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„Wie in einer Achterbahn“
Dr. Hans Peter Schützinger, Chef der Porsche Holding Salzburg, fühlt sich durch das Auf und Ab im Neu- und Gebrauchtwagengeschäft im Jahr 2021 an eine Achterbahn erinnert. Doch was prophezeit die PHS für das Jahr 2022?
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Dr. Hans Peter Schützinger, Chef der Porsche Holding
VW vor Skoda und Seat bei den Neuzulassungen: Der 3. Platz der Spanier war Ende November aber nur um 18 Einheiten abgesichert, direkt dahinter lauerte BMW
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AUTO & Wirtschaft 12/2021–01/2022
s geht um 669.500 Fahrzeuge: Würde man diese (mit einer Durchschnittslänge von 4,50 Metern) Stoßstange an Stoßstange aneinanderreihen, ergäbe das etwas mehr als 3 Millionen Kilometer. Oder, anders gesagt: Man könnte den Äquator rund 75 Mal umspannen. Was es mit diesen 669.500 Autos auf sich hat? Das ist jene Zahl an Neuwagen, die die Porsche Holding Salzburg im Jahr 2021 abgesetzt hat (so die Prognosen Mitte Dezember). Und zwar weltweit, also neben Österreich auch in 28 weiteren Ländern Europas, Asiens und Südamerikas. Das sind übrigens um rund 15.000 Fahrzeuge (oder 2,4 Prozent) mehr als im Jahr 2020. Zu schaffen gemacht hat der Porsche Holding Salzburg natürlich der weltweite Halbleitermangel: Das Problem werde sich, so Dr. Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung, wohl auch in den kommenden 2-3 Jahren nicht wirklich lösen lassen. In manchen Modellen seien 5.000 bis 8.000 Chips eingebaut und bis 2024 werde eine weitere Steigerung dieser Zahl um 50 Prozent erwartet: „Das muss natürlich durch Kapazitätsaufbau bei den Fabriken gelöst werden.“ Mit längeren Lieferzeiten für Neuwagen (samt allen Auswirkungen auf den Gebrauchtwagenbereich und die Händler) sei also zumindest vorläufig weiterhin zu rechnen, hieß es bei der Jahresbilanz-Presse konferenz am 16. Dezember in Wien.
265.000 Neuzulassungen im Jahr 2022 Doch was wird das Jahr 2022 bringen? Die vor 12 Monaten gemachten Schätzungen für 2021 seien ja leider zu optimistisch gewesen, meint Schützinger – denn mit den massiven Auswirkungen des Halbleitermangels habe damals niemand gerechnet. Daher ist man diesmal etwas vorsichtiger. Für Österreich schätzt Schützinger die Zahl der Neuzulassungen für 2022 auf 265.000 Einheiten: Es werde nicht mehr ein Auf und Ab wie in den vergangenen beiden Jahren, sondern eher eine „Seitwärtsbewegung“ geben, bis sich die Lieferungen erholten. Man werde in den kommenden Monaten versuchen, wenigstens einen Teil des Rekord-Auftragsbestandes durch die Belieferung aus den Werken abzubauen. Derzeit sind in Österreich etwa 75.000 Einheiten bei