ÖHV-Mitgliederzeitschrift "die lobby", Frühling 2020

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BUCHUNGEN

Revenue Management in Krisenzeiten – ist das überhaupt möglich? Qualitätsmanagement, Verknappungsstrategie, Kostenkontrolle und intensives Marketing sowie positive Kommunikation – Vertriebs-Expertin Bianca Spalteholz hat für die lobby acht Empfehlungen für Revenue Management in der Krise formuliert. Hoteliers haben das betriebswirtschaftliche Phänomen der begrenzten Kapazitäten – sie können ihre „Ware“ Hotelzimmer nicht lagern, Umsatzverlust durch nicht verkaufte Betten kann nie wieder eingebracht werden. Aber: Jammern hilft jetzt nicht weiter, ganz im Gegenteil. In dieser Situation sind Kampfgeist und Kreativität angesagt – auch im Revenue Management. Legen Sie jetzt los! Bei folgenden Punkten können Sie ansetzen:

3. Verknappungsstrategie

1. Preise

4. Markt- und Preispositionierung

In Krisenzeiten tendieren wir oft zu Steinzeitmethoden, um wenigstens noch einen kleinen Teil der geringen Nachfrage abzuschöpfen. Spontane Preissenkungen sind NICHT zu empfehlen. Behalten Sie Ihre Preishoheit! Vorsicht bei langfristigen Verträgen mit Preisbrechern und Dumpingpreis-Partnern. Regeln Sie solche Verträge über Preise sowie Buchungsund Stornobedingungen. Wenn Sie noch mit festen Saisonzeiten arbeiten, ist jetzt der Moment gekommen, auf das Dynamische Pricing mit nachfrage­ orientierten Preisen umzusteigen.

Kontrollieren Sie die Nachfrage sowohl in Ihrem Markt als auch in Ihrem Hotel. Im Idealfall kennen Sie Ihre Preis-Leistungs-Positionierung aus den alten „normalen“ Zeiten. Entsprechende Revenue Management-Erfahrung hilft Ihnen dabei enorm. Unterbieten Sie auf keinen Fall Ihre Mitbewerber.

2. Preis-Leistungsverhältnis Heute steht das Preis-Leistungsverhältnis stärker im Vordergrund. Der Gast schaut – gerade in Krisen­zeiten – sehr genau hin, wenn er ein Hotel bucht. Jetzt ist die Chance, Neukunden zu gewinnen und seinen Content optimal zu gestalten. Qualitätsmanagement und die Beachtung von Bewertungen bleiben also wichtig. Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Online-Reputation aufzumöbeln.

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Das könnte eine Lösung sein. Sobald Sie das Hotel aufschließen, öffnen Sie eine Etage oder einen Flügel in Ihrem Hotel. Reduzieren Sie Ihre Kosten, ohne dass das für den Gast sicht- und fühlbar wird. Während dieser Verknappung halten Sie möglichst Ihre regulären Preise, zunächst die der Nebensaison, sobald die Nachfrage wieder greift, erhöhen Sie diese sukzessive.

5. Strategie und Planung Eines ist wichtig – ökonomisch und psychologisch: Es muss eine Planung geben, die in die Zukunft gerichtet ist. Diese Zeit der Pause sollte genutzt werden, seine Chancen zu erkennen und Strategien zu entwickeln – Dinge, zu denen man sich im operativen Alltag nie Zeit nimmt.

6. Weiterbildung Nehmen Sie sich Zeit für Webinare und Online-Präsentationen, aus denen Sie neue Strategien ableiten können. Welche Strategien wollten Sie schon immer mal ändern oder entwickeln? Jetzt haben Sie einen freien Kopf dafür.


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