ERKER 09 2016

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Erker Jahrgang 28 - September 2016

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Schlangen im Wipptal WIPPTAL I Steigende Ausgaben für Finanzielle Sozialhilfe PFITSCH I Die „Wiener Neustadt“ stürzt ein HOCKEY I Broncos mischen in AHL mit


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EDITORIAL

SCHLANGEN IM WIPPTAL I 24 Italienweit gibt es 22 Schlangenarten, fünf davon kommen auch im Wipptal vor. Während die Ringelnatter, die Schlingnatter und die Würfelnatter völlig harmlos sind, handelt es sich bei der Aspisviper und der Kreuzotter um Giftschlangen.

WIPPTAL

Steigende Ausgaben für Finanzielle Sozialhilfe I 14 PFITSCH

Die „Wiener Neustadt“ stürzt ein I 26 INTERVIEW

Damaris Crepaz über heilpädagogisches Voltigieren und Reiten I 34 STERZINGER EHRENBÜRGER

Der Geschichts- und Heimatforscher Conrad Fischnaler I 44 EISHOCKEY

Broncos mischen in AHL mit I 60 SPORT

Bergläufer Christian Moser im Porträt I 64

WIPPTAL

Biogas Wipptal I 50 CULTURA

Accordo De Gasperi-Gruber I 52

SPORT

Hockey: Weihenstephan Cup I 58 ERKER-EXTRA Schule & Weiterbildung I Energie Sparen & Heizen I 69 - 87 Leserbriefe I 4 Rechtsfragen I 18 Unter die Lupe genommen I 20 Aus der Seelsorgeeinheit I 36 Woher stammt der Name? I 48 Leute I 88 Rezept I 89 Gesundheit I 90

Impressum I 90 Gemeinden I 91 Unterhaltung I 92 Jahrestage I 94 Veranstaltungen I 98 Kleinanzeiger I 100 Sumserin I 101 Vor 100 Jahren I 103

Nächster Redaktionsschluss: 15.09.2016

Liebe Leserin, lieber Leser, der Sommer – noch bevor er richtig angefangen hat – neigt sich schon wieder dem Ende zu. Aufregend war er zumindest in sportlicher Hinsicht: Nicht nur die Fußball-EM in Frankreich und die Olympischen Spiele in Rio haben unzählige Fans auf Trab gehalten. Auch das bange Warten auf Alex Schwazers Olympiateilnahme hat an vielen Nerven gezehrt. Im selben Rhythmus geht es auch im September weiter. Dann fällt nämlich der Startschuss für die neu gegründete Alpen Hockey League, die am 17. September ihren Spielbetrieb aufnimmt. Durch die Zusammenlegung der österreichisch-slowenischen Inter-National-Liga und der italienischen Serie A entstanden, treten dort 16 Teams gegeneinander an. Auch der WSV Sterzing Broncos geht mit einem schlagkräftigen Team aufs Eis. Alle News rund um die Sterzinger Wildpferde erfahren Sie in dieser Ausgabe. Neuigkeiten gibt’s auch vom Fußball. Fünf Wipptaler Teams begeben sich ab Anfang September in der Landesliga sowie in der 2. und 3. Amateurliga auf die Jagd um Punkte und Tore. Vom ersten Spieltag an finden Sie jeden Montag auf www.dererker.it alle Ergebnisse und Tabellenstände. Klicken Sie sich rein und verfolgen Sie die Spiele der Wipptaler Kicker. Ein sportlicher Herbst steht uns also bevor. Damit fällt der Abschied vom Sommer doch ein wenig leichter.

IN EIGENER SACHE Im Hause Erker gibt’s Nachwuchs! Unsere Redakteurin Renate Breitenberger ist am 28. Juli zum zweiten Mal Mutter geworden und hat dem kleinen Ivan das Leben geschenkt. Wir gratulieren den stolzen Eltern Renate und Joachim und wünschen alles Gute! Erker 09 I 16

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LESERBRIEFE

Geburtshilfe Sterzing Mit Beschluss der Landesregierung wird die Geburtshilfe des Krankenhauses von Sterzing mit 31. Oktober 2016 geschlossen. Das Tauziehen um den Erhalt dieser Abteilung, die bei der Bevölkerung großes Ansehen genießt, hat nun ein Ende. Die Verunsicherung in der Bevölkerung und nicht zuletzt bei den Mitarbeitenden dieser Abteilung ist groß. In dieser Phase der Frustration und der Resignation bei der Belegschaft und in der Bevölkerung fühlt sich die Leitung des Gesundheitsbezirkes von Brixen verpflichtet, diesen einschneidenden Veränderungsprozess entsprechend zu begleiten, wobei die betroffenen Mitarbeitenden und insbesondere die Hebammen nicht alleine gelassen werden dürfen. Eine Reorganisation der Geburtshilfe kann nur zusammen mit den verschiedenen Berufsgruppen zum Erfolg geführt werden. Deshalb sollen in einem ersten Schritt mithilfe einer externen Beratung konstruktive Gespräche geführt und die ersten Maßnahmen vereinbart werden. Dabei geht es immer darum, das Hauptaugenmerk auf eine qualitativ hochwertige geburtshilfliche

Versorgung der Wipptaler und Eisacktaler Bevölkerung zu richten. Wenn auch die Infrastrukturen der Geburtshilfe des Krankenhauses von Brixen mittels relativ geringfügiger Veränderungen für die neuen Herausforderungen gerüstet sein werden, geht es vor allem darum, die Aufbau- und Ablauforganisation der Geburtshilfe zusammen mit den betroffenen Mitarbeitenden zu überdenken und neu auszurichten. Es ist der Leitung des Gesundheitsbezirks von Brixen ein großes Anliegen, die Begleitung während der Schwangerschaft, der Geburt und beim Start in das Familienleben auf die Bedürfnisse der Frauen bzw. der Eltern auszurichten. Die Bevölkerung des Wipptales und des Eisacktales kann darauf zählen, dass die Leitung des Gesundheitsbezirks von Brixen samt den Mitarbeitenden im Rahmen des Möglichen alles unternehmen wird, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen und eine geburtshilfliche Betreuung von hoher Qualität zu garantieren. Walter Amhof, Direktor des Gesundheitsbezirks Brixen

FUGGERROPPE

A Heilignschein entsteaht selm, wenn sich schlutzige Gedonken im Kreis volle schnell bewegn.

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LESERBRIEFE

Abgeblitzt – Erker-Leser unterwegs

FEUERWEHRFEST MAREIT/ LOTTERIE-NUMMERN

Ein riesen Dank unseren Gönnern und Helfern!

„Ein neuer (zweisprachiger?) Wegweiser des Alpenvereins“ Sergio Fratucello, Sterzing

„Ein Zwillingspilz“, gefunden in Freienfeld Sieglinde Steiner, Stilfes

Wir bedanken uns herzlich bei allen Sponsoren für die Broschüre sowie allen Spendern von Sachpreisen für unsere Verlosung und Lotterie. Hierfür allen ein herzliches Vergelt’s Gott! Genauso wichtig sind die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer rund ums Fest. Wir danken: der Karateschule Ratschings, allen Marktständen, dem Gemeindeausschuss, dem Bürgermeister sowie unserem Referenten Paul Gschnitzer, den Bäuerinnen und den Bauern, den Grundbesitzern Baron Gobert von Sternbach und Karl Gitzl mit ihren Familien, dem Kirchenchor Mareit, dem Sportverein Mareit, Thomas und Michaela Siller für die Radiowerbung und die Moderation der Modenschau, dem Geschäft „Sport Center“ und dem Friseurteam von „City Hair“, unseren Models der Modenschau, unseren Grillern, Köchen, Kellnern und sonstigen Helfern beim Fest, den Feuerwehrmännern der Nachbarwehren für den Parkdienst, Alessandra Häusler für das Kinderschminken und dem Erker für die Berichterstattung. Ein besonderer Dank geht auch an den Tourismusverein Sterzing für die roten Teppiche und an die Ratschings Tourismus Genossenschaft für den Kartenverkauf und die Finanzierung der Musikkapelle Innerpfitsch. Nicht zuletzt danken wir unseren Partnern zuhause für das Verständnis und natürlich den zahlreichen Festbesuchern. Feuerwehr Ratschings – Zug MAREIT Der Zugskommandant Günther Siller Der Kommandant Christoph Siller

Lotterie der FF Ratschings, Zug Mareit, am 13. August Gewinnerlose: 1066, 2777, 954, 2115, 157, 363, 1458, 14, 227, 734, 1755, 150, 2510, 2492, 964, 699, 2785, 2066, 1140, 751, 1504, 2522, 1130, 390, 2179, 1017. Die Preise können bei Christoph Siller, Tel. 333 8946969, oder Daniel Wurzer, Tel. 349 8106777, nach Vereinbarung zwischen 18.00 und 20.00 Uhr bis zum 30. September in der Feuerwehrhalle Mareit abgeholt werden.

Bier „nur für Kinder“, aber „auf eigene Gefahr“ Alfred Pirozzi, Sterzing Erker 09 I 16

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AKTUELL

BRENNER

WIPPTAL

ZUSAMMENSCHLUSS DES STROMNETZES

Gemeindetarife im Vergleich

Nach den Anschlägen im Jahr 1961 wurde die Stromleitung zwischen Nord- und Südtirol von Italien gekappt. Seither gab es vonseiten der Landespolitik sowohl diesseits als auch jenseits des Brenners immer wieder Beteuerungen, das Stromnetz wieder zusammenzuführen. Medienberichten zufolge strebt der italienische Stromnetzbetreiber TERNA einen Zusammenschluss bis 2018 an. Der Tiroler Landesenergieversorger TIWAG soll für einen Zusammenschluss bereits alle Vorkehrungen getroffen haben. Der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Pius Leitner informierte sich unlängst in einer Landtagsanfrage über den aktuellen Stand der Dinge. Energielandesrat Richard Theiner schickt in seiner Antwort voraus, dass der Zusammenschluss der Stromleitungen am Brenner nicht eine Südtiroler und Tiroler Verbindung darstelle, sondern eine grenzüberschreitende Stromverbindung im Sinne einer EU-Energieunion sei. Theiner verweist darauf, dass für einen Zusammenschluss noch verschiedene Infrastrukturen vonnöten seien, insbesondere eine Hochspannungsstation und ein Umspannwerk, beide unterhalb der Ortschaft Brenner. Die Landesregierung habe jedoch keinen Einblick in den Stand der Projektierung bzw. in die Verhandlungen zur Ablösung der notwendigen Grundstücke und könne demnach keine Auskunft erteilen. Von den zuständigen Landesämtern seien bereits alle Genehmigungen erteilt worden.

In der Stadtgemeinde Sterzing ist die Abwasserentsorgung deutlich teurer geworden.

Die Beobachtungsstelle für Preise und Tarife der Autonomen Provinz Bozen hat im August die Gemeindetarife 2016 für das Trink- und Abwasser sowie für die Hausmüllentsorgung und Kinderbetreuung veröffentlicht. Demnach wohnt es sich im Wipptal in der Gemeinde Ratschings am günstigsten, während das Wohnen in der Gemeinde Franzensfeste am teuersten ist. Eine vierköpfige Beispielfamilie mit 50.000 Euro jährlichem Bruttoeinkommen zahlt in einer 100-m2-Wohnung in Franzensfeste für das Trinkwasser sowie für die Abwasser- und Müllentsorgung jährlich 532 Euro; in Ratschings sind es hingegen nur 385,7 Euro.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gebühren in der Gemeinde Brenner leicht gesunken, in Freienfeld und Pfitsch blieben sie unverändert, in Franzensfeste und Ratschings sind sie nur unwesentlich gestiegen; in Sterzing wurde die Abwasserentsorgung deutlich teurer. Die günstigsten monatlichen Kindergartentarife gibt es in der Gemeinde Ratschings mit 35 Euro (2. Kind: 0 Euro), gefolgt von Pfitsch mit 45 Euro (45 Euro), Freienfeld mit 46 Euro (35 Euro), Brenner mit 54 Euro (44 Euro) und Franzensfeste mit 59 Euro (43 Euro). In Sterzing sind die Tarife mit 62 Euro (57 Euro) am höchsten. Der Monatstarif in den Kindertagesstätten Sterzing und Ratschings beläuft sich auf 584 Euro.

Trinkwasser

Abwasser

Müllentsorgung

gesamt

71,6

209,8

104,3

385,7

Freienfeld

78

230

81,6

389,6

Brenner

84

252

97

433

105,6

235,4

117

458

Sterzing

143

253

124,1

520,1

Franzensfeste

101

275

156

Ratschings

Pfitsch

532 Alle Angaben in Euro

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Freiheitliche fordern Gesetz gegen „wildes Campieren“

Auch im Wipptal ist „wildes Campieren“ längst keine Seltenheit mehr: hier ein Beispiel in der Sportzone Stange.

Der Camper- und Wohnwagentourismus hat in den vergangenen Jahren auch in Südtirol stark zugenommen. „Während es für bestehende Campingplätze klare Regeln und Auflagen gibt, haben die Gemeinden kaum eine Handhabe gegen Campingfreunde, die sich außerhalb dieser Campingplätze aufhalten“, berichten die Freiheitlichen und fordern mit einem Beschlussantrag, die Sachlage endlich gesetzlich zu regeln. Neben dem Müll- und Abwasserproblem hätten die Gemeinden auch andere Lasten zu tragen, ohne die Verursacher zur Verantwortung ziehen zu können. Die geltende Gesetzeslage sei mangelhaft. „Vor allem aus den Tourismusgemeinden kommt die Forderung nach einer klaren Regelung, um die teilweise bereits ausufernden Probleme besser in den Griff zu bekommen“, so die Blauen. Campingplätze zählen zu den so genannten nicht gasthofähnlichen

Beherbergungsbetrieben. Laut bestehender Definition sind sie öffentliche Beherbergungsbetriebe unter einheitlicher Führung, die wenigstens zwanzig Stellplätze auf eingezäuntem Gelände für Touristen bereitstellen, die in der Regel mit Zelten, Wohnwagen oder Ähnlichem dort übernachten; sie müssen entsprechend ausgestattet sein. Das Campieren außerhalb der gesetzlichen Regelung habe ein unerträgliches Ausmaß angenommen und sei zu einer Belastung für Mensch und Umwelt geworden. Deshalb fordern die Landtagsabgeordneten Pius Leitner, Walter Blaas und Tamara Oberhofer, dass der Landtag die Landesregierung damit beauftrage, „im in Überarbeitung befindlichen Raumordnungsgesetz eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, die sicherstellt, dass künftig in allen Südtiroler Gemeinden ausschließlich auf Campingplätzen bzw. auf dafür ausgewiesenen Plätzen campiert werden darf“.

TED

> Ergebnis August Hätte die Wipptaler SVP geschlossen zurücktreten sollen?

> Die September-Frage Wurde Alex Schwazer zu Unrecht von den Olympischen Spielen ausgeschlossen?

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AKTUELL

LÄRMSCHUTZ FÜR GOSSENSASS Eine Vereinbarung aus dem Jahr 2011 zwischen Land und Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) sieht vor, dass die STA das Projekt für die Errichtung von Lärmschutzwänden entlang der Eisenbahn bei Gossensaß, Brixen, Klausen, Branzoll und Bozen ausarbeitet. Die Rete Ferrroviaria Italiana SPA übernimmt 80 Prozent und das Land 20 Prozent der Kosten. Nachdem die Landesregierung kürzlich der Vereinbarung einige Ergänzungen hinzugefügt hat, wird das Einreichprojekt jetzt vervollständigt und soll in den nächsten Wochen genehmigt werden. Auch den Gemeinden wird das Projekt zur Genehmigung vorgelegt, so dass mit dem Bau der vier Kilometer langen und vier bis fünf Meter hohen Lärmschutzwände planmäßig 2017 begonnen werden kann.

Erhöhte Wachsamkeit am Brenner Die Zuspitzung der Flüchtlingssituation in Italien versetzt Nordtirol in Alarmbereitschaft. Landeshauptmann Günther Platter kündigt an, die Grenze zu Italien – besonders am Brenner – mit erhöhter Wachsamkeit zu beobachten. Ähnlich viele Migranten wie im vergangenen Jahr kommen über das Mittelmeer und stranden an der italienischen Küste. Dabei wird die Unterbringungssituation immer schwieriger. Wie Landeshauptmann Platter mitteilt, sei die Flüchtlingssituation laut Auskunft der Bürgermeister der Tiroler Grenzgemeinden Gries am Brenner, Nauders und Sillian zwar noch ruhig. Doch am Brenner sei zu beobachten, dass die Anzahl der von der österreichischen Polizei aufgegriffenen, illegal eingereisten Personen ansteigt.

li warnte hingegen vor einer starken Flüchtlingsbewegung von Österreich nach Italien. „Während lediglich einige Hundert Migranten in Richtung Österreich unterwegs sind, treffen Tausende aus Österreich bei uns ein. Wir Italiener müssten eigentlich eine Mauer bauen“, so Gabrielli in der Zeitung „Il Messaggero“. Den Behörden zufolge versuchen vor allem pakistanische und afghanische Staatsbürger über Österreich und Slowenien nach Italien zu gelangen, um entweder bei Familienangehörigen im Land zu bleiben oder in die Schweiz oder nach Frankreich weiterzureisen. Gabrielli zufolge sind in Italiens Flüchtlingslagern derzeit etwa 150.000 Flüchtlinge untergebracht. Ähnlich hoch sei seiner Einschätzung nach die Anzahl der Schutzsuchenden, die sich außerhalb dieser Unterkünfte im Land aufhalten. Besonders besorgniserregend sei die hohe Anzahl

Die Tiroler Polizei habe alle Vorkehrungen getroffen, um – wenn nötig – innerhalb kürzester Zeit Grenzkontrollen zu aktivieren. Insbesondere die von Frankreich und der Schweiz angedrohte Schließung der Grenzen zu Italien steigere den Druck auf Österreich und speziell auf Nordtirol. Auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher teilt die Sorge seines nördlichen Amtskollegen. Italien mache zwar seine Hausaufgaben, werde aber von den anderen EU-Staaten allein gelassen, weshalb es bald an die Grenzen seiner Kapazitäten stoße. Kompatscher fordert die EU, die Vereinten Nationen und die NATO auf, endlich entsprechende Abkommen mit Libyen, Ägypten, Marokko und Tunesien abzuschließen und im Zuge eines UN-Mandats Initiativen zu ergreifen. Der italienische Polizeichef Franco Gabriel-

an unbegleiteten Minderjährigen, die bei rund 14.000 liege. Staatspräsident Sergio Mattarella sprach sich bei seinem Südtirolurlaub im August gegen „neue Mauern in Europa“ aus und hielt dazu an, die europäische Willkommenskultur zu bewahren. Beim Forum Alpbach in Nordtirol haben die Landeshauptleute der Euregio Ende August dem EU-Kommissionspräsidenten Jean Claude Juncker eine gemeinsame Resolution übergeben. Darin fordern Günther Platter, Ugo Rossi und Arno Kompatscher eine europäische Lösung der Flüchtlingsfrage durch einen besseren Schutz der EU-Außengrenzen, eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf die EU-Mitgliedsstaaten und eine bessere Unterstützung für die Bemühungen Italiens zum Stopp illegaler Migranten. sst

GASTEIG

© Forstinspektorat Sterzing

FORSTBEAMTE STELLEN VOGELFÄNGER

Einen beeindruckenden Fund haben Mitte August zwei Beamte des Forstinspektorats Sterzing gemacht: Bei der Kontrolle eines Wohnwagens auf dem Campingplatz in Gasteig überraschten sie eine Person, die mit Brot bestückte Schlageisen aufgerichtet hatte. Die Fallen waren auf der fixen Überdachung des Wohnwagens aufgestellt. Die gefangenen Vögel sollten vermutlich während des Urlaubsaufenthaltes verzehrt werden. 16 Fangeisen, die auf dem Dach aufgerichtet waren, und zwei Vogelkäfige, die bei der Durchsuchung unter dem Camper ans Licht kamen, wurden beschlagnahmt. Dank des Einschreitens des Landesforstpersonals konnte die aus Lumezzane in der Provinz Brescia stammende Person identifiziert und angezeigt werden.

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AKTUELL

PR

EXKLUSIV IM SALON „BEAUTY ZAUBER“: REVIDERM MICRODERMABRASION Bei einer Reviderm Microdermabrasion werden mittels des Reviderm Skinpeelers überflüssige oder abgestorbene Hautzellen schonend beseitigt. Vor Beginn der Behandlung wird die Haut gereinigt. Der Reviderm Skinpeeler saugt die Haut an und ein feiner Strahl von speziellen Mikrokristallen übernimmt gleichzeitig die Abtragung der Hautzellen. Anschließend wird eine individuell abgestimmte Wirkstoffkosmetik von Reviderm aufgetragen, die durch die spezielle Vorbehandlung bis in tiefe Hautschichten vordringen und dort ihre Wirkung entfalten kann.

Solidarität für Sterzing

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Ende August kam eine Delegation aus den Castelli Romani, die verschiedene freiwillige Vereinigungen rund um die Geburt und das Stillen vertritt, mit einem rosa Camper nach Sterzing, um ihre Solidarität gegenüber der Südtiroler Bevölkerung auszudrücken, nachdem die Schließung der Geburtenabteilung von Sterzing beschlossen worden war. Vor dem Sterzinger Krankenhaus wurde die Delegation von zahlreichen Müttern und Vätern empfangen. Diese Begegnung zeigt eines ganz deutlich auf: Die Schließung der Geburtenabteilung in Sterzing ist keine rein lokale Angelegenheit. „Seit Monaten schon stehen Frauenvereinigungen, die sich auf nationaler Ebene mit Geburt und Stillen beschäftigen und gerne aktiv an Entscheidungsprozessen teilnehmen würden, mit den Südtiroler Frauen in Kontakt – um zu verstehen, zu unterstützen, um all jenen Kraft und eine Stimme zu verleihen, die für die Erhaltung der Geburtenabteilung kämpfen und dafür, dass der große Erfahrungsschatz und das Know-how des Sterzinger Teams rund um eine respektvolle Geburt nicht verloren gehen. Das Wissen sollte vielmehr den Politikern künftig als Modell dienen, wie der Geburtensektor in anderen Teilen der Provinz organisiert werden sollte“, so die Initiatoren. „Es geht nicht darum, die Geburtshilfestation von Sterzing als materielles Gut zu verteidigen“, erklärt

Michela Cericco von der Organisation Goccia Magica dei Castelli Romani, „sondern darum, die dort gelebte Philosophie der Geburtshilfe zu verteidigen, die respektvoll mit den Bedürfnissen der Mütter und Kinder umgeht“. Die Trentiner Politiker scheinen mittlerweile erkannt zu haben, dass eine eingehende Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der direkt Betroffenen unumgänglich ist, um künftig angemessene Entscheidungen darüber zu treffen, welche Art von Geburtshilfe sich werdende Mütter und Väter wünschen. Sie haben daher beschlossen, eine Umfrage unter all jenen Müttern durchzuführen, die bislang aus ihrer Provinz „geflüchtet“ sind (viele davon sind eben nach Sterzing gegangen), um zu entbinden. „Eines steht allerdings jetzt schon fest: Die Sterzinger Geburtenabteilung ist ein Symbol für eine Geburtskultur, welche die Entmedikalisierung der Geburt anstrebt, die menschlich und familiär ist und die menschliche Würde respektiert. Sie ist ein Ort, an dem die wirtschaftliche Rentabilität nicht über das Recht auf die liebevolle Unterstützung in einem so einschneidenden Moment des Lebens gestellt wird, ein Ort, an dem Ärzte und Hebammen für die Gebärenden da sind und nicht umgekehrt. Auch wenn die Geburtenstation in Sterzing geschlossen wird, sind dies die Forderungen, die ein Teil der Bevölkerung weiterhin stellen wird“, so die römische Delegation.


AKTUELL

Neuroreha: Klinische Forschung wird fortgesetzt Prof. Leopold Saltuari, wissenschaftlicher Leiter an der Abteilung für Neurorehabilitation am Krankenhaus Sterzing, teilte Anfang August in einer Presseaussendung mit, dass bezüglich des Projekts „Neurorehabilitation Sterzing“ im Rahmen einer konstruktiven Diskussion eine Einigung erzielt worden ist. „Die Abteilung für neurologische Rehabilitation in Sterzing wird weiter ausgebaut. Die klinische Forschung wird fortgesetzt und in Kooperation mit den wissenschaftlichen Partnern intensiviert“, heißt es in der Mitteilung. „Details über die durchzuführenden Entwicklungsschritte werden noch im August in einem gemein-

samen Treffen mit dem Assessorat für Gesundheit definiert“, so Prof. Saltuari. Bis Drucklegung des Erker wurden noch keine konkreten Maßnahmen bekanntgegeben. Andreas Pöder, Landtagsabgeordneter der BürgerUnion, vermutet

dahinter einen „Deal zu Lasten der Geburtenstation“ von Sterzing, die laut Landesregierungsbeschluss mit 31. Oktober geschlossen wird. „Offenbar wird versucht, die Schließung des einen mit dem Ausbau des anderen zu

kompensieren“, so Pöder, der die Vorgangsweise der Landesregierung als äußerst fragwürdig bezeichnet. In der Zwischenzeit ist die Ausschreibung für die Besetzung der Direktion des Gesundheitsbezirkes Brixen im Amtsblatt der Region veröffentlicht worden. Nachdem Bezirksdirektor Siegfried Gatscher im vergangenen September in den Ruhestand getreten war, hat Walter Amhof, Direktor des Gesundheitsbezirks Bruneck, provisorisch die kommissarische Verwaltung des Gesundheitsbezirks Brixen übernommen. Bewerbungen für das Auswahlverfahren werden bis zum 21. September entgegengenommen.

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GESELLSCHAFT

„Endlich Arbeit!“ von Barbara Felizetti Sorg Lange mussten sie auf eine Anstellung warten, für zwölf Asylwerber aus dem Haus „Lea“ in Wiesen hat das Warten ein glückliches Ende gefunden. Seit kurzem gehen sie einer Tätigkeit nach. Der Erker war in drei Wipptaler Betrieben zu Besuch. Sehr gerne würde er dieser Arbeit nachgehen, auch für „ganz lange Zeit“. Sichtlich zufrieden blickt sich Sherif aus Gambia in der großen Produktionshalle um. Seit einem Jahr lebt er im Haus „Lea“ in Wiesen, vor kurzem hat er bei der Firma Wolf System in Freienfeld Arbeit gefunden. Seit er im August 2015 im Wipptal angekommen ist, hat er sehnlichst darauf gewartet,

gibt Sherif zu. Doch die freundliche Aufnahme in der Firma habe seine Nervosität gleich weggeblasen. Er bemühe sich, fleißig zu arbeiten und sich einzubringen. „Und meine Kollegen bringen mir ein bisschen Dialekt bei“, lacht er. Dass sie ihn sogar auf einen Kaffee einladen, freut ihn ganz besonders. Buba Carr, ebenfalls aus Gambia, nickt zustimmend. Er hat wie Sherif bei Wolf System eine Anstellung bekommen. Er ist zurückhaltender als sein Landsmann, wirkt sehr schüchtern. Auch er betont die freundliche Atmosphäre innerhalb der Firma, wo er sich von allen geschätzt fühle. „Die Zustimmung unserer Mitarbeiter war auch Grundvorausset-

Robert Stafler (r., Wolf System) und Hannes Kinzner (l.) mit Buba Carr und Sherif

einer Tätigkeit nachgehen zu dürfen, seine Arbeitskraft sinnvoll einzusetzen und auch sein eigenes Geld zu verdienen. Und das Warten war nicht leicht, doch es hat sich gelohnt. Auf die Frage, wie es ihm jetzt gehe, antwortet er lachend: „Molto bene.“ In seiner Heimat hat er bereits als Mechaniker gearbeitet, weshalb die neue Tätigkeit für ihn nicht eine völlig neue Welt ist – auch wenn sich die Arbeitsabläufe doch etwas unterscheiden. „Vor meinem ersten Arbeitstag war ich schon ein bisschen aufgeregt“,

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zung dafür, dass wir die beiden in unserem Betrieb aufgenommen haben“, betont Robert Stafler, Geschäftsführer der Wolf System GmbH in Freienfeld. Es habe nur einzelne Bedenken gegeben. Durch Sensibilisierung und klare Regeln sei es jedoch gelungen, eine von gegenseitigem Respekt geprägte Basis zu schaffen. Immerhin habe der Betrieb bereits seit den frühen 1990er-Jahren Erfahrungen mit ausländischen Mitarbeitern gemacht, als Flüchtlinge aus dem Balkan ebenfalls in Wiesen unterge-

bracht wurden. „Wir sehen Sherif und Buba Carr nicht als reine Arbeitskräfte“, betont Stafler. „Es ist uns auch ein Anliegen, ihnen eine konkrete Chance zur Integration zu geben.“ Das langfristige Ziel müsse jedoch sein, dass die Betroffenen wieder zurück in ihre Heimat können. Deshalb trage er seit rund einem Jahr ein Projekt in Vintl mit, das Flüchtlingen nach einer handwerklichen Ausbildung die Rückkehr in ihre Herkunftsländer ermöglichen soll. „Es war schon ein interessanter Lernprozess, mit der Situation umzugehen“, meint auch Produktionsleiter Hannes Kinzner. Dabei seien vor allem Offenheit und Vertrauen wichtig, um eine gewis-

durchaus vorstellen“, so Stafler. Für Sherif und Buba Carr würde damit ein großer Traum in Erfüllung gehen. Buba Carr würde am liebsten für immer in der Firma bleiben, Sherif hingegen lässt seinen Blick in die Ferne schweifen. „Ich möchte so lange hier bleiben, bis ich mir ein Wolf-Fertighaus leisten kann“, meint er lachend. „Das nehme ich dann mit nach Hause nach Afrika.“ SCHWIERIGER START 60 Tage nach Stellung des Asylantrages dürfen Asylwerber einer Arbeit nachgehen. „Anfangs war es nicht einfach, geeignete Arbeitsstellen ausfindig zu machen“, so Renate Pramstraller von der Caritas, Mitarbeiterin in der Flücht-

Andreas Fleckinger (Bäckerei Pardeller) mit Madifoune

se Akzeptanz zu erreichen. „Das gilt für beide Seiten“, so Kinzner, schließlich treffen hier zwei völlig verschiedene Kulturen mit ganz unterschiedlichen Wertvorstellungen aufeinander. Noch bis Ende September arbeiten Sherif und Buba Carr mit einem je 250 Stunden umfassenden Vertrag bei Wolf System, die Personalkosten trägt das Land. Anschließend werden sie bis Ende November als Praktikanten eingestellt. „Wenn im Betrieb Bedarf besteht, können wir uns eine dauerhafte Anstellung

lingsunterkunft in Wiesen. Betrieb zu klein, Belegschaft komplett, kein Bedarf – so hieß es immer wieder. „Es waren unzählige Mails und Telefonate notwendig, bis sich die ersten Firmen bereit erklärt haben, jemanden aufzunehmen.“ Zudem mussten Arbeitssicherheitskurse absolviert werden, auch Hygienekurse waren notwendig. Mittlerweile haben zwölf Personen aus dem Haus „Lea“ eine Beschäftigung gefunden. Während Sherif und Buba Carr bei Wolf System tätig sind, arbeiten die anderen als


GESELLSCHAFT

Abspüler im Hotel „Stafler“ und im Hotel „Rosskopf“, als Tagelöhner bei einem Bauer, zudem bei der Baufirma Graus und bei Werners Baumschule, in der Wäscherei der Reinigungsfirma SRD, in der Küche des Kindergartens „Maria Regina Pacis“ und bei einem Mechaniker in Bozen; ein weiterer wird ab Mitte September in der Central Garage in Sterzing tätig sein. Die übrigen Bewohner arbeiten abwechselnd als Freiwillige in den Gemeinden Sterzing und Pfitsch, in der Bibliothek, im Altenheim und im Sozialsprengel und leisten freiwillige Bergbauerneinsätze. „EIN ZEICHEN SETZEN“ Madifoune aus Mali hingegen darf sich seit kurzem eine weiße Bäckerschürze überstreifen. Er hat bei der Bäckerei Pardeller in Sterzing eine – lang ersehnte – Anstellung gefunden. „Ich hatte eigentlich keine großen Bedenken, Madifoune aufzunehmen“, so Andreas Fleckinger, Inhaber der Bäckerei. Natürlich habe er sich darüber Gedanken gemacht, wie wohl die Akzeptanz innerhalb des Mitarbeiterstabes sein werde. Und er habe gleich von Anfang an die Einhaltung bestimmter Anforderungen zur Bedingung gemacht: Pünktlichkeit, Sauberkeit und Arbeitsbereitschaft. „Aber das erwarte ich mir von jedem meiner Mitarbeiter“, so Fleckinger. Zurzeit verfügt Madifoune über einen 500 Stunden umfassenden, vom Land getragenen Arbeitsvertrag. „Zusätzliche Kosten, die durch die Einarbeitung und Betreuung entstehen, gehen hingegen zu Lasten des Betrie-

bes“, so Fleckinger. Ob er sich eine Fixanstellung für Madifoune vorstellen könne? „Im Moment nicht, dafür fehlt noch einiges“, gibt er offen zu. Sollten es jedoch die gesetzlichen Bestimmungen erlauben und im Betrieb Bedarf bestehen, könne er sich durchaus vorstellen, ihn als Bäckerlehrling aufzunehmen. Demnächst wird auch ein Syrer, der seit einigen Jahren in Sterzing lebt, ein Praktikum bei ihm absolvieren. „Ich möchte dadurch den Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, die Hand reichen und ein Zeichen der Integration setzen“, so Fleckinger mit Überzeugung. Madifoune selbst war sehr erleichtert, als er in seiner neuen Heimat endlich seine erste Arbeitsstelle antreten konnte. Gleichzeitig machte sich bei ihm auch eine gewisse Aufregung breit: „Ich habe zwar schon früher als Bäcker gearbeitet, aber die Arbeit hier ist doch ganz etwas anderes.“ Es gebe viel mehr verschiedene Brotsorten, auch den Umgang mit den zahlreichen Maschinen und Geräten musste er erst lernen. Doch mittlerweile hat er sich gut eingelebt, täglich steht er von sechs Uhr morgens bis 13 Uhr in der Bäckerei und verrichtet Hilfsarbeiten. Seine Arbeitskollegen hätten ihn gut aufgenommen, seien sehr freundlich zu ihm. Dieser Arbeit langfristig nachgehen zu können, wäre sein großer Wunsch. Denn so, wie es jetzt ist, sei es einfach „molto bello“. Für seine Mitbewohner im Haus „Lea“ heißt es indes weiter warten – auf eine Arbeitsstelle, die ihnen neue Zukunftsperspektiven ermöglicht. E

„FLÜCHTLINGE BRAUCHEN EINE CHANCE“ 3 Fragen an Anni Graus, Inhaberin der Baufirma Graus in Wiesen

Erker: Frau Graus, Sie beschäftigen in Ihrem Betrieb mit Musa aus Gambia einen Asylwerber aus dem Haus „Lea“ in Wiesen. Welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht? Anni Graus: Die Kommunikation stellte schon eine Hürde dar. Musa spricht kein Deutsch, anfangs nur gebrochen Italienisch. Mittlerweile haben sich seine Sprachkenntnisse aber deutlich gebessert. Ein Problem war auch der Arbeitssicherheitskurs, bei dem die Bereitstellung eines Dolmetschers durch das Land sicherlich hilfreich gewesen wäre. Insgesamt ist Musa ein sehr introvertierter Mensch. Als Hilfsarbeiter auf dem Bau hat er sich gut eingearbeitet. Er war zwar bereits in seiner Heimat als Maurer tätig, aber das ist wohl nicht vergleichbar. Er hatte etwa noch nie einen Kran gesehen, und auch viele andere Maschinen und Materialien waren ihm völlig unbekannt. Für die Arbeit zeigt er sich auf jeden Fall sehr dankbar. Hatten Sie Bedenken, einen Asylwerber einzustellen? Nein, überhaupt nicht. Ich bin grundsätzlich ein weltoffener Mensch und auch meine Mitarbeiter haben zum Großteil keine Bedenken geäußert. Allerdings setze ich voraus, dass Flüchtlinge sich unserer Kultur und Lebensweise anpassen. Auch das Erlernen der Sprache ist Voraussetzung. Sind diese Kriterien erfüllt, kann man ihnen eine Chance geben, sich in unsere Gesellschaft einzubringen. Dazu gehört u. a. eine Arbeitstätigkeit, die auch dazu beitragen kann, ein mögliches Abrutschen in die Kriminalität zu verhindern. Können Sie sich auch eine langfristige Zusammenarbeit vorstellen? Musa verfügte zunächst über einen 500-Stunden-Vertrag vom Land, der bereits ausgelaufen ist. Nun ist er bis Dezember als Praktikant beschäftigt. Dass er längerfristig im Betrieb bleiben kann, ist gut möglich, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab.

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SOZIALES

WIPPTAL

Steigende Ausgaben für Finanzielle Sozialhilfe Finanzielle Nöte, Familien und Kinder in schwierigen Lebenssituationen, Arbeitslosigkeit, Menschen mit Beeinträchtigung, psychisch kranke Menschen, Pflege und Betreuung von Senioren, Gewalterfahrungen, Sucht, Migration … Die Herausforderungen in der sozialen Arbeit sind viele und sie werden immer komplexer. Der Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal hat kürzlich seinen „Sozialbericht 2015“ vorgestellt. Geldmittel in Höhe von rund 8,3 Millionen Euro hatte der Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal im Jahr 2015 zur Verfügung. Am 31. Dezember zählte der Dienst 87 Mitarbeiter, davon 73 Frauen und 14 Männer. Mehr als die Hälfte der Frauen arbeitete in Teilzeit. Zusätzlich waren zwei Mitarbeiter im AnvertrauungsabBei den Antragstellern und Ausgaben für Finanzielle Sozialhilfe ist ein stetiger Anstieg zu verzeichnen. kommen in der Küche des Sozialzentrums bzw. in der Verwaltung beschäftigt. 29 Praktikanten dem Vinzenzverein geführt wird, durch die Jugendberufshilfe er- ungsstunde wurden ebenfalls nicht sammelten im Ausmaß von 4.834 war mit durchschnittlich 30 Perso- gänzt. erhöht und liegen bei 7,70 Euro. Stunden berufliche Erfahrungen. nen pro Tag ungebrochen groß. Die Führungskosten für die KiTa Zwölf Wipptaler haben an insge- Seit einigen Jahren leistet die Sozi- KINDERTAGESSTÄTTEN „Wipptal“ lagen 2015 bei rund samt 92 Tagen eine gemeinnützige algenossenschaft „EOS“ aus Brun- Im Jahr 2015 besuchten 36 Kin- 236.000 Euro, für die KiTa „RatTätigkeit als Alternative oder Min- eck in Zusammenarbeit mit dem der aus dem Wipptal die Kinder- schings“ bei rund 129.000 Euro. derung einer Geld- bzw. Gefäng- Sozialsprengel „Ambulante Sozi- tagesstätte „Wipptal“ in Sterzing, Geführt werden beide von der Sonisstrafe geleistet. alpädagogische Familienarbeit“ im 17 Kinder die Kindertagesstätte zialgenossenschaft „Casa Bimbo – Auch 2015 pflegte der Sozial- Wipptal. 2015 wurde dieser Dienst „Ratschings“ in Stange. 27 Kin- Tagesmutter“. sprengel eine rege der stammten aus der Gemeinde FINANZIELLE SOZIALHILFE IM WIPPTAL Zusammenarbeit Sterzing, 14 aus Ratschings, sieben HUMANITÄRE HILFE FÜR Jahr Antragsteller Ausgaben (in Euro) mit dem Familienaus Pfitsch, drei aus Freienfeld und FLÜCHTLINGE beratungsdienst Im Auftrag des Landes führt die zwei aus der Gemeinde Brenner. 2013 591 1.834.177,44 Wipptal, mit dem BZG Wipptal den überörtlichen Mit Jänner 2015 wurden die Plät2014 691 2.211.530,82 Fokus auf Kinze in der KiTa „Ratschings“ vor- Dienst für Humanitäre Hilfe für 2015 726 2.507.435,80 der sowie Eltern in mittags auf 14 aufgestockt. Die Menschen auf der Flucht. Dieser SOZIALES MINDESTEINKOMMEN TrennungssituatioÖffnungszeiten wurden jenen der Dienst beinhaltet die existenzielle nen. Zudem wurde KiTa „Wipptal“ angepasst. Der Grundversorgung und Information 2013 189 449.561,08 das Projekt „NachMindesttarif blieb 2015 mit 0,90 für Hilfesuchende auf der Durchrei2014 201 520.299,18 barschaftshilfe für Euro pro Betreuungsstunde un- se. Insbesondere richtet er sich an 2015 188 514.276,84 meine Kinder“umverändert, ebenso der Höchsttarif flüchtende Menschen mit erhöhMIETE UND WOHNUNGSNEBENKOSTEN gesetzt. mit 3,65 Euro. Anwendung fan- tem Schutzbedarf, wie schwan2013 431 979.628,39 Der Andrang auf den diese Tarife erneut für maximal gere Frauen, Mütter mit Kleinkindie Kleiderkammer, 160 Betreuungsstunden im Monat. dern und unbegleitete Minder2014 542 1.346.444,16 die gemeinsam mit Die vollen Kosten für eine Betreu- jährige. Gestartet wurde damit 2015 577 1.504.974,80

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Mitte Dezember 2014 am Brenner, 2015 wurde der Dienst auf die Strecke Bozen–Brenner ausgedehnt. Mit der operativen Arbeit vor Ort ist der Verein „Volontarius“ beauftragt. Mit öffentlichen Körperschaften wie den Gesundheitsdiensten und der Polizei sowie freiwilligen Organisationen gibt es eine intensive Zusammenarbeit. Rund 27.000 Flüchtlinge, zumeist junge Männer aus Somalia, Eritrea, Nigeria und Syrien, wurden am Brenner betreut, vorwiegend in den Sommermonaten. SOZIALZENTRUM WIPPTAL „FUGGER“ UND REHA „TRENS“ In den Geschützten Werkstätten sowie den Sozialpädagogischen Tagesfördergruppen des Sozialzentrums Wipptal „Fugger“ wurden 46 Personen mit einer Behinderung individuell begleitet. Der traditionelle Adventsmarkt und der Frühlingsmarkt waren sehr gut besucht. Seit einigen Jahren werden auch einige Dienstleistungen im und für das Sozialzentrum ausgeführt. Bei verschiedenen Kursen im Haus konnten sich die Nutzer weiterbilden. Neu aufgebaut wurde die „Gruppe 6“. Zielgruppe sind erwachsene Menschen mit Wahrnehmungsund Autismus-Spektrum-Störungen sowie Minderjährige mit Behinderungen im Rahmen von zeitlich begrenzten Projekten mit Schulen. In dieser neu konzipierten Gruppe werden abwechselnd Menschen mit Behinderungen eingebunden, die von der individuellen Begleitung in dieser Kleingruppe profitieren. Im Sozialzentrum wurde das Essen für die Nutzer des Sozialzentrums, der Reha „Trens“ und beider KiTas zubereitet. In der Küche werden seit Jahren Personen durch Arbeitseingliederungsprojekte beschätigt und bereiten sich so auf eine Arbeit am freien Arbeitsmarkt vor. Zugestellt wurden die Mahlzeiten von einer Person im Rahmen des Projekts für soziale Wiedereingliederung.

