielen. Während meiner Karriere durfte ich dank Swiss Ice Hockey im

Nachwuchs und als Aktiver bei all den Zusammenzügen und Turnieren viel sehen von der Welt, viel erleben und von sehr guten Trainern profitieren. Das habe ich extrem geschätzt. Es gibt etliche spezielle Erinnerungen, dazu gehören die zwei Teilnahmen mit der Nationalmannschaft an Olympischen Spielen und der Gewinn von WM-Silber 2018. Nun haben mich gesundheitliche Gründe dazu bewogen, den Rücktritt zu geben. Ich muss und will auf meinen Körper achten und kann die Zusatzbelastung nicht mehr stemmen. Ich bedanke mich bei allen für die Unterstützung und behalte die Zeit im Kreis des Nationalteams in bester Erinnerung.»

Peter Bischoff mit Urs Kauer und Rolf Bachmann.

EID, LEID, LEIDENSCHAFT

Das Wort Leidenschaft beinhaltet alles, warum wir uns für einen Lieblings-Eishockeyclub entscheiden: Eid, Leiden und nicht zuletzt die Leidenschaft selbst.

Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, wie er zu seinem auserwählten Verein kommt. Irgendwann wird man einfach von der Leidenschaft für den Sport, das Spiel und den Club gepackt. Man schwört sich auf seinen Lieblingsverein ein und bekennt sich, nie einen anderen Verein als den eben ausgewählten zu unterstützen – ein Leben lang. Man legt also einen Eid ab.

Bei mir fing alles am 13. März 1971 an: Mein Vater nahm mich mit in die Allmendhalle zum vorletzten und entscheidenden Spiel der B-WM – die Schweiz gewann vor 11 000 Fans dank zwei Toren von Michel (Tutu) Turler gegen die DDR 3:1 und stieg in die A-Gruppe auf. Danach war es um mich geschehen. Ich wurde zum Eishockeyfan und besuchte fortan die Spiele des SC Bern.

Im Wort Leidenschaft steckt leider auch das Wort Leiden. Wie oft habe ich in den vergangenen 50 Jahren mit meinem Verein gelitten. Was habe ich gehadert, geflucht, getobt und auch Tränen vergossen. In spezieller Erinnerung bleibt mir das zweite Spiel um den Aufstieg in die NLA im Februar 1986. Nach einem klaren 5:0-Heimsieg machten wir uns siegesgewiss auf den Weg nach Chur. Ausgerüstet mit Feierlaune, Champagner (den man damals noch in Flaschen ins Stadion mitbringen durfte) und Siegesgewissheit. Nach 60 Minuten stand es 3:3. Wir zitterten, bangten, hofften und litten. Churs Goalie Renato Tosio hielt Unmögliches. Ich weiss noch haargenau, wie unser Liebling Kirk Bowman in der Verlängerung alleine auf ihn zulief und am Pfosten scheiterte. So nah dran waren wir. Doch Chur schaffte das (für uns) Unmögliche: Die Bündner gewannen 4:3. Wir waren am Boden zerstört. Weinten hemmungslos um die Wette. Im Innersten spürten wir: Es würde auch dieses Jahr nicht klappen mit dem Aufstieg. Im entscheidenden Spiel zuhause verloren wir prompt 2:4 und stiegen erst einen Monat später am grünen Tisch auf.

Dazu kamen unzählige beelendende Momente wie das 0:9 1987 in Davos, sämtliche Niederlagen gegen die

Erzfeinde, die Finalissima im Playoff-Final 2007 in Davos oder die wohl bitterste Niederlage überhaupt: Am 17. April 2012 schoss Steve McCarthy den ZSC zur Entsetzung von 17 000 SCB-Fans 2,5 Sekunden vor Schluss zum Meistertitel. Ich erstarrte zu einer Wachsfigur und wollte, als wäre ich überall, aber nicht in der PostFinance Arena.

