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Teegenuss und Kräuterduft HERBA SOLARIS | Auf welche Köstlichkeiten wir uns gemeinsam mit den anderen Teilnehmern der Kräuterführung in Stockach zusätzlich zu spannenden Informationen rund um die vielfältigen Gewächse freuen durften, war eine schmackhafte Überraschung. Bereits der erfrischende Willkommens-Eistee mit der zitronigen Würze, dem angenehmen Thymiangeschmack und der süßlichen Cassis & Himbeeren Komponente stimmte die Kräuterinteressierten auf die Führung ein. Geschmackvolle Kräutertees sind aber nur ein Teil dessen, was Eva Maria Walle mit ihren Mitarbeitern auf dem Hof aus Bio zertifizierten Heilkräutern produziert.
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lle Aufgaben, die mit dem biologischen Kräuteranbau und -verkauf anfallen, teilt sich Eva Maria mit acht Mitarbeitern – jeder hat seinen eigenen Bereich, aber alle arbeiten zusätzlich auf dem ungefähr zwei Hektar großen Feld mit. Neben Tees, die unter dem Produktnamen „Herba Solaris“ zu kaufen sind, stellt das Team unter anderem Kräuterstempel oder Gewürzmischungen für Kräuterbutter her. Einige Kräuter werden für andere Firmen gepflanzt, die das Fachwissen der Kräuterexperten in Stockach gerne annehmen.
Vom Anbau bis zur Ernte Verschiedenste Düfte in unterschiedlichen Intensitäten kündigen das nur wenige Schritte vom Hofhaus entfernte Arzneikräuterfeld bereits an. Die Gerüche klassischer Küchenkräuter wie Thymian oder Basilikum mischen sich mit unbekannteren wie jene des Tulsikrauts, der Süßdolde oder des Kugelamarants. Bis die Kräuter in dieser Pracht auf dem Feld erblühen und schlussend104
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lich geerntet werden können, sind aber einige Schritte notwendig. Das Team züchtet die Pflanzen meist selbst in einem einfachen Gewächshaus an. „Ohne viel Schnickschnack, so werden die Kräuter resistenter“, sagt Eva Maria. Um den Boden auf dem Feld zu präparieren, setzt das Team auf die umweltfreundliche Gründüngung, also den Anbau von Pflanzen, die den Boden außerhalb des Kräuteranbaus begrünen und das Erdreich lockern. Einige Gründüngungspflanzen versorgen den Boden mit Nährstoffen und vertreiben Schädlinge, sodass einer aromareichen Kräuterpflanze später nichts im Wege steht. Für die Ernte nutzt das Team kaum Maschinen. Die Handarbeit erlaubt eine genauere Auswahl, welche Teile der Pflanze bereits gereift sind. „Und ich bin davon überzeugt, dass man die Handarbeit am Ende schmeckt“, ergänzt Eva Maria. Auch der richtige Zeitpunkt ist wichtig: „Die ätherischen Öle in der Pflanze fluktuieren, teilweise sogar innerhalb eines Tages. Für die Ernte müssen wir also den Moment abwarten, in dem die Konzentration am höchsten ist. Beim Thymian ist das zum Beispiel kurz vor der Blüte“, erklärt die studierte Agrarwissenschaftlerin.