Im Arbeitsrehabilitationsdienst „Trens“ wurden insgesamt 33 Personen mit einer psychischen Erkrankung, einer sozialen Beeinträchtigung oder einer Abhängigkeitserkrankung begleitet und unterstützt. Die Tätigkeits- und Produktionsfelder in der Werkstatt liegen u. a. in den Bereichen Holzund Metallverarbeitung sowie Landschaftspflege. Es werden Auftragsarbeiten für Klein- und Großbetriebe sowie für Gemeinden erledigt. Acht Nutzer aus den sozialen Einrichtungen fanden mittels Außenverlegung bzw. Praktika in einem Privatbetrieb eine Arbeit. Davon wurde eine Person mittels Anvertrauungsabkommen angestellt. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen aller teilstationären Einrichtungen beliefen sich im Jahr 2015 auf rund 120.000 Euro. TAGESSTÄTTE UND TREFFPUNKT „CONTAKT“ Acht psychisch kranke Personen bzw. Personen mit einer Doppeldiagnose, etwa Lernschwierigkeiten und psychische Erkrankung, wurden in der sozialpädagogischen Tagesstätte „ConTakt“ fachlich begleitet. Geöffnet war die Einrichtung an 93 Tagen. Weiters trafen sich dort einmal wöchentlich Menschen mit ähnlichen Krankheitserfahrungen in Begleitung einer Fachperson. 15 Personen haben den Treffpunkt an 53 Öffnungstagen genutzt. Acht Personen nahmen an der Weihnachtsfeier für Alleinstehende teil. WOHNHEIME UND WOHNGEMEINSCHAFTEN Elf Personen nutzten den Wohnbereich für Menschen mit Behinderungen im Sozialzentrum, acht Personen jenes der Kurzzeitpflege in den Wohngruppen. In der Wohngemeinschaft „Haus Christophorus“ in Trens wurden neun Menschen mit psychischen Erkrankungen untergebracht. Kurzzeitig wurde eine weitere PerErker 09 I 16

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SOZIALES

UNTER EINEM DACH VEREINT

Bezirkspräsident Karl Polig, Altenheim-Leiter Haymo Beikircher, Sozialdienst-Direktorin Christina Tinkhauser und Mitarbeiterinnen des Sprengels

Am 30. September werden der neue Sozial- und Gesundheitssprengel sowie der neue Trakt des Bezirksaltenheimes eingeweiht und feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Im Rahmen eines Tages der offenen Tür kann der Sprengel besichtigt werden. Seit dem Frühjahr sind alle Tätigkeitsbereiche des Sozial- und Gesundheitssprengels im neuen Sitz im St.-Jakob-Weg 8 in Sterzing untergebracht. Mit seiner Errichtung wurden nach einem Konzept des Landes im Wipptal die ambulanten Sozial- und Gesundheitsdienste des Territoriums unter einem Dach vereint. Finanzielle Sozialhilfe, Sozialpädagogische Grundbetreuung, Hauspflege, Bürgerservice, Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote, Krankenpflegedienst und Vorsorgedienst befinden sich nun in einer einzigen Struktur. „Die Bür-

ger ersparen sich viele Wege und profitieren davon, dass die Zusammenarbeit der Dienste Hand in Hand passiert“, ist Sozialdienst-Direktorin Christina Tinkhauser überzeugt. Zudem sei der Sozial- und Gesundheitssprengel laut Bezirkspräsident Karl Polig gut erreichbar und befinde sich in strategisch guter Lage. Der neue Trakt des Bezirksaltenheimes wurde bereits im Herbst 2014 in Betrieb genommen und wird vorwiegend von Senioren mit Demenzerkrankung bewohnt. „Die großzügig gestalteten, hellen Räumen bieten den Bewohnern ein angenehmes Wohnumfeld und somit eine gute Lebensqualität. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft den Senioren auch auf diese Weise Wertschätzung und Anerkennung entgegenbringt“, so Haymo Beikircher, Leiter des Bezirksaltenheimes.

son aufgenommen. In den drei polyvalenten Trainingswohnungen des Sozialdienstes in Sterzing und Trens wurden drei Personen mit Beeinträchtigungen begleitet und auf ein autonomes Wohnen in einer eigenen Wohnung vorbereitet. Zusätzlich zu den Trainingswohnungen wurden eine private WG mit drei Männern sowie drei Einzelpersonen in ihrem Zuhause begleitet. Insgesamt wurden 75 Wipptaler in teilstationären Einrichtungen und 26 in stationären Einrichtungen aufgenommen und betreut, vor allem in sozialen Einrichtungen des Wipptales und im Bezirksaltenheim Wipptal, aber auch in Einrichtungen anderer Bezirksgemeinschaften. Neun Wipptaler wurden kurzzeitlich in den stationären Einrichtungen der Bezirksgemeinschaft Wipptal betreut, sieben wurden in anderen Landesteilen begleitet. AMBULANTE SOZIALE DIENSTE Beim sozio-sanitären Bürgerservice wurden vor allem Informationen über Weiterbildungen wie etwa Sprachkurse und Angebote im Bereich Pflege eingeholt. Bei der Infostelle zum Thema Pflege sind 2015 144 Ansuchen um Pflegegeld bearbeitet worden. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „Pflege und Beratung“ wurde der „Wegweiser zum Thema Pflege“ erstellt. Er dient allen Interessierten als Leitfaden und gibt Informationen über alle Leistungen und Angebote zum Thema Pflege im Wipptal. Vor kurzem wurde die Infostelle zum Thema Pflege zur „Territorialen Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote“ ausgebaut. Der Hauspflegedienst hat 140 Personen betreut und dabei 15.265 Stunden geleistet. Dabei war die Anzahl der betreuten Personen leicht rückgängig, während die

Stundenanzahl angestiegen ist. 93 Personen haben den Dienst „Essen auf Rädern mit und ohne Zustellung“ in Anspruch genommen, wobei die Inanspruchnahme rückläufig ist. Die Zustellung nach Hause wurde von 72 Personen genutzt. Insgesamt wurden 13.909 Essen auf Rädern zubereitet. Für die Dienste Hauspflege und Essen auf Rädern wurden insgesamt 167.720 km zurückgelegt, davon 17.331 von Freiwilligen. Im Tagespflegeheim für Senioren wurden zum 31. Dezember 2015 41 Personen betreut, davon 19 Männer und 22 Frauen. Gerne in Anspruch genommen wird zudem der Dienst „Bad und Haarwäsche“ für ältere Bürger in den Tagesstätten. Auch kann die Wäsche der Nutzer gewaschen werden, falls zu Hause keine Möglichkeit besteht. Seit November 2015 bietet der Sozialsprengel Wipptal auch „Begleitetes Wohnen“ für die Bewohner des Seniorenwohnhauses „St. Elisabeth“ der Stiftung Deutschhaus an. Zum Start der Initiative waren zwei der elf Wohnungen belegt. In der Sozialpädagogischen Grundbetreuung – Bereich Minderjährige – wurden 199 Minderjährige betreut, davon 24 aus Nicht-EU Ländern, neun mit anerkanntem Flüchtlingsstatus und 19 Nomaden. Hinzu kommen Jugendliche, die bis zur Vollendung ihres 21. Lebensjahres begleitet werden. 37 Minderjährige wurden aufgrund einer Maßnahme bzw. Entscheidung des Jugendgerichts Bozen von der Sozialpädagogischen Grundbetreuung unterstützt. 26 Minderjährige erhielten erstmals Begleitung. 39 Situationen konnten abgeschlossen werden. 130 der 199 Minderjährigen waren Kinder von verheirateten bzw. zusammenlebenden Eltern, 52 von getrennt lebenden

HAUSPFLEGEDIENST (ohne Essen auf Rädern, ohne Tagesstätten)

2013 Betreute Personen Geleistete Stunden

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2014

2015

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148

140

15.267

14.891

15.265


bzw. geschiedenen Eltern, 13 waren Kinder alleinerziehender Eltern und vier aus anderen Situationen (Halbwaisen/ Vollwaisen/ Eltern unbekannt). Im Erwachsenenbereich haben 206 Personen die Leistungen der Sozialpädagogischen Grundbetreuung in Anspruch genommen. Die fünf häufigsten Gründe für die Kontaktaufnahme waren neben Arbeitslosigkeit und finanziellen Problemen auch familiäre bzw. Beziehungsprobleme, psychische Probleme und Wohnprobleme. Bei den Antragstellern und Ausgaben für Finanzielle Sozialhilfe ist ein stetiger Anstieg zu verzeichnen. An 726 Antragsteller wurden rund 2,5 Millionen Euro aus-

bezahlt. Die Anzahl der Antragsteller für das soziale Mindesteinkommen ist etwas gesunken, da sich u. a. die Kriterien für die Anspruchsberechtigung geändert haben. 68 Prozent der ausbezahlten Leistungen gehen an italienische Staatsbürger, 29 Prozent an NichtEU-Bürger und drei Prozent an Bürger aus anderen EU-Ländern. Im Wipptal unterstützten 22 freiwillige Helfer regelmäßig die Dienstleistungen des Sozialdienstes. Insgesamt brachten sie im Tagespflegeheim sowie bei individuellen Situationen, der Vermittlung von Gebrauchtmöbeln und der Zustellung von Essen auf Rädern 2.965 Stunden auf. sst

Anlaufstelle für Pflegeund Betreuungsangebote vorgestellt Gemeinsam mit dem Gesundheitsdienst und den Seniorenwohnheimen des Bezirks hat die Bezirksgemeinschaft Wipptal die Trägerschaft für die „Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote Wipptal“ inne. In einer Informationsveranstaltung stellten kürzlich Landesrätin Martha Stocker und die Direktorin des Amtes für Senioren und Sozialsprengel, Brigitte Waldner, die Aufgaben dieser neuen territorialen Dienststelle vor. Die meisten Menschen beschäftigen sich mit dem Thema Pflege und Betreuung erst, wenn sie betroffen sind, und sind dann zumeist mit der Situation überfordert. Seit 1. Jänner bietet die „Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote Wipptal“ in derartigen Situationen Hilfestellung, indem Fachkräfte des Sozialsprengels, des Gesundheitsdienstes und der Seniorenwohnheime Information, Beratung und Unterstützung aus einer Hand anbieten. Nach dem Umzug in den neuen Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal gaben die Trägerorganisationen bei einer Informati-

onsveranstaltung für Gemeinden, Hausärzte sowie öffentliche und private Kooperationspartner vor kurzem den Startschuss für diese wichtige territoriale Dienststelle, die laut Bezirkspräsident Karl Polig „die Bürger dabei unterstützt, die geeigneten Einrichtungen, Betreuungsangebote, technischen Hilfsmittel sowie finanziellen Unterstützungsmaßnahmen, Rechte und Anspruchsberechtigungen pflegebedürftiger Menschen in Erfahrung zu bringen und nutzen zu können“. Soziallandesrätin Stocker betonte, dass Pflege und Betreuung zu den größten Herausforderungen der Zukunft zählen. „Mit der Anlaufstelle haben wir eine weitere Grundlage geschaffen, die das Miteinander der Dienste und verschiedenen Organisationen fördert und fordert.“ Im Dezember 2015 wurden in Südtirol 11.350 Personen zuhause gepflegt, davon vier Prozent im Wipptal. „Die Betroffenen und ihre Familien wissen, wie wichtig ein unkomplizierter Zugang zu Informationen rund um das Thema Pflege und Betreuung ist“, so Amtsdirektorin Brigitte Waldner. Erker 09 I 16

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LAUT

§ ...

NICHT REGISTRIERTER MIETVERTRAG EINER WOHNEINHEIT – FOLGEN Seit 1. Jänner 2016 darf nur mehr der Vermieter einer Wohneinheit den Mietvertrag innerhalb von 30 Tagen ab Unterzeichnung bei der zuständigen Agentur der Einnahmen registrieren. Registriert der Vermieter den Vertrag nach Ablauf dieser Ausschlussfrist nicht, so hebt der Fiskus, zusätzlich zur Registersteuer und den Verzugszinsen, eine Verwaltungsstrafe in Höhe von 6 % (falls der Vertrag innerhalb der darauffolgenden 30 Tage registriert wird) bzw. von 12 % (innerhalb von 90 Tagen) der geschuldeten Registersteuer für die gesamte Vertragsdauer ein. Aus zivilrechtlicher Sicht sind die Folgen einer verspäteten Registrierung (also nach Ablauf von 30 Tagen ab Unterzeichnung des Vertrages) schwerwiegender: Der Mietvertrag ist, laut neuester Rechtsprechung, nichtig und kann keineswegs mit der nachträglichen Registrierung saniert werden, d. h. dass kein Vertrag zwischen Vermieter und Mieter besteht. Für den Vermieter wirkt sich dieser Umstand negativ aus. So kann der Vermieter bei Zahlungsverzug des Mieters das beschleunigte Räumungsverfahren nicht mehr in Anspruch nehmen (Dauer des Gerichtsverfahrens ca. 6 – 8 Monate), da die Voraussetzung hierfür das Bestehen eines fristgerecht registrierten Mietvertrages ist. Folglich ist er gezwungen, ein so genanntes ordentliches Gerichtsverfahren anzustrengen (Dauer des Verfahrens ca. 1,5 – 2 Jahre), in dem der Richter entweder das Bestehen des Mietvertrages zwischen Vermieter und Mieter feststellen sowie die Höhe des Mietzinses neu festlegen wird (in diesem Fall verbleibt der Mieter in der Wohnung) oder die Räumung der vom Mieter ohne Rechtstitel besetzten Wohnung sowie die Höhe einer Entschädigung zu Gunsten des Vermieters festsetzen muss.

MANUEL D'ALLURA, Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

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AKTUELL

PFITSCH

Gefahr für Fußgänger Neben mehreren Umwidmungen des Landschaftsplanes und Verordnungen beschäftigte sich der Gemeinderat von Pfitsch auf seiner Sitzung Ende Juli auch mit einem Beschlussantrag der Bürgerliste, um die Sicherheit der Fußgänger in Wiesen zu erhöhen. „Fußgänger leben in Wiesen gefährlich“, brachte es Renato Bussola von der Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ auf der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Pfitsch auf den Punkt. Einmal

mehr wies er darauf hin, dass einige Autofahrer die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung nicht einhalten, vor allem auf der Hauptstraße nach Pfitsch, aber auch auf den Nebenstraßen, wie etwa in der Hinteren Gasse. Teilweise würden Fahrzeuge sogar auf die Gehsteige ausweichen. Zudem erhöhe sich mit der Geschwindigkeit auch der Lärmpegel. Deshalb reichte er gemeinsam mit Claudia Raffl und Erwin Astenwald einen Beschlussantrag ein, um „weitere abschreckende Maßnahmen zu ergreifen und dort, wo bereits Geschwindigkeitsanzeigen angebracht sind, weitere Schilder mit der Aufschrift ‚Elektronische Geschwindigkeitskontrolle’ zu montieren“. Wie Bürgermeister Stefan Gufler entgegnete, seien solche Schilder nur dort erlaubt, wo die Polizeikräfte auch effektiv Kontrollen durchführen. „Gerade das wäre ja wünschenswert“, so Bussola. „Es geht aber nicht darum, die

Leute zu strafen, sondern die Sicherheit für die Fußgänger zu erhöhen.“ Auch deshalb sprach sich u. a. Julian Volgger von den Freiheitlichen für den Einsatz von SpeedCheck-Boxen aus. Der Antrag der Bürgerliste wurde einstimmig angenommen.

Der Gemeinderat indes bestätigte bei drei Nein-Stimmen der Bürgerliste (Astenwald, Bussola, Raffl) und einer Enthaltung von Bürgermeister Gufler den Ausschussbeschluss, da die Fläche bereits früher als Wiese genutzt worden sei und der Schutzwald bestehen bleibe.

ÄNDERUNGEN LANDSCHAFTSPLAN Beim Bergerhof in Überwasser sollen 2,4 ha Wald in landwirtschaftliches Grün umgewidmet werden. Nach einem positiven Bescheid des Gemeindeausschusses wurde das Projekt von der Grün-Grün-Kommission nur teilweise angenommen; demzufolge dürfe lediglich ein Hektar des Grundstücks umgewidmet werden, mit der Auflage, einen rund 200 m2 großen Amphibienteich anzulegen und die neuen Waldränder mit Laubbäumen zu bepflanzen. Der Gemeinderat schloss sich mit einer Gegenstimme von Bussola dem Gutachten der Kommission an. Die Umwidmung von 1,1 ha Wald in landwirtschaftliches Grün beim Leitenhof in Afens war vom Gemeindeausschuss ebenfalls genehmigt und von der Grün-Grün-Kommission mit Auflagen versehen worden. Aufgrund eines erheblichen ökologischen Verlustes müssten die Böschung des Wassergrabens bepflanzt und Trockenmauern erneuert werden. Die Räte schlossen sich einstimmig der Meinung der Kommission an. Die Umwidmung von 2.386 m2 Wald in landwirtschaftliches Grün beim Similehof in Ried hingegen – vom Gemeindeausschuss ebenfalls gutgeheißen – war von der Grün-Grün-Kommission abgelehnt worden; der bachbegleitende Erlenbestand sei landschaftsökologisch wertvoll und solle bestehen bleiben.

HAUSHALTSÄNDERUNG Ein Dringlichkeitsbeschluss des Gemeindeausschusses bezüglich Mehreinnahmen in Höhe von rund 79.900 Euro wurde von den Räten einstimmig ratifiziert. Diese werden u. a. für die Sanierung des Kindergartens (16.000 Euro) und der Grundschule (34.000 Euro) in St. Jakob sowie für ein geologisches Gutachten für die Quellfassung in Grube (6.800 Euro) und außerordentliche Instandhaltungsarbeiten am Gemeindehaus in Wiesen (5.000 Euro) verwendet. Nach einem positiven Gutachten des Rechnungsrevisors wurde die Sicherung des Haushaltsgleichgewichts einstimmig gutgeheißen. IN KÜRZE Für ein Wohngebäude in Kematen wurde eine Dienstbarkeit für den Durchgang und die Zufahrt einstimmig genehmigt. Einstimmig fiel die Abstimmung auch in Bezug auf die Genehmigung der Verordnung über das Recht auf Auskunft, über die internen Kontrollen und über das Rechnungswesen aus. Als Vertreterin der Gemeinde für den Beirat des Landeskindergartens Wiesen wurde Maria Rabensteiner Leitner entsandt. Für die kostenintensive Instandhaltung der Pfitscherjochstraße wird die Gründung eines Wegekonsortiums in Betracht gezogen, damit alle Betroffenen bzw. Nutznießer ihren Beitrag leisten. Die Einführung von Parkgebühren sei laut Bürgermeister Gufler nicht sinnvoll; er befürchtet dadurch negative Auswirkungen auf den Tourismus. Barbara Felizetti Sorg


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UNTER DIE GENOMMEN

AKTUELL

FRANZENSFESTE

RUDOLF PICHLER

Alptraum Massentourismus Seilbahnen und Skilifte hinauf bis zu den höchsten Gipfeln, Hotelburgen, die halbe Dörfer verschlingen, planierte Pisten und Schneekanonen mit immensem Wasserverbrauch, wochenlange Weihnachtsmärkte mit Ramsch aus Asien, endlose Staus auf Straßen und Autobahnen, Horden von Motorradfahrern, die über die Pässe donnern, Scharen von Schwammerlklaubern, welche die Wälder plündern, Pop- und Rockkonzerte auf den Almen, Feste und Vergnügungsparks in den Talebenen, Krach, Spaß und Alkohol bis in die frühen Morgenstunden, überfüllte Altstädte, die zum Disneyland verkommen. Dies alles und mehr sind die Auswüchse des Massentourismus, hervorgerufen von abertausenden Pauschaltouristen, All-inclusive-Urlaubern, Gruppen- und Busreisenden, Tagespassanten, Billigtouristen, aber auch von zahlungskräftiger Klientel. Ihr Augenmerk gilt nicht so sehr der Schönheit und Eigenart unseres Landes, sondern vielmehr der kurzfristigen Abwechslung und Unterhaltung, wobei der eigene Lebensstil gleich mitimportiert wird. Die negativen Auswirkungen des Massentourismus auf die Umwelt, heimische Kultur und Bevölkerungsstruktur sind offensichtlich. Der Einheimische fühlt sich oft als Fremder im eigenen Land. Die Unterwürfigkeit, mit der viele Tourismustreibende auch noch dem letzten Billigtouristen zu Diensten sind, wirkt geradezu peinlich. Dem Drang nach dem ständigen Mehr wird die eigene Lebensqualität geopfert. Der Gegenpol zum Massentourismus ist der sanfte (nachhaltige) Tourismus, der Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen versucht und den unsere Politiker und Touristiker schon seit langem mit Recht propagieren, allerdings oft mit dem Hintergedanken, beide Formen über die Runden zu kriegen. Dies geht aber nicht, denn Masse und Klasse schließen sich gegenseitig aus. Selbst eine gesunde Balance herzustellen, ist schwierig genug. Der Trend geht jedenfalls in diese Richtung, und das ist gut so. Der sanfte Tourismus setzt vornehmlich auf den Individualreisenden, der sich den Urlaub selber plant, der die Kultur und Tradition seines Reiselandes kennenlernen will, der auf Ursprünglichkeit und Authentizität Wert legt, die Landschaft erwandert, die Sehenswürdigkeiten im Lande besucht, die heimische Küche auskostet, Ruhe und Entspannung sucht, ein gutes Hotel zu schätzen weiß und im Winter Alternativen zum exzessiven Skirummel anstrebt. Für all das ist er auch bereit, ein angemessenes Geld auszugeben. Der Tourismus ist und bleibt der wichtigste Wirtschaftszweig in unserem Lande. Er ist und bleibt aber auch ein zweischneidiges Schwert, das gekonnten Umgang verlangt.

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390.000 Euro fürs Breitbandnetz Anfang August hat der Gemeinderat von Franzensfeste die notwendigen Bilanzänderungen zur Zuweisung des Verwaltungsüberschusses von rund 2,4 Millionen Euro vorgenommen. Davon werden 391.800 Euro ins Breitbandnetz investiert. Weitere größere Summen wurden für den Bau der Brücke in Grasstein (210.000 Euro), für die Neugestaltung des ex ANAS-Gebäudes (200.000 Euro), für Projektierungen (115.000 Euro), für die Instandhaltung des Mehrzweckhauses (90.000 Euro) und für den Platz in Franzensfeste-Süd (90.000 Euro) zweckgebunden. 45.000 Euro sind für den neuen Gehsteig in Franzensfeste entlang der Brennerstraße vorgesehen, 60.000 Euro für die Erneuerung der Mühlstraße und 30.000 Euro für außerordentliche Arbeiten am Kanalisationsnetz. Von den noch nicht verwendeten Alperia-Umweltgeldern werden u. a. 193.000 Euro für die Trinkwasserleitung aufgewendet, 192.700 Euro für die energetische Sanierung des Schulgebäudes in Franzensfeste und 130.500 Euro für eine Photovoltaikanlage. Die Bilanzänderungen wurden ebenso wie die gesetzlich vorgesehene Sicherung des Gleichgewichts im Haushalt einstimmig genehmigt. IN KÜRZE Der Gemeinderat gab einstimmig eine Stellungnahme zur Überarbeitung des Wassernutzungsplanes ab, wobei das Muster des Gemeindenverbandes um einige Ergänzungen erweitert wurde; u. a. wird gefordert, dass bei der Erteilung von Konzessionen die Ge-

meinden vermehrt berücksichtigt werden sollen. Bürgermeister Thomas Klapfer zeigte sich zuversichtlich, dass für das Projekt Fernheizwerk genügend Beteiligungen zustande kommen. Eine Entscheidung könne voraussichtlich bei der nächsten Gemeinderatssitzung getroffen werden. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten der Brücke am nördlichen Dorf-

eingang von Franzensfeste werde nach Intervention der Gemeinde nun doch auf beiden Seiten ein Gehsteig errichtet. Auch habe die Gemeinde gefordert, „intelligente Ampeln“ zur Vermeidung von langen Staus einzusetzen. Laut Gemeinderätin Bettina Cipolletta (Licht für Franzensfeste) sei es auch wichtig, während der Bauzeit die bestehenden Gehsteige an der Brennerstraße sicherer zu gestalten. Sie bemängelte außerdem das unansehnliche Erscheinungsbild des Dorfes. Viele Plätze seien verwahrlost, wie etwa der Tennisplatz. Bürgermeister Klapfer nahm die Hinweise zur Kenntnis. Man werde sich bemühen, Verbesserungen herbeizuführen. Zur Aufwertung des Schau-E-


PR NEUERÖFFNUNG!

Lebenskompass eröffnet sein „FIT in LIFE – Centrum“ in Sterzing

Werkes sei ein gemeinsames Projekt mit dem Forstdienst geplant. 18.000 Euro aus den Alperia-Umweltgeldern wurden dafür eingeplant. Gemeinderat Dario Massimo (Franzensfeste lebt) wies darauf hin, dass der Römerweg durch zu hohes Gras schlecht erreichbar sei. Für die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen im

Dorf schlug er erneut die Anbringung einer Speed-Check-Box vor. Da aber keine Ordnungskräfte zur Kontrolle zur Verfügung stünden, sei dies in Franzensfeste laut Bürgermeister Klapfer nicht möglich. Für den Abschnitt der Brenner-Radroute zwischen Mittewald und Oberau werde die Bezirksgemeinschaft über die Wintermonate die Aufträge vergeben, damit im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden kann. Die Ratsfraktion „Licht für Franzensfeste“ schlug vor, in Franzensfeste einen Berglauf zu organisieren. Bürgermeister Klapfer sicherte die Unterstützung durch die Gemeindeverwaltung zu, sofern ein Verein die Trägerschaft übernimmt.

PROJEKT ANAS-GEBÄUDE Die Gemeinde hat mit der ANAS (Azienda Nazionale Autonoma delle Strade) eine Konvention für die Nutzung des leerstehenden ANAS-Gebäudes in Franzensfeste abgeschlossen. Anfangs wurde die Einrichtung einer Bibliothek angedacht. Um das Gebäude aber so sinnvoll wie möglich zu nutzen, wurde kürzlich gemeinsam mit den Landesämtern für deutsche und italienische Kultur eine Initiative gestartet und eine Arbeitsgruppe gegründet. In einem gemeinschaftsbildenden Prozess der „mitgetragenen Projektierung“ sollen Ideen für die Wiederbelebung des verlassenen Gebäudes gesammelt und deren Umsetzbarkeit geprüft werden. Am 1. Oktober werden die Projektleiter Beate Weyland und Paolo Bellenzier durch einen Bürgerschalter der Bevölkerung von Franzensfeste Gehör schenken. Welches sind die Wünsche und Erwartungen an das Projekt? Wo liegen die Probleme im Dorf? Jeder Bürger ist aufgerufen, seine Meinung zu äußern. In einem dreitägigen Workshop vom 7. bis zum 9. Oktober können Interessierte in mehreren Arbeitsgruppen Erwartungen konkretisieren. „Diese Zusammenarbeit kann für das Dorf sehr bereichernd sein und ein neues Juwel schaffen“, so die Mitglieder der Arbeitsgruppe für die Wiedergewinnung des ex ANAS-Gebäudes, der neben Weyland und Bellenzier auch Bürgermeister Klapfer, Danilo Goggi, Luciana Pivetta, Magdalena Wild, Ingrid Lorenzin, Birgit Seeber, Sabina Barbuntoiu und Khadja Lachgar angehören. sst

Was die Gesundheit wert ist, weiß heute jeder aufgeschlossene Mensch. Auch dass Gesundheit ein Zusammenspiel zwischen Körper, Geist und Seele bedeutet, ist vielen bekannt. Oft fehlt es aber an geeigneten Angeboten, um sich seine Gesundheit zu erhalten oder zurückzuerobern. Die ausgebildeten Trainer und Coaches Gabriella Genetin und Harald Markart sowie Berater Horst Stuffer haben nun mit dem „FIT in Life – Centrum“ in Sterzing einen Ort geschaffen, der sich ganzheitlich um das Wohlbefinden seiner Kunden kümmert. Aus einer Vielzahl von Kursen und Einzelangeboten kann sich jeder mit wenig Aufwand sein individuelles Programm zusammenstellen. Die Angebote wurden unter den Schlagworten „Bewegung – Ernährung – Mensch sein“ und unter Einbeziehung der neuesten Fachkenntnisse ausgearbeitet. Harald Markart, Präsident der Genossenschaft Lebenskompass, ist sich sicher: „Nur wer sich auch Zeit nimmt, sich um sein Wohlbefinden zu kümmern, kann seine Gesundheit nachhaltig erhalten. Lebenskompass ist dabei ein Wegweiser und -begleiter.“ Die Kurse beginnen am 19. September. Informationen und die detaillierten Angebote erhalten Sie auf der Homepage www.lebenskompass.it oder telefonisch unter 349 6106423.

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AKTUELL

FREIENFELD

„Asphaltplatz oder Brunnenplatz?“ Mit gleich drei Anfragen und mehreren – auch schriftlich deponierten – Stellungnahmen heizte die SVP-Opposition der regierenden Freien Liste bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Freienfeld Ende August ordentlich ein; u. a. warf die SVP Referent Anton Salcher durch seine private Tätigkeit als Bauunternehmer erneut einen Interessenskonflikt vor. Thema der ersten SVP-Anfrage war die vor kurzem erfolgte Asphaltierung des so genannten „Brunnenplatzes“ im Bereich der Grundschule Mauls. Im Zuge des Projektes „Dorfgestaltung und Naherholung Mauls“ ist in diesem Bereich ein kleiner verkehrsfreier Platz vorgesehen, damit die Schulkinder sicher und ungehindert vom Schulgebäude aus den Schulgarten erreichen können. Geplant ist die Errichtung eines Brunnens samt attraktiver Gestaltung des umliegenden Areals. „Die Umsetzung des Dorfgestaltungsprojektes könnte in absehbarer Zeit realisiert werden, da ein Großteil davon über das „Leader“-Programm finanziert werden kann. Mit großer Verwunderung stellen wir fest, dass dieser Bereich jetzt plötzlich neu asphaltiert wurde“, so die SVP-Gemeinderäte. Als Begründung für die kurzfristige Asphaltierung nannte Bürgermeister Peter Faistnauer die vor kurzem für die Verlegung der Glasfaserrohre durchgeführten Auffräsungen. Nach wie vor halte die Gemeindeverwaltung an der Grundsatzüberlegung, den Brunnenplatz zu realisieren, fest, jedoch sei der Zeitpunkt für die Umsetzung des Projektes noch nicht absehbar. Die Kosten für die Asphaltierung

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Der kleine Platz vor der Grundschule Mauls wurde vor kurzem neu asphaltiert.

gehen zu Lasten der Gemeinde. Ein diesbezüglicher Ausschussbeschluss habe nicht gefasst werden können, da das ausführende Unternehmen bereits wegen anderer Arbeiten vor Ort gewesen und eine schnelle Entscheidung notwendig gewesen sei, so der Bürgermeister. SVP-Gemeinderätin Helene Hilber Nössing kritisierte die „Verschwendung öffentlicher Gelder“, obwohl in unmittelbarer Zukunft eine andere Zweckbestimmung vorgesehen sei und der Asphalt im nächsten Jahr wieder herausgerissen werden müsse. Ihrer Meinung nach sei es durchaus realistisch, das Projekt innerhalb des kommenden Jahres umzusetzen. Zudem seien die Maulser Gemeinderäte nicht in die Entscheidung miteinbezogen worden. ÖFFENTLICH ODER PRIVAT? Gegenstand der zweiten Anfrage war ein den SVP-Räten vorliegendes Schreiben des Gemeindereferenten Anton Salcher, mit dem

er sich „als Wirtschafts-Gemeindereferent darüber beklagt, einen Auftrag für seine private Baufirma nicht erhalten zu haben“. Das Beschwerdeschreiben sei an einen ortsansässigen Unternehmer gerichtet, der einen Auftrag an eine nicht in Freienfeld ansässige Firma vergeben hat. Salcher betone im Schreiben, dass es dadurch für die Gemeinde schwierig sei, positive Signale zu setzen und die Abgaben niedrig zu halten. Die Edelweiß-Vertreter vermuten dahinter einen „eindeutigen Versuch der Einflussnahme eines Gemeindereferenten für sein privates Unternehmen und der Vermischung von öffentlichem und privatem Interesse“. Ebenso komme es zur Vermischung von privater Tätigkeit und der Abgabenpolitik der Gemeinde. Auf die Frage, ob Bürgermeister Faistnauer eine solche Vorgangsweise der „politischen Einflussnahme auf private Geschäftstätigkeit“ toleriere, entgegnete Faistnauer, dass

das Schreiben weder auf Briefpapier der Gemeinde verfasst worden sei, noch im Postausgang der Gemeinde aufscheine. „Natürlich steht auch weiterhin jedem die freie Wahl zu, den Handwerker seines Vertrauens zu beauftragen“, so Faistnauer. Martin Rainer (Mühlsteiger, SVP) bewertete die Antwort des Bürgermeisters als unzureichend. Schließlich gebe es heutzutage viele Kommunikationsmöglichkeiten, die kein Gemeindepapier erfordern würden. „Der Verdacht eines Interessenskonflikts ist noch nicht ausgeräumt. Es scheint so, als werde diese inkorrekte Arbeitsweise vom Bürgermeister auch noch gutgeheißen“, so Rainer. Salcher entgegnete, dass im Schreiben die „Salcher Bau GmbH“ mit keinem Wort erwähnt werde. SCHUTZ GEGEN STEINSCHLAG Die dritte Anfrage der SVP-Fraktion bezog sich auf Absicherungsarbeiten zum Schutz vor Steinschlag


AKTUELL

beim Schulhaus und in der Wohnbauzone „Ralser“ in Mauls, wo es bereits im Mai 2015 zu Steinschlag gekommen war. Am 23. Juni wurde eine Variante des diesbezüglichen Ausführungsprojektes vom Ausschuss genehmigt. Da Referent Salcher Besitzer einer Grundparzelle in Mauls ist, auf der ein Teil der Maßnahmen realisiert werden soll, hätte er an der Abstimmung nicht teilnehmen dürfen. Zudem hätte die genehmigte Variante laut SVP-Räten zur Folge, „dass die beiden Einheiten im geförderten Wohnbau nicht mehr realisiert werden könnten und die Gemeinde somit auf beträchtliche, bereits vorgestreckte Einnahmen verzichtet, dass durch diese Variante wertvoller Kulturgrund verloren geht und die Wartung der Beregnungsleitung nicht mehr gewährleistet ist“. Die in der Variante angegebene Kostenersparnis von 70.000 Euro sei nicht nachvollziehbar, „da wesentliche Kostenfaktoren wie z. B. Kosten der Grundenteignung bzw. Auferlegung einer Dienstbarkeit im Projekt nicht aufscheinen und auch die fehlenden Einnahmen durch die Wohnbauzone nicht berücksichtigt wurden“. Die Sachlage war bereits in der Gemeinderatssitzung vom 25. Juli kurz angesprochen worden. Laut Bürgermeister Faistnauer und Referent Salcher sei der besagte Beschluss aus Urlaubsgründen unter dem Rechtsbeistand eines vertretenden Gemeindesekretärs getroffen worden, der mit dem Projekt nicht vertraut gewesen sei. Zudem fehle es den Ausschussmitgliedern noch an Erfahrung. Wie der Bürgermeister mitteilte, wurde der Beschluss am 2. August widerrufen. Zudem seien in naher Zukunft Treffen mit Anrainern und Grundeigentümern gemeinsam mit Landesgeologe Volkmar Mair geplant. Der im vergangenen Sommer angestrebte Lösungsansatz, der u. a. einen Raumordnungsvertrag vorsieht, werde wieder aufgegriffen. In zwei schriftlichen Stellungnah-

men fordert die SVP-Fraktion explizit eine möglichst rasche Umsetzung der Sicherungsmaßnahmen, da die geologische Gefahr als „akut“ eingestuft und als rote Zone im Gefahrenzonenplan ausgewiesen werde. Dies sei der Gemeinde auch mehrmals schriftlich mitgeteilt worden. Die SVP-Gemeinderäte sprachen sich dafür aus, dass „zwischen der Gemeinde und von den Baumaßnahmen betroffenen Grundbesitzern eine Grundsatzvereinbarung ausgearbeitet wird, in der über einen Raumordnungsvertrag die Zufahrt und die Schutzmaßnahmen geregelt werden sollen – unter der Bedingung, dass mit den Maßnahmen sofort begonnen werden kann“. In einer Besprechung Anfang August habe Referent Salcher angeregt, die Sicherungsmaßnahmen durch eine Direktvergabe an die „Salcher Bau GmbH“ zu beschleunigen. In der Ratssitzung bekräftigte Salcher, diesen Vorschlag lediglich eingebracht zu haben, da die Gemeinde dadurch Zeit sparen könne. SVP-Rat Ulrich Burger war von dieser „Umgehung des Vergabegesetzes“ nicht gerade begeistert. Auch die Gemeinde könne unter Einhaltung der kürzest möglichsten Fristen schnell reagieren. Auch Alfred Sparber (SVP) drängte auf eine schnelle Lösung.

rismusentwicklungskonzept und Landschaftsschutz keine Erwähnung“, so Helene Hilber Nössing. Auch würden die wichtigsten Vorhaben der Regierungsperiode, wie etwa die Verlegung der Terna-Leitung in Mauls, die Einhausung der Eisenbahn samt Entwicklungskonzept, die Verbindung Mauls-Pfulters, fehlen; schriftlich deponierte Vorschläge von Bürgern und Vereinen seien nicht berücksichtigt worden. Laut Bürgermeister Faistnauer sei das Programm so weit wie möglich gehalten, damit jedes Projekt Berücksichtigung finden könne. „Detaillierte Auflistungen würden den Rahmen sprengen. Zudem ist das Dokument nicht starr und wird ständig aktualisiert“, so Faistnauer. IN KÜRZE Einstimmig genehmigt wurde eine Abänderung des Landschaftsund Bauleitplanes auf Initiative von Maria Aigner im so genannten Grün-Grün-Verfahren. Ebenfalls einstimmig wurde Vizebürgermeisterin Verena Überegger als Gemeindevertreterin im Bibliotheksrat ernannt. Als erste Gemeinde im Bezirk verabschiedete der Rat bei neun Ja-Stimmen (FLF) und fünf Enthaltungen (SVP) ein begründetes Gutachten zum Entwurf des Landesgesundheitsplanes 2016 – 2020. Die ausführliche Stellungnahme sei

laut Vizebürgermeisterin Überegger in Rücksprache mit Primar Dr. Franz Ploner, ärztlicher Leiter am Krankenhaus Sterzing, mit dem ASGB und weiteren Experten erarbeitet worden. Darin fordert die Gemeinde das Land u. a. dazu auf, seine Zuständigkeiten im Rahmen der Autonomie voll auszuschöpfen und die wohnortnahe Versorgung im Sinne einer angemessenen Grundversorgung in der Peripherie konkreter zu definieren. Die SVP enthielt sich der Stimme, da das Dokument nicht vorab für Überprüfungen übermittelt worden sei. Bei einer Gegenstimme (Ulrich Burger, SVP) und zwei Enthaltungen (Alfred Sparber, Martin Rainer, Mühlsteiger, SVP) wurde der Stellenplan der Gemeinde geändert. Dabei wurde eine Vollzeitstelle in eine Teilzeitstelle umgewandelt und der Plan um eine weitere Vollzeitstelle erweitert, die bei Bedarf im nächsten Jahr ausgeschrieben werden kann. Zur Sprache kam dabei die Sinnhaftigkeit der Aufstockung des Stellenplans, wenn voraussichtlich im kommenden Jahr das Land neue Verwaltungseinheiten schaffen und dabei Ämter zusammenlegen will. Vizebürgermeisterin Überegger zeigte sich dennoch davon überzeugt, dass die neue Stelle der Gemeinde mehr Planungsspielraum ermögliche und sinnvoll sei. sst

PROGRAMMATISCHES DOKUMENT Im Rahmen der Sitzung wurde das programmatische Dokument des Bürgermeisters genehmigt. Laut Faistnauer handle es sich dabei um das vervollständigte und erweiterte Koalitionsprogramm aus dem Vorjahr, in das erneut Vorschläge der Bevölkerung eingebunden worden seien. Die fünf SVP-Räte stimmten gegen das Dokument, da darin der von der SVP Freienfeld ausgearbeitete Teil des Koalitionsprogrammes 2015 komplett fehle. „Zudem finden wichtige Bereiche wie Höfezufahrten, TouErker 09 I 16

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UMWELT

Schlangen im Wipptal von Ivan Plasinger Schlange – ein Begriff, der sowohl Unbehagen als auch Faszination und Interesse auslöst: die schlängelnde Fortbewegungsart, oft versteckt in der Vegetation, der schuppenbedeckte Reptilienkörper, den sich viele als glitschig, kalt und leblos vorstellen, die Giftigkeit, die oftmals als große Bedrohung empfunden wird. Ohne die Tiere völlig zu verharmlosen, können die meisten Vorurteile und Ängste als unbegründet bewertet werden – wenn man einige einfache Verhaltensregeln beachtet.

GIFTIG: ASPISVIPER UND KREUZOTTER Im Wipptal gibt es fünf Schlangenarten. Während die Ringelnatter, die Schlingnatter und die Würfelnatter völlig harmlos sind, handelt es sich bei der Aspisviper und der Kreuzotter um Giftschlangen. Wird man von einer Giftschlange gebissen, gilt es vor allem, Ruhe zu bewahren und auch den Betroffenen zu beruhigen. Im Normalfall ist ein Biss nicht gefährlich, lediglich bei Personen mit einer Kreis-

laufschwäche oder bei Kindern ist es wichtig, umgehend ärztliche Hilfe aufzusuchen. Ist an der Bissstelle ein halbkreisförmiger Zahnkranzabdruck zu sehen, hat eine ungiftige Natter zugebissen. Bei einem Giftbiss hingegen finden sich ein oder zwei kleine Giftzahneinstiche. In diesem Fall sollte die Bissstelle nicht abgebunden werden. Vielmehr ist es ratsam, ähnlich wie bei einem Bruch einen Druckverband anzulegen, ausreichend Wasser zu verabreichen und den nächsten Arzt aufzusuchen. Dieser muss über Ort und Zeitpunkt des Bisses informiert werden, auch eine Beschreibung der Schlange ist hilfreich. BEI GEFAHR: BISS! Der langgestreckte Körper einer Schlange ist mit einer verhornten Schuppenhaut bedeckt. Ihr Skelett besteht neben dem Schädel aus Rippen und bis zu 400 Wirbeln. Die Augen werden von einer durchsich-

tigen Schuppe überzogen. Das Herz besteht aus zwei Vorkammern und einer unvollständig geteilten Kammer. Schlangen sind Lungenatmer. Ihr wichtigster Sinn ist der Geruchssinn. Wichtiger als die Nase ist das so genannte „Jakobson’sche Organ“ am Gaumendach. Beim Züngeln mit der tief gespaltenen, zweizipfeligen Zunge nehmen die Tiere Geruchsstoffe aus der Luft auf und führen sie beim Zurückziehen in das Geruchsorgan. Schlangen wachsen auch nach erreichter Geschlechtsreife ein Leben lang weiter, wobei der Hauptpanzer nicht mitwächst und deshalb regelmäßig gewechselt werden muss. Bei der Häutung bleibt die alte Haut, auch „Natternhemd“ genannt, zurück. Schlangen haben im Laufe der Evolution ihre Gliedmaßen verloren. Trotz ihrer unbeweglichen Erscheinung sind sie aber sehr wendig und flink. Sie ernähren sich fast ausschließlich von lebender Beute. Auf

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Italienweit gibt es 22 Schlangenarten, acht davon kommen auch in Südtirol vor. An den Augenpupillen und den Kopfschuppen ist die Familie der giftigen Vipern (Ottern) von jener der ungiftigen Nattern

leicht unterscheidbar. Vipern haben senkrecht geschlitzte Pupillen, während die der Nattern rund sind. In Südtirol leben drei Giftschlangenarten: Kreuzotter, Aspisviper und Hornviper. Als Giftschlangen verfügen sie zwar über ein Gift, ein Biss stellt jedoch kein Todesurteil dar, sondern eine Verletzung, die es für eine schnelle Genesung bestmöglich zu behandeln gilt.

RINGELNATTER (Natrix natrix) harmlos Die Ringelnatter erreicht eine Länge bis zu 150 cm. Sie ist durch helle Halbmondflecken am Hinterkopf erkennbar. Bevorzugte Lebensräume sind mit Schilf bewachsene Ufer stehender Gewässer. Wird die Ringelnatter überrascht, hebt sie zischend ihren Kopf. Fühlt sie sich bedroht, bespeit sie ihren Feind mit Erbrochenem oder mit einem übel riechenden Sekret der Analdrüsen.

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ASPISVIPER (Vipera aspis) giftig Die Aspisviper wird bis zu 70 cm lang. Sie ist grau bis rotbraun. Ihre Zeichnung an der Oberseite zeigt vom Nacken bis zum Schwanz zwei Reihen von dunklen Querbinden. Die Aspisviper kommt in trockenen, warmen Geröllhalden und Weinbergmauern vor. Ihre Lebenserwartung liegt bei 15 bis 20 Jahren. Sie lebt einzelgängerisch, scheu und streng an ihr Territorium gebunden.

WÜRFELNATTER (Natrix tessellata) harmlos Die Würfelnatter wird bis zu 120 cm lang und bewohnt fischreiche Gräben und Seen. Das Würfelmuster auf dem Rücken gibt der Schlange ihren Namen. Sie ist eine ausgezeichnete Schwimmerin und kann dank eines eigenen Luftsackes an der Lungenbasis stundenlang unter Wasser auf Fische und Amphibien lauern.


ihrem Speiseplan stehen große Insekten, Fische, Lurche, Eidechsen, Jungschlangen, Vögel und deren Gelege sowie kleine Nagetiere. Die Zähne der Schlangen werden nicht zum Kauen verwendet, sondern dienen dem Festhalten der Beute oder – im Falle von Giftzähnen – der Injektion von Toxinen. Da die beiden Kiefer mit elastischen Bändern verbunden sind, können Schlangen das Maul extrem weit aufreißen und das Beutetier als Ganzes verschlingen. Schlangen wenden hauptsächlich zwei Jagdmethoden an: das Auflauern und das Erjagen. Beim Auflauern setzen Giftschlangen einen tödlichen Biss und folgen nach einiger Zeit der Duftspur des inzwischen verendeten Tieres. Beim Erjagen verfolgen die Nattern die lebende Beute und erdrosseln sie. Sie selbst werden von Greifvögeln, großen Stelzvögeln, Katzen, Igeln, Mardern, Wieseln und Iltissen gejagt. Wie so oft ist aber der Mensch ihr größter Feind, indem er sie tötet oder ihre Lebensräume zerstört. Während der Paarungszeit nehmen Schlangen keine Nahrung zu sich. Die Weibchen sondern Botenstoffe ab, denen die Männchen mittels ihres Geruchssinnes folgen. Der Begattungsakt kann sich über Stunden hinziehen. Während die im Wipptal vorkommenden Arten Aspisviper, Kreuzotter und Schlingnatter lebend gebärend sind, legen die meisten Schlangen Eier. Diese werden an Orten mit konstant warmer Temperatur und Feuchtigkeit abgelegt, etwa in Komposthaufen.

Am Morgen legen sich die Schlangen zum Aufwärmen in die Sonne. In der Mittagshitze verkriechen sie sich gerne unter Steinen oder Büschen, um eine Überhitzung zu vermeiden. Schlangen sind wechselwarme Tiere, d. h. ihre Körpertemperatur passt sich der Außentemperatur an. Erst bei einer bestimmten „Betriebstemperatur“ werden die Tiere optimal bewegungsfähig. Um diese Temperatur zu erreichen, suchen Schlangen vor allem morgens sonnenbeschienene Stellen auf. Um nicht zu überhitzen, ziehen sie sich tagsüber in die Bodenvegetation sowie unter Steinoder Holzhaufen zurück. Im Herbst suchen sie sich im Erdboden oder in geschützten Felsspalten, Ställen und Schuppen einen Platz, wo sie mit herabgesetzter Lebensaktivität bis zum Frühjahr ausharren. Die Tiere sind taub, reagieren aber sehr sensibel auf Bodenvibrationen, die u. a. durch Schritte ausgelöst werden, indem sie fliehen oder sich ducken. Hier gilt: Das Tier nicht anfassen oder an der Flucht hindern! Bevor man sich irgendwo hinsetzt, sollte kurz der Boden kontrolliert werden. Eine Schlange beißt nur, wenn sie in die Enge getrieben wird und keinen anderen Ausweg mehr sieht. DER VEREIN HERPETON Was die Lebensweise und vor allem die Verbreitung der einheimischen Reptilien betrifft, gibt es noch viele Wissenslücken. Unter dem Motto „Was kriecht denn da?“ ruft

SCHLINGNATTER (Coronella Austriaca) harmlos Die bis zu 75 cm lange Schlingnatter bewohnt trockene und sonnige Böschungen. Die Grundfärbung des Männchens ist rotbraun, jene des Weibchens ist graubraun. Auf dem Rücken befinden sich zwei oder vier Reihen dunkler Flecken. Ihre bescheidene Körperlänge und ihre Färbung tragen dazu bei, dass sie häufig mit einer Viper verwechselt wird.

der Südtiroler Herpetologen-Verein Herpeton mit Sitz in Auer Naturliebhaber und Wanderer dazu auf, Sichtungen und Beobachtungen von Reptilien und Amphibien zu melden – gerade die warmen Tage locken die wechselwarmen Tiere aus ihren Verstecken hervor. Da eine Vielzahl von Amphibien und Reptilien in Südtirol zu den gefährdeten Tierarten gehören, ist es umso wichtiger, über die Verbreitung der Tiere Bescheid zu wissen. Zu einer seiner Hauptaufgaben hat sich Herpeton die Kartierung von Reptilien und Amphibien gemacht. Jeder einzelne kann durch die Meldung von Beobachtungen zum Erfolg dieses aufwendigen Projekts beitragen. Sichtungen können seit kurzem auch über www.herpeton.it (Projekte – Kartographie) übermittelt werden. Aus den eingesandten Meldungen lassen sich wertvolle Daten über die Verbreitung von Amphibien und Reptilien ableiten, wodurch gefährdete Arten zukünftig besser geschützt werden können. Für Interessierte bietet der Verein zudem eine Bestimmung der gefundenen Tiere an: Fotos und Beschreibungen können dem Verein jederzeit für eine Analyse zugeschickt werden. Durch Sensibilisierungsprojekte und Aufklärungsarbeit kommt Herpeton seinem Ziel, die Lebensbedingungen einheimischer Amphibien und Reptilien zu verbessern sowie die heimischen Arten zu erhalten, einen großen Schritt näher.

