Fertighauskatalog 2022

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Fertighauskatalog

Der Grundriss bestimmt die Raumgestaltung Veränderte Anforderungen bestimmen die architektonischen Rahmenbedingungen. Gerade beim Fertighaus lässt sich auf neue Lebensumstände unkompliziert und recht schnell reagieren. Eine neue Raumaufteilung, die Anzahl und Lage der Räume – dies alles hängt ganz wesentlich von den Anforderungen der Bewohner ab. Text: Veronika Kober

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er Grundriss eines Hauses und die Anzahl sowie Lage der Räume sind die Basis für ein gutes Ergebnis. Die e ­ rsten Entscheidungen, die Sie daher wohlüberlegt treffen sollten: Stockhaus oder Bungalow? Mit Keller oder ohne? Ausgebautes, bzw. ausbaubares Dachgeschoß – ja oder nein? Von diesen sehr wichtigen Grundsatzentscheidungen einmal abgesehen, sind es aber auch die Raumanzahl, -aufteilung und -nutzung, die den großen Unterschied machen. Dass die Be­ ­ dürfnisse und Wünsche einer jungen Familie anders gelagert sind als die eines alleinstehenden, älteren Ehepaars, ist wohl für jeden logisch nachvollziehbar. Umso wichtiger ist es, bei der Planung des Hauses eben auch die Anforderungen für später – besonders in ­Sachen Barrierefreiheit – nicht außer Acht zu lassen und entsprechend vorauszuplanen. Was heute ein Büro, ist morgen vielleicht ein neues Jugend­zimmer. Was heute das Gästezimmer, ist in 20 Jahren die Bleibe für die Pflegekraft. Und das Kinderparadies von heute ist in ein paar Jahren vielleicht der Rückzugs-Yoga-Raum für die Daheimge­bliebenen. Sie sehen schon, wenn die Basis vorhanden ist, steht einer flexiblen, den jeweiligen Lebensumständen an­ gepassten Umnutzung Ihrer Räumlichkeiten nichts im Wege.

Raumplanung & -einteilung Die Räume in einem Haus lassen sich grundsätzlich in zwei Haupt­ kategorien unterteilen: Einerseits sind da die Standardräume, also Bad, WC, eventuell Hauswirtschafts- und Haustechnikraum sowie Küche, Ess- und Wohnbereich als die unverzichtbare Basis. Sie unterscheiden sich mehrheitlich in ihrer Größe und Aus­stattung. Klar zutage treten die unterschiedlichen Bedürfnisse aber erst in der zweiten Kategorie, dem privaten Rückzugsraum: Schlaf-, Spiel-, Entspannungs- und Arbeitsbereiche – den Alt und Jung gleichermaßen brauchen.

Individualität im Fertighausbau Die Typenhäuser von heute bieten je nach Größe unterschiedlich viele Zimmer an. Meist sind diese auch unterschiedlich groß, was auf

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den ersten Blick durchaus logisch erscheint. Problematisch wird es, wenn eine junge Familie die Zimmer unter dem Nachwuchs aufteilen muss. Schnell stellt sich die Frage: Haben wir genügend Räume für alle ­Kinder und sind diese auch ähnlich groß? Keiner der Sprösslinge würde nämlich verstehen, warum ausgerechnet sein Zimmer kleiner sein oder um ein Fenster weniger haben soll. Wer also Kinder hat oder welche plant, sollte schon bei der Hausplanung für die wichtige Zimmer-Gerechtigkeit sorgen. Gelegentlich muss oder kann dafür ­ auch ein Keller oder Dachgeschoß entsprechend ausgebaut werden. Noch keine große Herausforderung ist die Raumaufteilung und -vergabe bei Kleinkindern. Sie teilen sich gerne ihr Kinderzimmer mit den Geschwistern, weil sie nicht unbedingt allein schlafen wollen. Spätes­ tens in der Pubertät aber ändert sich das komplett. Der Wunsch nach einem nach eigenen Vorstellungen gestalteten Zimmer, nach Privatsphäre, in die man sich zurückziehen kann, ist dann besonders stark ausgeprägt. Besonders ideal sind also Zimmer, die groß genug sind, um sie bei Bedarf in zwei Räume zu teilen. Im Fertighaus ist das an sich keine große Sache, nur muss eben die Basisplanung stimmen.

Den Bestand umfunktionieren Bewährt hat sich auch folgendes Konzept: Sind vom Start weg zwei Zimmer vorhanden, die Kleinen wollen aber zurzeit noch lieber ­„gemeinsam“ wohnen, ist zum Beispiel die Teilung in ein Kinderschlafzimmer sowie einen Spiel- und Arbeitsraum, in dem sie gemeinsam ihre freie Zeit verbringen, basteln, spielen und toben oder Schulaufgaben machen können, eine gute Lösung. Wird dann ein paar Jahre später jedoch der Wunsch nach Trennung laut – und dieser wird sicher kommen –, ist es lediglich nötig, ein Zimmer neu einzurichten, und schon sind wieder alle zufrieden. Was in einer kleinen Wohnung oft ein Problem ist, sollte im ­eigenen Haus keine Kompromisse mehr abverlangen: das Unterbringen von Besuch. Ein Gästezimmer sollte demnach fix eingeplant werden. Dieses kann im Alltag ja auch andere Funktionen erfüllen, beispielsweise als Arbeits- oder Lesezimmer, Atelier oder Ähnliches


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