Rheuma Management, Ausgabe Mai/Juni 2020

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INDUSTRIE-BERICHT

Rheuma MANAGEMENT | Mai/Juni 2020

OSTEOPOROSE

Neue Therapieoption bei manifester Osteoporose ermöglicht starke Senkung des Frakturrisikos Nachdem Romosozumab von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) am 9. Dezember 2019 zur Behandlung der manifesten Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit deutlich erhöhtem Frakturrisiko zugelassen wurde (1), ist der Sklerostin-Inhibitor seit dem 15. März in Deutschland erhältlich. Der humanisierte monoklonale Antikörper wird mittels Fertigpen in einer Dosis von 210 mg (zwei s.c.-Injektionen von je 105 mg) 1x monatlich über 12 Monate injiziert, danach ist eine antiresorptive Therapie angebracht, um den erzielten Nutzen langfristig zu erhalten.

Die Zulassung von Romosozumab basiert auf den Ergebnissen eines internationalen Phase-III-Programms mit den Studien ARCH (2), FRAME (3) und STUCTURE (4), in denen bei über 11.000 Patienten eine Erhöhung der Knochendichte (BMD) sowie signifikante Reduktion des Frakturrisikos nach 12 Monaten belegt wurde. Besonders relevant ist die mit 4.093 postmenopausalen Frauen mit Osteoporose und Vorfrakturanamnese (99 %) durchgeführte Phase-III-Studie ARCH: Durch eine 12-monatige Romosozumab-Therapie, gefolgt von 12 Monaten Alendronat 70 mg, wurde im Vergleich zu einer 24-monatigen Alendronat-Therapie das relative Risiko neuer vertebraler Frakturen signifikant um 48 % (6,2 vs. 11,9 %; p<0,001) reduziert (Abb.) (2). Zum Zeitpunkt der Primäranalyse (mediane Beobachtungszeit 33 Monate) war bei jenen Frauen, die in den ersten 12 Monaten Romosozumab erhalten hatten, die Inzidenz von klinischen, Hüft- und non-vertebralen Frakturen um 27, 38 und 19 % verringert. (2) Voraussetzung für die Reduktion des Frakturrisikos war eine deutliche Erhöhung der BMD: Nach 12 Monaten hatte Romosozumab bei den Patientinnen die BMD an der Lendenwirbelsäule (LWS) gegenüber dem Ausgangswert um durchschnittlich 13,7 % (p<0,001) erhöht. Der in den ersten 12 Monaten mit Romosozumab erzielte signifikante Unterschied bei der BMD blieb bei der Umstellung auf bzw.

Fazit: In der Zulassungsstudie führte die Behandlung mit Romosozumab gefolgt von Alendronat im Vergleich zu Alendronat allein zu einem deutlich höheren Anstieg der Knochendichte und einem signifikant niedrigeren Frakturrisiko. Die Behandlung mit Romosozumab gefolgt von einer antiresorptiven Therapie stellt für postmenopausale Frauen mit manifester Osteoporose und deutlich erhöhtem Frakturrisiko eine neue Option dar, um das Risiko für weitere Frakturen zu senken. m Report mit freundlicher Unterstützung der UCB Pharma GmbH

12

11,9 RRR 48 %*

10 8 6,2

6

p<0,001

4 2 0

243/2.047

127/2.046

Alendronat – Alendronat

Romosozumab – Alendronat

* Relative Risikoreduktion (RRR) nach 24 Monaten basierend auf der Last observation carried forward-Methode (LOCF): 50 % (nominal p<0,001): Romo – Aln: 4,1 % (74/1.825) vs. Aln – Aln: 8,0 % (147/1.843)

Abb.: ARCH-Studie: Relative Risikoreduktion (RRR) für neue vertebrale Frakturen in Monat 24 nach 12 Monaten Romosozumab (Romo) gefolgt von 12 Monaten Alendronat (Aln) gegenüber 24-monatiger Alendronat-Therapie (mod. nach 2)

Literatur: 1 Fachinformation EVENITY, Stand Dezember 2019 | 2 Saag KG et al., N Engl J Med 2017; 377(15): 1417-1427 | 3 Cosman F et al., N Engl J Med 2016; 375(16): 1532-1543 | 4 Langdahl BL et al., Lancet 2017; 390(10102): 1585-1594

DE-N-RM-OP-2000090

Signifikante Überlegenheit versus Alendronat

der Fortsetzung mit Alendronat bis Monat 36 erhalten. (2) Insgesamt waren die Nebenwirkungen und schwerwiegenden Nebenwirkungen zwischen beiden Gruppen ausgewogen. In den ersten zwölf Monaten wurden mehr schwerwiegende kardiovaskuläre Nebenwirkungen im Romosozumab-Arm beobachtet. (2)

Inzidenz neuer vertebraler Frakturen nach 24 Monaten (%)

Romosozumab (EVENITY®) bindet und hemmt das Protein Sklerostin. Durch die Aktivierung von Saumzellen, eine gesteigerte Knochenmatrixproduktion durch Osteoblasten und die Rekrutierung von Osteoprogenitorzellen stärkt es den Knochenaufbau. Zusätzlich kommt es über Veränderungen in der Expression von Osteoklastenmediatoren zu einer Hemmung des Knochenabbaus. Dieser duale osteoanabole und antiresorptive Wirkmechanismus führt zu einem raschen Anstieg der trabekulären und kortikalen Knochenmasse sowie einer Verbesserung der Knochenstruktur und -festigkeit. (1)


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