ErfahrungsSchatz - Der Ratgeber für die reife Generation | Juni 2011

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Pflege

Ohren auf!

Ein unterschätztes Problem

Hörend die Welt erschließen

Das Thema Pflege gewinnt immer mehr an Brisanz

Der Hörsinn begleitet alle Lebensbereiche

Sommer 2011

Die Bundesbürger werden im •Durchschnitt immer älter. Was auf den ersten Blick positiv klingt, hat allerdings auch seine Schattenseiten. Denn mit der Zahl der Hochbetagten steigt auch die Zahl der Pflegebedürftigen dramatisch an. Dieses gesellschaftliche Problem wird aber von den Bundesbürgern deutlich unterschätzt. In einer TNS-Em- Pflegeexpertin nid-Umfrage für die Ergo Direkt Heike Bohnes. Foto: djd Versicherungen vermuteten 87 Prozent der Befragten, dass sich die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2050 um maximal 50 Prozent erhöhen werde. Tatsächlich könnten 2050 aber schon 4,5 Millionen Bundesbürger auf Pflege angewiesen sein – das ist in etwa eine Verdoppelung gegenüber den Zahlen von heute. Aufgrund der demographischen Veränderungen wird das Thema Pflege also immer drängender – die Auswirkungen auf die kommenden Generationen lassen sich nur schwer abschätzen. Entsprechend groß ist der Informationsbedarf. Einige Fragen, die viele – sowohl junge als auch ältere Bürger – umtreiben, beantwortet die staatlich anerkannte Altenpflegerin, Diplom-Sozialarbeiterin und geprüfte und unabhängige Sachverständige für Pflege Heike Bohnes aus Aachen. Welche Entlastungsangebote gibt es für pflegende Angehörige, wenn der Betroffene eine Pflegestufe hat? Man kann sich bei der Pflege von einem Pflegedienst unterstützen lassen oder eine Tagespflege in Anspruch nehmen.

Wenn die Pflegeperson Urlaub macht oder wegen Terminen an der Pflege gehindert ist, kann der Pflegebedürftige beim Pflegedienst oder bei der Tagespflege die Verhinderungs- beziehungsweise Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen.

Wo findet man qualifi zierte Vollzeitkräfte, die einen Pflegebedürftigen rund um die Uhr betreuen können? Seit dem 1. Mai gilt die sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeit. Damit hat sich die Rechtslage bei der Beschäftigung von Pflegekräften aus Osteuropa geändert. Pflegekräfte aus Osteuropa können jetzt mit den Pflegebedürftigen direkt Arbeitsverträge abschließen. Durch diesen Arbeitsvertrag entsteht dann ein reguläres Arbeitsverhältnis mit Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht. Was ist rechtlich zu beachten, wenn man für die Vollzeitpflege eine osteuropäische Pflegekraft einstellen will? Die Pflegekraft muss – wenn sie nicht über die Entsenderegelung in Deutschland arbeitet – in Deutschland Lohnsteuer und Sozialabgaben zahlen. Viele Pflegebedürftige werden von ihren Angehörigen rund um die Uhr gepflegt. Wer übernimmt die Kosten für externe Pfleger, wenn die Angehörigen selbst krank werden oder einmal in Urlaub fahren wollen?

Urlaub und vorüberge- rigen während eines Ur- und zu wahren und die hende Krankheit der laubs umfassend versorgt Pflege entsprechend orgaPflegeperson kann mit zu wissen. nisieren zu können. Die Verhinderungsund Was hat es mit dem ge- Pflegeberatung sollte unKurzzeitpflege überbrückt setzlichen Anspruch auf abhängig erfolgen. werden. Reichen Einkom- kostenlose Pflegeberatung Wie lange dauert es vom men und Vermögen nicht auf sich und wer führt die- Antrag auf eine Einstufung in eine Pflegestufe aus, um die Pflegekosten se Beratung durch? abzudecken, kann An- Die Beratung in Pflege- bis zur Bewilligung? Vom Antrag bis spruch auf „Hilfe zum Bescheid zur Pflege“ nach sollte es nicht ländem Sozialhilfeger als fünf Wogesetz bestehen. chen dauern. Was hat es mit der Sind der PflegeKurzzeitpflege auf bedürftige beziesich, und wann hungsweise seikann und sollte ne Angehörigen man sie in Anbei der Wahl des spruch nehmen? ambulanten PfleDie Kurzzeitpflegedienstes oder ge kann nur staeines Heims völlig tionär, also im frei, oder darf die Rahmen eines Pflegekasse dabei P f le gehe i m au fmitentscheiden? enthaltes, in AnDer Pflegebedürfspruch genomtige und seine Anmen werden. Sie gehörigen sind in ist geeignet, wenn der Auswahl völbeispielsweise lig frei. Allerdings umfa ngreiche sollten sie darauf Renov ier ungsachten, dass die maßnahmen in eider Wohnung er- Gerade demenzkranke Menschen benö- Einrichtung forderlich sind tigen eine Betreuung rund um die Uhr. nen Versorgungsund der Pflegebe- Quelle: djd/Ergo Direkt Versicherungen vertrag mit der Pflegekasse hat. dürftige nicht in seiner Wohnung gepflegt stützpunkten soll An- Ansonsten muss die Pflewerden kann. Sie ist aber gehörigen und Pflegebe- gekasse trotz Heimpflege auch eine sichere Mög- dürftigen dabei helfen, nur das Pflegegeld ausdjd lichkeit, seinen Angehö- ihre Rechte zu kennen zahlen.

