ÖH Magazin Winter WS21

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40 Jahre LAP/LARCH

LAP - ABC Autor*innen: Malve Wilhelm, Laurens Pichler, Nena Aichholzer

A

- Außenhaus Beschreibt den privaten Freiraum, in dem die Bewohner*innen sich autonom und frei bewegen. Eng damit verknüpft ist der Begriff des Innenhauses. Das Außenhaus stellt im Prinzip die Spiegelung des Innenhauses dar. Falls euch dieses Konzept von Inge Meta Hülbusch noch kein Begriff ist, werdet ihr es auf jeden Fall bei einer Lehrveranstaltung mit unserer Institutsleiterin für Landschaftsplanung, Gerda Schneider, kennenlernen.

Planung ist also unbedingt notwendig, um eine Hierarchie der Geschlechter abzubauen, die Eigenständigkeit von Frauen* zu stärken und einen gleichberechtigten Zugang zu allen gesellschaftlichen Ressourcen zu ermöglichen.

G

– Gartenstadt Leitbild für planmäßige Stadtentwicklung aus dem Jahr 1898 von Ebenezer Howard. Den zu dieser Zeit in England vorherrschenden schlechten Wohnund Lebensbedingungen sollte so gegengesteuert werden. Das Modell beinhaltet eine festgelegte Maximalgröße der zu errichtenden Stadt, sowie einen Verzicht von Privateigentum an Grund und Boden, eine in die Stadt integrierte Landwirtschaft sowie ein offenes und durchgrüntes Stadtgefüge.

B

- Bestand (Aufnahme) Beschreibt ganz einfach gesagt das, was bereits vor Ort vorhanden ist. Bei einer Bestandsaufnahme werden die Elemente vor Ort analysiert. Später werden diese, im Optimalfall, in der Planung und Gestaltung des Ortes berücksichtigt und miteinbezogen.

H

– Hecke Hecken sind wahre Alleskönner und werden in der Landschaftsplanung gerne gesehen. Ob als Lärm– oder Sichtschutz, gestalterisches Element oder zur Verbesserung der Umweltbedingung und als Lebensraum für viele Tiere.

C

- Carl von Linné Diesen Namen kennt ihr eventuell auch schon aus dem Biologieunterricht. Bekannt ist er für das Reformieren der biologischen Systematik. Dank seiner binären Nomenklatur haben wir LAP/ LARCH-Studierenden es bei Gehölzkunde- und Botanikvorlesungen wesentlich einfacher…

I

– Intersektionalität Deine Aufgabe als Landschaftsarchitekt*in ist es, (Frei)Räume für Menschen verschiedener Kulturen, Altersgruppen, Geschlechter und Behinderungen zu planen. Intersektionalität bedeutet auch, in der Landschaftsplanung Machtstrukturen und resultierende Diskriminierungsformen zu erkennen und ihnen mit intersektioneller Planung entgegenzuwirken.

D

- Defensive Architektur Beschreibt Maßnahmen im öffentlichen Raum, die “unerwünschte“ Randgruppen am Verweilen hindern sollen oder sie am besten ganz fernhalten. Dabei sind aber zum Beispiel auch ältere Personen oder Jugendliche negativ betroffen. Falls ihr mehr dazu lesen wollt, könnt ihr euch den Artikel dazu im vorletzten Öh-Magazin ansehen.

J

– Jahreszeiten Als Landschaftsplaner*in und/oder Landschaftsarchitekt*in ist man in vielen Fällen an den Verlauf der Jahreszeiten gebunden. Wann kann gepflanzt werden? Wann muss ein Baumschnitt vorgenommen werden? Wie stark beeinflussen Sommer und Winter eine Planung? Da das Planen mit Naturelementen immer ein dynamischer Prozess ist, ist es wichtig, auch den Zyklus der Jahreszeiten in deine Planungen miteinzubeziehen.

E

- (örtliches) Entwicklungskonzept Ist Teil des örtlichen Raumordnungprogramms und sozusagen ein Ratgeber für Gemeinden und Planungsträger. Es beschreibt die Ziele und Festlegungen der Gemeinde und dient als Entscheidungshilfe. Klingt eventuell etwas trocken und kompliziert, ist aber eigentlich sehr interessant und vor allem auch relevant im Bereich der Landschaftsplanung.

K

– Konflikte & Kommunikation Wo Menschen aufeinandertreffen, kommt es zu einem Austausch, dort wo verschiedene Nutzungen und Nutzergruppen aufeinandertreffen, kommt es vermehrt zu Konflikten. Als Landschaftsplaner*in ist es wichtig, diesen Konflikten, beispielsweise im Zuge einer Öffentlichkeitsbeteiligung, mit ausreichend Information, Verständnis und Kooperation vorzubeugen.

F

– Feministische Planung Der Ausgangspunkt einer Planung sollte stets der Lebensalltag der Betroffenen sein. Durch die patriarchalen Strukturen sowie geschlechterspezifischen Rollenzuweisungen unserer Gesellschaft unterscheidet sich der Lebensalltag von Frauen* stark von dem der Männer. Eine feministische

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