KREUZOTTER (Vipera berus) giftig Die Kreuzotter, die am weitesten verbreitete Giftschlange Europas, erreicht eine Länge von 60 cm. Sie trägt ein dunkles Zickzackband auf grauem oder braunem Grund, im Gebirge gibt es auch schwarze „Höllenottern“. Sie bewohnt Moore, Waldlichtungen, Zwergstrauchheiden und steinig bewachsene Hänge bis zu einer Höhe von 2.600 m. Sie bevorzugt kühle Temperaturen und Feuchtigkeit. Erker 09 I 16

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UMWELT

PFITSCH

DIE „WIENER NEUSTADT“ STÜRZT EIN Auf einer orographisch rechts des Gliederbaches gelegenen lawinensicheren lichten Waldkuppe liegt unweit des Eingangs zur geologisch überaus interessanten Schlucht des Gliedergangs – das Mineraliensammeln ist dort seit Jahren verboten – eine für das Wipptal einzigartige schmucke Ansammlung von alten Heustadeln. Inmitten des Landschaftsschutzgebietes des Unterberg- und Oberbergtales, einer bis heute intakt erhalten gebliebenen Natur- und Kulturlandschaft, droht ihnen nun der Verfall. Von der dritten Kehre der Pfitscherjochstraße aus ist die „Wiener Neustadt“, wie das Stadeldorf

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in Anlehnung an die in den Jahren 1880 und 1881 vom Österreichischen Touristenclub erbaute Wiener-Hütte – sie wurde am 15. August 1881 feierlich eröffnet – auch bezeichnet wird, in rund 20 Minuten erreichbar. Von Einheimischen wird es von alters her auch das „Negerdorf“ genannt. Einstmals wurde in den elf in massiver Blockbauweise errichteten und mit Schindeln gedeckten Heustadeln das saftige Heu der umliegenden Bergmähder zusammengetragen, um es im Winter mit Schlitten ins Tal zu hornen bzw. talwärts zu buckeln. Berghirten dienten die Heuschupfen auch als Unterschlupf. Später nutzten die ersten Alpinisten auf ihrem Weg zum Dach der Zillertaler Alpen, dem 3.509 m hohen Hoch-

feiler, die an der Waldgrenze auf gut 1.800 m gelegenen Heustadel als willkommene Übernachtungsmöglichkeit. Von Sterzing mit dem Fahrrad kommend, verbrachten sie in den Unterberghütten am Fuße des Hochfernermassivs an der Abzweigung des Fußsteiges ins Unterbergtal auf Heu gebettet die Nacht, um für den schweißtreibenden frühmorgendlichen Aufstieg gerastet zu sein. Seit die steilen Bergwiesen nicht mehr gemäht werden, sind viele Heustadel und Heuhütten in unseren Bergen dem schleichenden Verfall preisgegeben, so auch der einzigartige „Heuschupfenweiler“ der Unterberghütten. Die „Stadelen“ stürzen in sich zusammen. Damit gehen diese eindrucksvollen Zeugen einer jahr-

hundertealten bergbäuerlichen Hochland-Bewirtschaftung unwiederbringlich verloren. Die „einzigartige Heuschupfenlandschaft“ im Talschluss von Pfitsch, wie sie Konrad Stockner vom Amt für Landschaftsökologie nennt, verschwindet als Kulturgut für immer. Im Tourismusentwicklungskonzept der Gemeinde Pfitsch aus dem Jahr 2014 wird angedacht, im Bereich der „Wiener Neustadt“ eine Einkehrmöglichkeit zu schaffen. Im Gegensatz zu vielen anderen Wipptaler Seitentälern gibt es heute in Pfitsch nämlich keine einzige bewirtschaftete Alm, die einen Ausschank anbietet. Vielleicht wäre dies eine Möglichkeit, das Ensemble vor dem endgültigen Verfall zu retten. lg


UMWELT

„LEBEN WIE VOR LANGER ZEIT“ Im Gespräch mit Konrad Stockner vom Amt für Landschaftsökologie Erker: Die Heuschupfen der Wiener Neustadt befinden sich in einem überaus desolaten Zustand. Droht ihnen nun der völlige Verfall? KONRAD STOCKNER: Es stimmt, die Hütten der so genannten Wiener Neustadt in Innerpfitsch sind leider dem Zerfall preisgegeben. Wenn nicht bald etwas für deren Erhalt unternommen wird, wird von ihnen in absehbarer Zeit nicht mehr viel zu sehen sein. Sie schreiben im Landschaftsplan der Gemeinde Pfitsch, dass die Kulturlandschaft der beiden Bergtäler Oberberg und Unterberg „sehr intakt erhalten“ sind. Oberberg und Unterberg sind in ihrer Naturbelassenheit sehr gut erhalten geblieben. Dies gilt weniger für die ursprüngliche Almbewirtschaftung. Es gibt zwar noch eine extensive Weidetätigkeit, aber die Nutzung der Berg-

mähder findet nicht mehr statt und folglich werden auch die einfachen Almhütten der Wiener Neustadt nicht mehr instand gehalten. Da die Flächen, die früher als artenreiche Magerrasen gemäht wurden, großteils lawinengefährdet sind – ausgenommen der Bergrücken zwischen Oberberg und Unterberg – ist es kein Zufall, dass der Großteil der Hütten für die einzelnen Bergmähder genau auf diesem Rücken entstanden ist. Solche Gruppierungen von Almhütten sind in Südtirol nicht die Regel; viel öfter sind sie verstreut in der Almlandschaft anzutreffen. Die Wiener Neustadt ist wegen dieser Besonderheit und weil sie ganz allgemein ein interessantes Zeugnis für die traditionelle Almbewirtschaftung darstellt, auf jeden Fall erhaltenswürdig. Welche Möglichkeiten hätte

das Amt für Landschaftsökologie, das Stadeldorf für die Nachwelt zu erhalten? Voraussetzung für den Erhalt dieses „Almdorfes“ ist, dass ein lokales Interesse bzw. eine lokale Initiative (Gemeinde, Fraktion, Eigentümer, Vereine, Tourismus) für dieses Anliegen besteht. Wenn lediglich von Seiten einer zentralen Behörde, wie dem Amt für Landschaftsökologie, Maßnahmen zur Instandhaltung dieser Almschupfen in die Wege geleitet werden, wird der Erfolg dieser Maßnahme begrenzt bleiben. Weiters sollten die Hütten nach der Instandsetzung auch genutzt werden. Vielleicht kann die Mahd der Bergmähder wieder aufgenommen, eine touristische Nutzung in Betracht gezogen werden oder beides. Wichtig ist allerdings, darauf zu achten, dass es wegen dieser Nutzungen nicht zu einer Straßenerschließung kommt. Der Weg oder Steig, der dort hinaufführt, darf nicht ausgebaut werden.

Wie könnte eine touristische Nutzung konkret aussehen? Eine Konzeptidee in Richtung Aktivurlaub könnte sein, dem interessierten Gast anzubieten, einige Zeit in der Wiener Neustadt so zu leben, wie dies vor hundert Jahren geschah. Vielleicht lassen sich in der Abgeschiedenheit der Pfitscher Bergwelt bei gleichzeitiger körperlicher Betätigung auch besondere Möglichkeiten zum Stressabbau und psychischen Ausgleich für Menschen schaffen, die einem stark belastenden Job ausgesetzt sind. Die Sanierung der Hütten selbst – immer unter der Voraussetzung, dass ein schlüssiges Konzept vorliegt – kann durch die Landesverwaltung (Amt für Landschaftsökologie, Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung) sowohl fachlich als auch finanziell unterstützt werden. Ein Beitrag aus dem Landschaftsfond kann bis zu 70 Prozent der anfallenden Kosten umfassen. Interview: lg Erker 09 I 16

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AKTUELL

Tiroler Verdienstmedaille für zwei Wipptaler Über 100 Tiroler, darunter 27 aus Südtirol, wurden am Hohen Frauentag in der Innsbrucker Hofburg von den Landeshauptleuten Günther Platter und Arno Kompatscher mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol ausgezeichnet. Unter den Geehrten waren auch zwei Wipptaler: Theresia Kofler Hasler und Oswald Salcher.

Der 15. August steht traditionell im Zeichen derer, die sich durch jahrelanges ehrenamtliches Engagement auszeichnen. Es sind Personen aus allen Landesteilen, aller Sprachgruppen und aus den verschiedensten Tätigkeitsbereichen. „Die Verdienstmedaillen sind ein Zeichen der Wertschätzung des ehrenamtlichen Einsatzes, den diese Personen in unserem Land geleistet haben“, so Landeshauptmann Kompatscher. „Die Geehrten stehen stellvertretend für die vielen Menschen, die sich mit Überzeugung und Leidenschaft für Menschen, Tradition und Kultur einsetzen.“ Unter den 27 Ausgezeichneten aus Südtirol finden sich auch zwei Wipptaler. THERESIA KOFLER WWE. HASLER Theresia Kofler Hasler, 87, aus Stilfes wurde für ihre Verdienste um das Sozialwesen ausgezeichnet. Geboren wurde Theresia Kofler am 13. Dezember 1929 in Brixen. Sie ist auf dem Ruenerhof in Egg mit vier Geschwistern aufgewachsen, besuchte die Volksschule in Egg und erlebte auch die schweren und

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entbehrungsreichen Kriegsjahre. Ein Bruder ist 1942 auf der Halbinsel Krim gefallen, ein weiterer gilt seit 1944 in Rumänien als vermisst. Im Jahre 1958 heiratete sie Gottfried Hasler und zog auf den Hahlhof nach Stilfes. Der Ehe entsprossen vier Kinder. Bereits im Jahr 1968 verstarb ihr Gatte. Mit vier kleinen Kindern musste sie den Hof bewirtschaften. Im Jahr 1994 ereilte sie ein schwerer Schicksalsschlag. Seither ist nämlich Sohn Peter ein Pflegefall und auf den Rollstuhl angewiesen. Er ist im Altenheim in Sterzing untergebracht. Seither fährt Frau Hasler tagtäglich, sommers wie winters, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Stilfes nach Sterzing, um ihren Sohn zu besuchen und zu betreuen, so etwa beim Verabreichen des Essens oder bei Spazierfahrten; dabei geht sich mitunter auch ein Gespräch oder Kartenspiel mit anderen Heimbewohnern aus. Peter freut sich auf den täglichen Besuch der Mutter. Durch ihren selbstlosen Einsatz un-

terstützt und entlastet sie auch das Pflegepersonal im Heim. Trotz der schweren Schicksalsschläge meistert Theresia Kofler Hasler das Leben aufopferungsvoll mit Bescheidenheit und Gottvertrauen. OSWALD SALCHER Oswald Salcher, 73, aus Sterzing wurde für seine Verdienste als langjähriger Organist geehrt. Salcher wurde am 27. Juli 1943 in Trens geboren und wuchs zusammen mit acht Geschwistern auf dem Salcherhof in Franzensfeste auf. Dort versuchte sich der begnadete Pianist 14-jährig zum ersten Mal an der Orgel, besuchte dann die dreijährige Kirchenmusikschule und spielt seither regelmäßig zu allen kirchlichen Anlässen die Königin der Instrumente. Seit seiner Hochzeit lebt der pensionierte Speditionsangestellte und Skilehrer in Sterzing und lässt hier seit Ende der 70er Jahre als allseits geschätzter Organist nicht nur in der

Pfarrkirche die Orgelpfeifen erklingen. Unzählige Sänger, die Oswald Salcher im Laufe seiner weit über 50-jährigen Tätigkeit als Organist feinsinnig begleitet hat, schätzen an ihm besonders seine ruhige Art, seine stoische und Sicherheit ausstrahlende Gelassenheit, sein fortwährendes Lächeln, das er jedem entgegenbringt, und natürlich sein großes Talent. Die Verdienstmedaille des Landes Tirol wird seit 1964 traditionell am Hohen Frauentag in Innsbruck verliehen, um besondere gesellschaftliche Leistungen von Menschen aus Nord-, Süd- und Osttirol auszuzeichnen. Daher werden die Medaillen auch von den beiden Tiroler Landeshauptleuten gemeinsam verliehen. Insgesamt wurden am 15. August über hundert Verdienstmedaillen verliehen. Die Namensvorschläge für die Auszeichnung kommen von den Freiwilligen-Organisationen. Nach der Überprüfung und Bewertung unterbreitet eine im Kulturinstitut angesiedelte Kommission eine Namensliste, die der Landesregierung zur Genehmigung vorgelegt wird. Die Landesregierung ihrerseits leitet die Liste dann an das Land Tirol weiter.


WIPPTAL

Besseres Bahnangebot Um die Eingriffe in den Bereichen Tiefbau, Straßendienst und Mobilität sicher, nachhaltig und kostensparend noch besser aufeinander abzustimmen, gab es Ende August ein vom Ressort von Landesrat Florian Mussner organisiertes Treffen mit den Gemeinde- und Bezirksvertretern des Wipptals und Bezirkspräsident Karl Polig.

Neben Asphaltierungsarbeiten, die auf verschiedenen Teilstücken der Landes- bzw. Staatsstraßen in den Gemeinden Brenner, Franzensfeste, Pfitsch, Ratschings und Sterzing laufen, gibt es auch einige Sicherheitseingriffe zum Steinschlagschutz etwa auf der Brennerstaatsstraße in Gossensaß. Umgestaltet wird hingegen die Abzweigung der Brennerstaatsstraße mit dem ländlichen Weg bei „Stegschmied“ in Sterzing. Led-Marker werden hingegen in zwei Tunnels auf der Brennerstaatsstraße in Gossensaß angebracht.

Im Bereich Tiefbau arbeite das Land die Mehrjahresprogramme ab und führe Eingriffe an Brücken oder zum Steinschlagschutz nach den entsprechenden Prioritätenlisten durch, so der Direktor der Landesabteilung Tiefbau Gustavo Mischi. Weitergearbeitet wird an den Brücken bei Brennerbad und bei Franzensfeste sowie am Tunnel in Mittelwald. Sicherungsarbeiten laufen auf der Landessstraße nach Ritzail und in Gossensaß. Noch innerhalb des Jahres ausgeschrieben werden sollen die Bauarbeiten für einen Kreisverkehr in Freienfeld und für den Wiederaufbau der Ladritscher Brücke bei der

Festung Franzensfeste, so Mischi. Was für die Gemeinden in punkto öffentlicher Personennahverkehr, insbesondere hinsichtlich der Haltestellen und Fahrpläne, zu beachten ist, erläuterte der Direktor der Landesabteilung Mobilität Günther Burger. Er erklärte die geplante Verdichtung des lokalen Bahnangebotes im Wipptal und Eisacktal zu einem Halbstundentakt. Künftig werde Brixen der Knotenpunkt für die Züge ins Pustertal sein, so Burger. Bei den Fernzügen würden primär die Zugbetreiber entscheiden, wo welche Halte erfolgen, auch unter Berücksichtigung der Finanzierung und der e n t s p re c h e n den Fahrgastzahlen. Burger wies auch auf die bereitstehende Finanzierung für den Bau des Brennerbasistunnels und die Ausschreibung der Machbarkeitsstudie für die Riggertalschleife hin, ebenso wie auf die fertige Planung der Lärmschutzwände Gossensaß. Ein Thema war auch die Barrierefreiheit auf den Bahnhöfen, wobei an den Bahnhöfen Brenner, Sterzing und Freienfeld noch nachgebessert werden muss. Die Bürgermeister hatten einige Anregungen für weitere Vorhaben in den kommenden Jahren. Für den Tiefbau stehen heuer rund 90 Millionen Euro, für den Straßendienst 49 Millionen Euro und für die Mobilität 202 Millionen Euro bereit, den Großteil davon für bereits laufende Dienste. Erker 09 I 16

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GESELLSCHAFT

„Eltern nicht alleine lassen“ Alkohol, Zigaretten, Cannabis und Ecstasy gehören für viele Jugendliche zu einer typischen Partynacht. Greift das eigene Kind gelegentlich oder regelmäßig zu Drogen, sind Eltern oft überfordert. Veronika Rottensteiner, Psychologin im Verein „La Strada – der Weg“, erklärt, wie ihnen eine neue Sicht auf die belastende Situation gelingen kann.

Erker: Frau Rottensteiner, wie viele Jugendliche in Südtirol gelten derzeit als suchtkrank? Veronika Rottensteiner: Ein Arbeitstisch der Provinz, bestehend aus dem Verein La Strada – der Weg, Forum Prävention, den vier Diensten für Abhängigkeiten und der Vereinigung Hands, arbeiten daran, gemeinsame Daten zum landesweiten Konsum zu veröffentlichen. Vorerst kann ich nur aus der Sicht des Dienstes für Sekundärprävention „Exit“ sprechen: Wir beraten Jugendliche, die Substanzen konsumieren, aber nicht süchtig sind. Man muss Sucht und Drogenkonsum klar voneinander unterscheiden: Viele Jugendliche konsumieren in ihrer Freizeit, um einer Gruppe anzugehören, oder auch, um unangenehme Gefühle zu unterdrücken oder positive Gefühle intensiver spüren zu können. Diese Jugendlichen sind nicht automatisch abhängig, haben weder Entzugssymptome noch das ständige psychische und physische Verlangen nach der Substanz. Dennoch können sie gefährdet sein, in eine Abhängigkeit zu rutschen. Wir möchten deshalb versuchen, Jugendliche und deren Eltern schon früher aufzufangen. Welche Drogen werden am häufigsten konsumiert? „Exit“ hat im vergangenen Jahr 645 Gespräche mit Konsumenten sowie 278 Elternberatun-

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Veronika Rottensteiner: „Selbsthilfegruppen helfen Eltern, die belastende Situation aus einer größeren Distanz zu betrachten.“

gen geführt. 53 Prozent der Beratungsgespräche führen wir mit Minderjährigen. Die jüngsten sind 14 Jahre alt und konsumieren mehrheitlich Cannabis. Wir konnten beobachten, dass der Konsum von Stimulantien und Opiaten mit zunehmendem Alter steigt. Deshalb ist es sehr wichtig, früh einzugreifen. Mehrheitlich beraten wir Jungen, doch die Zahl der Mädchen, die Drogen konsumieren, steigt. Dieser Trend wird von nationalen Studien bestätigt. Wer gilt als suchtgefährdet? Wir wissen, dass die Familie ein enormer Schutzfaktor sein kann: Jugendliche, die in ihrer Herkunftsfamilie unklare Grenzen erleben, mit ihrer Unsicherheit im Umgang mit Gefühlen und Gedanken alleine sind sowie wenig Einfühlungsvermögen und fehlende Offenheit in der familiären Kommunikation erleben, laufen eher Gefahr, abhängig zu werden. Deshalb ist es für uns entscheidend, die Eltern zu unterstützen. Wie reagieren Eltern, wenn sie merken, dass ihr Kind Drogen konsumiert? Die Eltern sind sehr verunsichert,

oft geplagt von Selbstvorwürfen, nicht früher reagiert zu haben. Sie wissen ganz einfach nicht, was sie tun sollen. Welchen Rat geben Sie ihnen? Eltern brauchen nicht immer einen Rat. Oft brauchen sie auch nur das Gefühl, nicht alleine zu sein, um dann wieder mehr Stärke und Ruhe in der Beziehung mit ihrem Kind zu haben. Es hilft Eltern sehr, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Der Verein La Strada – der Weg will Eltern über Selbsthilfegruppen zur Seite stehen. In kostenlosen und anonymen Selbsthilfegruppen, die in beiden Landessprachen und in vier Bezirken des Landes (Bozen, Meran, Brixen und Bruneck) angeboten werden, finden Angehörige von jugendlichen Konsumenten professionelle Begleitung und einen geschützten Rahmen, in dem sie sich unverbindlich austauschen können. Natürlich bietet der Verein in der Beratungsstelle „Exit“ auch Einzel- oder Familiengespräche an. Die Erfahrung zeigt aber, dass Eltern der Austausch mit anderen Betroffenen und professionelle Betreuung von einem Experten enorm hilft.

Wie gelingt es Eltern, sich sachlich mit der Situation auseinanderzusetzen und neue Perspektiven und Hoffnung zu finden? Eltern, die sich innerhalb einer Gruppe öffnen, ändern im Gespräch ihre Haltung zum Thema, sehen die belastende Situation aus einer größeren Distanz und bekommen schrittweise das Gefühl, doch etwas verändern zu können. Gemeinsam versuchen wir in der Gruppe, die elterlichen Kompetenzen zu stärken. Konkret bedeutet das, über bestehende familiäre Regeln und Routinen zu reflektieren. Wir diskutieren gemeinsam, wie man den Jugendlichen zwar die nötigen Freiräume lassen, sie emotional begleiten und doch konsequent Grenzen in der Erziehung setzen kann, um das Zusammenleben zu erleichtern. Der Erwerb dieser neuen Strategien und der gleichzeitige Austausch in der Gruppe geben neue Kraft. Ist auch im Wipptal eine Selbsthilfegruppe geplant? Seit einem halben Jahr finden die Elterngruppen in Bozen und Meran statt. In Brixen ist eine weitere Gruppe geplant, die auch das Einzugsgebiet Wipptal miteinbezieht. Interview: rb Kontakt Infos zu den Selbsthilfegruppen für Angehörige: Dr. Veronika Rottensteiner, Tel. 331 6521849 (deutsch), und Dr. Cristina Mitta, Tel. 331 6793980 (italienisch) Beratungsstelle Exit des Vereins La Strada – der Weg: Tel. 0471 052901 Ein Team, bestehend aus vier Psychologen, berät Eltern und Jugendliche zum Thema Drogenkonsum.


GESELLSCHAFT

ALKOHOL – PARTYDROGE NUMMER EINS Das Forum Prävention hat 2013 in Zusammenarbeit mit der Caritas Diözese Bozen-Brixen und dem Verein La Strada – der Weg, der Freien Universität Bozen, den Streetworkern Meran, dem Südtiroler Sanitätsbetrieb, dem Deutschen Bildungsressort sowie der Sozial- und Gesundheitsabteilung eine landesweite Studie zum Freizeitdrogenkonsum im Partysetting durchgeführt. Die Studie zeigt: Nahezu alle 226 befragten Jugendlichen trinken in einer „typischen Partynacht“ Alkohol (96 %) und/ oder rauchen Tabak (80 %). Jeder Zweite konsumiert Cannabis, 23 Prozent MDMA. In Südtirol trinken Jugendliche mit 13,6 Jahren zum ersten Mal Alkohol. Auch Tabak wird in diesem Alter zum ersten Mal geraucht. Nahezu jeder Befragte trinkt in einer Partynacht durchschnittlich 8,5 Standardgetränke. Die meisten trinken jede Woche an mindestens einem Wochenendtag Alkohol. Mit etwa 15 Jahren machten die Befragten ihre ersten Erfahrungen mit Cannabis. Bei weiteren Substanzen betrug das Alter des Erstkonsums rund 18 Jahre. Die Hälfte der Befragten gab an, mindestens einmal in ihrem Leben stimulierende Substanzen wie Kokain, MDMA und Amphetamine ausprobiert zu haben. 45 Prozent haben schon einmal Erfahrungen mit Halluzinogenen wie LSD und Psylos (psychoaktive Pilzarten) gemacht. Eines haben alle Freizeitdrogenkonsumierenden gemein: Mit Aus-

nahme von Tabak wird keine Substanz täglich konsumiert. Fast jeder Zweite konsumiert in einer Partynacht eine einzige Substanz, meist Alkohol. 0,9 Prozent der Befragten geben an, in einer typischen Partynacht „nichts“ zu konsumieren. „Die Ergebnisse der Studie sind nicht repräsentativ für Südtiroler Jugendliche und junge Erwachsene im Allgemeinen, sondern lassen nur Schlüsse zur Gruppe der Freizeitdrogenkonsumierenden, die Partys besuchen, zu“, so Evelin Mahlknecht vom Forum Prävention. Neben einer Reihe von quantitativen Daten zeige die Studie vor allem, dass „in Beziehung sein“ und subjektiv positiv erlebte Beziehungen starke Resilienzfaktoren sind. Dies schütze vor problematischem Konsum und könne potentiell riskante Verhaltensweisen abschwächen.

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LANDWIRTSCHAFT

Mit stolzem Gefieder In der Schönau sind die Gänse los. Seit kurzem schnattern 300 Freilandgänse nahe dem Biotop auf einem Feld um die Wette. Biobauer Thomas Zössmayr und Jungbaron Gobert von Sternbach haben mit ihrer neuen Gänsezucht für einen echten Hingucker auf der Hauptstraße zwischen Stange und Gasteig gesorgt. Der Erker hat nachgefragt, was es mit dem Federvieh auf sich hat. Als flauschige gelbe Federknäuel, gerade mal so groß wie Tennisbälle, kamen Ende Mai 300 Gänseküken nach Mareit. Geschlüpft in der Gänsefarm „Eskildsen“ nahe Dresden, gerade mal einen Tag alt, hatten sie damals noch keine Ähnlichkeit mit den stattlichen weißen Vögeln, die man nun auf der Wiese bewundern kann. So klein brauchten die Tiere noch besonders viel Fürsorge. Deshalb wurden sie in den ersten sechs bis acht Wochen im warmen Stall von Thomas Zössmayr aufgepäppelt und mit einer speziellen Getreidemischung für einen guten Start ins Gänseleben gefüttert. Im Juli durften sie dann endlich raus ins ausgedehnte

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Grünland, wo sie sich auf ganz natürliche Weise fett fressen können. „Wir hatten schon länger ein derartiges Projekt im Kopf. Ein Workshop der Bauernbund-Abteilung Innovation und Energie zum Thema ‚Zuerwerb mit Weidegänsen’ im vergangenen Jahr hat uns dann endgültig darin bestärkt, den Schritt zu wagen und es mit

der Gänsezucht zu versuchen“, erzählt Zössmayr. Mit dieser landwirtschaftlichen Zuerwerbsform stehen er und sein Kompagnon Gobert von Sternbach Junior vorerst in Südtirol noch alleine da. Eine Gänsezucht in dieser Form gibt es hierzulande derzeit nicht. Das liegt vielleicht auch am bü-

rokratischen Aufwand, „der uns schon manchmal zum Schwitzen bringt“, so Zössmayr. Was braucht nun eine Gans, um glücklich aufzuwachsen? Gras, Wasser, Auslauf und einen Elektrozaun. Ein Zaun ist notwendig, damit die zwei Hektar große Wiese in mehrere Abschnitte unterteilt werden kann, um den Boden durch Ruhepausen gesund zu halten. Elektrisch muss er deshalb sein, weil auch mal gern ein hungriger Fuchs vorbeischaut. „Bis jetzt hatten wir Glück. Der Elektrozaun zeigt Wirkung und keine Gans wurde uns gestohlen“, berichtet Zössmayr. Weil auf der Wiese kein Stall oder Stadel vorhanden ist, werden die Vögel über Nacht in einem mobilen Zeltstall untergebracht. 150 kg Gras fressen die weißen Weidegänse in ihrem Leben. Zusätzliches Futter erhalten sie keines, lediglich abends eine Handvoll Gerste oder Hafer als Lockfutter, damit sie lieber in den Stall gehen. Da Gänse nicht nur gerne schnattern, sondern es auch lieben, im kühlen Nass zu plantschen, ist der kleine Bach, der die „Gänsewiese“

in der Schönau durchquert, ideal. Flugfähig sind die Hausgänse nicht, obwohl die eine oder andere schon mal über die Wiese flattert. Das Federvieh bleibt noch bis zum Herbst auf dem Feld, bis es in der zweiten Novemberwoche ab in den Schlachthof geht. Dann wiegen die Martinigänse zwischen vier und 5,5 kg. In Südtirol ist es aber gar nicht so einfach, einen Schlachthof zu finden, der Geflügel schlachten darf. Im Wipptal führt die landwirtschaftliche Genossenschaft „Wipplamb“ seit kurzem ein Geflügelschlachthaus, das die Mareiter Gänsezüchter nutzen können. Angedacht wird, im Herbst einen Gänsekochkurs zu organisieren. Auch die edlen Gänsedaunen sollen verwertet werden, größtenteils über die Gemeinschaft „Österreichische Weidegans“. „Vielleicht behalten wir ein paar Tiere und züchten im Frühjahr selbst Küken heran “, so Zössmayr. Derweil watscheln die weißen Vögel mit stolzem Gefieder in geruhsamer Beschaulichkeit über die saftige Wiese, unbeeindruckt von den neugierigen Blicken der vorbeirauschenden Autofahrer. sst


AKTUELL

Jungforscher der Europaregion prämiert Wirtschaftlicher Erfolg durch die Stärkung der Innovationskette in der Europaregion – so lautete das Thema der fünften Ausgabe des Euregio-Jungforscherpreises, einer Initiative der Wirtschafts- und Handelskammern der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Bei den traditionellen Tiroltagen des Europäischen Forums Alpbach Ende August wurde dieser an drei Nachwuchsforscher verliehen. Unter den Finalisten war auch Katharina Crepaz aus Sterzing.

und Gesellschaft. „Um den künftigen Wohlstand zu sichern, ist es wichtig, Forschung und Innovationen in der Europaregion weiter voranzutreiben“, unterstreicht Handelskammerpräsident Michl Ebner. „Junge Forscher finden hier in Alpbach eine einzigartige Bühne bzw. Plattform vor, um ihre Arbeiten renommierten Wissenschaftlern und politischen Verantwortungsträgern vorzustellen und sich direkt mit diesen auszutauschen.“ Der Jungforscherpreis ging dieses Jahr an Daniela Lobenwein mit Can Tepeköylü (Medizinische Die traditionellen Tiroltage des Europäischen Fo- Universität Innsbruck) für ihre gemeinsame Forrums Alpbach haben sich in den vergangenen schungstätigkeit zur Schockwellenbehandlung bei Mangeldurchblutung im Rückenmark sowie an Ksenia Morozova (Freie Universität Bozen) für ihre Forschungsarbeit im Bereich der Lebensmitteltechnologie zur isothermen Brennwertbestimmung bei der Stoffwechselbeobachtung von Weintrauben in der Gärungsphase. Drittplatzierter ist Michael Volgger (Europäische Akademie Bozen), der sich mit Die Finalisten des Jungforscherpreises Katharina Crepaz aus Sterzing, Michael Volgger, Ksenia Morozova, Michele Brighenti, Roberta Rosa und Daniela Lobenwein. der Umsetzung von Innovationen in der Tourismusbranche Jahren zum Treffpunkt und Schaufenster der For- auseinandergesetzt hat. Die weiteren Finalisten schungslandschaft der Europaregion Tirol-Süd- waren Marco Brighenti (Universität Trient), Judith tirol-Trentino entwickelt. Mit dem Leitthema Schicklinski (Freie Universität Bozen), die Sterzin„Wirtschaftlicher Erfolg durch die Stärkung der gerin Katharina Crepaz (Max-Planck-Institut für Innovationskette in der Europaregion“ widmeten Sozialrecht und Sozialpolitik München) und Rosie sich 2016 einer Schlüsselfrage für Wirtschaft berta Rosa (Europäische Akademie Bozen).

„BERGBAU UND UMWELT“ 15. Internationaler Montanhistorischer Kongress

Mit dem Thema „Bergbau und Umwelt. Auswirkungen und Veränderungen in Bergbaurevieren“ beschäftigt sich der 15. Internationale Montanhistorische Kongress, der vom 28. September bis zum 1. Oktober in Sterzing, Ridnaun, Schwaz und Hall abgehalten wird. Der Kongress wird von Bürgermeister Fritz Karl Messner im Sterzinger Rathaus eröffnet. Werner Amrain aus Ridnaun hält dazu den Festvortrag zum Thema „Gruben- und Flotationsabwässer am Beispiel des Bergwerks am Südtiroler Schneeberg“. Tags darauf referiert u. a. Harald Kofler aus Gossensaß über „Die Schmelzhütte Grasstein und ihre Folgen für die Umwelt“. Andreas Rainer führt durch die BergbauWelt Schneeberg-Ridnaun, bevor die Kongressteilnehmer nach Schwaz und Hall weiterziehen. Das detaillierte Programm finden Sie auf www.dererker.it.

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INTERVIEW

„Pferde zeigen dir, was in dir steckt“ Interview: Susanne Strickner Das Pferd gilt in vielen Kulturen als edelstes aller Tiere. Es fasziniert durch seine Größe und Schnelligkeit, seine Kraft und Ästhetik. Pferde haben aber auch andere, einzigartige Fähigkeiten, die im therapeutischen und pädagogischen Bereich ihren Einsatz finden. Damaris Crepaz, Heilpädagogin mit Fachspezialisierung im heilpädagogischen Voltigieren und Reiten, schafft im Reitstall „Thumburg“ bei Sterzing heilende Begegnungen zwischen Mensch und Pferd. Der Erker hat sie zum Gespräch getroffen.

Erker: Frau Crepaz, gibt es im Reitstall „Thumburg“ schon länger das Therapieangebot mit Pferden? Damaris Crepaz: Ja, seit mittlerweile 16 Jahren bin ich hier in Sterzing im Bereich des Therapeutischen Reitens tätig. Ich habe Pädagogik und Heilpädagogik studiert und fühle mich im Reitstall „Thumburg“ mit meinen Klienten sehr wohl. Im familiären Ambiente und durch die freundliche Reithalle haben wir hier den nötigen Schutzraum, die nötige Ruhe, damit sich Mensch und Tier geborgen fühlen. Angeboten wird das der Pädagogik und Psychologie zuzuordnende heilpädagogische Voltigieren/ Reiten, das neben der Hippotherapie (medizinisch indiziert) und dem Behinderten-Reiten (Sport und Freizeit) zu den drei Säulen des Therapeutischen Reitens gehört. An wen richtet sich ihr Angebot? Neben geistigen und körperlichen Behinderungen, Autismus und Wahrnehmungsstörungen können durch heilpädagogisches Voltigieren/ Reiten auch sehr positive Effekte bei Entwicklungsverzö-

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Damaris Crepaz: „Beim heilpädagogischen Voltigieren/ Reiten herrscht kein Druck, es geht nicht um die sportliche Leistung, sondern um die persönliche Weiterentwicklung.“

gerungen, Verhaltensauffälligkeiten, Teilleistungs- und Lernschwächen, bei Problemen im emotionalen Bereich wie Ängsten oder wenig Selbstvertrauen, bei Störungen des Sozialverhaltens sowie beim Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS/ ADHS) erzielt werden. Vor allem zum heilpädagogischen Voltigieren/ Reiten kommen neben Menschen mit offensichtlichen Auffälligkeiten auch solche, bei denen man erst bei genauerem Hinsehen merkt, dass diese Klienten versteckte Schwachpunkte, wie u. a. persönliche Verunsicherungen, Kontaktschwierigkeiten oder niedrige Frustrationstoleranz, aufweisen. Diese Personen würden in einem normalen Reitbetrieb nicht bestehen, da es für sie zu schnell geht oder zu hohe Anforderungen bzw. Leistungserwartungen an sie gestellt werden. Beim heilpädagogischen Voltigieren/ Reiten herrscht kein Druck, es geht nicht um die sportliche Leistung, sondern um die persönliche Weiterentwicklung. Jeder Klient kann sich nach seinem Tempo entfalten. Was bewirkt die Begegnung mit dem Pferd?

In der heilpädagogischen Arbeit mit Pferden gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, wodurch die Klienten in vielfacher Hinsicht gefördert werden. Als ganzheitliches Verfahren wird auf körperlicher, geistiger, sozialer und emotionaler Ebene gearbeitet. So werden etwa die Gleichgewichtsorgane stimuliert, ein gesundes Gangmuster in der Hüfte erzeugt und die Haltung sowie die Koordination geschult. Zudem werden Ausdauer und Konzentration sowie die Feinund Grobmotorik gestärkt. Die Klienten erfahren Regeln und Grenzen, bauen Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen auf sowie Ängste und Aggressionen ab. Man erhält die Möglichkeit, Freundschaften zu schließen, Erfolgserlebnisse und Freude zu erleben und dadurch Selbstbewusstsein aufzubauen. Warum sind gerade Pferde für die Therapiearbeit gut geeignet? Pferde haben ein sehr feines Gespür für die Absichten und die psychische Verfassung von Menschen, mit denen sie in Kontakt treten. Sie ermöglichen dem Klienten durch unvoreingenommene Reaktionen bzw. durch ehrliches Feedback, die eigene Wirkung auf

die Umwelt zu begreifen und eigene Verhaltensmuster zu erkennen. Dadurch wird eine Weiterentwicklung möglich. Das Tier erzeugt einen hohen Motivationsaspekt, das gilt vor allem auch für „therapiemüde“ Klienten, also Personen, die bei anderen Therapien bereits resignieren oder sich nicht mehr so leicht stimulieren lassen. Welche Aufgabe übernehmen Sie dabei? Nach ersten Gesprächen lege ich die Therapieziele fest und erstelle das Therapieprogramm. Ich habe aber keine fixen Erwartungen an den Klienten. Meine Aufgabe besteht vor allem darin, den Kontakt zwischen Mensch und Pferd herzustellen, Lernprozesse einzuleiten, dem Klienten Angebote zu machen – ihn aber zu nichts zu drängen, mögliche Entwicklungen zu lenken und zu kanalisieren. Zu unterscheiden ist zwischen dem Pädagogischen Voltigieren/ Reiten in Kleingruppen bis zu vier Personen, wo es vor allem um Lernprozesse mit verschiedenen Schwerpunkten geht, und dem Therapeutischen Reiten, das hauptsächlich im Einzelkontakt bzw. mit maximal zwei Klienten stattfindet und wo die persönliche Weiterentwicklung und Entfaltung im Vordergrund stehen. Die Therapiearbeit mit Pferden erfordert viel Sensibilität und Geduld, ist aber einzigartig und wertvoll. Wie verläuft eine solche Therapie? Bei den meisten Klienten wende ich die Methode des heilpädagogischen Voltigierens an. Das Pferd ist mit einer Decke und dem Therapiegurt ausgestattet. Die Decke ermöglicht einen sehr engen Kontakt zum Pferd, der den Klienten besser die Wärme und Weichheit des Tieres sowie dessen Bewegungsstimulation erspüren lässt. Der Therapiegurt hat Griffe, an denen sich der Klient fest-


INTERVIEW

halten kann. Bei Klienten, die einen großen motorischen oder geistigen Entwicklungsrückstand vorweisen, begleite ich das Pferd stets und leiste bei der Ausführung meiner Angebote Unterstützung. Bei höherer psychomotorischer Kompetenz geht das Pferd an der Wallach Atlantis beweist beim Voltigieren viel Geduld. Longe und der Klient erreicht immer mehr Eigenständigkeit. nau, wo man Stärken, aber auch mir beim Putzen zu helfen und irDie Angebote gehen von spieleriSchwächen hat. gendwann setzte sie sich aus freischen Aktivitäten mit und auf dem Welche Voraussetzungen muss en Stücken aufs Pferd. Das war für Pferd bis hin zu Bewegungsaufga- ein Therapiepferd mitbringen? sie ein enorm großer Schritt, der ben in Form von Voltigierübungen Ich arbeite in Sterzing mit drei sehr sie beglückt und bereichert hat. und Entspannungsmöglichkeigut ausgebildeten TherapiepferDas Pferd hat ein kleines Wunder ten. Nach Möglichkeit wird in alvollbracht. den. Für die Therapie müssen die len drei Gangarten gearbeitet, um Pferde ausdauernd, leistungsfä- An wen kann man sich bei Interdas Gleichgewicht noch besser zu hig, gehorsam und gesund sein, esse an einer Therapie wenden? fördern. sie müssen gute, reine und regelDas Therapeutische Reiten wird Es gibt auch Menschen, die den vom Therapie Center des Südtiromäßige Gangarten vorweisen. Es Wunsch haben, eigenständig mit darf ihnen nichts ausmachen, viel ler Kinderdorfes unter der Leitung Sattel und Zaumzeug zu reiten. an der Longe gehen zu müssen. eines Facharztes koordiniert. Das Wenn es die geistigen und körSie müssen Lärm aushalten und ist wichtig, denn Therapie muss perlichen Voraussetzungen zulasan viel Aktivität sowie motorische unter ärztlicher Supervision im sen, versuche ich, diesem gerecht und psychische Auffälligkeiten gemultiprofessionellen Team abgezu werden. Man muss bedenken, wöhnt sein. Gut erlernt werden dass beim Reiten sehr viel mehr muss das Voltigieren, denn nicht Selbstständigkeit, Durchsetzungsjedes Pferd mag es, wenn man auf vermögen und Orientierungsfäseinem Rücken herumturnt und higkeit notwendig sind und eine auf ihm mit Materialien wie TüFülle von Aufgaben miteinander chern und Bällen spielt. Die Thekoordiniert werden müssen. Wenn rapiearbeit bedeutet für das Tier der Klient diese Herausforderung eine psychische und physische Benur ansatzweise schafft, dann hat lastung, deshalb ist ausgleichende er seine Entwicklung sehr bereiArbeit sehr wichtig, damit es nicht chert. abstumpft. Meine Pferde werden Für Erwachsene bieten Sie auch viermal pro Woche für höchstens Coaching mit dem Pferd an. Was zwei Stunden in der Therapie einist darunter zu verstehen? gesetzt, dreimal pro Woche werIch bin ausgebildeter Personal den sie von mir geritten und dürCoach und habe zudem eine Ausfen zudem viel Zeit zum Relaxen bildung in Ausdruckstherapie abauf der Weide verbringen. solviert. Im Coaching kann ich mit- Gibt es ein Therapieerlebnis, das hilfe des Pferdes dem Klienten Er- Ihnen besonders in Erinnerung kenntnisse über seine Persönlich- geblieben ist? keit und damit neue Wege der Immer wieder passieren in der Lebensführung ermöglichen, was Therapiearbeit mit Pferden kleieine Verbesserung der Lebensquane Wunder. Im Frühling habe ich lität bedeutet. Das Coaching ist mit einer Klientin gearbeitet, die eine sehr sensible Arbeit, bei der an einer sehr stark ausgeprägich das Verhalten des Klienten geten Form von Autismus mit grogenüber dem Pferd bei der Konßen Schwierigkeiten in sozialen Intaktaufnahme, beim Putzen, beim teraktionen leidet. Für sie war es Führen und beim Reiten analysiere schon ein großer Fortschritt, überund dem Klienten bewusst mache. haupt aus dem Auto auszusteigen Das Pferd hilft mir dabei sehr, denn und sich auf eine Bank zu setzen. es ist „der Spiegel deiner Seele“. Ich habe immer wieder versucht, Man kann nichts vor ihm verden Kontakt zum Pferd herzustelbergen, es zeigt einem ganz gelen. Mit der Zeit hat sie begonnen,

wickelt werden. Die pädagogischen Kurse mit Kleingruppen werden in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Südtirol (VHS), Zweigstelle Brixen, organisiert. Wie sehen Ihre Zukunftspläne in Bezug auf das Therapeutische Reiten aus? Meine Vision ist es, mit meiner Arbeit eine Möglichkeit der Begegnung, des Austausches und der Weiterentwicklung zu schaffen. Es wäre schön, irgendwann ein Zentrum für Therapeutisches Reiten eröffnen zu können, wo Jung und Alt, Menschen mit und ohne Auffälligkeiten sich treffen, durch die Pferde eine Weiterentwicklung erfahren und dadurch glücklicher und zufriedener ihren Alltag meistern können. Dafür wäre allerdings viel Hilfe und Unterstützung von außen notwendig. Noch ist es ein fernes Ziel, aber wer weiß, was die Zukunft E bringt.

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GESELLSCHAFT

AUS DER SEELSORGEEINHEIT

PFARRGEMEINDERATSWAHLEN AM 23. OKTOBER Die Amtszeit der Pfarrgemeinderäte, die dieses Mal wegen Durchführung der Synode sechs Jahre gedauert hat, geht zu Ende. Am Sonntag, den 23.Oktober finden in der Diözese Bozen-Brixen die Neuwahlen der Pfarrgemeinderäte statt. Wahlberechtigt sind alle getauften Mitglieder der Pfarrgemeinde ab 16 Jahren. Laut Beschluss der Diözesansynode wird es für die Wahlen einige Neuerungen geben. Um die Rolle der Pfarrgemeinderäte aufzuwerten, hat die Synode beschlossen, dass die Pfarrgemeinderäte künftig nicht nur aus Mitgliedern von Amts wegen, aus Gewählten und Kooptierten, bestehen, sondern auch aus Delegierten. Damit sind Personen gemeint, die Gruppen vertreten, die aktiv das Pfarrleben mitgestalten, die in der Seelsorge in der Pfarrei anerkannt mitwirken. Diese Personen müssen sich nicht der Wahl stellen. Wie viele Delegierte im PGR vertreten sind, bestimmt der scheidende Pfarrgemeinderat. Sie können bis zur Hälfte der Mitglieder des PGR ausmachen. Weiters hat die Synode beschlossen, dass es in mehrsprachigen Pfarreien nur mehr einen Pfarrgemeinderat geben soll. Für den Pfarreienrat der Seelsorgeeinheit werden zwei Personen als Vertreter der Pfarrei vom jeweiligen PGR bestimmt. Als getaufte Mitglieder der Kirche sind alle dazu berufen, in der Pfarrgemeinde mitzuarbeiten, ebenso als Mitglieder des Pfarrgemeinderates. Die Bedeutung und Wichtigkeit des Pfarrgemeinderates und die Mitarbeit der Laien in der Kirche hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Sie erfüllen wichtige Aufgaben, leisten wertvolle Dienste und machen die Kirche lebendig. Die Räte in den Pfarreien und in der Seelsorgeeinheit sind nicht mehr wegzudenken. Mögen die Pfarreien geeignete Kandidaten finden, mit der Bereitschaft, sich der Wahl zu stellen, sich für den Glauben einzusetzen, mit Freude Verantwortung zu übernehmen, mitzuarbeiten und mit den persönlichen Talenten und Fähigkeiten die Pfarrgemeinde mitzugestalten. Ich wünsche den 16 Pfarreien unserer Seelsorgeeinheit im Dekanat Sterzing eine gute Vorbereitung und Durchführung der Pfarrgemeinderatswahlen 2016.

Krankensalbung in Maria Trens Am 11. September mit Beginn um 15.00 Uhr sind alle Gläubigen, die für sich die Stärkung und den Segen der Krankensalbung erfahren möchten, in die Wallfahrtskirche von Maria Trens eingeladen. Dort wird die allgemeine, öffentliche Krankensalbung gefeiert. „Die Krankensalbung soll regelmäßig angeboten werden, den Kranken Kraft und Segen geben und sie durch die Krankheit begleiten“, so Pfarrer Paul Neumair. „Während früher die so genannte ‚Letzte Ölung’ nur empfangen konnte, wer im Sterben lag, ist es seit dem letzten Konzil erlaubt und gewünscht, dass jemand immer dann das Sakrament der Krankensalbung empfängt, wenn er sehr krank ist.“ Auf Initiative der Pfarrgemeinde Maria Trens wurden bereits vor

Feier für Witwen und Alleinstehende Unter dem Motto „Beinondersein“ stand die heurige Feier für Witwen und Alleinstehende aus

Wiesen. Die KVW-Ortsgruppe Wiesen lud Ende Juli alle Interessierten zu einem gemütlichen Nachmittag ins Gasthaus „Lex“

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ein. 30 Senioren folgten der Einladung. Witwenvertreterin Rosa Trenkwalder sorgte nicht nur für einen reibungslosen Ablauf, sondern führte gemeinsam mit Maria Mair auch einen amüsanten Sketch auf. Rosele und Pepi verwöhnten die Anwesenden einmal mehr mit stimmungsvollen Liedern. Die zwei jungen Musikanten Felix und Elias zeigten ihr musikalisches Können auf der Ziehharmonika.

Die nächsten Wallfahrtstermine in Maria Trens sind die Frauenwallfahrt am 29. September, die Abendmesse mit Lichterprozession am Rosenkranzsamstag (1. Oktober), das Hochamt mit feierlicher Prozession am Rosenkranzsonntag (2. Oktober) und der Gerichtskreuzgang am 8. Oktober. Nähere Infos unter www.seelsorgeeinheit-wipptal. net oder telefonisch unter den Rufnummern 0472 647132 oder 347 3216493.

VORTRAG

„Alt werden – gesund bleiben“ Der Seniorengemeinderat Sterzing organisiert am 14. Oktober

CHRISTINE WIESER PGR-Vorsitzende Stilfes

WIESEN

einigen Jahren öffentliche Krankensalbungen durchgeführt. Weil das Angebot gut angenommen wurde, hat der Pfarrgemeinderat beschlossen, es wieder aufzunehmen. Mitgestaltet wird die Feier von der KVW-Ortsgruppe und vom Trenser Kirchenchor.

im Gasthof „Goldenes Kreuz“ in Sterzing einen Vortrag mit Dr. Christian Wenter, Primar der

Abteilung Geriatrie am Krankenhaus Meran, zum Thema „Alt werden – gesund bleiben: Tipps für 100 Lebensjahre“. Die Veranstaltung beginnt um 14.00 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Zudem wird – wie bereits im vergangenen Jahr – im Herbst in Zusammenarbeit mit dem Oberschulzentrum Sterzing erneut ein generationenübergreifender Computerkurs organisiert.

Austausch im Trauercafé Das Trauercafé ist ein offener Treffpunkt für Trauernde, unabhängig davon, wie lange der Verlust zurückliegt. Der Austausch in der Gruppe kann helfen, den Schmerz mit anderen zu teilen. Die Trauernden werden von Ehrenamtlichen der Caritas Hospizbewegung begleitet. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Treffen finden am 21. September, 9. November, 7. Dezember und 18. Jänner jeweils von 15.00 bis 17.00 Uhr im Jugendhaus Kassianeum in Brixen statt. Infos erteilt die Caritas Hospizbewegung Brixen unter der Rufnummer 0472 268418 oder per E-Mail an hospiz.brixen@caritas.bz.it.