„Auch noch im Alter ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause führen, das wünschen sich die meisten Menschen.“ An Demenz erkrankte Menschen bedürfen ganz besonderer Aufmerksamkeit und Zuwendung. Sie kennen diesen oft anspruchsvollen Tagesablauf persönlich?

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Zu Unrecht wird das •Hören immer wieder unterschätzt. Das drückt sich im sorglosen Umgang vor allem junger Menschen mit ihrem Gehör und in der Verschleppung teilweise auffälliger Hörminderungen bei Erwachsenen aus. Dabei ist das Gehör der Schlüssel zu Kommunikation und zu Hörgenuss. So ist die ständige Gegenwart von Musik in der heutigen Welt ein eindeutiger Beweis für die Lust am Hören – gleichzeitig liegen darin auch Gefahren für das Gehör. Und auch das Zusammenleben im Großen wie im Kleinen lebt von der Kommunikation, dem Sprechen und dem Zuhören. Ohne Hören sind die Welt und das Leben sehr viel ärmer. Viele wissenschaftliche Untersuchungen haben bewiesen, was die Menschen, die mit Hörsystemen wieder besser hören,

bestätigen können: Gutes Hören und Lebensqualität liegen ganz eng beieinander. Die Wiederherstellung des Hörvermögens ist für viele Menschen wie die Rückkehr ins wirkliche Leben. Denn Hörminderungen führen in den meisten Fällen dazu, die geselligen Situationen, die häufig akustisch schwierig sind, aus Angst vor Missverständnissen zu meiden. Dazu kommen Stress und Versagensängste, die extrem belastend wirken. Deshalb sind regelmäßige Hörchecks die beste Vorsorge, um lebenslang mit beiden Beinen im erfüllten Leben zu stehen.

Gutes Hören macht sicher

Ein lebenslanges gutes Hören ermöglicht ein wunderbares Gefühl im Umgang mit den Mitmenschen. Das Gehör ist in der NaFoto: ddp tur das wichtigste Sinnesorgan für die Orientierung und die Sicherheit. Es ist immer im Einsatz und warnt die Lebewesen vor Gefahren, sogar im

Schlaf. Das ist möglich, weil die Ohren immer offen sind. Sie können aber nicht nur leiseste Geräusche wahrnehmen, sie

können auch die Richtung vermitteln, aus der die Laute kommen. Damit sind sie ein unverzichtbares Instrument

Impuls für den Hörcheck

Hörminderungen erkennen

Viele Großeltern gehen zum Akustiker, um ihre Enkelkinder wieder richtig zu verstehen. Der schleichende Verlust der höheren Frequenzen macht es vor allem älteren Menschen schwer, hohe Kinderstimmen zu verstehen. Viele Großeltern gehen dann zum Hörakustiker, um nicht ins soziale Abseits zu geraten. Das hat eine Studie ergeben, in der Menschen im Alter zwischen 55 und 90 Jahren befragt wurden, denen kürzlich Hörsysteme angepasst wurden. Demnach sind es vor allem die Enkelkinder im Schulalter, die ihre Großeltern auf den Hörsinn und die Schwerhörigkeit aufmerksam machen. Vielfach ergreifen die Jugendlichen sogar die Initiative und organisieren den Besuch beim Hörexperten. Das verbessert in den meisten Fällen die Kommunikation zwischen den Generationen und stärkt fast immer die Beziehung von Enkeln und Großeltern. Andere Auslöser für den Hörcheck sind für ältere Menschen Weihnachtsfeiern, Restaurant- oder Cafébesuche und Meetings, genauso wie Theater- oder Kirchenbesuche. Für Interessierte bietet die Fördergemeinschaft Gutes Hören auf ihrer Website www.fgh-info.de Informationen und eine Akustikersuche an. fgh

