AUTO & Wirtschaft 12/2021 - 01/2022

Page 28

GEWERBE

„In Ausbildung vielfältiger“ Welche Veränderungen plant MMst. Roman Keglovits-­ Ackerer, BA, der neue Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik? Wie sieht er die Lage der Werkstätten? Und was kommt in Sachen Ausbildung auf die Betriebe zu? Von Mag. Heinz Müller

W

ie sehen Sie die Lage der Werkstätten? In welche Richtung wird es in Zukunft gehen? Keglovits-Ackerer: Ich glaube, dass es eine komplette Neuausrichtung der gesamten Kfz-Branche geben wird. Wenn wir rund 100 Jahre zurückblicken, dann gibt es Fotos aus New York, auf denen fast nur Pferde und einige Jahre später dann fast nur Autos zu sehen sind. Jetzt wird Ähnliches mit Elektroautos passieren, die es ja, was viele vergessen, schon vor gut 100 Jahren gegeben hat – nur ist man damals mit dem Verbrennungsmotor einen leistbaren Weg gegangen: Jetzt sehe ich durch die Weiterentwicklung der verschiedenen Antriebskonzepte und Assistenzsysteme für die Werkstätten viele Chancen, die wir nutzen müssen. Was sind Ihre Ziele bei der Weiterbildung? Keglovits-Ackerer: Ich bin der Überzeugung, dass der Bedarf an qualifizierten Fachkräften am besten durch die Lehrlingsausbildung gedeckt werden kann. Und es braucht Perspektiven, um den jungen Leuten aufzuzeigen, dass die Lehre eine große Chance zur Weiterentwicklung ist. Genau da setzt unser Grundsatzbeschluss an, den wir im Bundesinnungsausschuss beschlossen haben. Es gilt, ein mehrstufiges, aufeinander aufbauendes System zu entwickeln, das die jeweiligen Bildungsziele und Qualifikationsstandards beschreibt. Im Mittelpunkt der Aus- und Weiterbildungskonzepte soll die Förderung des lebenslangen Lernens durch Qualifikationsschritte sein. Bei der Lehrausbildung Karosseriebautechniker und Kfz-Techniker könnte ich mir vorstellen, den ersten Teil der Grundausbildung gemeinsam zu absolvieren. Wie sehen Sie die Rolle der „freien“ Werkstätten? Keglovits-Ackerer: Sie werden in manchen Bereichen näher mit Markenbetrieben zusammenarbeiten, zum Beispiel wenn das Kalibrieren von Assistenzsystemen nach einer Reparatur oder einem Austausch notwendig wird. Ich denke, dass kleine Betriebe bei Zeitwert-Reparaturen sehr flexibel sind oder sich auf spezielle Reparaturen konzentrieren, zum Beispiel auf das Aufbereiten eines Getriebes. Wir müssen Netzwerke bilden – auch wenn es um die Diagnose und

„Ich denke, dass kleine Betriebe bei ZeitwertReparaturen sehr flexibel sind oder sich auf spezielle Reparaturen konzentrieren.“ MMst. Roman Keglovits-Ackerer, BA

Foto: Josef Bollwein

Reparatur von Hochvolt-Batterien geht. Hier muss der Betrieb genau kalkulieren, welche Arbeiten der Partner-Betrieb erledigt, um eine qualitativ gute und preislich vernünftige Lösung anbieten zu können. Welche Leistungen könnten solche Verbünde von Werkstätten sonst noch anbieten?

28

AUTO & Wirtschaft 12/2021–01/2022


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook

Articles inside

Schluss mit Lustig: Gemeinsam das Beste erreicht

8min
pages 58-60

Neue Produkte

2min
page 55

AutoZum: DIE Branchen-Messe

1min
page 54

Autohaus Digital: Die 4 wichtigsten Trends

3min
pages 48-49

Texa: Kalibrieren leicht gemacht

5min
pages 41-43

Digital Award: Fünf glorreiche Gewinner

3min
pages 52-53

Veact: „Nicht mit der Gießkanne“

2min
page 47

Automobilwoche-Kongress: Reality-Check

1min
page 46

Imaweb: Neue Chancen

1min
page 45

Lumileds: Nachrüsten auf taghell

2min
page 40

Reifen Göggel: Analoger Vorteil

1min
page 39

Strombox: Bedarf an Ladeinfrastruktur

2min
page 30

Continental: Geschäftspotenziale entdecken

1min
page 32

TÜV Austria: Zugunsten der Lastenträger

1min
page 27

Motiondata Vector: Fokus auf das Wesentliche

8min
pages 33-37

Umfrage: Trübe Zeiten – wie über die Runden kommen?

6min
pages 24-26

Puls-air: Rassige Autos, gutes Klima

2min
page 31

Interview: „In Ausbildung vielfältiger“

4min
pages 28-29

Porsche AG: „Dieses Auto ist unsere Seele“

3min
pages 22-23

Stromer: Auch Toyota wird batterieelektrisch

2min
page 5

Händlerradar: Freude überall

5min
pages 13-15

Maxus: Steckschild und Fahnen genügen

4min
pages 11-12

Porsche Holding: „Wie in einer Achterbahn“

3min
pages 16-17

Knöbl: Dualer Wahnsinn

2min
page 18

Toyota: Mehr Stück pro Händler

2min
page 20

Renault: „Ein Jahr mit vielen Chancen“

2min
page 19

Seat: Bis zuletzt Kampf um Platz 3

1min
page 21
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.