MENSCHEN IM PORTRAIT
DAS FRAUENKOMITEE WALDFRIEDHOF BRUNECK
Die Hüterinnen des Waldfriedhofs 100 Jahre sind eine lange Zeit. Seit 100 Jahren schon sorgt das von Antonia Schifferegger 1921 ins Leben gerufene Frauenkomitee dafür, dass der Waldfriedhof in Bruneck ein Ort des Erinnerns, Mahnens und Begegnens bleibt. Die Pflege der Gräber hat sich mit den Jahrzehnten nicht verändert und doch blicken Johanna Ganthaler, Karin Baumgartner, Resi Eisath und die vielen anderen freiwilligen Helfer an diesem geschichtsträchtigen Ort Richtung Zukunft.
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er hinauf zum Waldfriedhof will, muss zum Kühbergl laufen, dem kleinen Hügel gleich an der Reischacher Auffahrt, der den Städtern seit jeher Naherholungszone ist und an dessen unterem Ende so mancher Schüler früher die jährlich mit der Stoppuhr gemessenen 100-Meter-Läufe absolviert hat. Es sind nur ein paar Kurven hinauf, dann geht es über eine lange hölzerne Treppe nach oben, auf der sich Wir bieten bieten Wir der Schritt von ganz alleine verlangsamt. Nun … fälltReparaturdienste der Blick auf die ersten Holzkreuze. Über 800 sind es insgesamt, sie alle stefür Geräte der Marken hen für die Männer, die hier begraben sind,
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PZ 20 | 14. O K TO B E R 2021
Resi Eisath, Johanna Ganthaler und Karin Baumgartner (v.l.) gehören zu jenen Freiwilligen, die mit Hingabe den Waldfriedhof Bruneck pflegen. vd
und jedes Kreuz wurde individuell angefertigt. „Auch das macht den Reiz dieses Ortes aus”, sagt Johanna Ganthaler. Die Vorsitzende des Frauenkomitees ist an diesem schönen Oktobertag hierhergekommen, um mit den Vorbereitungen für Allerheiligen anzufangen. Auch Karin und Resi sind da, sowie viele andere Frauen, es braucht dieser Tage jede helfende Hand. Ein gemeinsamer Kaffee neben dem Tränenbrunnen stärkt das Gemeinschaftsgefühl, dann geht es auch schon los. Hinein in die Handschuhe, die Gartenzange gegriffen, Gestecke zurechtgeschnitten. PZ: Das Grab der Lieben zu hegen ist in unserer Kultur tief verwurzelt. Wie kommt man aber dazu, die Gräber von fremden Menschen zu pflegen, die teilweise vor über 100 Jahren gestorben sind?
Resi Eisath: Mein Vater hat viel Zeit hier verbracht. Ich bin mit seiner Arbeit für das Frauenkomitee groß geworden und habe den Dienst sicher auch als eine Art Verpflichtung zum Weitermachen übernommen. Aber es ist mehr als das. Der Waldfriedhof ist ein Kraftort, für uns, die wir uns für seinen Erhalt einsetzen und für all jene, die oft und gerne hierherkommen. Karin Baumgartner: Das Weiterbringen dieser Tradition ist für mich eine schöne Aufgabe. Es heißt zwar Frauenkomitee, aber auch Männer gehen uns zur Hand. Sie machen die grobe Arbeit, und wir Frauen kümmern uns dann um die Gräber selbst. Johanna Ganthaler: Dieses Areal mitten im Lärchenwald entfaltet seine Schönheit in vielen Details. Die individuellen Kreuze, die Tatsache, dass Soldaten unterschiedlicher Konfessionen hier begraben liegen,