Wirtschaft
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BENIMMCODE Modernes Nachschlagewerk, anschauliche Videos: Elisabeth Motsch und Doris Schulz zeigen auf, wie wichtig ein stilsicheres Auftreten auch in Zeiten von Digitalisierung und New Work ist. Text: Mag. Petra Kinzl Fotos: Trauner Verlag
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er selbstbewusst auftritt, erntet Sympathie im Job. Die Stilund Medienprofis Elisabeth Motsch und Doris Schulz erklären in ihrem neuen Buch und im folgenden Interview, wie man beruflich und privat mit gutem Benehmen überzeugt und wo es die gravierendsten Veränderungen gibt. Denn aus dem ehemals strengen Regelwerk nach Freiherr von Knigge hat sich eine entspanntere Form des Zusammenlebens entwickelt. Sehr anschaulich wird das Buch durch das digitale Zusatzpaket mit E-Book und praxisnahen Videobeispielen.
Sind Benimm-Codes im modernen Arbeitsleben überhaupt noch zeitgemäß und inwieweit erleben wir einen Paradigmenwechsel? Schulz: Umgangsformen wurden in den 1970er-Jahren wenig Bedeutung zugesprochen und erleben jetzt eine
ZWEI FRAUEN, EIN GEMEINSAMES BUCH: Doris Schulz und Elisabeth Motsch und ihr modernes Verständnis von gutem Benehmen
Menschen mit Wissen um die Benimm-Codes werden die Leader der Zukunft sein. Doris Schulz und Elisabeth Motsch
Renaissance durch die neuen Arbeitswelten. Der teilweise sehr respektlose Umgang in den sozialen Medien hat das Seine dazu getan, dass der Ruf nach wertschätzendem Umgang immer stärker wird. Heute arbeiten bis zu fünf Generationen unter einem Dach. Umso wichtiger sind Spielregeln. Menschen mit sozialer Kompetenz und Wissen um die Benimm-Codes werden die Leader der Zukunft sein, weil sich viele Arbeitnehmer für Unternehmen entscheiden, wo ein gutes Betriebsklima herrscht und 130
Mitarbeiter geschätzt werden. In Zeiten von Digitalisierung und New Work verlagern sich „erster Eindruck“ und Kommunikation verstärkt auf die Online-Ebene. Warum ist auch hier ein stilsicheres Auftreten wichtig? Schulz: Ein guter erster Eindruck ist wichtig, weil er den roten Teppich für die Inhalte legt. Worauf ist online zu achten? Motsch: Im Online Meeting wirkt dunkle, konturlose Kleidung wie ein großer schwarzer Fleck. Es schickt sich nicht, nebenbei Handy oder E-Mails zu checken, vom Bildschirm abgewendet sein und die Kamera bei kleineren Meetings auszuschalten. Möchte man etwas sagen, hebt man die Hand. Beim Sprechen in die Kamera blicken und andere ausreden lassen. Man sorgt für eine störungsfreie Umgebung, leuchtet das Gesicht mit einer guten (Ring-)Lampe aus und lümmelt nicht am Sessel, sondern sitzt aufrecht. Frau Motsch, Sie sagen „Es geht um