PR

DER „ROTE TEPPICH“ IN STERZING WO EINKAUFEN ZUM ERLEBNIS WIRD! Shoppingfreunde, aufgepasst: An vier Herbstsamstagen vom 17. September bis zum 8. Oktober wird das Einkaufen in Sterzing wieder zum besonderen Erlebnis. Ein roter Teppich wird durch die Alt- und Neustadt, Geizkofler- und Bahnhofstraße, über den Untertorplatz, die Frundsbergstraße und die Ralsergasse sowie zum City Center ausgerollt und führt die Besucher – begleitet von Musik, Gastronomie und Unterhaltung – von Geschäft zu Geschäft. Jeder der vier Shoppingsamstage steht unter einem anderen Motto: Am 17. September dreht sich alles ums Thema Mode. An verschiedenen Standorten in der Innenstadt wird dabei bei bunten Modeschauen die neueste Herbst- und Wintermode präsentiert. Die Gastronomie

wird am 24. September in den Vordergrund gerückt – da wird so manches Schlemmerherz höher schlagen. Der 1. Oktober ist ganz dem Thema Kräuter gewidmet – mit interessanten Vorträgen, besonderen Info- und Verkaufsständen sowie Kräuterspaß und Unterhaltung für Kinder. Am 8. Oktober steht das Thema Winter im Mittelpunkt. Dabei machen die Skischule Sterzing sowie verschiedene Wintersportvereine und Unternehmen Lust auf die kalte Jahreszeit. Wie immer gibt’s an allen vier Samstagen kulinarische Köstlichkeiten und ein kleines Geschenk als Dankeschön für alle, die am selben Tag in drei teilnehmenden Geschäften einkaufen. Mehr zur Einkaufsstadt Sterzing unter www.sterzing.com

DAS KNÖDELFEST – KRÖNENDER ABSCHLUSS DER STERZINGER SOMMERVERANSTALTUNGEN Bereits zum 16. Mal verwandelt sich die Sterzinger Fußgängerzone am 11. September beim traditionellen Knödelfest in eine Freiluft-Gaststätte der Extraklasse. Speck-, Käse-,

Spinat- und Marillenknödel werden auch heuer die Lieblinge auf dem Teller sein. Aber auch Experimentierfreudige kommen mit neuen Knödelkreationen voll auf ihre Kos-

ten. Wipptaler Gastwirte werden wieder über 25.000 Knödel drehen und rund 70 leckere Gerichte zaubern. Eröffnet wird das Knödelfest von Bürgermeister Fritz Karl Messner um 11.30 Uhr auf dem Stadtplatz. Gespeist wird bei volkstümlicher Musik an der über 400 m langen Tafel, die sich bis 19.00 Uhr bei jeder Witterung durch die Alt- und Neustadt schlängelt. Um 15.30 Uhr wird in den Kategorien „Erwachsene“ und „Kinder“ der schnellste Knödeldrahner ermittelt. Wer am Wettbewerb teilnehmen möchte, kann sich beim Tourismusverein Sterzing (max. 15 Teilnehmer, 5 Euro Startgeld, info@infosterzing. com) innerhalb 10. September anmelden. Infos zum Fest unter www.knoedelfeststerzing.com

IMMER DAS PASSENDE GESCHENK Keine Idee für ein passendes Geschenk? Dann sind die bunten Sterzinger Einkaufsgutscheine im Wert von je 10 Euro genau das Richtige: einkaufen und genießen in rund 100 Geschäften, Bars und Restaurants – ideal für jeden Anlass und jeden Geschmack. Erhältlich im Tourismusverein Sterzing und in den Wipptaler Raiffeisenkassen.

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GESELLSCHAFT

„Grusical“ in Wiesen Die KVW-Jugend Wipptal hat auch in diesem Sommer eine Musicalwoche veranstaltet. Anfang

August schnupperten 14 Teilnehmer in die Theaterkunst hinein. Die Zehn- bis Zwölfjährigen erlernten Choreografien, Dialoge und verschiedene Lieder. Unter der Leitung von Jugendvertreterin und Musiklehrerin Claudia Raffl gaben sie ihr musikalisches Talent

GASTEIG

Spiel und Spaß im Sommer zum Besten. Für Regie, Choreografie und das Schauspielern war Theaterpädagogin Nora Nestl verantwortlich. An den fünf Kurstagen wurde das Grusical „Villa Spooky“ einstudiert und auch das Bühnenbild kreativ gestaltet. Die Vampirgeschichte wurde durch witzige Pointen ausgeschmückt und jeder fand seine individuelle Rolle. Auch gesanglich trat jeder durch ein Solostück ins Rampenlicht. Die Kinder aus den Gemeinden Pfitsch, Ratschings, Sterzing und Brenner zeigten viel Freude, Einsatz und Fleiß. Höhepunkt und gleichzeitiger Abschluss war die Aufführung vor begeistertem Publikum.

Gruselnacht und Lagerfeuer In der Gemeinde Pfitsch fand heuer – neben dem alljährlichen Sommerprojekt im Pfitscher Hochtal – erstmals auch ein Sommercamp für Grund- und Mittelschüler in Wiesen statt.

In den ersten beiden Juliwochen unternahmen 49 Kinder täglich verschiedene Aktivitäten unter einem besonderen Motto. So wurden Ausflüge zum Rofisboden, zur Kneippanlage nach Vahrn,

zum Dog Team nach Trens und zum Pfitscher Wasserfall gemacht. Besonders beliebt war die „Gruselnacht“. Bei der Abschlussfeier gab es im Gemeindepark für alle Kinder, Eltern und Geschwister Kaffee, Kuchen und Eis. In der zweiten Julihälfte erlebten 30 Kinder im Pfitscher Hochtal erlebnisreiche Tage. Besonders begeistert waren sie vom Zeltlager mit Lagerfeuer in der Aue. Die Ausflüge führten zur Flugvogelschau nach Dorf Tirol, ins Schloss Wolfsthurn und ins Sterzinger Balneum. Unterstützt wurden die Projekte von der Gemeinde Pfitsch, zahlreichen Sponsoren und dem Amt für Familienförderung.

Sechs Wochen lang sorgten drei pädagogische Fachkräfte sowie 30 Kinder im Sommerkindergarten Gasteig für Spiel, Spaß und einen lehrreichen Sommer. Dabei stand jede Woche unter einem anderen Motto. In der Wald- und Naturwoche erkundeten die Kinder gemeinsam mit Waldpädagogin Johanna Tratter den nahegelegenen Wald und lernten die Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen. Nach einer Stärkung im selbstgebauten Adlernest lernten sie den Lebensraum des Fuchses kennen und bauten mit Naturmaterialien ein Indianerzelt. In der zweiten Woche schlüpften die Kinder in der Feuerwehrhalle Gasteig in die Rolle der Feuer-

wehr. In der Kreativwoche bemalten sie mit viel Fantasie ihre ganz

persönliche Jutetasche. Beim Abschlussfest wurde den Eltern voller Stolz eine Tanzchoreographie präsentiert. Finanziert und organisiert wurde der Sommerkindergarten wieder von der Gemeinde Ratschings gemeinsam mit dem Kindergartensprengel Mühlbach.

Fotos bei Nacht Ende Juli hat die KVW-Jugend Wipptal gemeinsam mit der KVW-Ortsgruppe Gossensaß einen Kurs über Nachtfotografie organisiert. Die zehn Teilnehmer begaben sich nach Ladurns, wo sie von Referent Mario Weitlaner Tipps und Tricks zum Fotografieren von Sternen und weiteren Himmelskörpern erhielten. Technische Einstellungen und Möglichkeiten wurden theoretisch besprochen und praktisch umgesetzt. Das Wetter machte den motivierten Teilnehmern allerdings einen Strich durch die Rechnung, was ihnen im

Gegenzug so manches Blitz-Foto bescherte. Interessant war auch der kreative Umgang mit Lichtma-

lerei und anderen grafischen Tricks. Mario Weitlaner, Hobbyfotograf aus Schönberg, hat bereits mehrere Kurse im Wipptal abgehalten; neue Projekte sind bereits geplant.

Sommerfest in Giggelberg Unter großer Beteiligung fand auch heuer wieder das traditionelle Sommerfest im kleinen Weiler Giggelberg bei Gossensaß statt. Zu Mittag wurden die Festbesucher bei musikalischer Unterhaltung mit leckeren Weißwürsten verwöhnt, abends wurden Grillspezialitäten aufgetischt. Auch die Kleinsten hatten ihre Freude. Erker 09 I 16

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© Walter Brunner

FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

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„DIE KAMERA IST MEIN STÄNDIGER BEGLEITER“ Im Gespräch mit Fotograf Walter Brunner

Interview: Susanne Strickner Eigentlich kennen wir ihn als den einzigen Schuhmacher von Sterzing. Doch in seiner Freizeit widmet sich Walter Brunner einem ganz anderen Handwerk: der Fotografie. Im Erker spricht er über sein liebstes Hobby, bei dem er so richtig gut entspannen kann.

Erker: Herr Brunner, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Walter Brunner: Als ich ungefähr 15 Jahre alt war, hat ein Kollege von mir bei „Foto Thaler“ gearbeitet und so kam es dazu, dass sich in unserem Freundeskreis ein Interesse für die Fotografie entwickelt hat. Bald darauf bin ich mit meinem 50er-Motorrad nach Brixen gefahren, um mir meinen ersten eigenen Fotoapparat zu kaufen, und zwar den Olympus OM1 für 340.000 Lire. Das war damals für einen 15-Jährigen sehr viel Geld. Mit der Zeit sind einige Objektive und auch ein Stativ dazugekommen. Meine Kollegen haben dann irgendwann mit der Fotografie

aufgehört, ich aber habe weitergemacht. Haben Sie auch Fotokurse besucht? Nein, aber ich kaufe mir immer mal wieder Fotozeitschriften und Bücher. Durch das Sporteln bin ich auf der ganzen Welt herumgekommen und hatte immer meinen Fotoapparat dabei. Als Rodler habe ich u. a. an zwei Olympischen Spielen teilgenommen, da kommen schon Fotos zusammen (lacht). Ich habe noch unzählige Kisten mit alten Fotos und Dias daheim. Dann kam der Umstieg auf die digitale Fotografie, mit der ich mich erst anfreunden musste. Was fasziniert Sie an der Fotografie? Beim Fotografieren kann ich mich so richtig gut entspannen. Ich bin bei meiner Arbeit den ganzen Tag über im Geschäft bzw. in der Werkstatt. Da tut es gut, sich morgens oder abends in der Natur zu bewegen, mit meiner Kamera als ständigem Begleiter. Wenn man genau hinschaut, entdeckt man in

den verschiedensten Situationen Dinge, die man sonst nicht sieht. Diese Besonderheiten festzuhalten, fasziniert mich. Das kann eine außergewöhnliche Wolkenstimmung sein, ein neugieriges Tier oder das natürliche Lachen eines Kindes. Gibt es bestimmte Motive, die Sie besonders gerne fotografieren? Ich mache hauptsächlich Naturund Landschaftsaufnahmen. Auch Wildtiere fotografiere ich gerne, da gehört oft auch das Hinterherschleichen dazu. Auch Nahaufnahmen von Tieren oder Blumen gefallen mir. In der Porträtfotografie habe ich am liebsten Kinder vor der Kamera, weil sie immer einen ehrlichen, unverfälschten Ausdruck haben. Was macht für Sie ein gutes Foto aus? Das Foto muss einen gleich fesseln, in seinen Bann ziehen, es muss das gewisse Etwas haben, egal ob das nun die Farben oder die Kontraste ausmachen oder ob

einfach das Motiv etwas Besonderes ist. Haben Ihre Fotos besondere Merkmale? Mir selbst fällt das nicht auf, aber Freunde und Bekannte sagen oft,

dass meine Fotos etwas Typisches haben bzw. dass ein Stil wiedererkennbar ist. Eine gewisse Schärfe ist mir wichtig und großen Wert lege ich auf kräftige Farben. Mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen konnte ich mich nie richtig anfreunden. Haben Sie ein Lieblingsbild bzw. Bilder, die Sie für sehr ge-

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lungen halten? Da gibt es einige Schnappschüsse, etwa von Wildtieren, wo einfach das Fotografieren schon ein Erlebnis war. Im letzten Jahr bin ich einmal abends nach der Arbeit noch zur Prantneralm hinauf und habe ein Stück oberhalb der Alm einen braunen Fleck entdeckt. Zuerst habe ich gedacht, dass es sich um ein Reh handelt. Als ich dann aber mein Fernglas gezückt habe, stellte sich heraus, dass es ein Fuchs war. Er hat bemerkt, dass ich fotografiere, und ist neugierig geworden. Er näherte sich mir bis auf etwa zehn Meter Entfernung. Da sind tolle Fo-

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tos entstanden. Haben Sie andere Fotografen oder Stilrichtungen, die Ihre Fotografie beeinflussen? Ich schaue mir manchmal Bilder auf Online-Fotogemeinschaften wie etwa „juzaphoto“ an, aber einen bestimmten Fotografen oder einen Stil, der mich besonders begeistert, gibt es nicht. Wen bzw. was möchten Sie unbedingt einmal vor Ihre Linse bekommen? Es gibt schon einige Tiere, die mich noch reizen, aber im Großen und Ganzen habe ich bereits viele Begegnungen festhalten können. In der Welt bin ich auch viel her-

umgekommen, aber am schönsten ist es immer noch daheim. Geht im Zeitalter der Smartphones die Sorgfalt der Fotografie verloren? Das Handy ist einfach „kamott“, weil man es überall problemlos mitnehmen kann, ohne dass man zehn Kilo an Ausrüstung herumschleppen muss. Aber Fotografieren bedeutet für mich mehr, als einfach abzudrücken. Es gefällt mir, verschiedene Einstellungen und Belichtungszeiten auszuprobieren, mit dem Stativ zu arbeiten, verschiedene Techniken anzuwenden. Nutzen Sie die technischen

Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer? Ich nutze Photoshop hauptsächlich, um die Bilder – falls nötig – zuzuschneiden, oder ich mache Anpassungen mit Tonwert- und Schärfekorrektur. Kleinigkeiten bessere ich nach, nicht mehr und nicht weniger. Können Sie uns ein paar Tipps für gute Fotos mit auf den Weg geben? Jeder muss selbst herausfinden, was ihm gefällt. Am besten ist es, verschiedene Sachen auszuprobieren und sich immer wieder neuen Herausforderungen zu E stellen.


KULTUR

Foto-Gewinnspiel zum „Euregio-Kalender 2017“

STERZING

Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gestaltet den Jahreskalender 2017 erstmals gemeinsam mit der Bevölkerung der drei Länder Tirol, Südtirol und Trentino und hat dazu ein Foto-Gewinnspiel ausgeschrieben. Gesucht werden die schönsten Jahreszeiten-Bilder aus der Europaregion. Alle im Gebiet der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino ansässigen Personen sind eingeladen, maximal ein Foto pro Jahreszeit einzureichen.

Zu gewinnen gibt es je ein Exemplar des einzigartigen Bildbandes zur Euro-

Am 19. August haben internationale Spitzenmusiker in der Pfarrkirche Maria im Moos Meisterwerke von Georg Friedrich Händel präsentiert. Dekan Josef Knapp wies in seiner Begrüßung auf den Wert der Aufführung hin, die auch in Erinnerung an den Todestag von Bischof Wilhelm Egger veranstaltet wurde.

paregion „Terra in Montanis“ (Albert Ceolan, Curcu & Genovese, Trento 2013) für die Fotografien, die als Monats-Hauptbilder ausgewählt werden, und je eine „Euregio-Agenda“ für die Fotos der Monats-Collage. Ein Blatt im Euregio-Kalender 2017 ist allen Gewinnern gewidmet. Der Wettbewerb läuft noch bis einschließlich 18. September 2016. Weitere Informationen, das Einschreibeformular und das Wettbewerbsreglement unter www.europaregion.info/gewinnspiel

Trenser Sänger in Kufstein Ende Juli führte der jährliche Sängerausflug des Kirchenchores Maria Trens nach Kufstein. Zu Mittag lauschten die Sänger dem Spiel an der Heldenorgel, der mit 4.948 Pfeifen größten Freiorgel der Welt. Danach begaben sie sich in das traditionsreiche Wirtshaus „Auracher Löchl“, das als Geburtsort des berühmten „Kufsteiner Liedes“ gilt. Höhepunkt des Ausfluges war der Besuch des Musicals „The Sound of Music“ auf der Festung Kufstein, das die wahre Geschichte der Trapp-Familie erzählt.

Meisterwerke von Händel

Der Dirigent Christoph Spering gilt als internationaler Spezialist in der historisch orientierten Aufführung von Werken. Ihm zur Seite standen hochqualifizierte Spezialensembles: der „Chorus Musicus Köln“ und „Das Neue Orchester“. Unglaublich, welchen Klang das relativ kleine Ensemble in der Pfarrkirche entfaltete! Besonders beeindruckt hat die Sopransolistin Marie-Sophie Pollak mit ihrer natürlichen Art sowie ihrer weichen und strahlenden Stimme. Sie sang zusammen mit den Tenorsolisten Ulrich Cordes und Joachim Streckfuß die Solopartien der wunderbaren Händel-Anthems. Dabei war sie bei einem Duett von der Kanzel zu hören, ein überraschender und bewegender Moment. Bei einer weiteren Arie schritt sie durch die Zuhörer-Reihen, immer ganz der Absicht des Werkes verpflichtet und mit berührender Innigkeit in der

musikalischen Aussage. Von den Instrumentalisten beeindruckte am meisten der Oboist Michael Niesemann. Einige Teile der dargebotenen „Chandos Anthems“ waren Oboekonzerten ähnlich, wobei Niesemann unterschiedlichste Facetten des Instrumentes in höchster Virtuosität zur Entfaltung brachte. Die „Chandos Anthems“ wurden von Händel 1717/18 für den Duke of Chandos komponiert. Sie sind nicht so bekannt wie seine Orato-

rien, glänzen aber durch wunderbare Musik höchster Qualität, subtile Anlage und große Effekte. Ein denkwürdiges Konzert, das die Zuhörer nachhaltig beeindruckt hat und durch die Kooperation engagierter Kulturträger, der Seelsorgeeinheit Wipptal und kulturbewusster Förderer ermöglicht wurde. Veranstaltet wurde das Konzert von der Brixner Initiative Musik und Kirche, unterstützt von der Firma Leitner und von der Raiffeisenkasse Wipptal.

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STERZINGER EHRENBÜRGER

Conrad Fischnaler

Geschichts- und Heimatforscher (1855 – 1941) Ehrenbürger von Sterzing Conrad Fischnaler

von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1855: Geburt in Sterzing am 10. Dezember als Sohn des Ratsdieners Alois Fischnaler und Maria Pardeller 1874: Reifeprüfung an der Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck 1875 – 1885: Fischnaler unterrichtet an der Übungsschule am Pädagogium in Innsbruck. 1878: In seiner Freizeit ordnet er das Sterzinger Stadtarchiv. 1883: Der erste „Führer durch das nördliche Eisacktal“ erscheint als Taschenbuch (neun Auflagen bis 1913). 1885 – 1912: Kustos am Landesmuseum Ferdinandeum, ab 1. Jänner 1886 fest angestellt Conrad Fischnalers 1893: Ehrenbürgerschaft von Sterzing (Diplomüberreichung in Innsbruck am 15. Februar 1894) Unterschrift 1920 (mit 1906: Am 14. Oktober heiratet er in Klagenfurt die Lehrerin Maria Lechleitner, gemeinsam legen sie den Zettelkatalog und den „Wappen„C“ geschrieben) schlüssel“ am Ferdinandeum an. 1912: Ruhestand, aber aus finanziellen Gründen 1917 wieder Landesarchivar am Innsbrucker Landesarchiv 1927: Ruhestand aus Krankheitsgründen. Schlern-Schriften Nr. 12 erscheinen als Festschrift zu Ehren Conrad Fischnalers. 1933: Der Ehrenring der Stadt Innsbruck wird ihm angeboten, er lehnt ab, will ihn nicht aus den Händen eines deutschfeindlichen Systems entgegennehmen. 1935: Ehrenmitgliedschaft der Universität Innsbruck und des Landesmuseums Ferdinandeum 1935: Schlern-Schriften Nr. 30 (Tirolensia) zu seinem 80. Geburtstag 1936: Seine geliebte Frau Maria Lechleitner stirbt nach 30 Ehejahren. 1940: Zum 85. Geburtstag nimmt er den Ehrenring der Stadt Innsbruck mit Freude und Genugtuung an und wird zum 14. Träger dieser bedeutenden Auszeichnung. 1941: Fischnaler stirbt am 13. Februar in Innsbruck. Seine Manuskripte und Privatbibliothek (über 1.000 Bände) vermacht er der Stadt Innsbruck. 1959: Der Rechenweg in Innsbruck wird umbenannt in „Fischnalerstraße“ zu Ehren des Trägers des Ehrenringes der Stadt Innsbruck, seiner zweiten Vaterstadt (siehe auch Erker 03/1991)

Die Entsumpfung des Sterzinger Mooses und die Regulierung der Bäche um Sterzing ist in den drei letzten Erker-Ausgaben erschöpfend behandelt worden. Der nächste Ehrenbürger der Stadt ist ein gebürtiger Sterzinger: Conrad Fischnaler. Über ihn ist bereits sehr viel publiziert worden. FISCHNALERS WERK Die Schlern-Schriften, eine Monatsschrift zur Landes- und Heimatkunde, widmen Fischnaler eine Festschrift zum 70. Geburtstag (1927 mit zwei Jahren Verspätung). Darin befindet sich eine ausführliche Bibliographie, die zeigt, wie vielseitig der fleißige, talentierte, immer freundliche und liebenswürdige Autodidakt war: Bis 1925 veröffentlicht er 17 umfangreichere Arbeiten, Aufsätze, Artikel, Berichte und Abhandlungen zu Ster-

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zing und Umgebung, 39 zu Kunst und Kunstgeschichte, elf zu Heraldik und Sphragistik (= Siegelkunde), 13 zur Kulturgeschichte und Landeskunde, zwölf zu Archäologie und Naturwissenschaften, zwölf zu Pädagogik und Didaktik sowie 19 belletristische Beiträge. Zu seinem 80. Geburtstag druckt die Schlern-Schrift Nr. 30 („Tirolensia“) 17 Beiträge verschiedener Autoren. Zahlreiche Artikel veröffentlicht Fischnaler in der Zeitschrift des Ferdinandeums in Innsbruck und ab 1920 im „Schlern“, der Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde. Das digitale Zeitungsarchiv der Südtiroler Landesbibliothek verwahrt 76 Artikel zu und über den vielseitigen Geschichtsforscher. Die Tiroler Heimatblätter von 1941 ergänzen das Verzeichnis der Schriften Fischnalers aus der Festschrift von 1927: Bis zu

seinem Tod 1941 verfasst er noch 18 bedeutende Beiträge, darunter sein größtes Werk, die „Innsbrucker Chronik“ in fünf Bänden und schließlich seinen einzigartigen „Wappenschlüssel“ in sieben Bänden, worin er 18.000 Tirolisch-Vorarlbergische Wappen erklärt und zeichnet.

STERZINGS JÜNGSTER EHRENBÜRGER Die Ehrenbürgerschaft der Stadt Sterzing erhält Conrad Fischnaler nicht für sein umfangreiches Schaffen, sondern „in Würdigung seiner großen Verdienste bei der langjährigen Sichtung und Ordnung des Stadt-Archives“ von Sterzing. Die

Conrad Fischnalers Zettelkatalog und Wappenzeichnungen im Ferdinandeum, seit 2003 digitalisiert


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Auszeichnung wird ihm bereits mit 37 Jahren zuteil, womit er der jüngste Ehrenbürger Sterzings ist. Aber kehren wir zurück in Fischnalers Jugendjahre. DAS EISENBAHN-ZEITALTER BRICHT AN Für Sterzing hat eine neue Ära begonnen: Die Eisenbahn über den Brenner wird ab 1861 (erste Vorarbeiten) gebaut, was allgemein noch negativ gesehen wird. Der Sterzinger Lehrer Josef Noggler befürchtet in seiner „Chronik von Sterzing“ von 1919: „Sterzing bildete eine der wichtigsten Stationen auf der ganzen Alpenstraße vom Innthal bis ins Etschthal, und aus dem Fuhrwesen für die steile Brennerstraße sowie aus dem Gastwirtsgewerbe erblühte der Bevölkerung eine anscheinend unerschöpfliche Quelle des Wohlstandes (…). Dies änderte sich jedoch mit einem Schlage, als einmal (17. August 1867) der eiserne Schienenweg an der Stadt vorbeiführte. Damit hörte Sterzings große Bedeutung als Durchzugsstation zwischen Süden und Norden plötzlich auf, Handel und Gewerbe, das geschäftige Treiben der Fuhrleute in den Herbergen und Gasthäusern erstarrte förmlich unter dem schrillen Pfiff der bergankeuchenden Lokomotive, und die früher so lebensfrohe Eisakstadt blieb wie verzaubert stehen.“ Doch die anfänglichen Befürchtungen, die neue Brenner-Eisenbahn könnte für Sterzing den Untergang bedeuten, verklingen allmählich. Ein optimistisches Stimmungsbild im „Bothe für Tirol und Vorarlberg“ (20. Juli 1864) zeugt vom Fortschrittsglauben: „Von unberechenbaren Folgen wird aber die Brennerbahn für Tirol selbst und dessen Leben sein. Ein großer Theil des Welthandels wird durch die ehemals so stillen Thäler gehen, viele Tausende von Fremden werden durch dessen Berge ziehen und neue Ansichten und Ideen verbreiten, das geistige Leben und die Industrie wird einen neuen Aufschwung nehmen (…). Bisher lebte die ganze Bevölkerung vom Transito. Zahllose Wirthe, Schmiede und Wagner bildeten den Kern derselben. Der kleine

Gletscher-Eise nach Verona und Venedig wird viele Hände beschäftigen. (…) So wird auch bei diesem großartigen Bau neuer Vortheil vielen Schaden aufwiegen.“ KUNSTFERTIGE FAMILIE In dieser Zeit des Umbruchs und des aufkommenden Fremdenverkehrs wächst Conrad Fischnaler in Sterzing heran. Er wohnt mit seinen Eltern hinter dem historischen Rathaus im 2. Stock, sein Vater Alois ist dort nämlich Ratsdiener. Als solcher muss Alois Botengänge erledigen, das Inventar der städtischen Arbeitsgeräte überwachen sowie Conrad Fischnaler ist im Sterzinger Rathaus geboren für Ordnung und Sauberund aufgewachsen. keit im Rathaus sorgen. Markt Matrei zählt bei 20 Gast- Die Familie Fischnaler ist seit jehäuser, Sterzing deren noch mehr. her künstlerisch begabt: MatthiKleine Bauern machten sich durch as (1737 in Sterzing geboren), der Vorspanndienste bedeutenden Ge- Großvater von Alois, ist Spezialist winn. In Sterzing allein soll sich der im Malen von Bildern auf Glas, mit jährliche Ertrag des Vorspanns auf hunderttausend Gulden belaufen haben. Dies soll wie durch einen Zauberschlag anders werden – und trostlos sehen deshalb Viele in die Zukunft. Wir glauben zu Unrecht! Denn neue Erwerbsquellen werden sich erschließen. Das Wippthal mit seinen Nebenthälern wird von Sommerfrischlern und Touristen überfüllt werden und seine Erzeugnisse durch den erleichterten Verkehr viel besser verwerthen können. Einen neuen ausgiebigen Ertrag werden der weiche, feinkörnige, blendendweiße Obernberger Marmor, der dem karrarischen an Güte zunächstkommt, sowie der schöne Serpentin liefern. Sterzing, das am meisten leiden soll, gewinnt durch die Trockenlegung der meisten Moorgründe und wird wegen seiner schönen zweckmäßigen Lage viele Fremde an sich ziehen. (…) Der Umgebung dieser Stadt wird ihr Holzreichthum und herrliches Baumaterial, z. B. Ridnauner Marmor zu Gute kommen. Das warme Brennerbad, die gepriesene Bethesda (heilsamer Brunnen in Jerusalem, Anm.) aller Gichtbrüchigen Tirols, wird großen Gewinn bringen und der projektirte Handel mit dem Pfitscher

denen er Handel treibt. Sein Sohn Jakob und Enkel Alois verstehen diese Kunst ebenso. Alois malt Dekorationen und Vorhänge für den neuen Theatersaal in Sterzing und entwirft 1853 den Arkadengang des neuen Sterzinger Friedhofes. Conrads Mutter Maria Pardeller stirbt sehr früh, so dass Alois den jungen Conrad nach Innsbruck an die Lehrerbildungsanstalt schickt. Unter dem Pseudonym C. Pardeller publiziert er in Anlehnung an seine liebe Mutter einige Beiträge. Als Lehrer hat Fischnaler gute Aussichten auf Beförderung: Nach seiner Reifeprüfung 1874 unterrichtet er ein Jahr lang als Adjunkt in Bozen und wird dann nach Innsbruck ans Pädagogium geholt, wo er bis 1885 an der Übungsschule lehrt. Dann kommt es zu einer Wende in seinem Leben: Er sagt dem Lehrerberuf ade und übernimmt im Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck die Stelle des 1884 verstorbenen Kustos Balthasar Hunold, anfangs unbesoldet. Doch mit 1. Jänner 1886

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wird der junge Conrad definitiv angestellt. In den kommenden 26

dene Urbare und kirchliche Inventare, Hunderte von kulturhistorisch wertvollen Akten, Kauf- und Schuldurkunden gilt es zu ordnen und aufzulisten. Er verfasst das Inventar des Sterzinger Stadtarchives und sendet es der Gemeinde zu. Für diese überaus mühevolle und aufwendige Arbeit will die Gemeinde eine Entschädigung bezahlen, doch sind die Gemeindevertreter überzeugt, dass „genannter Herr bares Geld nicht annehmen würde“. Also wird im Ratsprotokoll vom 18. Der Verschönerungsverein gibt insgesamt neun Auflagen November 1893 ein- des Sterzinger Fremdenführers heraus. stimmig beschlossen, Conrad Fischnaler widmet das Regestenwerk 1902 Fischnaler aufgrund berg vom 21. Februar 1894). Das ne meisten Schriften für uns eher „seiner lieben Vaterstadt“ Sterzing. der vielen Verdienste Dankschreiben Conrad Fischnalers ungewöhnlich mit „C. FischnaJahren entstehen umfangreiche um die Stadt zum Ehrenbürger zu wird in der darauffolgenden Rats- ler“. Deshalb sei hier sein Vorname auch mit „C“ geschrieben. In Forschungsarbeiten, worin seine erheben. Das Diplom wird ihm am sitzung verlesen. Heimatstadt Sterzing immer wie- 15. Februar 1894 von einer Abordder vorkommt. Bereits als junger Student entdeckt nung der StadtgeFischnaler bei seinen Streifzügen meinde durch Bürin den Räumen des Sterzinger Rat- germeister Alois hauses auf dem Dachboden eine Gschwenter und Kiste mit Manuskripten von Vi- den ersten Magistgil Raber. Er deckt die Autorschaft ratsrat Franz StauJörg Kölderers am Lusterweibchen der persönlich in im Ratssaal auf. Besonders inter- Innsbruck überessiert ihn der gotische Hochaltar reicht. „Von der von Hans Multscher in der Pfarrkir- Meisterhand Giche. Er begründet gewissermaßen rardis (Innsbrucker die Multscherforschung. Glasmaler und KalIm Sommer 1878 beginnt Conrad ligraph Karl GiFischnaler, das Sterzinger Stadt- rardi, Anm.) wirkarchiv zu ordnen, neu aufzustel- lich künstlerisch len und zu katalogisieren. Er nützt ausgeführt, zeigt Ehrendes Gedicht von Kurarzt und Historiker Karl Schadelbauer aus Gossensaß (1902 – 1972) dazu seine Ferialzeit und die freien das auf Pergazu Fischnalers 80. Geburtstag Tage als Lehrer in Innsbruck und ment gemalte Difährt schon um vier Uhr morgens plom als Hauptfimit dem Fahrrad nach Sterzing, gur einen Genius mit einem Lor- Fischnaler arbeitet unermüdlich der Literatur über ihn wird hingeum abends nach getaner Arbeit beerkranz, rechts im Hintergrunde fort. In den Laden 12 bis 17 lie- gen meist die Schreibweise „Konwieder zurückzuradeln (nach Kurt das berühmte Stadthaus nebst ei- gen die 1658 Einzelurkunden, die rad“ verwendet. Auch die nach Walde fährt er mit der Eisenbahn). nem Putto mit dem Stadtwappen, er entziffert und 1902 in Form des ihm benannte Mittelschule in Im rückwärtigen Teil des Rathauses links die Embleme der Alterthums- Buches „Urkunden-Regesten aus Sterzing schreibt sich mit „K“. E steht ihm ein kleiner Raum mit 30 und Geschichtsforschung. Die be- dem Stadtarchiv in Sterzing“ „seiLesen Sie in der nächsten Laden und mehreren Stellagen zur kannte Firma Reden (Tiroler Ver- ner lieben Vaterstadt“ widmet. Ausgabe des Erker: Verfügung. Rechnungsbücher der golder-Firma, Anm.) lieferte ei- Bis zu seinem Lebensende 1941 Bruderschaften, des Landgerichtes nen geschmackvollen Rahmen veröffentlicht Fischnaler alljährBENEFIZIAT und der Stadtbaumeister, verschie- dazu.“ (Bote für Tirol und Vorarl- lich Beiträge. Dabei signiert er seiJOSEF OBEXER

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KULTUR

„Art(h)rose“

Im Gedenken an Oskar von Redwitz

Gedichtband von Christine Haller-Martin Im Verlag A. Weger in Brixen ist vor kurzem der Gedichtband „Art(h)rose“ von Christine Haller-Martin erschienen.

Die in Trens lebende Autorin – sie war über vier Jahrzehnte als Lehrerin tätig – thematisiert in vier Lyrik-Zyklen Stimmungen, Eindrücke, Empfindungen, Erlebnisse und Gedanken eines sich fortwährend wandelnden lyrischen Subjekts, notiert zwischen 2004 und 2014. In den Zyklen „Art(h)rose“, „Tunnelblick“ und „Einzelkämpfer“ verdichtet sie „existenzielle Fragen, versucht Vergangenheitsbewältigung, entschärft Konfliktsituationen, verarbeitet einschneidende Ereignisse, hält unterschiedliche Stimmungen fest, fängt Be-

wusstseinszustände ein, betreibt Psychohygiene, bewertet Leseerlebnisse, erprobt sprachliche Vorstellungen, tätigt literarische Aussagen“. Im „Schneeberg-Zyklus“ beschäftigt sich die Autorin in 15 Gedichten mit dem Bergbau in Tirol allgemein und dem des Schneeberges im Besonderen. Sie stellt Berufsbilder wie den Häuer, den Haspler, den Huntstößer, den Wasserheber oder die „Tschodilen“ vor, fängt die besondere Atmosphäre der Örtlichkeiten in vergangenen Zeiten und zu bestimmten Jahreszeiten ein. Der Text „sterzing – neustadt 28“ hat das ehemalige Pfennwertlager der Knappschaft in Sterzing zum Inhalt (siehe Erker-online). Ergänzt wird der Zyklus durch ein Glossar jener Bergmannsausdrücke, die in den Gedichten Verwendung gefunden haben. Eine besondere Eigenart der lyrischen Texte sind eine durchgehende Kleinschreibung und eine beinahe völlig fehlende Interpunktion. Das literarische Schaffen Haller-Martins umfasst Sagen-Sammlungen und die Gestalt des Pfeifer Huisele, historische Romane und Erzählungen sowie lyrische Texte und Kinderbücher.

Ende Juli gedachte Gossensaß dem 125. Todestag des fränkischen Dichters Oskar Freiherr von Redwitz, dem im nahen Wald an der Westseite des Ortes eine Lichtung gewidmet ist.

ganist Oswald Salcher, fünf Lieder aus dem Versroman „Amaranth“ von Redwitz vor, die mit großem Applaus gewürdigt wurden. Melanie Nagele rezitierte Gedichte von Oskar von Redwitz, u. a. „Dank an Gossensaß“, das der Dichter anlässlich der Einweihung des Redwitzplatzes in Gossensaß im Jahr 1886

Am frühen Samstagabend füllte sich der Theatersaal des ehemaligen Vereinshauses mit unerwartet vielen Bürgern. Ortschronist Günther Ennemoser begrüßte u. a. Bürgermeister Franz Kompatscher, die Sterzinger Vizebürgermeisterin Verena Debiasi und den Vizebürgermeister von Franzensfeste Richard Amort, die Urenkelinnen des Dichters, Stephanie Sorger-von Keudell, geborene Freiin Die Enthüllung der neuen Erinnerungstafel von Redwitz, und Stephaam Redwitzplatz nie Schroiff, deren Mutter eine geborene Freiin von Redwitz selbst vorgetragen hatte. Festredner war, Oberstudienrat Rainer Domke Domke zeichnete schließlich das Leaus Küps in Oberfranken, der den ben und das Lebenswerk des deutFestvortrag hielt, und Rechtsanwalt schen Dichters und Schriftstellers Rudolf Pichler aus Sterzing, Liebha- nach. Anschließend wurde im Ratber der deutschen Literatur. Auch haus eine Ausstellung über Oskar die Universität Würzburg und eine von Redwitz eröffnet, die bis Ende Abordnung der Partnergemeinde August besichtigt werden konnte. Seefeld-Hechendorf (Bayern) war Tags darauf wurde von Bürgervertreten. meister Franz Kompatscher die Solosängerinnen der Musikschu- neu angefertigte Gedenktafel des le Sterzing – Katrin Rainer-Wieser, Dichters am Redwitzplatz enthüllt. Astrid Gschliesser, Karin Schölz- Eine Bläsergruppe der Vereinskahorn, Barbara Röck und Marlis pelle Gossensaß begleitete diesen Taibon – trugen, begleitet von Or- feierlichen Schlussakt. rr

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

KULTUR

Brennerbad? FRANZENSFESTE

Einweihung der Lokomotiven-Drehscheibe Der Bahnhof Franzensfeste wird zum Technikschauplatz: Am 1. August wurde hier die verlegte historische Lokomotiven-Drehscheibe aus der Pionierzeit des Eisenbahnbaus eingeweiht und dem Publikum vorgestellt.

von Harald Kofler

Das Brennerbad liegt an der orographisch linken Seite des Eisacks. Die kleine Ansiedlung gehört zur Katastralgemeinde Brenner und ist mit dieser verwaltungstechnisch Teil der Marktgemeinde Brenner. Die Wasserquelle des Brennerbades dürfte wohl uralt und lange vor menschlicher Besiedelung an die Oberfläche getreten sein. Das Brennerbad selbst wird urkundlich erstmals in spätmittelalterlicher Zeit erwähnt. Im Jahr 1338 wird eine größere Summe Geldes „ad faciendum balneum in Ayterwanch“, d. h. für den Bau eines Bades in Ayterwanch von der landesfürstlichen Behörde zur Verfügung gestellt. Es dürfte damals jene Badebehausung entstanden sein, die später als das „alte Bad“ bekannt wurde. Im Jahr 1400 wird das Bad am Brenner erneut urkundlich erwähnt und 1460 erholten sich der Tiroler Landesfürst Sigmund der Münzreiche (1439 – 1490) und seine Frau Eleonore von Schottland in der warmen Quelle. In den folgenden Jahrzehnten haben Vermurungen und Hangrutschungen die warme Quelle wohl teilweise verschüttet und ihre Nutzung weitgehend unzugänglich gemacht. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wird die Gegend mit dem „Pad“ jedoch in Verbindung mit dem Oberwishof wieder genannt. Schließlich ließ Zacharias Geizkofler im Jahr 1605 die Quelle wieder neu fassen und ein Badhaus für arme und kranke Leute errichten. Für die Erhaltung des Bades und für die armen Leute, die darin unentgeltlich baden sollten, ließ er 1607 eine eigene Stiftung einrichten. Neben dem Brennerbad bestand seit 1680 die kleine Kapelle Maria Heimsuchung. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde diese Kapelle jedoch abgebrochen und durch die heutige Brennerbadkapelle ersetzt. Diese ist als Maria-Hilf-Kapelle 1886 geweiht worden. Der Name Brennerbad lässt sich etymologisch also von der warmen Heilquelle und der errichteten Badeanstalt ableiten.

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Die Drehscheibe diente nach dem Bau der Pustertalbahn (1871) den Dampfloks, um die Fahrtrichtung zu ändern. Ursprünglich befand sie sich am Nordende des Bahnhofs Franzensfeste. Nun wurde sie verlegt, um der im Bau befindlichen Zulaufstrecke am Südportal des Brenner-Basistunnels Platz zu machen. Die Lokomotive wurde um ihre Achse gedreht, um die Fahrtrichtung zu ändern oder um in ein benachbartes Gleispaar umzusetzen. Die Drehscheibe, die zum Einsatz der E-Loks im Einsatz stand, ist auch heute noch voll funktionsfähig und kann mit einer Kurbel über ein Zahnradgetriebe händisch bedient werden. Die Brücke besteht aus genieteten Fachwerkträgern in Gussstahl, wiegt zirka 30 Tonnen und hat einen Durchmesser von 18,18 Metern. Das unverwechselbare und intakte Sichtmauerwerk (1,10 m Höhe) wurde am ursprünglichen Standort abgetragen und am Südende des Bahnhofs dank eines Fotoplanes originalgetreu wiedererrichtet. Die Anastylose unterstreicht die Bedeutung des Bauwerks für die Eisenbahngeschichte. Um die Wirkung bei Nacht zu unterstreichen, ist der Technikschauplatz am Eisacktaler Radweg beleuchtet. Das Projekt wurde vom Lichtplaner Bartenbach geliefert. Vorgesehen ist auch die Anbindung an das Schienennetz, um geplante Schaufahrten zu ermöglichen. Nach der geplanten Wiedereröffnung der alten Militärhaltestelle im Festungsgelände, das von der Pustertalbahn täglich durchquert wird, wäre die Festung

damit per Bahn erreichbar und um eine zusätzliche touristische Attraktion reicher.

Die Errichtung dieses neuen Technikschauplatzes am Südende des Bahnhofs Franzensfeste versteht sich als Teil der Ausstellung „Bahnlandschaften“ und wurde auf Initiative des Kuratoriums für Technische Kulturgüter zur Gänze von der italienischen Bahngesellschaft RFI (Baukosten 300.000 Euro) finanziert. Die Kosten für Infopoint und Beleuchtung wurden von der Gemeinde Franzensfeste übernommen. Bei der Einweihung waren Landeshauptmann Arno Kompatscher, Bürgermeister Thomas Klapfer, Carlo De Vito (FS Sistemi Urbani), Pier Paolo Olla (RFI Direktor Verona), BBT-Vorstand Raffaele Zurlo, STA-Präsident Martin Ausserdorfer und Wittfrieda Mitterer, Direktorin des Kuratoriums für Technische Kulturgüter anwesend, umrahmt wurde die Einweihungsfeier mit einer Feuershow und von der St. Pauls Jazz-Band.

Dinnerkrimi in Ridnaun Die Theatergemeinschaft Wipptal lädt Detektive und Genießer ab Ende September zu einer kulinarisch-kriminellen Verbrecherjagd in den Pfitscher Stadl in Ridnaun. Bei knisternder Spannung wird dem Publikum von Küchenchef Uli ein 4-Gänge-Menü kredenzt. Die Feststimmung bei der Jubiläumsfeier von Antonia Kruselburger ist trügerisch. Denn im Verlauf des delikaten Festessens öffnen sich immer mehr mysteriöse Verwicklungen, die Anlass für Gerüchte und

Verdächtigungen geben – und schließlich die Polizei auf den Plan rufen. Das Publikum ist angehalten mitzuraten, wer wen wann und warum umgebracht hat. In den einzelnen Rollen sind Werner Hohenegger, Thomas Siller, Thomas Wurzer, Georg Aukenthaler, Edeltraud Zössmayr, Renate Siller, Paul Mayr, Gabi Holzmann und Walter Larch zu sehen, der das Stück auch in Szene gesetzt hat. Premiere ist am 23. September; weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.


KULTUR

STILFES

TOMATENBLUES

buchbar in concert

Lurx-Kunstprojekt zum Thema Artenvielfalt „Little Blue Tomato“ nennt sich das diesjährige Kunstprojekt zum Thema Biodiversität, das die Künstervereinigung Lurx heuer in Sterzing zum vierten Mal zeigt.

Am 22. September findet im Vereinshaus Stilfes das jährliche Konzert des „vokalensemble buchbar“ statt. Die sechs Sängerinnen aus dem Wipptal – Lisa Gogl, Xenia Gschnitzer, Astrid Holzer, Tamara Rieder, Michaela Sparber und Marlis Taibon – präsentieren mit ihrer Band um Michael Braun,

Martin Schürmann, Siegfried Weirather, Georg Ploner und Florian Gschnitzer ein buntes Programm aus Coversongs und Eigenarrangements quer durch die verschiedensten Musikgenres. Sicherlich ist auch heuer wieder die eine oder andere Überraschung dabei. Konzertbeginn ist um 20.00 Uhr.

Frei.Wild legt Pause ein Die Südtiroler Deutschrock-Band Frei. Wild um Frontman Philipp Burger aus Brixen hat im August eine Pause auf unbestimmte Zeit angekündigt. Im Dezember gibt die gleichermaßen erfolgreiche wie umstrittene Band – am Schlagzeug sitzt Christian Forer aus Thuins – noch drei letzte Konzerte in Deutschland, bevor sie sich vom Bühnenleben vorerst zurückzieht, um sich „zwei neuen und zwei eben sehr großen, risikoreichen Unterfangen“ zu widmen.

Seit 15 Jahren spielt die Band mit dem Geweih im Namen in ein und derselben Formation, eilte dabei von Erfolg zu Erfolg, füllte große Konzerthallen, spielte in Deutschland mehrere Nummer-1-Alben ein, holte Gold- und Platin-Auszeichnungen, wurde 2013 nach Protest- und Boykottaufrufen

aber auch von der Nominierungsliste für den „Echo“, Deutschlands bekanntesten Musikpreis, gestrichen. Mit dem Album „Opposition“ (2015) stand die Formation auch in Österreich an der Spitze der Albumcharts. Im April dieses Jahres wurde ihr der EchoPreis in der Sparte Rock/ Alternative dann doch zugesprochen. Auf ihrer Website heißt es: „Wir suchten keinen Bogen um non-konforme Themen, stellten uns auch ohne Bock darauf den immer wiederkehrenden Fragen und möchten auch in Zukunft diese eine Band sein, die ihren Weg einzig und allein nach ihrem Willen und eigenem Gefühl geht.“ Man wolle sich nicht „vor fremde Karren spannen lassen, auch fortan frei und wild bleiben“. Für die Zukunft kündigen die vier Deutschrocker an, „in gewissen Dingen noch unbequemer zu werden. Es gibt neue Visionen, wir tüfteln an neuen Projekten und Werken.“ Wohin diese führen werden, verrät die Band vorerst nicht.