Doch am Ende siegte eben trotzdem stets die Leidenschaft. Das Fieber, das einen packte, kaum war man

60 | SPIRIT | Kolumne

im Stadion. Das Kribbeln, die angenehme Nervosität, die Gewissheit, dass es ihr links von mir und ihm rechts von mir haargenau gleich erging. Das Aufspringen, wenn der Puck vom Pfosten zurückprallte, der unbändige Torjubel (in früheren Jahren fand man sich auf der Stehrampe meist drei bis vier steile Treppenstufen weiter unten wieder), die teils selbst angestimmten Gesänge, die erlösende Schlusssirene, das Tramhüpfen auf dem Rückweg in die Stadt, das SCB-Gebet im Bahnhof und so weiter und so fort.

Heute schaue ich auf weit über 1000 SCB-Spiele zurück und kann zum Glück konstatieren: Den Eid habe ich längst abgeliefert. Die Leidenschaft, das Feuer und die Freude stehen über allem. Aber ein bisschen Leiden gehört halt einfach dazu. Leider.

PS: Sechs Jahre nach Michel (Tutu) Turlers Toren in der Allmend tauften wir unseren Hund auf den Namen Tutu. Ob das ein Zufall war?

Denis Jeitziner

Denis Jeitziner ist seit 1971 mit dem SCB verbunden. Er war 1989 Mitbegründer des Kult-Fanclubs Bäregrabe und arbeitete später jahrelang als freier Journalist für diverse Medien. Denis Jeitziner ist seit 25 Jahren selbständig. Heute führt er seine eigene Kommunikationsagentur

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Jürg «SCB-Jüre» Wymann

ist

einer der grössten

Fans und führt ein eigenes SCB-Museum mit unzähligen Kultgegenständen. Im spirit stellt er einzelne Objekte vor – und erzählt seine Geschichte dahinter.

Zu meiner Sammlung gehören auch diverse Helme, gezählt habe ich sie aber nicht. Darunter befindet sich jener von Fritz Wyss, dem «Thierachere-Blitz». Einer der neueren Sorte ist dieser von Etienne Froidevaux, unterschrieben von der ganzen Mannschaft. Linda, seine damalige Freundin und heutige Frau, rief mich an und ich konnte den Helm abholen.

Bei diesen beiden Exemplaren sieht man die Entwicklung des Materials, des Sportes. In den 1950er Jahren trug Alfred Lack beispielsweise eine Art Velofahrer-Helm. Später kamen diese runden Helme, eine Art halbe Melone, wie

IMPRESSUM

SPIRIT Nr. 4, Juni 2023

Erscheint 4 x jährlich mit einer Auflage von 20 000 Expl.

Herausgeber SCB Eishockey AG

Verlag IMS Marketing AG, 3098 Köniz

Tel. 031 978 20 20

Produktionsleitung Fabian Gabin

Verlagsleitung Michel Bongard

Layout Reto Fiechter (rf), Tom Mischler

Verkauf Michael Steiner, Ricardo Krenger, Claudio Moggi, Lorenz Feller

IMS Marketing AG

Redaktion Reto Kirchhofer (rek)

Andy Maschek (am)

Pierre Benoit (be)

Fotos Reto Fiechter, Thomas Hiller, Fabian Hofmann, Brigitte Münger

SCB-Archiv Jürg Wymann, zvg

Lektorat Pierre Benoit (be), Reto Kirchhofer (rek)

Druck FUNKE LETTERSHOP AG OUTPUT MANAGEMENT

Redaktionsschluss: 19. Mai 2023

das Exemplar von Fritz Wyss. Schritt für Schritt wurden diese Helme weiterentwickelt und änderten sich im Material und im Design, inklusive Visier oder gar Vollschutz mit dem Gitter. Jeder Spieler soll sich so schützen, wie er will. Ich habe in meinem Büro ein Gestell mit ein paar Helmen, dazu kommen weitere drei oder vier Exemplare in der Mansarde. Viele musste ich auch entsorgen, da ich sie in mehrfacher Ausführung besass und das hätte betreffend Platz den Rahmen gesprengt. In meiner Sammlung befindet sich auch ein Originalhelm von Renato Tosio. Er hat diesen einst René Kiener geschenkt

und er gab ihn mir weiter, weil er bei mir besser aufgehoben sei als bei ihm. Gerade auch bei den Helmen der Goalies fand eine enorme Weiterentwicklung statt. Heute sind es wahre Meisterwerke und auch durch das individuelle Design schier unbezahlbar. Spontan kann ich nicht sagen, mit welchem Helm ich meine Sammlung noch ergänzen würde. Aber wenn Roman Josi mal ein Exemplar übrig hätte, würde ich nicht Nein sagen. Aber ich bin glücklich mit dem, was ich habe – und am wichtigsten ist, dass ich viele alte Dokumente besitze, auch Protokolle von Sitzungen, die nicht immer problemlos verliefen. Da setze ich mich auch mal hin, stöbere in der Vergangenheit und lasse Erinnerungen aufkommen. Dass ich so viele Dinge für mein Museum erhalten habe, ist nicht normal, sondern genial.

