Kabawil Düsseldorf, Jahresdoku 2020

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Musik

Hinterhof Advent Vom 9. Dezember bis Heiligabend gab es jeden Samstag eine Mini-Musik-Aktion auf unserem Hof für die direkte Nachbarschaft an den Fenstern und auf den Balkonen. Jedes Konzert konnte natürlich auch im Livestream auf Instagram verfolgt werden und jetzt steht es auf dem Kabawil Youtube-Kanal bereit. Familie Klee spielte das finale Mini-Konzert am Heiligen Abend aus ihrem Wohnzimmer. Wir sprachen mit ihnen über diese besondere Erfahrung. War es eine Ausnahme für Euch, als Familie gemeinsam Musik zu machen oder kommt das häufiger vor? In dieser Konstellation, als Familie zu viert beziehungsweise zu fünft Musik zu machen, war schon etwas Besonderes, das haben wir sehr genossen! Das kommt sonst höchstens mal Heiligabend vor. Mein Mann und ich machen schon ab und an Musik zu zweit, auch in der kleinen Gruppe mit einem der Kinder musizieren wir hin und wieder gemeinsam. Durch das Blechblasensemble spielen die Kinder ohnehin auch mal zu Hause zusammen (oder gegeneinander)). Wie war es für Euch, nur für die Kamera – also für ein virtuelles Publikum – weihnachtliche Musik zu spielen? In Zeiten der Pandemie ist Streaming ja ein nicht unübliches Mittel, also völlig fremd war es uns nicht. Und durch die familiäre Atmosphäre im Wohnzimmer mit einem Freund als Kameramann (und gleichzeitig als Zuschauer) war es schon fast ein bisschen festlich. Gab es einen Unterschied zu dem Open Air Auftritt bei den HinterHofPausen im Sommer, wo ihr auch dabei wart? Ein großer Vorteil war sicher die Unabhängigkeit von den Naturgewalten. Wir mussten nicht den Notenblättern hinterherlaufen, die dem Wind zum Opfer gefallen sind. Aber natürlich ist es viel schöner und authentischer vor Publikum zu spielen, als hinterher in der „Konserve“ jeden kleinen Fehler zu bemerken und sich darüber zu ärgern. Und das Feedback vom Publikum ist auch etwas, das man vor einer Kamera vermisst und das nicht zu ersetzen ist. Wie wichtig findest Du es als Musiker unter den starken Einschränkungen des Lockdowns trotzdem Musik für die Öffentlichkeit zu machen? Bei dieser Frage gehen unsere Meinungen ein wenig auseinander: Für meinen Mann ist es als Musiker tatsächlich gar nicht so wichtig, sein Musikerdasein vor der Öffentlichkeit permanent zu beglaubigen. Trotzdem hat er die kleinen Auftritte sehr genossen und war auch dankbar, dass sie ermöglicht wurden. Für mich ist es anders, ich vermisse meine Arbeit am Theater und vermisse den Kontakt zum Publikum und auch das Gefühl, wenn der Vorhang sich hebt. Ich mochte diese kleinen Formate, die wenigstens ein bisschen Nähe zum Publikum zuließen und mir eine schöne Aufgabe ermöglichten.

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