Wohl jeder von uns hat bereits die Erfahrung gemacht, dass Tomaten im Winter nach rein gar nichts schmecken. Treibhausgereift, manche von ihnen in großen Zuchthäusern kaum mit Erde in Berührung gekommen, sind sie „wässrig im Abgang“, ist man geneigt zu sagen, während ledrig-zähe Fruchthautfetzen zwischen den Zähnen stecken bleiben. Da lobt sich manch einer die „pomodori pelati“ oder gar einen Spritzer Ketchup. Dabei gibt es neben Dattel-, Eier-, Cocktail-, Kirsch-, Stieroder Ochsenherztomaten unzählige alte Paradeisersorten, die sich ihr volles Aroma abseits der „Supermarkttomaten“ erhalten haben. Lurx stellt heuer rund 55 verschiedene Tomatensorten, „haarige, stachelige – und auch ‚Tomaten mit Gletscherblick‘ aus. Sie alle wurden in unseren eigenen Gärten aufgezogen“, so Peter Kaser. Bei der Performance, die auf den Verlust der biologischen und genetischen Vielfalt hinweist, der mit einer zunehmend intensiveren Landwirtschaft unaufhaltbar einhergeht, erfährt der Besucher auch, wie vielfältig im Geschmack die Nachtschattengewächse der Paradiesäpfel sein können. Die musikalisch-künstlerische Performance mit Tomaten und Peperoni zum Erhalt der Artenvielfalt ist in Zeiten, in denen sich das EU-Parlament doppelgesichtig für eine weitere Verwendung des als krebserregend verdächtigen Unkrautvernichters Glyphosat ausspricht, ein bedeutsamer Beitrag. Die Idee zur diesjährigen Performance stammt von Künstler Peter Kaser aus Gossensaß. Der in Berlin und Zürich lebende Südtiroler Schriftsteller Kurt Lanthaler, der bereits mehrmals mit der Künstlervereinigung Lurx zusammengearbeitet hat, schrieb für die diesjährige Aktion den 20-strophigen BluesText „Little Blue Tomato“. Die Musik komponierte Werner „Haifisch“ Heidegger. Bei der Vorführung wirken auch Eric Siviero, Xenia Gschnitzer und Jack Alemanno mit. Zu sehen und zu hören ist das Kunstprojekt am 23. September ab 9.00 Uhr am Bauernmarkt in Sterzing und am 24. September ab 11.00 Uhr beim „Vinzenz – zum feinen Wein“. Bereits ab dem 2. September wird das mehrjährige Tomatenprojekt in der Hofburg in Brixen anlässlich der Jubiläumsausstellung „70 Jahre Künstlerbund“ zum Thema „Garten/ Giardino“ gezeigt. lg Erker 09 I 16

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«Biogas Wipptal», presentato il transporter ecologico

FORTEZZA

Inaugurata la piattaforma girevole

E’ stata una manifestazione sfavillante quella organizzata da Wittfrieda Mitterer, anima del “Curatorium” che ha preso a cuore le sorti dei relitti industriali, nella fattispecie ferroviari, di Fortezza e che intende, con tutte le forze, puntare su di essi per un nobile e assolutamente condivisibile scopo: quello di trasformare Fortezza in un museo “vivo” e fruibile, grazie alla sua storia, realizzando sinergie tra ciò che resta di un passato glorioso ed un futuro, puntato sul turismo, sul forte asburgico e sui collegamenti con il paese e la sua possibile, a questo punto probabile, nuova vita. All’inaugurazione erano presenti rappresentanti di Rfi, della politica provinciale e comunale, i rappresentanti di Bbt, e gli architetti e ingegneri. Soddifazione del sindaco Thomas Klapfer, di Witti Mitterer che ha coronato un’altra impresa, del pubblico, con numerosi “amici delle ferrovie” e di Arno Kompatscher, che ha lanciato promesse: non un relitto di “archeologia” ferroviaria, quella piattaforma, ma punto di partenza per un progetto, che vedrà la nascita di un museo, la realizzazione di un treno storico che, con una sbuffante locomotiva, porterà i turisti nel forte e, forse,

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la ricostruzione di una fermata, storica anch’essa, quella di “Fortezza-militare”, nata prima del paese, per servire il forte. Una festa, un’inaugurazione sfavillante:a far da corona ai discorsi c’era un’ottima orchestra che suonava brani “dixieland”, tra lo sferragliare dei treni in transito che ha costretto gli oratori ad interrompersi più volte, si è esibito un gruppo di ballerini, fatti giungere da Praga che danzando con fiaccole e fuochi d’artificio hanno evocato con grande pathos, le scintille e il fuoco delle vaporiere che un tempo, neppur molto lontano (era probabilmente il 1979 quando l’ultima è stata pensionata) andavano ancora su e giù per la Pusteria. Un successo dunque l’operazione di Wittfrieda Mitterer che ha tra le sue numerose doti anche quella del puntiglio, dell’insistenza, della goccia che riesce a scavare qualsiasi roccia. Certo, l’aver fatto scucire centinaia di migliaia di euro ad enti che, certamente non hanno nel loro target e nei budget di bilancio la storia e la cultura, è sicuramente operazione che ha dell’incredibile.

dm

Un’innovativa soluzione per ottimizzare lo spargimento di digestato - un fertilizzante naturale e inodore prodotto dall’impianto di Val di Vizze - sui terreni agricoli alpini attraverso l’utilizzo di un prototipo unico nel suo genere. È il transporter agricolo per lo spargimento ad alta precisione di digestato e liquami presentato oggi da Biogas Wipptal, appositamente realizzato dalla società Zunhammer Srl e da ieri a disposizione degli agricoltori locali. Si tratta di una tappa fondamentale del progetto “Life Optimal 2012” finanziato dall’Unione Europea, finalizzato alla realizzazione di un impianto a biogas alimentato dai reflui zootecnici prodotti dalle aziende locali, e all’individuazione di una soluzione che garantisse il riutilizzo agronomico del digestato sui versanti ripidi tipici di queste zone, riducendo il rischio di incidenti. Il prototipo di transporter - di cui ad oggi sono stati prodotti due esemplari - rappresenta un unicum in Italia e in Europa, si distingue per l’altissima capacità di lavorare sui pendii e consentirà di concimare non solo i terreni dei 63 agricoltori soci del progetto Biogas Wipptal, ma anche il 30% dei terreni degli altri agricoltori del territorio. «Questa soluzione - spiega Klaus Stocker, presidente di Biogas Wipptal - punta a risolvere i tre principali problemi che

affliggono gli agricoltori dell’Alta Val d’Isarco: la difficile coltivazione dei prati di montagna, la ristrettissima superficie agricola a disposizione e le limitazioni imposte dalla direttiva nitrati dell’Unione Europea ai metodi tradizionali per la concimazione con il letame ed il liquame». Il transporter agricolo ridurrà anche l’impatto ambientale grazie a un computer di bordo che permette di misurare con massima precisione i livelli di liquame e digestato che vengono sparsi, affinché rientrino nei parametri stabiliti; il macchinario, inoltre, permette di deporre il digestato sul terreno e in minima quantità sulle piante: in questo modo l’emissione di ammonica viene ridotta del 40% rispetto a quella che verrebbe emessa con i metodi tradizionali. Il prototipo è stato presentato nel corso della riunione dei partner che partecipano al progetto “Life Optimal 2012” - Biogas Wipptal, Libera Università di Bolzano, Università di Torino, Zunhammer Srl e Cantina Tramin – un’occasione per fare il punto anche sullo stato di avanzamento dei lavori del progetto. Nel mese di giugno è entrato ufficialmente in produzione l’impianto di Val di Vizze, che si “nutre” con letame e liquame provenienti dalle aziende agricole del Comprensiorio dell’Alta Val d’Isarco.


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FORTEZZA

Approvata a maggio la legge sulla regolamentazione delle cosiddette “unioni civili” fra persone dello stesso sesso Al termine di un lungo ed estenuante dibattito parlamentare, che ha visto un confronto particolarmente acceso tra forze politiche progressiste e conservatrici, è stata approvata nello scorso mese di maggio la legge sulla regolamentazione delle cosiddette “unioni civili” fra persone dello stesso sesso. Si tratta di una nuova “formazione sociale” (così espressamente definita all’articolo 1), figura sin qui sconosciuta al nostro ordinamento giuridico. È utile ricordare che la Corte Costituzionale in passato e in più di un’occasione aveva rivolto al legislatore una raccomandazione ad occuparsi della materia. Con la stessa legge è stata introdotta anche la disciplina della “convivenza di fatto”; ad essa dedicheremo una separata nota informativa in uno dei prossimi numeri. Due persone maggiorenni dello stesso sesso possono costituire un’unione civile mediante dichiarazione resa all’ufficiale dello stato civile del comune, alla presenza di due testimoni. L’unione viene trascritta nell’archivio dello stato civile e certificata in un documento con i dati anagrafici delle parti, l’indicazione della loro residenza e del regime patrimoniale prescelto; in mancanza di una diversa convenzione patrimoniale, si applica il regime della comunione dei beni. Non possono costituire un’unione civile le persone già unite dal vincolo matrimoniale o da altra unione civile, le persone interdette e quelle legate dal vincolo di parentela (ad esempio, lo zio e il nipote, la zia e la nipote) o di affinità. Le parti possono concordare, con apposita dichiarazione, di assumere un

cognome comune, da scegliere tra i loro cognomi, e di anteporlo o posporlo al proprio, se diverso. Con la costituzione dell’unione civile le parti acquistano gli stessi diritti e gli stessi doveri; dall‘unione deriva l’obbligo reciproco dell’assistenza morale e materiale e alla coabitazione, non però quello della fedeltà. Come avviene nel matrimonio, le parti contribuiscono ai bisogni comuni, ciascuna in relazione alle proprie sostanze e alla propria capacità di lavoro (professionale o casalingo). L’unione civile si scioglie per la morte di uno dei partner e quando le parti hanno manifestato, congiuntamente o anche disgiuntamente, la volontà di scioglimento dinanzi all’ufficiale dello stato civile. In linea generale si applicano alle unioni civili le disposizioni di legge sul divorzio, in quanto compatibili; non è peraltro richiesto un precorso periodo di separazione. La parte più significativa della legge è quella concernente i diritti che l’unione civile comporta. Alle parti di un’unione civile spettano la pensione di riversibilità; al superstite del partner prestatore di lavoro spetta l’indennità per morte di questi, eventualmente in concorso con gli altri aventi diritto (ad esempio, i figli) e una quota della parte maturata dell’indennità di fine rapporto. Di fondamentale importanza è poi il diritto reciproco alla successione ereditaria, sempre fatti salvi i diritti che competono ad altri congiunti. Si segnala infine che dall’iniziale disegno di legge è stata stralciata la parte che riconosceva alla coppia il diritto di adozione. Sulla controversa questione non è stato infatti raggiunto in Parlamento il necessario accordo.

EX EDIFICIO ANAS: KICK OFF PER UNA NUOVA GEMMA Un luogo d’incontro, di scambio, tra persone giovani o più anziane, tra culture differenti, una biblioteca, tutto questo dovrebbe essere realizzato nell’edificio Ex-ANAS a Fortezza. Il gruppo di lavoro, in un processo di “progettazione condivisa”, vuole raccogliere, coinvolgendo tutta la popolazione, altre idee da realizzare nell’edificio. Per questo motivo il 1° ottobre 2016 la prof.ssa Weyland e l’arch. Paolo Bellenzier allestiranno uno sportello del cittadino per ricevere il maggior numero possibile di cittadini o interessati per raccogliere i loro desideri, le loro aspettative e analizzare i problemi del paese. Ognuno è chiamato a dare la sua opinione. In un workshop che durerà tre giorni: dal 07 al 09 ottobre 2016 i cittadini interessati collaboreranno per concretizzare le aspettative. Il gruppo di lavoro è convinto che questa collaborazione con tutta la popolazione è una bella opportunità per il rilancio e la rivalutazione del paese. La realizzazione del progetto è resa possibile anche grazie al sostegno da parte della provincia autonoma (Philipp Achammer e Nicolussi Leck) di Bolzano.

BRENNERO: SEGNALETICA PERICOLOSA L'assessore del Comune di Brennero Giovanni Pederzini ci segnala la pericolosità di una tabella segnaletica mal posta in un luogo frequentato da numerose autovetture che sfiorano pericolosamente i pedoni. Questo segnale mette in imbarazzo l'autista che non sa da che parte transitare. Basterebbe spostare un po' la segnaletica sul lato destro del senso di marcia e far sì che la freccia indichi di superare l'ostacolo a sinistra: in questo modo si aumenterebbe la sicurezza dei pedoni. Nel frattempo il pozzetto dovrebbe essere stato sistemato.

Carlo Bruccoleri Erker 09 I 16

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Il coraggio del compromesso Considerazioni sull’accordo De Gasperi-Gruber del 1946

UNA SOLUZIONE PACIFICA E CONSENSUALE SEMBRAVA IMPOSSIBILE L’accordo di Parigi, firmato il 5 settembre 1946 dai rispettivi Ministri degli Esteri, De Gasperi e Gruber, in stretta relazione con i lavori della Conferenza per la Pace, fu il risultato di colloqui diplomatici italo-austriaci avviati ai primi di agosto su esplicita spinta anglo-americana. Fino a quel momento i punti di vista sulla questione altoatesina tra Roma e Vienna erano diametralmente opposti ed una soluzione pacifica e consensuale sembrava impossibile. Sin dalla fine della guerra il governo provvisorio austriaco nonché la Südtiroler Volkspartei (SVP), fondata l’8 maggio 1945 (soprattutto ma non esclusivamente da persone che avevano espresso un chiaro orientamento antinazista sia al momento delle opzioni del 1939 che nel periodo dell’Alpenvorland sotto il Gauleiter Franz Hofer 1943-45), avevano richiesto l’autodeterminazione e la (ri) annessione del Sudtirolo all’Austria. Tutti i partiti del Comitato di Liberazione Nazionale ed il governo italiano chiedevano al contrario una sovranità incondizionata sul territorio del Sudtirolo. La contesa era inasprita non solo dalla ancora viva memoria della triste sorte dei sudtirolesi sotto il giogo fascista da una parte e il ricordo delle stragi e delle sofferenze dell’occupazione nazista in Italia 1943-45, dall’altra. Tra le due guerre, nell’opinione pubblica austriaca la perdita del Sudtirolo nel 1919 fu molto più presente e sentita rispetto ad altre zone tedescofone dell’ex-monarchia asburgica cedute con i trattati

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Parigi, 5 settembre 1946: Karl Gruber, ministro degli esteri austriaco, e Alcide De Gasperi, pres. del consiglio e min. degli esteri italiano, dopo la firma dell’accordo sull’Alto Adige

di pace del 1919 alla Cecoslovacchia, come i Sudeti o la bassa Stiria passata alla Jugoslavia. Se esaminiamo anche in modo molto superficiale la sterminata serie di articoli, discorsi e iniziative in soccorso “dei fratelli sudtirolesi” che si registrarono in Austria nel breve arco del biennio 1945-46, possiamo richiamarci al concetto della “muta del lamento” (“Klagemeute”) di Elias Canetti. Applicato all’Austria dell’immediato dopoguerra, questo concetto porta ad un’unica lettura: l’identificazione totale e persistente con la povera vittima (il Sudtirolo considerato succube delle dittature fascista e nazista) doveva far dimenticare le proprie colpe del passato, quello nazista. Nell’opinione pubblica italiana,

invece, sin dalla fine della Grande Guerra, dalla “sacralizzazione dei nuovi confini della Patria” durante il ventennio fascista ed in forma ancora più consistente dopo le esperienze della Resistenza antinazista 1943-45, il confine del Brennero era assurto a mito e veniva visto come una “barriera naturale” contro ogni “invasione dal nord”, necessaria per la sicurezza del Paese. Questo mito fu un elemento di continuità tra il ventennio fascista e il dopoguerra. In sede di Conferenza per la Pace a Parigi sia l’Austria che l’Italia vennero formalmente trattati come “stati ex-nemici”. Sebbene l’Austria nel periodo di guerra non fosse esistita come stato indipendente, aveva una popolazio-

ne che era stata parte integrante del terzo Reich. La resistenza antinazista, inoltre, era rimasta un movimento marginale. Non pochi dei più feroci aguzzini delle SS e nei campi di concentramento erano stati proprio degli austriaci. All’Austria toccò quindi la stessa sorte della Germania vinta, fu divisa in 4 zone d’occupazione finché dopo 10 anni riuscì con un trattato di pace (Staatsvertrag del 15 maggio 1955) a tornare nuovamente un paese libero, sovrano ed indipendente entro i confini prima dell’Anschluss del 1938. L’Italia, dal canto suo, pur a fianco degli Alleati sin dall’ottobre del 1943 come stato co-belligerante con l’esercito sabaudo e i partigiani sotto il comando del Comitato di Liberazione Nazionale (CLN), doveva pagare attraver-


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so le clausole del trattato di pace (del 10 febbraio 1947) per le colpe della guerra fascista 1940-43. UN DIFFICILE DIALOGO Ciononostante sul tavolo diplomatico delle trattative sul futuro assetto politico del Sudtirolo, l’Italia postbellica ebbe delle carte migliori da giocare rispetto all’Austria. E questo per una serie di motivi: il governo italiano, composto dai 5 partiti antifascisti del CLN, ebbe sin dal 1944 rapporti diplomatici regolari con gli Alleati disponendo di persone di provata fede antifascista e alto profilo politico-intellettuale a Washington, Mosca, Londra e Parigi, ovvero nelle capitali delle 4 grandi potenze; il governo provvisorio austriaco invece riuscì ad avere questo riconoscimento ufficiale da parte degli Alleati soltanto nel novembre 1945. A quel punto però era già stata presa una decisione in merito al confine del Brennero, che pregiudicava in modo quasi definitivo il futuro assetto territoriale del Sudtirolo. Il 14 settembre 1945 i Ministri degli Esteri dei 4 Grandi (USA, Unione Sovietica, Gran Bretagna, Francia), riuniti a Londra per la prima volta per i lavori preparatori della Conferenza per la pace, discussero la bozza del progettato trattato di pace con l’Italia, presentata dal Ministro britannico Ernest Bevin. Tutti furono d’accordo a non modificare il confine del Brennero ma, su proposta del rappresentante americano James Byrnes, fu approvata la formula aggiuntiva che, pur mantenendo immutato il futuro confine sul crinale naturale ed idrografico delle Alpi, dovesse essere concessa all’Austria la facoltà di presentare eventuali rettifiche territoriali di minore entità (“minor rectifications”) ove lo si dovesse ritenere necessario. Questa formula di compromesso rispecchiava in modo piuttosto fedele la posizione dei 4 Grandi rispetto ad Austria e Italia. L’URSS ci teneva a mantenere dei buoni

rapporti con l’Italia, paese in cui il partito comunista faceva parte del governo, diffidava viceversa del ministro degli Esteri austriaco, Karl Gruber, ritenuto troppo filo-americano e troppo poco disponibile a venire incontro alle rivendicazioni territoriali e politiche della Jugoslavia comunista di Tito. LA RICERCA DI UN COMPROMESSO Per i tre paesi occidentali (USA, GB, F) invece questa formula di compromesso permise di conciliare diverse esigenze: da una parte, garantire all’Italia un trattato di pace non troppo “punitivo”, vista la figura politica chiave di De Gasperi (Ministro degli Esteri e Presidente del Consiglio) quale garanzia di futura alleanza e collaborazione in senso “atlantico” sul piano politico, economico e militare; dall’altra parte, lasciare la porta socchiusa dando uno spiraglio di speranza anche all’Austria, la quale doveva essere attirata nell’orbita “occidentale” nonostante la sua zona di occupazione sovietica. Nel suo tentativo di rivendicazione del Sudtirolo l’Austria adduceva soprattutto motivi di carattere storico-culturale e giuridico: l’appartenenza secolare del territorio alla monarchia asburgica, una popolazione tedescofona quasi compatta al momento dell’annessione nel 1919, le ingiustizie perpetrate alla popolazione da parte del fascismo italiano prima e dal nazismo hitleriano poi, il diritto di autodeterminazione sancito come principio fondante dai massimi esponenti del pensiero democratico-occidentale nonché proclamato da Churchill e Roosevelt nella Charta Atlantica del 1941. Tanto questi argomenti quanto le garanzie date da Gruber agli Alleati e all’Italia nel caso di un’assegnazione del Sudtirolo all’Austria (demilitarizzazione del territorio, autonomia per gli italiani residenti in provincia di Bol-

zano, possibilità di sfruttamento delle centrali idroelettriche costruite nel periodo 1919-45 da parte dell’Italia) non convinsero la Conferenza per la Pace a Parigi. Agli occhi degli Alleati le motivazioni addotte da De Gasperi per il mantenimento del confine al Brennero erano invece più convincenti ed in sintonia con i loro interessi di politica estera: le risorse economiche del Sudtirolo, soprattutto le centrali idroelettriche (che nel 1946 coprivano circa il 12% del fabbisogno nazionale) sarebbero state di vitale importanza per una rapida ricostruzione del Paese; la composizione etnico-linguistica della popolazione del Sudtirolo era profondamente cambiata rispetto al 1919 in seguito all’immigrazione italiana nonché a causa dell’emigrazione di circa 75.000 tedescofoni in seguito alle opzioni del 1939; l’Austria ed i sudtirolesi non avrebbero avuto nessun diritto morale di ricorrere all’autodecisione in quanto fino alla fine della guerra avevano combattuto a fianco della Germania nazista, mentre la Resistenza italiana e tutta l’Italia antifascista avevano dato un contributo importante per la sconfitta del Terzo Reich; l’Italia democratica avrebbe riparato generosamente i danni causati alla minoranza sudtirolese nel ventennio fascista (nell’ottobre 1945 vi era stato il ripristino delle scuole in lingua tedesca) e garantito in futuro pienamente i diritti culturali e linguistici dei sudtirolesi con una larga autonomia analoga a quella già deliberata per la Valle d’Aosta e la Sicilia. Il ministro Gruber e la SVP puntarono unicamente al diritto di autodecisione per la popolazione sudtirolese, declinando decisamente ogni invito di De Gasperi a trattare per un possibile statuto di autonomia. Fu una doccia fredda per loro quando, il 1° maggio 1946, la conferenza per la pace rifiutò in blocco le richieste au-

striache. Gruber, senza avvisare la SVP, declinò su una linea intermedia e di compromesso. Presentò la cosiddetta “soluzione della Val Pusteria”, chiese cioè l’annessione della Val Pusteria e dell’Alta Val d’Isarco (con l’inclusione di Bressanone) e lo motivò con la necessità di un collegamento diretto su strada e ferrovia tra Lienz e Innsbruck. Anche questa proposta austriaca venne respinta dalla conferenza per la pace il 24 giugno 1946 con la motivazione che andava oltre la formula delle “rettifiche minori”. LA MEDIAZIONE INGLESE Il contenzioso tra Vienna e Roma sul problema altoatesino era giunto ad un punto morto senza una possibile via d’uscita. Fu questo il momento in cui entrò in scena la diplomazia “mediatrice” britannica per sbloccare la situazione e ripristinare un possibile dialogo tra Vienna e Roma. I politici del Foreign Office a Londra divennero i veri “padri dell’accordo De Gasperi-Gruber”, agendo abilmente e gentlemanlike dietro le quinte. La simpatia verso il Tirolo, la sua gente ed il suo paesaggio aveva una lunga tradizione in Gran Bretagna nel campo scientifico-culturale e politico. Ricordiamo soltanto l’entusiasmo di certi circoli letterari e politici per la ribellione di Andreas Hofer contro Napoleone nel 1809, l’interesse che destò il mondo dei monti pallidi, le Dolomiti, nei circoli dell’alpinismo britannico sin dalla fine dell’Ottocento e non ultimo il vasto interessamento del mondo politico, fino a Churchill in prima persona, e della stampa per il destino del Sudtirolo sotto la dittatura fascista e all’epoca delle opzioni del 1939. Quello di Londra fu l’unico Parlamento del mondo (oltre Roma e Vienna) ad occuparsi nel 1946 per un’intera giornata del problema del Sudtirolo. Il 25 luglio 1946 alla Camera dei Comuni, in Erker 09 I 16

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un acceso dibattito sulla politica estera, i conservatori con l’eccezione di alcuni illustri rappresentanti votarono per il “ritorno del Sudtirolo all’Austria”, mentre i

laburisti, al governo sin dal luglio 1945, si dichiararono a favore del confine al Brennero per l’Italia. In quest’occasione il Ministro Bevin sostenne che la soluzione

del conteso problema sudtirolese poteva risiedere in una sorta di “Anschluss dell’Austria verso il sud”, sottintendendo con ciò che, se “l’Anschluss verso nord”

Il testo dell’accordo fra Alcide De Gasperi e Karl Gruber

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del marzo 1938 era stato un avvenimento disastroso sia per l’Austria stessa che per l’Europa, una futura amicizia tra i due paesi per lungo tempo nemici poteva superare l’inimicizia ereditaria e risolvere pacificamente il problema della minoranza, non tanto con uno spostamento dei confini ma con un loro superamento, rendendoli meno marcati. Rifacendosi a Bevin, il più alto funzionario del Foreign Office, il segretario di Stato, sir Orme Sargent indicò la linea politica di questo obiettivo, annotando in un documento: “E’ importante che noi prendiamo l’iniziativa e portiamo entrambi i Paesi, che sono fondamentalmente occidentali, ad un tavolo di trattative e li aiutiamo a trovare – nel loro e nel nostro interesse – una ragionevole soluzione a questo infelice problema (dell’Alto Adige), nel modo più

Bozza dell’accordo scritta di pugno da De Gasperi


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veloce possibile. Perché, se osserviamo la questione a lungo termine e in una prospettiva europea, allora è necessario che entrambi i Paesi, posti a ridosso della cortina di ferro, vadano d’accordo. Ciò è stato già riconosciuto da alcune persone sagge in Italia e in Austria, ma i due Paesi nella loro maggioranza sono incapaci di venirsi incontro, per motivi psicologici; quindi è il caso che essi vengano costretti dalle Grandi potenze a superare la loro reciproca antipatia e a seppellire le loro controversie, che altrimenti avveleneranno a lungo i loro rapporti reciproci e procureranno solo danni a loro stessi e a noi”. Proprio sapendo che le sorti del confine del Brennero si sarebbero giocate soprattutto a Londra (ove risiedevano i più strenui difensori degli interessi della minoranza sudtirolese), De Gasperi sin dall’inizio aveva affidato in primis all’ambasciatore italiano a Londra, il conte Nicolò Carandini, questo compito delicato. Liberale, antifascista e convinto europeista, per pensiero politico molto vicino ad Altiero Spinelli, Carandini fu la persona giusta per condurre in prima persona le trattative diplomatiche con gli austriaci. UNA PROSPETTIVA DI UN PROCESSO DI UNIONE EUROPEA Anche se è vero che l’obiettivo primario dell’accordo fu quello riparatorio (cioè dei danni del passato nazifascista, da cui l’esigenza del ripristino della scuola nella lingua materna, dei nomi di famiglia italianizzati, della cittadinanza perduta in seguito alle opzioni del 1939, il diritto al ritorno degli optanti emigrati, una più soddisfacente distribuzione dei posti di lavoro nel pubblico impiego tra i gruppi linguistici, ecc.) e ci fu il prezzo che De Gasperi dovette pagare per “salvare il Sudtirolo all’Italia” (cioè ottenen-

do una sovranità condizionata sul territorio), il significato del testo non si limita a ciò ma va ben oltre. Oltre alcune lacune (p. es. la mancata menzione dei ladini, voluta da De Gasperi per isolarli dal blocco etnico SVP), il testo ha innegabilmente degli aspetti lungimiranti che anticipano il futuro processo di unione europea sin dal trattato di Roma del marzo 1957 e contiene dei riferimenti-modello per la soluzione pacifica e consensuale del problema di minoranze situate sul crinale di frontiere contese tra due stati. Aspetti di una tale “lungimiranza” li possiamo trovare in ognuno dei tre articoli dell’accordo. Vediamoli: nell’art. 1 si stabilisce la “completa uguaglianza di diritti” dei gruppi linguistici dalla scuola fino all’uso della lingua nella toponomastica, nei documenti ufficiali, nell’amministrazione pubblica. Obiettivo è, si legge, la “tutela del carattere etnico” e culturale dei gruppi linguistici, quindi un “riconoscimento reciproco dell’esistenza culturale” dell’altro; da considerare inoltre il fatto che l’aggettivo “etnico” connota il gruppo, ma non il territorio. Di carattere “territoriale” (e non “etnico” come non pochi “interpreti” e partiti politici vorrebbero far credere!) invece è il concetto di autonomia in sé, visto che nell’art. 2 si stabilisce che l’autonomia è concessa non ad un gruppo, ma “alle popolazioni” residenti su territorio della provincia ovvero della regione. Di squisita matrice “europea” sono alcune disposizioni contenute nell’art. 3 dell’accordo di Parigi del 1946: accordi bilaterali tra Austria e Italia per il reciproco riconoscimento di titoli di studio e diplomi universitari, collaborazione transfrontaliera per facilitare il libero transito di merci e persone per ferrovia e strada, scambio di merci tipiche tra Austria e Italia in base a tariffe doganali speciali

(realizzato con il cosiddetto “Accordino” del 1949). Insomma, questioni inerenti al processo di unione europea sin dai suoi inizi. UN ACCORDO TRA UOMINI DI BUONA FEDE Credo che le parole più appropriate e serene sull’accordo De Gasperi-Gruber le abbia espresse proprio il maggiore artefice di questo accordo, cioè Nicolò Carandini. Nella valutazione conclusiva contenuta nella sua lettera da Londra del 25 settembre 1946 al segretario generale degli Esteri a Roma, Renato Prunas, scrisse: “Caro Prunas, abbiamo lavorato, una volta tanto, tra uomini di buona fede. È un accordo nato e basato su rapporti personali di fiducia. Come tutte le cose umane è lontano dalla perfezione ed è soggetto ad applicazioni e sviluppi che richiedono da ambo le parti altrettanta buona fede. Se regge così, bene. Se no, non vi è più o meno abile sotterfugio precisativo ed impegnativo che lo possa fortificare. Se questo accordo si è perfezionato, implicando un reciproco sacrificio della sovranità italiana e delle aspirazioni territoriali austriache, ciò è dovuto proprio allo spirito di buona fede da cui si è partiti ed in cui si è concluso. Non vedo migliore garanzia possibile. Se la buona fede mancherà o da una parte o dall’altra, vuol dire che avremo fallito. E’ un rischio connesso con l’arditezza dell’iniziativa ed il coraggio della concretazione“. La conferma di questo giudizio quasi profetico si ebbe quando, alla fine degli anni 50, si arrivò alla crisi totale della politica per l’autonomia nella provincia di Bolzano a causa della mancata, ovvero lacunosa, applicazione di diversi punti dell’accordo del 1946 da parte dei governi centristi della DC a livello nazionale, orientati verso un centralismo spiccato dei poteri dello Stato, e

della politica accentratrice della DC di Trento. Ed altrettanto successe negli anni 60, quando circoli irredentisti-separatisti sudtirolesi, in stretta collaborazione con gruppi dell’estrema destra in Austria e Germania, tentarono lo spostamento del confine attraverso la politica delle bombe. Poi, con un paziente lavoro politico e diplomatico, sempre grazie ad un costante dialogo tra le parti, si giunse nel 1969 all’approvazione del Pacchetto. Si apriva così una nuova stagione dell’autonomia in Sudtirolo. Leopold Steurer

LEOPOLD STEURER Nato a Novale (Vipiteno) nel 1946, studia storia, filosofia e germanistica all’università di Vienna e frequenta la facoltà di scienze politiche a Bonn. Fondamentali il suo incontro con Klaus Gatterer e il suo impegno politico con Alexander Langer per “un altro Sudtirolo”. Svolge intensa attività scientifica di ricerca e di pubblicazione, spesso in netta opposizione con la storiografia ufficiale, sugli aspetti cruciali della storia dei sudtirolesi nel Novecento, invitandoli a fare i conti anche con i punti più oscuri e controversi del loro recente passato. Una storiografia senza pregiudizi e senza ipocrisie la sua, che ha aperto la strada a tutti i giovani storici delle ultime generazioni. Erker 09 I 16

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Il camper rosa delle madri dei Castelli Romani in Alto Adige A fine agosto un camper rosa con a bordo una delegazione di madri laziali, in rappresentanza di diverse associazioni di volontariato attive sui temi della nascita e dell’allattamento (La goccia magica, Città delle Mamme Frascati, Chiara per i bambini del mondo), è arrivato a Vipiteno. Il camper è partito da Roma per portare solidarietà alle donne altoatesine. Ad accogliere la delegazione davanti all’ospedale di Vipiteno numerose mamme e papà. Questo incontro crea un ponte fra il “caso” Vipiteno e il resto d’Italia e mette in evidenza una cosa sempre più evidente: la chiusura del punto nascita di Vipiteno non è affare solo locale. Da mesi ormai diversi gruppi di donne che si occupano di nascita e allattamento sul territorio nazionale si sono messi in contatto con il gruppo di madri cittadine attive altoatesine, per cercare di capire, per sostenere, per dare forza e voce a chi sul nostro territorio si batte affinchè il punto nascite non chiuda e affinchè la grande esperienza ed il know-how accumulati dall’equipe di Vipiteno per una nascita rispettosa non venga disperso, anzi possa fungere da stimolo per lo sviluppo delle future politiche di gestione dei servizi relativi alla nascita per il resto della nostra Provincia. Vista dall’esterno, la chiusura di questo centro, un modello a cui guarda tutt’Italia per la sua adesione a pratiche di buona nascita auspicate da tanti operatori del settore e dai più autorevoli Istituti di ricerca nazionali e internazionali, è incomprensibile, inaccettabile. Anche a Roma, è un parlamentare non altoatesino, l’on. Adriano Zaccagnini, ad aver preso l’iniziativa di difendere Vipiteno, di difendere questa cultura della nascita, attraverso un’interrogazione parlamentare.

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Questo piccolo gesto di solidarietà, ha un sapore complesso che va capito per poter comprendere fino in fondo perché la chiusura di Vipiteno muova in questo momento tanti cittadini e cittadine e non solo le donne direttamente interessate, quelle delle valli limitrofe. Cosa stanno chiedendo le madri e i padri alla politica locale e nazionale? Che tipo di assistenza desiderano e da quale “scappano”, accollandosi viaggi di centinaia di chilometri per scegliere il posto dove partorire o decidendo di partorire in casa? Chi limita la lettura delle manifestazioni in difesa del punto nascite di Vipiteno ad una questio-

ne di attaccamento affettivo o di comodità logistica, perde di vista la complessità e l’ampiezza della questione. Anche la bandiera più amata a livello locale per affrontare questo tema, la bandiera della “sicurezza”, non offre la possibilità di una lettura adeguata per questo fenomeno. Vipiteno è un modello, è un simbolo di una cultura della nascita non medicalizzata, umana, familiare, di rispetto e attenzione alla dignità della persona. Un luogo dove la logica dell’efficienza economica non sovrasta il diritto della persona ad essere sostenuta in un momento così cruciale per la sua vita in modo rispettoso ed amorevole, dove il sapere medico ed ostetrico sanno essere al servizio della nascita e non viceversa . Anche se Vipiteno verrà chiuso, questo è ciò che una fetta di popolazione chiede per se stessa.

Inaugurazione e apertura del nuovo distretto socio-sanitario Wipptal e del nuovo tratto della casa di riposo comprensoriale Wipptal Il 30 settembre 2016 saranno inaugurati la nuova sede del distretto sociale ed il nuovo tratto della casa di riposo comprensoriale e verrà festeggiata la loro operatività. In occasione della Giornata delle Porte Aperte, i cittadini e le cittadine interessati/e avranno la possibilità di visitare i locali del distretto. Dalla primavera sono stati trasferiti tutti i settori d‘attività del distretto sociale e del distretto sanitario nella nuova sede di via S. Giacomo n. 8 a Vipiteno. Con la sua costruzione, sono stati uniti sotto un unico tetto anche nell‘Alta Val d‘Isarco tutti i servizi sociali e sanitari ambulanti del territorio. Per le cittadine ed i cittadini significa una grande agevolazione, nel momento in cui trovano i servizi ambulanti del settore sociale e del settore sanitario in una unica struttura: assistenza economica sociale, assistenza socio-pedagogica di base, assistenza domiciliare, servizio sociosanitario di base, sportello unico per le offerte di cura e sostegno, assistenza infermieristica e servizio di prevenzione. Il distretto socio-sanitario è raggiungibile facilmente e si trova in una posizione strategica, vicino all‘ospedale e alla casa di riposo comprensoriale. Ciò rappresenta un vantaggio per le cittadine ed i cittadini – così il Presidente della Comunità Comprensoriale Wipptal Karl Polig.

„Sono convinto di consegnare alla popolazione due opere importanti. Come Comunità Comprensoriale ci impegniamo continuamente, affinché gli abitanti dell‘Alta Val d’Isarco abbiano a disposizione le stesse offerte di tutti gli altri cittadini dell‘Alto Adige. Dato che l‘Alta Val d‘Isarco è un luogo periferico, è

spesso una sfida particolare ma nello stesso tempo assume un maggiore fascino, mettercela tutta. Io sono molto soddisfatto per il nostro Comprensorio“ – così il Presidente Karl Polig. Il nuovo tratto della casa di riposo comprensoriale è diventato operativo già nell‘autunno 2014. „Questo nuovo tratto offre agli ospiti un gradevole ambiente abitativo e di conseguenza una buona qualità della vita. È importante che la società mostri considerazione per le persone anziane anche in questo modo“ – se ne compiace Haymo Beikiurcher, responsabile della casa di riposo comprensoriale. In seguito all‘apertura ufficiale, dalle ore 10.30 alle ore 14.00 tutti i cittadini interessati sono invitati a visitare la nuova sede del distretto.

VIPITENO

Biblioteca Civica: bibliotombola Presso la Biblioteca Civica di Vipiteno, venerdì 16 settembre, alle ore 20.00 verrà organizzata una bibliotombola che gioca con i libri che parlano di cibo e dove i sapori si mescolano alle parole. Il gioco prevede una vincita crescente in libri per i partecipanti in possesso delle fortunate schede con i numeri estratti. Il dott. Mauro Di Vieste, responsabile della “Biblioteca Culture del mondo” di Bolzano, ha collaborato alla selezione di novanta citazioni che offrono al lettore un assaggio dei tanti libri dove un piatto o un sapore serve a costruire una storia, ma anche a caratterizzare un personaggio: l‘omelette alle erbe aromatiche e mostarda del Pereira di Tabucchi; il cioccolato della sensuale Vienna raccontato da Joanne Harris; il “filo d‘olio” della nonna siciliana di Simonetta Agnello Hornby e molti altri ancora. Entrata libera. Numero limitato di posti – è gradita la prenotazione al 0472/767235.


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Alex Schwazer Perfidamente infranto il suo orgoglioso sogno di riscatto Ora lo attende la prova più dura: ritrovare la serenità per una nuova vita

Del ricorso generalizzato al doping in tutti gli sport siamo dunque tutti in qualche modo corresponsabili: siamo noi che pretendiamo dai giovani atleti, persino quando sono ancora ragazzini, che forniscano prestazioni sempre più estreme, al limite delle possibilità umane. Anche Alex Schwazer non ha retto a questa pressione. Ha sbagliato, ha pagato a caro prezzo il suo errore. E ha voluto riscattarsi. Ha voluto tornare pulito, con l’aiuto proprio di colui che lo aveva accusato di doping, Sandro Donati, che ha creduto in lui, lo ha affiancato come allenatore e come consigliere nel suo orgoglioso percorso di riscatto come sportivo e come uomo: dimostrare al mondo sportivo e ai suoi massimi organi di controllo e di governo che si può essere dei campioni an-

è stato trovato, dicono altri. E gli organismi internazionali non hanno fatto altro che respingere il ricorso di Schwazer.

Foto: Giancarlo Colombo

Non lasciamolo solo: noi dell’Erker lo avevamo già detto al momento della sua “colpa” nel 2012. A maggior ragione lo ripetiamo oggi, nel momento della sua “persecuzione”. E riportiamo ancora una volta l’appello di Alexander Langer, mai così attuale come oggi, anche se disperante. “Noi agiamo all’insegna del motto olimpico citius, altius, fortius (più veloce, più alto, più forte), che meglio di ogni altra sintesi rappresenta la quintessenza della nostra civiltà, dove l’agonismo e la competizione non sono la nobilitazione sportiva di occasioni di festa, bensì la forma quotidiana e onnipervadente. È assolutamente necessario conquistare una concezione alternativa, che potremmo forse sintetizzare in lentius, profundius, suavius: più lento, più profondo, più dolce”.

Schwazer e Donati in allenamento, sognando Rio

che senza ricorrere al doping. Era troppo. Troppo forte il “j’accuse” di Donati contro funzionari ipocriti, corrotti e conniventi con le organizzazioni occulte che lucrano sul mercato delle sostante dopanti, cosa ormai acclarata. Troppi interessi economici e persino politici venivano pericolosamente disturbati. Soprattutto dopo il trionfo di Schwazer nella 50 km di marcia a Roma il giorno 8 maggio di quest’anno, nella sua prima gara dopo la lunga squalifica (fino ad allora non vi era stato alcun sentore di irregolarità nei numerosi controlli fatti dall’atleta). E allora ecco scattare la legge mafiosa della vendetta e della beffa. Questo il senso del vergognoso e grottesco teatrino dei guitti che TAS, CIO e soprattutto Iaaf hanno inscenato. Sigle che ormai hanno perso ogni credibilità. C’è troppa puzza di marcio dietro di loro, perché sia qui necessario ripercorrere le tappe della vicenda nei suoi tortuosi dettagli. Su quanto avvenuto vi sono naturalmente interpretazioni diverse: “Se si cercano sentenze, quelle vanno rispettate. Donati, che finalmente era tornato ad allenare, si è buttato in una sorta di crocia-

ta, senza alcun dubbio sulla possibilità di sbagliare, quasi una sorta di guerra personale al mondo, al passato, ai vecchi e nuovi nemici, a chi lo aveva allontanato dal mondo sportivo” si è potuto leggere qua e là su vari giornali nazionali.

Ma hanno veramente analizzato a fondo e con equità il caso nel corso del farsesco balletto di date rinviate e di luoghi continuamente spostati? In tanti altri casi, forse ancora più “sospetti”, hanno dato responsi diversi, e niente affatto limpidi, a favore di atleti di altri paesi. Il danno e la beffa. Per molti è indubitabile che si è trattato di un disegno già preordinato. Donati e l’avvocato difensore Gerhard Branstätter parlano addirittura di minacce ricevute per telefono da funzionari della Iaff. Tanto da suscitare sdegnate e amare reazioni in favore di Schwazer da parte di personalità sportive, poli-

Alex Schwazer sedicenne in una gara a Merano nel 2002: ci piace ricordarlo così

Altri osservano che le ripetute analisi sulla famosa provetta con l’urina di Schwazer prelevata il 1° gennaio hanno seguito una procedura anomala, con un’accuratezza insistita, quasi accanita, senza tener conto di altri 60 test antidoping in 4 anni, fatti da Schwazer su sua richiesta e da lui stesso pagati di tasca sua, in cui egli è risultato pulito. D’altra parte in quella provetta “qualcosa” di irregolare

tiche e in genere di tutta l’opinione pubblica, non solo altoatesina ma anche italiana. Per questo ripetiamo: adesso non lasciamolo solo in questa prova dolorosa, che non riguarda più solo il suo cammino di sportivo, ma il suo destino di uomo che deve ricostruirsi una vita. ap Erker 09 I 16

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Weihenstephan Cup e precampionato

LIZUMER RECKNER 2.886 M. – ALPI DI TUX – TIROLO

Anche questo mese vi proponiamo un’escursione nel Tirolo del nord. Sul Reckner ci si può arrivare da tre valli: dalla Wattental, dalla Navistal e dalla Schmirntal, noi saliamo da quest’ultima, che è anche la via con meno dislivello. La peculiarità della cima del Reckner è l’inusuale roccia scura che la caratterizza, la serpentinite, una rarità fra le montagne del Tirolo. Per raggiungere la partenza della gita da Brennero arriviamo a St. Jodok, quindi percorriamo la valle di Schmirn fino ad arrivare all’ultimo maso, in località Kasern/Obern, 1.640 m, dove è possibile parcheggiare. La salita inizia su comoda strada forestale lungo la Kluppental, fino alle malghe Hagler dove prosegue per ripido sentiero, arrivando sulla cresta, a 2.480 m, che divide la Schmirntal dalla Navisertal e continua, su facile percorso, fino alla sella a 2.800 m, mentre gli ultimi 20 minuti di ascensione sono su passaggi di roccia protetti da cavi d’acciaio. Chi non se la sente di affrontare queste ultime difficoltà, può optare per la vicina cima del Geier dove troverà una piccola scultura in allumino di un avvoltoio (Geier in tedesco). Attenzione, lungo il percorso non ci sono rifugi o punti di ristoro, quindi escursione ideale per chi predilige sentieri poco affollati e vista stupenda, dalla cima, sui ghiacciai della Zillertal. Cartina: Kompass Karte Nr. 34 Tuxer Alpen, Inntal, Wipptal, Zillertal. us

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Quest’anno gli stalloni disputeranno un totale di sei partite di precampionato e, dopo 5 anni, si giocherà di nuovo la Weihenstephan Cup. In questo torneo, che si svolgerà sabato 11 e domenica 12 settembre, i Broncos ospiteranno alla Weihenstephan Arena il club di DEL2 dell’ESV Kaufbeuren, oltre ai “Leoni” di Bad Tölz, allenati dall’ex coach dei Broncos Axel Kammerer, nonché l’HC Gherdëina, storici rivali e concorrenti di campionato dei Broncos. Nell’ambito di questo torneo si svolgerà anche la presentazione ufficiale della squadra, dove il nuovo team dei Broncos verrà presentato ai tifosi bianco-blu. Sabato alle ore 17.15 nella prima semifinale scenderanno sul ghiaccio l’HC Gherdëina ed

il Kaufbeuren, mentre la sera alle ore 20.00 i Broncos ed i Leoni di Bad Tölz si giocheranno il secondo biglietto per la finale. Dome-

nica pomeriggio alle ore 15 le due perdenti disputeranno la “piccola finale” per il terzo posto, mentre alle ore 18.00 avrà inizio la finalissima per la Weihenstephan Cup.

9ª edizione Memorial Luca Cemin Per la nona volta, presso la zona sportiva di Vipiteno, si è svolto il Torneo “Memorial Luca Cemin”, che ha visto competere fra il 5 e il 6 agosto quattro squadre. Anche quest’anno il Memorial si è svolto in 2 giorni. Al torneo hanno partecipato 4 squadre che si sono affrontate in un girone all’italiana. Le squadre che hanno partecipato dalla promozione alla terza categoria sono state il CF Vipiteno, l’Auswahl Ridnauntal, il Prati di Vizze ed il Campo di Trens. La vittoria

finale è andata meritatamente alla squadra

del Campo di Trens, davanti al Prati, Vipiteno e Auswahl Ridnauntal.

CAI Brennero Il fine settimana del 6-7 agosto i giovanissimi del CAI di Vipiteno (6 bambini tra i 5 e i 9 anni) sono saliti fino al Rifugio Cremona alla Stua dove hanno pernottato tutti insieme. Per qualcuno si è trattato della prima gita impegnativa in alta montagna.


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

“Vipiteno-Sterzing – La città che accarezza il cielo” È uscita da poco la seconda edizione del libro “Vipiteno-Sterzing – La città che accarezza il cielo” di Fabio Cammelli. Si tratta di una guida escursionistica molto dettagliata dell’Alta Val d’Isarco. Con questo volume l’autore raccoglie il risultato di tante giornate trascorse per lo più in solitudine tra i ‘suoi’ monti. Ne deriva una preziosa e completa fonte di itinerari, traversate, mete escursionistiche e facili ascensioni che fanno capo a Vipiteno e alle sue meravigliose montagne. La guida è stata realizzata anche grazie al contributo dell’UPAD di Vipiteno e al contributo dell’amministrazione comunale tramite l’interesse dell’assessore Fabio Cola oltre alla Comunità Comprensoriale e all’assessore provinciale Tommasini. Fabio Cammelli, accademico del GISM (Gruppo Italiano Scrittori di Montagna), figura da anni tra gli autori più competenti di guide alpinistiche ed escursionistiche riguardanti le montagne dell’Alto Adige/Südtirol. Ha scritto oltre 15 libri, riccamente illustrati e in parte editi anche in lingua tedesca. Un po’ vagabondo e un po’ poeta, solitario

e spirito libero, per anni ha vissuto e assaporato con animo sensibile i grandi valori della montagna, grazie a un’assidua e appassionata frequentazione che gli ha permesso di entrare in sintonia non soltanto con l’anima della popolazione montanara, ma anche con la dura realtà della loro vita e con la poesia dell’alpe. La catena spartiacque di confine tra Italia e Austria è a tutt’oggi il campo di azione più congeniale alla sensibilità poetica dell’autore: amante delle vette più ardite, ma attratto ancora di più dalle cime più solitarie e dai sentieri meno noti, ha svolto e continua a svolgere un’accurata e preziosa opera di ricerca, soprattutto per quanto riguarda la conoscenza di gruppi montuosi avvolti da sempre da un isolamento politico-geografico e da un ingiusto oblio. La guida comprende inoltre una breve storia della città ed un dettagliato racconto delle prime “avventure”della comunità italiana insediatasi a Vipiteno, questa parte è stata curata già a metà degli anni ‘80 dal giornalista Giuseppe Marzano. Il libro è già in vendita nelle librerie e lo si può ricevere tramite l’UPAD al centro oratorio Maria Schutz. cm

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I dipinti di Alberta Merighi e delle sue allieve

Ritorna il tradizionale appuntamento con la pittura promosso dall’UPAD Nella galleria del palazzo comunale di Vipiteno si è tenuta dal 1° al 7 agosto la mostra collettiva organizzata dall’UPAD a conclusione del corso di pittura tenuto da Alberta Merighi. Alberta Merighi e le sue allieve, Karin Drews, Maria Stampfl, Maria Verdi, Olga Odynets, Carla Saponaro, nei loro lavori hanno sperimentato motivi, tecniche e materiali diversi: da scorci del centro storico di Vipiteno realizzati sul legno di vecchie scandole, a suggestive inquadrature di Bologna (la città natale di Alberta Merighi) dipinte su vetro, dai paesaggi montani e urbani della nostra zona su tela, a tempera e acquarello, a motivi fantasiosi e astratti. Quest’anno la mostra si è arricchita di un’ine-

dita prosecuzione, con l’esposizione “Vipiteno vista dai bambini”, in collaborazione con

CALENDARIETTO

CAI Vipiteno Escursionismo 11.09.16: Gita in comune con AVS Sterzing. 18.09.16: Lizumer Reckner, 2886 m, Alpi di Tux, Tirolo. 02.10.16: Cime Bianche di Telves. Giovanile 11.09.16: Raduno annuale giovanile SAT Trento. 18.09.16: Escursione al Maso Tratta – Lavis TN. MTB 25.09.16: Monte Bondone, Giro del Castello di Monreale. Cultura 16.09.16: Cineclub montagna. Proiezione di capolavori del cinema di montagna. A seguire momento conviviale. Sede CAI, ore 20.15. CAI Brennero 11.09.16: Villazzano: Raduno regionale C.A.I. S.A.T., organizzato dalla sezione di Brennero. 25.09.16: Gita alle miniere di Monteneve San Martino. 02.10.16: Giornata dell’ambiente. A.N.S.I. Vipiteno 25.09.16: Escursione culturale a Riva, Limone, Sirmione sul Garda, con visita mirata ad un negozio di “lavanda”. Ass. Naz. Carabinieri-Vipiteno 11.09.16: Gita socio-culturale in località da stabilirsi. 02.10.16: Pranzo sociale in sede, in occasione della festa dei “nonni”. Gruppo A.N.A. Vipiteno 18.09.16: Ore 12.30 festa campestre del gruppo A.N.A. presso l’oratorio Maria Schutz, con grigliata, trippa, polenta, pane. Little Blue Tomato (Blues) L’Associazione Artistica e Culturale Lurx organizza un progetto artistico con pomodori e peperoni sul tema “Biodiversità”: - venerdì 23.09.16 dalle ore 9.00 al mercato dei contadini a Vipiteno; - sabato 24.09.16 dalle ore 11.00 presso il locale “Vinzenz – zum feinen Wein, Città Nuova 4, Vipiteno; Sportello unico assistenza e cura Wipptal Distretto Socio-Sanitario Wippatl, Via S. Giacomo 8, Vipiteno. Orari d’apertura: lu, ma, me, ve, ore 9.3011.30, gio 14-16. Tel. 0472/726060.