62 | SPIRIT | Jüres Corner

Der SCB bedankt sich bei seinen Sponsoren, Partnern und Membern für die Saison 2022 / 23

Hauptsponsor

Goldsponsoren

Silbersponsoren

AGI MACHT’S

Partner Member

ängelibeck

A. Bill AG

ALIGRO Einkaufsmarkt

ASP Architekten AG

ATAG Wirtschaftsorganisationen AG

Auto Marti AG

Autoverkehr Bern

B. Siegenthaler AG

Bäckerei Bohnenblust AG

Baeriswyl Tschanz & Partner AG

Banholzer AG

Bank Julius Bär & Co. AG

Bank Vontobel AG

Bantiger Elektro AG

BÄRNERBÄR – Berns Wochenzeitung

Bautro AG

Bern Arena Stadion AG

BERNcity

Bern West Immobilien KMG

BERNEXPO AG

Berther Büromöbel GmbH

BGPartner AG

Bischoff und Partner Architekten AG

Bolliger & Co. AG

BSH Hausgeräte AG

Büchi Bauunternehmungen AG

Burckhardt & Partner AG

Büro Bischof Bern AG

Centre Patronal Bern

CH Regionalmedien AG / Radio Bern

Chapuis + Zürcher AG

christen garten- und landschaftsbau ag

Clear Channel Plakanda GmbH; Filiale Bern

Clientis AG Bern

Cosmétique SA Worben

Cupi Liegenschafts- und Hauswartsdienst

GmbH

Dallmayr Vending & Office

das team ag

Data Dynamic Informatic AG

Data World Consulting AG

Dr. Risch AG

Edorex AG

EgoKiefer AG

Element AG

Emch + Berger ImmoConsult AG

FORMAT12 AG

Fritz Baur AG

Furrer + Frey AG

Gasser Gourmet AG

Gasverbund Mittelland AG

Gerber + Troxler Bau AG

Gilgen Door Systems AG

Gourmador frigemo ag / Frisch-Service

Groupe Egli AG

Gruner Roschi AG

haar-shop.ch Marketing AG

Haco AG

HG Commerciale

HomeCare - Medical GmbH

ing.-büro riesen AG

Innflow AG

Kablan AG

Kerapal GmbH

Küng AG Bern

LGT Bank (Schweiz) AG

Livesystems

MADLAB

Meer AG

OBT AG

Overa Betonrückbau GmbH

PAGE-UP COMMUNICATIONS AG

Peter Spring AG

Planzer Transport AG

Prodega-Markt / TransGourmet Schweiz AG

PubliBike AG

Ramseyer und Dilger AG

REHAU Vertriebs AG

Remund Architekten AG

Remund Werbetechnik AG

Renovation-Bern AG

Restaurant Landhaus Liebefeld AG

RICHNER

Rickli+Wyss AG

Rudolph Schweizer AG

SABAG BERN

SAG Schweiz AG

SAVIVA AG

Schaerer Ltd

Schenker Storen AG

Scherler AG

Schindler Aufzüge AG Bern

SEA Schliesssysteme AG

Serco Landtechnik AG / Fenaco Genossenschaft

SEWA Einwegartikel GmbH

Solarchef GmbH

SWICA Bern Gesundheitsorganisation

SwissPension AG

Thommen AG

TIVOLI Center Worblaufen AG

T+R AG

Top Events Schweiz AG

V-ZUG AG

VERFORA SA

VJii Productions AG von Rosenberg Immobilien GmbH

Walo Bertschinger AG Bern

Wirz Unternehmungen

Xtendx AG

Zaugg AG Rohrbach

Zaunteam Franchise AG

Zbinden Mauss AG

GUTES SPIEL MIT SC BERN

GUTER STIL MIT PKZ

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