KOMMUNAL
Trinkwasserversorgung
ANSCHLUSS FÜR BEWOHNER DES SALZBURGER HAUSBERGS ANS TRINKWASSERNETZ Tanklastwägen mussten bisher die Bewohner am Gaisberg mit Trinkwasser beliefern, wenn in trockenen Sommern die Versorgung über die Quellen knapp wurde. Doch mit nächstem Jahr ist diese umständliche Behelfsversorgung passé: Die Salzburger Gemeinde Elsbethen schließt viele Verbraucher am Berg an das Trinkwassernetz an. Ein Trinkwasseranschluss für die Gastronomiebetriebe auf der Gaisbergspitze scheiterte an der Absage des ursprünglich gemeinsam geplanten Projekts zwischen Elsbethen und Salzburg von Seiten der Stadt, die technischen Gegebenheiten würden aber eine Weiterführung der Leitung bis zum Gipfel ermöglichen. Den Bergbewohnern im Elsbethener Gemeindegebiet ist dank des Einsatzes von duktilen Gussrohren vom Hersteller Tiroler Rohre GmbH (TRM) eine stabile Trinkwasserversorgung von hoher Qualität über viele Jahrzehnte garantiert.
Für die Grabungsarbeiten muss starkes Gerät in Anspruch ge nommen werden. Hier fräst sich der Bagger durch das inhomogene Gestein am Fuße des Gaisbergs.
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Fotos: zek
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ls einer von Salzburgs Hausbergen bietet sich der 1.287 m hohe Gaisberg für die Bewohner der Stadt und die Region als leicht erreichbares Ausflugsziel an. Was die zahlreichen Besucher beim Einkehren in die am Gipfel und auf dem Weg dorthin befindlichen Gasthäuser nicht mitbekommen, ist die bis dato beschwerliche Trinkwasserversorgung. Herausfordernd war diese seit jeher. Nicht nur für die Gastronomiebetriebe, die teilweise über Tank-Lkw mit Trinkwasser versorgt werden, sondern auch für die Bewohner des auf dem zur Salzburger Nachbargemeinde Elsbethen gehörenden Gebiets am Gaisberg. Zumindest Letztere können jedoch bald aufatmen. Denn auch ihnen musste in heißen Sommern – an denen es die letzten Jahre nicht mangelte – mit Trinkwasser-Lieferungen ausgeholfen werden. Obwohl ein gemeinsam geplantes Projekt von Salzburg und Elsbethen zur Trinkwasserversorgung bis zur Spitze des Gaisbergs von Seiten der Stadt Salzburg aufgekündigt wurde, verfolgt Elsbethen das Vorhaben weiterhin – auf Gemeindegebiet bis auf ca. zwei Drittel der Strecke zum Gipfel. „Wir rechnen damit, dass zu Beginn 30 bis 40 Haushalte angeschlossen werden“, so Franz Tiefenbacher, Bürgermeister der Flachgauer Gemeinde.
GUSSROHRE HALTEN HOHEN DRUCKVERHÄLTNISSEN STAND Gestartet wurden die vom Unternehmen Felbermayr durchgeführten Bauarbeiten diesen Sommer, Mitte nächsten Jahres soll das Projekt abgeschlossen sein. Dann sind die Bewohner nicht mehr auf die unzureichende Schüttung der am Berg befindlichen Trinkwasserquellen und der Behelfsversorgung via Lkw angewiesen. Stattdessen beziehen sie bald Trinkwasser höchster Qualität, deren Einhaltung unter anderem durch den Einsatz von duktilen Gussrohren des Tiroler Rohrherstellers TRM garantiert wird. „Die Wahl fiel auf die Gussrohre aufgrund der hohen Drücke, denen diese standhalten müssen, sowie zwei weiteren wichtigen Faktoren: Nachhaltigkeit und Langlebigkeit“, erklärt DI Werner Sommer vom beauftragten Planungsbüro DI Anselmi Ziviltechniker GmbH. Die
Wasserleitung aus DN80 Rohren führt über 4.370 m von einem Hochbehälter in Elsbethen bis zu einem Gasthaus im Gemeindegebiet auf rund 980 m Seehöhe. „Rund 450 hm werden auf dem Weg nach oben mit zwei Pumpstationen überwunden. Der höchste Druck, den die neue Trinkwasserleitung standhalten muss, liegt bei 35 bar. Dies ist für die TRM-Rohre kein Problem, da die Rohre mit schub- und zug sicherer Verbindung (VRS-T) Drücken bis 100 bar standhalten“, führt Werner Sommer aus. VERLEGEWEISE SPART ZEIT UND MATERIAL Das Gelände am Berg birgt immer gewisse Herausforderungen. Diesen wurde am Gaisberg mit abschnittsweisen Spülbohrungen durch den Fels begegnet, der aus unterschiedlichen Gesteinen wie Gosau Konglomerat und Kalk besteht. Bei den Bohrungen wird
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