Udienza del difensore civico

l’Associazione Turistica. Sono stati esposti i disegni eseguiti dai bambini fino ai 14 anni in Piazza Città nei giorni precedenti. Un’iniziativa davvero simpatica. ap

presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 23 settembre 2016 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155.

Medici e farmacie di turno: v. p. 98

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EISHOCKEY

Broncos mischen in AHL mit von Stefan Troyer und Barbara Felizetti Sorg Wenn am 17. September der Startschuss fällt, laufen 16 Teams aus drei Nationen in der neu gegründeten internationalen Eishockeyliga „Alps Hockey League“ auf. 16 Teams aus Österreich, Slowenien und Italien kämpfen um den begehrten Premierentitel. Der WSV Sterzing Broncos geht mit einer schlagkräftigen Truppe aufs Eis. Bereits 1991 gab es mit der Alpenliga, an der ebenfalls Teams aus Österreich, Slowenien und Italien teilnahmen, ein ähnliches Projekt. Der HC Bozen konnte sich zweimal als Meister feiern lassen. Nach sieben Saisonen wurde jedoch 1999 ein Schlussstrich gezogen, zumal die Kosten intensiv und das Interesse der Fans gering waren. Nun wird mit der Al-

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pen Hockey League (AHL) ein weiterer Versuch unternommen, die Attraktivität des Eishockeysports im Alpenraum zu steigern. Durch die Zusammenlegung der österreichisch-slowenischen Inter-National-Liga (INL) und der italienischen Serie A entstanden, kämpfen in insgesamt bis zu 347 Spielen neben einem slowenischen und sieben österreichischen Clubs auch acht italienische Teams um den begehrten Premierentitel. Aus Südtirol nimmt – neben dem HC Pustertal, dem HC Gröden, dem HC Neumarkt und Ritten Sport – auch der WSV Sterzing Broncos teil. In ihrer Vorbereitung absolvierten die Wildpferde Vorbereitungsspiele gegen den ERC Sonthofen und den EC Bad Tölz (beide Oberliga Süd) sowie gegen den EC Die Adler Kitzbühel, die in der AHL aufs Eis gehen. Erstmals seit fünf Jahren wird in Sterzing auch wieder der Weihenstephan Cup ausge-

tragen. Bei diesem Blitzturnier, das in der vergangenen Saison nach am 10. und 11. September ausge- Sterzing gekommen und hat in spielt wird, sind der DEL2-Club dieser Zeit nicht weniger als sieESV Kaufbeuren sowie die Töl- ben Spieler aus der Nachwuchszer Löwen von ex Broncos-Coach abteilung zu fixen Größen aufgeAxel Kammerer und der HC Grö- baut. Zudem schaffte er es, mit den, historischer Erzrivale und Li- dem Team – trotz einer nicht engakonkurrent der Broncos, in der den wollenden Verletzungsserie – Weihenstephan Arena zu Gast. Im Rahmen dieses DIE HEIMSPIELE DER BRONCOS Turniers – bis dahin sind auch die Abos zu einem 17. September: Broncos – FBI Feldkirch vergünstigten Preis erhält24. September: Broncos – HC Pustertal lich – findet die offiziel1. Oktober: Broncos – HDD Jesenice le Mannschaftsvorstellung 5. Oktober: Broncos – HC Neumarkt statt, bei der sich das neue 12. Oktober: Broncos – Asiago Hockey Team seinen Fans präsen15. Oktober: Broncos – HC Gröden tiert. 29. Oktober: Broncos – EC Klagenfurt II 9. November: Broncos – HC Fassa BEDDOES WEITERHIN 12. November: Broncos – EC Kitzbühel AUF DER TRAINERBANK 26. November: Broncos – EHC Lustenau Bereits im Juni vermelde30. November: Broncos – EC Bregenzerwald ten die Broncos die Ver10. Dezember: Broncos – Rittner Buam tragsverlängerung mit 22. Dezember: Broncos – EC Salzburg Headcoach Clayton Bed2. Jänner: Broncos – SG Cortina does. Der 46-Jährige aus 14. Jänner: Broncos – EK Zeller Eisbären Red Deer, Alberta, war


SPORT

über 41 von 42 Spieltagen einen Top-3-Platz in der Meisterschaft zu halten, bevor Asiago am letzten Spieltag noch vorbeiziehen konnte. Im Viertelfinale schlugen die Broncos die Fassa Falcons in fünf Spielen, bevor die übermächtigen Rittner Buam, die später den Titel holten, der tollen Saison der Broncos ein jähes Ende bereiteten. NEUZUGÄNGE Als erster Neuzugang wurde Anfang Juli der kanadische Stürmer Colin Behenna, Jahrgang 1991, unter Vertrag genommen, der

auf der Flügelposition zuhause ist, aber auch als Center eingesetzt werden kann. An der University of Waterloo spielte er vier Jahre lang für das Eishockeyteam der Warriors und heimste eine ganze Reihe an Ehrungen ein, u. a. eine Nominierung in das zweite All-StarTeam der CIS. Der quirlige Eisläufer, harte Arbeiter und vorbildliche Leader verfügt über hervorragende Statistiken: Mit 54 Toren, 96 Assists und 150 Punkten in nur 109 Spielen setzte er sich an die dritte Stelle der All-Time-Scorer bei den Warriors.

Vorher sammelte er bei den Barrie Colts in der OHL in 273 Spielen 217 Punkte. Luca Felicetti, der in den letzten Jahren für Cortina, Ritten und seinen Heimatverein Fassa spielte, kann sowohl als Flügel wie auch als Center eingesetzt werden. Seine geringe Körpergröße von nur 166 cm ist dank seiner unglaublichen Energie schnell vergessen, wenn man ihn auf dem Eis in Aktion sieht. Sein Siegeswillen und sein Einsatz auch in der Defensive sind fast schon legendär. Dass er auch mit 35 Jahren noch lange

nicht zum alten Eisen gehört, hat Felicetti nicht zuletzt in der Viertelfinalserie zwischen den Broncos und den Fassa Falcons bewiesen, wo er ein steter Unruheherd war. In den letzten drei Saisonen sammelte der vielseitige Stürmer in 121 Serie-A-Spielen 91 Punkte (31 Tore und 60 Assists), und in seiner nicht weniger als 589 Spiele umfassenden Serie-A-Karriere konnte er 150 Tore, 302 Assists und 402 Strafminuten verbuchen. Dazu kommen noch einmal rund 100 Play-off-Spiele, in denen Felicetti 21 Tore und 59 Assists für

DAS TEAM

Clayton Beddoes, 45, Trainer, Kanada

John Morelius, 19, Torhüter, Schweden

Dominik Steinmann, 27, Torhüter, Mauls

Simon Baur, 26, Verteidiger, Sterzing

Simon Löf, 25, Verteidiger, Schweden

Dominik Bernard, 18, Verteidiger, Eppan

Markus Trenkwalder, 19, Jonas Steiner, 20, Verteidiger, Sterzing Verteidiger, Sterzing

Fabian Hackhofer, 26, Verteidiger, Sterzing

Daniel Maffia, 23, Verteidiger, Sterzing

Michael Messner, 22, Verteidiger, Sterzing

David Gschnitzer, 20, Stürmer, Sterzing

Michael Delueg, 18, Stürmer, Sterzing

Matthias Mantinger, 20, Stürmer, Sterzing

Luca Felicetti, 35, Stürmer, Fassa

Ivan Deluca, 19, Stürmer, Sterzing

Tobias Kofler, 24, Stürmer, Wiesen

Felix Tschimben, 19, Stürmer, Kaltern

Francis Verreault-Paul, 29, Stürmer, Kanada

Daniel Erlacher, 26, Stürmer, Sterzing

Hannes Clementi, 22, Stürmer, Sterzing

Simon Pitschieler, 18, Stürmer, Gröden

Hannes Messner, Betreuer

Peter Pichler, Betreuer

Colin Behenna, 25, Stürmer, Kanada

Helmuth Messner, Betreuer

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80 Punkte sammelte. Der 29-jährige Stürmer Francis Verreault-Paul, Frankokanadier mit Innu-Wurzeln, kommt mit exzellenten Referenzen ins Wipptal. Seine Junior-Karriere absolvierte das Energiebündel in der QMHJL bei den Chicoutimi Saguenéens, wo er in 354 Spielen 103 Tore und 116 Assists bei satten 590 Strafminuten sammelte. Von dort zog es ihn an die renommierte Universität McGill in Montréal, wo er 2011 mit der Guy Lafleur Trophy für die beste Kombination aus Studienerfolgen und sportlichen Leistungen ausgezeichnet wurde. Nach einem kurzen Gastspiel bei den Hershey Bears in der AHL versuchte er sein Glück in der ECHL bei Greenville, Bakersfield und Orlando (insgesamt 87 Spiele, 24 Tore, 40 Assists und 246 Strafminuten), von wo er Ende der Saison 2013/14 zu den Tønsberg Vikings nach Norwegen wechselte. Nach weiteren Zwischenstationen in der ECHL bei Bakersfield und in der NLB beim HC Ajoie sowie in der NLA in Fribourg-Gottéron stand er im vergangenen Jahr bei den Gentofte Stars in Dänemark unter Vertrag, wo er auf fünf Tore und 15 Punkte in 21 Partien kam. Der torgefährliche Wirbelwind wird als sehr schneller Eisläufer beschrieben, der sowohl im Powerplay als auch im Spiel 5-gegen-5 torgefährlich ist, wann immer er auf dem Eis steht. Für die Verteidigung konnte der

Schwede Simon Löf gewonnen werden. Der 1991 geborene Rechtsschütze aus Gävle bringt gute körperliche Voraussetzungen mit und ist gleichzeitig ein starker Eisläufer mit sehr guter Mobilität. Er wurde im Traditionsklub Brynäs groß und stand von der U16 bis zur U20 in der erweiterten Auswahl der Junioren-Nationalteams der Tre Kronor. Im Seniorteam von Brynäs spielte er meist im zweiten Verteidigerpaar als Defensivmann neben einem starken Offensivpartner. In seiner ersten vollen Saison in der Allsvenskan spielte er bei Södertälje, nach dem Abstieg in die 1. Division wechselte Löf zum Zweitligisten Vita Hästen. Zusammen mit zwei früheren Abstechern zu Mora und Almtuna kommt er auf 134 Einsätze in der Regular-Season und 20 Play-offSpiele, in denen er vier Tore erzielte, 19 Assists gab und 96 Strafminuten aufgebrummt bekam. Das Tor hingegen hütet – voraussichtlich im Team mit dem langjährigen Backup Dominik Steinmann – der 1997 geborene John Morelius, der vom schwedischen Erstligaklub Brynäs Gävle ins Wipptal kommt. Der großgewachsene und sehr athletische Torhüter wurde auf Empfehlung von Goaliecoach Fredrik Fahlstedt mit einer Tryout-Klausel verpflichtet. Obwohl der Schwede neben diversen SHL-Spielen auf der Ersatzbank erst ein Spiel Senior-Erfahrung beim Viertligisten Oppala aufweist, darf nicht vergessen wer-

DER SPIELMODUS IN DER AHL Gespielt wird in drei Meisterschaftsphasen. In einem Grunddurchgang mit 30 Spielen pro Team (Hin- und Rückrunde) werden die Platzierungen für die weiteren Phasen ausgespielt. Für die „Master Round“ qualifizieren sich die ersten sechs Teams, die damit ihren Startplatz für die Play-offs in der dritten Phase bereits sicher in der Tasche haben. In der „Qualification Round“ hingegen spielen die Teams auf den Rängen 7 bis 16 in zwei Gruppen eine Hin- und Rückrunde. Die beiden Gruppensieger qualifizieren sich ebenfalls für das Viertelfinale. Die ersten drei Teams der Master Round können sich aus den Teams auf den Rängen 5 bis 8 ihre Viertelfinalgegner aussuchen. Die Viertel- und Halbfinalfinalserie wird im „Best of five“-Modus ausgetragen. Die Paarungen ab der Halbfinalserie ergeben sich aus den Platzierungen in der Master bzw. Qualification Round. Das Finale wird im „Best of seven“-Modus gespielt.

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den, dass die U20 SuperElit eine der besten Nachwuchsligen der Welt ist und laufend exzellente Spieler auf NHL-Niveau hervorbringt. Zusammen mit dem Drittrunden-Draftpick Felix Sandström, dem ebenfalls in der dritten Runde gedrafteten Jonas Johansson und Oliver Dackell, dem Sohn des ehemaligen NHLStars Andreas Dackell, war Morelius in den letzten beiden Jahren einer von vier Stammgoalies des U20Teams von Brynäs. 2014/15 kann er mit 90,6 Prozent Fangquote und 2,74 Gegentorschnitt dieselben Statistiken aufweisen wie Sandström (90,7 % und 2,63 GAA). Zu den Broncos zurückgekehrt ist der 22-jährige Michael Messner aus Sterzing. Nach Verpflichtungen bei den Starbulls Rosenheim in der DNL und auf Leihbasis bei Eppan erhielt der Linksschütze vor einem Jahr die Chance, zu Ketterä in die dritte finnische Liga zu wechseln. Eine Verletzung zwang ihn allerdings zu einer längeren Pause, nach der er keinen Fixplatz im Kader mehr hatte. Er kehrte nach Italien zurück und beendete die Saison in der Serie A bei Cortina. Bis zum 5. September bestreitet Denny Deanesi ein Tryout bei den Broncos. Der 1993 in Trient geborene Flügelstürmer konnte vor zwei Jahren mit Kaltern in 38 Serie-A-Spielen elf Tore und vier Assists erzielen. VERTRAGSVERLÄNGERUNGEN Mit Fabian Hackhofer wird in der Verteidigung eine absolute Schlüsselposition besetzt. Der 26-jährige Verteidiger geht – mit einer kurzen Unterbrechung – in seine neunte Saison bei den Wildpferden. Sein Beitrag im Spielaufbau und auch in der Defensive ist für die Wildpferde von fundamentaler Bedeutung, und trotz seiner kleinen Statur schreckt er auch vor einer harten Gangart nie zurück. Ivan Deluca, 19, geht bereits in seine vierte Saison mit dem Seniorteam und ist eine der großen Zukunftshoffnungen der Wildpferde. Der gelernte Flügel, der auch als Center eingesetzt werden kann, ist eine imposante Er-

scheinung und will sich nach einigen Verletzungsproblemen heuer als eine feste Größe bei den Broncos etablieren. In insgesamt 83 Serie-A-Spielen erzielte er fünf Tore, davon zwei in den Play-offs; diese Bilanz will er in der kommenden AHL-Saison ausbauen. Derzeit steht er im Aufgebot des Senior-Nationalteams, das sich unter der Leitung von Headcoach Stefan Mair auf die Olympiaqualifikation in Norwegen vorbereitet. Der 24-jährige Tobias Kofler spielte in den vergangenen Spielzeiten hauptsächlich als Center der dritten Sturmformation und half nur sporadisch in den ersten beiden Sturmlinien aus, was ihn aber nicht daran hinderte, seine persönliche Scoring-Bestleistung aus der Vorsaison noch einmal zu toppen. Mit elf Toren in 44 Spielen zwischen Regular Season und Coppa Italia war „Tube“ der beste einheimische Goalgetter: Mit 15 Gesamt-Scorerpunkten setzte er sich an die vierte Stelle der einheimischen Scorer. Gleichzeitig war der Wirbelwind sowohl im Forechecking als auch im eigenen Drittel durch sein unermüdliches und schlaues Zweikampfverhalten ein unverzichtbarer Spieler, der sich absolut selbstlos in den Dienst des Teams stellt. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Mark Demetz Ende Jänner war Dominik Steinmann in der vergangenen Saison die Nummer 1 im Kasten der Broncos und führte das Team bis ins Halbfinale. In den neun Regular-Season- Spielen, in denen er als Stammgoalie gesetzt war, hielt er 90,7 Prozent aller Schüsse bei 2,49 Gegentoren pro Spiel. In den Play-offs bestritt „Steini“ acht

WEIHENSTEPHAN CUP 10. September: HC Gröden – ESV Kaufbeuren (17.15 Uhr) 10. September: Broncos – EC Bad Tölz (20.00 Uhr) 11. September: kleines Finale – Spiel um Platz 3 (15.00 Uhr) 11. September: Finale (18.00 Uhr)


SPORT

Partien mit einer äußerst guten Fangquote von 92,6 Prozent, wobei er in der Viertelfinalserie gegen Fassa in fünf Spielen nicht weniger als 94,7 Prozent aller Schüsse hielt und nur 1,79 Gegentore pro Spiel zuließ. Insgesamt kann der 27-jährige Goalie in elf Saisonen auf 73 Einsätze mit der Senior-Mannschaft der Broncos zurückblicken. Simon Baur, Jahrgang 1989, hat sich in den letzten Saisonen zu einem offensiv gefährlichen Zweiwegeverteidiger entwickelt und konnte gleichzeitig die Konstanz im Spiel in der eigenen Zone verbessern. In der vergangenen Saison stand er am Ende der Spielzeit in der Scorerwertung der Verteidiger ligaweit an fünfter Stelle. Mit insgesamt sieben Toren, 33 Assists und 40 Punkten in 50 Spielen ließ er auch seinen Teamkollegen Maksims Sirokovs hinter sich. Der 1993 geborene Daniel Maffia hat sich in den letzten vier Saisonen seit seiner Rückkehr aus der DNL zu einer festen Größe in der weißblauen Hintermannschaft entwickelt. Der Zweiwegeverteidiger musste allerdings vor einem Jahr einen herben Rückschlag hinnehmen, als er sich schwer am Knöchel verletzte und fast die gesamte Saison pausieren musste. Nach vier Spielen mit dem Farmteam Eppan in der Serie B (2 Tore und 1 Assist) kehrte er erst vier Spiele vor Ende der Regular Season zurück. Daniel Erlachers Stärken liegen zwar auf der Flügelposition im Defensivspiel, dennoch konnte der Linksschütze in der vergangenen Spielzeit wie bereits in der Saison zuvor

auch offensiv verstärkt Akzente setzen. Mit drei Toren und fünf Assists in 48 Spielen konnte der 26-Jährige seine bisher beste Torausbeute aus der Zweitligasaison 2012/13 egalisieren. Im Auftaktspiel zur Viertelfinalserie gegen Fassa erzielte „Erle“ das entscheidende Siegtor zum 2:1. Sein unermüdlicher Einsatz und seine Zweikampfstärke machen ihn zu einem jener wichtigen Spieler, die in jeder Mannschaft genau so gerne gesehen sind wie sie leider oft auch übersehen und unterschätzt werden. Für eine weitere Saison dabei sein werden vielversprechende Kräfte aus dem eigenen Nachwuchs und aus dem Sportgymnasium-Programm. Aus derzeitiger Sicht in der ersten Mannschaft dabei sein werden die Verteidiger Dominik Bernard, Jonas Steiner und Markus Trenkwalder sowie die Stürmer Hannes Clementi, Michael Delueg, David Gschnitzer, Matthias Mantinger, Simon Pitschieler und Felix Tschimben. Dank der aufmerksamen Arbeit von Headcoach Clayton Beddoes ist es aber gut möglich, dass weitere Nachwuchsspieler eine Chance erhalten. Nach derzeitigem Stand ist noch nicht sicher, ob sich auch Patrick Mair und Hannes Stofner das Trikot der Broncos überstreifen werden oder ob sie sich aus beruflichen Gründen vom Team verabschieden. Die Schlittschuhe definitiv an den Nagel gehängt hat hingegen – ebenfalls aus beruflichen Gründen Philipp Pircher, der seit der Saison 2012/13 das Team als Kapitän angeführt hat. E

LEICHTATHLETIK

Alex Schwazer acht Jahre gesperrt Das Internationale Sportgericht hat am 9. August in Rio eine Sperre von acht Jahren gegen den Geher Alex Schwazer aus Kalch verhängt. Bekanntlich wird dem 31-jährigen Olympiasieger über 50 km in Peking (2008) vorgeworfen, erneut auf unerlaubte Dopingmittel (synthetisches Testosteron) zurückgegriffen zu haben (Erker 08/2016). Eine Probe vom 1. Jänner 2016 soll auffällige Werte ans Tageslicht befördert haben. Schwazer hingegen weist jede Schuld von sich, da er ein Komplott vermutet. Sein Rechtsanwalt Gerhard Brandstätter hatte beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne Rekurs gegen die vom Internationalen Leichtathletikverband IAAF verhängte Sperre eingereicht. Brandstätter ist davon überzeugt, dass die Urinwerte vom 1. Jänner dieses Jahres, die zum positiven Dopingtest geführt hätten, manipuliert worden seien. Alle vorangehenden und nachfolgenden Tests, 60 an der Zahl innerhalb eines Jahres, denen sich der Geher aus Kalch unterzogen hat, waren nämlich einwandfrei. Am 8. August kam es in Rio zu einer achtstündigen Anhörung vor dem Sportgericht. Mit ihrem Urteil sind die drei Richter genau dem Antrag des Internationalen Leichtathletikverbandes gefolgt. Bei der Abnahme der Dopingprobe von Alex Schwazer und der anschließenden Kontrolle habe man keinen Verfahrensfehler festgestellt und damit sei die Auswertung der Probe nicht anfechtbar, heißt es in der Begründung. Schwazer hat jetzt noch die Möglichkeit, einen Rekurs bei einem Schweizer Zivilgericht einzureichen.

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SPORT I PORTRÄT

Den Gipfel vor Augen von Barbara Felizetti Sorg Lange Strecken, steile Anstiege, unzählige Höhenmeter: Auch unter extremen Bedingungen bewahrt er einen kühlen Kopf und verliert sein Ziel nicht aus den Augen. Bergläufer Christian Moser im Erker-Porträt. Aufgegeben? „Nein, das habe ich noch nie“, sagt Christian Moser lachend. „Und das habe ich auch in Zukunft nicht vor.“ Auch wenn die Bewerbe, an denen er teilnimmt, mitunter sehr extrem sind. Der Zugspitz-Extremberglauf in Nordtirol etwa, der über 15,5 km und 1.896 Höhenmeter führt. Oder der BVG Trail am Gardasee mit einer Streckenlänge von 50 km und 3.400 Höhenmetern. Oder der Tiefrasten x-trem in den Pfunderer Bergen, bei dem

CHRISTIAN MOSER kompakt Geburtsdatum: 1.10.1989 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Valgenäun Beruf: Schichtleiter in der Joghurtabteilung, Milchhof Sterzing Sportart: Berglauf, Paragleiten Verein: Polisportiva Sterzing, ASV Freienfeld, Jochropp’n Ridnaun Hobbys: rasten, mit dem Hund spazierengehen

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Gilfenklammlauf

19,8 km über 1.560 Höhenmeter zu absolvieren sind. Bei allen drei Läufen hat er in diesem Jahr den zweiten Platz belegt, bei letzterem gemeinsam mit Georg Egger aus Tux im Zillertal. „Die heurige Saison ist bisher einfach super gelaufen“, freut sich der 26-Jährige aus Valgenäun. Schließlich konnte er sich beim Kirchsteiglauf in Stilfes und beim Gilfenklammsprint in Stange als Sieger feiern lassen, bei der ersten Auflage des Sprechensteinlaufes in Sterzing platzierte er sich an zweiter Stelle, auf der Kurzdistanz des Alpen X 100 von Gossensaß nach Brixen wurde er vor kurzem hervorragender Dritter, während viele andere ihrem inneren Schweinehund nicht Paroli bieten konnten und aufgeben mussten. „Sicher, eine schwache Phase kommt bei solchen Rennen immer wieder mal vor“, gibt Christian zu. „Dann hängt es von deiner mentalen Stärke ab, ob du weitermachst oder aufgibst.“ Und etwas nachdenklich fügt er hin-

Hike & Fly

zu: „Vielleicht habe ich gerade in solchen Momenten den Vorteil, dass ich bei solch langen Strecken nicht um Platzierungen laufe.“ Vielmehr gehe es ihm darum, die Herausforderungen der Strecke zu „derpacken“, das Ziel zu erreichen. Eines sei auf jeden Fall gewiss: „Je schlechter das Gefühl vor dem Start, desto besser läuft es dann beim Rennen.“ Dafür trainiert er fünf- bis sechsmal pro Woche, jedes Mal bis zu eineinhalb Stunden. Am liebsten zieht er rund um das Trenser Joch oberhalb von Trens und Valgenäun seine Runden, genießt dabei die Ruhe der Natur und beobachtet dabei sogar hin und wieder Wildtiere, die seinen Weg kreuzen. Ringo, der Hund seiner Schwester Doris, darf ihn dabei oft begleiten. Auf gleichmäßig ansteigenden Forstwegen oder auf Asphaltstraßen läuft er nicht so gerne. „Ich mag lieber abwechslungsreiche Steige, auch längere steile Anstiege liegen mir“, so Christian. Ne-

ben dem Lauftraining steht auch Krafttraining auf dem Programm. Als ausgebildeter Fitnesstrainer erstellt er sich seinen Trainingsplan selbst. Zum Laufsport gekommen ist Christian durch seine Arbeitskollegen im Milchhof Sterzing, die ihn 2010 zum Firmenlauf in Neumarkt mitgenommen haben. „Mit regelmäßigem Training habe ich ein Jahr später angefangen“, erinnert er sich. Mit den Erfolgen ist auch die Motivation gestiegen, das Training zu intensivieren. Im Wettbewerb bezeichnet er sich als Schnellstarter. „Doch ich kann mir meine Reserven mittlerweile gut einteilen.“ Nur einmal sei er bisher „so richtig eingegangen“: Beim Kronplatzrun vor vier Jahren sei er viel zu schnell gestartet, so dass im Aufstieg die Luft bereits draußen war. „Das war mir allerdings eine Lehre“, so Christian, der seine freie Zeit am liebsten mit seiner Freundin verbringt. Oder beim Paragleiten, das er seit 2013 zu sei-


SPORT

BERGLAUF

Christian Moser bei Alpen X 100 erfolgreich

Gedächtnislauf

nen liebsten Hobbys zählt. „Als ich damals mit Dominik Trenkwalder einen Tandemflug absolviert habe, hat mich das Flugfieber gleich gepackt“, erzählt er mit Begeisterung. Und so ist er nun häufig auch in der Luft anzutreffen, meistens zeitig in der Früh noch vor der Arbeit. Wenn es die Zeit erlaubt, nimmt er an den Hike&Fly-Bewerben teil, wo er im vergangenen Jahr in der Gesamtwertung aus acht Rennen hinter Weltklasse-Biathlet Lukas Hofer aus Montal den zweiten Platz belegte. Zurzeit konzentriert er sich allerdings mehr auf Bergläufe. Im nächsten Jahr möchte er auch an einigen extremen Rennen teilnehmen, u. a. am Trofeo Kima in der Provinz Sondrio, der zu den spektakulärsten Bergläufen der Welt zählt: Dabei sind 52 km und 8.400 Höhenmeter (up & down), zum Teil mit Kletterpassagen, zu bewältigen. Auch beim Alpen X 100 möchte er wieder an den Start gehen. Zurzeit bereitet er sich jedoch auf sein ganz persönliches Highlight der Saison vor: auf den Red Bull Dolomitenmann, der am 10. September in Lienz ausgetragen wird und als härtester Teambewerb der Welt sowie

als inoffizielle Weltmeisterschaft des Extremsports gilt. Er wird dort als Bergläufer die erste Etappe von Lienz bis zum Kühbodentörl (12 km, 1.800 Hm) absolvieren, bevor er an Paragleiter Markus Wierer aus Bruneck übergibt; der Sterzinger Christian Fichter absolviert die MTB-Strecke mit langen Tragepassagen auf den Hochstein, Schlussmann Matthias Deutsch aus Meran stürzt sich abschließend mit seinem Wildwasserkajak in die Fluten der Drau. „Dieser Bewerb ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt Christian. „Die Strecke ist extrem anspruchsvoll, Tausende von Zuschauern feuern die Athleten an, der Kommentator heizt die Stimmung richtig an, am Himmel dröhnen Hubschrauber – das ist brutal.“ Sich mit den besten Athleten der Welt zu messen, sei eine gewaltige Herausforderung, der er sich hochmotiviert stellt. „Bei diesem Bewerb ist sicher ein wenig Glück nötig, vor allem dürfen keine technischen Probleme auftreten“, so Christian. Doch er wird sich gemeinsam mit seinen Teamkollegen durchkämpfen – ans Aufgeben hat er E schließlich noch nie gedacht.

Der Salomon Alpen X 100, bei dem in über 160 km und rund 10.000 Höhenmetern der Alpenhauptkamm überquert wurde, war für die Teilnehmer kein Honigschlecken. 160 Athleten gingen in Seefeld in Tirol an den Start, nur 61 von ihnen – darunter zwei Frauen – erreichten das Ziel in Brixen. Der Sieg ging an den Spanier Iker Karrera vor Alexander Rabensteiner aus Klausen. Neben dem Hauptlauf gab es auch zwei Bewerbe über kürzere Distanzen mit Start in Steinach (102,3 km) und Gossensaß (69,7 km). Letzteres dominierte der Österreicher Thomas Farbmacher in 8:30.57 Stunden vor dem Deutschen Moritz auf der Heide (8:37.52 Std.). Lokalmatador Christian Moser (r. im Bild) aus Freienfeld, der lange an der Spitze mithalten konnte, beendete das Rennen auf dem 3. Platz (8:41.05 Std.). Stefan Keim belegte Rang 7, Thomas Keim kam als 23. ins Ziel. Die Athleten hatten dabei 4.313 Höhenmeter im Aufstieg und 4.848 Höhenmeter im Abstieg zu bewältigen.

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BERGLÄUFE

LAUFSPORT

2. HOCHFEILERHÜTTEN-LAUF

Rund 50 Athleten gingen an den Start der ersten Ausgabe des Sprechensteinlaufes, der im Rahmen der Sterzinger Joghurttage im Juli ausgetragen wurde. Zu bewältigen war ein Rundkurs über 10 km, der von der Sportzone in Sterzing über den Eisackdamm bis nach Wiesen führte; nach der Überquerung des Pfitscher Baches oberhalb des Gasthofes „Traube“ erfolgte der Einstieg in den technisch anspruchsvollsten Teil der Strecke. Über den Prantlweg führte das Rennen weiter bis zur Kehre unterhalb von Burg Sprechenstein und über den Recyclinghof an der

Am 24. September wird die zweite Ausgabe des Hochfeilerhütten-Laufs ausgetragen. Er führt über 6 km und 1.000 Höhenmeter von der dritten Kehre der Pfitscher-Joch-Straße bis zur Hochfeilerhütte. Der Start erfolgt um 9.00 Uhr. Dabei gilt es, die bisherigen Bestzeiten von Christian Moser (58.58 min.) und Maria Kemenater (1:13.22 Std.) zu unterbieten. Infos und Anmeldung auf www.mackinacki.com

6. HÜHNERSPIEL VERTICAL-KM Bereits zum sechsten Mal organisiert die Sektion Skialp des ASV Gossensaß am 4. September den Hühnerspiel Vertical-KM sowie einen Volksmarsch mit freier Streckenwahl zur Hühnerspielhütte. Die Teilnehmer am Volksmarsch starten zwischen 8.00 und 10.00 Uhr am Ibsenplatz in Gossensaß. Wer innerhalb 14.00 Uhr bei der Hühnerspielhütte eintrifft, nimmt an der Verlosung von Sachpreisen teil. Der Massenstart für den Vertical-KM erfolgt um 10.00 Uhr auf dem Ibsenplatz, wobei der direkte Aufstieg auf markierter Strecke (1.000 Höhenmeter über 2,9 km) einzuhalten ist. Das Rennen gilt auch als Finale der Vertical Tour 2016, einem Cup aus drei Vertical-KM Bewerben. Preisverteilung und Verlosung finden um 14.00 Uhr auf der Hühnerspielhütte statt. Nähere Infos und Einschreibungen unter www.sv-gossensass.org

Alex Stuffer gewinnt Sprechensteinlauf alten Hauptstraße zurück zur Sportzone. Bei den Damen war Maria Rabensteiner aus Wiesen mit einer Zeit von 43.29 Minuten nicht zu schlagen. Platz 2 ging an Stefanie De Simone vom ASV Gossensaß (49.49 min.). Tagesbestzeit bei den Herren lief Alex Stuffer aus Gossensaß, der seit Jahren im Sarntal wohnt. Mit einer Zeit von 35.11 Minuten verwies er Christian Moser (Polisportiva Sterzing) mit einem Rückstand von knapp 23 Sekunden auf den 2. Platz. Dritter wurde der Trentiner Diego Zanoni (38.27 min.).

JAUFENTAL

Christian Fichter bester Duathlet 76 Sportler, davon 30 Kinder, nahmen Ende Juli an der 6. Ausgabe des Duathlon, organisiert vom ASV Jaufental, teil. Mit einer souveränen Leistung gelang es Einzelteilnehmer Christian Fichter (im Bild) vom Polisportiva Bike Team Sterzing, mit der absoluten Bestzeit von 31.28 Minuten den Tagessieg vor dem starken Duo Alexander Polig und Simon Putzer für sich zu verbuchen. In der Mixed-Staffel waren Alexander Gander Siller und Carmen Holzmann (34.01 min.) nicht zu schlagen, bei den Damen setzten sich Julia Kompatscher und Stefanie De

Simone (43.24 min.) durch. Die schnellste Laufzeit auf der 4,7 km langen Strecke erzielte Franz Aukenthaler aus Gossensaß mit 15.57 Minuten; der schnellste Biker auf der 4,6 km langen Radstrecke war Alexander Polig von der RG Wipptal. In den Jugendkategorien, die auf einer eigenen Strecke unterwegs waren, war das Team Gabriel Ruelle und Maximilian Steger mit 5.23 Minuten um knapp sieben Sekunden schneller als ihre schärfsten Widersacher David Volgger und Lukas Siller.

26. WASSERFALLERALM-LAUF Am 11. September startet um 9.15 Uhr bei der Pizzeria „Zum Sepp“ in Ratschings der 26. Berglauf auf die Wasserfalleralm. Bis dort sind 6 km und 660 Höhenmeter zurückzulegen. Er bildet die vierte Etappe des heuer erstmals ausgetragenen Wipptaler Berglauf-Cups, bei dem aktuell Carmen Holzmann und Christian Moser knapp in Führung liegen. Eine eigene Wertung gibt es für Wanderer und Special-Olympics-Teilnehmer. Start für den Kinderlauf ist um 10.45 Uhr bei der Wasserfalleralm, die Jugendkategorien starten ebenfalls um 10.45 Uhr beim Bergrestaurant. Bei der Siegerehrung werden tolle Sachpreise verlost. Nähere Infos auf www.svratschings.org und www.facebook.com/ASV-Ratschings

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BERGLAUF

Martin Stofner entscheidet 1. Mareiter Stein Trophy für sich Mehr als 150 Läufer und 40 Wanderer nahmen an der Premiere der Mareiter Stein Trophy vom Dorfplatz in Mareit bis zum Gipfel des Mareiter Steins (4,8 km, 1.180 Höhenmeter) bzw. auf die Äußere Wurzer Alm teil. Der Sarner Martin Stofner holte sich dabei in der Kategorie „Race“ mit einer Bestzeit von 46.25 Minuten und einem Vorsprung von knapp 20 Sekunden den Sieg vor den beiden Gossensassern David Thöni und Roberto de Simone. Bei den Frauen ging der Sieg an die Osttirolerin Susanne Mair vor Renate Rungger und Astrid Renzler. Auch die über 50 teilnehmenden Kinder hatten beim Kinderlauf im Dorfzentrum von Mareit ihren Spaß. Fotos und Ergebnisse unter www.mareitersteintrophy.com


SPORT

BEACHVOLLEYBALL

RADSPORT

Top-Saison für Jakob Windisch

Thomas Gschnitzer ist König der Dolomiten

Jakob Windisch aus Wiesen gilt als großes Beachvolleyball-Nachwuchstalent und wird italienweit als bester Spieler des Jahrgangs 1999 gehandelt. Er kann heuer auf eine ausgesprochen erfolgreiche Saison zurückblicken. Nach seiner Einberufung in die italienische Nationalmannschaft nahm er im Juli an der U19-WM in Zypern teil, wo er mit seinem Partner Paolo De Silvestre jedoch bereits in der Qualifikation gegen Brasilien scheiterte. Beim Anfang August in Cellatica (BS) ausgetragenen „Trofeo delle regioni – Kinderiadi“ marschierte das Wipptaler Duo Jakob Windisch und Lukas Ellemunt (im Bild 3. und 2. v. r.), die beide von Egon Volgger aus Stange trainiert werden, ungeschlagen bis ins Finale durch. Erst dort wurden die beiden Beachvolleyballer vom Team aus den Marken mit 2:0 (21:11, 21:13) aufgehalten. Damit wurden sie zu Vize-Italienmeistern der U18 gekürt. Bei der U18-Europameisterschaft

im tschechischen Brünn, bei der Windisch Mitte August gemeinsam mit Paolo Cappio an den Start ging, musste er im Halbfinale gegen Deutschland mit 2:1 knapp den Kürzeren ziehen. „Beim Spiel um Platz 3 gegen Frankreich war dann die Luft schon draußen und wir haben recht deutlich verloren“, so Windisch rückblickend. Anfang September übersiedelt der Beachvolleyballer in den Olympiastützpunkt in Formia in der Provinz Latina, wo er trainieren und auch die Schule besuchen wird. „Ich weiß zwar noch nicht genau, was mich dort erwartet“, lacht er, „aber ich weiß, dass ich für mich die richtige Entscheidung getroffen habe.“ Trainiert wird er dort von Ettore Marco Vecchio und Caterina De Marinis. Damit ist sicher ein wichtiger Grundstein für eine mögliche Profikarriere gelegt. „Eine solche ist zwar nicht mein erklärtes Ziel“, so Windisch. „Sollte sich aber eine Möglichkeit ergeben, dann werde ich sie auf jeden Fall nutzen.“

Als Ende Juli in Bozen der Startschuss zur 40. Auflage der Dolomiten-Rundfahrt fiel, traten rund 600 Amateure in die Pedale. Bei den Herren sicherte sich Thomas Gschnitzer aus Thuins vom Polisportiva Bike Team (im Bild) nach drei Etappensiegen und vier 2. Plätzen in beeindruckender Manier den Gesamtsieg. Die Einzelergebnisse: 2. im Bergzeitfahren von Bozen auf den Rit-

ten; 1. von St. Martin in Thurn auf das Würzjoch; 2. von Kaltern auf den Mendelpass; 2. im Zeitfahren von Stenk nach Obereggen; 1. von Prad auf das Stilfser Joch; 1. beim Zeitfahren von St. Cyprian auf den Nigerpass sowie von Pozza di Fassa nach Val S. Nicolò; 2. von Steinmannwald auf die Schneiderwiesen. Bei den Damen ging der Gesamtsieg an die Deutsche Janine Meyer.

TENNIS

Kinder- und Jugendturnier in Ratschings Der TC Ratschings ASV hat Anfang August auch heuer wieder ein Bezirksturnier der VSS-RVD Jugendtennismeisterschaft sowie ein Turnier der Serie VSS/FIT RVD Kids Promo ausgerichtet, um auch die kleinsten Spieler Turnierluft schnuppern zu lassen. Insgesamt beteiligten sich daran 31 Kinder und Jugendliche, allein zwölf des gastgebenden TC Ratschings. Bei der Jugendmeisterschaft sicherte sich Karin Klotz vom TC Ratschings den Sieg in der U18 der Mädchen, während sich Ver-

einskollegin Hannah Pircher auf Rang 3 platzierte. Nikolas Goggi wurde in der U13 ebenfalls Dritter. Beim Kinderturnier belegte Niclas Minzoni in der U10 den 2. Platz.

Annamaria De Angelis nahm in der Kategorie U8 am Turnier teil. Die Erstplatzierten der Kategorien U13 und U18 sind für das Landesfinale in Niederdorf qualifiziert.

STOCKSPORT

Josef Wurzer ist Bezirksmeister Mitte August fand in Rodeneck die Stocksport-Bezirksmeisterschaft im Zielbewerb der Männer statt. Auch in diesem Jahr schaffte es der ASV Mareit erneut, hervorragende Leistungen zu erzielen. Josef Wurzer (im Bild) setzte sich mit einer außergewöhnlichen Leistung mit 297 Punkten gegen die Konkurrenz durch und holte nicht nur den Bezirksmeistertitel, sondern schaffte auch den Aufstieg in die Serie A, ebenso wie sein Teamkollege Manfred Griesser. Nun müssen sich die beiden im September der Herausforderung in der Serie A stellen. Erker 09 I 16

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SPORT

FUSSBALL

RAFTING

Ehrung für U15 des CF Sterzing

Medaillenflut für Sterzinger Rafter

Am Ende der vergangenen Fußballsaison durfte die U15, die von Fausto Lamber betreut wird, jubeln: Nach einer spannenden Meisterschaft holten sie den Landesmeistertitel. Vor kurzem durften sie von der Gemeinde Sterzing für ihre sportlichen Leistungen eine Ehrung entgegennehmen. Bürgermeister Fritz Karl Messner war voll des Lobes für die Mädchen. „Der Titel ist die Folge eures Einsatzes und eurer harten Arbeit“, so Messner, der im Namen des Stadtrates auch den Funktionären des CF Sterzing seinen Dank aussprach.

FUSSBALL

9. Memorial Luca Cemin

Anfang August wurde bereits zum neunten Mal ein Fußballturnier im Gedenken an den in den Ratschinger Bergen verunglückten Sterzinger Luca Cemin abgehalten. Vier Wipptaler Teams aus den Amateurligen traten gegeneinander an. Der Sieg ging an den ASV Freienfeld (im Bild) vor dem ASV Wiesen, dem gastgebenden CF Sterzing und der Auswahl Ridnauntal.

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Bei den R6-Italienmeisterschaften, die Ende Juli auf der Dora Baltea in Ivrea (TO) und Villeneuve (AO) ausgetragen wurden, gab es für die Sterzinger Rafter eine wahre Medaillenflut. Sowohl die U19 mit David Fassnauer, Damiano Casazza, Michael Zanella, Mark Michael Mair, Stefan Leitner (alle ASV Sterzing) sowie Jonas Kilian Walter (DrD4 Meran) als auch die U23 mit Damiano Casazza, Michael Zanella, Mark Michael Mair, David Fassnauer, Patrick Agostini und Alexander Zanella (alle ASV Sterzing) siegten in allen Bewerben und entschieden somit auch die Gesamtwertung mit voller Punktezahl für sich. Für das Senior Team Italy 1, bestehend aus Alexander Zanella und Patrick Agostini (ASV Sterzing), Robert und Amadeus Schifferle (Tigerle ASD) sowie Thomas Waldner und Luca Daprà (DrD4 Meran), galt es zudem, die Qualifikati-

on für die R6-Weltmeisterschaften 2017 in Japan zu bestehen. Nach Siegen im Sprint und im Head-to-Head sowie einem 2. Platz im Slalom

fiel die Entscheidung in der abschließenden Abfahrt. Diese entwickelte sich zu einem wahren Hundertstelkrimi, den das Team mit Sterzinger Besatzung am Ende für sich entscheiden konnte; Valbrenta belegte mit einem Rückstand von sechs Hundertstel Sekunden Platz 2. Die Meisterschaft galt zudem als Europacupbewerb, an dem auch Teams aus der Tschechischen Republik, der Slowakei und Großbritannien teilgenommen haben.

YOSEIKAN BUDO

3. Dan für Thomas und Andreas Schölzhorn Ein Jahr lang haben sich die beiden Brüder Thomas und Andreas Schölzhorn eine Auszeit als Trainer der Polisportiva Sterzing genommen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen und sich persönlich weiterzuentwickeln. In dieser Zeit begaben sie sich ein- bis zweimal wöchentlich unter die Fittiche von Roman Patuzzi in Bruneck (7. Dan), um sich auf die Prüfung für den 3. Dan vorzubereiten. Vor kurzem konnten sie diese erfolgreich abschließen. „Die Entwicklung beim Yoseikan Budo ist vergleichbar mit dem Bau eines Hauses“, erklärt Andreas Schölzhorn. Bis zum 1. Dan gehe es um eine gute Planung und die Errichtung der Fundamente, konkret um das Kennenlernen verschiedener Techniken und Waffen. Beim 2. Dan werden die Grundmauern errichtet – der Einsatz der verschiedenen Techniken und der richtige Umgang mit den Waffen wird gelernt. Beim 3. Dan hingegen, einer der wichtigsten Stufen in der Entwicklung, geht es um die Inneneinrichtung des Hauses, also um die effiziente Umsetzung des Gelernten. Ab dem 4. Dan findet eine ständig zuneh-

mende Spezialisierung statt. „Yoseikan Budo ist ein ständiger Lernprozess, der sich auch auf das tägliche Leben auswirkt“, so Thomas Schölzhorn. Es handelt sich dabei um eine Kampfkunst, für die es kein Alterslimit gibt und weder spezielle körperliche noch konditionelle Voraussetzungen braucht. „Das haben wir vor allem bei Stages in Rimini erlebt, wo wir mit Großmeister Hiroo Mochizuki, mit 80 Jahren immer noch ein Meister seines Faches, zusammenarbeiten durften“, so Thomas. Vielmehr gehe es darum, eine ganz individuelle Ausführung der Techniken zu finden, welche die Stärken jedes einzelnen betont. „Je höher der Dan, desto mehr werden diese jedoch aufgehoben“, ergänzt Andreas. In Zukunft möchten die beiden in Sterzing eine eigene „40+“-Gruppe aufbauen, wo der wettkämpferische Aspekt im Hintergrund und vielmehr die Kampfkunst im Vordergrund steht. Derzeit gehören der Sektion Yoseikan Budo der Polisportiva über 55 aktive Athleten an, vorwiegend Kinder und Jugendliche.


