ÖH Magazin Winter WS21

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ÖH BOKU

„Wir sind der Lautsprecher für die Studierenden!“ Stefanie, Nina und Michi bilden seit vergangenem Juli das neue Vorsitz Trio der ÖH BOKU. Im Interview verraten sie uns, mit welchen Belangen sie tagtäglich konfrontiert sind, was wir uns bei der Modularisierung erwarten dürfen und wie sie die BOKU zukünftig zu einem diskriminierungsfreien Raum umgestalten möchten! Autor*innen: ÖH BOKU Vorsitz und Christiane Hörmann / Foto: Christiane Hörmann

Wie sieht euer Alltag als ÖH Vorsitz aus? Stefanie: Meistens kommen wir so zwischen 9 und 10 ins Büro, schauen was vom Vortag liegen geblieben ist und welche Mails reingekommen sind. Dann checken wir die Lage bei Fabian u. Gabi (Anm.: ÖH Sekretariat) und schauen, ob alle Leute auf der ÖH brav die Maske oben haben. Michi: Wir schauen regelmäßig in die anderen ÖH Büros rüber, um mit den Referaten und Studienvertretungen über Neuigkeiten, Probleme und Ideen zu quatschen. Nina: Und neben vielen Terminen arbeiten wir mit der verbleibenden Zeit an unseren Projekten weiter. Das hört sich so an, als wärt ihr jeden Tag im Büro. Bleibt da eigentlich noch Zeit für Uni? Michi: Man merkt halt schon, dass der zeitliche Fokus sehr bei der ÖH Arbeit liegt. Es hat bislang keinen Tag gegeben, wo niemand im Büro war. Um Vorlesungen zu besuchen, finde ich gerade zu wenig Zeit. Wie würdet ihr das in Wochenstunden ausdrücken? (ÖH Vorsitz lacht) Stefanie: Also in den Hochzeiten, wie im September, waren es schon an die 60 Wochenstunden, momentan pendle ich zwischen 30 und 50. Nina: Es ist schon ein Fulltime-Job! Was sind da bei euch die großen Zeitkiller?

Michi: Als ÖH Vorsitz bilden wir die Schnittstelle zur Universität und den Unterstellen der ÖH. Da reden wir von zirka 30 Schnittstellen der Uni – von der IT über Rektorat zu Qualitätsmanagement – und noch von 15 ÖH Referaten u. 8 Studienvertretungen. Wenn wir mit allen einmal im Monat sprechen, kommen wir schon auf über 50 Termine. Das benötigt sehr viel Zeit, weil man natürlich mit allen bestmöglich kommunizieren mag. Stefanie: Und da haben wir die Zeit noch nicht berücksichtigt für Vorbereitung, Nachbereitung und den Projekten, an denen wir arbeiten sowie die Problemfälle von Studierenden, wo wir uns einsetzen. Was sind das für Problemfälle? Michi: Da geht’s um Fälle, wo Lehrende keine Vorlesungen abhalten, plötzlich Hygienekonzepte zum Nachteil von Studierenden umgeändert oder keine Prüfungstermine angeboten werden. Da setzen wir uns ein und reden mit den Profs sowie dem Rektorat für Lehre. Ihr macht’s also die Mediation zwischen den Studierenden u. Lehrenden bzw. dem Rektorat? Nina: Ja, wir sind der Lautsprecher für die Studierenden. Stefanie: Vor allem, wenn die Studienvertretungen nicht weiterkommen, sind wir die, die sich dazuschalten. An welchen Herzensprojekte arbeitet ihr gerade? Nina: Ich freue mich schon sehr auf die 150-Jahr Feier und den Mai, der wird der -4-

Anti-Faschismus Monat. Da sind eine inhaltliche Broschüre, hoffentlich auch Zeitzeug*innengespräche und diverse Diskussionsveranstaltungen in Planung. Nach den 2 Jahren meiner ÖH Arbeit möchte ich natürlich, dass sich an der Uni Modi entwickelt haben, wie man Diskriminierungsfälle vorbeugen kann. Das wollen wir u.a. durch Schulungen sowie Vernetzungsstammtische für Studierende marginalisierter Gruppen erreichen. Stefanie: Ich persönlich finde es sehr wichtig einen diskriminierungsfreien Raum zu haben und uns dafür bestmöglich einsetzen, dass Diskriminierungsfälle verhindert werden. Personen sollen wissen, wo sie sich hinwenden können und dass sie damit nicht allein gelassen werden. Wir sind eine offene ÖH und haben alle verschiedene Backgrounds mit internalisierten Rassismen und Sexismen, wo es eben noch viel aufzuarbeiten gibt. Nina: Wir haben dazu in der UV ein Vorgangsprotokoll mit einer Leitlinie in Arbeit, wie bei Diskriminierungsfällen vorzugehen ist, welche dann die Referate und Studienvertretungen erhalten. Michi: Wir ergänzen uns da sehr gut mit unseren Schwerpunkten. Mein Herzensprojekt ist es die Studierbarkeit zu verbessern. Über die strukturelle Ebene wie bei den Studienplänen soll das Studieren an der BOKU verbessert werden, sodass alle bestmöglich an der BOKU studieren können. Mir ist es wichtig, dass man jetzt die Chance nutzt, um zukunftsträchtige, studierbare Studien aufzustellen und bestehende Problemfelder behoben werden.


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