Hörexperten raten, erste Anzeichen für Hörminderungen ernst zu nehmen. Viele Hinweise können das alltägliche Leben sowie Familie und Freundeskreis geben. Häufiges Nachfragen oder entsprechende Bemerkungen der Mitmenschen können erste Hinweise auf Hörminderungen sein. Besonders in geräuschvoller Umgebung treten diese Verständigungsprobleme auf. Die anderen bemerken es nämlich meist zuerst, wenn mit unseren Ohren etwas nicht stimmt. Auch Beschwerden von der Familie oder gar den Nachbarn über zu laut gedrehte Radios und Fernseher können ihren Grund im verminderten Hörvermögen haben. Umgekehrt empfinden Betroffene die Lautstärkeeinstellungen ihrer Mitmenschen als viel zu leise. Und auch wenn alle anderen undeutlich sprechen oder zu nuscheln scheinen, kann die Ursache das eigene Gehör sein. Typisch für beginnende Hörminderungen sind Verwechslungen stimmloser und ähnlich klingender Konsonanten wie zum Beispiel „d“ und „t“ oder „f“ und „s“. Gewissheit über das eigene Hörvermögen gibt der schnelle und kostenlose Hörcheck beim PartnerAkustiker der Fördergemeinschaft Gutes Hören. fgh

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für das Überleben in der Natur und die Orientierung in der Zivilisation. Die Ohren unterstützen sogar die Augen: Erst das Geräusch lenkt in vielen Fällen den Blick. Sicherheit gibt das gute Hören in allen Situationen des täglichen Lebens. Sei es beim Einkaufen, in Beratungsgesprächen bei der Bank oder beim Arzt oder einfach, wenn man unterwegs nach dem Weg fragt. Auch in Unterhaltungen – geschäftlichen, beruflichen und privaten – ist gutes Hören unumgänglich, um zu verstehen und um offen zu sein für die Zwischentöne, die vielfach in der Wortwahl und in den Betonungen liegen. Die Sicherheit durch gutes Hören ist mit modernen Hörsystemen leicht zu erhalten, und sie sorgt darüber hinaus für ein gutes Gefühl im Umgang mit den Mitmenschen.

Gutes Hören macht fit Fit zu sein ist nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist wichtig. Schnelle Reaktionen und Antworten auf Gesagtes gelten als sympathisch, intelligent und zeugen von schnellem Denkvermögen. Das funktionierende Gehör hilft dabei. In Bruchteilen von Sekunden werden sämtliche akustische Informationen ausgewertet. Das ist die Basis für das richtige Verhalten in unerwarteten Situationen und die richtigen Antworten auf unvorhergesehene Fragen. Menschen können durch schlechtes Hören diese Fähigkeiten regelrecht verlernen. Die geistige Fitness lässt langsam nach, weil die entsprechenden Reize und Anregungen aus-

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bleiben. Und was noch schlimmer ist, diese Veränderungen werden auch von der Umwelt bemerkt. Deshalb raten die Hörexperten dringend zu regelmäßigen Überprüfungen des Hörvermögens, um genau diese Entwicklungen zu verhindern. Bleiben Hörminderungen über längere Zeit unversorgt, verringern sich auch die entsprechenden Gehirnaktivitäten. Durch die Gewöhnungseffekte kann es dann bei der Versorgung mit modernen Hörsystemen zu Komplikationen kommen. Das Hören muss im Rahmen von Hörtrainings wieder neu erlernt werden. Damit es gar nicht so weit kommt, müssen Hörminderungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Nur so lassen sich die Hörerfolge schnell und problemlos realisieren, und die Menschen bleiben lebenslang geistig fit und stehen mitten im Leben.

Gutes Hören ist pure Lebensqualität Immer mehr Menschen lassen sich vom Hörakustiker beraten, nutzen moderne Hörsysteme und freuen sich über besseres Verstehen ihrer Mitmenschen und mehr Sicherheit im täglichen Leben. Die guten Anpassmöglichkeiten durch die Hörexperten und die Leistungsfähigkeit der Hörsysteme sorgen für große Zufriedenheit bei den Kunden. Die Geräte sind überwiegend ganztägig im Einsatz, da sie gutes Hören in den unterschiedlichsten Situationen garantieren. Und sie werden mit wachsendem Selbstverständnis und Überzeugung getragen. fgh


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