ENERGIE SPAREN & HEIZEN

ENERGIE SPAREN & HEIZEN BAUSTEINE ZUM KLIMALAND „Mit dem 2014 erfolgten Ausbau zur Energieagentur wurden die Kompetenzen und Tätigkeitsfelder der KlimaHaus Agentur erweitert, um die energie- und klimaschutzpolitischen Ziele des Klimaplans ‚Energie Südtirol 2050’ und die dafür notwendigen Maßnahmen umzusetzen“, so Energielandesrat Richard Theiner. Die Genehmigung des Tätigkeitsprogramms und der Grundfinanzierung in der Höhe von 750.000 Euro berücksichtigt neben neuen Initiativen auch die Übernahme der Mietkosten durch die Agentur, die in der Vergangenheit vom Land getragen wurden. Das Programm „KlimaGemeinde“ soll Südtirols Gemeinden auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Entwicklung unterstützen und begleiten. Die Maßnahmen auf kommunaler Ebene sind vielfältig und reichen von der Steigerung

der Energieeffizienz bei Gebäuden, öffentlicher Beleuchtung, dem Ausbau erneuerbarer Energien, nachhaltigen Mobilitätskonzepten bis hin zur Sensibilisierung der Bevölkerung für Energie- und Umweltthemen. Mit dem „Energie-Bericht-Online“ wird den Gemeinden von der Agentur auch ein Werkzeug zum Energie- und Ressourcenmanagement zur Verfügung gestellt. „Ebenfalls neu ist die Initiative ‚Energie-Check’, ein unabhängiger und von Verkaufsinteressen entkoppelter Rundum-Gebäudecheck, mit dem das Einsparpotential bei bestehenden Gebäuden erschlossen und so deren Emissionen reduziert werden sollen“, so der Direktor der Energie Agentur Südtirol – Klimahaus Ulrich Santa. Gegen einen Selbstbehalt von 75 Euro werden Fenster, Wände, Keller, Dach und Heizung unter die Lupe genommen. Im abschließenden Be-

ratungsgespräch werden mögliche Sanierungsmaßnahmen und deren Wirtschaftlichkeit erörtert und die zu erwartenden Einsparpotentiale aufgezeigt. Zurzeit arbeitet die Agentur am Programm „KlimaFactory“, mit dem das Energiespar- und Klimaschutzpotential insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen gehoben werden soll. Anhand eines branchenübergreifenden Maßnahmenkataloges und Beratungsangebotes wird Betrieben das notwendige Fachwissen zur Verfügung gestellt, um Optimierungen durchzuführen, die sich energetisch wie kostenmäßig rechnen. „Diese neuen Initiativen sind wichtige Bausteine zur Umsetzung des Klimaplans. Damit setzt die KlimaHaus Agentur neue Akzente auf dem Weg zum Klimaland Südtirol“, so Landesrat Theiner.

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ENERGIE SPAREN & HEIZEN

RICHTIGES HEIZEN SCHONT DIE UMWELT UND DEN GELDBEUTEL Häuser, Wohnungen und Gebäude können mit verschiedenen Heizsystemen gewärmt werden. Am häufigsten findet man im Wipptal Zentralheizungen mit Wärmeabgabe in den verschiedenen Räumen oder Einzelheizsysteme, meist Holzöfen in Stuben oder Küchen. Beide Systeme werden in Folge getrennt betrachtet, denn diese weisen auch getrennte Sparmöglichkeiten auf. Generell ist bei beiden Heizsystemen zu beachten, dass ein großes Sparpotential in der richtigen Lüftung liegt (siehe Erker 02/16) und dass eine Absenkung der Temperatur um nur ein Grad Celsius bis zu sechs Prozent an Heizenergie sparen kann. Deshalb sollte auf eine behagliche und angenehme Temperatur geachtet werden, ohne die Räume zu überhitzen. Auch sollten Türen zu unbeheizten Räumen geschlossen bleiben, damit nicht unnötig Wärme verschwendet wird. Senken Sie in unbewohnten Räumen nach Möglichkeit die Raumtemperatur, un-

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ter Berücksichtigung der Frostgefahr, so weit wie möglich ab. ZENTRALE GEBÄUDEHEIZUNG Achten Sie darauf, dass Heizungsrohre und Pufferspeicher gut gedämmt sind, denn ansonsten geht viel Heizenergie an die Umgebung verloren. Sie können dies selbst sehr einfach an den Rohren feststellen. Sind diese nicht gedämmt, was bei älteren Häusern häufig vorkommt, sollten Sie einen Installateur kontaktieren, denn die Kosten für Dämmung von Rohren amortisieren sich bereits nach einem Jahr. Öfters sieht man auch offene Fenster des Heizraumes, damit die Befeuerung Sauerstoff bekommt. Diese Art der Luftzufuhr ist richtig, denn bei nicht ausreichender Frischluftzufuhr kann es zu unsachgemäßer Verbrennung und zu lebensgefährlichen Abgasaustritten kommen, doch ein offenes Fenster in Kombination mit ungedämmten Rohrleitungen heizt eher die Umwelt als das Gebäude. Ich empfehle daher, zusammen mit der Dämmung der

Rohrleitungen auch eine Rohrleitung von außen für die Frischluftzufuhr zum Kessel verlegen zu lassen. Die meisten Heizkessel besitzen auch eine Regelung. Nutzen Sie deren Möglichkeiten, um Energie einzusparen, etwa durch Nachtabsenkung. Ein hydraulischer Abgleich durch einen Installateur ist ebenfalls sinnvoll; dies bedeutet, dass – zur Entlastung und Schonung des Brennwertkessels – alle Heizkörper mit ausreichend Wärme versorgt und dieselben Rücklauftemperaturen

erreicht werden. Wenn möglich, sollten die Heizkörper mit Thermostatventilen versehen sein und nicht verdeckt werden, ansonsten geben sie mehr Wärme an die Wand als an die Raumluft ab. Jährlich zu Beginn der winterlichen Heizperiode sollten Sie die Heizung entlüften. Die sich in den Heizkörpern befindliche Luft bewirkt, dass dieser sich nicht mit genügend heißem Wasser füllen kann und dadurch ineffizient arbeitet.


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INFRAROT-HEIZSYSTEME VON DESIGN & HEATING

In vielen und vor allem älteren Gebäuden gibt es eine Vielzahl von Zirkulationspumpen, die dazu benötigt werden, um das Wasser durch die Rohrleitungen zu pumpen. Die neuen Generationen von Pumpen sind aber viel effizienter und sparsamer; es gibt auch Modelle mit Zirkulationspumpensteuerung, welche die Pumpen je nach Bedarf ein- und ausschaltet. Eine Pumpe kostet rund 150 Euro. Im Vergleich zu älteren Modellen kann der Stromverbrauch bis zu 80 Prozent reduziert werden, was einer Ersparnis von etwa 30 Euro pro Jahr entspricht. Somit amortisieren sich die Kosten der Anschaffung bereits nach fünf Jahren. HEIZEN MIT HOLZOFEN Das Befeuern eines Ofens mit Holz kann als Klimaschutz verstanden werden, denn Holz gibt bei seiner Verbrennung so viel CO2 an die Luft ab, wie der Baum während seines Lebenszyklus der Luft entnommen hat. Würde der Baum nicht verbrannt, sondern im Wald einfach verrotten, würde dieselbe Menge an CO2 an die Luft abgegeben. Wichtig ist eine optimale Verbrennung, damit nicht andere gesundheitsschädliche Abgase entstehen. WAS DARF IN DEN OFEN? Trockenes, naturbelassenes Holz samt Rinde, Hackschnitzel, Reisig, Zapfen, Holzreste aus Sägereien und Presslinge aus naturbelassenem Holz in Form von Holzbriketts oder Holzpellets; Holz aus Paletten oder ähnliches nur, wenn diese naturbelassen sind, d. h. ohne Holzschutzmittel, Lacke, Anstriche oder Klebstoffe.

WAS DARF NICHT IN DEN OFEN? Alle behandelten Hölzer wie etwa Spanplatten, Faserplatten, alte Möbel, Fensterrahmen, Türen und dergleichen; Kunststoffe und Abfälle jeder Art. Denn durch das Verbrennen dieser Stoffe entstehen giftige, gesundheitsschädigende Gase, welche die Umwelt schädigen sowie Kaminbrand, Atemwegserkrankungen und sogar Krebs verursachen können. Nur durch richtiges Anheizen des Ofens verhindert man das Entweichen von Gasen. Leider werden die Holzstücke meistens in den Ofen gelegt und von unten angezündet. Richtig wird jedoch von oben angeheizt: Man legt dazu die Holzscheiter locker und über Kreuz aufeinander, beginnend mit den größten Stücken und die Spaltkante nach oben gerichtet; die dünneren Anzündhölzer sollten ganz oben liegen und zwischen diesen wird die Anzündhilfe (Holzwolle, Holzspäne, biologische Anzündhilfen) positioniert, die dann angezündet wird. Da bei der Erhitzung von Holz brennbare Gase entstehen und die Flamme oben ist, strömen die Gase durch die Flamme und brennen dadurch fast vollständig aus. Durch diese Art der Befeuerung entweichen weniger Gase in die Umwelt und Sie erhalten mehr Hitze im Ofen und somit mehr Wärme im Haus.

Infrarotheizungen übertragen Wärmeenergie direkt durch Strahlungswärme. Die Infrarotstrahlen treffen auf Gegenstände oder Körper und werden sofort in Wärme umgewandelt. Das bedeutet, dass nicht die Raumluft (wie bei gängigen Heizsystemen) erwärmt wird, sondern direkt Dinge und Objekte. Es findet also keine Luftzirkulation statt und die Wärme sammelt sich nicht unter der Decke, sondern verteilt sich gleichmäßig im Raum. Die gefühlte Raumtemperatur wird um 2 – 3°C höher empfunden. Das macht das Heizen mit Infrarottechnik so effizient. Die Vorteile: geringe Anschaffungs- und Installationskosten; keine Nebenkosten (Schornsteinfeger, Brennstofflagerung); wartungsfrei, lautlos, geruchlos und platzsparend; keine Staubaufwirbelungen (Allergiker); wirksam gegen Schimmelbildung; umweltfreundlich; individuell gestalt- und dekorierbar. Informationen unter: 0472 766610.

RISCALDAMENTO A INFRAROSSI DESIGN & HEATING Il riscaldamento a infrarossi trasmette l’energia termica attraverso calore radiante. I raggi infrarossi incontrano oggetti o corpi e vengono immediatamente trasformati in calore. Ciò significa che non è l’aria a riscaldarsi (come nei sistemi di riscaldamento convenzionali), ma direttamente gli oggetti e le cose. Non avviene quindi nessuna circolazione d’aria e il calore non si raccoglie sotto il soffitto, ma è uniformemente distribuito nelle stanze. La temperatura ambiente percepita è superiore di 2-3°C. Ciò rende il riscaldamento ad infrarossi così efficiente. I vantaggi: costi d’acquisto e installazione bassi; nessuna spesa aggiuntiva (spazzacamino, deposito carburante); zero manutenzione; non fa rumore, é inodore e non occupa spazio; nessuna circolazione di polvere (allergie); efficace contro la muffa; ecologico; configurabile e individualmente decorabile. Per informazioni: 0472 766610.

ALEXANDER MÜHLSTEIGER Energiebeauftragter der Stadtgemeinde Sterzing

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ENERGIEBESCHEINIGUNG FÜR MIETE, VERKAUF UND SCHENKUNG

Mit einem Beschluss der Landesregierung wurde im Jahr 2013 die Europäische Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden auf Landesebene umgesetzt. Diese Richtlinie sieht u. a. für alle Mitgliedsstaaten verpflichtend vor, dass für Gebäude oder Gebäudeteile, die gebaut, verkauft oder an einen neuen Mieter vermietet werden, ein Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz ausgestellt wird. In Südtirol wird für Gebäude der Energieausweis von der unabhängigen Zertifizierungsstelle KlimaHaus Agentur ausgestellt. Dabei kommt für den Altbestand in der niedrigsten Energieeffizienzklasse G (Heizwärmebedarf >160 kWh/m²a) ein vereinfachtes, unbürokratisches und kostengünstiges Verfahren zur Anwendung. Der KlimaHaus-Energieausweis eines Gebäudes hat auch Gültigkeit für alle darin befindlichen Wohneinheiten, insbesondere auch als Nachweis über die Gesamtenergieeffizienz bei Verkauf oder Vermietung dieser Wohnungen. Bei Verkauf oder Vermietung von einzelnen Wohnungen in Gebäuden ohne Energieausweis der KlimaHaus Agentur kann für diese Wohneinheiten ein Nachweis (APE – attestato di prestazione energetica) erbracht werden. Dieser Nachweis kann kostengünstig von jedem dazu befähigten Techniker bescheinigt werden und ist innerhalb von 60 Tagen ab Abschluss des Vertrages an die KlimaHaus Agentur zu übermitteln.

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WAS SIND FOSSILE ENERGIETRÄGER? Bis heute sind fossile Brennstoffe die wichtigsten vom Menschen genutzten Energieträger. Fossile Energie wird aus Brennstoffen gewonnen, die durch langwierige natürliche Prozesse aus abgestorbenem organischen Material (Tiere, Pflanzen) entstanden sind. Dazu gehören Braun- und Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl. Der Energiegehalt dieser Brennstoffe basiert auf dem Kohlenstoffgehalt. Fossile Energieträger zeichnen sich durch ihre technisch verhältnismäßig einfache, weiträumige Nutzung durch den Menschen aus. Bei der Verbrennung unter Zufuhr von Sauerstoff wird Energie in Form von Wärme und Kohlenstoffdioxid freigesetzt, weshalb die Verbrennung aber in hohem Maße umweltbelastend ist. Fossile Energiequellen sind wichtige Mitverursacher der globalen Erwärmung. Zudem ist die Verfügbarkeit fossiler Energiequellen begrenzt und die Erschließung ungenutzter Vorkommen daher seit Jahren mit steigendem wirtschaftlichem Aufwand verbunden. In Italien decken fossile Brennstoffe, die zum Großteil importiert werden, über 70 Prozent des Energiebedarfs. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Staaten ist in Italien die Kohlekraft in den vergangenen Jahren gleichgeblieben bzw. sogar leicht angestiegen. Im Land selbst wird nur sehr wenig Kohle gefördert. Le-

diglich im Süden Sardiniens existieren Lagerstätten, die noch abgebaut werden. Im Jahr 2010 wurden rund 98 Prozent der

in Italien verwendeten Kohle importiert. Hauptherkunftsländer der Kohle sind Indonesien, Südafrika, Australien und Kolumbien. Obwohl Italien selbst über Erdgasvorkommen verfügt, deckt es seinen Erdgasbedarf zu 83 Prozent aus Libyen, Algerien und Russland. Ähnlich ist es bei Öl-Importen. Italien ist nämlich der weltweit siebtgrößte Erdöl-Importeur, direkt hinter Deutschland. Die italienische Regierung will sich deshalb bis 2020 unabhängiger von den Importen machen und rund 20 Prozent seines Ölbedarfs selber fördern. Laut Schätzungen liegen allein in der Adria noch Reserven von 70 Millionen Barrel Rohöl und 900 Milliarden Kubikmetern Gas. Ein Referendum von Lokal- und Regionalbehörden gegen Öl- und Gasförderungen in küstennahen Gebieten ist im April gescheitert.


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„IN JEDER HEIZANLAGE STECKT EINSPARPOTENTIAL“ Mader GmbH: Modernste Technologien für sinnvolle Energienutzung Ein zentraler Faktor hat in den vergangenen Jahren im Bereich Hausbau und Sanierung immer mehr an Wichtigkeit gewonnen: die Energieeinsparung. Nicht umsonst werden zertifizierte Klimahäuser, energetische Sanierungen und umweltfreundliche Heizanlagen vom Gesetzgeber mit großzügigen Beiträgen und Steuererleichterungen gefördert. Seit jeher setzt sich die Sterzinger Mader GmbH für sinnvolle Energienutzung ein und bietet innovative Lösungen und Produkte, die Ihnen dabei helfen, langfristig Energie und damit Geld zu sparen. Einsatz finden dabei stets die neuesten Technologien. „Jede Heizanlage wird sorgfältig geplant, in Betrieb genommen und individuell auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt, um die höchstmögliche Energieeinsparung zu erreichen“, so Manfred Badstuber (im Bild), technischer Vertriebsleiter bei Mader. Die professionellen Mitarbeiter der Mader GmbH setzen sich dabei nicht nur für eine sinnvolle und umweltbewusste Energienutzung ein,

sondern stehen Ihnen auch von Beginn an beratend zur Seite, um Förderungen und Beiträge optimal auszunutzen. Und weil bei Mader die Kundenzufriedenheit an erster Stelle steht, kümmert sich der Kundendienst nach erfolgreicher Installation an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden am Tag darum, das Beste aus Ihrer Anlage herauszuholen. „In jeder Heizanlage steckt Einsparpotential. Eine regelmäßige und professionelle Wartung stellt eine optimale Energieausnutzung und die Langlebigkeit Ihrer Anlage sicher“, so Badstuber. Besonders wichtig ist ein „Heizungscheck“ vor Beginn der Heizperiode. Dazu zählen z. B. die Inspektion und Zustandskontrolle aller Heizkessel- und Anlageteile sowie des Feuerraums, die Funktionskontrolle der Umwälzpumpe, der

Armaturen, Dichtungen und Ventile. Ein Blitzschlag oder ein Stromausfall kann die Steuerung der Anlage durcheinanderbringen, weshalb eine Überprüfung der Einstellungen wichtig ist. „Auch die hygienische Warmwasserproduktion mit angemessenen Temperaturen ist uns ein Anliegen. Dabei ist es wichtig, die Warmwasserzirkulationspumpe richtig einzustellen, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden“, erklärt Badstuber. Zudem garantieren schon kleine Investitionen, wie etwa der Austausch eines alten Thermostats an einem Heizkörper, Einsparungspotentiale von bis zu 10 Prozent. Vielseitig strukturiert bietet Mader heute weit mehr als Installationen und vereint als Spezialist in den Gewerken Bau, Heizung, Sanitär und Elektrik Energieeinsparung und Wohnkomfort in höchster Qualität.

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BIOGAS-PROJEKT IN ENDPHASE Über Jahre sorgte ein innovatives Biogas-Projekt, mit dem Ziel, aus Mist und Gülle Wärme, Strom und hochwertigen Biodünger zu produzieren, im Wipptal für Diskussionen. Im Juni ging die Biogasanlage als erster Bauabschnitt in der Wiesner Gewerbezone in Betrieb. Ende Juli stellte die Biogas Wipptal GmbH ein neues Steillagenfahrzeug zur emissionsarmen Ausbringung von Gärresten vor. Rund 380 Bauern mit 11.000 Großvieheinheiten gibt es im Wipptal. Täglich fallen 220 Tonnen an Wirtschaftsdünger an, die Feld und Nase oft viel zumuten. Viele Bauern halten zu viel Vieh, so dass die Bestimmungen zum Schutz der Gewässer gemäß der EU-Nitrat-Richtlinie häufig nicht mehr eingehalten werden. Um Übersäuerung und Geruchsbelästigung in den Griff zu bekommen, haben 63 Wipptaler Landwirte 2008 die Biogas Wipptal GmbH zum Bau einer Biogas- und Düngerherstellungsanlage gegründet. Trotz vieler Hürden, die in der Genehmigungs- und Bauphase zu überwinden waren, wurde die Biogasanlage im Juni in Betrieb genommen. Sie wird mit Mist und Gülle von Landwirtschaftsbetrieben aus dem Bezirk gespeist. Aus dem entstehenden Gas wird mit Hilfe eines Blockheizkraftwerks Strom gewonnen. Langfristig wird die Biogasanlage ein Megawatt Strom erzeugen, insgesamt etwa 8,2 Millionen kWh pro Jahr. Die entstehenden Gärreste werden wieder zu den Landwirten zurückgebracht, soweit diese den Düngungs- und Umweltgesetzen entsprechend aufnahmefähig sind. Für diese Gärreste will die Biogas Wipptal zusammen mit den lokalen Landwirten so genannte Feldlager errichten, so dass der Gärrest nicht mehr auf die Höfe mit Fahrten durch die

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Anfang August wurde das neue Steillagenfahrzeug interessierten Bauern in Ridnaun vorgeführt.

Dörfer zurückgebracht werden muss, sondern sofort am Ort des Bedarfes gelagert werden kann. Die Ausbringung erfolgt mit einem eigens für die Biogas Wipptal entwickelten Prototypen zur umweltverträglichen Applikation von flüssigen Wirtschaftsdüngern in Steillagen des alpinen Agrarraumes, das sich durch sehr hohe Hangtauglichkeit, höchst präzise Verteilung und Steuerung der Ausbringungsmenge und sehr geringe Ammoniak- und Geruchsemissionen auszeichnet. Die beiden Prototypen der Firma „Zunhammer GmbH“ wurden im Juli fertiggestellt und der Fachwelt präsentiert. Die Fahrzeuge werden den Bauern vor Ort zur Verfügung gestellt und gelten als wichtige Etappe des Projekts „LIFE OPTIMAL 2012“, das von der Europäischen Union finanziert wird. Überschüssige Gärreste mit den darin enthaltenen Nährstoffen werden im zweiten Bauabschnitt, der Düngerherstellungsanlage, zu einem konzentrierten und transportwürdigen Naturdünger verarbeitet. Dieser Teilabschnitt des Vorhabens wurde bereits begonnen; die Halle sowie die Trocknungs- und Abluftbehandlungsanlage sind fertiggestellt, derzeit wird an der Kaskade (zweistufige mechanische Separierung, Ul-

trafiltration, Umkehrosmose, Ammoniakstrippung) zur Behandlung der flüssigen Bestandteile des Gärrestes gebaut. Der Probebetrieb ist im August gestartet, mit der kompletten Fertigstellung und Feinabstimmung der Anlage ist bis Ende des Jahres zu rechnen. Ziel ist es, organisch-mineralische Düngerpellets herzustellen, die dann in den Wein- und Obstbauregionen Südtirols als Kunstdüngerersatz dienen sollen, weil dort sowohl für die organische Substanz als auch für die Nährstoffe großer Bedarf bestehe. Das Projekt, dessen Kosten sich auf rund zwölf Millionen Euro belaufen, stand bis vor kurzem unter keinem guten Stern. Bereits die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich schwierig. Als dieser in der Gewerbezone Wiesen endlich gefunden wurde, stellte sich die Gemeinde Sterzing gegen das Vorhaben; sie rekurrierte vor dem Bozner Verwaltungsgericht gegen die Grundstücksausweisung und die Ausstellung der Baukonzession vonseiten der Gemeinde Pfitsch. Erst im Februar dieses Jahres setzte der Staatsrat das Urteil erster Instanz aus und erklärte die Rekurse für unzulässig (Erker 02/2016). sst


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GRAZER FORSCHER ENTWICKELN UMWELTFREUNDLICHEREN BETON Grauer Beton, „grüner“ Inhalt: Baustofftechnologen an der Technischen Universität (TU) Graz haben einen „Öko²-Beton“ entwickelt, der in der Herstellung bis zu 30 Prozent weniger CO2 als Standardbeton verursacht. Dennoch ist er gleich fest und gleich gut zu verarbeiten. Weltweit ist Beton der am häufigsten verwendete Baustoff: Kein Tunnel und kaum ein Fundament kommt ohne das besonders feste und dauerhaft beständige Konstruktionsmaterial aus. Gleichzeitig

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wird die Frage nach den Umweltauswirkungen unserer Baustoffe immer lauter. „Warum also nicht einen bewährten Baustoff umweltfreundlich machen und dem grauen Beton einen ‚grünen’ Inhalt verleihen?“, fragt Joachim Juhart vom Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie der TU Graz. Sein Team hat es sich gemeinsam mit verschiedenen Partnern zum Ziel gesetzt, die umweltbelastenden Wirkungen von Beton zu reduzieren, „und zwar ohne einen Wettbewerb der ökologischsten Baustoffe vom Zaun zu brechen. Es geht uns nicht darum,

Alternativen zu Beton zu kreieren, sondern Beton als vorhandenes, bewährtes Baumaterial nachhaltig zu verbessern“, betont Juhart. ÖKO²-BETON FÜR DIE FERTIGTEILINDUSTRIE Einen großen Erfolg verbucht das Team nun mit dem Verband der Österreichischen Beton- und Fertigteilwerke im Projekt „Öko²-Beton“: Gemeinsam wurde ein Konzept für die optimale Betonzusammensetzung entwickelt, das allen Anforderungen an Beton für Fertigteile entspricht und gleichzeitig

erheblich geringere Umweltauswirkungen hat. Möglich macht das ein optimiertes Mischverhältnis von gezielt ausgewählten Feinststoffen und Bindemitteln im Beton. Am Campus Inffeldgasse der TU Graz wurden 2,4 mal 3 m große Wandelemente aus Öko²-Beton aufgebaut, die zuvor im normalen Produktionskreislauf eines Herstellers mitproduziert wurden. Das Team um Juhart hat den Beton begleitend geprüft – das Ergebnis: Öko²-Beton für Fertigteile lässt sich genauso gut verarbeiten wie Standardbeton, auch die Frühfestigkeit und die Erhärtungszeit sind gleich.


© IMBT – TU Graz

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Optisch kein Unterschied: links ein Öko²-Beton-Element, rechts ein Element aus Standardbeton

Dabei verursacht der umweltfreundliche Beton bis zu 30 Prozent weniger CO2-Emissionen in der Herstellung und hat einen um bis zu 15 Prozent geringeren Primärenergiebedarf als Standardbeton mit gleichen Eigenschaften. Auch optisch lassen sich die Platten aus Öko²-Beton nicht von Standardbetonwänden unterscheiden.

ANDERES MISCHVERHÄLTNIS, FEINERE MIKROFÜLLER Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis, auch weil die Fertigteilindustrie besondere Ansprüche mit sich bringt: Die Betonteile müssen sich bereits nach acht Stunden Erhärtungszeit ausschalen und heben lassen. „Das bedeu-

tet, dass der umweltfreundlichere Beton nicht nur die gleiche Festigkeit haben muss wie Standardbeton, er muss auch gleich schnell erhärten können“, so Juhart. Beton besteht aus verschieden großen Gesteinskörnern, Wasser und Bindemittel, das u. a. Portlandzement enthält. Portlandzement muss mit großem Energieaufwand bei 1.450 Grad Celsius gebrannt werden, was beträchtliche Mengen an CO2 freisetzt. Er ist somit hauptverantwortlich für den ökologischen Fußabdruck von Beton. Ein Ansatz: einen Teil des Portlandzements durch alternative, regional verfügbare Stoffe zu ersetzen. Die Grazer Forschergruppe hat dafür an verschiedenen Schrauben gedreht: „Wir haben sehr feine Gesteinsmehle als so genannte Mikrofüller beigemischt und damit die Packungsdichte der Mischung optimiert. Dadurch konnten wir weitere Füller aus Gesteinsmehl oder auch

aufgemahlenen Hüttensand zugeben. Der große Vorteil ist: Die Füller lassen sich aus diversen, auch regional vorhandenen Gesteinen herstellen. Das reduziert die CO2-Belastung in der Betonherstellung deutlich“, führt Joachim Juhart aus. PROTOTYPEN AUS SIEBEN REGIONEN In weiterer Folge stellen nun sieben österreichische Fertigteilwerke prototypische Bauelemente aus Öko²-Beton her, und zwar mit jeweils regional verfügbaren Gesteinsmehlen und weiteren Stoffen. „So wollen wir zeigen, dass es auf das Mischverhältnis ankommt und dass die erforderlichen Feinststoffe tatsächlich regional vorhanden sind“, so Juhart. Zudem wollen die Forscher nachweisen, dass ihr umweltfreundlicher Beton auch in Sachen Dauerhaftigkeit punktet.

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ENERGIE SPAREN – 10 PRAKTISCHE TIPPS FÜR DEN HAUSHALT Jeder kann zum Klimaschutz beitragen. Mit etwa zehn Tonnen pro Kopf und Jahr produziert ein Deutscher im Schnitt sechsmal so viel CO2 wie ein Inder. Wenn jeder seine persönliche CO2-Bilanz um wenige Tonnen senkt, ist schon viel gewonnen. Der WWF hat zehn praktische und einfache Energiespartipps zusammengestellt. Die Beispiele gelten für einen durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt. Das Ergebnis: CO2 vermeiden hilft nicht nur dem Klima, sondern schont auch den Geldbeutel.

Beispiel: Dadurch können Sie rund 100 Euro und 220 kg CO2 einsparen (Jahreswert bei fünf Geräten mit je 10 W Stand-by-Leistung).

3.

Jeder Topf findet seinen Deckel

1.

Energieklasse A? Achten Sie beim Kauf von Kühlschränken, Waschmaschinen und anderen Elektrogeräten auf die Effizienzklassen. Verzichten Sie auf Geräte der Klassen G bis A und kaufen Sie nur A+ bis A+++. Beispiel: Wenn Sie Ihren alten Kühlschrank der Energieeffizienzklasse B durch ein Gerät der Klasse A+++ austauschen, sparen Sie pro Jahr 160 kg CO2 und 74 Euro ein.

2.

Abschalten statt Stand-by Gönnen Sie sich und Ihren Bildschirmen mal eine Pause. Einfach mal richtig abschalten: den PC-Monitor, wenn Sie Mittagspause machen, und Ihren Fernseher, wenn Sie zu Bett gehen. Denn „Stand by“ kostet Strom und Bares. Ziehen Sie Ladegeräte nach Gebrauch aus der Steckdose. Mit abschaltbaren Steckdosenleisten drehen Sie allen angeschlossenen Geräten mit einem einzigen Knopfdruck den Saft ab.

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Kochen mit Deckel kostet ein Drittel weniger Energie als „oben ohne“. Wählen Sie den Topf immer passend zur Herdplattengröße aus. Beispiel: Sie sparen rund 46 Euro und 100 kg Kohlendioxid im Jahr, wenn Sie bei fünf Kochvorgängen pro Woche den Topfdeckel benutzen.


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4.

Wasserkocher statt Herdplatte Ob Tee oder Pasta – erhitzen Sie das Wasser im elektrischen Wasserkocher. Der ist schneller und benötigt weniger Energie als der Topf auf dem Herd. Beispiel: Wenn Sie täglich einen Liter Wasser kochen, sparen Sie jährlich 40 Euro bzw. 90 kg CO2.

5.

Tun Sie Ihrem Kühlschrank etwas Gutes! Lebensmittel kühlen Sie am besten bei sechs bis sieben Grad Cel-

Sie gegenüber einer Kühlung auf 5 Grad Celsius rund 20 kg CO2 und 10 Euro jährlich.

6.

Energie sparen beim Waschen Waschen Sie im finanziellen Schongang und mit Sparprogrammen. Und nur dann, wenn die Maschine voll ist. Heutige Waschmittel machen Koch- und Vorwäsche überflüssig. Waschen Sie bei 40 statt bei 60 Grad und verzichten Sie auf den Trockner. Ihre Wäsche mag frische Luft.

sondern benötigen auch weniger Wasser als das Spülen mit der Hand. Laden Sie die Maschine möglichst voll und schalten Sie aufs Sparprogramm. Geschirr dabei nicht vorspülen. Beispiel: Bei 160 Spülmaschinengängen im Sparprogramm statt Handwäschen sparen Sie pro Jahr 80 kg CO2 und 35 Euro.

8.

Mal auf Durchzug schalten Behalten Sie auch ohne Dauerlüftung einen klaren Kopf. Statt die Fenster stundenlang zu kippen, sollten Sie alle zwei bis drei Stunden stoßlüften. Dabei sind schon einige Minuten weit geöffnete Fenster ausreichend, um die gesamte Raumluft auszutauschen. Beispiel: Sie sparen bei dieser Methode 610 kg CO2 bzw. 180 Euro pro Jahr im Vergleich zu ständig gekippten Fenstern bei kalten Außentemperaturen.

9.

Ein gutes Klima Wenn Sie die Temperatur in Ihren Wohnräumen um ein Grad Celsius senken, sparen Sie fünf bis zehn Prozent Heizenergie und damit eine Menge Geld. Ein angenehmes Wohnklima bekommen Sie gratis obendrauf. Beispiel: Senken Sie die Temperatur wie beschrieben, sparen Sie im Jahr 450 kg CO2 und 135 Euro ein!

10. sius. Für die Gefriertruhe – die am besten im Keller steht – reicht eine Temperatur von minus 18 Grad Celsius. Stellen Sie Kühlschrank und Gefriergerät dahin, wo es kälter ist: nicht neben Heizkörper, Herd oder Spülmaschine. Beispiel: Wenn Sie Ihren Kühlschrank auf höchstens 7 Grad Celsius herunterkühlen lassen, sparen

Beispiel: Bei 160 Waschgängen pro Jahr mit 40 statt 60 Grad sowie Verzicht auf Vorwäsche und Trockner können Sie 250 kg CO2 vermeiden. Gespartes Geld: 110 Euro.

7.

Spülmaschine voll beladen Sparsame Spülmaschinen sind nicht nur tolle Küchenhelfer,

Ab in die Tonne – aber richtig Recyceln Sie Wertstoffe und werfen Sie diese in die richtigen Behälter: Papier in die Altpapiertonne, Altglas in den Glascontainer, Kunststoffe in den Kunststoffcontainer ... Beispiel: Damit sparen Sie zwar kein Geld, vermeiden aber bei je 100 kg Altpapier, Altglas und Kunststoff sowie einem Kilogramm Aluminium immerhin 100 kg CO2 im Jahr. Erker 09 I 16

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PASSIVE NUTZUNG DER SONNENENERGIE Neben der Nutzung der Sonnenenergie durch „aktive“ Systeme, also durch Systeme, die einen eigenen, mehr oder weniger komplizierten Mechanismus benötigen, besteht auch die Möglichkeit der „passiven“ Nutzung der Sonnenenergie durch eine bestimmte Anordnung baulicher und architektonischer Komponenten. Laut der Landesagentur für Umwelt ist einer der wichtigsten Faktoren die Standortwahl (wenn möglich) und die Ausrichtung des Gebäudes und der baulichen Komponenten nach den Himmelsrichtungen. Das Gebäude sollte nach Süden hin große Fensterflächen haben, um vor allem im Winter, wenn die Sonne niedrig am Himmel steht, das Sonnenlicht in die Räume einfallen zu lassen und diese dadurch zu erwärmen. Um eine Überhitzung der Räume im Sommer zu vermeiden, müssen diese Fensterflächen jedoch vor dem Sonnenlichteinfall im Sommer, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, geschützt sein. Dies kann etwa durch ein großzügiges Vordach, durch ei-

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nen Balkon oder durch eigene Sonnenblenden erfolgen. Auch sollten die Hauptwohnräume wie Wohnzimmer, Küche, Arbeitszimmer nach Süden ausgerichtet sein. Die Nordseite des Gebäudes sollte hingegen möglichst kleine Fensterflächen aufweisen, die für den Lichteinfall und die Belüftung benötigt werden. Die passive Raumheizung nutzt den so genannten „Treibhauseffekt“ aus. Energiereiche, kurzwellige Sonnenstrahlung dringt durch eine transparente Fassade (Fensterfläche) fast ungeschwächt in einen Raum ein. Beim Auftreffen auf Oberflächen und Gegenstände wandelt sich die Sonnenstrahlung in Wärme um. Die Oberflächen und Gegenstände des Raumes erwärmen sich und senden nun ihrerseits langwellige Wärmestrahlung aus, für die das Glas allerdings weitgehend undurchlässig ist. Es dringt also wesentlich mehr Strahlungsenergie in den Raum ein, als Strahlungsenergie den Raum verlässt, und dieser erwärmt sich. Der Erwärmungseffekt ist natürlich umso intensiver, je besser die der Sonne ab-

gewandten Oberflächen des Raumes oder des Gebäudes gegen Wärmeverlust geschützt sind. Es braucht allerdings eine richtige Dimensionierung, um eine Überhitzung des Raumes zu vermeiden. Wenn einige der Rauminnenflächen (vor allem die direkt von der Sonnenstrahlung getroffenen) aus dichten, Wärme speichernden Baustoffen bestehen, erhöht sich die Raumtemperatur während der Einstrahlung nur wenig, und die gespeicherte Wärme wird bei fehlender Einstrahlung in den Raum durch Konvektion und langwellige Strahlung abgegeben. Da die Wärmeabgabe vorwiegend durch Oberflächenstrahlung von Wänden und Boden erfolgt, stellt sich ein angenehmes Raumklima trotz einer relativ geringen Lufttemperatur ein.

Ein einfaches System zur passiven Nutzung der Sonnenenergie besteht somit aus großen, nach Süden ausgerichteten Fensterflächen und Raumumschließungsmauern aus speicherfähiger Baumasse, die nach außen hin wärmegedämmt sind. Die nächtlichen Abstrahlungsverluste durch die großen Süd-Fensterflächen werden durch bewegliche Abdeckungen (Rollläden, Jalousien) verringert. Um auch im Sommer ein behagliches Raumklima zu gewährleisten, ist auch ein eventuell ebenfalls beweglicher Sonnenschutz notwendig, der die Aussicht nicht behindern und die Sonnenbestrahlung der Fensterflächen im Sommer verhindern sollte, um den in dieser Zeit nicht erwünschten Treibhauseffekt zu vermeiden.


SCHULE & WEITERBILDUNG

SCHULE & WEITERBILDUNG SÜDTIROLER JUGENDRING VERGIBT GEMEINDENEHRENAMTSPREIS Der Südtiroler Jugendring (SJR) schreibt einen Preis aus für jene Gemeinden, die das junge Ehrenamt besonders unterstützen. Damit soll dieses aufgewertet werden. Der SJR vergibt heuer erstmals den Ehrenamtspreis „’s junge Ehrenamt“ für die Gemeinden Südtirols. „Wir wollen damit den Gemeinden, die auf besondere Art und Weise das junge Ehrenamt unterstützen, Anerkennung zukommen lassen und sie auch für die Zukunft motivieren. Zudem soll die wertvolle Arbeit der prämierten Gemeinden einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, um so Modell für andere sein zu können“, erklärt Lukas Nothdurfter, stellvertretender SJR-Vorsitzender, die Beweggründe.

Der Gemeindenehrenamtspreis ist eine Initiative des Südtiroler Jugendrings, die von der Landesregierung und dem Gemeindenverband mitgetragen und von der Stiftung Südtiroler Sparkasse unterstützt wird. Teilnahmeberechtigt sind alle 116 Gemeinden, wobei diese allerdings in drei Kategorien eingeteilt werden: Heuer bewerben können sich die Gemeinden mit bis zu 2.000 Einwohnern, im nächsten Jahr jene mit 2.000 bis zu 5.000 und 2018 jene mit mehr als 5.000 Einwohnern. „Der Preis wird also jährlich vergeben, die Gemeinden können aber nur einmal alle drei Jahre am Wettbewerb teilnehmen,“ so Nothdurfter. Um teilnehmen zu können, muss einfach der Fragebogen auf www.soscisurvey. de/SJR-Ehrenamt/ ausgefüllt werden. Der Gewinner wird von einer Jury ermittelt.

Hierbei zählen vor allem die Anzahl der aktiven eingetragenen Vereine, die Höhe der Beiträge und der Bürokratieaufwand für Vereine sowie die Art von Unterstützung der Kinderund Jugendvereine durch die Gemeinde. Relevant ist auch, ob es innovative Formen der Zusammenarbeit gibt. Zu gewinnen gibt es tolle Preise, wie einen Banner für die Gemeindeeinfahrt, der über den Preis informiert, einen Geldpreis in der Höhe von 2.000 Euro (zweckgebunden für das „junge Ehrenamt“ der Gemeinde) sowie Ausbildungsangebote des SJR an die Ehrenamtlichen der Gemeinde. Nähere Informationen zum Gemeindenehrenamtspreis unter www.jugendring.it/dienstleistungen/ehrenamtspreis/

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SCHULE & WEITERBILDUNG

DIE SORGEN DER JUGEND Der Trend setzt sich fort: Südtirols Jugendliche suchen in der Pubertät Hilfe. Diese holen sie sich bei Young+Direct vermehrt über das Internet. 1.828 Mal haben sich 13- bis 18-Jährige im vergangenen Jahr an die Beratungsstelle gewandt. 75 Prozent der Jugendlichen, die 2015 die Beratungsstelle Young+ Direct kontaktiert haben, sind Mädchen. Während Deutschspra-

E-Mail, facebook und Skype nutzten, um über ihre Sorgen und Probleme zu sprechen, zogen italienisch- und ladinischsprachige Jugendliche häufig das persönliche Gespräch vor. 38 Prozent der Jugendlichen – so viele wie nie zuvor – thematisierten Lebenskrisen, psychische Probleme, selbstverletzendes Verhalten und mangelndes Selbstvertrauen, gefolgt von Ängsten, Suizidgedanken, Probleme mit dem

Das Team von Young+Direct (v. l.) mit Michael Reiner, Patrizia Pergher, Evi Ladurner, Piero Balestrini und Margit Gasser

chige überwiegend digitale Kommunikationsmittel wie WhatsApp,

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Äußeren, Trauer, depressive Verstimmungen und Einsamkeit.

Mehr als jeder Fünfte erkundigte sich über Aufklärung, Schwangerschaft, Verhütung, sexuelle Praktiken und das „erste Mal“. Zwei von zehn Jugendlichen fragten nach, was sie bei familiären Spannungen tun können, die entstehen, wenn Eltern Verbote aussprechen oder Regeln bestimmen. Auch Probleme und Konflikte zwischen anderen Familienmitgliedern, wie die Trennung der Eltern, Suchtprobleme oder Krankheiten von Geschwistern oder Eltern, waren immer wieder Thema. In zahlreichen Beratungen ging es um die Vernachlässigung und Gleichgültigkeit der Eltern. Jeder Fünfte sprach das Thema Partnerschaft und Liebe an: Verliebtheit, der Wunsch nach einer festen Freundin bzw. einem festen Freund, Schwärmerei, Liebeskummer, Beziehungskonflikte und Trennung. Young+Direct beriet Jugendliche auch über Ausgrenzung, Spott und Mobbing in der Schule oder Ausbildung, Überforderung und Leistungsdruck. Seltener als im Vorjahr wurden Themen wie Freunde, Gewalt, Sucht und Arbeit angesprochen – wobei die Beratungsstelle betont, dass es generell schwierig sei, über per-

sönliche Erfahrungen mit psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt zu sprechen. Wie viele der Jugendlichen aus dem Wipptal stammen, lässt sich schwer sagen. „Sehr viele Jugendliche wollen gerade in Bezug auf ihre Herkunft anonym bleiben“, so Young+Direct-Mitarbeiterin Patrizia Pergher. 86 Jugendliche gaben an, aus dem Wipptal zu stammen. Die effektive Zahl der Hilfesuchenden aus dem Bezirk dürfte jedoch höher sein. Das Young+Direct-Team war im vergangenen Jahr 173 Mal im Außendienst tätig, organisierte 93 Workshops, u. a. an den Mittelschulen in Sterzing, über Liebe, Freundschaft und Sexualität sowie den Umgang mit Internet bzw. Social Media. Neben Sensibilisierung bei Referaten, Diskussionen und auf Infoständen tauschte sich Young+Direct mit anderen Organisationen im Jugend- und Sozialbereich aus und wirkte in zahlreichen Arbeitsgruppen mit. Seit einigen Jahren versucht die Beratungsstelle auch Jugendliche mit Migrationshintergrund anzusprechen. Nähere Infos im Internet unter www.young-direct.it


– WIR STELLEN UNS VOR Wir, Sonja Kotter und Benno Siller, arbeiten als Heilmasseur/in und Humanenergetiker/in in unserer Praxis in Gasteig. Seit 20 Jahren beschäftigen wir uns mit alternativen Heilmethoden, 2003 schlossen wir gemeinsam die Ausbildung zum Heilmasseur ab, anschließend folgten weitere Ausbildungen, wie etwa zum Energetischen Heiler. Unser Anliegen ist es, unsere Klienten bei verschiedenen körperlichen und seelischen Beschwerden zu unterstützen. WAS WIR BEI SCHMERZEN IM BEWEGUNGSAPPARAT FÜR SIE TUN: • Unsere Schmerzpunktmassage bringt sofort Erleichterung und Schmerzfreiheit. • Eine Fußreflexzonenmassage unterstützt die Organe und bringt Ihre Energie ins Gleichgewicht. • Die Wirbelsäulenbegradigung wirkt vorbeugend und schnell gegen Rückenschmerzen. • Craneo Sakral Therapie wirkt über die Faszien des Körpers entspannend, schmerzlösend, Organfunktionen werden verbessert, Beinlängenunterschiede und Beckenschiefstand werden eingestellt, der Liquor (Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit) kann wieder besser abfließen, Migräne verschwindet. Bei so genannten Schreikindern wird durch diese Therapie die Spannung im Kopf reduziert bzw. aufgelöst, bei Kinderwunsch wirkt sie unterstützend, bei Schwangerschaft werden Verspannungen und Schmerzen am Bewegungsapparat verringert bzw. aufgelöst. Die Zeit des Tragens der Zahnspange kann auf die Hälfte reduziert werden. UNSER ANGEBOT BEI SEELISCHEN PROBLEMEN: • Energetische Behandlungen über Aura, Meridiane, Chakren und Organe. Dadurch werden Allergien erträglicher oder sie verschwinden überhaupt, Ihre Selbstheilungskräfte werden angeregt und Ihr Wohlbefinden steigert sich. • Ausleitung von Schwermetallen, Ausmessen von geopathischen und elektromagnetischen Störzonen. • Entspannungstechniken, Meditationen, Lösungsorientierte Tiefenentspannung zum Lösen von stressbedingten Krankheiten wie Burnout u.v.m.

UNSER PROGRAMM FÜR SEPTEMBER: SEMINARREIHE Entdecke deine Heilkraft in dir! Alternative Heilmethoden der Neuzeit. Sie lernen das Arbeiten mit der Einhandrute, das Austesten von Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten sowie das Messen und Behandeln von Chakren und Meridianen im Körper. Wann: Samstag, 01.10., und Sonntag, 02.10.2016, jeweils 9.00 – 13.00 Uhr und 14.00 – 18.30 Uhr oder Samstag, 05.11., und Sonntag, 06.11.2016, jeweils 9.00 – 13.00 Uhr und 14.00 – 18.30 Uhr. MEDITATIONSABENDE Lass dich in die Meditation führen und Fragen zu den Themen Gesundheit, Familie, Partnerschaft, Beruf, Weiterbildung, Finanzen werden sich lösen. Wann: jeden ersten Dienstag im Monat, 06.09., 04.10., 08.11. und 06.12.2016, jeweils um 20.00 Uhr (die Meditationsabende können einzeln besucht werden). VORTRAG: ALLERGIEN UND UNVERTRÄGLICHKEITEN Wie entstehen sie und was kann ich tun? Wann: Donnerstag, 22.09.2016, um 20.00 Uhr. PENDELWORKSHOP FÜR EINSTEIGER (keine Vorkenntnisse erforderlich) Wann: Samstag, 24.09.2016, 9.00 – 12.00 und 13.30 – 18.00 Uhr. MERKEN SIE SICH DIE TERMINE GLEICH VOR, WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH! Die Vorträge und Seminare finden bei uns in Gasteig, Jaufenstraße 3, 39040 Ratschings statt. Weitere Informationen unter www.enja.it oder bei Sonja, Tel. 388 0438853.

Wir organisieren für Sie Vorträge zu verschiedenen Themen und bieten Fortbildungen, verschiedene Kurse und interessante Seminare an. Nähere Infos dazu unter www.enja.it.

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SCHULE & WEITERBILDUNG PR

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NEUES LANDESVERZEICHNIS DER PERSÖNLICHEN KOMPETENZEN Alle Titel und beruflichen Qualifikationen, die eine Person im Laufe eines Lebens erwirbt, werden künftig in einem Landesverzeichnis erfasst. Den entsprechenden Beschluss hat die Landesregierung kürzlich auf Vorschlag von Personallandesrätin Waltraud Deeg gefasst. Mit dem neuen Landesverzeichnis unterstützt die Landesregierung die Erhebung und Zertifizierung von Kompetenzen, die eine Person im Laufe ihres gesamten Lebens erwirbt, und zwar auch außerhalb von formalen Kontexten wie Schule, Universität oder anerkannten Weiterbildungskursen. „Wir entwickeln unsere Kompetenzen und Stärken im Laufe zahlreicher bildender Erfahrungen, die weit über den erworbenen Schulabschluss oder Studientitel hinausgehen; im neuen Kompetenzverzeichnis sollen daher auch Fähigkeiten berücksichtigt werden, die wir uns in informellen Kontexten aneignen“, betont Deeg. Das Landesverzeichnis, das derzeit in Ausarbeitung ist, setzt sich zusammen aus einer Liste der Titel, Berufsbilder und Qualifikationen mit entsprechender Beschreibung. Es gilt als Bezugsrahmen für die Validierung und Zertifizierung von erworbenen Kompetenzen. Die Berufsbilder sind nach Wirtschaftssektoren gegliedert. Der erste Teil des

Verzeichnisses, der die beruflichen Qualifikationen umfasst, soll bis Ende des Jahres fertig gestellt sein. Der Zertifizierungsprozess wird aus mehreren Phasen bestehen: Interessierte können erworbenes Wissen, Fähigkeiten und Kompetenzen schriftlich festhalten und die Bewertung durch eine eigens zuständige Kommission beantragen.

Fällt diese positiv aus, so kann die Zertifizierung in die Wege geleitet werden. Das Landesverzeichnis wird von einer digitalen Datenbank verwaltet, die mit dem Informationssystem auf staatlicher Ebene verknüpft ist und die Verbindung mit den Verzeichnissen aller Regionen und autonomen Provinzen ermöglicht. Die Einrichtung eines Kompetenzverzeichnisses ist u. a. Voraussetzung für den Zugang zu europäischen Fördermitteln. Eine ressortsübergreifende Arbeitsgruppe wird das Landesverzeichnis ständig erweitern und aktualisieren. „Es handelt sich um einen sehr arbeitsintensiven Prozess, der uns auch in den nächsten Jahren beschäftigen wird“, so Landesrätin Deeg.

STUDIENFÖRDERUNG 2016/17 GENEHMIGT Fast 13 Millionen Euro stellt das Land Südtirol bereit, um Studierenden mittels Stipendien finanziell unter die Arme zu greifen. Knapp zehn Millionen Euro an Stipendien sollen an Jugendliche vergeben werden, die eine Universität oder Hochschule außerhalb Südtirols besuchen, während rund drei Millionen Euro für Studierende in Südtirol bestimmt sind. Die Höhe der einzelnen Stipendien ist einkommensund vermögensabhängig und liegt zwischen 1.700 und 5.800 Euro.

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Bis spätestens 2. November 2016 kann um die Studienbeihilfe angesucht werden. Definiert wurde auch der 15. September 2016 als verwaltungstechnischer Zwischentermin. Gesuche, die bis zu diesem Termin vorliegen, werden zuerst bearbeitet. Informationen erteilt das Landesamt für Hochschulförderung. Die Wettbewerbsausschreibung sind auf www.provinz.bz.it/bildungsfoerderung/foerderungen-studierende.asp und im Südtiroler Bürgernetz veröffentlicht.


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LEUTE

Zum 85. Geburtstag von Stefan Pfitscher, Mitglied a. D. der FF Wiesen, wurde ihm von Kdt. Michael Siller und dessen Stellvertreter Martin Tratter im Namen der FF Wiesen herzlich gratuliert.

Eine Abordnung der FF Wiesen hat dem Kameraden Robert Marginter zu seinem 65. Geburtstag gratuliert und ihm für seinen FeuerwehrRuhestand alles Gute mit auf den Weg gegeben.

Liebe Mame und lieber Tate, 70 mal habt Ihr den Frühling begrüßt, 70 mal hat der Sommer Euer Leben versüßt. 70 mal seid Ihr durch den Herbst gekommen und 70 mal habt Ihr auch den Winter mitgenommen. Möge es in Eurem weiteren Leben noch viele vier Jahreszeiten geben! Genießt das Leben weiter, gebt auf Euch Acht, dann schafft Ihr auch die 80, das wäre doch gelacht! Eure Karin

2 0 J o h r, s e l l i s c h n e t s c h l e c h t , u n d e r m o c h t ’s a m e i s t e n s re c h t . Mir mochn ins Gidonkn, wia kannt mer ins bedonkn. Sell follt ins sicher eppas ein, i r g e n d w o s w e r t ’s s c h u n s e i n . Danke für die 20 Johr! Deine Firma

Oh Schreck, oh Schreck, die 2 ist weg! Doch sei nicht traurig, Du wirst schon sehn, mit 30 wird’s erst richtig schön. Alles, alles Gute wünschen Dir Deine zwoa Gitschn. Giggler Luise

Liebe Mame, Oma und Uroma!

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Die Lebensuhr, sie läuft und tickt, ist auf 90 vorgerückt.

Trotz seiner stolzen 70 isch insr Willi olm nou jung, dynamisch und spritzig.

Es ist so schön, dass wir Dich haben, wir wollen für alles DANKE sagen.

Deshalb alles, alles Gute! Deine treuesten Kundn

Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Ehrentag am 26. September! Deine Kinder mit Familien

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Liebe Mutti, liebe Oma, loss Dir sogn, es isch schian, dass es Di gib, nit lei an bsundern Togn hobm mir Di gonz fescht lieb! Mit Deine 80 Johr bisch Du inser greaschter Schotz, sellewegn kriagsche von ins olle an Schmotz. Du bisch a toller Mensch, wirklich wunderbor, bisch olm für ins olle do. Vergelt’s Gott für oll de schiane Zeit, mit Dir an insrer Seite isch’s Lebm a groaße Freid. Olls Guate, vor ollem Gsundheit und Gottes Segn, wünscht Dir Deine Familie.


REZEPT

GEROLLTES GEMÜSE-WEISSBROT Zutaten für den Teig: 300 g Weizenmehl, 200 g Dinkelvollkornmehl, ½ Päckchen Trockenhefe, 1 TL Salz, 1 TL Zucker, 2 EL Olivenöl; für die Füllung: 2 Paprika, 2 Zwiebeln, 2 Karotten, 2 Blätter Wirsing, etwas Lauch, 5 getrocknete Tomaten, Öl, Schnittlauch oder Petersilie. Zubereitung: Für den Teig werden beide Mehlsorten mit Hefe, Zucker, Salz, Öl und 250 – 375 ml lauwarmem Wasser zu einem glatten Teig vermengt. Danach etwa 30 – 40 Minuten ruhen lassen.

Es wor schun vor ziemlich longer Zeit, do hob es Enk versprochen a Leben Seit an Seit. Heint sitzt Es olm no mitnonder do, genau so verliab und glücklich wia vor 50 Johr! Liebe Rosa, lieber Fritz, zur Goldenen Hochzeit wünschen mir Enk is Ollerbeschte! Enkre Buabm mit Familien

In der Zwischenzeit für die Füllung das frische Gemüse putzen, entkernen,

wa-

schen und fein würfeln. Die getrockneten maten

To-

ebenfalls

fein würfeln und danach alles in einer Pfanne mit Öl anbraten und etwa fünf Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Kräutern abschmecken und abkühlen lassen. Schnittlauch oder Petersilie fein schneiden und unter die Gemüsemasse geben.

Hallo Nika,

Den Teig durchkneten und schön ausrollen; das Gemüse darauf

die 20er Jahre sind vorbei, sie waren nicht immer sorgenfrei. Schaue vorwärts, nicht zurück, glaub an Gesundheit, Liebe und Glück. So, jetzt bist du 30, bleibe weiterhin schön fleißig ...

verteilen und dabei rundherum einen etwa 5 cm breiten Rand frei-

Alles erdenklich Gute zu Deinem Geburtstag, viel Humor und Energie, besonders Gesundheit wünschen Dir Dein „AMORE ALEX“, Schatzi Jessica sowie die Verwandtschaft.

5 Jahrzehnte Zweisamkeit 50 Jahre Glück und Leid So viel an Verbundenheit Das ist keine Kleinigkeit Herta und Rudolf feiern Goldene Hochzeit! Dazu die besten Glückwünsche von Euren Lieben

lassen. Die Teigränder über das Gemüse schlagen und den Teig von der langen Seite zusammenrollen. Die Teigrolle kreisförmig auf ein leicht gefettetes Backblech legen und dort 15 Minuten ruhen lassen. Inzwischen den Backofen auf 220° C vorheizen und dann das Gemüsebrot in das Backrohr schieben. Die Hitze auf 200° C zurückschalten, das Brot etwa 40 Minuten backen und dann lauwarm servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

70 Jahre sind vergangen, seit Dein Leben angefangen. Niemals rasten, niemals ruh’n, Du bist immer für uns da, um Gutes zu tun. Heute danken wir dafür und wir gratulieren Dir. Wir wünschen Liebe, Freude, Sonnenschein – Dein Leben möge glücklich sein. Dein Frauele, Deine Kinder und bsunders Deine 9 Enkel.

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IMPRESSUM Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner Mairösl (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Rudolf Pichler, Ivan Plasinger, KarlHeinz Sparber, Stefan Troyer, Carlo Bruccoleri, Dario Massimo (dm), Ugo Santon (us), Leopold Steurer Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 55 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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GESUNDHEIT

DIAGNOSE HERZINFARKT Primar Dr. Walter Pitscheider aus Bozen im Erker-Interview

Interview: Barbara Felizetti Sorg 2,8 Milliarden Mal schlägt das Herz in einem Menschenleben, 160 Millionen Liter Blut pumpt es dabei durch den Körper. Ununterbrochen verrichtet das faustgroße Organ seine Arbeit. Wird das Herz aufgrund einer Verstopfung der Koronararterie nicht mehr mit Blut versorgt, kommt es zu einem Herzinfarkt. Wie man einen solchen vermeiden kann, darüber referiert am 23. September Primar Dr. Walter Pitscheider in Sterzing. Erker: Herr Primar Dr. Pitscheider, wie fühlt sich ein Herzinfarkt an? Primar Dr. Walter Pitscheider: Bei einem Herzinfarkt verspüren etwa 70 Prozent der Betroffenen ein Druckgefühl im Brustkorb, Atemnot, Schmerzen, die in die linke Hand ausstrahlen, kalten Schweiß. Bei Frauen treten häufig untypische Beschwerden auf, wie etwa Zahnschmerzen, Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit. Da sind die Aufmerksamkeit und die Erfahrung eines Arztes in der Ersten Hilfe gefragt. Trotzdem ist nicht jeder Herzinfarkt eindeutig diagnostizierbar. Gibt es auch Betroffene, die keine Symptome zeigen? Einen Herzinfarkt kann man in 90 Prozent der Fälle symptomatisch erkennen. Dass Patienten absolut keine Symptome haben, kommt vor allem bei Diabetikern vor, die Schmerzen oft nicht spüren. Gibt es bestimmte Risikofaktoren, die einen Herzinfarkt begünstigen? Ein Herzinfarkt tritt praktisch nur bei Personen auf, die unter einer Arteriosklerose der Koronararterie leiden. Vor drei Risikofaktoren ist man leider nicht gefeit: dem Alter, der familiären Neigung und dem Geschlecht. Gibt es also geschlechtsspezifische Unterschiede? Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, allerdings erleiden Männer einen Herzinfarkt im Durchschnitt zehn Jahre früher als Frauen. Diese sind bis zu den Wechseljahren hormonell geschützt. Die anderen Faktoren sind beeinflussbar:

rauchen, hoher Blutdruck, Diabetes, zu hohe Cholesterinwerte, zu wenig Bewegung. Deshalb können Männer bereits ab 20 Jahren einen Herzinfarkt erleiden. Ist Herzinfarkt also eine Erkrankung der Wohlstandsgesellschaft? Ja, auf jeden Fall. Herzinfarkte sind

eine typische Wohlstandserkrankung, sie hängen aber auch mit der höheren Lebenserwartung zusammen. Wie viele Menschen erleiden in Südtirol jährlich einen Herzinfarkt? Pro Jahr kommt es in Südtirol zu etwa 1.000 Herzinfarkten, die eine typische Symptomatik aufweisen. Dazu kommen etwa 2.000 Herzinfarkte mit diffuser Symptomatik. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu überleben? Für 30 Prozent der Betroffenen kommt leider jede Hilfe zu spät. Die hohe Sterberate ist allerdings darauf zurückzuführen, dass sie zu spät oder gar nicht ins Krankenhaus gebracht werden. Wie soll man im Notfall reagieren? Die einzige Hilfe besteht im Absetzen eines Notrufs. Kommt es zusätzlich zu einem Herzstillstand, müssen auch Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden.

Wie schaut bei einem akuten Herzinfarkt der operative Eingriff aus? In den peripheren Krankenhäusern kann eine Thrombolyse-Behandlung durchgeführt werden, bei der eine medikamentöse Öffnung der Koronararterie versucht wird. Die Chancen liegen bei 40 bis 50 Prozent. Die meisten Herzinfarktpatienten werden jedoch nach Bozen gebracht. Dort wird die Arterie mit einem Katheter oder einem Ballon mechanisch geöffnet und ein Stent-Implantat gesetzt, um einem erneuten Verschluss vorzubeugen. Der Eingriff dauert etwa zehn Minuten. Herzinfarkt-Patienten werden in Südtirol im Salus Center in Prissian nachbetreut. Nach einem Herzinfarkt haben die meisten Patienten große Angst. Deshalb lernen sie in der Rehabilitation vor allem, mit dieser Angst umzugehen. Denn vom Eingriff bleibt im Grunde nur eine minimale Narbe, und wenn auch die Lebensweise entsprechend umgestellt wird, kann wieder ein ganz normales Leben geführt werden, ohne jegliche Einschränkung. Die Reha dauert in der Regel drei Wochen. Der Verein „Südtiroler Herzstiftung“ gilt als wichtige Anlaufstelle. Die „Südtiroler Herzstiftung“ leistet vorwiegend Aufklärungsarbeit, bietet Beratungen an und hat mittlerweile ein umfassendes Netzwerk aufgebaut. Über die wohnortnahen Herzsportgruppen – u. a. auch in Sterzing – werden Patienten über ein ganzheitliches Bewegungsprogramm optimal nachbetreut. Wie unsere tägliche Erfahrung zeigt, besteht nach wie vor großer Informationsbedarf.

VORTRAG

„WIE KANN MAN EINEN HERZINFARKT VERMEIDEN?“ Am 23. September referiert Dr. Walter Pitscheider, pensionierter Primar an der Abteilung Kardiologie am Krankenhaus Bozen sowie Präsident des wissenschaftlichen Beirates der Südtiroler Herzstiftung in Sterzing, zum Thema „Wie kann man einen Herzinfarkt vermeiden?“. Dabei spricht er über Risikofaktoren, Symptome, Behandlung und Rehabilitation. Anschließend steht er für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Der Vortrag im Stadttheater Sterzing beginnt um 20.00 Uhr; der Eintritt ist frei.


AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Aibike Zuberi (30.06.2016, Sterzing). Hanna Jana Thaler (14.07.2016, Sterzing). Freienfeld: Fabian Rainer (13.07.2016, Sterzing). Noah Sparber (16.07.2016, Sterzing). Marie Ralser (20.07.2016, Sterzing). Maya Fleckinger (26.07.2016, Sterzing). Sarah Pichler (29.07.2016, Sterzing). Pfitsch: Matthias Gufler (11.07.2016, Sterzing). Julia Mair (12.07.2016, Sterzing). Sophia Leitner (18.07.2016, Sterzing). Ratschings: Lea Eisendle (01.07.2016, Sterzing). Milena Hochrainer (04.07.2016, Sterzing). Leon Moroder (12.07.2016, Sterzing). Lilly Braunhofer (18.07.2016, Sterzing). Yara Braunhofer (19.07.2016, Sterzing). Nora Gschliesser (25.07.2016, Sterzing). Frieda Kruselburger (25.07.2016, Sterzing). Leonie Steckholzer (27.07.2016, Sterzing). Sterzing: Giorgia Dan (11.07.2016, Sterzing). Selina Elsayed Orabi Hassan (18.07.2016, Sterzing). Dea Dedej (20.07.2016, Sterzing). Zorija Jurina (27.07.2016, Sterzing). Elia Leoni (31.07.2016, Sterzing). > Todesfälle Brenner: Rosa Stahl, 94 (05.07.2016, Sterzing). Josef Wurzer, 90 (05.07.2016, Sterzing). Pfitsch: Josef Leimegger, 79 (05.07.2016, Pfitsch). Giovanni Paolo Scolari, 61 (10.07.2016, Sterzing). Regina Braunhofer, 94 (12.07.2016, Sterzing). Ratschings: Franz Gasteiger, 67 (30.06.2016, Schaffhausen). Andreas Georg Born, 54 (15.07.2016, Ratschings). Josef Staindl, 66 (21.07.2016, Sterzing). Sterzing: Danilo Crippa, 92 (05.07.2016, Sterzing). Giuseppe Morandini, 74 (06.07.2016, Sterzing). Adriana Spagnoli, 70 (10.07.2016, Bozen). Maria Goglio, 90 (13.07.2016, Sterzing). Franco Zanon, 77 (23.07.2016, Sterzing). Hermine Flenger, 94 (26.07.2016, Sterzing). Hedwig Volgger, 93 (27.07.2016, Sterzing). > Eheschließungen Brenner: Viviana Asarisi und Angelo Domenico Matraxia (04.06.2016, Caltanisetta). Pfitsch: Roberta Maria Angelillo und Francesco Antonio De Cesare (23.07.2016, Gioia del Colle). Martina Maria Willeit und Christian Gschnitzer (23.07.2016, Ehrenburg). Marlen Trenkwalder und Matthias Pichler (30.07.2016, Wiesen). Ratschings: Magdalena Tratter und Martin Carl Kinzner (23.07.2016, Ridnaun). Sterzing: Liliana Iannello und Luigi Lomonaco (02.07.2016, Caltanisetta). Jasmin Maria Niedermayr und Matthias Kraus (09.07.2016, Sterzing). Egizia Nicardi und Roberto Luccato (09.07.2016, Brixen). Katheryna Shulhina und Emanuele De Vivo (14.07.2016, Marano di Napoli). Silvia Aimo und Alessandro Giuseppe Miceli (16.07.2016, Medole). Luciana Loureiro Machado und Pasquale Lisi (30.07.2016, Sterzing). Veronica Panella und Reinhard Psenner (30.07.2016, Sterzing).

> Baukonzessionen Brenner: Tommaso Femminella, Gossensaß, Bahnhofstr.3: Sanierung der Wohneinheit im Dachgeschoss, Bp.119/1, K.G. Gossensaß. Martina Schölzhorn, Renate Wild, Christoph Zöggeler, Pflersch: Errichtung eines Reihenhauses mit Garage, Gp.664/6, K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: Sanierung der Straße nach Stein, Bp.112, 113, 114/1 und 432, versch. Gp., K.G. Pflersch. Hotel Feuerstein KG, Pflersch: Errichtung eines Biomasse-Heizwerkes, Gp.588/3, 588/4, 589/1 und 591, K.G. Pflersch. Franzensfeste: Kondominium Riol, Riolstraße: Bau von 33 Garagen und Gestaltung des Hofraumes: Bp. 25 und 26, Gp.11/2, 12/1 und 136/8, K.G. Neustift. Freienfeld: Hannes Salzburger: Umwidmung von Magazin in Wohnkubatur, Errichtung einer Wohneinheit mit Autostellplätzen, Bp.220, K.G. Trens. Wilhelmina Ramoser: Abbruch und Wiederaufbau eines Hühnerstalles, Bp.289, K.G. Mauls. Gasthof Bircher KG, Trens, Innozenz-Barat-Str.1: Qualitative Erweiterung des Hotels, Bp.14, K.G. Trens. Paul Hochrainer: Erweiterung des Heustadels, Bp.637, 99/1 und 99/2, K.G. Trens. Alfred Reichsigl: Erweiterung des Laufstalls sowie Errichtung eines Melkhauses, Bp.51, Gp.176, K.G. Trens. Pfitsch: Hewa KG, Bozen: Teilung des Betriebsgebäudes Ex-Planor und Errichtung eines Tores, Bp.426, K.G. Wiesen. Dorothea Messner, St. Jakob 25: Sanierung und Erweiterung von 3 Berghütten als Stall und Hirtenunterkunft, Bp.344, 346 und 347, K.G. Pfitsch. Anna Maria Blumthaler, Kematen: Sanierung des Gebäudes, Bp.44, K.G. Pfitsch. Kajoma GmbH, Platz 116: Bau eines Wasserkraftwerkes am Pfitscherbach in Stein, Gp.1890/2, 1890/3, 2122/10 und 1794/2, K.G. Pfitsch. Ratschings: Armin Gschnitzer, Nikolaus Gschnitzer, Helene-Maria Hofer, Gasteig, Angerweg 25: Sanierung der Wohngebäude, Bp.348, K.G. Jaufental. Johann Wurzer, Ridnaun: Erhöhung des Dachstuhls der Almkaser, Bp.512, K.G. Ridnaun. Karla Magdalena Brunner, Franz Maria Renzler, Thomas Renzler, Stange 41: Erweiterung des Wohnhauses, Bp.442, K.G. Ratschings. Gemeinde Ratschings: Verlegung des Glasfasernetzes in Gasteig, Stange, Mareit und Ridnaun. Stefan Bacher, Peter Salzburger, Sonja Salzburger, Obertelfes 28: Sanierung und Erweiterung des Wohngebäudes und Errichtung einer Garage, Bp.40, Gp.468, K.G. Telfes. Schneeberg Hotels KG, Ridnaun, Maiern: Qualitative Erweiterung des Hotels, Errichtung eines Personalhauses, Gp.1376/1, K.G. Ridnaun. Schistadel OHG, Innerratschings: Erweiterung des Speise- und Schankbetriebes, Bp.562, K.G. Ratschings. Raimund Kruselburger, Ridnaun, Gesennen: Errichtung einer lw. Garage, Gp.726, K.G. Ridnaun. Auto Rainer GmbH, Gasteig, Handwerkerzone Ost: Errichtung eines Betriebsgebäudes, Bp.601, K.G. Jaufental. Jonas Braunhofer, Ridnaun, Bergl: Errichtung einer Wohnung im Dachgeschoss,

Bp.419, K.G. Ridnaun. Andrea Kruselburger, Albert Larch, Untertelfes 4: Bau einer Garage/ Magazin für lw. Maschinen, Gp.783, K.G. Telfes. Valentin Kofler: Meliorierungsarbeiten, Gp.1607, K.G. Ridnaun. Alois Rainer, Telferweg: Errichtung eines lw. Abstellraumes, Gp.969, K.G. Telfes. Adalbert Braunhofer, Jaufental: Planierungsarbeiten für Kulturänderung von Wald zu Landwirtschaftsgebiet, Gp.685/1 und 685/2, K.G. Jaufental. Cataldo Mase, Davide Mase, Erica Rainer, Gasteig, Angerweg 24: Sanierung der Wohngebäude, Bp.348 und 349, K.G. Jaufental. Florian Pichler, Gasteig, Handwerkerzone Ost 14: Errichtung einer Außenwand beim Sägewerk, Bp.489, K.G. Jaufental. Sterzing: Pfarrei Maria Geburt, Frundsbergstraße: Errichtung einer Schauwand bei der Margarethenkirche, Gp.465/3, K.G. Sterzing. Schölzhorn Sport GmbH, Sun KG, Brennerstr.14B: Einbau einer Tür und interne Umbauarbeiten, Bp.282, K.G. Tschöfs. Friedrich Oberprantacher, Helene Oberprantacher, Thuins 63: Abbruch der Bp.234, Anbringung von Solarpaneelen, Errichtung von Autostellplätzen sowie Erweiterung, Bp.104, K.G. Thuins. Günther Holzknecht, Margareth Sparber, St. Margarethenstr.64: Sanierung des Dachgeschosses, Bp.567, K.G. Sterzing. Kondominium Eisack III, M.-Gaismair-Siedlung 13: Sanierung des Wohngebäudes, Bp.197, K.G. Thuins. Philipp Forer, Thuins 118: Sanierung im Gebäude, Bp.264, K.G. Thuins. Federica Mair, Ermenegildo Pergher, Karl Prieth, Rainweg 5: Errichtung einer Holzhütte und eines Motorrad- und Fahrradunterstandes, Gp.150/10, K.G. Sterzing. Günther Graus, Stadtplatz: Errichtung von überdachten Parkplätzen, Gp.95/2, K.G. Sterzing. Plank Herbert & Co. KG, Altstadt 10: Sanierungsarbeiten mit Ausbau des Dachgeschosses, Bp.145, K.G. Sterzing. Christian Aukenthaler, Raimund Aukenthaler, Ried: Errichtung einer Beregnungsanlage sowie eines Zuund Ablaufs für den Fischteich, Bp.90, versch. Gp., K.G. Ried. Karolina Brunner, Tschöfs 93: Anbringung einer Photovoltaikanlage, Bp.184, K.G. Tschöfs. Raiffeisenkasse Wipptal, Neustadt 9: Sanierungsarbeiten im Gebäude, Bp.55/1 und 55/2, K.G. Sterzing. Helga Eisendle, Benedetto Frei, Griesweg 3: Anbringung einer Markise, Bp.745, K.G. Sterzing. Johann Gogl, Ried: Errichtung einer geschlossenen Veranda auf der Prantner Alm, Bp.87, K.G. Ried. Troyer AG, Karlvon-Etzel-Straße: Errichtung einer Waschhalle, Bp. 307, K.G. Thuins. Pfarrei zum hl. Stephanus, Ried: Restaurierung der St. Salvatorkapelle, Bp.24, K.G. Ried. Gemeinde Sterzing: Übernahme des Stromverteilernetzes der Selnet GmbH im Gemeindegebiet Sterzing. Oswald Klotz, Steckholz: Bodenangleichungsarbeiten, Gp.243 und 291, K.G. Tschöfs. Andrea Bozzi, Bahnhofstr.16: Errichtung eines Kamines, Bp.284, K.G. Sterzing. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it Erker 09 I 16

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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Lichtzeichen, Signal).

Pfiffikus sucht eine bekannte Passstraße. Wer den Namen der Straße kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. September. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

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Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

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L N A A

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Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Die neuen Schnell-Ladesäulen für Tesla-Elektrofahrzeuge befinden sich am Parkplatz auf der Autobahn beim Plessi-Museum am Brennerpass. Die Tesla Motors Inc. wurde 2003 von fünf jungen Unternehmern in Palo Alto im Silicon Valley (USA) gegründet mit dem Ziel, Elektroautos mit Lithium-Ionen-Akkus für ein breites Publikum zu bauen. Namenspatron war der serbischstämmige Erfinder und Elektroingenieur Nikola Tesla (1856 − 1943). Das innovative Unternehmen beschäftigte 1915 noch 13.000 Mitarbeiter. Gebaut wurden der zweisitzige Tesla Roadster (2007, ca. 100.000 US-Dollar), das Tesla Model S (2009, fünfsitzige Limousine, ca. 65.000 Euro), Model X (2015, Siebensitzer, SUV/Van) und seit März 2016 kann das Model 3 bestellt werden. Jedes Model verfügt über eine Reichweite von rund 300 km bei voller Batterie. Am Brenner befinden sich acht so genannte „Superchargers“, superschnelle Ladestationen mit einer Ladeleistung von 120 kW, die eine Batterie in 30 Minuten „volltanken“ können. Die nächsten Ladesäulen sind in Innsbruck, Affi und Verona. Tesla-Autobesitzer tanken Strom ein Leben lang gratis, so der Tesla-Werbeslogan.

Das Los bestimmte

ANNELIES TROCKER aus Kastelruth zum Pfiffikus des Monats August.

Wir gratulieren! 92

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•M•A•P•S••A•T•S• LANDSHUTERHUETTE •NE•EIRENE•NADJA ADPUBLICANDUM•OR •LOGA•GH•TIM•OHL O S M O S E • E V I • G O R AY •EU•TLB•KEMATEN• DIKTIERGERAET•NO •TSWANA••GENAUEN BETONDECKE•GNUS• •JA•••NOAH•LO••E ROTWAND•IERI•DUR •CUPSIEG•GACKERN EHESTE•STEPHANIA

Lösungswort: ZEHNKAMPF

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: OLYMPIADE

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im

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Auflösung in der nächsten Nummer

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JAHRESTAGE

2. Jahrestag

11. Jahrestag

Alois Salzburger

Arnold Tötsch

Ruaner Luis

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Rosenkranzsonntag, den 2. Oktober um 8.30 Uhr in der Wallfahrtskirche in Maria Trens. Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Gott nahm Dich aus unserer Mitte, aber nicht aus unseren Herzen.

In Liebe Deine Familie

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich ganz besonders am Sonntag, den 11. September um 8.30 Uhr beim Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

7. Jahrestag

6 Jahre ist es schon her, dass Du nicht mehr bei uns bist. Ein Mutterherz, wie Deines es war, schlägt nur selten auf Erden. Wir vermissen Dich so sehr!

Martin Plank † 11.09.2009

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 11. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserer Mitte, für ewig in unseren Herzen.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Manuela mit Seppl, Sandra und Maximilian und die Familie

Dora Aukenthaler Wwe. Mair

Wir gedenken eines wunderbaren Menschen, der uns im Herzen nie verlassen hat, bei der hl. Messe am Sonntag, den 11. September um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich bei der hl. Messe am Freitag, den 9. September um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

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Deine Lieben

Franz Seehauser

Robert Pardeller

Woran man sich erinnert, das kann nicht mehr verloren gehen.

Wir gedenken Deiner ganz besonders am 11. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

8. Jahrestag

1. Jahrestag

In Liebe Deine Familie

In Liebe Deine Kinder mit Familien

Was Du für uns gewesen, das wissen wir allein. Hab Dank für Deine Liebe, Du wirst uns unvergessen sein.

Danke allen, die daran teilnehmen. Deine Lieben


JAHRESTAGE

Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

12. Jahrestag

Kurt Leitner Lieber Kurt, wir gedenken Deiner ganz besonders am Samstag, den 10. September 2016 um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Ein Dank allen, die daran teilnehmen und ihn auch weiterhin in guter Erinnerung behalten. Elisabeth, Martin und Helene Leitner

13. Jahrestag

Peter Wurzer

Spuren im Sand verwehen, Spuren im Herzen bleiben.

† 25. 09.2003

3. Jahrestag

9. Jahrestag

Adolf Pircher

Armin Pircher

Ganz besonders denken wir an Euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 11. September um 8.00 Uhr in der Stephanuskirche in Ried. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Eure Familie

Wo früher Dein Leben war, ist jetzt Stille. Wo früher Dein Platz war, ist jetzt Leere. Jedoch behalten wir Dich in unseren Herzen, als wärst Du nie von uns gegangen.

Lieber Peter, allzu früh bist Du von uns gegangen. Ganz besonders gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Samstag, den 17. September um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Ein Dank gilt allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und Peter im Herzen bewahren. Deine Lieben

3° anniversario della scomparsa

3. Jahrestag

Ho sceso, dandoti il braccio, almeno un milione di scale e ora che non ci sei è il vuoto ad ogni gradino.

Mindestens eine Million Treppen bin ich an Deinem Arm herabgestiegen. Jetzt bist Du nicht mehr da und ich fühle die Leere auf jeder Stufe.

(Eugenio Montale)

Ti ricorda con amore la tua famiglia.

Silvana Nervi Dell’Anna * 21.08.1940 † 10.09.2013

Deine Familie erinnert sich in Liebe an Dich. Erker 09 I 16

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JAHRESTAGE

2. Jahrestag

Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen.

Herbert Wieser

20. Jahrestag

Wir denken ganz besonders an Dich, lieber Herbert, am Sonntag, den 25. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Allen, die daran teilnehmen und Dich in Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Zimmermeister in Stilfes

In Liebe Deine Mamme und Deine Geschwister mit Familien

4° anniversario della scomparsa

Daniela Ghirardini Galera * 11.01.1951 † 24.08.2012

I tuoi cari ti ricordano sempre con tanto amore.

Josef Hasler In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 3. September um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes.

Verbunden in ewiger Erinnerung.

Deine Familien

1. Jahrestag

Helmut Bellenzier In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 4. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Deine Lieben

1. Jahrestag

CHRISTOPH HOFER geboren am 27. Februar 1996 gestorben am 12. September 2015

EIN JAHR EIN JAHR ist schon vergangen, EIN JAHR lang bist Du schon fort. EIN JAHR lang voller Schmerz und Tränen, EIN JAHR Verzweiflung, Trauer und Sehnen. EIN JAHR lang vermissen wir Dich schon, an jedem Tag und in jeder Nacht. EIN JAHR fehlen uns Deine Stimme, Deine Augen, Dein Lachen, Du hast uns so viel Freude gemacht! EIN JAHR lang immer die gleiche Frage: Warum nur musstest Du gehen? Eine Antwort werden wir wohl nie erhalten. Wir werden es nie verstehen!

In Liebe denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 11. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Vergelt’s Gott allen, die an der hl. Messe teilnehmen, so oft Dein Grab besuchen und Dich in liebevoller Erinnerung behalten. In endloser Liebe Deine Familie und ganz besonders Deine Schwester Theresa, Deine Mami Ingrid und Dein Papi Herbert

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JAHRESTAGE

Lieber Tata, wir mussten schmerzlich begreifen, dass irdisches Leben nicht ewig währt. Doch wir haben gelernt, dass es eine Welt hinter dem Horizont gibt, in der Du auf uns wartest. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht an Dich denken, an dem wir nicht von Dir sprechen und auch wenn Du jetzt im Himmel bist, werden wir immer mit leuchtenden Augen von Dir erzählen – heute, morgen, einfach immer.

3. Jahrestag

Gottfried Steinmann Zum 3. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du von uns gegangen bist. Verbunden in großer Liebe gedenken wir Deiner am Sonntag, den 18. September um 10.00 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche von Franzensfeste.

Der Fluss des Lebens mündet in das Meer der Ewigkeit. Die Gedanken der Erinnerung bilden eine Brücke, weit über das Leben hinaus.

In Dankbarkeit Deine geliebte Frau Ernestina, Deine Kinder Isolde, Alexa, Harald und Dolores mit Familien

2. Jahrestag

1. Jahrestag

Gedanken der Erinnerung bilden eine Brücke übers Leben hinaus.

Gustav Santoni

Karl Rainer

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 11. September um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch.

In lieber Erinnerung denken wir besonders an Dich am Sonntag, den 25. September um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Allen, die daran teilnehmen oder Deiner im Gebet gedenken, danken wir von Herzen.

In Liebe Deine Familie

Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.

In Liebe Deine Familie

13. Jahrestag

30 Jahre sind vergangen, Dein Lächeln und Deine Lebensfreude sind für uns unvergesslich.

Helene Wild † 23.09.2003

Ganz besonders denken wir an Dich, liebe Helene, am Sonntag, den 25. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen, sowie für die Blumen und Kerzen, die immer wieder auf ihrem Grab stehen. In großer Liebe Deine Familie

30. Jahrestag

Peter Marcotto

In Liebe denken wir an Dich beim Gottesdienst am 2. September um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Deine Maria

† 02.09.1986 Erker 09 I 16

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ÄRZTEKALENDER

VERANSTALTUNGEN

APOTHEKEN 03.09. – 09.09.:

Stadtapotheke Tel. 765397 10.09. – 16.09.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 17.09. – 23.09.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 24.09. – 30.09.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 01.10. – 07.10.: Stadtapotheke Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364.

PRAKTISCHE ÄRZTE 03.09.: 04.09.: 10.09.: 11.09.: 17.09.: 18.09.: 24.09.: 25.09.:

Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Dr. Konrad Wieser Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, bleibt für die Sommermonate (Juni – September) geschlossen.

WOCHENEND- UND FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187.

TIERÄRZTE 03./04.09.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 10./11.09.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 17./18.09.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 24./25.09.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 01./02.10.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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BIS 31. OKTOBER Ausstellung: „Bahnlandschaften: Zukunft Bahn“, Festung Franzensfeste. BIS 30. OKTOBER Ausstellung: „ACADEMIÆ Youth Art Biennale“, Festung Franzensfeste. BIS OKTOBER Ausstellung: „Skulptur und Bild“ von Robert Engl, Gossensaß, Hühnerspielhütte. BIS 15. NOVEMBER Ausstellung: „Höfe ohne Männer. Frauenalltag im Ersten Weltkrieg“, Mareit, Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn. 4. SEPTEMBER: Musik: Sommerkonzert der MK Gossensaß, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. Sport: 6. Hühnerspiel Vertical-KM, Gossensaß. 5. SEPTEMBER Schulbeginn: MS „K. Fischnaler“, Sterzing, Eröffnungsgottesdienst in der Kapuzinerkirche, 8.00 Uhr. Schulbeginn: MS „Vigil Raber“, Sterzing, Treffen vor dem Schulgebäude, 7.45 Uhr, Eröffnungsgottesdienst in der St. Margarethenkirche, 8.00 Uhr. 6. SEPTEMBER Konzert: „Musik aus Dresden und Leipzig“, Vokalgruppe VIP, Innerratschings, Pfarrkirche St. Andreas, 20.00 Uhr. 7. SEPTEMBER Konzert: „Mozartiamo“ – ausgewählte Arien und Duette aus „Le Nozze di Figaro“, „Don Giovanni“ und „Die Zauberflöte“ mit Marika Rainer (Sopran), Robert Davidson (Bariton) und Marta Kucbora (Klavier), Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr, Eintritt frei.

9. SEPTEMBER Kabarett: „Der Hausmeister“ alias Thomas Hochkofler, St. Jakob, Grundschule, 20.00 Uhr. Kartenvorverkauf: 0472 630207 (vormittags oder abends) oder wieser.kapinokn@rolmail.net.

23./24. SEPTEMBER Kultur: Kunstprojekt „Little Blue Tomato (Blues)“ vom Kunst- und Kulturverein LURX, Sterzing, FR am Bauernmarkt ab 9.00 Uhr, SA beim „Vinzenz – zum feinen Wein“ ab 11.00 Uhr.

11. SEPTEMBER Sport: 26. Ratschinger Berglauf zur Wasserfalleralm, Ratschings. Unterhaltung: Kirchtag in Gossensaß, Konzert MK Gossensaß und Frühschoppen, Gossensaß, Parkanlage, ab 11.00 Uhr. Unterhaltung: Sterzinger Knödelfest, Stadtzentrum, ab 11.00 Uhr. Kirche: Öffentliche Krankensalbung, Maria Trens, Wallfahrtskirche, 15.00 Uhr.

23., 30. SEPTEMBER, 1., 7. UND 8. OKTOBER Theater: „Dinnerkrimi“ der Theatergemeinschaft Wipptal, Ridnaun, Pfitscher Stadl, 19.00 Uhr. Reservierungen: Tel. 347 2478322 (17.00 – 20.00 Uhr) oder www.theatergemeinschaft. com, Eintritt inkl. 4-Gänge-Menü: 50 Euro.

17. SEPTEMBER Unterhaltung: Almabtrieb in Jaufental mit „Wipptoler Plattlgitschn“ und „Duo Südtirol“. Unterhaltung: „Der Rote Teppich“, Sterzing, Stadtzentrum, Thema: Mode. 18. SEPTEMBER Unterhaltung: „Theater am Berg“, Roßkopf, Furlhütte. Unterhaltung: Schuachplattlerfest auf den Ratschinger Almen, ab 10.00 Uhr. 20. SEPTEMBER Verschiedenes: Offener Mittagstisch für Senioren, Wiesen, Schloss Moos, Infos und Anmeldung: Tel. 0472 765179. 22. SEPTEMBER Konzert: „vokalensemble buchbar“, Stilfes, Vereinshaus, 20.00 Uhr. 23. SEPTEMBER Vortrag: „Wie kann man einen Herzinfarkt vermeiden?“ mit Dr. Walter Pitscheider, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr, Eintritt frei.

24. SEPTEMBER Unterhaltung: Almabtrieb in Ridnaun, ab 10.00 Uhr. Sport: 2. Hochfeilerhütten-Lauf, Pfitsch. Unterhaltung: „Der Rote Teppich“, Sterzing, Stadtzentrum, Thema: Gastronomie. 25. SEPTEMBER Verschiedenes: 12. Jugendwallfahrt nach Maiern, Start: Pfarrkirche Sterzing, 8.00 Uhr. 28. SEPTEMBER Kultur: 15. Internationaler Montanhistorischer Kongress, Thema: „Bergbau und Umwelt“, Sterzing, Rathaus.


VERANSTALTUNGEN

29. SEPTEMBER Kirche: Frauenwallfahrt Maria Trens.

nach

1. OKTOBER Unterhaltung: „Der Rote Teppich“, Sterzing, Stadtzentrum, Thema: Kräuter. Kirche: Wallfahrt am Rosenkranzsamstag nach Maria Trens, Abendmesse und Lichterprozession. 2. OKTOBER Kirche: Wallfahrt am Rosenkranzsonntag nach Maria Trens, Hochamt und feierliche Prozession. Konzert: Herbert Pixner Projekt, Programm „Summer“, Sterzing, Stadttheater, 19.00 Uhr.

Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170.

> KURSE Anwendung positiv

Ab 12. September: Feldenkrais mit Brigitte Vorhauser in der Grundschule „Josef Rampold“, Sterzing, mit Beginn um 19.00 Uhr. 23./24. September: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 18.00 Uhr. Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.

> SPRECHSTUNDEN Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 23. September 2016 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155.

Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr.

Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflegeund Betreuungsangebote Wipptal: Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 9.30 – 11.30 Uhr, Donnerstag 14.00 – 16.00 Uhr, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, St. Jakobweg 8, Sterzing, Kontakt: Tel. 0472 726060.

> VEREINE & VERBÄNDE AVS Sterzing 11. September: Gemeinschaftswanderung AVS und CAI. 25. September: Familienausflug Herrensteig, Villnöß. 25. September: Bergtour Hirschberg, Tegernsee. AVS Freienfeld 14. September: Almwanderung Obereggen.

16. September: GARTENBAU: Ernte mit Thomas Zössmayr im Schaugarten Jaufental, 16.30 Uhr. 20. September: „GARTENFRÜCHTE LAGERN, VERARBEITEN, HALTBAR MACHEN ...“ mit Angelika Mitterrutzner, Vereinshaus Gasteig, 18.30 Uhr (Anmeldung erforderlich). 24. September (bei Schlechtwetter am 26. September): GETREIDEANBAU mit Andreas Baldauf, Maurerhof, Jaufental, Uhrzeit wird über Facebook und Flyer bekanntgegeben. Ab 28. September jeden Mittwoch (10 Einheiten): FRAUENTURNEN mit Karin Gschnitzer, Jaufental, 18.15 – 19.15 Uhr (Anmeldung erforderlich).

AVS Ratschings 4. September: Klettersteig „Via dei Finanzieri“. 13. September: Seniorenwanderung im Rosengarten.

ElKi Veranstaltungen auf www.elki. bz.it; Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie 4. September: Kolpingmesse am Roßkopf, Kastellacke, 11.30 Uhr. 11. September: Familienwanderung von Gais nach Schloss Neuhaus. 17. September: Herbstausflug zum Achensee, Start: 8.00 Uhr. Anmeldung bis 7. September bei Anna Moser (Boutique Robert). Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. Bruno Gröning-Freundeskreis 1. Oktober: Vorführung Dokumentarfilm „Das Phänomen der Heilung“, Sterzing, Kolpinghaus, 14.30 Uhr.

> MÄRKTE 5. und 20. September: Krämermarkt, Brenner. 13. und 27. September: Monatsmarkt, Sterzing. 6., 13., 20. und 27. September: Sterzlmarkt, Sterzing. 2., 9., 16., 23. und 30. September: Bauernmarkt, Sterzing. 25. September: Flohmarkt

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Der Summer isch bold ummer, und viel Zuig isch ban oltn gebliebm… die Lampile-Feschtler, viele sogn Latearnparti zi den Auflauf, sein wieder gleich wie olm ogiloffn, a di ondern Feschtler sein zir Freide va di Verunstolter guet gongen. Ober noar follt in die Unschoffer in der Stodt ollewil wieder eppas Nuis ein: Wie grod der Zwölferturn iatz nett eingipockt wor, wiss mer eh brumm. Ober wie der iatz oft gonz intensiv ungstrohlt wordn isch, sell hot in gor a poor nicht gfolln. Ober sell isch man woll giwehnt, dass iber eppas Nuis zearscht amol krittisiert weard, vour man’s genauer unschaugg. Sell giltit a fir de groaße Fuhne aufn Erkerturn ban Rothaus. Mir gfollt des roatweiße Tiechl ober guat, weil do sigg man olm ginau, wouher der Wind pfeift, und sell tuet er in der Stodt holt schier olm. I hon gschwind gsogg: a Windradl hatt do schun gor nie auchn gipasst. Iatz in die Hoachsummertoge hotts in Wipptol zwoa Gottign Schlongen gebn: uanmol mit de gonzn Auto af der Brennerstroße und nou ärger af der Autobuhn; ober noar a nou de richtign Beißwirmer, iber de in den Erker weiter vour drein gschriebm isch. Stellt enk vor, mier isch iatz a sella Wurm in mein Gartl iber die Zeachn gikrochn. I derschrick und schrei, mi haut’s schier nieder, ober des Viechl schwanzlt sich weiter, as wie wenn’s sogn giwellt hatt „nicht fir unguet“. Do follt mir ein, dass’s ba ins do amol an Tatzlwurm gebn hätt. Und nicht her, solln de gor an Verein ghobb hobm, de Tatzlwirme. Jo gibbs den Klub nou? Erker 09 I 16

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1916

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

03.09.1916 (Trauung). In Mittewald bei Franzensfeste fand am 31. August die Trauung des Herrn Max Haller, zur

dessen Frau Witwe Anna Haller.

(Innsbrucker Nachrichten)

und

aufopferungsvoller

Dienstleistung

vor dem Feind der Leiterin der Hilfsabteilung des Roten Kreuzes in Franzensfeste

Zeit k. u. k. Oberleutnant, Finanzkom-

16.09.1916 (Gossensaß, Elektroma-

Irmgard Freiin v. Apor. - Das Silberne Ver-

missär in Innsbruck, mit Fräulein Kres-

schinist) verläßlich und versiert in allen

dienstkreuz am Bande der Tapferkeitsme-

zenz Mittersteiner von Meran statt.

Arbeiten, auf sofort gesucht. Offerte

daille in Anerkennung besonders pflicht-

mit Gehaltsansprüche an Groß-Hotel

treuer Dienstleistung bei Bergungsarbei-

(Der Tiroler)

ten gelegentlich einer Lawine dem Landsturmarbeiter Julius Zeni.

(Innsbrucker Nachrichten) 27.09.1916 (Vom Wetter. Aus Sterzing wird uns geschrieben): Am letzten Donnerstag gab es in den abgelegenen Tälern Pfitsch, Ridnaun, Ratschinges und am Brenner Neuschnee. Derselbe reichte hier bis zu den obersten Berghöfen herab. An den letzten zwei Tagen war die

12.09.1916 (Brixener Chronik) 13.09.1916 (Die Kriegsprozession in

Gröbner und Brauerei, Gossensaß.

(Innsbrucker Nachrichten)

Witterung sehr schön; an verschiedenen Orten gingen Lawinen zutal, ohne indes erheblichen Schaden anzurichten.

Trens). Von dort wird uns unterm 10.

17.09.1916 (Auf dem Felde der

Die Nächte waren jedoch äußerst kühl,

des Monats berichtet: Zum drittenma-

Ehre gefallen). Johann Hellstern aus

so daß man am Morgen schon Eiszapfen

le wurde heute die Gnadenmutter von

St. Peter, Bau-

bemerken konnte. In den Tälern herrsch-

Trens umgetragen, um durch Mariens

erssohn,

wur-

te sogar Frost. Darunter litt besonders im

Fürbitte baldigen Sieg und Frieden zu

de am 22. April

Hintertale, in Pfitsch, der Hafer und auch

erbitten. In der Festpredigt schilder-

1916 am Col di

der Roggen. Durch den Neuschnee wur-

te Hochwürden Kanonikus Stuchly aus

Lana durch ei-

de das Getreide zu Boden gedrückt und

Brixen die himmlische Mutter als eine

nen Steinsplitter

infolge des Frostes fällt beim Schneiden

hilfreiche, eine starke, eine mitleidi-

verwundet und

die Frucht aus und das Erträgnis ist offen-

ge Mutter. Eine unübersehbare Men-

starb am 12. Juli

bar erheblich geringer.

schenmenge hörte lautlos auf des Pre-

1916 im 22. Le-

digers Worte und nahm nach dem hl.

bensjahre

Amt an der Prozession teil. Sichtlich

Spital zu Fran-

30.09.1916 (Aus Stilfes am Eisack wird

gehoben und voll froher Zuversicht zog

zensfeste, Tirol, den Heldentod fürs Va-

berichtet): Am 26. September verschied

mancher Beter heimwärts.

terland. Er wurde in Franzensfeste am

nach viertägigem Krankenlager die Wit-

15. Juli 1916 beerdigt.

we Regina Bader, geb. Trenkwalder,

(Der Tiroler) 13.09.1916 (Todesfall). Am 9. des

(Der Tiroler)

im

(Neue Warte am Inn)

Muchnerbäuerin in Egg. Sie stand in der Mitte der Fünfziger und galt als ein Mus-

Monats starb in Sterzing der Knecht

19.09.1916 (Auszeichnungen. Der Kai-

ter einer braven Mutter. Um sie trauern

Josef Paugger aus Ridnaun. Er war 25

ser hat verliehen): Das Goldene Verdienst-

sechs Töchter und sechs Söhne, welch‘

Jahre ein treuer Diener seines Dienstge-

kreuz mit der Krone am Bande der Tapfer-

letztere alle im Felde stehen.

bers Stefan Haller, Wirt in Ridnaun und

keitsmedaille in Anerkennung vorzüglicher

(Der Tiroler) Erker 09 I 16

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